Erschienen im Oktober 2016 40 Seiten PDF 8 MB

THEMEN
Q UA R T I E R E
PROJEK TE
26 | OK TOBER 2016 / DEUTSCH
79
Inhalt
EDITORIAL
05
ÜBER DIE HAFENCITY
Das Projekt HafenCity
10­
Der Masterplan
14
QUARTIERE
Am Sandtorkai / D almannkai
18
Am Sandtorpark / G rasbrook
20
Brooktorkai / E ricus
22
Strandkai
24
Überseequartier
26
Elbtorquartier
32
36
Am Lohsepark
Oberhafen
40
Baakenhafen
42
Elbbrücken
46
THEMEN
Nachhaltigkeit
50
Infrastruktur
54
Kulturelle Höhepunkte
58
Soziale Entwicklung
62
Öffentliche Stadträume
64
DATEN UND FAKTEN
68
Jungfernstieg
Rathaus
Binnenalster
Speicherstadt
Mönckebergstraße
Hamburger Kunstmeile
Hauptbahnhof
Foto: Fotofrizz
Modell: Michael Korol, HafenCity Hamburg GmbH
fertiggestellt
Quartiere
im Bau / Bauvorbereitung
Projekte
Anhandgabe
U-Bahnstation
Ausschreibung / Anhandgabereife
Flächenvorbereitung
QUARTIERE
A
Am Sandtorkai / Dalmannkai
D
Strandkai
G
Am Lohsepark
B
Am Sandtorpark / Grasbrook
E
Überseequartier
H
Oberhafen
C
Brooktorkai / Ericus
F
Elbtorquartier
I
Baakenhafen
J
Elbbrücken
PROJEKTE
1
Elbphilharmonie
3
auf dem Kaispeicher A
2
Traditionsschiffhafen
im Sandtorhafen
Sportbootmarina
5
im Grasbrookhafen
4
Magellan-Terrassen
fertiggestellt
Marco-Polo-Terrassen
7
fertiggestellt
6
Vasco-da-Gama-Platz
fertiggestellt
8
Schule
Grundschule am Sandtorpark,
Grundschule Baakenhafen und
Gymnasium/Stadtteilschule am Lohsepark
Kreuzfahrtterminal/ Hotel
9
Internationales Maritimes
Museum Hamburg
10
HafenCity Universität
12
Sportfläche in der
HafenCity
14
U-Bahnstation
HafenCity Universität (U4)
im Kaispeicher B
11
denk.mal
Hannoverscher Bahnhof
13
U-Bahnstation
Überseequartier (U4)
15
U-Bahnstation
Elbbrücken (U4)
04
HAFENCITY PROJEKTE | EDITORIAL
05
EDITORIAL
06
HAFENCITY PROJEKTE | EDITORIAL
07
Entwicklungsmanagement und
HafenCity Hamburg GmbH
G
roße Stadtentwicklungsprojekte be­
dürfen eines intensiven Zusammen­
wirkens und der Bündelung von Ideen,
Konzeption und Realisierung. Aufgrund
der engen Verknüpfung öffentlicher
Investitionen (ca. 2,4 Mrd. Euro, davon
ca. 1,5 Mrd. aus Grundstücksverkaufserlö­
sen) mit der notwendigen Bindung hoher
privater Investitionen (ca. 8,5 Mrd. Euro)
besteht in der HafenCity eine erhebli­
che Komplexität der Aufgaben sowie ein
hoher Steuerungsbedarf. Für das Entwick­
lungsmanagement wurde daher 1997 die
Gesellschaft für Hafen- und Standortent­
wicklung GHS (seit 2004 HafenCity Ham­
burg GmbH) gegründet. Sie verantwortet
das „Sondervermögen Stadt und Hafen“,
in das die Grundstücke im Gebiet der
HafenCity im Eigentum Hamburgs einge­
bracht wurden. Aus deren Verkauf wird der
größte Teil der öffentlichen Investitionen
für die HafenCity, insbesondere in Straßen,
Brücken, Plätze, Parks, Kaimauern und Pro­
menaden, getätigt.
Neben dieser Finanzierungsaufgabe
betreibt die HafenCity Hamburg GmbH
die Flächenfreimachung und -vorberei­
tung, die Planung und den Bau der öffent­
lichen Räume sowie der Infrastruktur, die
Akquisition und vertragliche Bindung von
Grundstücksentwicklern sowie großer
Nutzer, die Öffentlichkeitsarbeit und die
Kommunikation. Gleichzeitig generiert die
HafenCity Hamburg GmbH Innovations­
pfade für die Stadtentwicklung insbeson­
dere mit Urbanitäts- und Nachhaltigkeits­
bezug. Zu den Nachhaltigkeitsaspekten
gehören eine innovative Wärmeversor­
gung, eine eigene Nachhaltigkeitszerti­
fizierung für Gebäude sowie nachhaltige
Mobilitätskonzepte, aber auch der Hoch­
wasserschutz und die Entwicklung einer
insgesamt nachhaltigen Stadtstruktur.
Die HafenCity Hamburg GmbH profitiert
bei ihrer integrierten Stadtentwicklungs­
aufgabe unter anderem durch eine sehr
breite fachliche Aufstellung: Ingenieure,
Stadtplaner, Grundstücksentwickler, Öko­
nomen, Kulturwissenschaftler, Geistesund Sozialwissenschaftler, Geografen
und Landschaftsarchitekten arbeiten eng
zusammen und versuchen, diesen Ansatz
der Wertschöpfung von Stadt zu nutzen.
HOHE STA ATLICHE
STEUERUNGSFÄHIGKEIT
Die HafenCity Hamburg GmbH ist eine
100-prozentige Tochter der Freien und
Hansestadt Hamburg. Sie entwickelt die
HafenCity im Auftrag Hamburgs. Öffentli­
che Kontrolle, Kooperation und Arbeitstei­
lung sind intensiv: Wegen ihrer hohen
Bedeutung für die Gesamtentwicklung
Hamburgs ist die HafenCity 2006 zum
Vorranggebiet ernannt worden. Daher
wird die HafenCity-Entwicklung nicht auf
der Ebene des Bezirks Hamburg-Mitte,
sondern gesamtstädtisch gesteuert. Der
Aufsichtsrat der HafenCity Hamburg
GmbH wird – unter Vorsitz des Ersten
­Bürgermeisters – von Senatsmitgliedern
gestellt. Grundstücksverkäufe und soge­
nannten Anhandgaben (Grundstücksopti­
onen mit Planungsverpflichtung) werden
durch die Kommission für Bodenordnung
beschlossen, Bebauungspläne in der
Be­hörde für Stadtentwicklung und Woh­
nen (BSW) von der Arbeitsgruppe Hafen­
City erarbeitet sowie von der Kommission
Editorial
für Stadtentwicklung (jeweils überwie­
gend aus Bürgerschafts- und Bezirks­
versammlungsmitgliedern zusammenge­
setzt) beraten und beschlossen.
Baugenehmigungen werden für die
Hafen­City von der BSW erteilt. In den
Wettbewerbsjurys für die städtebaulichen
und Freiraumwettbewerbe sowie die
hochbaulichen Wettbewerbe sind, neben
freiberuflichen Architekten und den Ver­
tretern der privaten Bauherren, die BSW
(Oberbaudirektor), die Bezirksverwaltung,
die Geschäftsführung der HafenCity Ham­
burg GmbH und Politiker (Bezirk Ham­
burg-Mitte oder Bürgerschaft) vertreten.
Diese Bündelung von nicht hoheitlichen
Aufgaben in einer eigenen Gesellschaft
Hamburgs sichert bei intensiver Arbeits­
teilung und Kontrolle die Effizienz und
Qualität der Stadtentwicklungsaufga­
be und garantiert gleichzeitig eine hohe
staatliche Steuerungsfähigkeit.
NEUE TÄTIGKEITSFELDER
Heute betreut die HafenCity Hamburg
GmbH auch neue Aufgaben. Über ihre
Tochtergesellschaft Billebogen Entwick­
lungsgesellschaft mbH & Co. KG (BBEG)
verantwortet sie die Entwicklung des
„Billebogens“, einem ca. 72 ha umfassen­
den Areal nordöstlich im Anschluss an die
HafenCity, das bebaute und unbebaute
Flächen, wie den Neuen Huckepackbahn­
hof, umfasst. In den kommenden rund
20 Jahren sollen die Entwicklung eines
hochwertigen, vornehmlich arbeitsplatz­
orientierten, gewerblich geprägten und
an die HafenCity angrenzenden Stadtent­
wicklungsraums mit urban verdichteten
Strukturen vorangetrieben und wichtige
Impulse für den gesamten Hamburger
Osten und die innere Stadt gesetzt wer­
den. Die Entwicklung stärkt nicht nur die
stadträumlichen Qualitäten des durch
Verkehrstrassen geprägten Eingangstors
zur inneren Stadt, es werden auch neue
Arbeitsplätze u. a. in vertikal gestaffelten
Flächen neuer Gebäude entstehen.
G
roße, stadtbildprägende Architekturund Städtebauentscheidungen sowie
anspruchsvolle, feingliedrige und von
diversen Nutzungen geprägte Quartiers­
entwicklungen: Das sind die Determinan­
ten, innerhalb derer sich die Entwicklung
der HafenCity Hamburg 2016 bewegt. So
entstehen Großprojekte internationaler
Bauherren, wie etwa das südliche Über­
seequartier: Mit seinen insgesamt rund
260.000 m2 BGF Retail, Gastronomie,
Wohnen, Entertainment, einem vertikal
organisierten und integrierten Kreuz­
fahrtterminal, Hotels und Büroflächen ist
es das wohl ambitionierteste mischge­
nutzte, handelsgeprägte private Immobili­
envorhaben Europas. Mit prognostizierten
50.000 Besuchern pro Tag im Durchschnitt
wird es zudem das besucherintensivs­
te Quartier der HafenCity. Anfang 2017
beginnen im südlichen Überseequartier
die Bauarbeiten.
Gleichzeitig entstehen zukunftsgerich­
tete Quartiere mit lebenswerten, wohn­
dominierten Nachbarschaften, etwa im
Quartier Am Lohsepark oder im Quartier
Baakenhafen. Vor allem hier, am größten
Hafenbecken der HafenCity, wächst zur­
zeit eine dichte Mischung aus intensiver
Wohn- und Freizeitnutzung, grünen Frei­
räumen und Arbeitsplätzen sowie einem
Bildungszentrum. Unterschiedlichste lo­‑
kale und überregionale Akteure engagie­
ren sich gemeinsam mit der HafenCity
Hamburg und begegnen so den Heraus­
forderungen des gesellschaftlichen Wan­
dels auf den unterschiedlichsten Ebenen –
sozial, ökologisch und ökonomisch. Bis
Ende 2016 werden bis auf drei Baufelder
alle Grundstücke im Quartier vergeben
sein und damit gleichzeitig der weitere
Weg für die frühzeitige Entwicklung im
östlich gelegenen Quartier Elbbrücken
geebnet. Denn hier wächst das – neben
dem Überseequartier – zweite urbane
Zentrum der HafenCity: ein hoch ver­
dichteter Geschäfts- und Wohnstandort
am Wasser. Mit der ersten erfolgreichen
dortigen Anhandgabe im Sommer 2016 –
weitere werden voraussichtlich noch in
diesem Jahr folgen – entwickelt sich die
HafenCity in ihrem letzten Bauabschnitt
erstmals nicht nur von West nach Ost, son­
dern auch von Osten in Richtung Westen.
Grundlage der gesamten Entwicklun­
gen ist ein für die HafenCity Hamburg
GmbH wesentliches Verständnis von
Stadtentwicklung: Die Kooperation mit
vielen verschiedenen Akteuren suchen
und dabei stets neue Handlungsspielräu­
me für herausragende Stadtentwicklung
ausloten und gegebenenfalls erweitern.
Dieser ständige Prozess folgt keinen starr
festgelegten Regeln oder Normen und er
ist keine Implementierung eines Plans.
Er ist vielmehr Teil eines institutionellen,
strategisch ausgerichteten Lernprozes­
ses – zurückzuführen auf drei zentrale
konzeptionelle Perspektiven der Hafen­
City-Entwicklung: Identität, Urbanität und
Nachhaltigkeit.
Im Rahmen dieser strategischen Orien­
tierung vermag die HafenCity auch die
verschiedensten Themen zu entwickeln
und kombinieren. Viele der Ergebnisse
sind mittlerweile so verständlich, dass sie
gar nicht mehr wahrgenommen werden:
Das maritime Erbe des gesamten Areals
etwa verbindet sich heute nahtlos mit den
neuen Strukturen zu einer urbanen Einheit.
Allen voran sichtbar an der hybriden Elb­
philharmonie, die im Januar 2017 feierlich
eröffnet wird – aber auch an der Präsenz
der Kreuz- und Traditionsschiffe. Oder an
der Stadtstruktur der HafenCity, die sowohl
„horizontal“, also quer durch verschiedene
Gebäude, als auch „vertikal“, also innerhalb
eines einzelnen Gebäudes, die verschie­
densten Nutzungen zusammenbringt – ein
wesentliches Gestaltungsmerkmal nicht
nur des offenen Überseequartiers, son­
dern der gesamten HafenCity von Beginn
an, verbunden mit erheblichen Anforde­
rungen an die Bauherren.
Je weiter sich die HafenCity nach Osten
entwickelt, desto differenzierter wird
gleichzeitig das ökologische und sozia­
le Spektrum. Progressive Wohnformen
in den Quartieren Am Lohsepark und
Baaken­hafen ermöglichen es Menschen
Prof. Jürgen Bruns-Berentelg, Vorsitzender der
Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH
mit Behinderung oder auch mit chroni­
schen Erkrankungen, in urbaner Umge­
bung weitgehend selbstbestimmt zu
leben. Dabei zeigt sich: Je komplexer die
Bauvorhaben werden, desto stärker erken­
nen Bauherren ihre Chance, neue Ideen mit
neuen Beteiligten umzusetzen. So auch bei
der ökologischen Nachhaltigkeit: Gemein­
sam mit den Bauherren werden jetzt
Modelle entwickelt, die mögliche Formen
einer zuverlässigen und bedarfsgerech­
ten Carsharing- und E-Mobilitätsversor­
gung garantieren und gleichzeitig auf die
Erstellung einer erheblichen Anzahl teurer
Stellplätze verzichten – um jedes einzelne
Gebäude, aber auch die gesamten Quar­
tiere für die Nutzer attraktiv zu gestalten.
Für viele Bewohner wird damit ein eigenes
Fahrzeug zunehmend überflüssig und die
Kosten der Individualverkehrsmobilität der
Haushalte verringern sich erheblich.
Sukzessive bildet die HafenCity somit
eine immer größere Spannbreite und
Differenzierung an Konzepten aus und
setzt international Standards. Basis die­
ses zukunftsfähigen und vielschichtigen
Gestaltungsprozesses ist die breit angeleg­
te, gesteuerte Kooperation zwischen den
unterschiedlichsten Akteuren ebenso wie
der starke Wettbewerb um die besten Kon­
zepte. Wir freuen uns, dass wir von vielen
Prozessteilnehmern dabei unterstützt wer­
den, die Ambitionen dieser erfolgreichen
Entwicklung hochzuhalten und zu stärken.
Ihre HafenCity Hamburg GmbH
08
HAFENCITY PROJEKTE | ÜBER DIE HAFENCITY
09
ÜBER DIE
HAFENCIT Y
10
HAFENCITY PROJEKTE | ÜBER DIE HAFENCITY
11
Mit der HafenCity wächst die Fläche der Hamburger City um 40 Prozent. Südlich der historischen Speicherstadt entsteht ein ganz neuer
Das Projekt HafenCity
Hier wächst Hamburg: Die HafenCity – Europas größtes innerstädtisches Stadt­
entwicklungsprojekt – ist ein Modell für eine neue europäische City am Wasser
M
it der Entwicklung eines neuen CityRaums entlang der Elbe setzt Ham­
burg mindestens europaweit neue
Maßstäbe: Auf einer Fläche von 157 ha
entsteht eine lebendige Stadt mit mari­
timem Flair. Anders als reine büro- und
einzelhandelsdominierte City-Räume
verbindet sie die verschiedenen Nutzun­
gen Arbeiten, Wohnen, Kultur, Freizeit,
Tourismus und Einzelhandel miteinan­
der. Was die HafenCity ebenfalls von
anderen großen Stadtentwicklungsvor­
haben in Wasserlage unterscheidet, sind
ihre besonders zentrale Lage und der
hohe Qualitätsanspruch, der sich u. a.
in der feinkörnigen Nutzungsmischung,
dem Anspruch an Urbanität und ökolo­
gische Nachhaltigkeit, soziale Mischung
und Begegnungsfähigkeit sowie einem
innovativen Entwicklungsprozess nie­
derschlägt. Als einzigartig können auch
die intensiven Wechselbeziehungen von
Land und Wasser gelten, da die HafenCity
nicht eingedeicht, also nicht vom Wasser
abgeschnitten wird. Vielmehr wird das
Gebiet, mit Ausnahme der Kai- und Ufer­
promenaden sowie der Wasserlagen der
Plätze, auf ca. 8–9 m ü. NN angehoben.
Durch diese Warftkonzeption erhält das
frühere Hafen- und Industrieareal eine
neue charakteristische Topografie, die
den Zugang zum Wasser und das hafen­
typische Milieu bewahrt und gleichzeitig
den Hochwasserschutz gewährleistet.
NEUES URBANES CIT YKONZEPT AM WASSER
Die Zielsetzungen der HafenCity-Ent­
wicklung sind sehr weitreichend. Es gilt,
ein neues Stück Stadt am Wasser städte­
baulich-architektonisch, nutzungs- und
identitätsbezogen, aber auch emotional
neu zu definieren. Dass die HafenCity fast
ausschließlich aus Neubauten besteht,
hat verschiedene Gründe: Zunächst erfor­
dert der Hochwasserschutz eine völlig
neue Stadtebene mit neuer Infrastruk­
tur. Darüber hinaus war das Areal frü­
her – neben einigen markanten Gebäu­
den – überwiegend mit eingeschossigen
Schuppen bebaut, von denen, außer im
Quartier Oberhafen, nur wenige erhal­
ten werden konnten oder überhaupt
erhaltenswert waren. Insgesamt werden
daher mehr als 2,4 Mio. m2 Bruttogrund­
fläche (BGF) neu gebaut. Es entstehen
6.500 bis 7.000 Wohnungen für mehr
als 14.000 Ein­wohner. Dienstleistungs­
flächen (nicht nur Büroflächen) mit bis
zu 45.000 Arbeits­plätzen, Bildungsein­
richtungen, Gastronomie, Einzelhandels-,
Kultur- und Freizeitangebote sowie Parks,
Plätze und Promenaden – für rund 80.000
Besucher täglich, die nach der Gesamtfer­
tigstellung prognostiziert werden.
Die städtebauliche und architektoni­
sche Neuerfindung des Ortes orientiert
sich dabei auch an den gewachsenen
Strukturen Hamburgs. Wichtige Milieu­
geber sind die Speicherstadt, die Struk­
turen der Hafenbecken, einige wichtige
Bestandsbauten sowie die Horizontalität
und die Sichtlinien der inneren Stadt.
Prägend ist zudem die Verwendung des
roten Klinkers gegenüber der Speicher­
stadt und im Zentrum der HafenCity.
ENT WICKLUNG VON
WEST NACH OST
Die HafenCity wird von Westen nach
Osten und von Norden nach Süden ent­
wickelt. 57 Projekte sind fertiggestellt,
weitere 53 Vorhaben in Bau oder Planung;
ca. 1,29 Mio. m2 BGF sind durch Verkauf
der Grundstücke oder Anhandgaben gesi­
chert. In den westlichen Quartieren ist
die urbane Qualität der HafenCity schon
deutlich zu spüren. Die HafenCity hat sich
als beliebter Wohnstandort und Arbeits­
ort fest etabliert: Rund 1.700 Wohnungen
sind fertiggestellt, mehr als 730 Unter­
nehmen mittlerweile vor Ort. 2016 bezo­
gen mit Marquard & Bahls und den Gebr.
Heinemann die nächsten Unternehmen
neue Standorte bzw. erweitern ihren
bestehenden Sitz oder bauen wie Engel
& Völkers an der Vollendung ihrer neuen
Zentrale in der HafenCity.
­Innenstadt-Stadtteil mit einer urbanen Mischung aus Wohnen, Arbeiten, Kultur, Freizeit, Tourismus und Handel (Bild zeigt Stand Sommer 2016)
12
HAFENCITY PROJEKTE | ÜBER DIE HAFENCITY
13
Brooktorkai/Ericus
Am Lohsepark
Am Sandtorkai/
Dalmannkai
Am Sandtorpark/
Grasbrook
Überseequartier
Strandkai
Oberhafen
Elbtorquartier
Baakenhafen
Elbbrücken
Zehn unterschiedliche Quartiere bilden die HafenCity
Den Anfang der HafenCity-Entwicklung
machte das 2009 fertiggestellte Quartier
Am Sandtorkai/Dalmannkai, wo auf dem
historischen Kaispeicher A auch Ham­
burgs neues Wahrzeichen, die von Herzog
& de Meuron entworfene Elbphilharmo­
nie mit ihren zwei Konzertsälen, einem
Fünf-Sterne-Hotel und ca. 45 Wohnungen
entstanden ist. Als zweites großes, fast
fertiges Quartier folgte Anfang 2011 das
bei vielen jungen Familien beliebte Quartier Am Sandtorpark/Grasbrook. Die ers­
te Grundschule – hier mit Kita – nahm
2009 ihren Ganztagsbetrieb auf. 2013
eröffnete der beliebte Grasbrookpark mit
von Grundschülern mitgestalteten Spielund Freizeitmöglichkeiten. Am Strandkai
entstand 2009 als erster Hochbau das
vielfach prämierte Ensemble aus Büro­
gebäude und Wohnturm: Unilever-Zent­
rale und Marco-Polo-Tower. Gleichzeitig
wurden die ersten direkt an der Elbe lie­
genden Freiräume eröffnet. Während auf
dem benachbarten östlichen Areal Engel
& Völkers bis 2017 den Bau des neuen Fir­
mensitzes inklusive Wohnbebauung voll­
endet, geht die letzte große unbebaute
Fläche in der westlichen HafenCity, der
westliche Strandkai, Anfang 2017 in Bau.
Unter anderem gehören zwei Türme und
mehrere siebengeschossige Gebäude mit
nahezu 500 Wohnungen zum Ensemb­
le. Seit 2011 vollständig fertiggestellt ist
das Quartier Brooktorkai/Ericus mit den
beiden derzeit größten Büronutzern der
HafenCity: DNV Germanischer Lloyd und
Spiegel-Gruppe.
Das Überseequartier zeigt als kommer­
zielles Herzstück der HafenCity bereits
heute Metropolcharakter. Im Nordteil
leben über 500 Bewohner, viele Geschäf­
te und Dienstleister haben entlang des
Überseeboulevards eröffnet, und das
Areal ist ein erfolgreicher Unterneh­
menssitz. Im Dezember 2012 nahm die
neue U-Bahnlinie U4 mit der Haltestelle
Überseequartier den regulären Betrieb
auf. Und während der Umbau des Alten
Hafenamts im März 2016 erfolgreich
abgeschlossen wurde, schließt sich bis
Ende 2017 die letzte noch unbebaute
Fläche des nördlichen Quartierteils zwi­
schen Sandtorkai und Tokiostraße. Mit
der Übernahme der Gesamtentwicklung
und Realisierung des südlichen Übersee­
quartiers durch Unibail-Rodamco gelang
im Dezember 2014 ein wesentlicher Mei­
lenstein in dessen weiterer Entwicklung.
2015 wurden das gesamte Nutzungs­
konzept und die städtebauliche Struktur
umfassend überarbeitet und für alle elf
Gebäude neue Architekturen entwor­
fen. Mit der ersten Baumaßnahme, dem
Bau der großen Baugrube, wird voraus­
sichtlich im Januar 2017 begonnen, bis
2021 entsteht ein weitgehend offenes
und urbanes, nicht klimatisiertes, aber
gleichzeitig z. T. wettergeschütztes Ein­
kaufsviertel, durchmischt mit gut ver­
netzten weiteren publikumswirksamen
Nutzungen – einschließlich Kreuzfahrt­
terminal, Wohnnutzungen, Büros, Enter­
tainment und Hotels mit insgesamt rund
270.000 m2 BGF.
AUF ZU NEUEN UFERN
Im Elbtorquartier, wo 2008 das Inter­
nationale Maritime Museum im histori­
schen Kaispeicher B eröffnete und seit
2012 das Ökumenische Forum beheimatet
ist, bezogen im April 2014 rund 2.500 Stu­
denten das neue Gebäude der Hafen­City
Universität (HCU) unmittelbar an der
Elbe. Seit August 2013 fährt die U4 bis zur
Haltestelle HafenCity Universität, und
die am Magdeburger Hafen gelegenen
Elbarkaden haben sich mit der hochwas­
sergeschützten Arkade und der Pier ent­
lang des Magdeburger Hafens zu einem
beliebten Treffpunkt entwickelt. Bis 2017
entsteht neben der HCU das Gebäudeen­
semble Freeport, Watermark und Ship­
yard – mit einem 70 m hohen Bürohaus
sowie zwei weiteren Gebäuden u. a. mit
Wohnungen.
Während im Quartier Am Lohsepark der
Mineralölkonzern Marquard & Bahls an
der Shanghaiallee im Spätsommer 2016
in seine neue Firmenzentrale einzog,
wurde das zweite große mischgenutzte
Wohngebäude direkt am Lohsepark in
Teilen fertig gestellt. 70 Mitglieder einer
Baugemeinschaftsgruppe zogen im Som­
mer 2016 in den nördlichen Gebäudeteil.
Seit Juli 2016 ist auch der Lohsepark selbst
vollständig fertiggestellt und schon jetzt
ein Treffpunkt für Nachbarn und Ham­
burger. Gleichzeitig wurde der in den Park
integrierte Teil des denk.mals Hannover­
scher Bahnhof eröffnet. Dessen denkmal­
geschützter Bereich mit dem erhaltenen
Bahnsteig folgt im Frühjahr 2017.
Während im Oberhafen ab Anfang 2017
die nächsten Kultur- und Kreativnutzer
in insgesamt 6.000 m2 ehemalige Lager­
flächen einziehen, entsteht am Baaken­
hafen eine dichte Mischung aus intensi­
ver Wohn- und Freizeitnutzung, grünen
Freiräumen und Arbeitsplätzen sowie
einem Bildungs- und Freizeitzentrum.
Seit Sommer 2015 läuft hier der Hochbau.
Da im Sommer 2016 die nächsten drei
Grundstückseinheiten vergeben wurden
und derzeit weitere Anhandgaben bevor­
stehen, werden bis Ende 2016 bis auf drei
Baufelder alle Grundstücke im Quartier
vergeben sein.
An den Elbbrücken wurde im Herbst
2015 schließlich die Entscheidung für den
städtebaulichen Wettbewerb verkündet.
Der anschließende Freiraumwettbewerb
ist im November 2016 entschieden, wäh­
rend für das erste Hochbauvorhaben im
Quartier bis Anfang 2017 der Architektur­
wettbewerb läuft.
ENT WICKLUNGSPROZESS
Die HafenCity Hamburg GmbH bündelt
als städtischer Entwicklungsmanager,
Grundstückseigentümer und Bauherr der
Infrastruktur alle Aktivitäten. Seit dem
1. Oktober 2006 hat die HafenCity den
Status eines sogenannten Vorranggebie­
tes inne: Alle Bebauungspläne werden
in der Kommission für Stadtentwicklung
parteiübergreifend beraten, von der
Behörde für Stadtentwicklung und Woh­
nen (BSW) erarbeitet und auch die Bauge­
nehmigungen von der BSW erteilt. Weil
für die Konzept- sowie Architekturquali­
tät international hohe Standards gesetzt
werden, ist die Gewinnung von Bauher­
ren und Nutzern, die bei der Setzung der
Qualitäten mitwirken und dabei inno­
vative Wege gehen wollen, besonders
wichtig. Die für Wohnnutzung vorgese­
henen Grundstücke werden ausgelobt,
der Wettbewerb entscheidet. Ausschlag­
gebend ist nicht der höchste erzielbare
Verkaufspreis, sondern die Qualität der
Nutzungskonzepte. Flächen für Büroge­
bäude dagegen werden in der Regel nicht
ausgeschrieben. Stattdessen bewerben
sich bei der HafenCity Hamburg GmbH
Unternehmen, die mit ihren Mitarbei­
tern mindestens 60 bis 70 Prozent eines
zu errichtenden Gebäudes selbst nutzen
wollen.
Es gilt jedoch: Erst wenn die Kommissi­
on für Bodenordnung zustimmt, folgt die
sogenannte Anhandgabe, die exklusive
Option mit Planungsverpflichtung. Der
Bauherr/Nutzer muss in Abstimmung
mit der BSW und der HafenCity Hamburg
GmbH einen Architekturwettbewerb
durchführen, kann Bodenuntersuchun­
gen in Auftrag geben und die Baugeneh­
migung vorbereiten. Die HafenCity Ham­
burg GmbH, die Behörden und der Käufer
stehen während dieser Zeit in ständigem
Dialog. Der Vorteil dieses Verfahrens für
den Bauherrn: Er muss den Kaufpreis erst
nach Erlangung der Baugenehmigung
(und Kauf) zahlen und hat zuvor aus­
reichend Zeit, um sein Produkt zu opti­
mieren, die Finanzierung zu sichern und
eventuell weitere Nutzer zu akquirieren.
Die Stadt erhält sich hingegen für ca.
eineinhalb Jahre nach Anhandgabe die
Möglichkeit, in der Entwicklungsphase
intensiv steuernd die Qualität zu sichern.
