Sep - Berenberg

Makroausblick 2016
Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Volkswirtschaft, 23.09.2016
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Makroökonomischer Blick auf die Welt
EUROZONE
Die kurzfristigen Wachstumsaussichten haben nach dem
beschlossenen Brexit durch die entstandene Unsicherheit
einen kleinen Dämpfer erhalten. Wir erwarten nun ein BIPWachstum für 2016 von 1,5 % und für 2017 von 1,4 %.
Längerfristig bleiben wir verhalten zuversichtlich. Die ultralockere Geldpolitik der EZB und die leicht expansive
Fiskalpolitik stützen. Gleichwohl sind zahlreiche politische
Risiken, wie der Aufstieg populistischer Parteien und die
Gefahr von Domino-Effekten, im Auge zu behalten.
USA
CHINA
Chinas Wirtschaft stabilisiert sich auf einem Wachstumsplateau von 6,7 %. Ausschlaggebend sind die zweistellig
ausgeweiteten öffentlichen Infrastrukturinvestitionen.
Davon profitieren im Wesentlichen staatliche Unternehmen und der Immobiliensektor. Die Privatwirtschaft
bleibt zurückhaltend. Deshalb ist mit weiteren Konjunkturstützungsmaßnahmen zu rechnen.
Für den Jahresdurchschnitt 2016 erwarten wir einen BIPZuwachs von 6,6 %, gefolgt von 6,1 % in 2017.
JAPAN
Das unerwartet schwache erste Halbjahr weicht nun einer
lebhafteren Konjunkturentwicklung. Sie wird in erster Linie
von einem Umschwung bei den Lagerbeständen und leicht
anziehenden Exporten getragen. Die Erholung könnte
allerdings moderat ausfallen. Denn: Industrieproduktion,
Einzelhandelsumsätze und Geschäftsklimaindizes waren
im August niedriger als im Vormonat.
Revidierte BIP-Zahlen zeigen: Japans Wirtschaft konnte
während des zweiten Quartals doch ein Mini-Wachstum
von annualisierten 0,7 % verbuchen. Regierung und
Notenbank werden dennoch bei ihrer extrem expansiven
Politik bleiben. Denn: Der starke Yen behindert die Exporte.
Die Konsumausgaben liegen unter Vorjahr. Die Stimmung
der Unternehmen sackte auf ein Dreijahrestief.
Für das laufende Jahr erwarten wir einen BIP-Anstieg von
1,4 %. 2017 könnten es dann 2,1 % werden.
Das BIP könnte 2016 mit einigem Glück um 0,7 % und
2017 um 1,0 % steigen.
23.09.2016
Makroausblick | September | 2016
Eurozone
Konjunktur- und Preisentwicklung
Kleine Wachstumsdelle
Deflationssorgen halten an
• Die Wachstumsgeschwindigkeit in der Eurozone hat sich
im 2. Quartal 2016 auf 0,3 % nach zuvor 0,5 % gegenüber dem Vorquartal abgeschwächt.
• Die Preisentwicklung wird weiterhin durch die niedrigen
Ölpreise überschattet. Die Inflationsrate ist im Sommer
aber wieder in den positiven Bereich zurückgekehrt
(August: +0,2 %). Die Kernrate ohne die schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelpreise ging
zuletzt allerdings von 0,9 % auf 0,8 % zurück.
• Die weiteren Wachstumsaussichten haben nach dem
Brexit-Entscheid durch die entstandene Unsicherheit
einen vorübergehenden Dämpfer erhalten.
• Um einem anhaltenden Preisrückgang auf breiter Front
(Deflation) vorzubeugen, kauft die EZB seit Anfang April
monatlich Wertpapiere in Höhe von 80 Mrd. Euro,
darunter seit Juni auch Unternehmensanleihen.
• Nach einem schwächeren 2. Halbjahr 2016 sollte die
Konjunktur ab dem Frühjahr 2017 wieder anziehen.
