Einladung als PDF - Freunde des Staatlichen Museums Schwerin

Rendezvous am Donnerstag, den 29.09.2016 um 18 Uhr
Takako Saito – Wein, Schach, Spiele
Einführung in die Ausstellung der Fluxus-Künstlerin Takako Saito mit der Kuratorin Christina May
Schach gilt als anspruchsvolles Spiel, das strategisches Denken erfordert, um den König des Gegners
matt zu setzen. Doch was passiert, wenn Bauern, Könige und Damen durch Weingläser oder Canapés
ersetzt werden?
Die japanische Künstlerin Takako Saito ist dafür bekannt, Spiele, insbesondere Schachspiele zu
entwickeln, die sämtliche Sinne ihrer Spieler wachrufen. Zum Rendezvous im Staatlichen Museum
Schwerin/Ludwigslust/Güstrow können die Besucher*innen beim Wein- und Ess-Schachspiel
erfahren, welche neuen Spieltechniken sich entwickeln, wenn die Figuren über den Geruchssinn
identifiziert werden müssen. Das Konzept stammt von der japanischen Fluxus-Künstlerin, die
Ausstellungsbesucher zu Teilnehmern von Performances und Installationen werden lässt.
In Saitos Ausstellung im Kelter-Kabinett erhalten die Besucher die Möglichkeit, sich an der Gemeinschaftsarbeit der Himmelswand zu beteiligen oder Murmeln in einen von Saitos Spielköpfen zu werfen. Die 1929 in Sabae geborene Künstlerin gehört zum einflussreichen Kreis von Fluxus-Künstlern.
Ihr künstlerisches Ziel Menschen zu motivieren, geht auf ihre Tätigkeit als Lehrerin in Japan zurück,
bei der sie liberale und kreative, vom europäischen Bildungssystem inspirierte Ansätze vertrat. Seit
sie 1963 von Japan nach New York übersiedelte, entwickelte sie im Umfeld der amerikanischen Fluxus-Bewegung Schachspiele, Disrupted Chess Sets, die mit konventionellen Regeln des Schachspiels
brechen: Das Grinder Chess lädt zum Schach mit Schleifaufsätzen für Bohrmaschinen ein, beim Glatzschach werden Steckfiguren zwischen den Haaren der Künstlerin auf einer Militärkappe platziert.
Weitere Spiele und Objekte zeugen von engen Kontakten zu europäischen Fluxus-Kollegen in Frankreich, England und Italien. Heute lebt und arbeitet Takako Saito in Düsseldorf. Ihre künstlerisch gestalteten Korrespondenzen mit dem Kölner Sammlerehepaar Christina und Dr. Jürgen Kelter sind
ebenfalls Bestandteil der Ausstellung. Siie zeugen davon, dass die Entstehung von Kunst Kommunikationsprozess ist und zahlreiche Menschen und Orte zusammenführt.
Eine Einführung in das Werk Takako Saitos gibt die Kuratorin der Ausstellung Christina Katharina May
ab 18 Uhr. Im Anschluss wird im Café Kunstpause probiert, nach welchen Regeln Takako Saitos Weinund Canapé-Schachspiele funktionieren können.
Der Katalog zur Ausstellung wird zum rendezvous-termin veröffentlicht: Takako Saito – Fragile Spiele.
Werke aus der Sammlung Kelter, hrsg. von Dirk Blübaum u. Christina Katharina May, Schwerin 2016.
Interessierte aus dem Kreis der Freunde des Staatlichen Museums Schwerin e.V. sind herzlich um
Anmeldung gebeten bei
Christina May [email protected] oder 0176 – 20 50 86 37