Da vor Erlangung der Baugenehmigung
das Grundstück nicht verkauft wird, ist
die Einhaltung von Nutzungskonzepten
und Zeitplänen gewährleistet und die
Bauqualität wird gesichert. Kurzum: Es
wird ein kooperatives, anspruchsvolles
und verlässliches Entwicklungsverhal­
ten gefördert. Sowohl die Stadt als auch
der Bauherr minimieren dabei Risiken
und Kosten und optimieren Zeitabläufe
und die Qualität. Denn für Hamburg ist
die HafenCity nicht primär ein großes
Immobilienprojekt, dessen Einzelprojekte
möglichst schnell und effizient realisiert
werden sollen – es soll vielmehr vorbild­
liche Stadtqualität im Kontext einer Neu­
definition von City für das 21. Jahrhundert
entstehen.
Enge Wechselbeziehungen von Land und Wasser prägen das Stadtbild in der HafenCity – hier am
Magdeburger Hafen
14
HAFENCITY PROJEKTE | ÜBER DIE HAFENCITY
15
Die Basis der HafenCity-Entwicklung: der Masterplan
Die HafenCity ist eine Stadt im Werden: Im nahezu fertigen Westen ist sie schon heute ein urbaner Ort, das Zentrum wird
zunehmend fertiggestellt, während im Ostteil die Bauarbeiten begonnen haben
D
ie HafenCity ist eines der markantes­
ten Stadtentwicklungsvorhaben in
Wasserlage weltweit. Auf der Basis einer
anspruchsvollen Konzeption erweitert sie
die Fläche der Hamburger City um 40 Pro­
zent. Impulswirkung hat die Entwicklung
damit sowohl für die bestehende City und
die gesamte Hansestadt mit ihren rund
1,8 Mio. Einwohnern als auch für die ca.
5 Mio. Einwohner zählende Metropol­
region. Hamburgs Identität als maritime
Stadt wird weiter gestärkt, während die
HafenCity gleichzeitig ein Modell für die
Entwicklung der europäischen City des
21. Jahrhunderts ist. Schon heute gilt sie
als Vorzeigeprojekt für große internati­
onale Stadtentwicklungsprojekte, auch
wenn sich der Entwicklungszeitraum
noch bis 2025/30 erstreckt.
EINE NEUE
KERNINNENSTADT
ENTSTEHT
Die Entwicklung der HafenCity stützt
sich im Wesentlichen auf den am
29. Februar 2000 vom Hamburger Senat
beschlossenen Masterplan, der 2010 nach
intensiver öffentlicher Diskussion für den
Ostteil der HafenCity weiterentwickelt
wurde. Zehn Jahre lang hatte sich der
Masterplan mit seinem Konzept urbaner
horizontaler und vertikaler Nutzungs­
mischung und seinem flexiblen Grund­
gerüst unterschiedlicher Stadtquartiere
als guter Ausgangspunkt für die Entwick­
lung der einstigen Hafenflächen südlich
der Innenstadt erwiesen. Für die drei
östlichen Quartiere Oberhafen, Baaken­
hafen und Elbbrücken ent­hielt er jedoch
keine ausreichende Planungsgrundlage.
Nicht zuletzt veränderten sich auch die
Rahmenbedingungen während des ers­
ten Jahrzehnts: Die östliche HafenCity war
zunächst als eher vorstädtische Stadtlage
angesehen worden, während sie mittler­
weile, auch wegen der U-Bahnanbin­
dung, bereits als Teil der neuen Kernin­
nenstadt gelten kann. Federführend bei
der Masterplan-Überarbeitung waren die
HafenCity Hamburg GmbH, die Behörde
für Stadtentwicklung und Wohnen sowie
der Verfasser des ersten Masterplans,
Kees Christiaanse mit ASTOC. Gleichzei­
tig erfolgte eine intensive öffentliche
Diskussion mit über 40 Veranstaltungen.
Seither wird der überarbeitete Entwurf in
weiteren Schritten u. a. durch städtebau­
liche Wettbewerbe, Freiraumwettbewer­
be, Bebauungspläne und durch die archi­
tektonischen Wettbewerbe der privaten
Bauherren zunehmend verfeinert.
ÖSTLICHE QUARTIERE
MIT EIGENSTÄNDIGEN
PROFILEN
Im Vergleich zur westlichen und zen­
tralen HafenCity sind die drei östlichen
Quartiere Oberhafen, Baakenhafen
und Elbbrücken dennoch etwas isolier­
ter und weniger in die bestehende City
integriert. Zudem erfordert die Nähe zu
den Verkehrstrassen besondere Lärm­
Mit dem überarbeiteten städtebaulichen Konzept
des Masterplans 2010 für die östliche HafenCity
nimmt die HafenCity insgesamt Gestalt an und
schreibt die Erfolgsgeschichte der westlichen
Quartiere nun bis an die Elbbrücken fort (Stand
Sommer 2016)
schutzmaßnahmen – woraus sich auch
besondere Chancen ergeben, den Quar­
tieren eine eigene Identität zu geben: Am
Baaken­hafen entsteht im Schwerpunkt
ein Wohn- und Freizeitquartier mit eini­
gen Tausend Arbeitsplätzen, der Oberha­
fen wird zum Kreativ- und Kulturquartier
und das Quartier Elbbrücken zum urba­
nen Geschäfts- und Wohnstandort.
Durch die Überarbeitung des Master­
plans wird in der gesamten HafenCity
nun auch deutlich mehr Nutzfläche rea­
lisiert: Aufgrund einer höheren Bebau­
ungsdichte und durch die Verlagerung
von ehemals im Hafengelände angesie­
delten flächenextensiven Betriebsnut­
zungen erhöht sich die Bruttogrundflä­
che (BGF) von 1,5 Mio. m2 auf 2,32 Mio. m2.
Die Landfläche erhöht sich durch eine
Zuschüttung am Ostende des Baakenha­
fens von 123 auf 127 ha.
ANZAHL ENTSTEHENDER
WOHNUNGEN DEUTLICH
ERHÖHT
Mit der Überarbeitung wurde zudem
die Anzahl der entstehenden Wohnun­
gen deutlich erhöht. Da in den Quartie­
ren Baakenhafen und Elbbrücken rund
3.000 Wohnungen entstehen, wächst
die Zahl der Wohnungen in der Hafen­
City insgesamt von 5.500 auf 6.500 bis
7.000. Zudem werden Baugemeinschaf­
ten bei der Grundstücksvergabe seitdem
verstärkt berücksichtigt sowie seit 2011
ein Drittel des entstehenden Wohnraums
öffentlich gefördert. Eine weitere Grund­
schule, ein Gymnasium mit Stadtteil­
schule sowie mehrere zusätzliche Kitas
stärken das familienorientierte Wohnen.
Gleichzeitig erhöht sich die Zahl der mög­
lichen Arbeitsplätze in der HafenCity von
40.000 auf 45.000 – vor allem durch eine
Steigerung in den Bereichen Freizeit, Ein­
zelhandel, Gastronomie und Hotel.
Auch der grüne Charakter der HafenCity
wurde gestärkt: Große und kleine Plätze
sowie eine Vernetzung der Orte unter­
streichen die urbane Raumintegration.
Der Lohsepark führt als zentraler Volks­
park der HafenCity über den Park Baaken­
höft bis an die Elbe. Im Süden lädt eine
Elbpromenade zum Flanieren bis nach
Entenwerder ein, und der Baakenhafen
erhält mit der künstlich aufgeschütte­
ten Halbinsel Baakenpark ein grünes
Spiel- und Freizeitareal. Die öffentlichen
Frei­flächen in der gesamten HafenCity
erstrecken sich damit über rund 28 ha
statt der zunächst vorgesehenen 24 ha
(ohne private öffentlich nutzbare Flä­
chen) und die Uferlinie am Wasser ver­
längert sich von knapp 10 auf 10,5 km.
Die Prägung der östlichen HafenCity
durch Hauptverkehrsstraßen führt im
Norden und Osten allerdings zu einer
hohen Lärmexposition. Für diese Stand­
orte gibt es daher intelligente städte­
bauliche und technische Konzepte:
An der östlichen Hauptverkehrsachse
Versmannstraße entstehen überwie­
gend Bürobauten mit breiten Rücken
zur Straßenseite, die somit zu schallge­
schützten Stadtarealen auf der Südseite
führen. Halb geschlossene Wohnensem­
bles wiederum formen Innenhöfe, die ein
geschütztes nachbarschaftliches Mitei­
nander gewährleisten.
Die hohen Nachhaltigkeitsstandards
der westlichen und zentralen Quartie­
re werden im Osten zudem noch über­
troffen. Neben der Etablierung eines
innovativen Wärmeenergiekonzepts
entstehen nahezu alle Gebäude nach
dem strengsten Standard des Umwelt­
zeichens HafenCity.
Gleichzeitig wird ein quartiersüber­
greifendes und in den Tiefgaragen ver­
ortetes Carsharing-System mit einem
zunehmend hohen Elektrofahrzeugan­
teil eingerichtet. Dadurch werden eigene
Fahrzeuge für viele Bewohner zuneh­
mend überflüssig. In Kombination mit
E-Bike- und Fahrradnutzung reduzieren
sich damit die finanziellen Aufwendun­
gen für Individualverkehrsmobilität, die
bereits durch die feinkörnige Nutzungs­
mischung und die U-Bahnanbindung
niedrig sind, nochmals erheblich. Der
öffentliche Raum wird hingegen durch
viele wegfallende Stellplätze aufgewer­
tet. Die Überarbeitung des Masterplans
hat die City-Funktion der HafenCity
somit weiter ausgedehnt und gestärkt.
Gleichzeitig wurde das Stadtentwick­
lungsgebiet bis zu seiner östlichen Spitze
qualitätsvoll zu Ende gedacht.
16
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE
17
QUARTIERE
IN DER
HAFENCIT Y
18
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE
19
AM SANDTORKAI / DALMANNKAI
Kleinteilig und lebendig: das erste Quartier der HafenCity
Mit dem Sandtorkai/Dalmannkai wurde im Nordwesten der HafenCity das erste Quartier komplettiert
150
Jahre alt und doch so lebendig:
Am 11. August 1866 eröffnete mit
dem Sandtorhafen das erste künstlich
angelegte Hafenbecken der Hansestadt –
der Startschuss für Hamburgs modernen
Hafen. Doch Stückgut ist hier Geschichte,
heutzutage prägt stattdessen eine leben­
dige urbane Nachbarschaft am Wasser
das Herzstück des ersten vollendeten
Quartiers der HafenCity. Nach sechs Jah­
ren Bauzeit wurde im Frühjahr 2009 das
Quartier Am Sandtorkai/Dalmannkai fer­
tiggestellt. Heute bilden die Pontons des
dortigen Traditionsschiffhafens einen
schwimmenden Platz, der bis zu 30 his­
torischen Schiffen einen Liegeplatz bie­
tet und von Bewohnern, Besuchern und
Beschäftigten zur Erholung und zum Pro­
menieren genutzt wird.
Nördlich des Hafenbeckens liegt der
Sandtorkai, an den die denkmalgeschütz­
te Speicherstadt angrenzt. Südlich
erstreckt sich die Landzunge des Dal­
mannkais mit dem Grasbrookhafen. Die
acht Gebäude des Sandtorkais und die
15 Gebäude des Dalmannkais gewähren
weite Durchblicke bis auf die innere Stadt
sowie zur Elbe.
OFFENE UND MEHRDIMENSIONALE TOPOGR AFIE
Die gesamten Stadträume erstrecken
sich vorrangig auf zwei Ebenen. Während
alle Hochbauten und Straßen auf künst­
lich erhöhten, hochwassergeschützten
Warftsockeln ca. 8 m ü. NN liegen, ent­
standen die Uferpromenaden auf 4–5,5 m
ü. NN. Besonders klar erkennbar ist der
Höhensprung im Norden des Sandtor­
kais. Dort liegt die Straße Am Sandtorkai
aus Rücksicht auf die Speicherstadt aus­
nahmsweise auf dem niedrigen Niveau
der Speicherstadt, die neu entstandenen
Gebäudesockel wirken hier wie ein Wall.
Die Pontons des Traditionsschiffhafens
bilden auf dem Wasser gewissermaßen
noch eine dritte Ebene, die sich mit den
Gezeiten zweimal täglich um mehr als
3 Meter hebt und senkt. Und die Plaza der
Elbphilharmonie fügt dem ganzen sogar
noch eine vierte Ebene hinzu: In 37 Meter
Höhe bietet dieser öffentliche Raum des
Konzerthauses spektakuläre Ausblicke
über die HafenCity und die Elbe.
Unmittelbar davor gelegen, bietet die
neue Mahatma-Gandhi-Brücke zwischen
den Straßen Sandtorkai und Am Kaiserkai
Fußgängern seit Januar 2016 einen fünf
Meter breiten Gehweg bei einer Straßen­
breite von 8,50 Metern, wodurch Fahrzeu­
ge ausreichend Platz finden, um kurzzeitig
zum Ein- und Aussteigevorgang anzuhal­
ten, ohne dabei den fließenden Verkehr
zu stören. Gleichzeitig wurde durch den
Umbau der durchgängige Fußweg zwi­
schen Landungsbrücken und HafenCity
sichtlich attraktiver.
Die Magellan-Terrassen und die Marco-­
Polo-Terrassen setzen als größte Plätze
der gesamten HafenCity deren typische
mehrdimensionale Topografie fort: Die
5.600 m2 umfassenden Magellan-Terras­
sen treppen sich wie ein Amphitheater
ans Wasser hinab. Die Stufen der 7.800 m2
Die Uferpromenaden des Quartiers Am Sandtorkai/Dalmannkai sind beliebte Flaniermeilen. Während alle Hochbauten hochwassergeschützt auf künstlich
erhöh­ten Warftsockeln ca. 8 m ü. NN realisiert wurden, verblie­ben die Uferpromenaden auf 4–5,5 m ü. NN. Im Wasser die schwimmende Pontonanlage des
In der Architektur spiegelt sich die Vielfalt des Quartiers wider: Allein auf dem Dalmannkai wur­den die 15 Gebäude von 27 Bauherren und 26 Architekturbüros
geplant bzw. errichtet
großen Marco-Polo-Terrassen laden auf
Grasinseln und Holzdecks unter Bäumen
zum Verweilen ein. Ergänzend bietet der
Vasco-da-Gama-Platz als kleinerer Nach­
barschaftsplatz noch eine Basketballspiel­
möglichkeit.
Während nahezu alle Plätze und Prome­
naden der gesamten westlichen Hafen­City
von EMBT (Barcelona) geplant wurden,
war für die Gestaltung des Sockels und
der Promenade am Sandtorkai BHF Land­
schaftsarchitekten (Kiel) verantwortlich.
Überhaupt spiegelt sich auch in der Archi­
tektur die Vielfalt des Quartiers wider:
Allein bei den 15 Gebäuden des Dalmann­
kais sorgten 27 Bauherren und 26 Architek­
turbüros für ein hohes Maß an Diversität.
Traditionsschiffhafens
VIELE LEBENSSTILE
NEBENEINANDER
Ebenso ausdifferenziert wie das Stadt­
bild ist die Mischung der Lebensstile der
Bewohnerschaft. Rund 1.000 Menschen
leben im Quartier, darunter junge berufs­
tätige Singles genauso wie Familien oder
ältere Paare und Senioren nach Auszug der
Kinder. Gemeinsam engagieren sie sich in
Sport- oder Kulturvereinen und knüpfen
dabei zahlreiche soziale Verbindungen
wie den Verein „Netzwerk HafenCity“. Zur
Förderung dieser vielschichtigen Sozial­
struktur gab es gezielte Interessenbekun­
dungsverfahren. Die Grundstücke für den
Wohnungsbau wurden seit 2003 nicht
meistbietend verkauft, sondern gingen
nach einer Anhandgabephase zu vorab
fixierten Festpreisen an den Bauherrn mit
dem besten Nutzungskonzept. Somit sind
von den Miet- und Eigentumswohnungen
viele für Bezieher mittlerer Einkommen
finanzierbar, einige entstanden aber auch
im Luxussegment. Deutlich preiswerterer
Wohnraum wurde durch Wohnungsbauge­
nossenschaften und drei Baugemeinschaf­
ten entwickelt.
Neben den Bewohnern prägen auch
die Angestellten der etwa 50 ansässigen
Unternehmen das Quartier. Angesie­
delt haben sich hier vor allem moderne
Dienstleister aus der Medien- und der
Logistikbranche. Ständig mischen sich
die Beschäftigten mit Bewohnern und
Besuchern – u. a. in den Erdgeschossen
nahezu aller Gebäude des Quartiers, wo
eine große Vielfalt an Gastronomen, Ein­
zelhändlern und kulturellen Nutzungen
für ein breites Angebot sorgen. Über
insgesamt rund 6.500 m2 erstrecken sich
Geschäfte, Cafés, Restaurants, Galerien
und Bars. Im Rahmen eines Großprojekts
gelang es hier somit erstmalig, publi­
kumsbezogene Nutzungen in größerem
Maße funktional in die Erdgeschosse zu
integrieren. Die in den Kaufverträgen und
Bebauungsplänen verankerte Forderung
nach durchweg fünf Meter hohen Erdge­
schossen in den Gebäuden, der reduzier­
te Preis für EG-Geschossbodenwerte und
die Verpflichtung der Bauherren, passen­
de Nutzer zu suchen, erzeugen die Vor­
aussetzung für die entstandene und mit
der Elbphilharmonie noch deutlich weiter
wachsende Lebendigkeit.
Das Prinzip der dichten Nutzungsmi­
schung ist jedoch auch mit Herausforde­
rungen verbunden, für die es innovative
Lösungen zu finden galt. Um den Bewoh­
nern geschützte Privaträume zu bieten,
gruppieren sich die Ensembles auf dem
südlichen Dalmannkai um Innenhöfe,
die freie Ausblicke über den Grasbrook­
hafen und die Elbe bieten, gleichzeitig
aber von der tiefer gelegenen Promena­
de aus schwer einsehbar sind. Privatheit
und Öffentlichkeit bilden im Quartier Am
Sandtorkai/Dalmannkai somit keinen
Widerspruch: Ihr Neben- und Miteinan­
der ist sogar ein entscheidendes Quali­
tätsmerkmal des Quartiers wie auch der
gesamten HafenCity.
QUARTIERSPROFIL
Größe 10,9 ha
Gesamt BGF: 261.000 m2
 Arbeitsplätze und
gewerbliche Nutzungen
Arbeitsplätze: ca. 2.700
Nutzungen: Unternehmen,
Büro, Einzelhandel, Gastronomie
 Wohnungen
746 (zzgl. 44 in der
Elbphilharmonie)
Besondere Einrichtungen
Elbphilharmonie,
Traditionsschiffhafen
 Entwicklungszeitraum
2003 bis 2009

20
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE
21
AM SANDTORPARK / GRASBROOK
Grün und großstädtisch zugleich
Mit zwei kleinen grünen Parks bietet das Quartier Am Sandtorpark/Grasbrook beste Bedingungen für seine Bewohner, die
Schüler der Katharinenschule und die Mitarbeiter der ansässigen Unternehmen
A
ls zweites großes Quartier ist auch das
Quartier Am Sandtorpark/Grasbrook
nahezu vollendet. Mit einer Grundschule,
den am grünen Sandtorpark gelegenen
Familienwohnungen sowie dem Gras­
brookpark ist zwischen Sandtorhafen im
Westen und Überseequartier im Osten
ein Hort nachbarschaftlichen Lebens ent­
standen. Eines der stadträumlich prägen­
den Elemente ist der kleine Sandtorpark,
um den herum sich viele Gebäude des
Quartiers gruppieren. Als insgesamt ers­
te Grünanlage der HafenCity wurde er im
April 2011 mit einem Nachbarschaftsfest
eingeweiht. Die Gestaltung ist durch grü­
ne Spielflächen auf Wiesen und Hügeln
geprägt. Indem wichtige Gestaltungsele­
mente der Magellan-Terrassen, wie die
Pflasterung, hier fortgesetzt werden,
gelang dem für das Freiraumkonzept der
westlichen HafenCity verantwortlichen
Büro EMBT (Barcelona) eine sichtbare
städtebauliche Klammerung der verschie­
denen Flächen.
Seit August 2013 ist auch der 7.100 m2
große Grasbrookpark fertiggestellt. Als
weit über die Grenzen der HafenCity hi­­
naus bekannter und beliebter grüner
Spielpark mit vielen, von Schülern mitge­
stalteten Spiel- und Freizeitmöglichkei­
ten für Kinder und Erwachsene bildet er
die südliche Schnittstelle zum Quartier
Strandkai.
FAMILIENFREUNDLICHES
WOHNEN
Die am Sandtorpark gelegene Kathari­
nenschule nahm schon früh, im August
2009, ihren Unterrichtsbetrieb auf. Insge­
samt können hier 450 Kinder in einer Kita,
einem Hort sowie weiteren Ganztagsan­
geboten betreut werden. Die integrierte
Turnhalle wird nach Schulschluss weiter
genutzt, z. B. vom Sportverein Störtebe­
ker SV oder den Betriebssportgruppen
ansässiger Firmen. Das von den Architek­
ten Spengler & Wiescholek entworfene
Gebäude ist mit 30 Wohnungen einer der
wenigen Schulbauten in Deutschland mit
Mischnutzung – bei dem sich überdies
ein Großteil der Spielfläche auf dem Dach
befindet. Darüber hinaus ist das nachhal­
tige Gebäude mit dem Umweltzeichen
HafenCity in Gold zertifiziert. Direkt
angrenzend leben die Bewohner der
Baugemeinschaft Hafenliebe in 55 fami­
lienfreundlichen Wohnungen. Weitere
68 Eigentumswohnungen wurden im
anschließenden Projekt Hofquartier rea­
lisiert.
Auch bei dem letzten im Quartier lau­
fenden Vorhaben, dem Bau des Gebäu­
des nördlich des Grasbrookparks, liegt
der Schwerpunkt auf Wohnbebauung.
Urbane nachbarschaftliche Atmosphäre: attraktives
Leben im internationalen Unternehmensumfeld
Entlang des Großen Grasbrooks haben sich zahlreiche Unternehmen angesiedelt. Links im Bild das mit dem Umweltzeichen HafenCity in Gold ausgezeichnete
Centurion Commercial Center, in dem sich – neben vielen Unternehmen – Gastronomie und Einzelhandel im Erdgeschoss befinden
Nach Plänen des Architekturbüros BKK-3
(Wien) entstehen hier seit Ende 2015 ins­
gesamt 135 Wohnungen, eine Kita sowie
weitere Flächen für ein Biorestaurant und
Einzelhandelsnutzungen. Gebaut werden
u. a. Genossenschaftswohnungen, geför­
derter Wohnraum sowie Ateliers und stu­
dentische Wohnungen. Die Fertigstellung
des Gebäudes ist für das Frühjahr 2018
geplant.
derei Eukor, in dem weithin sichtbaren,
13 Stockwerke hohen Ellipsen-Turm befin­
det – einem der architektonischen Wahr­
zeichen des Quartiers. Im Erdgeschoss des
gegenüberliegenden Gebäudes haben zu
Beginn des Jahres 2015 zwei Galerien des
Kunsthändlers Gregor Bröcker eröffnet.
UNTERNEHMENSSTANDORT SANDTORPARK
Direkt am Sandtorpark bieten zwei wei­
tere große Gebäude Raum für Unterneh­
men: An der nördlichen Seite befindet sich
seit 2009 das 16.000 m2 BGF umfassende
und mit einer Fassade aus Kupferele­
menten sehr charakteristische Bürohaus
SKAI, entstanden nach Plänen der Ham­
burger Architekten Böge Lindner. Süd­
lich des Sandtorparks liegt das mit dem
Umweltzeichen HafenCity in Gold ausge­
zeichnete Centurion Commercial Center
(14.600 m2 BGF), in dem sich neben der
Dahler & Company-Gruppe vorwiegend
kleinere und mittelständische Unterneh­
men sowie Gastronomie und Einzelhan­
del im Erdgeschoss befinden.
Weiter südlich am Großen Grasbrook
zogen im Herbst 2013 die Kühne Logistics
University (KLU) sowie die Medical School
Hamburg (MSH) ins ehemalige SAP-Ge­
bäude. Der Hauptsitz des Logistikunter­
Das Quartier zeichnet sich insgesamt
durch eine besondere Internationalität
und zahlreiche Unternehmensansiedlun­
gen aus. Im Hamburg-America-Center
des renommierten Architekten Richard
Meier initiiert der Verein Amerikazent­
rum Hamburg e. V. zahlreiche kulturelle
Aktivitäten. Den größten Flächenanteil
des direkt an den Sandtorpark grenzen­
den Bürogebäudes nutzt seit Herbst 2011
die Buss-Gruppe für ihren Firmensitz.
Die drei Gebäude der benachbar­
ten International Coffee Plaza wurden
ebenfalls von Pritzker-Preisträger Meier
entworfen. Die Realisierung lag bei der
Unternehmerfamilie Neumann, deren
gleichnamige Firmengruppe sich, genau
wie die Deutschlandzentrale der Ree­
EIGENER SCHWERPUNK T
NACHHALTIGKEIT
nehmens Kühne + Nagel befindet sich
bereits seit 2006 direkt nebenan.
QUARTIERSPROFIL
Größe 5,7 ha
Gesamt BGF: 119.000 m2
 Arbeitsplätze und
gewerbliche Nutzungen
Arbeitsplätze: ca. 2.600
Nutzungen: Büro, Bildung,
soziale Einrichtungen,
Einzelhandel, Gastronomie
 Wohnungen
278
Besondere Einrichtungen
Sandtorpark, Grasbrookpark,
Katharinenschule (teilgebundene Ganztagsgrundschule mit
Kindertagesstätte), Kühne
Logistics University (KLU),
Medical School Hamburg (MSH),
Hamburg-America-Center,
Heizkraftwerk (Fernwärme)
 Entwicklungszeitraum
2003 bis 2017

22
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE
23
BROOKTORKAI / ERICUS
Unternehmensstandort an der Speicherstadt
Das Quartier Brooktorkai/Ericus ist durch seine Lage an der Schnittstelle zur Speicherstadt und zur bestehenden Innenstadt
als Unternehmensstandort besonders geeignet
E
in geradezu maritimes Flair zeichnet
das Quartier Brooktorkai/Ericus aus: Es
wird von den historischen Backsteinbau­
ten der Speicherstadt, dem Brooktorhafen
und dem Verbindungskanal zum Hollän­
dischbrookfleet eingerahmt. Prägend für
den Brooktorkai ist eine mäandrierende
Gebäudestruktur, die durch drei neunge­
schossige Punkthäuser aufgelockert und
pointiert wird. Die Speicherstadt, zitiert
durch Verblendungen aus rotem Back­
stein, ist hier sichtbarer Milieugeber. Wäh­
rend der städtebauliche Entwurf für den
Brooktorkai (ohne Ericusspitze) von gmp
Architekten von Gerkan, Marg und Partner
(Hamburg) stammt, gingen neben gmp
noch Jan Störmer Architekten (Hamburg)
sowie Antonio Citterio and Partners (Mai­
land) als Sieger aus den hochbaulichen
Architektenwettbewerben hervor.
Aufgrund der Verkehrslärmbelastung
und des schmalen Quartierszuschnitts
hat das Wohnen hier ausnahmsweise nur
eine geringe Bedeutung. Obschon sich in
einem der drei Türme des Ensembles ins­
gesamt 30 Wohnungen mit Blick auf den
Lohsepark befinden, ist das Quartier vor­
wiegend ein wichtiger Unternehmens­
standort. So ist der Einzug der 1.600 Mit­
arbeiter des Germanischen ­Lloyd in den
westlichen Quartiersteil mit insgesamt
54.000 m2 BGF im März 2010 die bis­
lang größte Unternehmensansiedlung
in der HafenCity. In direkter Nachbar­
schaft bereiten die International School
of Management (ISM) und die Frankfurt
School of Finance & Management zudem
seit 2010 bzw. 2011 Studierende auf Tätig­
keiten in der Wirtschaft vor.
GROSSES VERL AGSHAUS AM EINGANG ZUR
HAFENCIT Y
Die Promenaden und Freiräume entlang des
Ufers des Brooktorhafens und der Ericusspitze laden zum Verweilen ein. Prägend für den
Brooktorkai ist eine mäandrierende
Gebäudestruktur, aufgelockert durch drei
neunstöckige Punkthäuser
Das nordöstliche Entree der HafenCity,
die Ericusspitze, wird maßgeblich durch
das Verlagshaus der Spiegel-Gruppe
sowie das Ericus-Contor bestimmt. Im
September 2011 führte das renommier­
te Medienunternehmen seine unter­
nehmerischen Aktivitäten hier auf rund
30.000 m2 BGF in einem 2012 mit dem
Umweltzeichen HafenCity in Gold ausge­
zeichneten Neubau zusammen. Die nach
Plänen von Henning Larsen Architects
(Kopenhagen) auf einem gemeinsamen
Sockel entstandenen, ikonografischen
Gebäude stellen nicht nur enge Bezüge
zur Speicherstadt, sondern auch zur Elb­
philharmonie her und werden so dem
Das Spiegel-Verlagshaus und das Ericus-Contor bilden das zentrale Entree der HafenCity, deren „Fenster“ in der Fassade als große Stadtgeste
wirken. In der anschließenden Mäanderstruktur des Brooktorkais hat u. a. DNV GL seinen Unternehmenssitz
Standort mit seiner hohen städtebauli­
chen Bedeutung als das Entree zur zent­
ralen HafenCity überaus gerecht.