Euroland Inflation
Euroland Stimmungsindikatoren
5
0
0
-5
-5
-10
-10
-15
-15
-20
-20
-25
-25
-30
-30
-35
-35
-40
Jan 99
-40
Jan 01
Jan 03
Jan 05
Jan 07
Verbrauchervertrauen
Quelle: Europäische Kommission.
23.09.2016
Jan 09
Jan 11
Jan 13
Jan 15
5
5
4
4
3
3
2
2
1
1
0
0
in %
10
5
in Pkt.
in Pkt.
10
-1
Jan 99
Industrievertrauen
Zeitraum: 31.01.1999 – 22.09./31.08.2016
Makroausblick | September | 2016
-1
Jan 01
Jan 03
Jan 05
Jan 07
Inflation (YoY)
Quelle: Eurostat.
Jan 09
Jan 11
Jan 13
Jan 15
Kerninflation (YoY)
Zeitraum: 31.01.1999 – 31.08.2016
Deutschland
Konjunktur- und Preisentwicklung
Brexit drückt die Wirtschaftsstimmung
Preisauftrieb bleibt gedämpft
• Nach dem kräftigen Wachstum zu Jahresanfang (+0,7 %
QoQ) ist das BIP auch im 2. Quartal stärker als erwartet
gestiegen (+0,4 %). Wir haben unsere Wachstumsprognose für 2016 von 1,5 % auf 1,7 % revidiert.
• Der Rückgang der Ölpreise wirkt unverändert preisdämpfend. Mit Blick auf die stärker anziehenden Preise
für Dienstleistungen (August: 1,3 %) ist die Inflationsrate
seit Mai aber wieder in den positiven Bereich zurückgekehrt und betrug in den letzten beiden Monaten 0,4 %.
• Der Brexit hat die kurzfristigen Risiken für das exportorientierte Deutschland aber erhöht. Das Ifo Geschäftsklima ist im August stärker als erwartet zurückgegangen.
Vor allem die Erwartungskomponente zeigt die Verunsicherung nach dem Brexit-Entscheid. Dagegen blieben
Konsumklima und Kauflust weiter im Aufwind.
8
130
6
120
4
110
3,50
3,50
3,00
3,00
2,50
2,50
2,00
2,00
1,50
1,50
0
90
-2
80
1,00
1,00
-4
70
0,50
0,50
-6
60
0,00
0,00
-8
Mrz 00
50
Mrz 02
Mrz 04
Mrz 06
BIP (YoY)
Quellen: Destatis, Ifo Institut.
23.09.2016
Mrz 08
Mrz 10
Mrz 12
Mrz 14
Mrz 16
in %
100
in Pkt.
2
-0,50
Jan 99
-0,50
Jan 01
Jan 03
Makroausblick | September | 2016
Jan 05
Jan 07
Inflation
Ifo Geschäftsklimaindex (rechte Skala)
Zeitraum: 31.03.2000 – 31.08.2016
in %
Deutschland Inflation (YoY)
Deutsches BIP und Ifo Geschäftsklima
in %
• Auch Nahrungsmittel verteuern sich wieder mehr
(August: 0,9 %). Die Preise für Haushaltsenergie und
Kraftstoffe gaben im August zwar nicht mehr ganz so
stark nach (5,9 % nach 7,0 % im Juli). Dennoch hätte die
Inflationsrate ohne Energie bei 1,1 % gelegen.
Quelle: Destatis, Eurostat.
Jan 09
Jan 11
Jan 13
Jan 15
Kerninflation
Zeitraum: 31.01.1999 – 31.08.2016
USA
Konjunktur- und Preisentwicklung
Konjunktur: Besseres zweites Halbjahr
Fed hält vorerst still
• Das unerwartet schwache erste Halbjahr weicht nun
einer lebhafteren Konjunkturentwicklung. Sie wird in
erster Linie von einem Umschwung bei den Lagerbeständen und leicht anziehenden Exporten getragen.
• Der Preisauftrieb hat sich im August leicht beschleunigt.
