Aktuell - INDUSTRIEVEREIN SACHSEN 1828 eV

Ausgabe 02 | 2016
VORSPRUNG DURCH NÄHE
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e
u
t
k
A
Hochschule Mittweida
Partner des Mittelstands
Tradition und Moderne
Dr. August Oetker erläutert
Erfolgsrezept
Sommerfest bei imk
Industrieverein besucht
Kulturdenkmal
www.industrieverein.org
Wichtiger Branchentreff für Metallbearbeitung
und Zulieferbranche vom 7. bis 10. März 2017
Beim Messeverbund Intec und Z auf dem Leipziger Messegelände haben sächsische Unternehmen ein Heimspiel
Der Zuspruch für die Leipziger Industriemessen Intec und Z ist ungebrochen:
Bereits jetzt haben sich mehr Aussteller
für die nächste Auflage der Intec angemeldet als im Vergleichszeitraum der
Vormesse.
Intec und Z sind fest in Mitteldeutschland
verankert und haben sich gleichzeitig als
internationale Fachmessen erfolgreich etabliert. Die Intec ist eine der führenden Messen
für Werkzeugmaschinen sowie Fertigungsund Automatisierungstechnik in Deutschland und Europa. Die parallel stattindende
Zuliefermesse Z fokussiert sich auf industrielle Zulieferungen für Teile, Komponenten
und Baugruppen sowie auf technologische
Verfahren als Dienstleistungen.
Der einmalige Messeverbund wird stetig
weiterentwickelt. Innovative Trends aus
dem Werkzeugmaschinenbau sowie der
Fertigungs- und Automatisierungstechnik werden dabei berücksichtigt. So greift
während der Intec und Z 2017 eine Sonderschau mit integriertem Fachforum das
Branchenthema „Intelligenter Leichtbau“
auf. Darüber hinaus können sich die Besucher beim Technologieforum „Additive Fertigung“ über den aktuellen Stand der Produktionsverfahren informieren. Themen wie
Industrie 4.0, Automatisierung und ressourcenschonende Produktion stehen im kommenden Jahr ebenfalls verstärkt im Fokus.
Sie spielen vor allem im Fachprogramm, das
unter anderem Konferenzen, Tagungen und
internationale Workshops beinhaltet, eine
zentrale Rolle.
Auf der Intec und Z präsentieren sich weltweit agierende Unternehmen genauso wie
Mittelständler, ausgewiesene Spezialisten
für komplette Fertigungslösungen oder
innovative Zulieferer. Firmen aus Sachsen
sind traditionell stark auf dem Messedoppel
vertreten und stellen zusammen mit Unternehmen aus Sachsen-Anhalt und Thüringen
etwa ein Drittel der Aussteller.
Fotos: Leipziger Messe GmbH / Uwe Frauendorf
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Auch der Intec-Preis, mit dem herausragende Entwicklungen der Aussteller gewürdigt
werden, ist weiterhin ein Messebestandteil.
Beim letzten Mal gewann mit der Werkzeugmaschinenfabrik Glauchau GmbH ein Teilnehmer aus Sachsen in der Kategorie „Unternehmen bis 100 Mitarbeiter“. Gleichzeitig
wird die Z-Innovationsschau zum fünften
Mal umgesetzt. Aussteller der Zuliefermesse
zeigen ihre fortschrittlichen Produkte, Leistungen, Verfahren oder Dienstleistungen auf
einer Sonderläche. Die Schau ist für alle Besucher der Z und Intec zugänglich.
2015 konnte der Messeverbund das beste
Ergebnis seiner Geschichte verzeichnen:
1 433 Aussteller aus 33 Ländern stellten
ihr Leistungsspektrum vor. Das attraktive
Angebot zog 23 500 Besucher aus über 35
Ländern an.
Mehr Informationen unter:
www.messe-intec.de
www.zuliefermesse.de
Editorial | Inhalt | Impressum
Editorial
Liebe Mitglieder und Freunde des Industrievereins Sachsen 1828 e.V.,
ein Ziel des Industrievereins ist es, bei Kindern und Jugendlichen bereits frühzeitig das
Interesse für Technik und Naturwissenschaften zu wecken. Aus diesem Grund veranstaltet der Industrieverein gemeinsam mit dem
Branchenverband der Kultur- und Kreativwirtschaft Chemnitz am 22. und 23. April
kommenden Jahres die erste Maker Faire in
Sachsen in der Stadthalle Chemnitz.