VON DER ERICUSSPITZE
BIS ZUR ELBE
Den Brooktorhafen queren gleich meh­
rere Brücken. Während die seit Juni 2014
sanierte Ericusbrücke – eine 1870 erbaute,
ehemalige Drehbrücke für den Bahnver­
kehr – das Quartier mit dem Lohsepark
verbindet, ist die von Dietmar Feichtinger
(Paris, Wien) entworfene Shanghaibrücke
auch eine signifikante Erweiterung des
Freiraums. Fast so breit wie lang, bietet
sie großzügige Fußgänger- und Radfah­
rerbereiche über den Brooktorhafen.
Unter der Brücke führt die Brooktorpro­
menade vorbei am Brooktorhafen zum
im Juni 2011 eingeweihten Dar-es-Sa­
laam-Platz und passiert dabei die eben­
falls von Dietmar Feichtinger entworfene
León-Brücke. Daran anschließend führt
die Promenade über Störtebeker Ufer,
Busanbrücke und Elbtorpromenade am
Magdeburger Hafen entlang in Richtung
HafenCity Universität (HCU) und Baaken­
hafen. Mit der Fertigstellung des BuenosAires-Kais ist im Spätsommer 2014 somit
eine straßenquerungsfreie Verbindung
von der Ericusspitze bis zur Elbe entstan­
den, die zeigt: Brücken sind in Verbindung
mit Promenaden das Rückgrat der fein­
maschigen Fußwegeerschließung der
HafenCity und stellen eine besondere
Qualität des neuen Stadtraums dar.
WECHSEL DER EBENEN
WES & Partner Landschaftsarchitekten
(Hamburg) verantworten die Gestaltung
der weiteren Freiräume auf dem Brook­
torkai und der Ericusspitze. Nach ihren
Entwürfen entstand auf der Brooktor­
kaipromenade ein 30 m langes Steinsofa,
das Aussichten auf die Hafenbecken bie­
tet. Eine großzügige Stufenanlage an der
Ericusspitze lädt zum Wechsel der Ebenen
ein, über Sitz- und Gehstufen gelangen
Fußgänger hinauf zu einer Plaza mit wei­
tem Blick über den Ericusgraben und den
Oberhafen.
QUARTIERSPROFIL
Größe 4 ha
Gesamt BGF: 106.000 m2
 Arbeitsplätze und
gewerbliche Nutzungen
Arbeitsplätze: ca. 3.350
Nutzungen: Büro, Bildung,
Einzelhandel, Gastronomie
 Wohnungen
30
 Entwicklungszeitraum
2007 bis Ende 2011

24
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE
25
STRANDKAI
In bester Lage: Wohn- und Arbeitsorte am Wasser
Von Wasser und Park umgeben, bietet der Strandkai spektakuläre Aussichten sowie beste Lagen für Wohnungen und
­herausragende Bürogebäude wie die Unilever-Zentrale
D
er Strandkai hat einen prägenden
Einfluss auf die südliche, von den Elb­
brücken einsehbare Stadtsilhouette Ham­
burgs. Grundstruktur seiner Blockrand­
bebauung sind Ensembles mit sechs bis
sieben Geschossen, in die hohe Turmauf­
sätze und Einzeltürme integriert oder auch
freistehend gebaut werden. Die Gebäude
gewähren je nach Lage spektakuläre
Ausblicke über die Elbe, den Hafen, den
Grasbrookhafen, die HafenCity sowie die
innere Stadt. Der städtebauliche Entwurf
für die zehn Baufelder stammt von Böge
Lindner Architekten (Hamburg). Während
im südöstlichen Bereich des Quartiers
Büroflächen für moderne Dienstleistun­
gen überwiegen, entstehen Wohnungen
mehrheitlich am Grasbrookpark, auf der
(bis auf die Erdgeschosse) sogar exklusiv
für Wohnnutzung reservierten, expo­
nierten Kaizunge sowie im unmittelbar
benachbarten Überseequartier.
AUSGEZEICHNETE
NACHHALTIGKEIT
Als erster Hochbau wurde südlich der
Marco-Polo-Terrassen im Sommer 2009
ein von Behnisch Architekten (Stuttgart)
entworfenes Ensemble aus Bürogebäude
und Wohnturm fertiggestellt. Den
25.000 m2 BGF umfassenden Bürokom­
plex (59) nutzen seither die 1.100 Mitarbei­
ter der DACH-Zentrale des Konsumgüter­
konzerns Unilever. Der Neubau zeichnet
sich auch durch besondere Nachhaltigkeit
aus: 2011 war es das erste Bürogebäude,
das mit dem Umweltzeichen HafenCity in
Gold zertifiziert wurde. Vielfach weiter
prämiert, beeindruckt es in seinem Inne­
ren mit einem lichtdurchfluteten Atrium,
einer offenen Bürostruktur und einer hori­
zontalen Vernetzung der Arbeitsplätze.
Das auch außerhalb der Büroarbeitszei­ten
für jeden frei zugängliche Erdgeschoss ist
mit Geschäften und Veranstaltungen Teil
des öffentlichen Stadtraums, der die Mar­
co-Polo-Terrassen mit der neu gestalteten
Kaipromenade am Elbufer und den Elbe­
terrassen verbindet.
„IMMOBILIEN-OSCAR“ FÜR
DEN MARCO-POLO-TOWER
Ebenso wie die Unilever-Zentrale wur­
de auch der benachbarte, rund 60 Woh­
nungen umfassende Marco-Polo-Tower
(58) mehrfach ausgezeichnet: Mit dem
MIPIM-Award gewann das Gebäude im
Jahr 2010 den „Immobilien-Oscar“ in der
Kategorie Residential Developments,
nachdem es schon 2009 den European
Property Award als bestes Hochbaupro­
jekt erhalten hatte. Das Gesamtensem­
ble wirkt zudem als Landmarke: Mit den
ineinander verschränkten Stockwerken
ist der ca. 60 m hohe Wohnturm ähnlich
Der Strandkai bietet tolle Aussichten sowie beste Lagen für Wohnungen und Büros. Auf der Kaispitze (Bild rechts) beginnen die Bauarbeiten Anfang 2017
prägnant wie die auffällige Fassade des
Unilever-Gebäudes.
In östlicher Richtung angrenzend bauen
die Quantum Projektentwicklung GmbH
und die Engel & Völkers Development
GmbH derzeit an der neuen Engel &
Völkers-Firmenzentrale (60). Zudem sol­
len auch die Engel & Völkers Akademie
und eine Ausstellung einziehen. Etwa
die Hälfte der 21.000 m2 BGF ist für rund
100 ­Wohnungen und für publikumsbezo­
gene Nutzungen vorgesehen. Insgesamt
kommt dem vom US-amerikanischen
Architekten und Pritzker-Preisträger
Richard Meier entworfenen Ensemble die
Rolle eines architektonischen Marken­
zeichens zu. Vor allem der 15-geschossige
Turm wird eine weithin sichtbare Land­
marke gegenüber dem Grasbrookpark
sein. Die Fertigstellung ist bis Ende 2017
vorgesehen. Weiter östlich wird das jet­
zige Cruise Center HafenCity bis 2021
ersetzt durch ein in das entstehende
südliche Überseequartier integriertes,
vertikal organisiertes Terminal mit zwei
55
Der Strandkai wird bislang geprägt von dem markanten Unternehmenssitz von Unilever und dem Marco-Polo-Tower. Auf den drei Grundstücken der
Kaizunge entstehen ab 2017 insgesamt ca. 500 Wohnungen, während die vorderen 93 m der Kaispitze frei bleiben
56
57
58
60
59
61
Liegeplätzen, das über 3.000 Passagiere
gleichzeitig abfertigen kann. Neben dem
eigentlichen Kreuzfahrtbetrieb umfasst
das komplexe Gebäudeensemble mit
unterirdischem Busbahnhof, Pkw-Stell­
plätzen und einer Taxivorfahrt sowie
Hotel- und Einzelhandelsflächen weitere
Nutzungen, die raffiniert miteinander
verknüpft sind.
WOHNEN AUF DER
K AISPITZE
Auf dem westlich vom Unilever-Haus
exponiert auf der Spitze des Strandkais
(55–57) gelegenen Areal entstehen ins­
gesamt rund 500 Wohneinheiten, da­run­
ter viele Genossenschafts- und preisge­
dämpfte Wohnungen. Vorgesehen sind
Blockrandtypologien nach Entwurf von
Léon Wohlhage Wernik (Berlin), LRW
Architekten und Stadtplaner (Hamburg)
und BE Berlin sowie zwei von Ingenho­
ven Architects (Düsseldorf) und Hadi
Teherani Architects (Hamburg) ent­
62
63
worfene Wohntürme, die mit ca. 60 m
exakt der Höhe des Marco-Polo-Towers
entsprechen. Damit erhält die westliche
HafenCity eine neue, prägende Stadt­
ansicht zur Elbe, die ihre Fortsetzung im
südlichen Überseequartier findet. In den
Erdgeschossen entstehen neben einem
KinderKulturHaus mit über 1.000 m2
BGF weitere Kulturnutzungen auf gut
3.000 m2 sowie Einzelhandel und Gastro­
nomie. Anhandnehmer sind die Deutsche
Immobilien AG sowie Aug. Prien Immo­
bilien, die HANSA Baugenossenschaft,
die Gemeinnützige Baugenossenschaft
Bergedorf-Bille sowie der Bauverein der
Elbgemeinden. Baubeginn ist Anfang
2017. Frei von Bebauung bleiben indes die
vorderen 93 m der Kaispitze – sie werden
öffentlicher Stadtraum.
QUARTIERSPROFIL
Größe 6,9 ha
Gesamt BGF: 190.000 m2
 Arbeitsplätze und
gewerbliche Nutzungen
Arbeitsplätze: ca. 4.770
Nutzungen: Büro, Hotel,
Einzelhandel, Gastronomie
 Wohnungen
733
Besondere Einrichtungen
Kreuzfahrtterminal
(jetzt Überseequartier),
KinderKulturHaus
 Entwicklungszeitraum
2005 bis 2020
2021 bis 2025 (z.Zt. blockierte Baufelder 61–63)

26
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE
27
ÜBERSEEQUARTIER
Hochkomplexe Vielfalt in zentraler Lage
Während der nördliche Überseeboulevard zunehmend urbane Qualitäten entwickelt, schreitet die Realisierung
des südlichen Areals im Herzen der HafenCity weiter erfolgreich voran
V
ielfältige Wohnnutzungen für 2.000
Menschen, über 6.100 Arbeitsplätze in
unterschiedlichsten Formen, kommerzi­
elles Herzstück der HafenCity mit einem
internationalem Angebot für mindestens
50.000 Einzelhandelskunden täglich,
Unterhaltungsangebote bis spät in den
Abend, ein vertikales, integriertes Kreuz­
fahrtterminal und unterschiedlichste
Hotelnutzungen mit rund 1.150 Zimmern
– der 14 ha große Stadtraum des Über­
seequartiers fügt der HafenCity nicht ein­
fach nur ein weiteres Stadtquartier hinzu.
Die selbst für HafenCity-Standards über­
aus vielfältige Mischung zeigt darüber
hinaus, wie weit sich die HafenCity bei
der integrierten komplexen Nutzungsmi­
schung von Stadt mittlerweile entwickelt
hat: Sie schafft internationale Vorbilder.
DER NORDTEIL: WEITGEHEND FERTIGGESTELLT
Da die räumliche Realisierung des
gesamten Überseequartiers von Nord
nach Süd erfolgt, ist der Nordteil mit rund
140.000 m2 Bruttogeschossfläche (BFG)
für Wohnen, Büro, Einzelhandel, Gastro­
nomie und Hotel bis auf ein Grundstück
(34/15 & 16) bereits seit 2010 weitgehend
fertiggestellt. Grundlage ist ein städte­
bauliches Gesamtkonzept international
renommierter Architekten auf Basis des
von Trojan Trojan + Partner entwickelten
städtebaulichen Entwurfs. Die öffentli­
chen Räume des gesamten Überseequar­
tiers und die Flächen rund um den Magde­
burger Hafen werden nach dem Konzept
der katalanischen Freiraumarchitektin
Beth Galí mit ihrem Büro BB+GG arqui­
tectes realisiert. Ein gestreifter Boden­
belag aus rötlichen, grauen und hellen
Natursteinplatten zieht sich somit durch
das gesamte Zentrum der Hafen­City. Im
nördlichen Quartiersteil, der weniger vom
Einzelhandel geprägt ist als der noch zu
bauende Süden, haben sich schon heute
mehr als zwei Dutzend Geschäfte und
Das Alte Hafenamt (34/5), eines der erhaltenen Gebäude der HafenCity, wurde nach umfassenden Umbauarbeiten im März 2016 als hochwertiges Hotel mit
Gastronomie der 25hours-Gruppe neu eröffnet
Gastronomiebetriebe angesiedelt, über
340 Wohnungen wurden bislang gebaut
und vermietet. Gleichzeitig sind 32.600 m2
Büroflächen entstanden, genutzt von
renommierten Unternehmen wie der
Anwaltskanzlei Esche Schümann Com­
michau oder dem Mineralölkonzern BP.
Zu Beginn des Jahres 2015 erwarb ein von
der Hines Immobilien GmbH gemanagter
deutscher Immobilien-Spezialfonds meh­
rerer langfristig agierender Versorgungs­
werke den Großteil der fertiggestellten
Gebäude (34/1–34/4 & 34/7). Das Suma­
trakontor (34/6) war schon vorher erfolg­
reich an die Blackstone-Gruppe veräußert
worden.
LETZTE BAULÜCKEN
SCHLIESSEN SICH
Der Nordteil des Überseequartiers zeigt bereits heute einen beeindruckenden großstädtischen Charakter und eine identitätsbildende Verknüpfung mit der
­Speicherstadt. Im Vordergrund das einzig verbliebene neuere Gebäude in der HafenCity, ein gut 25 Jahre altes früheres Reederei-Gebäude, heute Sitz der
HafenCity Hamburg GmbH
Bis Ende 2017 schließt sich die letzte
noch freie Fläche des nördlichen Quar­
tierteils. Zwischen Sandtorkai und Tokio­
straße (34/15&16) entsteht auf einer
zunächst zurückgestellten, ehemaligen
Logistikfläche eine besonders anspruchs­
volle Kombination aus Wohnungen,
Hotel, Einzelhandel sowie einen Enter­
tainmentkomplex mit Premiumkino, die
die Urbanität des Nordteils weiter stärkt.
Hauptverantwortlich für die Umset­
zung des Projekts KPTN ist DC Develop­
ments. Der Entwurf des nördlich gele­
genen Gebäudes (34/15) stammt von
Die Architekten des südlichen Wohnge­
bäudes (34/16) sind blauraum aus Ham­
burg. Hier entstehen 219 Mietwohnun­
gen mit bis zu 134 m2 Fläche, ein Drittel
davon werden gefördert. Zusätzlich rea­
lisiert die Ipartment GmbH 40 kleinere
Long-Stay-Apartments.
Das Alte Hafenamt (34/5), eines der
wenigen erhaltenen Gebäude der Hafen­
City, wurde nach umfassenden Umbau­
Nalbach + Nalbach Architekten aus Ber­
lin. Hans-Joachim Flebbe, der Gründer
der Cinemaxx-Kinos, wird hier die Astor
Kino Lounge mit drei Sälen und mehr als
440 Plätzen betreiben. Außerdem wer­
den Frederic und Gerrit Braun vom Minia­
tur Wunderland gemeinsam mit Hotelier
Kai Hollmann (25hours) und Norbert Aust
vom Schmidts Tivoli Theater das Pierdrei-­
Hotel mit rund 220 Zimmern eröffnen.
34/15
34/1
34/2
34/4
34/16
34/3
34/6
34/5
34/7
1
2
3
5
4
7
8
10
9
10
6
11
28
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE
29
ÜBERSEEQUARTIER
Entertainment sind rund 11.000 m2 vor­
gesehen, für Gastronomie ca. 9.000 m2
(ca. 11.600 m2 inkl. Verkehrsfläche).
Hotels werden ca. 37.000 m2 belegen.
MISCHGENUTZTES
UND KOMMERZIELLES
ZENTRUM
Das zentrale Überseequartier (Blick von Norden) wird eine hohe integrative Kraft entfalten und die
­Laufbeziehungen und Kundenströme in der gesamten HafenCity und Speicherstadt mobilisieren
arbeiten im März 2016 als hochwertiges
Hotel der 25hours-Gruppe neu eröffnet.
Gegenüber den aus der Hamburger
Innenstadt vertrauten Einkaufsforma­
ten aus dem Passagenviertel sowie der
Mönckeberg- und Spitalerstraße zeigt
das nördliche Überseequartier mit seinen
inhabergeführten Boutiquen, einer Post,
der Drogerie, einem Frischemarkt sowie
mehreren spannenden gastronomischen
Angeboten bereits ein eigenes Profil
und eine zunehmende Belebung und
Integration, etwa durch das kleine funk­
tionierende Zentrum rund um das Alte
Hafenamt – dennoch leidet das gesamte
nördliche Areal noch unter der Entwick­
lungsverzögerung im Süden.
NEUSTART FÜR DAS
SÜDLICHE ÜBERSEEQUARTIER
Hier, im südlichen Überseequartier,
herrscht unterdessen Aufbruchsstim­
mung, seit mit der Übernahme der
Gesamtentwicklung und Realisierung
durch Unibail-Rodamco im Dezember
2014 ein wesentlicher Meilenstein in
dessen weiterer Entwicklung gelang.
Europas führendes börsennotiertes
Immobilienunternehmen investiert
rund 960 Millionen Euro in die insge­
samt rund 270.000 m2 entstehende
oberirdische Bruttogrundfläche. Davon
entfallen ca. 80.500 m2 auf Einzelhandel,
ca. 57.000 m2 auf Wohnen und ca.
64.000 m2 auf Büros. Für Kultur- und
Mit dem Wechsel auf Unibail-Rodamco
wurde die Chance genutzt, das ursprüng­
liche Konzept auf eine neue zukunfts­
fähige Basis zu stellen. Der Einzelhan­
del wird noch attraktiver gestaltet, die
Büroflächen zugunsten von Wohnungen
verringert und das Kreuzfahrttermi­
nal (7) städtebaulich besser integriert.
Die Einzelhandelsflächen werden über
drei Stockwerke organisiert, bestehend
aus Warftgeschoss, Erdgeschoss und ers­
tem Obergeschoss. Dabei entstehen im
Warft- und im Erdgeschoss durchgängige
Rundläufe sowie ein abwechslungsrei­
cher Größenmix mit zwei bis drei großen
Ankermietern und Ladenlokalen, die alle­
samt großzügige Schaufensterfronten
erhalten. Alle Flächen im Obergeschoss
haben zudem ihren Antritt im Erdge­
schoss.
Im buchstäblichen Sinne herausragend
wird die neue südliche Wasserkante. Mit
einem Ensemble aus Kreuzfahrttermi­
nal (7), zwei zentralen 60 Meter hohen
Türmen nach Entwurf von UN Studio
aus Amsterdam (10) und einem skulptu­
ralen, vom Pritzker-Preisträger Christian
de Portzamparc entworfenen, 70 Meter
hohen Bürogebäude am Magdeburger
Hafen (11), erhält das südliche Über­
seequartier einen stadtbildprägenden
Abschluss zur Elbe.
Gleichzeitig wird das jetzige Cruise Cen­
ter HafenCity ersetzt durch ein in das süd­
liche Überseequartier integriertes, vertikal
organisiertes Terminal mit zwei Liegeplät­
zen, das über 3.000 Passagiere gleichzeitig
abfertigen kann. Neben dem eigentlichen
Kreuzfahrtbetrieb umfasst das komplexe
Gebäudeensemble mit unterirdischem
Busbahnhof, Pkw-Stellplätzen und einer
Taxivorfahrt sowie Hotel- und Einzelhan­
delsflächen weitere Nutzungen, die sich
raffiniert überlagern und verknüpfen.
Das Überseequartier wird das kommerzielle Herzstück der HafenCity. Hier die Ansicht von der Elbe mit Kreuzfahrtterminal und Hotel auf der linken Seite sowie,
gut erkennbar, dem Überseeboulevard, der zwischen den Zwillingstürmen beginnt. Im Osten der 70 m hohe Büroturm
QUARTIERSPROFIL
Größe 14 ha
Gesamt BGF: ca. 410.000 m2
 Wohnungen
ca. 1.100
Besondere Einrichtungen
Altes Hafenamt,
U4-Station Überseequartier,
vertikal strukturiertes
Kreuzfahrtterminal
Nutzungsarten (BGF)
Einzelhandel: ca. 94.000 m2
Büro: ca. 97.000 m2
Wohnen: ca. 123.000 m2
Kultur/Entertainment:
ca. 14.000 m2
Hotel: ca. 55.000 m2
Gastronomie: ca. 16.000 m2
Kreuzfahrtterminal:
ca. 8.000 m2
 Arbeitsplätze (Vollzeit)
Einzelhandel: ca. 1.900
Büro: ca. 3.200
Kultur/Entertainment: ca. 150
Hotel: ca. 550
Gastronomie: ca. 300
Kreuzfahrtterminal: ca. 40
Gesamt: ca. 6.140
 Entwicklungszeitraum
2007 bis 2017 (Nordteil)
2017 bis 2022 (Südteil)

Die Wohnungen des südlichen Über­
seequartiers entstehen im überwiegen­
den Teil nördlich der U-Bahntrasse, damit
Nutzungskonflikte mit dem Kreuzfahrt­
terminal und mit dem spätabendlichen
Entertainmentbetrieb ausgeschlossen
sind. Rechnet man die entstehenden
rund 500 Einheiten des südlichen Teils zu
den rund 600 Wohnungen des Nordteils,
so entstehen im Überseequartier alleine
rund 1.100 Wohnungen – und damit fast
doppelt so viele wie zunächst geplant.
Da die Gebäude südlich der U-Bahn durch
ein gläsernes Dach und eine veränderte
Ausrichtung vor Regen und teil­weise vor
Wind geschützt werden, erhöht sich die
dortige Aufenthaltsqualität erheblich.
Gleichzeitig bleiben – im Unterschied zu
vollklimatisierten geschlossenen Mall­
konzepten – der offene Straßenraum und
der öffentliche Charakter der Freiräume
zwischen den Gebäuden erhalten. Denn
obwohl die Flächen in den langfristigen
Besitz von privaten Bauherren überge­
hen, ist die Öffentlichkeit des Wege- und
Raumkonzepts langfristig vertraglich
gesichert und damit auch die Offenheit
des Überseequartiers garantiert.
Im Südteil entsteht ein offenes und urbanes, nicht klimatisiertes, aber gleichzeitig z. T. wettergeschütztes
Einkaufsviertel mit 13 unterschiedlichen Gebäuden
30
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE
31
ÜBERSEEQUARTIER
NEUE ARCHITEK TUR
IM SÜDEN
Außer der Überarbeitung des Nutzungs­
konzepts und der städtebaulichen Struk­
tur wurden im Jahr 2015 für alle elf Gebäu­
de des südlichen Überseequartiers neue
Architekturen entworfen. Neben den
international renommierten Architekten
Christian de Portzamparc (7, 11) und UN
Studio (10) verantworten die bedeuten­
den deutschen Architekturbüros Carsten
Roth (1), léonwohlhage (2), kbnk (3), Hild
und K (4, 9), Böge Lindner K2 (5, 8) sowie
Lederer Ragnarsdóttir Oei (6) die hoch­
baulichen Entwürfe. Das Innendesign
stammt von Saguez & Partners, der auf­
wendige Dachentwurf von Werner Sobek.
Eine hochkomplexe Glas-Metall-Kon­
struktion schützt die zentralen Einkaufs­
bereiche südlich der U4-Haltestelle vor
Wind und Regen und vermittelt zwischen
den markanten Einzelarchitekturen. Wie
generell in der HafenCity üblich, wer­
den auch im südlichen Überseequartier
hohe Nachhaltigkeitsstandards gesetzt.
Alle Gebäude entstehen nach den stren­
gen Kriterien des HafenCity Umweltzei­
chens in Gold oder werden nach hohem
­BREEAM Excellent Standard zertifiziert.
OFFENES UND URBANES
EINK AUFSVIERTEL
Sowohl in seinem Nutzungskonzept
als auch in der städtebaulichen Struk­
tur knüpft das neue Konzept des südli­
chen Überseequartiers an Themen der
ursprünglichen Planung an. Dennoch
wird der Neustart genutzt, durch neue
Elemente wesentlich bessere Vorausset­
zungen für einen langfristig erfolgreichen
Betrieb als mischgenutztes kommerziel­
les Herz der HafenCity zu schaffen. Große
Ankernutzer im Einzelhandel, neue Enter­
tainmentangebote, darunter ein großes
Multiplex-Kino mit über zehn Sälen und
2.700 Sitzen, ein hoch leistungsfähiges
und attraktives Kreuzfahrtterminal und
nicht zuletzt eine neue Waterfront mit
architektonisch herausragenden Gebäu­
den werden im Überseequartier für eine
hohe Besucherfrequenz sorgen, die auch
unter der Woche und in den Abend­
stunden nicht abebbt und somit großes
Potenzial hat für eine durchweg belebte
„24-Stunden-Stadt“.
Im südlichen Überseequartier entsteht
damit ein offenes und urbanes, nicht
klimatisiertes, aber gleichzeitig wetter­
geschütztes Einkaufsviertel, das durch­
mischt ist mit gut vernetzten weiteren
publikumswirksamen Nutzungen sowie
Wohn-, Büro- und Hotelflächen. Durch die
Verknüpfung mit dem neu entstehenden
Kreuzfahrtterminal entwickelt sich ein
Die San-Francisco-Straße mit Wohngebäuden am linken Bildrand, einem Hotelgebäude mit Einzelhandel im Vordergrund sowie
die U-Bahnhaltestelle Überseequartier im Zentrum. Im Hintergrund rechts einer der Zwillingstürme an der Elbe
Axonometrie des südlichen Überseequartiers:
Unter dem Warftgeschoss mit Einzelhandel
und Busbahnhof liegt die ­zweigeschossige­­
Tiefgarage. Darüber befinden sich das e
­ inzel‑
WOHNTURM
WOHNEN
handels­​dominierte offene Erdgeschoss und
das ebenfalls handelsgeprägte 1. Obergeschoss
sowie weitere Nutzungen darüber. Unterirdisch
HOTEL
sind die Gebäude funktional miteinander
BÜROS
verknüpft. Oberirdisch erhält das gesamte
südliche Überseequartier den Charakter eines
Ensembles einzeln stehender Gebäude
Gesamtareal, das in dieser Intensität von
Nutzung, Mischung und Größe zumindest
europaweit bislang einzigartig ist und
von dem wiederum kleinere und mittlere
Läden und die vielen Erdgeschosslagen in
der gesamten HafenCity profitieren.
Infolge der offenen städtebaulichen
Struktur, in der es keine Klimagrenzen
und kein klares „Innen“ und „Außen“
gibt, wird das gesamte Überseequartier
eine hohe integrative Kraft für die ganze
HafenCity entfalten und eine spürbare
Vernetzungswirkung haben. Nicht nur
die Laufbeziehungen zwischen Elbphil­
harmonie, Kaiserkai, Strandkai und Über­
seequartier gewinnen. Alle Institutionen
in der HafenCity, die Museen, der Loh­
separk und die gesamten Einzelhändler
profitieren von einer erhöhten Grundfre­
quenz. Denn die offene Struktur inspiriert
auch Kunden, die primär zum Einkaufen
kommen, dazu, den Stadtteil insgesamt
zu erkunden.
Mit der ersten Baumaßnahme, dem Bau
der großen Baugrube, wird im Januar 2017
begonnen. Für 2021 wird mit der Fertig­
stellung der zentralen Flächen mit Ein­
zelhandel, Gastronomie, Entertainment,
Kreuzfahrtterminal, Hotel und einem Teil
der Büro- und Wohnflächen gerechnet.
VERKNÜPFTE
EINK AUFSL AGEN
Neben der schon existierenden inner­
städtischen Verknüpfung durch die
neue U4 und die Verbindung zwischen
Elbphilharmonie, Landungsbrücken und
Rödingsmarkt müssen die etablierten
Innenstadt-Einkaufslagen zukünftig wei­
ter mit der HafenCity vernetzt werden
BÜROS
1. OG
OBERES EG
UNTERES EG
(WARFTGESCHOSS)
Kreuzfahrtterminal
Ankermieter
Retail
Gastronomie
Büro
Wohnungen
Unterhaltung
Hotel
Parken
Andere
und eine Vielzahl weiterer Wegeverbin­
dungen entstehen. Dieses Zusammen­
wachsen erfordert auch hohe private
Investitionen und Unternehmen, die sich
an neuen Orten zwischen HafenCity und
Kerninnenstadt ansiedeln. Denn bisher
haben das weitere Wachstum des Ein­
zelhandels in der City und die Entwick­
lung von Business Improvement Districts
(BIDs) zwar zu einer dortigen Qualitäts-
und Angebotsverbesserung geführt, aber
noch nicht zum schrittweisen „Aufeinan­
derzuwachsen“ von City und HafenCity.
Mit der Etablierung eines starken Pols wie
dem Überseequartier können daher auch
die Voraussetzungen geschaffen werden,
eine integrierte Laufbeziehung zwischen
Mönckeberg-, Spitalerstraße und Hafen­
City aufzubauen.