Im Vormonatsvergleich stieg die Inflationsrate um 0,2 %.
Den Vorjahresstand übertraf sie um 1,1 %. Die Kernrate
(+0,3 % gegenüber Vormonat) lag zuletzt mit 2,3 %
allerdings bereits über der Notenbankzielvorgabe von 2
Prozent.
• Die Erholung könnte allerdings moderat ausfallen. Denn:
Industrieproduktion, Einzelhandelsumsätze und
Geschäftsklimaindizes waren im August niedriger als im
Vormonat.
• Für das laufende Jahr erwarten wir einen BIP-Anstieg
von 1,4 %. 2017 könnten es dann 2,1 % werden.
USA Inflation
4
60
2
50
0
40
-2
30
-4
20
10
Dez 00
BIP (YoY)
Quellen: BEA, ISM.
23.09.2016
Dez 05
Dez 10
Dez 15
6
6
3
3
0
0
in %
70
in %
6
in Pkt.
USA BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex
-6
Dez 95
• Die Fed ließ ihre Leitzinsen diese Woche vorerst
unverändert, variierte aber erneut ihre Zinsrhetorik: eine
Zinserhöhung noch zum Ende dieses Jahres ist nun
wahrscheinlicher geworden.
-3
Jan 99
Makroausblick | September | 2016
Jan 03
Jan 05
Jan 07
Inflation (YoY)
ISM Einkaufsmanagerindex (rechte Skala)
Zeitraum: 29.12.1995 – 31.08.2016
-3
Jan 01
Quelle: BLS.
Jan 09
Jan 11
Jan 13
Jan 15
Kerninflation (YoY)
Zeitraum: 31.01.1999 – 31.08.2016
China
Konjunktur- und Preisentwicklung
Konjunktur stabilisiert sich
Notenbank bleibt expansiv
• Chinas Wirtschaft stabilisiert sich auf einem Wachstumsplateau von 6,5 %. Ausschlaggebend sind die zweistellig
ausgeweiteten öffentlichen Infrastrukturinvestitionen.
Davon profitieren im Wesentlichen staatliche Unternehmen und der Immobiliensektor. Die Privatwirtschaft
bleibt zurückhaltend. Die Geschäftsklimaindizes
oszillieren um die 50-Punkteschwelle. Deshalb ist mit
weiteren Konjunkturstützungsmaßnahmen zu rechnen.
• Die Bank of China wird trotz nachgebender Inflationsdynamik ihre Leitzinsen auf Sicht unverändert lassen. Sie
fürchtet einen zu starken Druck auf den Außenwert des
Yuan. Dieser wertet sich kontinuierlich ab, gegenüber
dem Referenzwährungskorb seit Jahresbeginn um 9 %,
zum US-Dollar um 2,7 %. Die Liquiditätssteuerung
erfolgt daher über eine Ausweitung der Kreditmenge.
• Für 2016 erwarten wir insgesamt einen BIP-Zuwachs
von 6,6 %, gefolgt von 6,1 % in 2017.
14
60
12
55
50
8
45
6
40
in %
in Pkt.
10
35
Mrz 07
BIP (YoY)
Quellen: NBS, CFLB.
23.09.2016
Mrz 09
Mrz 11
Mrz 13
Mrz 15
in %
China Inflation (YoY)
China BIP-Wachstum und PMI
4
Mrz 05
• Im August ermäßigte sich der Anstieg der Verbraucherpreise zum vierten Mal in Folge (auf eine Jahresrate von
1,3 %). Das Notenbankziel liegt bei 3 %.
25
25
20
20
15
15
10
10
5
5
0
0
-5
-5
-10
Sep 01
PMI Verarbeitendes Gewerbe (rechte Skala)
Zeitraum: 31.03.2005 – 31.08.2016
Makroausblick | September | 2016
-10
Sep 03
Sep 05
Sep 07
Inflation
Quelle: NBS.
