DAS WIRTSCHAFTLICHE UMFELD Am Kapitalmarkt verschob sich die Renditekurve ebenfalls in den negativen Bereich. Eidgenössische Obligationen mit einer Restlaufzeit von zehn Jahren erzielten im Mittel des ersten Quartals eine Rendite von –0,03, des zweiten von +0,04, des dritten von –0,09 und des vierten von –0,26 Prozent. Fünfjährige Kassenobligationen warfen im ersten Quartal durchschnittlich 0,32 Prozent, im zweiten und dritten je 0,25 und ab dem vierten Quartal 0,24 Prozent ab. Spareinlagen verzinsten sich im Durchschnitt des ersten Quartals zu 0,11, danach zu 0,08 Prozent. Variable Neuhypotheken wurden im ersten Quartal zu 2,69 Prozent, danach bis Ende Jahr zu 2,68 Prozent vergeben. Die Sätze für Fest-Hypotheken auf fünf Jahre starteten im Mittel des ersten Quartals bei 1,29 Prozent, verteuerten sich auf 1,35 im zweiten und auf 1,33 Prozent im dritten Quartal, waren aber im vierten Quartal wieder für weniger als 1,3 Prozent erhältlich. Die Verunsicherung über die Folgen der aufgehobenen Franken/Euro-Kursgrenze hinterliess am Aktienmarkt Spuren. Nach einem Start Anfang Jahr bei 9003 Punkten stürzte der Swiss Market Index SMI am 16. Januar auf 7852 Punkte ab, erholte sich jedoch wieder und schloss das Jahr bei 8818 Punkten. Die Weltwirtschaft entwickelte sich verhalten positiv. Die Industrieländer insgesamt verzeichneten ein leichtes Wachstum, jedoch blieben in den Schwellenländern entsprechende Impulse aus. Übergang zu Negativzinsen Für die Schweizer Wirtschaft begann das Jahr mit einem Paukenschlag. Am 15. Januar gab die Nationalbank bekannt, sie verzichte fortan auf eine Stützung des Franken/Euro-Kurses, worauf sich der Franken gegenüber dem Euro schlagartig um 15 Prozent aufwertete. Da jedoch die Währungsbehörde weiterhin am Devisenmarkt intervenierte, schwächte sich der Franken im Verlauf des Jahres wieder ab. Gleichzeitig mit der Aufhebung der Kursuntergrenze führte die Nationalbank Negativzinsen von –0,75 Prozent für Sichteinlagen bei ihr ein. Sie bestimmte für den Referenzzinssatz, den Dreimonats-Libor, ein Zielband von –1,25 bis –0,25 Prozent. Entsprechend bewegte sich der Libor-Satz für Franken auf drei Monate durchwegs im negativen Bereich, mit –0,839 Prozent im Mittel des ersten, –0,790 des zweiten, –0,732 des dritten und –0,793 Prozent des vierten Quartals. Zinsentwicklung % Abgeschwächtes BIP-Wachstum Hypotheken variabel Die Schweizer Konjunktur geriet nach dem FrankenAufwertungsschock vorübergehend aus dem Tritt. Exportbranchen und der Tourismus litten besonders. Ab Mitte Jahr hellte sich die Stimmung wieder auf. Die Arbeitslosigkeit nahm leicht zu, auf 142 800 Personen im Jahresdurchschnitt. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich auf 3,3 Prozent. Das reale Bruttoinlandprodukt schwächte sich auf geschätzte 0,9 Prozent für das ganze Jahr ab. Nicht zuletzt als Folge der Frankenaufwertung bildete sich das Preisniveau um 1,1 Prozent zurück. Im Kanton Bern waren im Durchschnitt aller zwölf Monate 14 100 Personen als Arbeitslose registriert, was einer Arbeitslosenrate von 2,6 Prozent entsprach. Die Zunahme des bernischen Bruttoinlandprodukts schwächte sich auf 0,5 Prozent (Schätzung) ab. 2.5 Hypotheken 5 Jahre fest 1.5 Bundesobligationen 0.5 Spareinlagen -0.5 2012 2013 2014 2015 4
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