32
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE
40
ELBTORQUARTIER
41
43
Z
Von der Speicherstadt führt ein Fuß­
weg über die von dem österreichischen
Architekten Dietmar Feichtinger und
dem Hamburger Ingenieurbüro WTM
­Engineers entworfene León-Brücke direkt
in den denkmalgeschützten Kaispeicher
B (40) hinein. Der älteste Bau der Hafen­
City, 1879 nach den Entwürfen von Wil­
helm Emil Meerwein und Bernhard Hans­
sen errichtet, wurde umfassend nach
Plänen von MRLV Markovic Ronai Voss
Architekten (Hamburg) umgebaut und
beherbergt seit Sommer 2008 das Inter­
nationale Maritime Museum Hamburg.
Über die durch das Museum führende
Passage gelangt man auf einen geräu­
migen Vorplatz, an dessen Wasserkante
im Sommer 2012 der erste Barkassenan­
leger in der zentralen HafenCity einge­
weiht wurde. Die daran anschließende
Elbtorpromenade auf der Pier vor den
Elbarkaden, den Magdeburger Hafen
entlang, unterquert seit Herbst 2014 die
Magdeburger Brücke und führt über den
Buenos-Aires-Kai vorbei an der HCU bis
ins Quartier Baakenhafen. Fußgänger
und Radfahrer haben hier eine vollstän­
dig barriere- und autofreie Verbindung
zwischen dem Elbufer am Baakenhafen
und Ericusspitze.
Rund um den Magdeburger Hafen ist schon jetzt mit dem Internationalen Maritimen Museum im Norden, den Elbarkaden im Zentrum
sowie der HafenCity Universität ein abwechslungsreiches Quartier entstanden
33
49a
50
48
51
52
Östlich des Magdeburger Hafens ist mit der HafenCity Universität und den Elbarkaden ein abwechslungsreiches Quartier entstanden – mit weiteren zukunftsweisenden Gebäuden und Nutzungen, wie dem Ökumenischen Forum und dem Musikerhaus
MARK ANTE BRÜCKE VERBINDET WEST UND OST
46 49
47
44a
44b
45
Zentral, abwechslungsreich und zukunftsweisend
wischen dem Magdeburger Hafen,
dem Brooktorhafen und dem Quar­
tier Am Lohsepark entsteht ein belebtes
und abwechslungsreiches Quartier, dem
die neue HafenCity Universität (HCU)
mit 2.500 Studierenden und weitere
zukunftsweisende Vorhaben ein ganz
besonderes Flair verleihen. Mit seiner
städtebaulichen Konzeption greift das
Elbtorquartier unterschiedliche Typolo­
gien auf. Während im Süden bis zu 70 m
hoch gebaut wird, entsteht im Osten,
anknüpfend an den Bestand an der
Hongkongstraße, eine rund 170 m lange
Blockstruktur, die auch am Magdeburger
Hafen aufgenommen wird.
42
Zwischen Magdeburger
53a
53b
54
Hafen im Westen, Brooktorhafen im Norden,
Shanghaiallee im Osten und
Baakenhafen im Süden
entsteht das besonders
nachhaltige Elbtorquartier
Dabei passiert man mit der historischen,
mittlerweile in Busanbrücke umbenann­
ten Querung über den Magdeburger
Hafen auch die für Fußgänger und Rad­
fahrer bedeutendste Ost-West-Verbin­
dung in der zentralen HafenCity. Sie
verknüpft die westlichen und zentralen
Quartiere mit der östlichen HafenCity.
Wie die umliegenden Promenaden ist
auch hier der von Beth Galí entworfene
Freiraum mit streifenförmigem Natur­
stein gepflastert und großzügig nutzbar.
EINZIGARTIGE
ELBARK ADEN
Im nördlichen Bereich des Quartiers
bezog 2011 das Hauptzollamt Ham­
burg-Stadt seinen von Winking Froh
Architekten (Hamburg/Berlin) entworfe­
nen Standort (46). Der Erweiterungsneu­
bau der Unternehmenszentrale der Gebr.
Heinemann direkt gegenüber (42) wurde
im Sommer 2016 fertiggestellt. Nach dem
Entwurf von gmp Architekten von Ger­
kan, Marg und Partner (Hamburg) dockt
ein gläserner Verbindungsbau das neue
Gebäude mit Tiefgarage, sechs Büroge­
schossen und zwei Staffelgeschossen
nach den Anforderungen des Umweltzei­
chens HafenCity in Gold an den bestehen­
den „Heinemann-Speicher“ an.
Südlich der Busanbrücke, am gesamten
Ostufer des Magdeburger Hafens, eröff­
nete Ende 2013 mit den nach Entwurf
von Bob Gysin + Partner BGP Architekten
(Zürich) entstandenen Elbarkaden (43–45)
eines der innovativsten und nachhaltigs­
ten Gebäude Europas. Statt einer einfa­
chen Promenade bietet der nach Anforde­
rungen des Umweltzeichens HafenCity in
Gold entstandene Gebäudekomplex eine
hochwassergeschützte, in das Gebäude
integrierte Arkade, 170 m lang, 8 m hoch
Die Elbarkaden am Magdeburger Hafen sind eines der konzeptionell innovativsten und nachhaltigsten
Gebäude Europas
und 10 m tief, sowie, dem vorgelagert,
eine öffentliche Pier den Magdeburger
Hafen entlang – die Elbtorpromenade.
Auf dem Dach befinden sich Gärten und
Spielgeräte für die Bewohner.
Die insgesamt 130 entstandenen Woh­
nungen ermöglichen unterschiedlichste
Nutzungen – von Mehrgenerationen­
wohnungen über Wohn- und Arbeitslofts
sowie Maisonetten bis hin zu barriere­
freien Seniorenwohnungen. Einige Woh­
nungen greifen durch integrierte Ateliers
zudem den Charakter der Elbarkaden als
zentrale Hamburger Designstätte auf.
Den Kreativaspekt treiben gleich meh­
rere Nutzer voran: Mit designxport, dem
wichtigsten Netzwerk der Hamburger
Designszene, der iF International Forum
Design GmbH, die unter anderem den
Designpreis iF Award vergibt, sowie der
Agentur PSBZ um den renommierten
Designer Peter Schmidt haben einige
herausragende Kreativakteure die Elb­
arkaden als Standort gewählt.
Der Südteil des Neubaus (45) mit den
weithin sichtbaren Windrädern ist Green­
peace vorbehalten. Die Umweltschut­
zorganisation vereint hier verschiedene
lokale und überregionale Einrichtungen
unter einem Dach. Im Eingangsbereich
informiert Greenpeace in einer öffent­
lichen Ausstellung über Arbeitsthemen
und Kampagnen. Highlight ist ein sechs
Meter hoher Totempfahl – ein Dankesge­
schenk der Nuxalk-Indianer für den Ein­
satz für ihre Heimat.
Das Energiekonzept auch dieses Gebäu­
deteils ist vorbildlich: Es besticht durch
hohe Effizienz, geringen Verbrauch und
sehr hohen Einsatz regenerativer Energi­
en; dazu zählen Geothermie, Photovol­
taik und die Windräder auf dem Dach.
Der Bedarf an Strom und Wärme (soge­
nannter Primärenergiebedarf) liegt nach
derzeitigem Stand 50 Prozent unter den
geltenden gesetzlichen Vorgaben für
energieeffiziente Gebäude.
34
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE
35
ELBTORQUARTIER
UNIVERSITÄT MIT ELBBLICK
Direkt neben der HafenCity Universität entsteht das rund 32.000 m2 BGF umfassende Gebäudeensemble mit einem rund 70 m hohen Bürohaus am Wasser
und zwei weiteren Gebäuden (Watermark, Freeport & Shipyard), u. a. mit 46 Wohnungen
Prägend für die gesamte HafenCity ist die
im April 2014 eröffnete HafenCity Univer­
sität (HCU) eingangs des Baakenhafens.
Nach Entwurf des Architektenbüros Code
Unique (Dresden) öffnet sich der ästhe­
tisch überzeugende Neubau (54) gleichzei­
tig zum Vorplatz, zum Baaken­hafen sowie
zum Lohsepark. Das ökologische Gesamt­
konzept auch dieses Gebäudes wurde mit
dem Umweltzeichen HafenCity in Gold
vorzertifiziert.
Direkt nebenan, zwischen HCU und Mag­
deburger Hafen bauen das Hamburger
Unternehmen ECE und die Strabag Real
Estate seit Januar 2015 auf einem 9.100 m2
großen Grundstück das Gebäudeensemb­
le Watermark, Freeport und Shipyard mit
insgesamt rund 32.000 m2 BGF. Nach Ent­
würfen von Störmer Murphy and Partners
(Hamburg) erhält die HafenCity hier als
stilprägende Landmarke einen rund 70 m
hohen und 18-geschossigen Büroturm am
Wasser (52). Hinzu kommen zwei weitere
Gebäude (53), die unter anderem Raum
für 46 Wohnungen und für publikumsbe­
zogene Nutzungen im Erdgeschoss bieten.
Zusammen mit der HCU entsteht so auch
ein öffentlicher Platz. Die Fertigstellung
ist für Ende 2017/Anfang 2018 vorgesehen.
ÖKUMENISCHES FORUM
NEBEN MUSIKERHAUS
Sozial und spirituell: Weitere hervor­
ragende Projekte prägen das Leben im
Elbtorquartier. So tragen 19 christliche
Kirchen das deutschlandweit einzigarti­
ge religiöse Gemeinschaftsprojekt Öku­
menisches Forum (49a) an der Shanghai­
allee. Im Sommer 2012 eröffnete hier ein
Gebäude mit Begegnungsstätte und Café
im öffentlichen Erdgeschoss sowie einer
Kapelle als stillem Rückzugsort. Neben
dem Laurentiuskonvent lebt in den obe­
QUARTIERSPROFIL
Größe 9 ha
Gesamt BGF: 200.000 m2
 Arbeitsplätze und
gewerbliche Nutzungen
Arbeitsplätze: ca. 3.700
Nutzungen: Büro, Einzelhandel,
Gastronomie, Dienstleistungen,
Hotel, Wissenschaft
 Wohnungen
370
Besondere Einrichtungen
Elbarkaden, HafenCity Universität,
Internationales Maritimes
Museum Hamburg,
Ökumenisches Forum,
designxport hamburg
 Entwicklungszeitraum
2007 bis 2018
(einzig Grundstück 51 als
Logistikfläche zurückgestellt)

Mit der HafenCity Universität (hier der Osteingang am Lohsepark) wirkt seit April 2014 ein junger und
Mit dem erfolgreichen Ende der Umbauarbeiten im Straßenraum im Herbst 2016 nimmt die ­Shanghaiallee
lebendiger öffentlicher Ort für Lehre und Forschung im Zentrum der HafenCity
immer mehr den Charakter einer urbanen Geschäfts- und Wohnstraße an. Im Vordergrund v. l. n. r.:
Musikerhaus, Ökumenisches Forum und die Baugemeinschaft NIDUS
ren Etagen eine ökumenische Hausge­
meinschaft.
Direkt nebenan wurde im Herbst 2014
das Musikerhaus (50) erfolgreich fertig­
gestellt. Künstler und Kreative verwirkli­
chen hier in teilweise schallentkoppelten
Privaträumen und flexibel nutzbaren
Gemeinschaftsräumen ihren Traum vom
kreativen Austausch und Musizieren in
den eigenen vier Wänden.
Mit dem Stadthaushotel (48) entsteht
im Elbtorquartier zudem Europas größtes
integratives Hotel: 40 der 80 Angestell­
ten sollen Menschen mit Behinderung
sein und die 180 Zimmer und das Restau­
rant des Drei-Sterne-Hotels bieten auch
Gästen mit Mobilitätseinschränkungen
besonderen Komfort. Träger ist der Ver­
ein Jugend hilft Jugend e. V., unterstützt
durch private Förderer und durch die Stadt
Hamburg. Den Architekturwettbewerb
haben die Architekten Huke-Schubert Ber­
ge aus Hamburg für sich entschieden. Bis­
lang fehlt es für den Baubeginn aber noch
an der Finanzierung und auch die Größe
wird nochmals überdacht. Längst fertig ist
indes das erste mit dem Umweltzeichen
HafenCity in Gold prämierte Wohngebäu­
de der HafenCity, die private Baugemein­
schaft NIDUS an der Shanghaiallee (49).
Auch an den ÖPNV ist das Elbtorquartier
hervorragend angebunden. Während im
nördlich angrenzenden Kontorhausvier­
tel die U-Bahnstation Meßberg der Linie
U1 liegt, nahm im August 2013 die neue
Linie U4 ihren regulären Betrieb an der für
ihr Lichtkonzept prämierten Haltestelle
HafenCity Universität auf.
Seit der endgültigen Fertigstellung der
Shanghaialle im Herbst 2016 wird der
Radverkehr hier nun – ganz im Sinne einer
erhöhten Verkehrssicherheit – auf einem
gesonderten Radfahrstreifen entlang der
Fahrbahn geführt. Zudem wurde so eine
Vereinheitlichung mit dem umgebenden
Radverkehrsnetz erreicht und die Neben­
flächen den urbanen Anforderungen ange‑
passt. Entstanden sind u. a. großzügige
Fußwege mit Sondernutzungsmöglichkei­
ten, Fahrradabstellbügeln, Anliefer- und
Behindertenparkplätzen sowie einigen
kostenpflichtigen Stellplätzen, überwie‑
gend für die Kunden der Geschäfte.
36
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE
37
AM LOHSEPARK
Vom Ort industrieller Pioniere zum
zentralen grünen Stadtquartier
Auf historischem Industrie- und Bahnhofsgelände entsteht ein familienfreundliches
Wohnquartier mit der größten Grünfläche der HafenCity in seiner Mitte – dem Lohsepark
Familienfreundliches Wohnen direkt am Park: das Quartier Am Lohsepark als zentrales grünes Stadtquartier
In der zentralen HafenCity entsteht ein attraktiver Stadtraum mit dem Lohsepark in seiner Mitte und mit der Shanghaiallee als westlicher Begrenzung.
Sämtliche Baublöcke schließen sich westlich und östlich an die Grünanlage an
M
it dem Quartier Am Lohsepark ent­
steht in der zentralen HafenCity
ein überaus attraktiver Stadtraum mit
dem Lohsepark als grünem Zentrum.
Indem sich sämtliche Gebäude westlich
und östlich an die Grünanlage anschlie­
ßen, wird die Tradition weitergeführt,
inmitten von Wohn- und Arbeitsquar­
tieren ausgedehnte Parks zu schaffen.
Ausgangspunkt der Quartiersentwick­
lung war das z. T. denkmalgeschützte
Backsteinensemble „Hildebrandtblock“
zwischen Lohseplatz und Shanghaiallee,
u. a. Sitz des privat geführten Automu­
seums Prototyp. Das hervorragend reno­
vierte architektonische Schmuckstück
ist ein ehemaliges Firmengebäude der
Harburger Gummi-Kamm-Compagnie,
einem Pionier der Industrialisierung Ham­
burgs. Grundsätzlich werden im Quartier
geschlossene Blockstrukturen mit fünf
bis sieben Geschossen realisiert, die sich
rund um den zentralen Lohsepark herum
gruppieren. Die direkte Verbindung über
den Brooktorhafen nach Norden sichert
die seit Juni 2014 sanierte Ericusbrücke –
eine 1870 erbaute, ehemalige Eisen­
bahndrehbrücke.
FAMILIENFREUNDLICHES
WOHNEN AM PARK
Das erste der drei direkt am Park gelege­
nen, jeweils rund 20.000 m2 BGF umfas­
senden Gebäude eines urbanen Areals
aus insgesamt fast 500 Miet-, Sozial-,
Baugemeinschafts- und Eigentumswoh­
nungen sowie studentischem Wohnen
und einem Hotel wurde Ende 2015 erfolg­
reich fertiggestellt. In dem vorbildlich
mischgenutzten Gebäudekomplex auf
dem rund 5.000 m2 großen nördlichen
Grundstück (70) befinden sich neben
Büro-, Praxis- und Gewerbeflächen sowie
sozialen Einrichtungen und Kinderta­
gesstätten insgesamt 159 z. T. öffentlich
geförderte Wohnungen – darunter die
erste inklusive Hausgemeinschaft der
HafenCity. 19 Menschen mit Behinderung
und zehn Studenten leben hier gemein­
sam in sieben Wohngemeinschaften
des Vereins „Leben mit Behinderung“. In
den Erdgeschossflächen zur Shanghai­
allee betreibt u. a. Deutschlands jüngs­
ter Drei-Sterne-Koch Kevin Fehling das
Spitzen-Restaurant „The Table“ unmit­
telbar neben den Einrichtungen des pme
Familienservices. Gleichzeitig gehen die
Bauarbeiten für das Wohngebäude auf
dem südlichen Nachbargrundstück (71)
erfolgreich weiter. Nachdem die von
Stattbau Hamburg und Conplan betreute
Baugemeinschaft aus insgesamt 70 Bau­
herren (Dock 71) im Sommer 2016 in den
fertiggestellten nördlichen Gebäudeteil
eingezogen ist, wird der von Behrendt
Wohneigentum, dem Altonaer Spar- und
Bauverein sowie der Baugenossenschaft
Hamburger Wohnen verantwortete Süd­
teil voraussichtlich bis Ende 2017 bezugs­
fertig sein. Der gesamte Gebäudekom­
plex besteht aus Eigentumswohnungen,
geförderten Mietwohnungen, gewerbli­
chen Erdgeschossnutzungen sowie einer
Kita. Besonderheiten des Projekts sind
u. a. die Dachlandschaft mit Terrassen,
Gartenlauben, Gewächshäusern und
Aussichtspunkten sowie der als grüner
Erholungs- und Begegnungsort genutzte
Innenhof.
Eine Projektgemeinschaft aus ECE,
Harmonia Immobilien und dem Studie­
rendenwerk Hamburg entwickelt auf
dem südlich angrenzenden Grundstück
(72) zwischen Lohsepark und HCU eine
Nutzungsmischung mit insgesamt ca.
21.000 m2 BGF aus einem Holiday-Inn-­
Hotel mit 265 Zimmern, 125 öffentlich
geförderten
Studentenapartments
sowie 45 frei finanzierten hochwertigen
Wohneinheiten. Während die Wohnun­
gen nach den Entwürfen von KSP Jürgen
Engel Architekten (Braunschweig) entste­
hen, wurde der Hotelbereich von Kister
Scheithauer Gross Architekten und Stadt­
planer (Köln) entworfen. Baubeginn war
im Spätsommer 2016.
Das ehemalige Zollgrundstück im Nor­
den (66) ist eines der wenigen nicht
im Eigentum des Sondervermögens
befindlichen Grundstücke und bietet
ca. 9.000 m2 BGF Nutzfläche. Darüber
hinaus sind nicht nur weitere Wohnun­
gen im Zusammenhang mit der Block­
schließung beim Automuseum Prototyp
vorgesehen, auch der Bereich östlich der
Grünanlage ist für eine vielfältige Nut­
zung (74–76) bestimmt. Denkbar sind
Büroflächen, Wohnungen und kulturelle
Angebote. Seit Juli 2015 ist ein kleiner Teil
der Fläche im Norden neuer Standort des
beliebten temporären HafenCity-Bolz­
platzes. Eine engagierte Initiativgruppe
hat unter hohem Eigenaufwand und mit
Unterstützung u. a. der HafenCity Ham­
burg GmbH, der Gemeinde St. Kathari­
nen sowie des Spielhaus HafenCity e. V.
die Kunstrasenanlage mit Freiflächen für
Nachbarschaftsaktivitäten gemeinsam
errichtet. Das zentrale Schulzentrum mit
Gymnasium und Stadtteilschule (77) wird
voraussichtlich im Jahr 2021 fertiggestellt.
73
74
65
66 67
69a 69 68
70
75
71
72
76
77
38
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE
39
Als Teil des denk.mals Hannoverscher Bahnhof führt die sogenannte Fuge seit Juli 2016 quer durch den Lohsepark und zeichnet den historischen Gleisverlauf
nach. Der zentrale historische Gedenkort am Bahnsteigrelikt (im Hintergrund) folgt im Frühjahr 2017
DER GRÖSSTE PARK
DER HAFENCIT Y
Seit Juli 2016 ist der Lohsepark voll­
ständig fertiggestellt. Im Rahmen eines
großen Sommerfests feierten insgesamt
rund 20.000 Besucher mit dem Ersten
Bürgermeister Hamburgs die Eröffnung
der Grünfläche. Das von Vogt Land­
schaftsarchitekten AG (Zürich) entwi­
ckelte Freiraumkonzept basiert auf dem
städtebaulichen Masterplan und steht in
der Tradition der Hamburger Volksparks.
Mit 4,4 ha Gesamtfläche ist der Lohse­
park die größte Zusammenhängende
Grünanlage der HafenCity mit weitrei­
chenden stadträumlichen, sozialen und
ökologischen Funktionen. Geprägt durch
eine freie Sichtachse von der Ericusspitze
bis zum Baakenhafen, erstreckt sich der
550 m lange und 100 m breite Park wie
ein langes grünes Band von Wasser zu
Wasser. Großzügige, von einem lockeren
Wegenetz durchzogene Rasenflächen
mit Sitzgruppen und Spielmöglichkeiten,
eingefasst von über 500 Bäumen, laden
zum Verweilen ein. Das im südlichen Teil
geplante Spiel- und Gemeinschaftshaus
erhält ein Café und öffentliche, behinder­
tengerechte Toiletten. Lange Parkbänke
und mobile Sitzmöbel schaffen Ruhe
und Aufenthaltsmöglichkeiten. An den
Längsseiten schließen Bastionen genann­
te Terrassen den Park zur Straße auf und
verbinden die Grünfläche barrierefrei mit
den umgebenden städtischen Quartie­
ren und vermitteln gleichzeitig zwischen
bebauten Strukturen und Freiraum.
GEDENKORT IM ZENTRUM
DES PARKS
Elementarer Teil der Grünanlage ist mit
dem dreiteiligen „denk.mal Hannover­
scher Bahnhof“ auch ein Mahnmal zur
Hamburger Deportationsgeschichte. Bis
Frühjahr 2017 entsteht dessen zentraler
historischer Gedenkort am unter Denk­
malschutz stehenden Relikt des Bahn­
steigs 2 im östlichen Anschluss an den
Park, von wo aus zwischen 1940 und 1945
mindestens 7.692 Juden, Sinti und Roma
deportiert wurden. Die sogenannte Fuge,
die vom ehemaligen Bahnhofsvorplatz
am heutigen Lohseplatz quer durch den
Lohsepark den historischen Gleisverlauf
nachzeichnet und bis zum Bahnsteig
führt, wurde schon im Juli 2016 gemein­
sam mit dem Lohsepark eröffnet. Auf
der Westseite des Parks entsteht an
der Steinschanze schließlich in direkter
visueller Beziehung zum historischen
Gedenkort ein Dokumentationszentrum,
mit einer dauerhaften Ausstellung zum
Schicksal der deportierten Norddeut­
schen und Hamburger Bürger. Diese ist
angelehnt an die von Dr. Linde Apel kon­
zipierte temporäre Dokumentation „In
den Tod geschickt“, die schon in kleiner
Form seit September 2013 im InfoPavillon
Hannoverscher Bahnhof am Lohseplatz
zu sehen ist. Für die neuen und endgül­
tigen Räumlichkeiten wird die Ausstel­
lung überarbeitet und erweitert, betrie­
ben wird sie dann unter der Leitung der
KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Die Ent­
würfe für das Dokumentationszentrum
stammen von Wandel Lorch Architekten
(Frankfurt/Saarbrücken). Vorgesehen ist
ein siebengeschossiger Neubau mit ca.
6.100 m2 BGF und einer Fläche von ca.
700 m2 im Erdgeschoss für die Ausstel­
lungs- und Veranstaltungsräume.
FIRMEN KOMPLETTIEREN
URBANEN STADTR AUM
Neben einem lebendigen Wohnungs­
mix und der Grünfläche werden – wie in
der mischgenutzten HafenCity insgesamt
üblich – auch Unternehmen das Quar­
tiersleben mitprägen. An der Ecke Shang­
haiallee/Koreastraße hat der Hamburger
Mineralölkonzern Marquard & Bahls im
Spätsommer 2016 seine neue Unterneh­
menszentrale (65) mit rund 700 Arbeits­
plätzen auf 18.000 m2 BGF bezogen. Im
Erdgeschoss sind Einzelhandel und Gas­
tronomie angesiedelt. Außergewöhnlich
ist nicht nur der dreigeschossige Stadtbal­
kon entlang des Brooktorhafens, durch
den im Erdgeschoss angesiedelten Ein­
zelhandel und die dortige Gastronomie
erhält das Gebäude auch einen öffentli­
chen Charakter. Eine weitere Besonder­
heit des von Gewers & Pudewill (Berlin)
entworfenen Neubaus ist ein Außenauf­
zug, der bis zu 20 Personen direkt zum
Boot im Brooktorhafen befördern kann.
Mit der Ansiedlung weiterer Unterneh­
men entsteht auch am Brooktorhafen ein
attraktiver Arbeitsort mit Unternehmen
verschiedener Größe, die von der direk­
ten Nachbarschaft zu den umliegenden
Quartieren, mit Firmen wie den Gebr. Hei­
nemann, dem Spiegel-Verlag oder DNV
Germanischer Lloyd, profitieren.
Auch durch das erfolgreiche Ende der
Umbauarbeiten im Herbst 2016 nimmt
die Shanghaiallee mit ihren breiten
Bürger­steigen und einem aufgrund des
Durchgangsverkehrs vergleichsweise
hohen ­­Verkehrsaufkommen immer mehr
den Charakter einer urbanen Geschäftsund Wohnstraße an. Als hochwasserge­
schützte große Achse schon früh ange­
legt, verläuft der zentrale Straßenzug
von der Speicherstadt im Norden bis zur
HafenCity Universität an der Überseeal­
lee im Süden. Den Eindruck eines groß­
städtischen Boulevards vermitteln schon
jetzt die bereits fertigen Gebäude NIDUS,
Ökumenisches Forum und Musikerhaus
im gegenüberliegenden Elbtorquartier
sowie das Automuseum Prototyp und die
zunehmend bezogenen großen Wohn­
gebäude direkt am Lohsepark. Im Laufe
der kommenden Jahre kommen mit der
Entwicklung weiterer Gebäude noch
zusätzliche Läden und andere publikums­
bezogene Erdgeschossnutzungen mit
urbanem Charakter hinzu.
QUARTIERSPROFIL
Größe 12,5 ha
Gesamt BGF: 215.000 m2
 Arbeitsplätze und
gewerbliche Nutzungen
Arbeitsplätze: ca. 3.000
Nutzungen: Büro, Dienstleistung,
Hotel, Gastronomie, Einzelhandel
 Wohnungen
730
Besondere Einrichtungen
denk.mal Hannoverscher
Bahnhof, Automuseum Prototyp,
Gymnasium mit Stadtteilschule
und Kindergärten
 Entwicklungszeitraum
2012 bis 2021

Der neue Lohsepark zeigt eine differenzierte Topografie: An seinen Längsseiten schließen Bastionen genannte Terrassen den Park zur Straße auf und verbinden die
Grünfläche barrierefrei mit den umgebenden städtischen Quartieren
40
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE
41
OBERHAFEN
Kreativ- und Kulturquartier Oberhafen
Südlich des Oberhafens entsteht in zentraler Lage ein vielseitiges Kultur- und Kreativquartier
mit neuen Potenzialen für die Stadt Hamburg
Bereits heute gibt es im Quartier verschiedene Kreativnutzer und es finden kulturelle Veranstaltungen statt, die ein dauerhaftes Kreativmilieu entstehen lassen.
Am Ufer des Oberhafens entsteht zudem ein Fußballplatz (9er-Feld) mit Leichtathletikflächen für den Schul- und Vereinssport. Eine Brückenvorbereitung über
den Oberhafen und ein Tunnel unter dem Bahndamm zur U4 sind geplant
Ausgehend von den Bestandsbauten ist bereits, abgetrennt durch den Bahndamm und vier Gleise einer Hauptverbindung zum Hamburger Hauptbahnhof,
ein Nukleus für die Kreativwirtschaft entstanden
N
ukleus Oberhafen: Obwohl das Quar­
tier lange Zeit überwiegend aus
gewidmeter Bahnfläche bestand und
die Lagerhallen größtenteils Logistik­
zwecken dienten, gibt es hier schon seit
über zehn Jahren abwechslungsreiche
Kreativnutzungen und es finden immer
wieder kulturelle Veranstaltungen in
unterschiedlichsten Formaten statt. Ob
Kurzfilmfestival, Tanzperformances, kre­
ative Co-Working-Spaces oder Orte wie
die Halle 424, ein Hallenabschnitt, der
Produktionsort für Kulissenbau, Fotostu­
dio und coole Jazz- und Klassiklocation in
einem ist – die örtlichen Gegebenheiten
bieten besondere Voraussetzungen für
die Entstehung eines lebendigen Kunstund Kulturstandorts mit Impulswirkung,
vernetzt mit der übrigen HafenCity,
der Kunstmeile, aber auch mit Rothen­
burgsort, der City Süd und den dort neu
entwickelten Kulturaktivitäten. Hierfür
wird der „normale“ Entwicklungspro­
zess der HafenCity allerdings auf den
Kopf gestellt. Statt einer städtebaulichen
Neukonzeption ist die neue und inten­
sivierte Nutzung der Bestandsgebäude
Ausgangspunkt einer Neupositionierung,
die in einem schrittweisen Transformati­
onsprozess unter Einbindung der Mieter
erfolgt. Die Grundstücke mit den über­
wiegend eingeschossigen Güterhallen
werden nicht verkauft, sondern verblei­
ben im Eigentum des Sondervermögens
Stadt und Hafen (HafenCity Hamburg
GmbH), auch um die Entwicklung im
Interesse Hamburgs zu gestalten und die
wirtschaftliche Basis für die Entwicklung
gewährleisten zu können.