Sep 09
Sep 11
Sep 13
Sep 15
Nahrungsmittelinflation
Zeitraum: 30.09.2001 – 31.08.2016
Japan
Konjunktur- und Preisentwicklung
Konjunktur: Kaum mehr als Stagnation
BoJ fokussiert sich künftig auf die Zinskurve
• Revidierte BIP-Zahlen zeigen: Japans Wirtschaft konnte
während des zweiten Quartals doch ein Mini-Wachstum
von annualisierten 0,7 % verbuchen. Regierung und
Notenbank werden dennoch bei ihrer extrem expansiven
Politik bleiben. Denn: Der starke Yen behindert die
Exporte. Die Konsumausgaben liegen unter Vorjahr. Die
Stimmung der Unternehmen sackte auf ein
Dreijahrestief. Das offizielle Wachstumsziel für 2016
wurde von 1,7 % auf 1 % reduziert.
• Die Notenbank hat ihrer ultraexpansiven Geldpolitik eine
neue Richtung gegeben: die Kontrolle der Langfristzinsen soll künftig eine zentrale geldpolitische Rolle
spielen. Festhalten wird sie an ihrem Wertpapierankaufprogramm von jährlich 80 Bio. Yen, dabei die Käufe von
Staatsanleihen künftig aber flexibler gewichten.
• Wir erwarten einen BIP-Anstieg von 0,7 % in 2016 und
eine leichte Beschleunigung auf 1,0 % im Folgejahr.
60
4
40
2
20
0
0
-2
-20
-4
-40
-6
-60
-8
-80
in Pkt.
in %
6
in %
Japan Inflation (YoY)
Japan BIP-Wachstum und Tankan Index
-10
Mrz 95
• Ferner will sie nun nicht nur eine Inflation von 2 %
erreichen, sondern spricht auch von einem
„Überschießen“ dieser Marke. Die Verbraucherpreise
lagen im Juli um 0,4 % unter Vorjahr (Kernrate +0,3 %).
4
4
3
3
2
2
1
1
0
0
-1
-1
-2
-2
-100
Mrz 00
BIP (YoY)
Quellen: ESRI, BoJ.
23.09.2016
Mrz 05
Mrz 10
Mrz 15
-3
Sep 96
-3
Sep 01
Sep 06
Sep 11
Tankan Großproduzenten Index (rechte Skala)
Zeitraum: 31.03.1995 – 30.06.2016
Makroausblick | September | 2016
Quelle: MIC.
Zeitraum: 30.09.1996 – 31.07.2016
Osteuropa
Konjunktur- und Preisentwicklung
Russland
Türkei
• Russland hat ein neues Parlament gewählt. Wie
erwartet änderte sich nichts. Putins „Einiges Russland“
erhielt die klare Mehrheit. Zwar haben es auch drei
„Oppositionsparteien“ in die Duma geschafft, doch sind
diese Parteien gänzlich von Putins Gnaden: Sie
stimmten bisher fast immer mit Putins Regierungspartei.
• Die „Säuberungen“ nach dem Putschversuch gehen
ohne große Schlagzeilen weiter. Regierungsmitglieder
und Regulierer nehmen immer deutlicher den Bankensektor und vor allem die Notenbank ins Fadenkreuz.
• Die echte Opposition scheiterte an der 5%-Hürde. Putins
Wahlkampf mit Fokus auf den nationalen Stolz der
Russen war offenbar erfolgreich, damit von Rezession,
Budgetlöchern und fallenden Reallöhnen abzulenken.
• Wie zu erwarten gab die Notenbank dem wachsenden
politischen Druck nach und senkte nach ihrer jüngsten
Sitzung die Zinsen (genau genommen den wichtigsten
der drei Leitzinsen, die Übernacht-Lending Rate) erneut;
zwar „nur“ um 25 Basispunkte auf nun 8,25 %. Doch bei
einer immer noch zu hohen Inflation von 8 % ist mehr
nicht möglich gewesen.