Im Mittelpunkt dieses familienfreundlichen
Festivals für Inspiration, Kreativität und Innovation, das es bereits über 150 Mal weltweit
gibt, stehen das Anfassen und Ausprobieren.
Impressum
Jede Maker Faire bietet viele interessante
Mitmachstationen, ergänzt um spannende
Vorträge und Workshops.
Kinder und Schüler werden auf kreative und
spielerische Weise für Wissenschaft, Technik
und den lustvollen Umgang mit Materialien
und Werkzeugen begeistert. Erinder und
Bastler erhalten eine Plattform, auf der sie
ihre Projekte einer breiten Öffentlichkeit präsentieren und Erfahrungen austauschen können. Für manchen Aussteller ist die Präsenz
auch der Anfang eines erfolgreichen Startups.
Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung.
Ihre
Inhalt
IVS-AKTUELL
Veranstaltungsrückblick
Herausgeber:
Industrieverein Sachsen 1828 e. V.
Prof. Dr.-Ing. E. h. Hans J. Naumann (Präsident)
Katrin Hoffmann M. A. (Geschäftsführerin)
Geschäftsstelle:
Zwickauer Straße 355A
09117 Chemnitz
Tel.: 0371 802-597
Fax: 0371 802-599
[email protected]
www.industrieverein.org
Industrieverein fördert technischen Nachwuchs
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Jahreshauptversammlung 2016
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Industrieverein an der Hochschule Mittweida
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Industriekultur und Naturerlebnis
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Industrieverein informiert
Eschenbach GmbH feiert Jubiläum mit Hausmesse
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180 Jahre Technische Universität Chemnitz
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Leistungsschau der regionalen Wirtschaft
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Chemnitz 2020 bietet Plattform
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Werkzeugmaschinenbauer NILES expandiert nach Russland
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Elektromotorenwerk Grünhain GmbH produziert in Bulgarien
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Foto Titelseite oben: Hochschule Mittweida
Foto Titelseite Mitte: Ines Escherich
Neuer Leiter an der Spitze des Industriemuseums
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Trauer um sächsischen Visionär – Prof. Dr. Thomas Geßner
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Druck:
SCHWARZ Medien-Center GmbH
Guteborner Allee 8
08393 Meerane
Neuer Rektor der Technischen Universität Chemnitz gewählt
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Wechsel in der Werkleitung des VW-Motorenwerkes
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Neuer kaufmännischer Geschäftsführer bei eins energie
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Erinnerungsstätte für friedlichen Umbruch geplant
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Karrieremesse ChemCon
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Runde Geburtstage
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Redaktion / Anzeigen:
Viola Rott, Katrin Hoffmann, Claudia Weber,
Patricia Dietel
Layout / Satz:
Viola Rott M. A.
Da die Zeitschrift durch Anzeigen inanziert
wird, freuen wir uns, wenn Sie sich mit einem Inserat unseren Mitgliedern bekannt machen. Bei
Interesse wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle des Industrievereins Sachsen 1828 e. V.
Ausblick
Veranstaltungsplan
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Zweiter Mitteldeutscher Compliance Preis ausgelobt
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Veranstaltungsrückblick
Industrieverein fördert technischen Nachwuchs
Tag der Industrie und Wissenschaft mit Speeddating, Firmenkontaktmesse, Preisverleihungen und Festvortrag
Zum 11. Tag der Industrie und Wissenschaft konnten sich Studierende mit
Interesse an Praktika und Abschlussarbeiten beim Speeddating im 5-Minuten-Takt mit Geschäftsführern und Personalverantwortlichen
verschiedener
Mitgliedsfirmen des Industrievereins
über berufliche Chancen und Perspektiven informieren. Parallel fand an der
TU Chemnitz die Firmenkontaktmesse
WIK-Chemnitz mit knapp 80 Ausstellern
statt.
bei niedrigen Temperaturen und als
Deckelektrode umzusetzen. Hierdurch
wird das schnelle Prozessieren organischer Solarzellen auf dünnen Folien
ermöglicht und dabei die gesamten
Herstellungskosten erheblich gesenkt,
sodass eine industrielle Serienproduktion erst möglich wird.