DIALOGORIENTIERTE
ENT WICKLUNG
Die möglichen Entwicklungsoptionen
für das Quartier werden laufend und
im Rahmen eines intensiven Dialog­
prozesses erarbeitet. Ein langer zeitlicher
Entwicklungsrahmen von bis zu einem
Jahrzehnt bildet die Grundlage dafür.
Während der gesamten Phase arbeitet
die HafenCity Hamburg GmbH eng mit
der Hamburg Kreativ Gesellschaft mbH
zusammen. Gleichzeitig findet ein reger
Ideenaustausch mit Kreativunternehmen,
Kulturschaffenden und unterschiedlichen
anderen Beteiligten statt. So sind seit
den ersten Impulsen des internationalen
Auftaktsymposiums im Frühjahr 2011 bis
heute viele Veranstaltungen, Diskussio­
nen und Entwicklungsschritte gefolgt,
in deren Rahmen sich unterschiedliche
Akteure wie der Oberhafen e. V. für eine
behutsame und nachhaltige Entwicklung
des Quartiers zu einem lebendigen Kunst-,
Kultur- und Kreativstandort einsetzen.
CHANCEN FÜR KULTUR
UND KREATIV WIRTSCHAFT
Das Erscheinungsbild des Oberhafen­
quartiers wird durch lang gestreckte
Lagergebäude, die früher überwiegend
durch Logistikunternehmen genutzt
wurden, und mehrstöckige Kopfbauten
geprägt. Durch die Umnutzung erhal­
ten die Bauten einen stark öffentlichen
Charakter. 2015 gelang es schließlich, die
Flächen als Bahnhof „zu entwidmen“,
sodass die Umgestaltung zum Kreativ­
quartier nun erfolgen kann. Allerdings
sind für die neuen, kreativwirtschaft­
lichen Produktionsflächen auch neue
Nutzungsgenehmigungen und erhebli­
che Modernisierungen sowie objektbe­
zogene Hochwasserschutzmaßnahmen
erforderlich. Mittelfristig können mög­
licherweise sogar privatwirtschaftliche
oder genossenschaftliche Bauvorhaben
die bestehenden Altbauten ergänzen,
sofern sie kulturellen und kreativwirt­
schaftlichen Zwecken dienen und wie die
Altbauten relativ preisgünstig weiterver­
mietet werden.
So oder so, durch die Mischung von
Neu und Alt sollen im Oberhafenquar­
tier langfristig bis zu 500 Arbeitsplätze in
verschiedenen Kultur- und Kreativwirt­
schaftsbranchen entstehen – als Basis
eines dauerhaften kreativen Milieus, das
später das östlich gelegene Großmarkt­
areal mit einbezieht. Gleichzeitig wer­
den kleine gastronomische sowie Aus­
stellungs- und Präsentationsflächen die
öffentliche Funktion des Quartiers stär­
ken und dessen Integration in die weitere
HafenCity befördern.
Wegen der komplexen Ausgangsbe­
dingungen wurde erstmals Anfang 2012
mittels eines Interessenbekundungsver­
fahrens ein temporäres Nutzungskonzept
für eine freie Fläche gesucht. Aus 15 ein­
gereichten Konzeptvorschlägen wählte
eine interdisziplinäre Jury die „Hanse­
atische Materialverwaltung“ aus. Das
erfolgreiche Konzept stattet Hamburger
Kultureinrichtungen, öffentliche Schu­
len, Universitäten, Vereine, aber auch
engagierte Bürger mit Requisiten und
Kulissen für soziale, ökologische oder kre­
ative Projekte aus.
Im September 2013 startete eine wei­
tere Auslobung der Hamburg Kreativ
Gesellschaft und der HafenCity Hamburg
GmbH. Diesmal wurden für verschieden
große Flächeneinheiten mit insgesamt
ca. 6.000 m2 neue Kreativnutzer aus­
gewählt, die ab Anfang 2017 einziehen
werden. Zuvor werden die Räumlichkei­
ten noch modernisiert. Die ursprünglich
ebenfalls einbezogene Suche nach Betrei­
bern für eine Gastronomie- und eine Aus­
stellungsfläche wird derzeit in getrenn­
ten Verfahren weiterverfolgt.
SPORTPL ATZ DIREK T
AM WASSER
Neben der schwerpunktmäßigen kul­
turellen und kreativen Nutzung bietet
das Quartier dort, wo es nicht bebaut
ist, zudem hervorragende Möglichkeiten
für Sport- und Freizeitaktivitäten. Direkt
am Ufer des Oberhafens entsteht daher
ab 2017 auf ehemaligen Gleisflächen ein
wettkampfgeeignetes „9er-Fußballfeld“,
das insbesondere Kindern und Jugendli­
chen aus der Innenstadt und der Hafen­
City zur Verfügung steht und auch von
Vereinen genutzt werden kann. Dem
Gymnasium, der Stadtteilschule und den
beiden Grundschulen der HafenCity steht
das Areal mit seinen Leichtathletikflächen
zudem für den Schulsport zur Verfügung.
ENERGIEZENTR ALE
OBERHAFEN
Auch bei der Energieversorgung der
östlichen HafenCity spielt das Quartier
eine große Rolle. Von außen lediglich
durch einen Schornstein erkennbar, wird
in einem Teilbereich der Güterhalle 4 die
Wärmeenergie für die gesamte östliche
HafenCity durch das Unternehmen Ener­
city erzeugt. Hinter der Backsteinfassa­
de produziert eine Kraft-Wärme-Kopp­
lungsanlage eine Gesamtwärmeleistung
von 10 Megawatt. Auf kleinstem Raum
befindet sich modernste Technik: u. a.
ein Blockheizkraftwerk, zwei mit Erdgas
(bilanzielles Biomethan) betriebene Heiz­
kessel, eine Wärmespeicheranlage sowie
eine Umspannstation für die Strom­
einspeisung in das örtliche Stromnetz –
mit 92 Prozent wird nahezu die gesamte
eingesetzte Energie regenerativ erzeugt.
Lediglich die Spitzenlast wird noch kon­
ventionell produziert.
QUARTIERSPROFIL
Größe 8,9 ha
Gesamt BGF: 25.000 m2 (Bestand)
 Arbeitsplätze und
gewerbliche Nutzungen
Arbeitsplätze: ca. 500
Nutzungen: Kreativ- und
Kulturwirtschaft, Gastronomie
Besondere Einrichtungen
Sportflächen im Osten,
Energiezentrale
 Entwicklungszeitraum
Entwicklung ausgehend von
den Bestandsbauten mit
eventuell hinzukommenden
Neubauten, detaillierte
Konzeption im Rahmen eines
intensiven Dialogprozesses
 Fertigstellung
Umsetzung erfolgt schrittweise

42
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE
43
BAAKENHAFEN
Wohnen, Freizeit und Arbeiten in doppelter Wasserlage
Am größten Hafenbecken der HafenCity entsteht eine dichte Mischung aus intensiver Wohn- und Freizeitnutzung, grünen
Freiräumen und Arbeitsplätzen
I
n den kommenden Jahren entsteht
auf beiden Seiten des längsten Hafen­
beckens der HafenCity ein nachhaltiges
„urbanes Dorf“ inmitten der Großstadt.
Rund um den Baakenhafen entwickelt
sich ein grünes Wohn- und Freizeitquar­
tier mit einem differenzierten, teilweise
geförderten Wohnangebot für Familien,
Studenten und Senioren, bei dem unter­
schiedliche soziale Träger in die Entwick­
lung der Wohnkonzepte mit eingebunden
sind – aber auch mit vielen Arbeitsplät­
zen. Topografisches Zentrum wird der
Baakenpark, eine 1,6 ha große, künstlich
angelegte Halbinsel, die weitreichende
Funktionen erfüllt: einerseits als Grünfläche und Erholungsgebiet, andererseits
als Verbindung zwischen dem nördlichen
und dem südlichen Quartiersteil. Voraus­
sichtlich bereits 2021 wird das gesamte
Quartier bis auf Einzelvorhaben im Nor­
dosten fertiggestellt sein.
Den städtebaulichen Wettbewerb für
das Quartier hatte im August 2011 das
Büro APB Architekten (Hamburg) für sich
entschieden. Der Entwurf überzeugt ins­
besondere mit einer moderaten Höhen­
staffelung der Gebäude. Durchweg ent­
stehen vier bis sieben Geschosse, halb
offene Blockstrukturen sowie einige klei­
nere offene Varianten. Zur Elbe öffnen
sich großzügige Höfe und bilden dort eine
prägnante Stadtkante.
GROSSE HÖFE
ZUM WASSER
Die rhythmisierte Blockbebauung
der nördlich, zwischen Hafen und Vers­
mannstraße, gelegenen Grundstücke
mit ihren unterschiedlich genutzten
Gebäuden gewährleistet einen deutli­
chen Schutz vor Lärmemissionen von
Versmannstraße und Bahntrasse: Zur
Straße einen Riegel bildend, öffnen sich
die Gebäude zum Baakenhafen. So wer­
den die wasserseitigen Höfe vor Lärm
geschützt. Da alle dortigen Wohnungen
grundsätzlich auch eine Südlage besit­
zen werden, profitiert jeder zukünftige
Bewohner von der lärmgeschützten Was­
serseite.
Die 1 km lange Landzunge des zukünftigen Baakenhafen-Quartiers erstreckt sich weit in die Elbe hinein und bildet so das größte Hafenbecken der HafenCity.
ERSTER BAUBEGINN
Im Zentrum die aufgeschüttete Halbinsel des bis 2017 entstehenden Baakenparks
Einen wichtigen Schritt in der Quartiersentwicklung markierte die Eröffnung der
vielfach prämierten Baakenhafenbrücke
im August 2013. Die 170 m lange Querung
ist weit mehr als eine Quartiersbrücke.
Sie sichert die Erschließung der östlichen
HafenCity und zeitweise – während des
Neubaus der Versmannstraße und der
Verlängerung der U4 – die Verkehrsfüh­
rung von und nach Hamburgs Süden. Das
Mittelstück der Brücke ist mittels Tide­
kraft aushebbar.
Der erste Spatenstich eines Hoch­
bauprojekts (81a/b) fand im Frühsom­
mer 2015 statt. Bis Anfang 2018 baut
DS-Bauconcept ein Familienhotel für die
Jufa-Gruppe mit 220 Zimmern und geziel­
ten Angeboten für Kinder und Jugendli­
che. Gleichzeitig verantwortet die Jus­
tus Grosse Projektentwicklung GmbH
rund 150 öffentlich geförderte und frei
finanzierte Wohnungen. Die Planungen
stammen von KBNK Architekten und PFP
Architekten (beide Hamburg). Im Mai
2016 ging der benachbarte Campus­tower
in Bau (80). Hier entstehen in einem
15-geschossigen Turm Bürokonzepte mit
gedeckelten Mieten für Startups und
Gründer, ein Business-Center der gegen­
überliegenden HCU sowie der Hauptsitz
des für das gesamte Projekt verantwort­
lichen Unternehmens GARBE. Hinzu kom­
men geförderte Mietwohnungen sowie
Eigentumswohnungen in einem ruhig
am Wasser gelegenen Wohngebäude
mit Ausrichtung auf den Baakenhafen.
Die Entwürfe für die insgesamt rund
22.000 m2 BGF stammen von Delugan
Meissl Associated Architects (Wien) bzw.
sop architekten (Düsseldorf).
80
85
Wegweisende Architekturentscheidungen erzeugen ein ausdrucksstarkes hochverdichtetes städtebauliches Gesamtbild an der Elbe
Für den östlich am Gerda-Gmelin-Platz
gelegenen Sports-Dome (83a) wurde im
Juni 2016 der Architekturwettbewerb
entschieden. Das Projekt der PB Sports-­
Dome Management GmbH ist eine über­
aus vielfältige und dabei gleichzeitig
energie­effiziente Indoor-Sport- und Frei­
zeitanlage für über 25 Trendsportarten.
Der Entwurf von Hascher Jehle Architek­
tur umfasst auf insgesamt sieben Ebenen
und rund 12.000 m2 BGF u. a. einen 25 m
hohen Tauchturm sowie eine ebenso hohe
Bodyflying-Anlage, die den freien Fall
eines Fallschirmspringers simuliert. Bau­
beginn soll 2017 sein, die Eröffnung ist für
2019 geplant.
URBANES DORF
Auf dem südlichen Quartiersteil ent­
steht rund um den Lola-Rogge-Platz ein
„urbaner Dorfkern“, der einen attraktiven
Markplatz mit allen wichtigen Funktio­
81a
86
81b
82a
90a–c
88a–d
87
89
82b
83a
92a–d
91
nen für die östliche HafenCity umfasst.
Nach den ersten Anhandgaben Ende
2014 an die GWG AG (Stuttgart) und die
Richard Ditting GmbH & Co. KG wurden
im November 2015 die Architekturen für
die Bebauung dieses Zentrums (91, 92a/b,
93) vorgestellt. Nach Entwürfen von
Lorenzen (Hamburg), Max Dudler (Ber­
lin), KPW (Hamburg), Meck (München),
Schenk + Waiblinger (Hamburg) sowie
6a (London) werden 436 Wohnungen
mit Elb- und Baakenhafenblick gebaut.
Die Projekte umfassen u. a. Mehr-Gene­
rationen-Wohnen für Familien, Studie­
rende, Senioren sowie Menschen mit
Behinderung. Es entstehen rund 70 %
geförderter Wohnungsbau sowie 14 %
mietpreisgedämpfte Wohnungen. In den
Erdgeschossen werden ein Frischemarkt,
kleine Läden und Gastronomie eröffnen.
Auf dem zentralen Lola-Rogge-Platz ist
ein Wochenmarkt vorgesehen, außerdem
sind Freizeit-, Sport- und Kulturangebote
83b
94a–c
93
84a
96
95
97
98
84b
100a–b
99
44
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE
Baugemeinschaft
„Ankerplatz“
45
OME
SPORTSD
BAAKENHAFEN
geplant. Direkt nebenan (Baufeld 94a–c)
entsteht bis 2019 ein Bildungs- und Fami­
lienzentrum mit einer Grundschule für
bis zu 460 Schüler und einer Kita mit
200 Plätzen. Die Architektur hierfür wird
bis Ende 2016 definiert. Eine öffentliche
Tiefgarage unter dem Lola-Rogge-Platz
stärkt das Nahversorgungszentrum und
berücksichtigt die Bring- und Holverkeh­
re rund um den Bildungskomplex. Direkt
daran anschließend nehmen auch die
großen westlich und östlich gelegenen
Wohnungsbauvorhaben (89, 90a und 95)
Gestalt an. Sechs Baugenossenschaften
(Allgemeine Deutsche Schiffszimmerer-­
Genossenschaft, Altonaer Spar- und Bau­
verein, Hamburger Wohnen, Bauverein
der Elbgemeinden, FLUWOG-NORDMARK
Clusterwohnungen
Co-Living
kulturell aktiven Menschen. Familienund altersgerechtes Wohnen sind somit
in die im Januar 2016 präsentierten Ent­
würfe der Hamburger Büros Schaltraum,
LRW, LA’ KET, bof, Huke-Schubert Berge
sowie KADEN + LAGER aus Berlin und flo­
rian krieger aus Darmstadt ebenso inte­
griert wie Sozial- und Therapieprojekte.
Im Sommer 2016 wurden die nächsten
drei Grundstückseinheiten vergeben.
Anhandnehmer für die Grundstücksein­
heit 82a/b sind das Unternehmen GARBE
und die Baugemeinschaft Halbinsulaner.
Neben den Baugemeinschaftswohnun­
gen sollen geförderte Mietwohnungen,
frei finanzierte Eigentumswohnungen
sowie Flächen für urbane Produktions­
betriebe (Manufakturen) im Erdgeschoss
Topografisches Herzstück des Quartiers ist die 1,6 ha große, künstlich errichtete Baakenpark-­
Halbinsel, die 2016/17 ihre endgültige landschaftsplanerische Gestaltung erhält
sowie HANSA Baugenossenschaft), ver­
schiedene soziale Träger sowie vier Bau­
gemeinschaften realisieren ein äußerst
vielfältiges und sozial gemischtes und
gefördertes Wohnungsangebot. Dazu
gehören die Familien-Baugemeinschaft
„Tor zur Welt“, deren achtgeschossiger
hybrider Holzbau das erste große inner­
städtische Wohngebäude in Holzbau­
weise wird, die Baugemeinschaft „Arche
Nora“ die sich an Frauen unterschiedli­
cher Generationen wendet, die Mieter­
baugemeinschaft „Gemeinsam älter
werden“ sowie die Baugemeinschaft
„Kammerkombinat“ aus künstlerisch und
entstehen. Die zur Grundstückseinheit
mit dem Sports-Dome gehörende Fläche
(83b) wurde indes an die FRANK-Grup­
pe und die Baugemeinschaft Ankerplatz
anhandgegeben. Hier sollen neben dem
Wohnraum der Baugemeinschaft frei
finanzierte Miet- und Eigentumswoh­
nungen sowie geförderter Wohnraum
(u. a. für die Alsterdorf Assistenz) ent­
stehen. Ein drittes Grundstück (97) wur­
de an das Unternehmen Antares mit der
HIH-Gruppe sowie die Baugemeinschaft
Heimatmole anhandgegeben. Auch
hier sind Baugemeinschaftwohnungen,
Eigentumswohnungen und geförder­
te Wohnungen sowie preisgedämpfter
Wohnungsbau vorgesehen. Die Architek­
turwettbewerbe finden Ende 2016 statt.
Mit den Grundstücken 88a–d, 96 und 99
werden in den nächsten Monaten weitere
Flächen anhandgegeben. Auf letzterem
beabsichtigt die SAGA GWG die Errich­
tung eines Wohnbauprojekts, das voll­
ständig aus öffentlich geförderten Miet­
wohnungen bestehen soll. Damit werden
bis auf drei Baufelder alle Grundstücke im
Quartier vergeben sein.
GRÜNE INSEL IM
HAFENBECKEN
IE NH
FAMIL
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- K REUZFAH
-K
Im April 2012 entschied das Atelier Loidl
(Berlin) den international ausgelobten
Freiraumwettbewerb zum Quartier Baa­
kenhafen für sich. Der Siegerentwurf
verbindet die abwechslungsreich geplan­
ten Freizeitnutzungen geschickt mit der
besonderen Hafenatmosphäre des Baa­
kenhafen-Quartiers. Herzstück ist die
1,6 ha große Halbinsel Baakenpark, die
ab Herbst 2017 mit Spielplatz, Spiel- und
Gemeinschaftshaus, Bäumen und Wie­
sen zur aktiven Freizeitgestaltung und
zum Erholen einlädt. Seit dem erfolgrei­
chen Abschluss der Aufschüttarbeiten
läuft seit Sommer 2015 die umfangreiche
Freiraumgestaltung. Eine Fußgängerbrü­
cke nach Norden nach Entwurf der Ham­
burger Architekten von Gerkan, Marg
und Partner (gmp) sowie Knippers Helbig
Advanced Engineering aus Stuttgart, die
voraussichtlich Ende 2016 eingehängt
wird, schafft eine weitere räumliche Inte­
gration zwischen den beiden Landlagen.
HÄUSER IM WASSER
Wegweisend für den anspruchsvollen
Gesamtcharakter des Quartiers ist auch
die Architektur der sechs im Hafenbecken
entstehenden nachhaltigen „Wasser­
häuser HafenCity“ nach Entwürfen des
japanischen Pritzker-Preisträgers Shige­
ru Ban sowie von Szyszkowitz-Kowalski
aus Graz. Als moderne Interpretation des
Bauens auf dem Wasser fügen sich die
filigranen Wohntürme in die maritime
Architektursprache am Baakenhafen.
Baugemeinschaft
„Halbinsulaner“
mit Arbeitsräumen
WERK
KTUR
WERK MANUFA
R
U
T
FAK
MANSUTELLUNG
AUS
Baugemeinschaft
Seniorenwohnungen
„Kammerkombinat“
Studierende
Frauenwohnprojekt
„Arche Nora“
Seniorenbaugemeinschaft Appartements
„Gemeinsam älter werden“ für Menschen
mit Behinderung
Wohnungen für
Familien
Appartements
für Menschen
mit Behinderung
Wohnungen für
Familien
Altengerechte
Wohnungen
Mietwohnungen für
Singles, Paare und
Familien
Wohnpflegekonzept
für Senioren der
Martha-Stiftung
NA
Mietwohnungen für
Singles, Paare und
Familien
HV
ERS
O
Wohngruppe für Kinder
SOS-Kinderdorf e.V.
Preisgedämpfte
Wohnungen für
Familien
Wohnpflegekonzept
für Senioren der
Martha-Stiftung
Baugemeinschaft
„HeimatMole“
Wohnprojekt Hamburg
Leuchtfeuer - Für chronisch
erkrankte Menschen
RGU
NG
Baugemeinschaft
"Tor zur Welt"
Nutzungsverteilung
Wohnen (Eigentumswohnungen,
z. T. preisgedämpfte Mietwohnungen)
gefördertes Wohnen
Büro
Sondernutzung/Freizeit
Einzelhandel/Gastronomie
Schule/Kita/Soz. Einrichtungen
Soziale Mischung am Beispiel Baakenhafen: Es entsteht eine eindrucksvolle Bandbreite an unterschiedlichen Wohnkonzepten mit einem hohen integrativen und
sozialen Anspruch
VERKEHRLICH PERFEK T
ANGEBUNDEN
Verkehrlich wird das Quartier Baakenha­
fen hervorragend erschlossen sein. Schon
2011 wurde mit dem Bau der Erschlie­
ßungsstraßen und mit der Sanierung der
historischen Kaimauern begonnen. Bis
2017 wird die zentrale Versmannstraße
auf das hochwassergeschützte Niveau
von mehr als 8 m ü. NN aufgehöht und
für zukünftige Verkehrsanforderungen
ausgelegt. Zeitgleich zum Straßenbau
erfolgt die Verlängerung der U4 von der
Haltestelle HafenCity Universität bis zur
Haltestelle Elbbrücken. Die Bauarbeiten
schreiten zeitgerecht voran, die Inbetrieb­
nahme der Strecke sowie der U-Bahnhal­
testelle und der S-Bahnstation an den
Elbbrücken erfolgt Dezember 2018. Dann
wird die U4 auch die östlichen Quartiere
der HafenCity an das Hamburger U-Bahn­
netz anbinden und einen Übergang zur
S-Bahn bieten. Die Strecke zwischen den
Haltestellen HafenCity Universität und
Elbbrücken ist etwa 1,3 Kilometer lang,
die Fahrzeit dauert rund zwei Minuten. Bis
zur Baakenwerder Straße befindet sich die
Bahn unterhalb der dann hochgelegten
Versmannstraße und taucht in Richtung
der Elbbrücken bis auf Brückenhöhe auf.
NACHHALTIGE MOBILITÄT
Zukünftig wird der motorisierte Indi­
vidualverkehr in der HafenCity durch
verschiedene Maßnahmen noch weiter
zurückgedrängt. Gemeinsam mit den
Bauherren werden Modelle entwickelt,
die mögliche Formen einer zuverlässigen
und bedarfsgerechten Mobilitätsversor­
gung garantieren und die somit jedes
einzelne Gebäude, aber auch die gesam­
ten Quartiere für die Nutzer attraktiv
gestalten. Neben dem breiten Angebot
an öffentlichen Verkehrsmitteln entsteht
in den Quartieren Baakenhafen und Elb­
brücken nur noch eine reduzierte Anzahl
von 0,4 Pkw-Stellplätzen pro Wohnung.
Darauf aufbauend wird für die Bewohner
ein quartiersübergreifendes und in den
Tiefgaragen verortetes Carsharing-Sys­
tem mit einem mittelfristig hohen Elek­
trofahrzeuganteil eingerichtet. Für viele
Bewohner wird so ein eigenes Fahrzeug
zunehmend überflüssig und in Kombina­
tion mit E-Bikes und Fahrradnutzung die
Kosten der Individualverkehrsmobilität
der Haushalte zudem erheblich verrin­
gern. Gleichzeitig wird der öffentliche
Raum durch nicht notwendige Stellplätze
aufgewertet und der CO2-Verbrauch bei
gleicher Fahrleistung durch regelmäßige
Nutzungen
Modernisierung der Fahrzeuge
und durch
den steigenden Anteil von Elektrofahr­
Büro
zeugen reduziert. In 2016 wird der
Betrieb
Sondernutzung/Freizeit/S
des Carsharing-Systems mit E-Mobilität
Schule/Kita/Soz. Einrichtu
ausgeschrieben, die Betreiberauswahl
Einzelhandel/Gastronomie
erfolgt 2017.
gefördertes Wohnen
Wohnen (preisgedämpft, Mie
QUARTIERSPROFIL
Größe 24 ha
Gesamt BGF: 395.000 m2
 Arbeitsplätze und
gewerbliche Nutzungen
Arbeitsplätze: ca. 4.500
(inklusive Baakenhöft)
Nutzungen: Büro, Freizeiteinrich-
tungen, Hotel, Einzelhandel,
Gastronomie, Dienstleistungen
 Wohnungen
ca. 2.000
Besondere Einrichtungen
1,6 ha großes, künstlich auf geschüttetes Grünareal für Spielund Freizeitangebote im Baakenhafen, Grundschule, Kita
 Entwicklungszeitraum
2012 bis 2021 (bis auf Einzel vorhaben im Nordosten)

© HafenCity Ham
46
HAFENCITY PROJEKTE | QUARTIERE
47
ELBBRÜCKEN
Metropolitanes Geschäfts- und Wohnquartier
mit Weitblick
Der aufsehenerregende östliche Eingang der HafenCity wird mit seiner Wasserlage und der Nähe zur grünen Insel Entenwerder
auch als Wohnstandort hochattraktiv sein
D
as Quartier Elbbrücken wird neben
dem Überseequartier das zweite urba­
ne Zentrum der HafenCity. Spektakuläre
Hochhäuser, Wasserflächen zu drei Seiten
und ein großer, zentraler Platz kennzeich­
nen den hochverdichteten Geschäftsund Wohnstandort. Rund 58 Prozent des
Gebiets sind für Büronutzung und rund
15 Prozent für Gastronomie und Sonder­
nutzungen eingeplant – ein Potenzial
für 13.000 Arbeitsplätze. Für Wohnen
verbleiben somit 27 Prozent der Flächen­
nutzung – je nach Größe sind das rund
1.000 Wohnungen. Im September 2015
wurde der städtebauliche Wettbewerb
für das Quartier entschieden: Die Hafen­
City Hamburg GmbH hatte im Einverneh­
men mit der BSW den insgesamt letzten
städtebaulichen Realisierungswettbe­
werb für die HafenCity ausgelobt, an
dem sieben international renommierte
Architekturbüros teilnahmen. Der erste
Preis ging an das Schweizer Büro Hosoya
Schaefer Architects aus Zürich, des­
sen Entwurf den östlichen Eingang der
HafenCity klar definiert und ein robustes
Grundgerüst für die weitere Entwicklung
vorgibt. Der Freiraumwettbewerb wird
im November 2016 entschieden. Hier­
bei geht es nicht nur um die fußläufige
Vernetzung der vielen maritimen Auf­
enthalts- und Begegnungsorte, auch die
anspruchsvolle Gestaltung des zentralen
Amerigo-Vespucci-Platzes ist Bestandteil
der Aufgabenstellung.
PROMINENTER
UNTERNEHMENSSITZ
Citynah und mit U- und S-Bahn hervor­
ragend an den öffentlichen Nachverkehr
angebunden, entsteht im Quartier Elb­
brücken ab 2018/2019 ein hochverdichte­
ter Geschäftsstandort, eine Adresse für
Großunternehmen ebenso wie für klei­
nere, wachsende Unternehmen. Mit sei­
nen engen Wasserbezügen zur Elbe, zum
Baakenhafen und zum Billhafen sowie zur
Am östlichen Rand wird die HafenCity zu einem attraktiven Geschäfts- und Wohnstandort.
Derzeit wird die Erschließungsinfrastruktur u. a. mit der Haltestelle Elbbrücken gebaut
grünen Insel Entenwerder hat das Quar­
tier Elbbrücken – intelligente Lärmschutz­
lösungen vorausgesetzt – aber auch große
Potenziale als attraktiver Wohnstandort.
In die Erdgeschosse werden Hafen-­Citytypisch mit Geschäften, Restaurants und
Cafés, sozialen Einrichtungen sowie Kul­
tureinrichtungen publikumsbezogene
Nutzungen ziehen. Als neues, südliches
Entree der inneren Stadt sind an der öst­
lichsten Spitze des Quartiers, unmittelbar
an den Elbbrücken gelegen, Hochhäuser
mit über 200 Metern Höhe geplant. Ohne
eine Beeinträchtigung der klassischen
Hamburger Stadtsilhouette, sind hier
bis zu 40 oder 50 Stockwerke pro Turm
möglich. Als Nutzungen kommen Büro,
Hotel, Einzelhandel und möglicherweise,
wenn angemessene Lärmschutzlösun­
gen gefunden werden, auch Wohnen in
Betracht. Entstehen werden die Wolken­
kratzer aber vermutlich erst im letzten
Schritt, als städtebaulicher Abschluss des
Quartiers – und unter der Voraussetzung,
dass Marktmöglichkeiten für die Realisie­
rung bestehen.
An der Versmannstraße werden über­
wiegend Blockstrukturen für Büros mit
sechs bis sieben Geschossen gebaut. Die
bauliche Fassung vor der östlich gelegenen
Freihafen-Elbbrücke und den Bahngleisen
bilden hingegen große 14-geschossige
Solitäre. Das breite Angebotsspektrum
und die sehr gute Erreichbarkeit schaf­
fen ein ideales Umfeld für dynamisches
Unternehmens- und Stadtwachstum.