Türkei Leitzinsen und Verbraucherpreise (YoY)
120
100
100
80
80
60
12
12
9
9
6
6
in %
120
in %
Rubel in US-Dollar (Index = 100 zu Beginn)
60
3
Sep 11
40
Sep 11
Sep 12
Quelle: Bloomberg.
23.09.2016
Sep 13
Sep 14
Sep 15
Zeitraum: 22.09.2011 – 21.09.2016
Makroausblick | September | 2016
Sep 12
40
Sep 16
Sep 13
Leitzinsen
Quellen: TCMB, TUIK.
Sep 14
Sep 15
3
Sep 16
Verbraucherpreise
Zeitraum: 22.09.2011 – 22.09.2016
Marktentwicklung
Zinsen
EZB bleibt weiter in Warte-Position
Renditen bleiben niedrig
• Die EZB bleibt im Wait-and-See Modus, hält sich aber
die Tür offen, ihre „außerordentlich expansive“
Geldpolitik wenn nötig noch weiter zu lockern. „Vorerst“
will sie unverändert bis März 2017 monatlich Wertpapiere für 80 Mrd. Euro ankaufen. Wahrscheinlich wird
sie im Dezember eine Verlängerung über diesen
Zeitpunkt hinaus beschließen.
• Nachdem die EZB die Hoffnung der Märkte auf ein
weiteres geldpolitisches Lockern enttäuscht hatte,
notierten 10-jährige Bundesanleihen vorübergehend
wieder im positiven Bereich (aktuell: –0,1 %)
• Auch die Fed will die kommenden Wirtschaftsdaten noch
abwarten, dürfte Ende 2016 aber einen weiteren
Zinserhöhungsschritt um 25 Basispunkte beschließen.
in %
7
7
6
6
5
5
4
4
3
3
2
2
1
1
0
0
-1
Feb 01
Feb 03
Feb 05
Feb 07
EZB
Quelle: Bloomberg.
23.09.2016
Feb 09
Feb 11
Feb 13
Feb 15
in %
Renditevergleich 10-jähriger Staatsanleihen
Leitzinsen
-1
Feb 99
• Eine nachhaltige Trendwende zu steigenden Renditen
erwarten wir – bei anhaltend niedriger Inflation und nur
schleppender Erholung der Kreditnachfrage – weiterhin
nicht. Deutsche Staatsanleihen werden als sicherer
Anlagehafen in unsicheren Zeiten gefragt bleiben und
die Zinsen unter Schwankungen nur moderat steigen.
6
6
5
5
4
4
3
3
2
2
1
1
0
0
-1
Sep 06
Fed
Zeitraum: 01.02.1999 – 22.09.2016
Makroausblick | September | 2016
Sep 08
Sep 10
Deutschland
Quelle: Bloomberg.
Sep 12
Sep 14
-1
Sep 16
USA
Zeitraum: 22.09.2006 – 22.09.2016
Marktentwicklung
Rohstoffe
Öl: Ohne Trend
Gold: Abwarten in Seitwärtsbewegung
• Der Ölpreis schwankt weiterhin zwischen 50 und 40 USDollar je Fass. Treiber sind dabei aktuelle Förderdaten
und Spekulationen über mögliche Produktionsbeschränkungen.
• Einerseits produzieren die führenden Förderländer so
viel wie nie zuvor. Global übertrifft das Angebot die
Nachfrage. Aber beim Treffen Ende September könnten
die OPEC und Russland Förderobergrenzen
beschließen.
• Derzeit bestimmen die sich regelmäßig verändernden
US-Zinserwartungen und ein entsprechend schwankender Dollar die Richtung der Goldpreise. Die Zuflüsse in
goldgeckte Fonds haben nachgelassen. Daher bewegen
sich Notierungen aktuell eher am unteren Ende der
Zone zwischen 1.300 und 1.400 US-Dollar je Feinunze.
• Die Preise der meisten Industriemetalle stehen aufgrund
Chinas trendmäßig nachlassender Nachfrage weiter
unter Druck und dürften volatil bleiben.
