»Freiheitsindex Deutschland 2016« PRESSEMITTEILUNG (SPERRFRIST 27.9.2016, 10 UHR) BERLIN/HEIDELBERG, 27. September 2016 • Schwerpunkt »Westlicher Lebensstil« • hohe gesellschaftliche Wertschätzung von Gleichberechtigung, Pluralität der Lebensstile und institutionellen Freiheitsrechten • Bio- und Fitnesswelle als Zeitgeistphänomen »in« • Langzeittrend: Rückkehr zu klassischen Tugendvorstellungen • »Freiheitsindex Deutschland« • Gegensatz von hohem subjektiven Freiheitsgefühl und niedrigem Gefühl in Bezug auf freie Meinungsäußerung (niedrigster Wert seit 1990) • Indexwert in 2016 auf +0,33 gestiegen (auf einer Skala von -50 bis +50) Im Vergleich zum Vorjahr hat die Wertschätzung der Freiheit insgesamt betrachtet leicht zugenommen. Das hat das John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung in Heidelberg (Prof. Dr. Ulrike Ackermann) als Ergebnis des »Freiheitsindex Deutschland« für das Jahr 2016 ermittelt. In Kooperation mit dem Institut für Demoskopie Allensbach und der Dortmunder Medienagentur mct wurden zum sechsten Mal eine Repräsentativbefragung der Bevölkerung und eine quantitative Medieninhaltsanalyse überregionaler Printmedien durchgeführt. Die detaillierten Ergebnisse und Aussagen zu längerfristigen Trends, wie auch die zugehörige Ergebnispublikation mit weiteren Beiträgen zum Themenschwerpunkt »Westlicher Lebensstil« werden am 27. September, 10 Uhr, im Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin präsentiert. Das Buch liegt vor. Die Ergebnisse zum diesjährigen Schwerpunktthema bieten interessante Einsichten: 64 Prozent der Befragten gehen von einem besonderen »westlichen Lebensstil« aus. An erster Stelle steht bei der Charakterisierung dieses Lebensstils die »Gleichberechtigung der Geschlechter«, gefolgt von der »Meinungs-, Presse- und Redefreiheit«, den »Freiheitsrechten allgemein« und der »Freiheit der individuellen Lebensgestaltung«. Im Langzeittrend ist eine Rückkehr zu klassischen bürgerlichen Tugenden zu beobachten. Der mittels einer »In«- und »Out«-Befragung erforschte Zeitgeist reflektiert die Bio- und Fitnesswelle. Er ist tendenziell grün und gesundheitsbewusst, geprägt von der Wertschätzung bürgerlicher Tugenden und der Ablehnung der Rollen der alten Geschlechterordnung traditioneller Familienmodelle. Genuss und Hedonismus vertragen sich damit, solange der ökologisch gesteckte Rahmen eingehalten wird. Auf einer Skala, die sich von -50 bis +50 erstreckt, befindet sich der für 2016 aus den Ergebnissen von Repräsentativbefragung (1.437 Personen) und Medieninhaltsanalyse (1.773 Presseartikel) errechnete »Freiheitsindex Deutschland« bei +0,33. Das heißt: Erstmals seit Beginn der Forschungsarbeiten im Jahr 2011 ist Freiheit leicht im Übergewicht gegenüber konkurrierenden Werten wie Gleichheit, Gerechtigkeit oder Sicherheit. Im Vergleich zu 2015 kann eine erneute Verschiebung zu Gunsten der Freiheit festgestellt werden. Der Anstieg des Wertes ist vorrangig auf die Ergebnisse der Medieninhaltsanalyse zurückzuführen. Unter anderem als ein Effekt der Attentate in Paris und Brüssel war die analysierte Medienberichterstattung freiheitsaffiner als im Vorjahr. Erfreulich ist, dass die Bevölkerung ein hohes subjektives Freiheitsgefühl bekundet. Wohingegen im Vergleich zu den Vorjahren erneut mehr Befragte angeben, dass man im Rahmen öffentlicher Gespräche vorsichtig sein müsse, seine Meinung frei zu äußern. Der »Freiheitsindex Deutschland« wird alljährlich vom John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung mit Sitz in Heidelberg erhoben. Der gemeinnützige Verein ist parteiunabhängig und verfolgt den satzungsgemäßen Zweck der Förderung von Wissenschaft und Bildung. John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung e. V. Von-der-Tann-Straße 44, 69126 Heidelberg, www.mill-institut.de Kontakt: [email protected], Telefon (06221) 6725-349
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