Durch seinen Forschungsaufenthalt in
Saudi-Arabien gelang es dem Wissenschaftler, mittels einer aufwändigen
Messmethode und entsprechenden Dr. August Oetker
Simulationen theoretische VorhersaHöhepunkt des Tages war die abendliche gen über die Leitfähigkeitssteigerungen in Dr. Selzer erfolgreich Netzwerke aus KohlenFestveranstaltung mit der Verleihung des mit Silbernanodrahtnetzwerken zu gewinnen. stoffnanoröhren als transparente Elektrode in
5 000 Euro dotierten Förderpreises „Richard Innerhalb eines europaweiten Projektes hat organischen Solarzellen implementiert.
Die patentierten Prozesse ermögHartmann“ sowie der neun
lichen einen erheblichen TechnoDeutschlandstipendien im Fraunlogiesprung für die sächsische
hofer IWU Chemnitz.
Industrie von starren Displays hin
Der Industrieverein-Förderpreis
zur vollkommen lexiblen und
ging in diesem Jahr an Dr. Franz
bruchsicheren
UnterhaltungsSelzer, Absolvent der Technielektronik.
schen Universität Dresden, für
Festredner des Abends war Dr.
seine Forschungsergebnisse zu
August Oetker, Urenkel des
Netzwerken aus Silbernanodrähgleichnamigen Firmengründers,
ten, die als transparente Elektroder das Unternehmen, welches
de für lexible organische Solarheute zu den größten internatizellen eingesetzt werden.
onal tätigen deutschen FamilienHierbei führte er drei neuartige
konzernen zählt, von 1981 bis
Prozesse ein, die es ermöglichen,
hochleitfähige oder sehr transpa- Der diesjährige Förderpreis ging an Dr. Franz Selzer, Absolvent der Tech- 2009 als persönlich haftender
Gesellschafter leitete.
rente Silbernanodrahtelektroden nischen Universität Dresden.
Fotos: Ines Escherich
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Veranstaltungsrückblick
„Familienunternehmer denken in Generationen und nicht in Fünf-Jahres-Verträgen, sie
fühlen sich als Glied einer langen Tradition“,
beschrieb der Bielefelder Unternehmer vor
den knapp 200 Gästen aus der sächsischen
Industrie und Forschung das Erfolgsrezept
seines Unternehmens. Dazu komme eine
breite Diversiikation in unterschiedlichen
Geschäftsfeldern. Rund 400 Firmen, die in
unterschiedlichen Branchen tätig sind, unter
anderem in den Bereichen Nahrungsmittel,
Getränke, Schifffahrt, Finanzwesen, Hotelgewerbe und Verlagswesen, zählen aktuell
zur Oetker-Gruppe. Und nicht zuletzt tragen
auch lache Hierarchien, Nähe zu den Mitarbeitern, kurze Entscheidungswege sowie
kurze Reaktionszeiten zum Erfolg des Unternehmens bei, so Oetker, der sich selbst als
Unternehmer zum Anfassen beschrieb und
die Gäste des Abends in seinen Bann zog.
Den Tag der Industrie und Wissenschaft veranstaltete der Industrieverein Sachsen 1828
e.V. in Kooperation mit der TU Chemnitz und
der Vereinigung Wirtschafts- und Industriekontakte Chemnitz sowie mit Unterstützung
seiner Mitglieder. (kh)
Dr. Michael Kuhl
Sören Uhle
Dr. August Oetker und Prof. Dr. Hans J. Naumann
Dr. Karsten Walzer
Dr. Hartmut Mangold
Prof. Dr. Reinhard Erfurth
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Veranstaltungsrückblick
Jahreshauptversammlung 2016
Wahlen im Vorstand und Kuratorium, Initiativen und Projekte des Industrievereins Sachsen 1828 e.V.
Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des Industrievereins Sachsen
1828 e.V. am 28. April standen die Berichte des Präsidenten, Kuratoriumssprechers, Schatzmeisters und Vorsitzenden
des Fördervereins.
In Vertretung des Präsidenten gab Vizepräsident Prof. Dr. Udo Bechtloff einen
Jahresrückblick und informierte über
die Stellungnahme des Industrievereins Prof. Dr. Reinhard Erfurth
Prof. Dr. Udo Bechtlof
Klaus Jungnickel
gegenüber dem Bundesverkehrsministerium zum Referentenentwurf des Bundes- rungs- und Entverkehrswegeplans 2030. In dieser fordert w i c k l u n g s g e der Industrieverein die Aufnahme der Strecke sellschaft CWE
Chemnitz–Leipzig und deren Elektriizierung im April 2017
als Voraussetzung für den schnellen An- durchführen. In
schluss der Region Chemnitz an das Schie- diesem Zusamnenfernverkehrsnetz der Deutschen Bahn. menhang forProf. Bechtloff rief alle Mitglieder des Indus- derte Prof. ErFotos: Ines Escherich
trievereins auf, sich ebenfalls mit einer Stel- furth eine noch
Kuratorium
des Industrievereins
Kai
Herbert
Siedlatzek
engere Verbinlungnahme am Verfahren zu beteiligen.