Goldpreis gegenüber globalen Gold-ETF-Beständen
in US-Dollar
Öl (Brent)
160
160
140
140
120
120
100
100
80
80
60
60
40
40
20
Sep 06
Quelle: Bloomberg.
23.09.2016
Sep 08
Sep 10
Sep 12
Sep 14
20
Sep 16
Zeitraum: 22.09.2006 – 22.09.2016
Makroausblick | September | 2016
2100
85000
1750
75000
1400
65000
1050
55000
700
45000
350
35000
0
Jan 08
25000
Jan 10
Goldpreis je Unze
Quelle: Bloomberg.
Jan 12
Jan 14
Jan 16
Gold-ETF-Bestände in Tausend Unzen (rechte Achse)
Zeitraum: 01.01.2008 – 22.09.2016
Marktentwicklung
Währungen
US-Dollar: Fortgesetzte Seitwärtsbewegung
Britisches Pfund: Zwischenhoch vorüber
• Die amerikanische Notenbank setzt ihren zögerlichen
Kurs fort. In dieser Woche ließ sie ihren Zins
erwartungsgemäß unverändert, hat aber die Aussicht
auf einen Zinsschritt im Dezember aufrecht erhalten.
• Das britische Pfund hat wieder nachgegeben und sein
Zwischenhoch damit beendet. Die Währung hatte von
teilweise überraschend positiven Konjunkturdaten
profitiert. Die vom Brexit-Votum verursachte
Verunsicherung ist bisher etwas geringer als erwartet
ausgefallen. Allerdings dürften die politischen Risiken
und die expansivere Geldpolitik weiter belasten.
• Es bleibt dabei: Ohne echte Perspektive auf mehrere
Zinsschritte wird der US-Dollar seinen Aufwärtstrend
nicht wieder aufnehmen können. Und da dem Euro
kurzfristig ebenfalls Impulse für höhere Notierungen
fehlen, wird sich die Seitwärtsbewegung bei EUR/USD
unter Schwankungen vorerst weiter fortsetzen.
in US-Dollar
1,50
1,50
1,40
1,40
1,30
1,30
1,20
1,20
1,10
Quelle: Bloomberg.
23.09.2016
in Britischem Pfund
Wechselkurs Euro/Britisches Pfund
Wechselkurs Euro/US-Dollar
1,00
Sep 11
• Auf längere Sicht können die konkreten Austrittsverhandlungen Druck auf das Pfund aufbauen. Vorerst
sehen wir aber keinen größeren Einbruch.
0,95
0,95
0,85
0,85
0,75
0,75
1,10
Sep 12
Sep 13
Sep 14
Sep 15
1,00
Sep 16
Zeitraum: 22.09.2011 – 22.09.2016
Makroausblick | September | 2016
0,65
Sep 11
Quelle: Bloomberg.
Sep 12
Sep 13
Sep 14
Sep 15
0,65
Sep 16
Zeitraum: 22.09.2011 – 22.09.2016
Kapitalmarktprognosen
AKTUELL
PROGNOSE
22.09.2016
31.12.2016
30.06.2017
S&P 500
2177
2150
--
DAX
10674
10500
--
EURO STOXX 50
3052
3050
--
FTSE 100
6911
6600
--
Fed Funds
0,50
0,75
1,25
10 Jahre
1,62
1,80
2,10
Hauptrefin.-Satz
0,00
0,00
0,00
10 Jahre*
-0,10
0,20
0,50
Bank Rate
0,25
0,10
0,10
10 Jahre
0,71
0,80
0,90
USA
EUR/USD
1,12
1,11
1,12
Schweiz
EUR/CHF
1,09
1,09
1,10
Großbritannien
EUR/GBP
0,86
0,84
0,83
Japan
EUR/JPY
113
115
121
Öl (Brent)
47,65
55
--
Gold
1337
1400
--
USA
Aktienmärkte
Europa
USA
Rentenmärkte
Euroland
Großbritannien
Währungen
Rohstoffe
*Bundesanleihen.
