Aktuelles aus dem Stadtrat von Halle (Saale) - September 2016 Mit einer prallen Tagesordnung musste sich der hallesche Stadtrat am Mittwoch befassen. Doch zunächst ging es in der Bürgerfragestunde heiß er. Anderthalb Stunden wurde diskutiert. Insbesondere zum Bauprojekt am Heideschlösschen in Halle-Dölau wurden Sorgen geäußert. Die Sitzung konnte mit 48 der 56 Stadträte beginnen. Diverse Anträge werden zunächst von der Tagesordnung genommen, so das Bebauungskonzept Glaucha. Doch auch diverse Dringlichkeitsanträge wurden auf die Tagesordnung gesetzt, darunter ein interfraktioneller Antrag zur Sicherung des Leistungssports. Doch auch diverse Änderungs- und Ergänzungsanträge wurden eingebracht. AfDStadtrat Alexander Raue wollte den Beschluss zum Bebauungsplan für Dölau von der Tagesordnung nehmen und regte einen Bürgerdialog an. Die Räte waren aber mehrheitlich gegen den Antrag. Bericht des Oberbürgermeisters Der Landesrechnungshof prüft ab der 46. Kalenderwoche den Bereich Kindertagesstätten. Am 3. Oktober wird es ein Konzert der Prinzen zum Tag der deutschen Einheit geben. Am Mittag sei der Startschuss zum Umbau am Riebeckplatz gefallen. Dazu gehören der Neubau zweier Hochhäuser – eines Wohn- und Geschäftshauses sowie ein Hotel. Radio Corax und Werkleitz ziehen auch zum Riebeckplatz. Kurz berichtet er über die Zukunftswerkstätten im Südpark und in Nietleben. Auch zum Haushalt äußerte sich Wiegand. Der Haushalt sei ausgeglichen, „wie immer wenn wir ihn einbringen.“ Im Geschäftsbereich des OB gebe es keine Änderungen im Zuschussbedarf. „Wir haben Schwerpunkte gesetzt“, so Wiegand. Dazu gehöre die Gewerbeflächenentwicklung. Wiegand geht davon aus, dass bald alle Flächen im Star Park ausgebucht sein werden und man nun neuen Gewerbeflächen benötige. Wichtiges Thema sei auch, Flüchtlinge in Arbeit zu bringen. Wiegand will zudem die elektronische Akte voranbringen. Auch die Ausschreibung des Rettungsdienstes stehe an. Greatview wolle 23 Millionen Euro in die Erweiterung stecken. „Darüber freuen wir uns sehr.“ Haushalt Im ersten Beschlusspunkt geht es um den Haushalt für 2017, „eine relativ trockene Materie“, so Finanzdezernent Egbert Geier. Die versuche er nun, verständlich den Räten und Bürgern näher zu bringen. Geier kritisierte, dass viele Leistungen der Kommunen oft nicht im medialen Bewusstsein sei. Dazu zähle die Integration von Flüchtlingen. Ein Problem seien auch Überregulierungen durch Bund und Land. Beispielhaft nannte er Fördermittelbescheide. „Sie haben zwei Seiten Bescheid und zehn Seiten Nebenerklärungen.“ Wichtiger sei ein starkes Finanzausgleichsgesetz als diverse Förderprogramme mit wenig Wirkung. Man habe etwa 600 verschiedene Aufgaben verifiziert. Es gebe permanent im Jahr 50.000 An-, Ab- und Ummeldungen. Es gebe 804 bauordnungsrechtliche Verfahren, 90 Kitas mit 17.000 Plätzen, 78 Schulen mit 18.400 Schülern, 4 Berufsschulen, Sport- und Freizeiteinrichtungen, Kultur mit 38 Millionen Euro. Seit Jahren steigen laut Geier die Ausgaben für soziale Bereiche an. „In den letzten Jahren haben unsere Steuereinnahmen nicht ausgereicht, um diese Ausgaben zu decken.“ Die Zahl der Ruheständler sei seit 2006 um 6.000 Personen gestiegen. Hier kommen auf die Stadt Herausforderungen im sozialen Bereich und Pflege zu, so Geier. Erfreulich sei aber auch, dass es mehr Geburten gebe, deshalb müsse auch in den Bereich Schulen und Kitas investiert werden. Geier erklärte, dass die Chance bestehe, Gelder zur Flüchtlingshilfe zu erhalten. Eine Integrationspauschale werde diskutiert. Als finanzielle Chance bezeichnete Geier auch das angekündigte Kita-Programm des Bundes. Daneben freut sich Geier über steigende Einnahmen aus dem Finanzausgleichsgesetz, das sind 17,2 Millionen Euro mehr. Auch für die Kitas gebe es vom Land mehr. Berücksichtigt worden seien die Nachwirkungen der Tariferhöhungen und eine Besoldungserhöhung bei den Beamten, das mache insgesamt 5,5 Millionen Euro mehr. 25,7 Millionen Euro investiere man im kommenden Jahr in Schulen und Kitas. „Ein sehr wichtiger und notwendiger großer Batzen Geld“, so Geier. 