Anschließend sprach Kuratoriumssprecher dung zur Kreativwirtschaft mit dem Ziel, die des Freistaates Sachsen und der Stadt ChemProf. Dr. Reinhard Erfurth über Aktivitäten und sich bildenden Kreativstrukturen zu fördern nitz sei hier ein erster Schritt getan, so Erfurth.
Projekte des Industrievereins, wie die Durch- und auch kleinere hoch innovative Unterneh- Weiterhin informierte er über neue Wege der
Internationalisierung gemeinsam mit dem
führung der Maker Faire Sachsen, einer Messe men in den Industrieverein einzubinden.
für Erinder, Tüftler und Kreative. Dieses „krea- Weiterhin plädierte er für ein kontinuierliches Fraunhofer-Institut MOEZ in Leipzig und regtive Festival“ wird der Industrieverein gemein- Engagement in den Bereichen Kunst, Kultur te den Ausbau und die Unterstützung des
sam mit dem Branchenverband der Kreativ- und Sport. Mit dem Aufbau der Chemnitzer Kompetenzzentrums zur Digitalisierung des
wirtschaft sowie der C³ Veranstaltungszentren Route der Industriekultur als sächsisches Pilot- Mittelstandes sowie die Fortsetzung der InitiGmbH und der Chemnitzer Wirtschaftsförde- projekt mit Unterstützung der Kulturstiftung ative Arbeitswelten von morgen an. (kh)
Neu im Kuratorium
Neu im Vorstand
Als neues Mitglied im Vorstand des
Industrievereins wurde Lars Fassmann, Vorstand der chemmedia AG,
gewählt.
Der 39-Jährige studierte Wirtschaftsinformatik an der Technischen Universität Chemnitz. Noch während des
Studiums gründete er die chemmedia
AG, inzwischen ein weltweit agierenLars Fassmann
des Unternehmen für digitale Bildung
und internationales Marketing.
Lars Fassmann vertritt die Wählervereinigung Volkssolidarität im
Chemnitzer Stadtrat, ist Vorstand des Landesverbands der Kulturund Kreativwirtschaft Sachsen und Mitglied im Beirat für Digitale
Wertschöpfung, welcher das Wirtschaftsministerium berät.
6
Das Kuratorium wird ab sofort durch
Dr. Jan Wabst, Geschäftsführender Gesellschafter der SEIWO Technik GmbH,
verstärkt. Der 40-Jährige absolvierte ein
betriebswirtschaftliches Studium an der
TU Chemnitz und bekleidete anschließend verschiedene Positionen im In- und
Ausland für Triumph-Adler und Trenkwalder. 2010 wechselte er zum VOITHDr. Jan Wabst
Konzern, wo er am Standort Chemnitz
zunächst als kaufmännischer Leiter, später als Geschäftsführer, für die
Bereiche Finanzen und Personal zuständig war. Er promovierte 2013
an der LSE London School of Economics and Political Science. 2014
übernahm er die SEIWO Technik GmbH, die im Museums- und Ausstellungsbau sowie der Werbetechnik aktiv ist, und leitet sie seitdem.
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Veranstaltungsrückblick
Industrieverein an der Hochschule Mittweida
Forensik-Professor erläutert Gefahren für Unternehmen durch Internet-Kriminalität
Foto: Hochschule Mittweida
Als ehemaliger Student und Doktorand der Hochschule Mittweida,
freute sich Prof. Dr. Udo Bechtloff,
Vizepräsident des Industrievereins,
ganz besonders über die Einladung
der Hochschule und lobte die Bildungseinrichtung für ihre äußerst
positive Entwicklung.
„Wer auf eine 150-jährige Tradition,
insbesondere in der IngenieurausProf. Dr. Udo Bechtlof
bildung, zurückblicken kann, darf
durchaus stolz sein“, so Bechtloff in seiner neues Laserforschungszentrum solle am 12.
