Literaturfestival Basel, Messeplatz 1, 4005 Basel

Medienmitteilung vom 26. September 2016
Writer in Residence:
Die türkische Autorin Aslı Erdoğan wird nach Basel eingeladen,
Daniela Dill und Mónika Koncz gehen nach Paris
Atelier Mondial (ehemals iaab) hat gemeinsam mit dem Literaturhaus Basel und dem
Literaturbüro Freiburg zwei Aufenthaltsstipendien für AutorInnen in Paris und eines in Basel
ausgeschrieben. Die diesjährige Jury, bestehend aus Britta Baumann (Kulturamt Freiburg,
Fachbereich Literaturförderung), Christoph Meneghetti (Christoph Merian Stiftung Basel,
Projektleitung) und Manuela Waeber (Präsidialdepartement Basel-Stadt, Abtl. Kultur,
Beauftragte Kulturprojekte Literatur), hat diese Stipendiatinnen ausgewählt: Die Basler
Autorin Daniela Dill wird von Januar bis März 2017, Mónika Koncz aus Freiburg wird von
April bis Juni 2017 in Paris leben und arbeiten. Als Gast nach Basel wird Aslı Erdogan
eingeladen, die zurzeit im Bakirköy-Gefängnis in Einzelhaft festgehalten wird. Die Einladung
soll ein Zeichen der Solidarität für die Autorin sein und die internationalen Bemühungen,
ihre Freilassung zu bewirken, unterstützen.
Daniela Dill, geboren 1982 in Liestal, lebt in Basel. Sie studierte deutsche und französische Sprachund Literaturwissenschaften an der Universität Basel und arbeitet zurzeit als wissenschaftliche
Mitarbeiterin im Dichter- und Stadtmuseum Liestal. Seit 2007 ist sie als Spoken Word-Künstlerin,
Autorin und Veranstalterin tätig. Sie publiziert regelmässig in diversen Anthologien und
Zeitungskolumnen. Zuletzt erschienen von ihr das Hörbuch «Aber hütt. Eine Hommage an Ernst
Eggimann» (Der gesunde Menschenversand, 2012) und «Herz Rhythmus Störungen» (Edition Baes,
2012). 2010 wurde sie mit dem Kulturförderpreis des Kanton Baselland ausgezeichnet.
Mónika Koncz, geboren 1985 in Senta (Serbien), studierte von 2004-2009 in Freiburg im Breisgau
Neuere deutsche Literatur und Neuste Geschichte. Sie schreibt u.a. Lyrik, Prosa und Drehbücher.
2008 erhielt sie den Paula Rombach-Literaturpreis für den Einakter «Matroska» (2. Platz) und war
Finalistin beim 16. MDR-Literaturpreis. Seit 2009 studiert sie am Deutschen Literatur Institut Leipzig.
2005 und 2006 war sie Veranstalterin und Moderatorin der Lesebühne «Slam Deluxe» in der
MensaBar in Freiburg. 2012 war sie Stipendiatin im Künstlerdorf Schöppingen sowie Stipendiatin
der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. 2013 erhielt sie das Elf-Perlen-Stipendium.
Aslı Erdoğan, geboren 1967 in Istanbul, studierte Informatik und Physik und arbeitete einige Jahre
als Physikerin am CERN bei Genf, ehe sie diese Karriere aufgab und sich auf das Schreiben
konzentrierte. Sie lebt als freie Schriftstellerin in Istanbul und schreibt Gedichte, Kurzgeschichten,
poetische Prosa, Reiseberichte und politische Artikel in verschiedensten Medien. 2010 wurde sie für
ihren Roman «Tas Bin» mit dem bedeutendsten Literaturpreis der Türkei ausgezeichnet. In ihren
Werken erkundet Aslı Erdoğan stets das Fremde, das Andere vor dem Hintergrund der türkischen
Gesellschaft und der globalen Entwicklungen. Seit 1993 engagiert sie sich aktiv für die
Menschenrechte. Sie ist Mitglied des PEN und der türkischen Schriftstellervereinigung sowie
Gründungsmitglied des Kunst- und Literaturforums von Diyarbakir, wo sie regelmässig Workshops,
BuchBasel | Literaturhaus Basel | Schweizer Buchpreis
LiteraturBasel | Theaterstrasse 22 | CH-4051 Basel
Telefon +41 61 261 29 50 | Telefax +41 61 261 29 51 | [email protected] | www.literaturhaus-basel.ch
Seminare und Vorlesungen abhält. Aslı Erdogan ist eine international renommierte Autorin. Von
Dezember 2011 bis Mai 2012 war sie in Zürich als Writer in Residence – in dieser Zeit war sie auch
im Literaturhaus Basel zu Gast. Als Kolumnistin der kurdischen Tageszeitung «Özgür Gündem»
wurde sie im August 2016 verhaftet. Eine Petition, die ihre Freilassung verlangt (www.change.org)
wurde bereits von mehr als 30'000 Personen unterzeichnet. «Aslı Erdogan ist eine
aussergewöhnlich feinfühlige und scharfsichtige Autorin, ihre Romane sind vollendete Werke.»
(Orhan Pamuk). Veröffentlichungen (auf Deutsch erschienen): «Die Stadt mit der roten Pelerine«»
(Unionsverlag 2008); «Der wundersame Mandarin» (Galatea 2008).
Ziel des Auslandsaufenthaltes ist es, den Stipendiatinnen die Gelegenheit für Recherchen und
Impulse für die literarische Arbeit zu bieten. Die Stipendiaten haben überdies die Möglichkeit, die
aktive Kulturszene in Paris bzw. in Basel kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen, Ideen und
Anregungen auszutauschen. Das Atelierstipendium umfasst eine Arbeits- und Wohngelegenheit in
einer internationalen Künstlerresidenz in Paris bzw. ein Atelier auf dem Dreispitz sowie einen
Beitrag an die Lebenshaltungskosten. Über ihren Aufenthalt in Basel und Paris werden die beiden
Autoren regelmässig auf www.baselparis.wordpress.com bloggen. Die Ausschreibung für die
Aufenthaltsstipendien im Jahr 2018 folgt im Mai 2017.
Weitere Informationen:
www.ateliermondial.com
www.literaturbuero-freiburg.de
www.literatuhaus-basel.ch
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