39 Millionen Euro stehen aus der Fluthilfe bereit. 1,7 Millionen Euro fließen im kommenden Jahr aus dem städtischen Haushalt ins Stadtbahn-Programm. Ein Risiko sei das Auslaufen des Solidarpakts II, 14,6 Millionen Euro bekommt die Stadt hier momentan. Eingeplant wurde auch ein Zinsänderungsrisiko. Würden die Zinsen für die Kassenkredite um 1 Prozent steigen, würde diese mit 3,6 Millionen Euro zu Buche schlagen. Im Auge behalten müsse man auch die Energiewende, die sich auf die Ertragslage bei den Stadtwerken negativ bemerkbar machen könnte. Die Gewerbesteuereinnahmen seien auf dem höchsten Stand seit der Wende. Auch der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer steige durch die gute Konjunktur. Laut Geier seien im Stellenplan 117 Mitarbeiter weniger eingeplant. Unter anderem könne man im Bereich Asyl Mitarbeiter abbauen, da sich die Zahl der zugewiesenen Flüchtlinge deutlich reduziert hat. Deshalb sei der Aufwand auch geringer. 13,3 Personen würden sich im Schnitt auf ausgeschriebene Stellen bewerben. Hier sieht Geier Herausforderungen für die Zukunft, um geeignete Fachkräfte zu finden. 37,9 Millionen Euro aus eigenen Mitteln wird die Stadt investieren, durch Fördermittel steigt diese Summe auf 100 Millionen Euro. Geier hob hervor, dass der Haushalt im fünften Jahr in Folge ausgeglichen sei. Durch die Zeitfolge sei es auch möglich, ins neue Jahr mit einem genehmigten Haushalt zu starten. Ziel ist ein Beschluss Mitte Dezember. Baudezernent Uwe Stäglin informierte über seinen Bereich. Viel abzuarbeiten habe man im Bereich Fluthilfe, es gehe an der Hochstraße und der Osttangente sowie der Salzmünder Straße weiter. Zudem gebe es Geld für zwei Spielplätze in Trotha und Büschdorf. Mehr Geld eingestellt sei für den Unterhalt von Grünflächen. Kultur- und Sportdezernentin Judith Marquardt nannte als großes Projekt das Planetarium. In Lettin sollen die Sanitäranlagen am Sportplatz erneuert werden. Zudem soll der zweite Teil der Dauerausstellung im Stadtmuseum aufgebaut werden. Marquardt sagte, man habe sich für das Laternenfest ursprünglich höhere Sponsoringeinnahmen erhofft. Weil dies nicht gelungen sei, habe man den Ansatz im Haushalt abgesenkt. Sozialdezernentin Katharina Brederlow freute sich insbesondere über das Kitaund Schulinvestitionsprogramm. Endlich werde der Investitionsstau abgearbeitet. „Dieses Investitionsprogramm ist wichtig.“ Über den Haushalt wird jetzt in den Ausschüssen beraten. Erstellung eines Grobkonzeptes „Kulturhauptstadt Europas 2025“ Laut OB Wiegand falle die Entscheidung 2021, Ende 2018 würden die Bewerbungsunterlagen erst veröffentlicht. Er halte die Angelegenheit der Bewerbung für so bedeutend, dass der Stadtrat ein Votum treffen solle. Man wolle Bürger und Kultureinrichtungen beteiligen. Positiv bewertet er den Änderungsantrag der Fraktionen zu einer Sondersitzung von Haupt- und Kulturausschuss und der Einrichtung einer Arbeitsgruppe. Diesen übernahm Wiegand auch. Wiegand informierte zudem über die Kriterien zur Bewerbung. Dazu gehören eine Kulturstrategie und eine Verzahnung mit anderen Bereichen. Zudem müsse mit der Bewerbung ein Thema gesetzt werden, welches die kulturellen Angebote vergrößere. Das Thema müsse der Förderung der kulturellen Vielfalt in Europa dienen. Auch müsse es eine künstlerische Vision für das Kulturprogramm geben. Wesentlich sei auch die Einbindung der örtlichen Bevölkerung. Markus Klätte erkundigt sich nach dem Nutzen. „Der Nutzwert ist gewaltig“, so Wiegand. Man könne den Ist-Bestand hinterfragen, könne bekannter werden. Bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung wurde zugestimmt. Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Halle (Saale) (ISEK Halle 2025) Baudezernent Uwe Stäglin geht darauf ein, dass es zunächst um eine öffentliche Auslegung gehe und sich nun die Bürger äußern könnten. Auch dem Wunsch der Stadträte nach einem Punkt Sicherheit sei man nachgekommen. Wie Stäglin sagte, könnten sich die Bürger auch über ein Onlineportal äußern. Zudem sei eine große Bürgerversammlung geplant. Durch die positive Bevölkerungsentwicklung müsse man nicht mehr über flächenhafte Abrisse reden, teilweise sei sogar wieder Wohnungsneubau nötig. Marion Krischok (Linke) fragt zum neu eingefügten Bereich Sicherheit und Ordnung, beklagt aber, dass im Ausschuss offenbar keine Diskussion erwünscht gewesen sei. Positiv sei das Bekenntnis zu Freiwilligen Feuerwehren, negativ das Vergessen der Hilfsorganisationen. Anja Krimmling-Schoeffler (Linke) lobte die effektive Beratung im Stadtentwicklungsausschuss. Im Anschluss wurden diverse Änderungsanträge abgestimmt. Entlastung der Mitglieder des Verwaltungsrates der Saalesparkasse für das Jahr 2015 Die Saalesparkasse hatte im vergangenen Jahr eine Bilanz von 4.155.255.492,79 Euro und einem Jahresüberschuss von 2.060.141,38 Euro. Bei zwei Enthaltungen wurde zugestimmt. Stadion Halle Betriebs GmbH – Entsendung von Mitgliedern in den Beirat Der Rat hat beschlossen, dass er acht Vertreter für den Stadion-Beirat benennen kann. In das Gremium berufen wurden Christoph Bernstiel, Andreas Hajek, Manuela Plath, Rüdiger Ettingshausen, Fabian Borggrefe, Eric Eigendorf, Mario Kerzel und Melanie Ranft. Zweckvereinbarung über die ständige Versorgung eines Teiles des Rettungsdienstbereiches Saalekreis durch den Rettungsdienst der Stadt Halle (Saale) Halle wird auch in den kommenden Jahren für den Rettungsdienst im nördlichen Saalekreis zuständig sein. Einstimmig wurde zugestimmt. Gleichstellungsaktionsplan Beschlossen wurde der zweite Gleichstellungsaktionsplan der Stadt, der sich mit Maßnahmen zur Gleichstellung von Männern und Frauen befasst. Melanie Ranft (Grüne) lobte, dass die Stadt jetzt auch auf Jobsharing setzt. Genehmigung einer außerplanmäßigen Verpflichtungsermächtigung im Finanzhaushalt für das Haushaltsjahr 2016 im Fachbereich Bauen für die Baumaßnahme HES 4. BA Für den Weiterbau der Osttangente sind zusätzlich vier Millionen Euro nötig. Der Stadtrat hat das Geld frei gemacht. Verkehrspolitische Leitlinien der Stadt Halle (Saale) Christian Feigl (Grüne) sagte, man werde nicht zustimmen. Die Leitlinien „bleiben im Allgemeinen und wären besser aufgehoben in den Aussagen für einen Verkehrsentwicklungsplan 2025.“ Richtiger wäre ein „großer Wurf“, „eine Vorlage zu haben, in der wirklich was drinne steht.