Eröffnungsrede im Fernsehstudio des hoch- Oktober 2016 eröffnet werden.
modernen Zentrums für Medien und Sozia- Aber nicht nur in Forschungskooperationen
le Arbeit. „Eine moderne Ausstattung, ein sei die Hochschule Partner des Mittelstands,
sehr gutes Verhältnis zwischen Lehrkräften auch mit ihren Studien- und Weiterbildungsund Studierenden, ein Campus der kurzen angeboten des Mittelstandsinstituts MIKOMI
Wege und ein enger Kontakt zur Industrie reagiere die Hochschule Mittweida gezielt
– das sind nur einige hervorzuhebende Ei- auf den Bedarf der regionalen Wirtschaft.
genschaften dieser Hochschule“, betonte Im anschließenden Vortrag erläuterte Forensik-Professor Dirk Labudde wie Firmen Ziel
Bechtloff.
Prof. Dr. Gerhard Thiem, Prorektor für For- von Computerangriffen werden. In seinem
schung und Entwicklung, wies auf die Nähe deutschlandweit einzigartigen Studiengang
der Hochschule zum sächsischen Mittelstand „Allgemeine und digitale Forensik“ werden
hin. Das werde in zahlreichen Forschungs- Studenten in einmaliger Fachkombination
kooperationen deutlich, so Thiem. Mit ihren unter anderem darin ausgebildet, digitale
innovativen, praxisnahen Studiengängen an Spuren auf Datenträgern aufzuspüren und
fünf Fakultäten biete die Hochschule ihren auszuwerten sowie Hackerangriffe zu erken6 500 Studierenden das Fachspektrum einer nen. Die Besten dieser IT-Forensiker werden
Vollhochschule. Vor allem der Forschungs- künftig Spezialaufgaben bei der Polizei überschwerpunkt Lasertechnik suche mit seiner nehmen, so Labudde.
40-jährigen Forschungstradition bundesweit Um sich vor Internetkriminalität zu schütseinesgleichen, betonte der Prorektor. Ein zen, rät der IT-Spezialist mittelständischen
Die Gäste erhielten Einblick in das Herbert E. Graus Fernsehstudio
Prof. Dr. Gerhard hiem
Firmen, sich zunächst auf die Suche nach
„offenen Türen“ im Unternehmen zu begeben. Dazu gehören beispielsweise eine
IT-Grundschutzanalyse, das Überprüfen der
WLAN-Einstellungen, die regelmäßige Kontrolle des Virenschutzes sowie Zugangskontrollen.
Außerdem müssten vor allem auch die eigenen Mitarbeiter sensibilisiert werden, um
nicht Opfer von sogenannten Social Engineer
Hackern zu werden.
Social Engineers spionieren das persönliche
Umfeld ihrer Opfer aus, täuschen Identitäten vor oder nutzen Verhaltensweisen wie
Autoritätshörigkeit aus, um geheime Informationen oder unbezahlte Dienstleistungen
zu erlangen. So können sie in fremde Computersysteme eindringen und vertrauliche
Daten einsehen.
Zum Schutz des Unternehmens müssten daher IT-Maßnahmen und Mitarbeitersensibilisierung stärker ineinander greifen. (kh)
Rundgang durch das eigene Radiostudio der Hochschule
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Veranstaltungsrückblick
Industriekultur und Naturerlebnis
Industrieverein besucht Kulturdenkmal „Alte Merkelfabrik“ – Zeugnis der frühen Industriebauten Sachsens
Fotos: Industrieverein
Das diesjährige Sommerfest des Industrievereins fand im Kulturdenkmal „Alte
Merkelfabrik“, seit 2014 Firmensitz der
imk automotive GmbH, statt.
Kirchenbaumeisters Christian Friedrich Uhlig.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Mühle
umgebaut und unter Friedrich Eduard Lohr
wurden Möbel produziert. Der Name „Alte
Gleich zu Beginn nutzen die Gäste die
Möglichkeit, die reizvolle Umgebung des
Sternmühlentals bei einer Kremserfahrt
kennenzulernen. Parallel dazu führte imk
Geschäftsführer Dr. Trepte durch seinen siebenstöckigen Firmensitz.
Das Gebäude aus dem frühen 19. Jahrhundert gehört zu den letzten noch erhaltenen
Spinnmühlen des bedeutenden sächsischen
Merkelfabrik“ geht auf dessen Schwiegersohn Ernst Merkel zurück, der die Fabrik
übernahm. Ab 1990 stand das Gebäude
dann viele Jahre leer und veriel zusehends.
2011 kaufte die imk die Spinnmühle und
baute sie zum Firmensitz und Forschungsinstitut um. Abgerundet wurde das Fest durch
ein rustikales Grillbuffet.