Die Einzelhandel-, Gastronomie-, aber vor
allem Büro- und Hotelnutzungen domi­
nieren, je weiter man in den Osten des
Quartiers kommt. Durch diese intelligente
Struktur werden trotz der Verkehrsbelas­
tung, die sich durch die Brückenquerung
und die Versmannstraße ergeben, lärm­
geschützte Zonen geschaffen, in denen
es sich auch hervorragend wohnen lässt.
Blick über den Baakenhafen in das künftige
Zentrum des Quartiers Elbbrücken nach dem
städtebaulichen Siegerentwurf von Hosoya Schaefer Architects (Zürich). Im Zuge des Weiterbaus
der U4 entstehen an den Elbbrücken eine neue
U-Bahnhaltestelle und eine S-Bahnstation, die
miteinander verbunden werden und Ende 2018 in
Betrieb gehen
LEBEN AM WASSER
Um die Wohngebäude lärmverträglich
zu positionieren, wurde der Baakenhafen
an seinem östlichen Ende im Frühjahr
2016 teilweise verfüllt. Die Neubauten
können nun in doppelter Reihe gesetzt
werden und höhere, außen liegende
Gewerbebauten die innen liegenden
wasserseitigen Wohngebäude schützen.
Rund um das Kopfende des Baakenhafens
und den dortigen, 2018 in Bau gehenden
Amerigo-Vespucci-Platz entsteht so ein
dichtes Wohnquartier, das sich durch viel­
fältige,hochwertige publikumsbezogene
Erdgeschossnutzungen wie Gastronomie
und Einzelhandel entlang der Promena­
de und am Platz auszeichnet – sogar mit
der Option für ein Wasserhaus direkt im
Hafenbecken (wie im benachbarten Baa­
kenhafen-Quartier).
Für das erste Hochbauvorhaben im
Quartier, ein zentral zwischen Prome­
nade, U-Bahnhaltestelle, S-Bahnstation
und Amerigo-Vespucci-Platz gelegenes
Schlüsselgrundstück (121), läuft bis Anfang
2017 der Architekturwettbewerb. Es ent­
steht ein rund 28.500 m2 BGF umfassen­
des, gemeinsames Präventionszentrum
der Berufsgenossenschaften BGW und
VBG für jährlich 30.000 bis ­35.000­ Semi­
nar­teilnehmer und Veranstaltungsgäste.
Durch die frühzeitige Entwicklung die­
ses integrativen Standorts entwickelt
sich die HafenCity in ihrem letzten Bau­
abschnitt erstmals nicht nur von West
nach Ost, sondern auch von Osten in
Richtung Westen.
101
102a–b
111
112
103
104
105
113
114
106
107
108
109
110
119
115
117
120a–b
116
118
121
U- UND S-BAHNSTATION
Schon seit Juni 2013 sind die Arbeiten
an der Streckenverlängerung der U4 in
Richtung Elbbrücken sowie der Bau an
der nach Entwurf des Hamburger Büros
von Gerkan, Marg und Partner (gmp) ent­
stehenden U-Bahnhaltestelle Elbbrücken
in vollem Gange. Die Inbetriebnahme
ist für Ende 2018 geplant. Gleichzeitig
errichtet die Deutsche Bahn AG an den
Elbbrücken eine neue S-Bahnstation. Der
Bahnhof soll die östliche HafenCity sowie
Teile des nordwestlich gelegenen Stadt­
teils Rothenburgsort erschließen und
eine bessere Verknüpfung mit dem HVVNetz bieten. Das gesamte Bauvorhaben
S-Bahnstation Elbbrücken umfasst neben
dem Zugangsgebäude u. a. eine 70 m lan­
ge und 5 m breite verglaste Fußgänger­
brücke zur U-Bahnhaltestelle Elbbrücken.
Auch der Bau der Haupterschließungs­
straßen, der Kaimauerzonen und die Flä­
chenfreimachung haben längst begonnen
und wurden teilweise schon erfolgreich
abgeschlossen. So wurde bis Sommer
122
123
124
2016 die Brücke Zweibrückenstraße kom­
plett erneuert und verbreitert sowie die
nördliche Schleife der Zweibrückenstra­
ße entschärft und die Straße direkt an
die Baakenwerderstraße angeschlossen.
Damit erhielt die Zweibrückenstraße
nicht nur eine breitere Durchfahrt und
bessere Fahrrad- und Fußwege, sie ist
auch erheblich besser gegen Hochwasser
geschützt.
QUARTIERSPROFIL
Größe 21,4 ha
Gesamt BGF: 560.000 m2
 Arbeitsplätze und
gewerbliche Nutzungen
Arbeitsplätze: ca. 13.000
Nutzungen: Büro,
Dienstleistung, Hotel,
Einzelhandel, Gastronomie
 Wohnungen
ca. 1.000
 Entwicklungszeitraum
2016 bis 2025

48
HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN
THEMEN
ZUR
HAFENCIT Y
49
50
HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN
51
NACHHALTIGKEIT
Stadt des 21. Jahrhunderts
Die HafenCity setzt zukunftsweisende Standards durch nachhaltige Stadtentwicklung. Das ehemalige Hafen- und
Industriegebiet wird intensiv genutzt und die Hamburger City mit neuem Konzept um 40 Prozent erweitert
S
chon vom Grundsatz her entspricht
die Entwicklung der HafenCity einem
wichtigen Nachhaltigkeitskriterium der
Stadtentwicklung, da sie das Hamburger
Stadtgebiet nicht auf Flächen in der Peri­
pherie erweitert, sondern stattdessen
ehemaliges innerstädtisches Hafenge­
biet wiederverwertet. Neben einem Flä­
chenrecycling findet mit der HafenCity
somit eine Innenverdichtung statt, die
darüber hinaus noch viele weitere primär
ökologische, aber auch ökonomische und
soziale Nachhaltigkeitsaspekte umfasst.
Nachhaltigkeit wird auf vielen Ebenen
initiiert, beispielsweise bei Bauprojekten,
in der Wärmeenergieversorgung und im
Bereich der Mobilität. Allein durch eine
innovative Energie- und Wärmeversor­
gung wird in der HafenCity mittel- und
langfristig rund 50 Prozent weniger CO2
emittiert als an vergleichbaren urbanen
Standorten. Die HafenCity hat somit
auch erheblichen Anteil am Hamburger
Beitrag zum nationalen Klimaziel, das
bis zum Jahr 2020 eine Reduktion des
CO2-Ausstoßes um 40 Prozent vorsieht
(bezogen auf das Basisjahr 1990).
EFFIZIENTE
BODENNUTZUNG
Die HafenCity entsteht auf 157 ha ehe­
maligem Hafen- und Industriegelände in
zentraler Lage. An kontaminierten Stand­
orten, wie dem des alten Gaswerks (heu­
te südliches Überseequartier), wurde der
ökologische Wert des einstigen Industrie­
gebiets durch die Sanierung des Bodens
erheblich gesteigert und dessen Versie­
gelung reduziert. Boden wird zudem effi­
zient genutzt: Die Bebauungsdichte ist je
nach Quartier mit 3,7–5,6 GFZ hoch, sie
entspricht damit etwa der Dichte gewach­
sener europäischer Stadtzentren. Hoch ist
entsprechend auch die Nutzungsdichte –
in der HafenCity werden durchschnittlich
110 Bewohner und 354 Beschäftigte pro
Hektar (Landfläche) leben und arbeiten.
Neue Maßstäbe setzt die Verteilung
der Flächen. Auf nur 24 Prozent der Land­
flächen erstrecken sich die Flächen für
Flächenverteilung in der HafenCity
Wasserfläche*:
Pontons auf Wasserfläche
Landfläche*:
28,1 ha
1,4 ha – 5 %
100 ha
Verkehrsfläche
25,5 ha – 23 %
Gebäudegrundfläche
34,7 ha – 32 %
Öffentliche Freifläche
27,4 ha – 25 %
Private Freifläche, öffentl. zugänglich
14,7 ha – 13 %
(öffentl. Plätze, Parks, Promenaden, Fußwege)
Private Freifläche, nicht öffentl. zugänglich
7,3 ha – 7 %
Quartier Oberhafen
8,6 ha
*ohne Quartier Oberhafen, Bahntrasse DB, Hochbahnfläche
Der Anteil an Plätzen, Promenaden und Parks ist in der HafenCity besonders hoch. Durch eine dichte Bebauung, das Warftprinzip und das integrierte Parken
wird die Ressource Boden effektiv genutzt
Auf ehemaligem Hafen- und Industriegebiet (im Bild der Magdeburger Hafen um 1920 und heute) entstanden in den vergangenen Jahren neue dicht bebaute
und gemischt genutzte Quartiere mit hohem Freiraumanteil
Straßen (zum Vergleich City Hamburg
zwischen Willy-Brandt-Straße und Alster:
rund 40 Prozent, inklusive Straßenne­
benflächen). Für öffentlich zugängliche
Freiflächen stehen 38 Prozent der Land­
flächen zur Verfügung, einschließlich
einer 3,1 km langen „Riverfront“ entlang
der Elbe. Damit schafft die HafenCity
eine hohe Nutzungsdichte bei hohem
Anteil öffentlicher Räume und geringem
Anteil notwendiger straßenbezogener
­Erschließung.
STADT DER KURZEN,
ATTR AK TIVEN WEGE
Da die HafenCity sich durch eine feinkör­
nige horizontale und vertikale Mischung
der verschiedenen Stadtnutzungen aus­
zeichnet und Wohnen, Arbeiten, Kultur,
Freizeit und Handel somit dicht beieinan­
der liegen, sind auch die Wege zwischen
diesen vergleichsweise kurz. Unterstützt
durch ein feinmaschiges Fuß- und Rad­
wegenetz, das zu 70 Prozent abseits des
Autoverkehrs über Promenaden, Stege
und Plätze führt und zu rund 30 Prozent
direkt am Wasser verläuft (und auch pri­
vate Flächen miteinbezieht), kann inner­
halb der HafenCity in vielen Fällen auf die
Nutzung eines Pkw verzichtet werden.
Denn lediglich 13 Kilometern Straßen­
länge stehen fast 35 Kilometer Fußwege
gegenüber. Fahrradfahrer haben zudem
insgesamt 23 Kilometer Strecke zur Ver­
fügung – an denen u. a. das erfolgreiche
Hamburger StadtRad-Leihsystem mit bis­
lang sechs Stationen vertreten ist.
Fahrradfahrer und Fußgänger benöti­
gen zudem für die barrierefreie Strecke
aus der bestehenden Innenstadt nur
wenige Minuten. Gleichzeitig steht ein
gutes Angebot an öffentlichem Perso­
nennahverkehr zur Verfügung. Die neue,
Ende 2012 erstmals in Betrieb genomme­
ne U-Bahnlinie U4 ist hierbei ein zentraler
Baustein: Vier Minuten dauert die Fahrt
vom Jungfernstieg ins Überseequartier,
sechs Minuten bis zur HafenCity Univer­
sität. Spätestens mit der Eröffnung der
dritten Haltestelle an den Elbbrücken
Ende 2018, der damit einhergehenden Ver­
knüpfung mit der S-Bahn und der baulich
weitgehenden Fertigstellung der Hafen­
City sollen täglich rund 35.000 Menschen
die U4 nutzen. Es gibt darüber hinaus ein
dichtes Netz an Busstationen, und es
wurde ein erster Fähranleger nahe der
Elbphilharmonie in Betrieb genommen.
Zwei weitere an der HafenCity Universi­
tät und den Elbbrücken sollen folgen.
MODELL FÜR
NACHHALTIGE MOBILITÄT
Zukünftig wird der motorisierte Indi­
vidualverkehr in der HafenCity durch
verschiedene Maßnahmen noch weiter
zurückgedrängt. Gemeinsam mit den
Bauherren werden Modelle entwickelt,
die mögliche Formen einer zuverlässigen
und bedarfsgerechten Mobilitätsversor­
gung garantieren und die somit jedes ein­
zelne Gebäude, aber auch die gesamten
Quartiere für die Nutzer attraktiv gestal­
ten. Neben dem breiten Angebot an
öffentlichen Verkehrsmitteln entsteht in
den Quartieren Am Baakenhafen und Elb­
brücken nur noch eine reduzierte Anzahl
von 0,4 Pkw-Stellplätzen pro Wohnung.
Darauf aufbauend wird für die Bewohner
ein quartiersübergreifendes und in den
Tiefgaragen verortetes Carsharing-Sys­
tem mit einem mittelfristig hohen Elekt­
rofahrzeuganteil eingerichtet, das eigene
Fahrzeuge für viele Bewohner zunehmend
überflüssig macht. In Kombination mit
E-Bikes und Fahrradnutzung werden die
Kosten der Individualverkehrsmobilität
der Haushalte somit erheblich verringert.
Gleichzeitig wird der öffentliche Raum
durch wegfallende Stellplätze aufgewer­
tet und der CO2-Verbrauch bei gleicher
Fahrleistung durch regelmäßige Moder­
nisierung der Fahrzeuge und durch den
steigenden Anteil von Elektrofahrzeugen
reduziert. In 2016 wird der Betrieb des
Carsharing-Systems mit Elektromobilität
ausgeschrieben, die Betreiberauswahl
erfolgt in 2017. Im weiteren Schritt könn­
ten dann sogar Eigenstrom erzeugende
Gebäude mittels intelligenter Netze auf
die Batterien der in der Tiefgarage ange­
schlossenen E-Mobile als Pufferspeicher
zurückgreifen.
Die gesamte HafenCity ist bereits heute
mit öffentlichen Ladestationen (darunter
Hamburgs erste Schnell-Ladesäule) Teil
der Modellregion Elektromobilität Ham­
burg. Busse und Pkw tanken zudem schon
seit Februar 2012 klimafreundlich an einer
großen öffentlichen Wasserstofftank­
stelle gegenüber vom Spiegel-Verlags­
haus. Seit Mai 2015 können sogar Kreuz­
fahrtschiffe während der Liegezeit am
Kreuzfahrtterminal über eine LNG Hyb­
rid Barge emissionsarm mit Energie aus
Flüssig­erdgas (LNG) versorgt werden.
EMISSIONSARME
WÄRMEENERGIE
Nachhaltig ist auch die Wärmeener­
gieversorgung der HafenCity. So sind
in der westlichen HafenCity sämtliche
Gebäude an das auf Kraft-Wärme-Kopp­
lung basierende Hamburger Fernwär­
menetz des Betreibers Vattenfall ange­
schlossen, welches in der HafenCity
zudem kombiniert wird mit Solarthermie
(1.800 m2 solarthermische Anlagen auf
den Dächern der westlichen Quartiere
decken 40 Prozent des dortigen Warm­
wasserbedarfs) sowie weiteren CO2-sen­
kenden Erzeugungsanlagen (etwa einer
Dampfturbine im Heizwerk HafenCity)
und damit einen effizienten Energiemix
mit einer CO2-Emission von 175 g/kWh
52
HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN
53
NACHHALTIGKEIT
In der westlichen HafenCity wird Fernwärme ergänzt durch Solarthermie und weitere CO2-senkende
Erzeugungsanlagen. Das dezentrale und modulare Nahwärmeversorgungsnetz der östlichen Quartiere
verwendet fast ausschließlich regenerativ erzeugte Energie
ermöglicht. Zum Vergleich: „Klassische“
umweltstandardgerechte neue gebäude­
bezogene Wärmeversorgung produziert
eine durchschnittliche CO2-Emission von
240 g/kWh.
Ein dezentrales und modulares Nah­
wärmeversorgungsnetz ermöglicht in
der östlichen HafenCity sogar CO2-Emis­
sionswerte von nur noch 89 g/kWh.
Aufgrund der dezentralen Struktur kann
dieses von Enercity, einem Tochterun­
ternehmen der Stadtwerke Hannover,
betriebene Versorgungssystem gemein­
sam mit dem Stadtteil wachsen. Erster
Netzbaustein ist die Energiezentrale im
Oberhafen. Hinter einer Backsteinfassa­
de produziert eine Kraft-Wärme-Kopp­
lungsanlage eine Gesamtwärmeleistung
von 10 MW. Auf kleinstem Raum befindet
sich modernste Technik: unter anderem
ein Blockheizkraftwerk, zwei mit Erdgas
betriebene Heizkessel, eine Wärmespei­
cheranlage sowie eine Umspannstation
für die Stromeinspeisung in das örtliche
Stromnetz. Das Wärmekonzept der östli­
chen HafenCity zeichnet sich auch durch
eine maßgebliche Verwendung erneuer­
barer Energien aus: Mit 92 Prozent wird
nahezu die gesamte eingesetzte Energie
regenerativ erzeugt – lediglich die Spit­
zenlast wird konventionell abgedeckt. In
Zukunft werden weitere Bausteine das
Netz sukzessive ergänzen. So ist neben
einer Wärmeerzeugungsanlage mit
Holzverbrennungs- und Spitzenkessel­
anlage auf dem Großmarktgelände am
nördlichen Ufer des Oberhafens auch die
Nutzung industrieller Abwärme eines
Erzeugers südlich der Norderelbe eine
Option.
da­rüber hinaus Emissionen aus dem
Hafen, der südlich der Elbe weiterhin in
Betrieb ist, auf das vorhandene Niveau.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Nach­
haltigkeit ist die Erfüllung langfristiger
Anforderungen an den Hochwasser­
schutz. Durch die Lage im Tidebereich
der Elbe existieren in der HafenCity
erhebliche Risiken einer Überflutung bei
extremen Sturmfluten. Daher wird die
HafenCity auf 8–9 m ü. NN auf Warften
oberhalb des ehemaligen Hafenniveaus
errichtet und nicht, wie niedrig liegende
Flächen sonst, eingedeicht oder durch
Flutschutzanlagen gesichert. Zur Siche­
rung gegen die Fluten entsteht somit eine
neue Gestaltung mit einem künstlichen
Warftniveau, das eine flexible Grenze
zwischen Wasser und Land erzeugt: Nied­
rig liegende Bereiche, wie Promenaden
und Teile der Plätze, dienen als gewoll­
te Ausbreitungsflächen und werden bei
schweren Sturmfluten überflutet – dann
ist die HafenCity zwar für einige Stunden
Teilen ihres öffentlichen Raums beraubt,
auf höherem Niveau funktioniert sie aber
weiterhin als „normale“ Stadt. Ein zusätz­
licher Nebeneffekt: Parkende Autos
finden in den hochwassergeschützten
Tiefgaragen der Gebäudesockel Platz.
Oberirdische Stellplätze in Gebäuden sind
nicht zulässig. Der ruhende Verkehr ver­
braucht daher wenig öffentlichen Raum
(s. dazu auch S. 54 ff.).
LEBEN AM WASSER
Gleichzeitig wirkt sich die offene Bau­
weise in der Nähe zu großen Wasser­
flächen klimaschonend aus. Die daraus
resultierende Reduktion des sommer­
lichen Hitzeinseleffekts der Stadt min­
dert den Bedarf an Klimatisierung – der
Wohn- und Arbeitskomfort hingegen
steigt. Dennoch führt die mit der Was­
serlage verbundene Nähe zum Hafen –
genauso übrigens wie Verkehrslärm in
der östlichen HafenCity – zu besonders
hohen Schutzanforderungen. Die Anord­
nung der Gebäude, die Orientierung der
Aufenthaltsräume und spezielle Fenster­
laibungen tragen in der Folge zur Ver­
minderung von Lärmwirkungen bei. Die
Hafenplanungsverordnung begrenzt
DAS UMWELTZEICHEN
HAFENCIT Y IN GOLD UND
SILBER
Seit 2007 vergibt die HafenCity Ham­
burg GmbH das erste Zertifizierungssys­
tem für nachhaltiges Bauen in Deutsch­
land. Das Umweltzeichen HafenCity soll
Bauherren und Nutzer zum verantwor­
tungsvollen Umgang mit Ressourcen
motivieren. Bewertet werden die ökolo­
gische, die ökonomische und die sozia­
le Nachhaltigkeit eines Bauvorhabens.
Anfangs galt das Umweltzeichen aus­
schließlich für Wohn-, Büro- und Sonder­
bauten, seit 2010 werden auch Einzelhan­
dels-, Hotelnutzungen sowie gemischt
genutzte Gebäude zertifiziert.
Der InfoPavillon Osaka 9 am Störtebeker Ufer
(im Vordergrund) bietet einen Überblick über
das Nachhaltigkeitskonzept der HafenCity
Es werden Gebäude ausgezeichnet, bei
denen in mindestens drei von fünf Kate­
gorien besondere oder außergewöhnliche
Leistungen erzielt werden. Den Antrag
stellt der Bauherr, indem er technische
Planungsunterlagen vorlegt, aus denen
die besondere oder außergewöhnliche
Nachhaltigkeit seines Gebäudes hervor­
geht. Nach der positiven Prüfung durch
unabhängige Gutachter wird das Projekt
vorzertifiziert. So können Projektentwick­
ler und Bauherren schon während der
Vermarktungsphase potenzielle Käufer
oder Mieter von der Nachhaltigkeit ihrer
Wunschimmobilie überzeugen. Ein end­
gültiges Zertifikat wird erst nach Fertig­
stellung des Bauvorhabens abschließend
verliehen, wenn die Umsetzung der Ener­
giestandards (Pflichtkategorie) doku­
mentiert werden kann.
Der Zertifizierung liegen
fünf Kategorien zugrunde:
•die Reduzierung des im Gebäudebetrieb entstehenden Primärenergiebedarfs weit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus
•der nachhaltige Umgang mit öffentlichen Gütern (z. B. durch wassersparende Sanitäranlagen), die effiziente
Nutzung öffentlich zugänglicher Flächen oder auch die Familienfreundlich­
keit von Hotel- und Einzelhandelsbauten
•der Einsatz umweltschonender Baustoffe, etwa der Verzicht auf halogen­
haltige Stoffe, flüchtige Lösungsmittel
oder Biozide; berücksichtigt wird die
Verwendung zertifizierter Tropenhölzer
•die besondere Berücksichtigung von
Gesundheit und Behaglichkeit, etwa
der Raumtemperatur, einer allergiker­
gerechten Ausstattung sowie Hall- und
Schallschutz, Blendschutz und Luftaus­
tausch in klimatisierten Räumen
•ein nachhaltiger Betrieb des Gebäudes
durch geringen Wartungsaufwand bzw.
den Einsatz langlebiger Materialien und
die durchgehende Barrierefreiheit
Das Umweltzeichen HafenCity erweist
sich als großer Erfolg. Bisher sind u. a. die
Katharinenschule, die HafenCity Univer­
sität, die Elbarkaden am Magdeburger
Hafen sowie das Musikerhaus und das
Ökumenische Forum an der Shanghai­
allee mit der höchsten Kategorie des
HafenCity Umweltzeichens ausgezeich­
net oder vorzertifiziert worden. Erster
endgültiger Zertifikatsträger war das
Unilever-Gebäude am Strandkai. Seither
erhielten unter anderem das Gebäude
der Spiegel-Verlagsgruppe, das Centurion
Commercial Center oder das NIDUS Loft
(als erstes Wohngebäude) endgültig die
höchste Nachhaltigkeitszertifizierung der
HafenCity. Bereits seit 2012 ist die Einhal­
tung der Kriterien der höchsten Kategorie
Teil der Grundstücksausschreibungen. Im
Quartier Am Lohsepark z. B. entstehen
somit alle Gebäude auf Grundstücken
des Sondervermögens nach der höchs­
ten Kategorie. Und auch in den östlichen
Quartieren Am Baakenhafen und Elb­
brücken ist die Einhaltung der strengen
Kriterien Standard. Um das hohe Niveau
des Umweltzeichens stets auf dem aktu­
ellsten Stand der Entwicklung zu halten,
werden die Anforderungen regelmäßig
überarbeitet und somit etwa Novellie­
rungen der Energieeinsparverordnung
(EnEV) Rechnung getragen.
NACHHALTIGER
BRÜCKENBAU
Nachhaltigkeit im Bau beschränkt sich
in der HafenCity nicht nur auf den Hoch­
bau. Auch die Baakenhafenbrücke setzt
in vielfacher Hinsicht Maßstäbe. Als
eines von lediglich fünf Pilotprojekten in
Deutschland wurde sie unter spezifischen
Nachhaltigkeitsaspekten realisiert und
mit dem Bewertungsverfahren „Nachhal­
tigkeit von Straßenbrücken im Lebenszyk­
lus“ der Bundesanstalt für Straßenwesen
mit „sehr gut“ bewertet.
OSAK A 9 – DER NACH‑
HALTIGKEITSPAVILLON
Einen umfassenden Überblick über
das Nachhaltigkeitskonzept der Hafen­
City bietet der Nachhaltigkeits­Pavillon
Osaka 9 an der Uferpromenade des
Magdeburger Hafens. Kernthemen der
Ausstellung sind Konzepte der nachhal­
tigen Bodennutzung sowie der mischge­
nutzten Citystruktur, einer energie- und
zeitsparenden Mobilitätsstruktur sowie
der nachhaltigen Energieversorgung und
nachhaltiger Gebäude. Der InfoPavillon
ist auch Ausgangspunkt für Führungen
sowie ein beliebter Veranstaltungsort
direkt am Wasser.
54
HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN
55
INFRASTRUKTUR
Eine neue Infrastruktur als Grundlage für die Stadtentwicklung
Wassernähe, Bodenverhältnisse und Hochwasserrisiko stellen besondere
Herausforderungen dar
D
ie HafenCity ist von besonderen
gebietsspezifischen Merkmalen ge­
prägt: Das Gebiet ist eine mit Hafen­
becken durchzogene, niedrig liegende
Insel in der Norderelbe. Voraussetzungen
für eine urbane Nutzung sind daher neue
externe und interne Verbindungen sowie
ein effektiver Hochwasserschutz.
Als Herausforderung erweist sich die
Ost-West-Lage der Speicherstadt, die sich
wie ein Riegel zwischen HafenCity und
City legt, genauso wie die ebenfalls in
Ost-West-Richtung verlaufenden Was­
serzüge und die breite Willy-Brandt-­
Straße. Sie haben u. a. dazu geführt, dass
eine leistungsfähige Anbindung an den
öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)
nur unterirdisch als U-Bahn gut funktio­
niert. Das Gebiet der HafenCity befindet
sich zudem außerhalb der Hauptdeich­
linie Hamburgs auf einem nicht hochwas­
sergeschützten Niveau von 4–5,5 m ü.
NN. Aufgrund der Lage in der Elbe muss es
gesondert und aufwendig gesichert wer­
den: Über 3,1 km lang ist die Kante zur
Elbe hin, und insgesamt 10,5 km lang sind
die Wasserkanten insgesamt, einschließ­
lich der Hafenbecken.
Das Areal der HafenCity war in der Ver­
gangenheit als Industrie- und Hafenge­
biet geprägt. Mit dem Ausbau der moder­
nen Hafenanlagen ab 1862 erhielt es seine
charakteristische Prägung, die weitge­
hend bestehen geblieben ist: Hafenbe­
cken und Kaimauern machen heute den
typischen Charakter der HafenCity aus.
An vielen Stellen, wie zum Beispiel am
Sandtorkai und am Dalmannkai, ließ sich
die historische Bausubstanz der Kaimau­
ern teilweise erhalten und behutsam wie­
derherstellen. Neu gebaut werden die
Kaimauern an den Stellen, wo sie bereits
zu stark beschädigt sind oder wo es bisher
noch keine gibt.
Geplante Verkehrserschließung
in der HafenCity
U-Bahn
S-Bahn
Bus
Buslinie optional
Fähre
Barkassenanleger
(nachrichtliche Darstellung)
Ein ebenso komplexes wie leistungsfähiges Verkehrssystem
erschließt die HafenCity. Der öffentliche Nahverkehr übernimmt dabei die Hauptrolle. Zentrale Verkehrsader ist die neue
U-Bahnlinie U4 und der Anschluss an die S-Bahnstation
Elbbrücken, ergänzt um ein Linienbusnetz
Warftkonzept und Hochwasserschutz in der HafenCity
(am Beispiel Dalmannkai und Kaiserkai)
Hochwasserschutz (HWS)
in der HafenCity: 8,30 m NN
höchster Hamburger
Hochwasserstand 1976:
6,45 m NN
Promenade: 4,50 m NN
Tidehub:
Mittleres Tidehochwasser
(MTHW): 2,10 m NN
Mittleres Tideniedrigwasser
(MTNW): -1,50 m NN
Die Gebäude und Straßen in der HafenCity werden auf Warften gebaut. So ergibt sich eine neue Stadttopografie, wie hier die Prinzipienskizze für den
Dalmannkai/Kaiserkai zeigt
HOCHWASSERSCHUTZ HAT
OBERSTE PRIORITÄT
Wichtige Voraussetzung für den Bau der
HafenCity ist der Hochwasserschutz. Auf
eine Eindeichung wurde bewusst verzich­
tet, da ein Deich für die gesamte 127 ha
große Landfläche des Stadtteils bereits
vollständig vor Realisierung der ersten
Hochbauten hätte hergestellt werden
müssen. Ein zügiger Beginn der HafenCityEntwicklung wäre somit nicht möglich
gewesen, gleichzeitig wären erhebliche
Vorlaufkosten verursacht worden. Stadt­
räumlich hätte ein Deich zudem die den
Stadtteil prägenden Wasserbezüge ver­
hindert.
Stattdessen werden die neuen Gebäude
und Straßen auf Warften gebaut: Diese
Sockel bilden ein neues Höhenniveau von
8–9 m ü. NN und schützen so vor Über­
flutung. Zudem bieten Warften Raum
für hochwassergeschützte Tiefgaragen.