23.09.2016
Makroausblick | September | 2016
Wirtschaftliches Umfeld
BIP
Inflation
Anteil
2014
2015
2016
2017
100,0
2,4
2,5
2,3
2,5
22,5
2,4
2,6
1,4
Japan
6,0
-0,1
0,6
China
13,4
7,3
Indien
2,7
Lateinamerika
WELT*
USA
Arbeitslosenquote
Saldo Staatshaushalt
2014
2015
2016
2017
2014
2015
2016
2017
2014
2015
2016
2017
2,1
1,6
0,1
1,2
2,2
6,2
5,3
4,8
4,5
-2,8
-2,4
-2,2
-2,1
0,7
1,0
2,7
0,8
-0,2
0,4
3,6
3,4
3,1
2,9
-7,8
-6,5
-6,3
-5,0
6,9
6,6
6,1
2,0
1,4
1,9
2,1
4,1
4,0
4,2
4,3
-1,8
-2,3
-3,0
-3,0
7,2
7,5
7,5
7,1
6,8
4,5
4,0
4,0
-6,9
-6,5
-6,0
-5,5
6,0
6,0
5,0
4,0
-3,5
-4,0
-3,5
-3,0
7,5
1,1
0,0
0,2
1,8
EUROPA
29,8
1,4
1,3
1,4
1,4
Eurozone
17,3
1,1
1,9
1,5
1,4
0,4
0,0
0,2
1,4
11,6
10,9
10,1
9,7
-2,6
-2,1
-2,0
-1,8
Deutschland
5,0
1,6
1,5
1,7
1,5
0,8
0,1
0,3
1,3
5,0
4,6
4,3
4,5
0,3
0,7
0,5
0,3
Frankreich
3,7
0,7
1,2
1,2
1,1
0,6
0,1
0,3
1,3
10,3
10,4
10,4
9,8
-4,0
-3,5
-3,3
-3,1
Italien
2,8
-0,3
0,6
0,8
0,8
0,3
0,1
0,0
1,0
12,6
11,9
11,4
11,0
-3,0
-2,6
-2,6
-2,5
Spanien
1,8
1,4
3,2
3,0
2,4
-0,2
-0,6
-0,5
1,2
24,5
22,1
19,7
18,3
-5,9
-5,1
-4,1
-3,4
Portugal
0,3
0,9
1,5
0,9
1,2
-0,2
0,5
0,7
1,4
14,1
12,6
11,4
10,5
-7,2
-4,4
-2,9
-2,6
Großbritannien
3,8
3,1
2,2
1,9
1,3
1,5
0,1
0,7
1,7
6,1
5,3
5,1
5,3
-5,6
-4,4
-3,8
-3,6
Schweiz
0,9
2,0
0,9
1,2
1,5
0,1
-1,1
-0,4
0,3
3,2
3,4
3,6
3,5
0,5
-0,2
-0,2
-0,1
Schweden
0,7
2,4
3,8
2,6
2,3
0,2
0,8
1,2
2,2
7,8
7,6
7,2
6,7
-1,8
-1,3
-0,8
-0,5
Russland
2,4
0,6
-3,7
-0,9
0,5
7,8
15,6
7,5
6,2
5,2
5,6
6,5
6,2
-0,7
-2,8
-4,3
-3,3
Türkei
1,0
2,9
4,0
3,1
3,0
8,9
7,7
8,1
8,4
10,0
10,6
10,8
10,7
-1,3
-1,7
-2,4
-2,3
ANDERES WESTEUROPA
OSTEUROPA
Quelle: Arbeitslosigkeit: ILO/Eurostat Definition; Saldo Staatshaushalt in % des BIP.
* Zu tatsächlichen Wechselkursen, nicht Kaufkraftparität, KKP würde den schnell wachsenden Schwellenländern mehr Gewicht beimessen.
23.09.2016
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Stand 23.09.2016
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