“ Am Ende stimmte der Rat zu. Konzeption für Werbung im öffentlichen Straßenraum der Stadt Halle (Saale) Kay Senius (SPD) begrüßte den Ansatz. Allerdings sei der Einbindungsprozess der heimischen Wirtschaft unglücklich gelaufen. So seien Citygemeinschaft, IHK und IG Alter Markt nicht richtig berücksichtigt worden. Er regt eine Vertagung bis Oktober vor, um noch einmal mit der heimischen Wirtschaft reden zu können. OB Wiegand stimmt dem zu, der Antrag wurde vertagt. Bebauungsplan Nr. 45 Halle, Ortslage Radewell – Aufhebungsbeschluss – Bei einer Enthaltung wurde ein einst für Radewell aufgestellter Bebauungsplan aufgehoben. Bebauungsplan Nr. 162 „Dölau, Wohngebiet am Heideweg“ Ohne Diskussion wurde dem Abwägungsbeschluss und Satzungsbeschluss zugestimmt. Es gab einige Enthaltungen und Gegenstimmung. Damit ist der Weg frei für das Bauprojekt der GWG am Heideschlösschen in Dölau. Bebauungsplan Nr. 163 „Halle-Neustadt, Markt Hettstedter Straße“ Der Rewe-Markt in der Hettstedter Straße soll deutlich vergrößert werden. Denis Häder (MitBürger) kritisierte, dass die Stadt diesen Antrag immer wieder stelle, bis der Rat einmal zustimme. Der Ausbau des Marktes wirke dem Zentrenkonzept entgegen. Häder regte an, die Stadt solle sich lieber um einen Supermarkt in der Neustädter Passage kümmern. Er befürchtet, dass es andernfalls im Bereich Hettstedter Straße zu Schließungen von Märkten komme. Vor einigen Jahren hatte der Rat schon einmal die Vergrößerung abgelehnt. Baudezernent Stäglin sagte, man habe noch einmal eine neue Analyse erstellt. Er könne nur inhaltlich voller Überzeugung für das Vorhaben werben. Andreas Schachtschneider (CDU) war selbst am gestrigen Abend gegen 22 Uhr in diesem Markt. Dieser würde angenommen, auch die anderen Märkte in der Umgebung seien nicht im Bestand gefährdet. Christian Feigl (Grüne) erklärte, es gebe in Deutschland einen großen Verdrängungswettbewerb der Einzelhandelsunternehmen. Er sei erstaunt über die Blauäugigkeit. „Es geht um einen knallharten Marktverdrängungsmechanismus. Wir müssen uns als Rat fragen, ob wir das wirklich wollen.“ Eric Eigendorf (SPD) sagte, man wolle den Standort halten. Er verwies zudem auf die vorgelegte Analyse. Es gehe keine große Bedrohung von der Marktvergrößerung aus. Mit 28 Ja, 19 Nein und 1 Enthaltung wurde der Beschluss zur öffentlichen Auslegung gefasst. Bebauungsplan Nr. 167„Sportpark Karlsruher Allee“ Ohne Diskussion wurden der Abwägungsbeschluss und Satzungsbeschluss für das neue HFC-Nachwuchsleistungszentrum in der Silberhöhe gefasst. Es gab eine Gegenstimme. vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 126 Rudolf-Haym-Straße Nr. 25b-e, 26 – Aufhebungsbeschluss Einstimmig wurde ein einst beschlossener B-Plan für die Rudolf-Haym-Straße aufgehoben. Hier war ein Wohn- und Geschäftshaus geplant. Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 175 “ Halle-Neustadt, Autohaus Göttinger Bogen „ Das Autohaus will sich vergrößern. Ohne Diskussion wurde dem Abwägungsbeschluss und Satzungsbeschluss bei einer Enthaltung zugestimmt. Gestaltungsbeirat 2016 – 2018 Der Stadtrat hat die Amtszeit der Gestaltungsbeirats-Mitglieder Hans-Otto Brambach, Peter Frießleben, Heike Roos, Eva Maria Lang und Sonja Beeck verlängert. Kriterien zur Planung und Gestaltung von Radverkehrsanlagen in Halle (Saale) Ohne Diskussion wurden die Kriterien beschlossen. Diese sollen Planungsprozesse vereinfachen, wenn bei Bauprojekten die Errichtung von Radwegen oder Radstreifen ansteht. 1. Änderung der Stellplatzsatzung der Stadt Halle (Saale) Die Satzung sieht vor, dass bei Bauvorhaben künftig auch Fahrradstellplätze geschaffen werden müssen. Dennis Helmich (Grüne) begrüßte, dass die Stadt mit der Änderung einen Impuls seiner Fraktion aufnehme. Er wünsche sich, dass die Verwaltung auch in der Umsetzung konsequent sei. Dem Satzungsbeschluss wurde anschließend zugestimmt. Baubeschluss Hochwasserschadensbeseitigung 2013 (HW 127) Talstraße Die Talstraße soll saniert werden. Die Linken halten im Bereich zwischen Ernst-Grube-Straße und Kröllwitzer Brücke einen Radweg auf beiden Seiten für unsinnig. Thomas Schied erklärte, es gehe um eine Verkehrsfluss-Optimierung. Deshalb schlagen die Linken