Prof. Erfurth dankte Herrn Dr. Trepte für die
Einladung.
Das Unternehmen
Dr. Jens Trepte erläuterte den Gästen die aufwändige Rekonstruktion des Gebäudes.
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Die imk automotive GmbH ist seit über 10
Jahren Spezialist für branchenübergreifende Beratungs- und Ingenieurdienstleistungen. Das Unternehmen erbringt
Engineering- und Consultingleistungen in
der Produktentwicklung, der Fertigungsprozessplanung sowie der ergonomischen
Prozess- und Produktgestaltung. Gemeinsam mit Kunden in aller Welt entwickelt
imk innovative Produkte, Fertigungsprozesse und Informationstechnologien.
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Für internationales Flair sorgte die afrikanische Band „Arba & friends“.
Auch die Gäste konnten ihr Rhythmusgefühl
unter Beweis stellen.
Industrieverein informiert
Eschenbach GmbH feiert Jubiläum mit Hausmesse
Anlässlich des 25. Jahrestages der Firmengründung in Mühlau öffnete die Eschenbach GmbH zur Hausmesse ihre Türen.
Zum Programm gehörten eine Ausstellung der hauseigenen innovativen Zeltwelten, Besichtigungsmöglichkeiten von
Produktion und Konfektionierung sowie
ein Vereinswettkampf im Zeltaufbau einer Multi-Light-Pagode.
Foto: Top-Magazin
Das Familienunternehmen von Inhaber und
Geschäftsführer Alexander Eschenbach
steht für Moderne, Offenheit und Interaktion. Dieses Selbstverständnis der Eschenbach GmbH wird insbesondere durch Nähe
zum Kunden, Kommunikation und partnerschaftlichen Dialog umgesetzt. 200 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen an allen Standorten. Dazu gehören neben dem
Hauptsitz in Bad Königshofen die
Niederlassungen Mühlau, Schkeuditz und Ludwigsfelde.
Eschenbach stellt, als Systempartner in Sachen Zeltbau, Zeltlogistik und Zubehör, Zeltsysteme für
verschiedenste Ansprüche her:
von der Privatparty über Großveranstaltungen für Kultur und Sport
sowie Industrie und Wirtschaft.
Auch Planen für LKW und Kleinanhänger, Abdeck- und Werbeplanen sowie Sonderkonstruktionen,
Markisen, Sonnensegel und Pavillons werden im Rahmen modernster Fertigungsprozesse umgesetzt.
Foto: Eschenbach GmbH
Im Event-Bereich bietet die Eschenbach
GmbH ein Full-Service-Programm an, welches verschiedene Zeltsysteme und individuelles Branding bis hin zur kompletten
Ausstattung des Objektes umfasst – vom
klassischen Bierzelt bis zum voll ausgestatteten Abbild einer Almhütte.
Auch Erstaufnahmelager für Flüchtlinge
konnten mit den Zelten aus Mühlau realisiert werden. Aber nicht nur in Deutschland,
sondern weltweit ist Eschenbach mit den individuellen Zeltsystemen vertreten – so mit
81 Zelten bei der Fußball EM in Frankreich.
„Zudem tragen die Fanmeilen unsere Handschrift“, so Alexander Eschenbach.
180 Jahre Technische Universität Chemnitz
Am 2. Mai des Jahres 1836 wurde auf Initiative des Königlich-Sächsischen Industrievereins die Königliche Gewerbeschule
zu Chemnitz in den Räumen der hiesigen
Lateinschule gegründet. Damals waren
es gerade mal 14 Zöglinge, die sich zur
wissenschaftlichen Ausbildung einschrie-
ben. 180 Jahre später begeht
die Universität dieses Jubiläum
mit inzwischen über 11 000 Studierenden.
Anlässlich ihres Jubiläums präsentierte die TU Chemnitz im Rahmen einer Ausstellung
im Staatlichen Museum
für Archäologie Chemnitz Produkte neuester
Forschungsarbeiten und
Die Gäste der AC-21-Konferenz besuchten unter andezeigte das fortschrittlirem die NILES-SIMMONS Industrieanlagen GmbH.
che Prinzip altbekannter
Techniken.
zum Wandel der Gesellschaft durch WissenParallel dazu fand das Internationa- schaft“ teil. Neben Vorträgen gab es zahlreile Forum des Netzwerks „Academic che Diskussionsrunden und Workshops mit
Consortium 21“ statt. Mehr als 120 dem Ziel, die Zusammenarbeit in Ausbildung
internationale Gäste kamen nach und Forschung unter den Mitgliedern zu verNach dem Festakt zum 180-jährigen Jubliläum wurde Chemnitz und nahmen an der Ver- tiefen. Aktuell gehören 19 Universitäten aus
anstaltung zum Thema „Netzwerke elf Ländern zum Netzwerk. (Fotos: TUC)
die Geburtstagstorte angeschnitten.