Die Promenaden und teilweise auch die
Plätze verbleiben dagegen auf dem bis­
herigen Niveau des Gebiets von etwa 4,5–
5,5 m ü. NN, wodurch der enge Bezug zum
Wasser erhalten bleibt und hochwertige,
gut nutzbare öffentliche Räume entste­
hen. Sämtliche Straßen werden auf einem
hochwassergeschützten Niveau von min­
destens 7,5 bzw. 8,3 m ü. NN gebaut. Neue
Brücken werden hochwassergeschützt
errichtet bzw. alte Brücken saniert und
angehoben.
Eine Ausnahme von der Straßenerhö­
hung bildet der direkt zwischen Hafen­
City und Speicherstadt verlaufende
Straßenzug. Dessen Aufhöhung in der
gesamten Breite Am Sandtorkai/Brook­
torkai war aufgrund der angrenzenden
Speicherstadt schwer möglich und bau­
kulturell nicht sinnvoll.
Für die seltenen und zeitlich begrenz­
ten Fälle einer Sturmflut in Verbindung
mit Tidehochwasser werden neue hoch­
wassergeschützte Zugänge zur Hafen­
City hergestellt. So auch die Kibbelsteg­
brücken: Im Normalfall stellen sie eine
attraktive Wegeverbindung für Fußgän­
ger und Radfahrer dar, bei Hochwasser
sind sie zudem sichere Zufahrt für Feuer­
wehr und Rettungsfahrzeuge.
Über die Oberbaumbrücke sowie die
Straßen Brooktorkai, Shanghaiallee und
Überseeallee verläuft die zweite hoch­
wassergeschützte Verkehrsachse zur
deichgesicherten Innenstadt – diese ist
auch im Hochwasserfall von privaten
Fahrzeugen nutzbar. Weitere hochwas­
sergeschützte Verbindungen werden mit
der Großmarktbrücke und der Freihafen­
elbbrücke, die beide an die hochwasser­
geschützte Versmannstraße anknüpfen,
hergestellt.
NEUE STR ASSEN
UND BRÜCKEN
Eine weitere Herausforderung stellt der
Baugrund des Stadtteils dar. Die Hafen­
City befindet sich im Einflussbereich des
Elbstroms, der sogenannten Elbmarsch.
Ihre oberen Bodenschichten bestehen
zumeist aus Klei und Geschiebemergel,
die als sogenannte bindige Bodenschich­
ten über eine hohe Wasseraufnahme­
56
HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN
57
INFRASTRUKTUR
fähigkeit verfügen und damit für schwere
Lasten nicht tragfähig sind. Erst in tiefe­
ren Schichten befinden sich tragfähige
Sande. Deswegen stehen nahezu alle
Gebäude in der HafenCity auf Pfählen. Sie
reichen in der Regel rund 20 m tief in den
Erdboden und führen das auf ihnen las­
tende Gewicht in die tragfähigen Sand­
schichten ab. Im Quartier Strandkai wird
derzeit erstmalig von der sogenannten
Pfahlgründung abgewichen, indem die
Untergeschosse tatsächlich bis hinab zu
den tragfähigen Sanden ausgebaut wer­
den. In einer Tiefe von ca. 6 m unter NN
entsteht so der erste flachgegründete
Neubau in der HafenCity.
Im Straßenbau findet das sogenannte
Vorbelastungsverfahren mit einer tem­
porären Überhöhung des Straßenkörpers
auf ca. 11–12 m ü. NN Anwendung: Dabei
drückt das Gewicht von aufgeschütte­
tem Sand zunächst den Wasseranteil
aus den bindigen Bodenschichten heraus
und erzeugt so einen für den Straßenbau
geeigneten festeren Untergrund. Wenn
dieser Prozess abgeschlossen ist, wird
der Sandkörper auf die Höhe des künfti­
gen Straßenniveaus abgetragen, sodass
anschließend Leitungen eingebracht und
Straßen gebaut werden können.
Zwar werden Straßen in der HafenCity
schon frühzeitig geplant, die Realisierung
von Fahrbahndecken, Fuß- und Fahrrad­
wegen, Baumpflanzungen oder Park­
buchten erfolgt trotzdem nur sukzessive
und in enger Abstimmung mit dem Hoch­
bau. Weil die Straßenoberflächen im Zuge
der Hochbaumaßnahmen weitgehend
wieder zerstört würden, erhalten fast alle
Fahrbahnen zunächst eine provisorische
Deckschicht. Die endgültige Verschleiß­
schicht wird erst nach Fertigstellung der
umliegenden Hochbauten hergestellt,
zusammen mit den Nebenflächen sowie
den Radwegen bzw. Radfahrstreifen und
Baumpflanzungen.
MIT DEM AUTO ODER ZU
FUSS DURCH DIE CIT Y
Anbindungen der HafenCity zur Ham­
burger Innenstadt stellen derzeit vier
Straßenbrücken her: Die Straße Am
Sandtorkai/Brooktorkai dient als zent­
rale nördliche Erschließungsachse der
HafenCity. Von ihr aus wird auch der
Verkehr in Richtung Süden aufgefächert,
vor allem durch die Shanghaiallee und
die Osakaallee. Deren Fortsetzung führt
direkt über die Kornhausbrücke und bil­
det die Verlängerung der Domplatz-Ach­
se. Fußgänger gelangen somit in zehn
Minuten vom Überseeboulevard über
die Kornhausbrücke und den Domplatz
bis zum Jungfernstieg. Seit Sommer 2013
besteht eine zweispurige Umleitung der
Versmannstraße, um die wichtigsten
Verkehrsverbindungen des Quartiers,
die neue Versmannstraße sowie die Ver­
längerung der U4 bis zu den Elbbrücken
gleichzeitig bauen zu können. Die tem­
poräre Verkehrsführung verläuft über
die Baakenhafenbrücke direkt an der Elbe
entlang bis zu den Elbbrücken. 2017 wird
der südliche Fahrstreifen der neuen Vers­
mannstraße einsatzbereit sein. Dann kann
der Verkehr zurückverlegt und das Elbufer
als breite grüne Promenade mit Fuß- und
Radwegen neu gestaltet werden.
Abgeschlossen ist seit Sommer 2016 die
Erneuerung und Verbreiterung der Brücke
Zweibrückenstraße. Dabei wurde auch die
nördliche Schleife der Zweibrückenstra­
ße entschärft und die Straße direkt an
die Baakenwerderstraße angeschlossen.
Durch den Neubau hat die Zweibrü­
ckenstraße insgesamt nicht nur eine brei­
tere Durchfahrt und bessere Fahrrad- und
Fußwege erhalten, sie ist aufgrund eines
ressourcenschonenden Pump- und Drä­
nagensystems nun auch erheblich besser
gegen Überflutung geschützt.
NEUE BRÜCKEN ÜBER
DEN BA AKENHAFEN
Gleich zwei Brücken verbinden den
nördlichen Teil des Quartiers Baakenha­
fen mit dem Südteil. Vielfach wegen ihrer
zahlreichen Funktionalitäten gelobt und
prämiert – unter anderem als „Bauwerk
Hochwassergeschützte HafenCity am Beispiel
Marco-Polo-Terrassen/Dalmannkai: Gebäude und
Straßen werden auf Warften gebaut, deren Sockel
ein neues Höhenniveau von 8–9 m ü. NN bilden und
vor extremen Sturmfluten schützen; Promenaden
und Plätze können indes bei extremen Hochwasserereignissen überflutet werden (Bild unten v. 6. 12. 2013)
Radverkehrskonzept
Straßenbegleitende Radwege
Radfahrstreifen / Schutzstreifen
Gemeinsame Geh- und Radwege
Radfahrmöglichkeit
Plätze / Promenaden
Elberadweg
Mischverkehr auf der Fahrbahn
Fahrradstation
Darstellungen außerhalb der HafenCity
nur nachrichtlich
Ein dichtes Radwegenetz mit Fahrradwegen und -streifen zieht sich durch die HafenCity. Die Radwege werden zunehmend besser auch mit der
bestehenden City und innerhalb der HafenCity vernetzt
des Jahres“ des Architekten- und Ingeni­
eurvereins Hamburg (AIV) –, markierte
die im August 2013 eröffnete, 170 m lange
Baakenhafenbrücke zudem einen wich­
tigen Meilenstein in der Entwicklung
der östlichen HafenCity. Ergänzt wird
die Querung durch eine zentrale, Ende
2016 fertiggestellte Fußgängerbrücke
zwischen dem Nordteil und der Halbin­
sel Baakenpark. Die zentrale Lage und
die Erreichbarkeit der HafenCity laden
zunehmend dazu ein, auf das Auto zu
verzichten. Vor allem wegen ihrer kurzen
Wege ist die HafenCity ideal für Fahrrad­
fahrer und Fußgänger, das weit verzweig­
te Wegenetz zudem außergewöhnlich
engmaschig. Die Mehrzahl der Fuß- und
Fahrradwege verläuft abseits des Auto­
verkehrs auf Promenaden, Stegen und
Plätzen, viele davon direkt am Wasser.
Entlang der stark befahrenen Straßen
sind Radfahrstreifen Standard.
Auch Menschen mit eingeschränkter
Mobilität und Sehkraft bewegen sich in
der HafenCity problemlos. Eine Fülle von
Maßnahmen macht die Freiräume trotz
der Höhendifferenz weitgehend barriere­
frei. Die wichtigsten Lauf- und Fahrwe­
ge werden durch behindertengerechte
Rampen erschlossen, an Ampeln können
akustische Signale abgerufen werden. Bei
den Oberflächen der Promenaden wurde
im Hinblick auf die Geh- und Rollqualität
geschnittenes (und damit ebenes) Groß­
kopfsteinpflaster verwendet.
Wesentliche Voraussetzung, um die
HafenCity mit ihrer dichten Nutzungs­
mischung und ihrer hohen Besucher­
frequenz nachhaltig zu entwickeln, ist
zudem ein effizientes System des ÖPNV.
Im Dezember 2012 nahm daher mit der
neuen, im Masterplan 2000 nicht vorge­
sehenen U4 an der Haltestelle Übersee­
quartier ein zentraler Mobilitätsbaustein
den regulären Betrieb auf und verbindet
die HafenCity seither direkt mit Jung­
fernstieg und Hauptbahnhof. Im August
2013 folgte die Inbetriebnahme der
­Haltestelle HafenCity Universität, zwei
Monate zuvor erlebte die Verlängerung
der U4 bis zu den Elbbrücken ihren ers­
ten Spatenstich. Der letzte, 1,3 Kilometer
lange Streckenabschnitt führt von der
Haltestelle HafenCity Universität zur
neuen Haltestelle Elbbrücken und bin­
det ab 2018 die östlichen Quartiere mit
ihren rund 3.000 Wohnungen und ca.
20.000 Arbeitsplätzen effektiv an.
U-BAHN, FÄHREN
UND BUSSE
Im Zuge des Weiterbaus der U4 entsteht
an den Elbbrücken seit April 2015 nicht
nur eine neue oberirdische U-Bahnhalte­
stelle nach Plänen des Hamburger Büros
von Gerkan, Marg und Partner (gmp).
Gleichzeitig errichtet die Deutsche Bahn
AG eine neue S-Bahnstation Elbbrücken.
Der Bahnhof wird ab 2018 die östliche
HafenCity sowie Teile des nordwestlich
gelegenen Stadtteils Rothenburgsort
erschließen und gleichzeitig eine bessere
Verknüpfung mit dem HVV-Netz bieten.
Das gesamte Bauvorhaben S-Bahnstation
Elbbrücken umfasst neben dem Zugangs­
gebäude u. a. auch eine 70 m lange und
5 m breite verglaste Fußgängerbrücke
zwischen den Bahnhöfen.
Weiterhin gibt es ein dichtes Netz an
Busstationen: Der MetroBus 6 fährt bis
zur Haltestelle „Auf dem Sande“ in der
Speicherstadt, die Hafenrandlinie 111,
„Hamburgs günstigste Stadtrundfahrt“,
führt vom Fischereihafen in Altona durch
die HafenCity zunächst bis an den Baa­
kenhafen. Und auch ein erster Fähran­
leger wurde nahe der Elbphilharmonie
errichtet – zwei weitere sollen an der
HafenCity Universität und an den Elbbrü­
cken folgen. Dazu kommen verschiedene
Barkassenanleger, u. a. im Magdeburger
Hafen und im Baakenhafen.
Planung und Bau der komplexen Infra­
strukturmaßnahmen
verantwortet
(außer auf den privaten Grundstücken)
die stadteigene HafenCity Hamburg
GmbH als Bauherrin. Finanziert werden
diese durch Grundstücksverkäufe im
Planungsgebiet. Ausnahme ist die U4,
die von der Hamburger Hochbahn AG
geplant und realisiert und über den Haus­
halt der Freien und Hansestadt Hamburg
sowie über Zuschüsse aus Bundesmitteln
finanziert wird. Während die Weiterfüh­
rung wiederum vom Sondervermögen
Stadt und Hafen getragen wird, erfolgen
die Finanzierung der externen Anbindung
der HafenCity, der geplante Umbau des
Deichtorplatzes sowie der Bau von Brü­
cken zwischen der HafenCity und ande­
ren Stadtquartieren überwiegend aus
dem Hamburger Haushalt.
58
HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN
59
KULTURELLE HÖHEPUNKTE
Vorhang auf: die HafenCity als Bühne für Kultur
Kunst- sowie Kulturschaffende erschließen sich die HafenCity und werden dabei vielfältig unterstützt. An prägnanten Orten
der HafenCity entstehen Institutionen mit internationaler Strahlkraft
etwa im Meßmer Momentum oder in der
Lobby des Hotels 25hours, aber auch gro­
ße Theateraufführungen, wie die eigens
inszenierten Sommerprogramme in der
Zeltbühne des Thalia Theaters, die eben­
so wie das HafenCity Open Air des NDR
Elbphilharmonie Orchesters ein großes
Publikum auf dem Baakenhöft begeistern
konnte. Gleichzeitig förderte die Koopera­
tion „Kunst und Kultur in der Hafen­City“
erfolgreich neue Projekte: Zusammen mit
drei großen Akteuren der Hamburger Kul­
turszene (Kulturfabrik Kampnagel, Ham­
burger Kunstverein und Deichtorhallen)
wurden ab 2011 mehrere Kunstprojekte
initiiert, die den Diskurs über die Mög­
lichkeiten des Zusammenlebens der neu
zu konstituierenden Stadtöffentlichkeit
in der HafenCity thematisierten. Durch
den Koordinierungskreis Kultur Hafen­
City werden die zahlreichen Akteure und
Aktionen gebündelt. Im Mai 2005 hatte
die Kulturbehörde dieses Expertenfo­
rum auf Wunsch der HafenCity Ham­
burg GmbH einberufen, dessen Vertreter
regelmäßig zusammenkommen, um die
kulturelle Entwicklung der HafenCity
voranzutreiben. Das Gremium erörtert
und begleitet die Entwicklung, entwi­
ckelt aber auch Ideen und Konzepte und
In der HafenCity entstehen viele neue Schauplätze für Kunst und Kultur – bei gutem Wetter auch unter freiem
Himmel. Das wurde und wird bei der Gestaltung der Freiflächen stets berücksichtigt
übernimmt so eine wichtige Rolle in der
Diversifizierung des kulturellen Angebots
in der ­HafenCity.
SOMMER IN DER
HAFENCIT Y
Inzwischen ist die HafenCity ein sehr
beliebter und häufig schon fest etab­
lierter Ort für Veranstaltungen nahezu
jeder Größenordnung, von der sponta­
nen kleinen Street-Performance bis hin
zum großen Event. Dazu zählt mit dem
Harbour Front Festival die größte Litera­
turveranstaltung Norddeutschlands, die
regelmäßig Autoren aus aller Welt nach
Hamburg lockt. Hinzu kommen die Lange
Nacht der Museen, der Hamburger Archi­
tektur Sommer, das Elbjazz-Festival – die
Liste der Veranstaltungen ist lang und
die Plätze und Promenaden der Hafen­
City dienen den Veranstaltern nicht sel­
ten als Freilichtbühne, Auditorium oder
als Tanzparkett. Sehr beliebt sind zudem
der jährliche „Sommer in der HafenCity“
mit Tango, Swing und Poetry Slam unter
freiem Himmel, Lesungen in abendlicher
Hafenatmosphäre und rege besuchte
Kinderbaustellen sowie die stets hochka­
rätig besetzte Diskussionsreihe der Kör­
ber-Stiftung, zu denen diese regelmäßig
ins KörberForum lädt.
Ein immer bunter werdendes Publikum
findet daher mittlerweile ein sehr breites
und zunehmend dauerhaftes Angebot
vor, zu dem u. a. auch das Musikschiff
MS Stubnitz am Kirchenpauerkai gehört­­­­­–​
ein ehemaliges, zumindest bis 2026 in der
Ob Lesebühne, Jazzkonzert oder Theatervorstellung: Für viele Veranstaltungen ist die HafenCity ein beliebter Standort und als Spielstätte bereits etabliert
Im Entwicklungsprozess der HafenCity spielen kulturelle sowie künstlerische Nutzungen eine sehr wichtige Rolle als Dialoggeber. Im Bild die Räume des ­­
Hamburger Design-Netzwerks designxport in den Elbarkaden
B
is ins Jahr 2003 war die HafenCity
ein großer weißer Fleck auf Ham­
burgs künstlerisch-kultureller Landkar­
te: Das Hafenentwicklungsgesetz und
der Freihafenstatus unterbanden jede
Nutzung, die sich nicht auf den Hafen
bezog. Kunst und Kultur konnten somit
erst daran anschließend allmählich ihren
Ort finden. Im Entwicklungsprozess des
neuen Stadtteils spielen kulturelle sowie
künstlerische Nutzungen jedoch eine
sehr wichtige Rolle als Impulsgeber. Weg­
weisend für die besondere kulturelle Vor­
prägung des Gebiets war daher schon die
frühe Entscheidung, hafentypische Struk­
turen weitgehend zu erhalten und Hafen­
becken, Kaimauern, Kräne sowie ausge­
wählte alte Speichergebäude zu sanieren.
Gleichzeitig werden seit Beginn der
HafenCity-Entwicklung bei der Gestal­
tung der Plätze, Parks und Promenaden
die Anforderungen von Kunst und Kultur
besonders berücksichtigt. So entstehen
neben großen institutionellen Kulturein­
richtungen wie der Elbphilharmonie und
dem Internationalen Maritimen Muse­
um Hamburg viele neue Schauplätze für
Kunst und Kultur mit Geschichte – und
am südlichen Ufer des Oberhafens sogar
ein gesamtes und dauerhaftes Kulturund Kreativquartier.
KULTURSZENE MIT
ZAHLREICHEN AK TEUREN
Im Laufe der Zeit sind immer wieder
besondere Kooperationen und Organi­
sationsstrukturen mit HafenCity-Bezug
entstanden. Neben Initiativen wie der
„Musikalischen LandArt“ war dabei die
Kooperation von Hamburgischer Kul­
turstiftung, Körber-Stiftung und Hafen­
City Hamburg GmbH mit ihrer Auslo­
bung eines ersten Künstlerwettbewerbs
2004/2005 eine wichtige Etappe der kul­
turellen Entwicklung des Gebiets. Seit­
her folgten viele kleinere Ausstellungen
und regelmäßige Musikveranstaltungen
60
HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN
61
KULTURELLE HÖHEPUNKTE
HafenCity liegendes DDR-Kühlschiff, auf
dem pakistanischer Jazz ebenso seine
Nische findet wie Hardcore-Electro –, dar­
über hinaus auch die Kulturveranstaltun­
gen und Lectures an den Hochschulen oder
der entspannte Club 20457 an der Osakaal­
lee sowie die Afterwork-Veranstaltun­
gen in der Sunset Lounge vor Unilever
im Sommer.
NEUE IMPULSE
FÜR DIE KREATIVWIRTSCHAFT
Zu einem zentralen Impulsgeber entwi­
ckelt sich dabei zunehmend das Kreativund Kulturquartier Oberhafen (siehe S.
40 ff.). Schon seit gut zehn Jahren finden
hier unterschiedlichste Kreativnutzungen
sowie kleinere und größere kulturelle
Veranstaltungen statt. Doch ob Kurz­
filmfestival, Tanzperformances, Co-Wor­
king-Spaces, temporäre Nutzungen des
Hamburger Gängeviertels e. V. oder Orte
wie die Halle 424, ein alter Schuppenab­
schnitt, der Fotostudio, Kulissenbauwerk­
statt und coole Jazz- und Klassiklocation
in einem ist: Spätestens seit ein Großteil
der Flächen Kunst- und Werkstattnutzun­
gen zur Verfügung steht, entwickelt sich
das Oberhafenquartier endgültig zum
Kreativ- und Kulturstandort, der mit der
übrigen HafenCity, aber auch mit Rothen­
burgsort, der City Süd und den dort neu
entwickelten Kulturaktivitäten sowie der
Museumsmeile hervorragend vernetzt
sein wird.
Neben dem Quartier Oberhafen rückt
auch das Elbtorquartier zunehmend auf
die kreativ-kulturelle Landkarte. Nach iF
Design im Jahr 2013 eröffnete im Juli 2014
mit dem Hamburger Design-Netzwerk
designxport ein weiterer wichtiger Krea­
tivakteur seinen Standort in der Hafen­
City. Sukzessive entsteht damit am Mag­
deburger Hafen ein reger Umschlagplatz
für Ideen sowie ein öffentliches Schau­
fenster für die lokale, regionale, aber auch
internationale Kreativbranche, in dessen
unmittelbarer Nähe entlang der Hong­
kongstraße sich auch zunehmend Agen­
turen und Start-ups ansiedeln.
Eine bedeutende Rolle als kulturel­
ler Pionier spielt selbstverständlich der
„Hamburger Jedermann“ von Michael
Batz. Lange bevor das Gebiet der Hafen­
City auch zu einem Ort der Kultur werden
konnte, etablierte sich dieses Theater­
erlebnis in den 1990er Jahren vor spek­
takulärer Speicherstadt-Kulisse als fester
Bestandteil der Hamburger Kulturszene.
MUSEEN ZWISCHEN
GESTERN UND HEUTE
Eine besondere Prägung erhielt die
HafenCity im Sommer 2008 durch die
Eröffnung des Internationalen Mariti­
men Museums im alten, 1879 erstmals
fertiggestellten Kaispeicher B (Architek­
ten: Wilhelm Emil Meerwein, Bernhard
Hanssen), dem ältesten Speichergebäude
in der HafenCity und der Speicherstadt.
Seit Mitte 2005 wurde der Speicher im
Elbtorquartier unter Federführung von
Architektin Mirjana Markovic aufwen­
dig saniert und zum Museum umgebaut,
wobei die charakteristische Architektur
des denkmalgeschützten Speichergebäu­
des unangetastet blieb. Die zehn Decks
des Museums zeigen auf 11.500 m2 Nutz­
fläche eine Ausstellung der privaten mari­
timen Sammlung von Peter Tamm. Auch
das Institut für Schifffahrts- und Mari­
negeschichte sowie eine Bibliothek mit
Archiv sind hier und im Nachbargebäude
„Heinemann-Speicher“ untergekommen.
Ungefähr zur gleichen Zeit zog auch
das erfolgreiche Automuseum Prototyp
in die HafenCity. Die Dauerausstellung
in dem denkmalgeschützten ehemali­
gen Firmengebäude der Harburger Gum­
mi-Kamm-Compagnie an der Shanghai­
allee basiert ebenfalls auf der privaten
Sammlung der Museumsgründer und
umfasst seltene Automobilikonen,
da­runter den legendären Porsche Typ 64
sowie originale Rennwagen von Sebasti­
an Vettel und Michael Schumacher.
In unmittelbarer Nähe der historischen
Speicherstadt befinden sich zudem
weitere kreative und kulturelle Nut­
zungen, und mehrere Museen erzählen
von der Vergangenheit des UNESCOWeltkulturerbes.
ELBPHILHARMONIE
Mit zahlreichen Veranstaltungen und
Ausstellungen ist die HafenCity an vielen
Orten kultureller Anziehungs­punkt für
Bewohner, Beschäftigte und viele Besucher
Ein international herausragendes
Wahrzeichen gewinnt die HafenCity mit
der Elbphilharmonie. Nach Plänen des
Architekten Werner Kallmorgen war der
mächtige Kaispeicher A von 1963 bis 1966
einst als Kakaospeicher gebaut worden.
Auf diesem Gebäude wurde nach Entwurf
der Schweizer Architekten Herzog & de
Meuron ein spektakuläres Konzerthaus
errichtet. Während Kubatur und Fassa­
de des Speichers erhalten blieben, ent­
stand ein weltweit einmaliger architek­
tonischer Hybrid aus Konzerthaus, Hotel
mit 244 Zimmern, 44 Wohnungen und
einem Parkhaus mit rund 500 Stellplät­
Aufsehenerregende Architektur, unvergleichliche Lage: Wie eine große gläserne Welle erhebt sich die
Elbphilharmonie über dem Gebäude des ehemaligen Kaispeichers A. Mit dem Konzerthaus gewinnen
Hamburg und die HafenCity ein spektakuläres internationales Wahrzeichen und einen großen Musikort
zen. Den ehemaligen Speicher krönt eine
wellenförmig geschwungene, bis zu 110 m
hohe Glaskonstruktion. Auf diese Weise
verbinden sich historische Hafenarchi­
tektur und zeitgenössische Baukunst mit
Hafentradition und der neuen Identität
des Stadtteils. Zwischen Bestandsgebäu­
de und neuer Wellenkrone entsteht auch
als Schnittstelle zwischen öffentlichem
Stadtraum und den weiteren Nutzungen
eine ab November 2016 frei zugängliche
Plaza in 37 m Höhe, mit fantastischem
Ausblick auf den Hafen, die HafenCity,
die Elbe und die weitere Stadt.
Das entkernte Speichergebäude wird
als Parkhaus sowie als Backstage-Bereich
und als Raum für umfassende musikpäda­
gogische Angebote genutzt. Der gläserne
Neubau bietet zwei Konzertsäle für 2.150
und für 550 Besucher. Eröffnet wird die
Elbphilharmonie ab 11. Januar 2017 mit
zwei festlichen Eröffnungskonzerten
des NDR Elbphilharmonie Orchesters,
die in ein stilistisch sehr abwechslungs­
reiches dreiwöchiges Festival münden,
das den Anspruch der Erbauer weiter
untermauert, „ein offenes Haus für alle“
zu erschaffen.
Impulse aus Kultur und Kunst spie­
len somit eine wichtige Rolle bei der
Entwicklung der gesamten HafenCity.
Umgekehrt profitieren Künstler von der
Geschichte und der Transformation des
Gebiets. Die Strukturen des Hafens aus
dem späten 19. Jahrhundert – Hafen­
becken, Kaimauern, Kräne sowie einige
Bestandsgebäude – bieten im Dialog mit
neu gestalteten Freiräumen und zeitge­
nössischer Architektur des 21. Jahrhun­
derts vielfältige kulturelle Möglichkeits­
räume – für große Kulturevents genauso
wie für kleine Veranstaltungen, für kleine
Galerien und Designagenturen genauso
wie für große kulturelle Institutionen.
62
HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN
63
SOZIALE ENTWICKLUNG
Wohnen im Zentrum: die HafenCity als Ort
nachbarschaftlichen Zusammenlebens
In der westlichen HafenCity ist ein urbaner Ort mit ca. 2.500 Bewohnern entstanden. Hier wohnen Menschen mit ganz
unterschiedlichen Lebensumständen und -entwürfen, die schon viele Verbindungen untereinander geknüpft haben
Die Vielfalt an Konzepten, Preisniveaus und Architekturen in einer urbanen Umgebung am Wasser
überzeugt viele Menschen vom Leben in der HafenCity
Der seit Juli 2016 endgültig fertiggestellte Lohsepark bietet als grüner Spielpark viele Spiel-, Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten
D
as Wohnungsangebot in der Hafen­
City ist mit geplanten 6.500 bis
7.000 Wohnungen äußerst vielfältig. Es
enthält bereits in kleinräumiger Mischung
Miet- und Eigentumswohnungen auf
unterschiedlichen Preisniveaus, wobei
das Spektrum von öffentlich geförderten
Mietwohnungen bis hin zum Luxusseg­
ment reicht und auch spezifische Bedarfe
wie die von Musikern, Designern, Senio­
ren sowie von körperlich eingeschränk­
ten oder chronisch kranken Bewohnern
berücksichtigt. Große Bedeutung bei der
Entwicklung des Wohnungsangebots der
HafenCity haben Baugenossenschaften
und Baugemeinschaften. Sie bedienen
ein mittleres Neubau-Preissegment und
setzen oftmals sehr wichtige Impulse
für die Bildung von nachbarschaftli­
chen Strukturen. Diese Rolle konnten
sie einnehmen, weil der Großteil der
Wohnungen (z. B. auf dem Dalmannkai)
zwischen 2003 und 2010 zu Festpreisen
ausgeschrieben wurde. Seit 2010 wur­
den zudem in der HafenCity Wohnbau­
grundstücke aufgrund der besonders in
innerstädtischen Lagen stark gestiege­
nen Miet- und Kaufpreise zu 20 Prozent
für geförderten Wohnungsbau ausge­
lobt, seit 2011 geschieht dies sogar für ein
Drittel der Wohnbauflächen. Gleichzeitig
wurde in der HafenCity auf eine modifi­
zierte Konzeptausschreibung umgestellt,
bei der das Konzept zu 70 Prozent, das
Grundstückspreisangebot zu 30 Prozent
berücksichtigt wird. Damit wird die Diver­
sität des Wohnungsangebots nochmals
erhöht und es lässt bei einem Drittel der
Wohnungen auch Mieten im geförderten
Wohnungsbau von 6,20 Euro/m2 (1. För­
derweg) und 8,30 Euro/m2 (2. Förderweg)
im unteren Preissegment zu.