vor, einen Radweg für beide Richtungen auf der westlichen Seite einzurichten. In der Ernst-Grube-Straße gebe es im Anschluss bereits einen zweistreifigen Radweg. Baudezernent Stäglin sagte, man wolle mit der Variante Straßenquerungen vermeiden. Christian Feigl (Grüne) schlägt einen gemeinsamen Fuß- und Radweg vor. Mehrheitlich stimmten die Räte dem Änderungsantrag der Linken zu. Einziehung eines Teilstücks der Jenaer Straße Es handele sich um die ehemalige Ortsmitte von Diemitz, so Christian Feigl (Grüne). Ein Stück des Platzes solle nun zugunsten eines Investors eingezogen werden. Die Pläne hätten ihn nicht überzeugt, „wenn in einem Stadtteil eine gewachsene Ortsmitte privatisiert wird.“ Baudezernent Stäglin stimmte einer Vertagung zu, jetzt soll im Planungsausschuss beraten werden. Änderung des Baubeschlusses vom 29.02.2012-BV-Nr. V/2010/08946 Haupterschließungsstraße Gewerbegebiete Halle-Ost (HES), 4. Bauabschnitt Delitzscher Straße bis Berliner Straße B100 Nun geht es noch einmal um die Mehrkosten bei der Osttangente. Im Beschluss weiter vorn in der Tagesordnung wurden die Verpflichtungsermächtigungen erteilt, nun wurde der Kostenrahmen beschlossen. Fluthilfemaßnahme HW 290 Rückbau der Kleingartenanlage „Saaletal Lettin“ e.V. Die vom Hochwasser zerstörte Kleingartenanlage in Lettin wird abgerissen. Der Rat stimmte ohne Diskussion zu. Baubeschluss für Fluthilfemaßnahme HW 41 Neubau Planetarium im Gasometer Für 14,2 Millionen Euro soll das neue Planetarium im Gasometer eingerichtet werden. Christian Feigl (Grüne) fragte, wieso es noch einmal Umplanungen gegeben haben gegenüber dem ersten Entwurf. Er empfinde es bedauerlich, dass ein Zweckbau „in einen wunderbaren Raum hineinkommt.“ Eine wunderbare Spielstätte gehe verloren. Die ursprüngliche Variante, das Planetarium obendrauf zu setzen, hätte Charme gehabt. Auch das Betreiberkonzept kritisierte Feigl. Ein forsches, ambitioniertes Programm mit 1000 Veranstaltungen. „Und damit will man diesen Ort rocken.“ Daran glaube er nicht, „es kommen große Zweifel auf, ob das wirklich umzusetzen ist.“ Es bestehe ein Risiko, dass das Konzept nicht aufgehen und die Betriebskosten sich verdoppeln auf 600.000 Euro. Er forderte realistische Konzepte ein, das jetzige sei nicht fundiert. Er halte es für Augenwischerei, so Feigl. Laut Kulturdezernentin Judith Marquardt habe man das Konzept plausibilisieren lassen. Man könne von Glück reden, dass man ein förderfähiges Konzept habe. „Wir brauchen einen Zweckbau, keinen Mercedes“, sagte Johannes Krause (SPD). Trotz Risiken werde man zustimmen. Er hegte Zweifel, ob man die erwarteten 60.000 Besucher erreichen könne. Deshalb wünschte er sich ein Frühwarnsystem. Man werde den Antrag nicht mittragen, sagte Melanie Ranft (Grüne). Bodo Meerheim (Linke) erklärte dagegen die Zustimmung seiner Fraktion. Man sei froh, dass es ein neues Planetarium gebe, das auch über die Stadt hinaus strahle. Auch Tom Wolter (MitBürger) zeigte sich verwundert über die Umplanungen, die Stadt hätte die Räte früher einbeziehen sollen. OB Wiegand hob die Chance hervor, durch die Fluthilfe etwas Einmaliges zu schaffen. „Diese Chance dürfen wir uns nicht entgehen lassen.“ Tom Wolter sagte, ihm gehe es darum, dass das Planetarium nicht mehr auf dem Gasometer obendrauf sitzt, sondern mittendrin. OB Wiegand erklärte zudem, man habe den Räten die wirtschaftlichste Lösung vorgelegt. „Wir begrüßen, dass wir ein neues Planetarium bekommen“, sagte Andreas Scholtyssek (CDU), er konnte aber die Bedenken der anderen Redner nachvollziehen. Die Verwaltung solle die Räte stärker einbinden. Detlef Wend (SPD) kritisierte ebenfalls die fehlende Einbindung. „Wir waren schlecht informiert und deshalb ärgert uns das.