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Industrieverein informiert
Leistungsschau der regionalen Wirtschaft
Dienstleistungsmarkt für die Wir tschaft
Geschäftsführer, 38, strategisch, sucht:
Dienstleistungsprofis!
Als Schaufenster einer starken
Wirtschafts- und Wissenschaftsregion präsentierten sich vom
31. Mai bis 2. Juni 2016 LiMA,
mtex+ und SIT mit IT-Anwenderforum in der Messe Chemnitz. Mehr als 3 500 Besucher
informierten sich an den Ständen der über 280 Aussteller zu
Neu- und Weiterentwicklungen
auf den Gebieten Technische
Textilien,
Leichtbaulösungen,
Automatisierungs- und Produktionstechnik sowie Zuliefer- und
IT-Dienstleistungen für nahezu
alle Industriezweige.
„Das neue branchenübergreifende Konzept des FachmessenVerbundes haben sowohl die
Aussteller als auch die Besucher
27. Sep. 2016
Dienstleistungen für die
Wirtschaft
Arbeitsschutz und Sicherheit
Bau und technische
Infrastruktur
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Energie, Umwelt, Entsorgung
Facility Management
Gewerbeimmobilien
gut angenommen. Damit konnten wir auch eine deutlich über
die Region hinausreichende
Wirkung erzielen, wie beispielsweise die Besuche chinesischer
oder tschechischer Wirtschaftsdelegationen zeigten, die sich
insbesondere für die hiesigen
Kompetenzen im Leichtbau, im
Bereich der Technischen Textilien und im Maschinenbau interessierten“, betont Michael Kynast, Geschäftsführer der Messe
Chemnitz.
Die Heckert GmbH war in diesem Jahr Praxispartner der Industrieschau. Der Werkzeugmaschinenhersteller rückte bei seinem
zeitgleichen Open House eine
Weltneuheit in den Mittelpunkt,
worüber sich die Besucher der
SIT mittels Shuttleservice gleich
im Unternehmen informieren
konnten.
Informationstechnik
Ingenieurdienstleistungen
Instandsetzung/Wartung
Chemnitz 2020 bietet Plattform
Internationales Geschäft
Logistik/Transport
Marketing und Vertrieb
Personal/Bildung und
Gesundheit
Prüf- und Messdienste
Technologie- und
Innovationsförderung
Wirtschaftsberatung/
Finanzen/Versicherungen
Qualitätsmanagement
Zeiterfassung
www.forum-chemnitz2020.de
www.messe-chemnitz.de
w w w. p 3 n - m a r k e t i n g . d e
10
„Chemnitz 2020 – Dienstleistungsmarkt für die Wirtschaft“ bietet auch in der
zweiten Ausgabe, am 27.
September 2016, mittelständischen Unternehmen eine
Informations- und Kommunikationsplattform.
Kleine und mittlere
Unternehmen der Region stehen auch künftig vor anspruchsvollen
Herausforderungen.
Dazu gehören knappes Personal, fehlendes Spezial-Knowhow,
Innovationsdruck und
die Globalisierung. Zur
Bewältigung
dieser
Aufgaben sind Dienstleistungsprois als Part-
ner gefragt. Hier indet sich auch
der Ansatzpunkt von Chemnitz
2020. Die Messe bietet als Dienstleistungsmarkt für Unternehmen
den Besuchern und Ausstellern
eine interdisziplinäre Informations- und Kommunikationsplattform zu zahlreichen Dienstleistungen. Sie spannt einen
Foto: Messe Chemnitz / Wolfgang Schmidt
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Bogen vom Arbeitsschutz über
die Entsorgung, Instandsetzung
bis zum Qualitätsmanagement.
Der Dienstleistungsmarkt wird so
wieder ein Impulsgeber für die intensive Vernetzung von Industrie
und Dienstleistungsbranche.
Im vergangenen Jahr präsentierten sich 80 sächsische Firmen
von der IT über technische und EngineeringLeistungen bis zur
Qualiizierung in der
Messe Chemnitz. Das
Format des Dienstleistungsmarkts
für
die mittelständische
Fertigungsindustrie
umfasst neben der
Ausstellung auch ein
ganztägiges Vortragsprogramm.