Die Vielfalt an Konzepten, Preisniveaus
und Architekturen überzeugt viele Men­
schen vom Leben in der HafenCity. Nicht
zuletzt sorgt die Nähe zu Arbeitsplätzen,
Nahversorgung, Kitas, Schulen und Frei­
zeiteinrichtungen auch für spürbar niedri­
gere Ausgaben für Mobilität und ermög­
licht eine bessere Work-Life-Balance, da
sich hier auch Kinder und Berufstätigkeit
flexibler kombinieren lassen. Auch des­
wegen nehmen einige Haushalte mitun­
ter höhere direkte Wohnkosten in Kauf,
während die indirekten (z. B. Mobilitäts­
kosten) deutlich geringer sind.
FAMILIENFREUNDLICHES
WOHNEN
Der Anteil der in der HafenCity gemel­
deten Haushalte mit Kindern steigt
weiter an. Die Zusammensetzung der
Bewohnerschaft folgt dabei einem kla­
ren Trend. Mit mittlerweile 18,4 Prozent
hat die HafenCity längst andere belieb­
te Innenstadt-Stadtteile wie Eimsbüttel
(12,7 Prozent), Winterhude (12,9) oder die
Neustadt (11,4) überholt und liegt sogar
über dem Hamburger Durchschnitt von
17,6 Prozent.
Die Familienorientierung wird in den
nächsten Jahren mit dem wirksam wer­
denden Anteil besonderer Konzepte​
so­wie durch die vielen Baugemeinschafts­
wohnungen und den geförderten Woh­
nungsbau noch deutlicher zunehmen als
in den gewachsenen Wohnquartieren
der inneren Stadt. Um den Ansprüchen
der vielen Kinder und Jugendlichen auch
zukünftig gerecht zu werden, wird die
soziale Infrastruktur ständig erweitert:
Schon heute gibt es vier Kitas mit rund
350 Betreuungsplätzen. Weitere zwei am
Baakenhafen und am Grasbrookhafen
befinden sich in fortgeschrittener Pla­
nung. Das bestehende Grundschulange­
bot durch die Katharinenschule wird bis
voraussichtlich 2019 am Baakenhafen um
eine Grundschule für 460 Schüler und
bis 2021 am Lohsepark um ein Schulzent­
rum mit Gymnasium und Stadtteilschule
ergänzt. Besondere Bedeutung kommt
zudem den drei geplanten Spiel- und
Gemeinschaftshäusern im Grasbrook­
park, im Lohsepark und am Baakenhafen
zu, von denen zwei ab 2017 in Bau gehen
können, sowie dem vorgesehenen inte­
grierten KinderKulturHaus am Strandkai
mit Baubeginn 2017.
Nicht zuletzt sind die kurzen, gut ver­
netzten Wege und die öffentlichen
Freiräume in der HafenCity für Familien
attraktiv. Plätze, Parks und Promenaden
warten mit vielfältigen Freizeitangebo­
ten auf. So finden sich neben Spielplätzen
und Fitnessgeräten unter freiem Himmel
auch zwei Basketballplätze und ein tem­
porärer Bolzplatz im Angebot. Im Quartier
Oberhafen entsteht ab 2017 überdies ein
für Kinder und Jugendliche wettkampfge­
eignetes „9er-Fußballfeld“ mit Leichtath­
letikanlagen, die auch von Vereinen und
den Schulen genutzt werden können.
Neben jungen Familien trifft man in
der HafenCity auch häufig auf Paare
im Alter jenseits der 50. Oftmals haben
diese sich nach dem Auszug ihrer Kinder
neu orientiert und sich gezielt für die
HafenCity als Wohnsitz entschieden. Für
das Aufschlagen eines neuen (wohn-)
biografischen Kapitels wählen sie einen
Lebensmittelpunkt, der Kulturangebo­
te sowie ein sozial lebendiges Umfeld
und die direkte Nachbarschaft zu jun­
gen und berufsorientierten Paaren und
Singles bietet. Besonders reizvoll sind
für die Bewohner zudem die emotional
positiv besetzte Wasserlage, die indivi­
duellen Wohntypologien sowie die gute
Verkehrs­infrastruktur.
Die Quote der Single-Haushalte liegt mit
46,9 Prozent hingegen unter dem Ham­
burger Durchschnitt von 54,4 Prozent und
sehr signifikant unter dem Durchschnitt
der inneren Stadtteile, der häufig schon
bei über 60 Prozent liegt.
EIGENINITIATIVE UND
DIALOG STÄRKEN
Ob für Familien, Sportler oder Kultur­
liebhaber – in der westlichen und zentra­
len HafenCity ist bereits eine anregende
soziale Gemeinschaft gewachsen. Vie­
le Bewohner sind aktiv und organisie­
ren etwa das virtuelle Bewohnerforum
hafencityleben.de, die von Bewohnern
in Eigenregie betriebene HafenCity-­
Zeitung oder die Initiative Freunde des
Lohseparks. Es finden regelmäßig Nach­
barschaftstreffs, ein Trödelmarkt sowie
Sommer- und Nachbarschaftsfeste statt.
Und während der Störtebeker SV ein brei­
tes Sportprogramm bietet, hat sich der
Spielhaus HafenCity e. V. die Förderung
des nachbarschaftlichen Zusammenle­
bens im Sinne der jüngsten Bewohner der
HafenCity zur Aufgabe gemacht.
Die Selbstorganisation von Bewohnern,
Gewerbetreibenden und Eigentümern
soll zukünftig noch durch ein spezielles
Quartiersmanagement unterstützt wer­
den, dessen Grundlagen derzeit gelegt
werden. Es wird eine geeignete Institu­
tion (Stiftung oder Verein) gegründet,
die sich aus kleinen Beiträgen aller Eigen­
tümer und Nutzer (und somit z. B. auch
von Bürogebäudeeigentümern) finan­
ziert. Mit den Einnahmen sollen u. a. der
Betrieb der Gemeinschaftshäuser, aber
auch andere nachbarschaftliche Aufga­
ben finanziell unterstützt werden.
Die HafenCity Hamburg GmbH fördert
insgesamt die Identifikation der Bewoh­
ner mit dem Stadtteil, indem sie die Ini­
tiativen unterstützt und regelmäßig den
Dialog mit den Bewohnern sucht – sowohl
im direkten Kontakt als auch z. B. über
Informations- und Diskussionsveranstal­
tungen. Sie versteht es als Teil ihrer Auf­
gabe, die intensive Mischung verschiede­
ner Nutzungen und sozialer Milieus nicht
nur herzustellen, sondern auch dazu bei­
zutragen, ihre nicht immer reibungsfreie
Verknüpfung auszubalancieren. Proaktiv
werden Impulse für die Entwicklung sozi­
aler Nachbarschaften gesetzt und dieser
Prozess beratend begleitet. So wurde der
erste Spielplatz gemeinsam mit ansässi­
gen Eltern entwickelt.
Und während in die Planung von Gras­
brook- und Lohsepark zahlreiche Ideen
und Anregungen eines Schülerbeirats der
Katharinenschule einflossen, fand 2015 ein
Beteiligungscamp für den Baakenhafen
statt, bei dem Vorschüler und Kinder der
1. bis 3. Klasse ihre Gestaltungswünsche
bei der Freiraumplanung miteinbrachten.
Schon seit 2009 besteht zur Stärkung
der Mitverantwortung der Verein Netz­
werk HafenCity e. V., der sich starkmacht
für kooperative Lösungen bei den All­
tagsfragen der HafenCity-Bewohner.
Außerdem initiiert der Verein Veranstal­
tungen und Feste, zunehmend auch im
Zusammenwirken mit den umliegenden
Stadtteilen und trägt damit maßgeblich
zum nachbarschaftlichen Miteinander
bei – in der HafenCity und darüber hi­­naus.
Seit Mai 2013 besteht unter dem Dach
des Netzwerks zudem die Interessenge­
meinschaft Gewerbe (IGG). Ihr Ziel ist die
Schaffung einer effizienten Vernetzung
aller Gewerbetreibenden der HafenCity
zur gemeinschaftlichen Kommunikation
und weiteren Standortstärkung.
64
HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN
65
ÖFFENTLICHE STADTRÄUME
Die Stadt der Plätze, Parks und Promenaden
Die HafenCity bereichert Hamburg um spannende Stadträume am und auf dem Wasser. Plätze, Promenaden und Parks sind
nicht nur städtebauliche Klammer, sondern auch eigenständige, das Stadtbild prägende Elemente
Stadt der kurzen Wege: Das feinmaschige Fuß- und Radwegenetz der HafenCity führt zu 70 Prozent abseits des Autoverkehrs über Promenaden, Stege und Plätze
und zu rund 30 Prozent direkt am Wasser entlang
Elbterrassen, während der ebenfalls an
einer Promenade liegende Vasco-da-Ga­
ma-Platz mit Basketballspielfläche und
Außengastronomie ein beliebter Quar­
tierstreffpunkt ist.
GROSSZÜGIGE GRÜNUND SPIELFL ÄCHEN
Im Nordwesten schafft der mit Hügeln,
Bäumen und einer Spielwiese für ver­
schiedenartige Nutzungen gestaltete,
ca. 6.000 m2 große Sandtorpark eine
städtebauliche Klammer, indem sich die
Materialien und die Bodengestaltung der
Magellan-Terrassen auch auf den Freiflä­
chen rund um den Park fortsetzen. Die
seit April 2011 bestehende Grünfläche
wird auch von der angrenzenden Katha­
rinenschule rege genutzt.
Unweit davon eröffnete im Sommer
2013 der an der südlichen Schnittstelle
zum Quartier Strandkai gelegene Gras­
brookpark. Als grüner Spielpark mit vie­
len, von Grundschülern mitgestalteten
Spiel- und Freizeitmöglichkeiten für Kin­
der und Erwachsene sowie dem Spiel­
schiff in seiner Mitte ist er weit über die
Grenzen der HafenCity hinaus bekannt
und ein beliebter Treffpunkt.
ZU FUSS VON DER
BINNENALSTER ZUM
MAGDEBURGER HAFEN
Die zentrale HafenCity mit dem Übersee­
quartier und dem Elbtorquartier entsteht
unterdessen nach Entwurf der renom­
mierten katalanischen Landschaftsarchi­
tektin Beth Galí mit ihrem Büro BB + GG
Arquitectes (ebenfalls Barcelona), deren
Konzept die HafenCity mit der Hambur­
ger City und der Speicherstadt verbin­
det. So wächst auch durch das lebendige
Areal rund um den Magdeburger Hafen
HafenCity und bestehende City weiter
Die öffentlichen Freiräume entlang des Wassers sind längst Treffpunkt von Besuchern und Beschäftigten sowie Orte für zahlreiche Veranstaltungen. Hier die
Promenade am Grasbrookhafen mit Unilever-Zentrale und Marco-Polo-Tower im Hintergrund
E
indrucksvoll lässt sich die hohe Bedeu­
tung der Freiräume für die Hafen­City
schon an wenigen Eckdaten ablesen:
25 Prozent ihrer Landflächen, immerhin
rund 28 ha, werden zu öffentlichen Freif­
lächen. Diese liegen durchweg als Parks
oder Promenaden am Wasser. Gleich­
zeitig entstehen 10,5 km öffentliche
Uferlinie. Die Wasserräume der Hafen­
becken und der Elbe sind zudem große
Frischluftinseln und Sichträume. Zu den
öffentlichen Freiräumen, die gut ver­
netzt und untereinander verbunden sind,
kommen noch 13 Prozent private öffent­
lich nutzbare Freiflächen hinzu. Lediglich
sieben Prozent der gesamten Freiflächen
sind nicht öffentlich. Damit sind 45 Pro­
zent der gesamten HafenCity Freifläche.
MEDITERR ANE LEICHTIGKEIT MIT HAFENSTRENGE
Die großenteils fertiggestellten Stadt­
räume der westlichen HafenCity wurden
überwiegend vom Architekturbüro EMBT
Arquitectes Associats (Barcelona) ent­
worfen. Kunstvoll gestalteten die Planer
das Wechselspiel von Wasser und Land,
hafentypisch strengere Formen kontras­
tieren mit mediterranen, leichten Einflüs­
sen. Zwei große terrassierte Platzanlagen
entstanden am Sandtorhafen und Gras­
brookhafen: Die 2005 fertiggestellten,
an ein Amphitheater erinnernden Magel­
lan-Terrassen (5.600 m2) treppen sich auf
mehreren Ebenen zum Wasser hinab.
Harte Oberflächen und ungewöhnliche
Architektur sorgen für einen urbanen
Charakter mit vielen Nutzungsmöglich­
keiten. Von den Terrassen schweift der
Blick über den 2008 eröffneten Traditi­
onsschiffhafen im Sandtorhafen. Dessen
5.800 m2 große schwimmende Pontonan­
lage hebt und senkt sich mit den Gezeiten
und bietet einen festen Liegeplatz für bis
zu 30 historische Wasserfahrzeuge.
Die 2007 eröffneten Marco-Polo-Ter­
rassen (7.800 m2) hingegen werden von
Grasinseln, Holzdecks und Bäumen klein­
teilig strukturiert. Sie wirken geschützt,
grün und weich. Kaipromenaden verbin­
den diese abwechslungsreichen Stadt­
räume miteinander. Südlich der Mar­
co-Polo-Terrassen erreicht man über den
Großen Grasbrook und die öffentliche
Passage im Unilever-Gebäude die vor
allem bei Kreuzfahrtfreunden beliebten
Plätze, Promenaden und Parks sind in der HafenCity nicht nur eine städtebauliche Klammer, sondern eigenständige, das Stadtbild prägende Elemente
66
HAFENCITY PROJEKTE | THEMEN
67
ÖFFENTLICHE STADTRÄUME
zusammen. Schließlich sind Binnenals­
ter und Magdeburger Hafen lediglich
900 Meter und damit nur wenige Gehmi­
nuten voneinander entfernt und über
die zentrale Domplatz-Achse fußläufig
erreichbar. Auch innerhalb der HafenCity
werden Überseequartier, Elbtorquartier
und Brooktorquartier eng miteinander
verknüpft – etwa über die Ende 2010 neu
gestaltete Busanbrücke. An der West­
seite des Magdeburger Hafens, entlang
der Osakaallee, erstreckt sich eine bis zu
10 Meter breite Uferpromenade. Rampen,
Treppen und grüne Böschungen führen
vom Straßenniveau auf die historische
Kaiebene. In den Höhensprung ist der
NachhaltigkeitsPavillon Osaka 9 integ­
riert, der seit 2011 einen Überblick über
das Nachhaltigkeitskonzept der Hafen­
City bietet. Am Kopf des Magdeburger
Hafens ist als wichtigstes Entree zur zen­
tralen HafenCity der Dar-es-Salaam-Platz
entstanden – ein attraktiver Ort mit Süd­
ausrichtung zum Hafenbecken und mit
weiten Blicken bis zur Elbe.
Die León-Brücke verbindet den Platz
mit der Brooktorpromenade, die seit
2010 entlang des Gebäudeensembles
von DNVGL bis zur Ericusspitze mit dem
Spiegel-Gebäude führt. Besonderheit ist
hier ein 30 Meter langes Steinsofa. Die
Ericuspromenade lädt als Fortsetzung
der Brooktorpromenade seit Herbst 2011
mit einer großzügigen Stufenanlage zum
Wechsel der Ebenen ein. Gestaltet wur­
den diese Freiräume von WES & Partner
Landschaftsarchitekten (Hamburg).
Am Ostufer des Magdeburger Hafens
führt die Promenade seit Herbst 2013 auf
zwei Ebenen entlang der neuen Elbar­
kaden – auf dem Wasser und auf hoch­
wassergeschütztem Warftniveau – am
Hafenbecken weiter bis zur neuen Hafen­
City Universität. Sie verbindet damit den
Platz vor dem Kaispeicher B mit den Frei­
räumen an der HCU, da die Pier seit Herbst
2014 unter der Magdeburger Brücke nach
Süden weiterführt und so eine durchge­
hende Verbindung ohne Straßenquerung
zum Lohsepark, zum Baakenhafen und
zur Elbe ermöglicht.
DER LOHSEPARK
IM ZENTRUM
Planerische Grundlage des zentral gele­
genen Lohseparks – mit 4,4 ha Gesamt­
fläche die größte zusammenhängende
Grünanlage der HafenCity mit weitrei­
chenden stadträumlichen, sozialen und
ökologischen Funktionen – ist das eben­
falls aus einem Wettbewerb hervorge­
gangene Freiraumkonzept von Vogt Land­
schaftsarchitekten (Zürich). Großzügige,
von einem lockeren Wegenetz durch­
zogene Rasenflächen, Sitzgruppen und
Spielmöglichkeiten laden junge und alte
Bewohner, aber auch auswärtige Besu­
cher und die Beschäftigten in der Hafen­
City zum Verweilen ein. An den Längs­
seiten schließen „Bastionen“ genannte
Terrassen zur Straße auf und verbinden
die Grünfläche barrierefrei mit den umge­
benden städtischen Quartieren und ver­
mitteln gleichzeitig zwischen bebauten
Strukturen und Freiraum. Seit Juli 2016 ist
der Lohsepark vollständig fertiggestellt.
Im Rahmen eines großen Sommerfests
feierten insgesamt rund 20.000 Besucher
mit dem Ersten Bürgermeister Hamburgs
die Eröffnung der Grünfläche.
Elementarer Teil der Grünanlage ist mit
dem dreiteiligen „denk.mal Hannover­
scher Bahnhof“ auch ein Mahnmal zur
Hamburger Deportationsgeschichte. Es
umfasst neben einem bis Frühjahr 2017
entstehenden zentralen historischen
Gedenkort am unter Denkmalschutz ste­
henden Relikt des Bahnsteigs 2 im östli­
chen Anschluss an den Park eine schon
fertiggestellte „Fuge“, die vom ehema­
ligen Bahnhofsvorplatz durch den Park
entlang dem historischen Gleisverlauf
bis hin zum Bahnsteig führt, sowie ein
Dokumentationszentrum, das in direk­
ter visueller Beziehung zum historischen
Gedenkort, auf der Westseite des Parks
an der Steinschanze, entsteht.
GRÜNER OSTEN
DER HAFENCIT Y
Der Lohsepark wird als grüne städte­
bauliche Fuge über den Baakenhafen mit
dem Park Baakenhöft an der Elbe weiter­
Die Stadträume der westlichen HafenCity greifen das Wechselspiel von Wasser und Land auf. Sie kombinieren hafentypisch strenge
Formen mit leichten, mediterranen Einflüssen
Der Lohsepark ist schon jetzt ein beliebter Treffpunkt nicht nur für d
­ irekte Nachbarn, sondern für viele Hamburger und Besucher
geführt und geht in die Promenade am
Kichenpauerkai über. Die attraktive grüne
Uferzone wird 30 m breit und fast einen
Kilometer lang. Im landschaftsplaneri­
schen Wettbewerb für das Quartier Am
Baakenhafen hatte sich das Atelier Loidl
(Berlin) auch durch den Entwurf für den
Baakenpark durchgesetzt. Die künstlich
aufgeschüttete Spiel- und Freizeithalbin­
sel im Baakenhafen sorgt für eine räumli­
che Integration der beiden Landlagen und
bietet zusammen mit einer Ende 2016
eingehängten Brücke der Hamburger
Architekten gmp sowie Knippers Helbig
Advanced Engineering (Stuttgart) eine
wichtige direkte Fußgängerverbindung
zwischen nördlichem und südlichem
Ufer des Hafenbeckens. Gleichzeitig ent­
steht somit ein nachbarschaftlicher Erho­
lungs- und Begegnungsort, der durch
spannungsvolle Topografie und Vegeta­
tion zum Verweilen einlädt. Es entsteht
ein fast 15 m hoher Berg, Bäume werden
gepflanzt und Wiesen locken ebenso
wie eine großzügige, zusammenhän­
gende Spiellandschaft mit ca. 3.000 m2
Grundfläche und einem altersübergrei­
fenden Spielplatz. Die Promenaden Vers­
mannkai im Norden und Petersenkai im
Süden bilden den Quartiersrahmen und
formen einen zusammenhängenden
Gesamtraum am Wasser. Mehrere kleine
Quartiersplätze gehören mit Gastrono­
mie- und Einzelhandelsangeboten in den
Erdgeschossen zu den zentralen öffentli­
chen Orten innerhalb des Stadtraums und
übernehmen wichtige Kommunikationsund Vernetzungsfunktionen.
LETZTER STÄDTEBAULICHER
WETTBEWERB
Weiter im Osten gerät derzeit das Quar­
tier Elbbrücken immer stärker in den Fokus
der Entwicklung. Im Herbst 2015 wurde
der letzte städtebauliche Wettbewerb
für die HafenCity erfolgreich abgeschlos­
sen und die Entwicklung der HafenCity
damit auf der Ebene der städtebaulichen
Gestaltung bis an ihr Ende gedacht. Der
Siegerentwurf von Hosoya Schaefer
Architects vermittelt geschickt zwischen
Offenheit und räumlicher Fassung. Es
entsteht ein klar definiertes Quartier
mit einem differenzierten Repertoire an
öffentlichen Räumen, einem die Quar­
tiersmitte prägenden Hochhaus am Kopf
des Baakenhafens sowie einer hervorra­
genden Anbindung an die sich derzeit in
Bau befindliche U-Bahnhaltestelle und
die entstehende S-Bahnstation Elbbrü­
cken. Der Freiraumwettbewerb für das
Areal wird voraussichtlich im November
2016 entschieden. Im Schwerpunkt geht
es dabei nicht nur um die fußläufige Ver­
netzung von maritimen Aufenthalts- und
Begegnungsorten, auch die Gestaltung
des Amerigo-Vespucci-Platz als zentraler
Freiraum des Quartiers ist Bestandteil der
Aufgabenstellung.
Neben den öffentlichen Stadträumen
können in der HafenCity auch viele Privat­
flächen von Bewohnern, Beschäftigten
und Besuchern genutzt werden. Öffent­
licher und privater Grund sind eng mitei­
nander verzahnt, für viele in Privatbesitz
befindliche Flächen bestehen Gehrechte
oder – wie im Überseequartier – Rech­
te, vergleichbar denen auf öffentlichen
Wegeflächen. So wird u. a. sichergestellt,
dass Privatflächen zwischen einzelnen
Gebäuden für Fußgänger sowie z. T. sogar
für Radfahrer passierbar bleiben und die­
se somit ein engmaschiges Wegenetz
und gut vernetzte Aufenthaltsflächen
nutzen können.
Das maritime Erbe der HafenCity verbindet sich mit den neuen Strukturen zu einer urbanen Einheit.
Hafentypische Strukturen bieten im Dialog mit neu gestalteten Freiräumen vielfältige Ein- und Ausblicke
68
HAFENCITY PROJEKTE | DATEN UND FAKTEN
69
DATEN UND
FAK TEN
70
HAFENCITY PROJEKTE | DATEN UND FAKTEN
71
HafenCity: Aus Hafen entsteht Stadt
157 ha
Gesamtfläche:
ehemaliges Hafen- und Industrieareal
Erweiterung der Hamburger
City-Fläche um
40 Prozent
10,5 km neue Wasserpromenaden
(inklusive Elbufer)
3,1 km „Riverfront“ entlang der Elbe
Entfernung vom Zentrum der
HafenCity zum Rathaus:
800 m
Dichte Nutzung für Büro, Wohnen,
Einzelhandel, Bildung, Kultur und Freizeit
B I LLE B O G E N
3,7
bis
Bebauungsdichte:
Geschossflächenzahl (GFZ)
5,6
Durchschnittliche Einwohnerdichte:
(Landfläche)
110/ha
H A F E N C IT Y
Durchschnittliche Beschäftigtendichte:
(Landfläche)
354/ha
Gebäudeneubaufläche
Bruttogeschossfläche (BGF) oberirdisch:
2,4 Mio. m2
45.000
Bis zu
Arbeitsplätze, davon
ca. 35.000 Büroarbeitsplätze
6.500 bis 7.000 Wohnungen
(davon ca. 1.500 bis 2.000 gefördert)
für ca. 14.000 Bewohner
72
HAFENCITY PROJEKTE | DATEN UND FAKTEN
73
Daten und Fakten
Gesamtinvestitionsvolumen
HafenCity
Nutzungsverteilung der Landund Wasserflächen
Nutzungsverteilung der Landflächen*
in der HafenCity
Nutzungsverteilung der
Gebäudeflächen
ca. 10,9 Mrd. Euro (vorläufige Schätzung)
Gesamtfläche: 157 ha
Insgesamt 127 ha
Insgesamt 2,4 Mio. m2 BGF
Privat
ca.
2,4 Mrd.
Euro
ca. 8,5 Mrd.
Euro
Öffentliche Investitionen
überwiegend aus dem „Sondervermögen Stadt und Hafen“; aus
Grundstücksverkäufen werden
etwa 1,5 Mrd. Euro erlöst. („Sondervermögen Stadt und Hafen“)
30 ha
Vom Sondervermögen nicht getragen
werden der Neubau der U-Bahn (außer
Verlängerung bis Elbbrücken) und der
Bau öffentlicher Gebäude wie Universität,
Schulen sowie die Elbphilharmonie, die
externe Straßenerschließungen der
HafenCity (z.B. Deichtorplatzneubau und
Domplatzachse) sowie die Kosten für das
Internationale Maritime Museum
(30 Mio. Euro)
Wasserfläche
davon 1,0 ha Pontons
auf Wasserfläche
Eröffnung des InfoCenters Kesselhaus
24 %
25 %
13 %
127 ha
31 %
Gebäudegrundfläche 33,9 ha
Landfläche
7%
Öffentliche
Freifläche 28,1 ha
öffentliche Plätze,
Parks, Promenaden
Büro
1.040.000 m2
BGF
Private
Freifläche 13,8 ha
öffentlich
zugänglich
11 %
32 %
Private
Freifläche 7,8 ha
nicht öffentlich
zugänglich
Fertigstellung des
Quartiers Am
Sandtorpark/Grasbrook
Fertigstellung
der Bebauung
Am Sandtorkai
Eröffnung des Internationalen
Maritimen Museums und des
Traditionsschiffhafens
Die ersten
Bewohner ziehen
in die HafenCity
Die HafenCity wird zusam­
men mit der Speicherstadt ein
eigener Stadtteil Hamburgs
2003
Baubeginn des
Hochbaus (SAP,
heute Kühne
Logistics
University KLU)
Fertigstellung des
ersten Gebäudes
(SAP, heute KLU)
Baubeginn des
ersten Quartiers
(Am Sandtorkai/
Dalmannkai)
Einzelhandel, Gastronomie,
EG-Dienstleistungen
275.000 m2 BGF
Wohnen 800.000 m2 BGF
Weitgehende Fertig­
stellung des nördlichen
Übersee­quartiers
sowie des Quartiers
Brooktorkai/Ericus
Eröffnung des
Grasbrookparks und
der Elbarkaden am
Magdeburger Hafen
Baubeginn der
Verlängerung der U4
bis an die Elbbrücken
Weiterbau südl.
Überseequartier stockt
Baubeginn des
Quartiers Am
Lohsepark
Baubeginn des
Elbtorquartiers
Fertigstellung
Baakenhafenbrücke
Baubeginn Quartier
Baakenhafen
Entscheidung letzter
städtebaulicher
Wettbewerb
für die HafenCity
(Quartier Elbbrücken)
2015
Bürgerschaftsbeschluss
zur Realisierung der
HafenCity
15 %
42 %
Nutzung für
Wissenschaft, Bildung,
Kultur, Freizeit und
Hotel 380.000 m2 BGF
* ohne Quartier Oberhafen
und ohne Gleisanlage DB
Wichtige Entwicklungsschritte
der HafenCity
Masterplan-Beschluss des
Hamburger Senats auf der Basis eines
internationalen Wettbewerbs
Verkehrsfläche
26,3 ha
2009
Einführung des Umweltzeichens HafenCity für
nachhaltiges Bauen
Baubeginn des nördlichen
Überseequartiers
Baubeginn Elbphilharmonie
Fertigstellung des
ersten Quartiers
(Am Sandtorkai/
Dalmannkai)
Fertigstellung der
ersten Gebäude
am Strandkai
(Unilever und
Marco-Polo-Tower)
Eröffnung
Elbphilharmonie
Eröffnung
Baakenpark
Baubeginn
südliches
Überseequartier
2017
2016
Überarbeitung des
Masterplans
für die östliche
HafenCity
abgeschlossen
Eröffnung der
U-Bahnlinie U4
Eröffnung der
HafenCity Universität
Baubeginn
des zentralen
Lohseparks und des
Grasbrookparks
Entscheidung
Architekturwettbewerb
westlicher Strandkai
Südliches Übersee­
quartier erhält neuen
Bauherrn
Eröffnung
Lohsepark
Voraussichtliche
Fertigstellung der
HafenCity (bis auf
einzelne Gebäude)
rweg
rne
rR
öh
rstra
Vers
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anns
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h
rdtS
traß
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bnitz
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ersm
anns
traße
GretchenWohlwillPlatz
(im Bau)
AmerigoVespucci-Platz
(in Planung)
Kirc
hen
pau
E
erst
raß
e
HALTESTELLE
ELBBRÜCKEN
Barkassenanleger
Straße im Bau
Fährlinie
Stadtrad
E-MobilityLadesäule
0
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Moka-Studio/Unibail-Rodamco: S. 29 alle, S. 30
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Thomas Hampel/ELBE & FLUT:
Titel oben und unten rechts, S. 6, S. 8/9, S. 13 unten, S. 18, S. 19, S. 20 unten alle, S. 21, S. 23 unten,
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26. Ausgabe, Hamburg, Oktober 2016, © 2016 All rights reserved
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