“ Zustimmung zur Annahme von Sponsoringvereinbarungen, Spenden und ähnliche Zuwendungen Der Rat stimmte der Annahme mehrerer Spenden zu: – Geldspende von der Bürgerinitiative Silberhöhe e. V an die Stadt Halle (Saale) in Höhe von 1.615,13 Euro für Bänke im Grünzug Silberhöhe – Vereinbarung der Spende zwischen Herrn Carsten Schmidt, 57635 Fiersbach und der Stadt Halle (Saale) zur Modernisierung und Instandsetzung des Objektes Große Märkerstraße 5 und zur Finanzierung des Eigenmittelanteils in Höhe von 10 % (2016: 4.925,68 Euro und 2017: 37.416,25 Euro) des förderfähigen Zuschusses – Vereinbarung der Spende zwischen Ingenieurbüro Schindler, 06749 BitterfeldWolfen und der Stadt Halle (Saale) zur Modernisierung und Instandsetzung des Objektes Große Märkerstraße 5 und zur Finanzierung des Eigenmittelanteils in Höhe von 10 % (2016: 1.162,92 Euro und 2017: 8.833,75 Euro) des förderfähigen Zuschusses – Sachspende von dem Verein Nothilfe ohne Tabu e.V. in Höhe von 13.538,00 Euro für eine Kletterpyramide auf dem Schulhof der Grundschule Kastanienallee in Halle-Neustadt Antrag des Stadtrates Andreas Schachtschneider (CDU/FDP-Fraktion) zur Beschaffung eines mobilen Schlauchbootes Nun geht es um ein Rettungsboot für die Freiwillige Feuerwehr Nietleben nach dem tödlichen badeunfall. Andreas Schachtschneider (CDU) sagte, man steht auch bei Bürgern, die sich engagieren, im Wort. „Es ist ein kleines Boot, was für einen kleinen Preis zu haben ist, aber im Fall der Fälle eine große Wirkung haben kann.“ OB Wiegand sagte, die Anschaffung eines Bootes sei nicht notwendig. Der Wehrleiter habe zudem erklärt, dass er ebenfalls keine Notwendigkeit sehe. Der Antrag wurde abgelehnt. Antrag der Fraktion DIE LINKE im Stadtrat Halle (Saale) zur Einrichtung eines Trinkbrunnens auf dem Markt Erwin Bartsch (Linke) erinnerte daran, dass es 2012 einen Prüfauftrag gegeben habe. Nur sei seit dem nichts passiert. Mit dem jetzigen Antrag wolle man einen Anstoß geben. „Dass hier endlich etwas passiert.“ Bartsch spricht von einer Aufwertung des Marktes und einem guten Angebot für Hallenser und Gäste, zum Beispiel bei Hitzewellen. Baudezernent Stäglin sagte, die HWS habe sich bereit erklärt. Bei einer Stimmenthaltung wurde zugestimmt. Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Änderung der städtischen Förderrichtlinien in den Bereichen Kultur, Sport, Jugendhilfe, Soziales und Gleichstellung Die Grünen wollen, dass bei Förderanträgen die Stadt auch Eigenarbeitsleistungen als zuwendungsfähige Ausgaben anerkennt. Dem wurde zugestimmt. Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zum Verkauf des Grundstücks Schopenhauerstraße 4 Die Grünen wollen den Baumbestand am alten Jugendamt erhalten, deshalb soll die Stadt das Exposé noch einmal abändern. Marco Rupsch (Grüne) sagte, man halte es für unangemessen, dass die Stadt im Exposé einen Fällungsplan beilege. „Wir brauchen keine weiteren versiegelten Innenhöfe.“ Christoph Bernstiel (CDU) äußerte sich gegen eine Zustimmung. Eine klare Mehrheit stimmte aber zu. Antrag der Fraktion MitBÜRGER für Halle – NEUES FORUM zur Darstellung von Maßnahmen der Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH, des Dienstleistungszentrums Wirtschaft und Wissenschaft und der Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft Halle-Saalkreis mbH Die Stadt soll vorlegen, welche Maßnahmen des Standortmarketings sowie der sonstigen Wirtschafts-/Tourismusförderung bei einer zusätzlichen Aufstockung der jeweiligen Budgets um 5 % sowie 10 % durchgeführt werden könnten. Dem Antrag wurde zugestimmt. Antrag der Fraktion MitBÜRGER für Halle – NEUES FORUM zum Umgang mit Investorenanfragen Auf Antrag der MitBürger soll die Stadtverwaltung den Stadtrat über Akteure mit einer voraussichtlichen Investitionssumme von über 5 Mio. Euro unverzüglich für den Fall in Kenntnis setzen, zudem dürfen derartige Verhandlungen nicht eigenmächtig beendet werden, der Rat muss zustimmen. Hierfür gab es eine Mehrheit. Antrag der CDU/FDP-Fraktion Halle (Saale) zum Engagement-Beirat Die fünf Stadtrats-Fraktionen sollen auch einen Sitz im Engagement-Beirat bekommen. Der Rat stimmte ohne Diskussion zu. Fahrradschnellwege und Fahrradstraßen Die Linken wollen Fahrradschnellwege und spezielle Fahrradstraßen in Halle einführen, die Stadt soll die Möglichkeiten prüfen. Rudenz Schramm (Linke) wies auf den Bundesverkehrswegeplan hin, wonach der Radverkehr in den kommenden Jahren in Großstädten auf 20 Prozent ansteigen werde. Bei einer Enthaltung wurde zugestimmt. Antrag der Fraktion DIE LINKE im Stadtrat Halle (Saale) zum Umgang mit der Hochwasserschadensbeseitigung 2013 „Die Verwaltung wird beauftragt, vor jedem Baubeschluss zur Hochwasserschadensbeseitigung 2013 jeweils einen dazugehörigen Gestaltungsbeschluss des Stadtrates einzuholen“, heißt es im Antrag der Linken. Man könne die Intention nachvollziehen, meinte Christoph Bernstiel (CDU), allerdings gehe ihm der Antrag zu weit und befürchtet, dass dadurch die Vorhaben verlängert werden und sich Planungskosten erhöhen. Man sehe ein großes Risiko der Verteuerung. Auch Christian Feigl (Grüne) äußerte Sympathie. Der Antrag ist in den Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss verwiesen. OB Wiegand sagte, man sei jetzt schon ein halbes Jahr in Verzug. Ein zusätzlicher Gestaltungsbeschluss verzögere noch weiter. „Wir verlieren mindestens ein Jahr.“ Antrag der SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale) zur Änderung der Marktsatzung Laut Eric Eigendorf (SPD) habe der Wochenmarkt an der Vogelweide ein Defizit von 17.700 Euro im vergangenen Jahr erwirtschaftet, im kommenden Jahr stehen mehr als 20.000 Euro im Haushalt. Die SPD will den Markt deshalb dicht machen. Das klassische Wochenmarktsortiment sei dort ohnehin nicht mehr vorhanden. Die Kundschaft wandere ab, die Händler würden die Zukunftsaussichten auch negativ sehen. Statt 5 soll der Wochenmarkt nur noch an drei Tagen stattfinden. Marion Krischok (Linke) verweist den Antrag in den Ordnungs- und Wirtschaftsausschuss. Antrag der SPD-Fraktion zur Bereitstellung von Ersatzparkplätzen für Stadionanrainer Die SPD will Ersatzparkplätze für Anwohner des Erdgas-Sportparks, wenn mal wieder Spiele sind und alles zugeparkt ist. Katharina Hinz (SPD) sagte, es sei nicht haltbar, dass die Anwohner ständig ihre Autos umparken müssen. Deshalb solle die Stadt den Anwohnern Stellflächen bereitstellen, wenn Fußballspiele stattfinden. OB Wiegand verweist den Antrag in den Ordnungsausschuss. Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Berichterstattung über die Pflegesituation Die Grünen wünschen sich eine regelmäßige Berichterstattung über die Situation der Pflege in Halle. Es sei wichtig zu wissen, wie Halle mit einer Pflegeinfrastruktur ausgestattet ist, sagte Dennis Helmich (Grüne). Dem Antrag wurde zugestimmt. Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Überarbeitung des Konzepts für Baumpatenschaften Die Baumpatenschaften sollen attraktiver werden, schon ab 250 Euro soll man auf Antrag der Grünen ein Patenschild erhalten. Der Antrag wurde in den Ordnungs- und Umweltausschuss verwiesen. Dringlichkeitsantrag der Fraktion CDU/FDP, DIE LINKE, MitBÜRGER für Halle – NEUES FORUM und SPD zum Erhalt der Bundesstützpunkte Schwimmen, Rudern, Leichtathletik und Wasserspringen und zum Fortbestand der Eliteschulen des Sports in Halle (Saale) Nun geht es um das drohende Aus von Olympiastützpunkten. Andreas Hajek (FDP) verwies darauf, dass man vor 14 Tagen erfahren habe, dass Stützpunkte in Halle vor dem Aus stehen. Mitte Oktober werde bei DOSB über Schwimmen und Rudern debattiert. Auch Leichtathletik und Wasserspringen wurden aufgenommen, hierüber soll im Januar entschieden werden. Hajek verwies, man habe schon Turnen und Rhythmische Sportgymnastik verloren. Bodo Meerheim (Linke) hätte sich einen solchen Aufschrei auch bei der Herabstufung der Ballsportarten gewünscht. Meerheim kündigte einen derartigen Antrag an. Hans-Dieter Wöllenweber (FDP) erklärte, das Sportgymnasium Halle sei bei Jugend trainiert für Olympia Bundessieger geworden. Dringlichkeitsantrag der SPD-Fraktion zur Anpassung der Sportförderrichtlinie Die Richtlinie für die Förderung des Sports soll auf Basis des beschlossenen Sportprogramms angepasst werden, fordert die SPD. Dem wurde zugestimmt. Anfragen Bernhard Bönisch (CDU) fragt nach möglicherweise verkauften Terminen bei der Ausländerbehörde. Es habe Hinweise gegeben, so Finanzdezernent Egbert Geier. Man habe dies überprüft, die Vorwürfe habe man nicht bestätigen können. EMail-Adressen habe man kontrolliert, aber auch die sogenannte „Bonziehung bei Spontankunden“. Melanie Ranft (Grüne) fragt nach, ob die Stadt möglicherweise ganz auf Werbung im öffentlichen Raum verzichten könnte. Baudezernent Uwe Stäglin verweist auf die Vorlage zum Thema. Dennis Helmich (Grüne) fragt nach dem Basketballplatz am Unterberg. Er will wissen, wann die Stadt mit der Prüfung fertig ist. Sportdezernentin Judith Marquardt verweist auf den Sportausschuss. Yvonne Winkler (MitBürger) will wissen, wieviele Personen sich für das Seminar zum Bürgerhaushalt angemeldet haben. Es sind gerade einmal fünf Personen, so Finanzdezernent Geier. Denis Häder (MitBürger) fragt zur geplanten Sperrung der Martha-BrautzschStraße. Dies sei unglücklich, da die Straße eine Umleitungsfunktion zum Steintor habe. Im nächsten Jahr solle auch eine Fernwärmetrasse dort erneuert werden, dann drohe die nächste Sperrung. Häder regt an, ob man diese Vorhaben nicht verbinden könne, um zweimalige Sperrungen zu verhindern. Die Stadt prüft. Tom Wolter (MitBürger) fragt zum Ordnungsamt. An den Taxihaltepunkten am Hauptbahnhof komme es immer wieder zu Konflikten, weil Autofahrer die Halteplätze blockieren. Das Ordnungsamt habe erklärt, sonntags gebe es keinerlei Kontrollen. „Der Konflikt ist schon steinalt“, sagte OB Wiegand. Die Verwaltung diskutieren mit der Taxigenossenschaft. Kay Senius (SPD) fragt ebenfalls zur Situation in der Ausländerbehörde. Er will wissen, ob die Monate dort tatsächlich über Monate ausgebucht seien. Wissen will er zudem, wieviele Neueinstellungen in der Behörde erfolgen sollen. Finanzdezernent Geier sagte, es habe tatsächlich längere Wartezeiten gegeben. Wenn die Stellen wieder besetzt sind, werde sich die Situation entspannen. Anregungen Detlef Wend (SPD) berichtet von einem Konflikt am Graseweg mit zwei Gaststätten. Die Händler würden sich durch die Aufbauten gestört fühlen. Er regt an, sich mit der Gestaltung des Platzes dort zu befassen. Ute Haupt (Linke) regt an, mehr Angebote bei Stadtführungen für Kinder anzubieten und darüber mit dem Stadtmarketing zu reden. Bodo Meerheim (Linke) regt an, dass die Präsentation vom Bericht des OB mit im Protokoll erscheint. Melanie Ranft (Grüne) regt an, dass der Beirat des Stadtmarketings endlich ins Leben gerufen wird.
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