Industrieverein informiert
Werkzeugmaschinenbauer NILES expandiert nach Russland
Die Wirtschaftssanktionen gegen Russland haben die Geschäfte der sächsischen Maschinenbauer erheblich eingeschränkt. Das Embargo trifft auch den
Chemnitzer Werkzeugmaschinenbauer
NILES-SIMMONS, der massive Einbußen
im Export verkraften musste.
Um die verlorenen Marktanteile zurückzugewinnen, geht das Unternehmen jetzt andere
Wege und gründete mit einem russischen
Partner in Kasan, der Hauptstadt der russi-
schen Republik Tatarstan, eine Tochterirma
zur Produktion seiner umfangreichen Werkzeugmaschinen. Sie heißt NSH-RUS – eine
Kombination aus dem Namen Niles-Simmons-Hegenscheidt und Russland.
„Die Russen schätzen die Qualität aus
Deutschland. Sie inden es sehr gut, dass wir
vor Ort sowohl moderne Dreh- und Fräsbearbeitungszentren als auch Maschinen für die
Flugzeug-, Metro- und Eisenbahn-Industrie
herstellen wollen“, sagt der Geschäftsführende Gesellschafter Prof. Dr. Hans J. Nau-
mann. Bis zur vollen Produktion neuer Maschinen sei es jedoch noch ein langer Weg.
In der Zwischenzeit werde die NSH-Gruppe
durch die Zulieferung von Maschinenteilen
proitieren, so Nauman weiter.
Insgesamt werde die Gruppe, zu der weltweit sechs Werke gehören, zehn Millionen
Euro in Gebäude sowie Maschinen und Anlagen investieren. Die Produktionshalle solle im
ersten Quartal 2017 stehen.
Parallel dazu werden russische Mitarbeiter in
der Chemnitzer Firmenzentrale geschult.
Elektromotorenwerk Grünhain GmbH produziert in Bulgarien
Die Elektromotorenwerk Grünhain GmbH ist
ein traditionsreiches mittelständisches Unternehmen des Elektromaschinenbaus, welches
kundenspeziische Antriebe und Antriebskomponenten für Industrieanwendungen
wie Pumpen, Transportbänder, Kompressoren, Torantriebe produziert. Mehr als 240
Mitarbeiter sind für das Unternehmen tätig.
Im vergangenen Jahr hat das Elektromotorenwerk einen Joint-Venture-Vertrag mit
einem großen bulgarischen Kranhersteller
geschlossen. Seit Anfang des Jahres wird vor
Ort produziert.
genieure und einen
Werkleiter, und können so bis zu 4 000
Motoren für Laufkatzen und 1 500 Hebemotoren fertigen.
Warum haben Sie
den Schritt nach
Osteuropa
gewagt?
Fotos: Elektromotorenwerk Grünhain GmbH
Wir sind nach Gabrowo in Bulgarien gegangen, um vor Ort schen Standort zu stärken. Die Entwicklung
für den Kunden produzieren zu können. der neuen Produkte und deren Vertrieb werHerr Rauchfuß, wie ist Ihr Unternehmen Zunächst bauen wir dort Motoren mit einer den auch künftig von Grünhain aus gesteuert.
in Bulgarien aufgestellt?
neuen Bremse für Laufkatzen. Parallel dazu Auch die Kernelemente kommen weiterhin
Seit Beginn dieses Jahres beschäftigen wir entwickeln wir neue Hebemotoren. Wir wol- von hier, so dass wir künftig mehr am heimizwölf Mitarbeiter vor Ort, darunter drei In- len so unser Standardmotorengeschäft aus- schen Standort produzieren werden. Außerbauen – bisher produzieren wir dem werden wir so internationaler. Mehrere
sehr kundenspeziisch – und Mitarbeiter waren bereits vor Ort in Bulgariwir hoffen, von Bulgarien aus en und konnten sich ihr eigenes Bild von der
auf dem türkischen Markt Fuß dortigen Qualität und Produktivität machen.
fassen zu können. Bisher sind
Oftmals waren
80 Prozent unserer Kunden
sie sehr positiv
in Deutschland, nur 15 bis 20
überrascht.
Prozent unserer Produkte werden exportiert. Das wollen wir
Das Gespräch mit
ausbauen.
Volkmar Rauchfuß, dem GeWelche Auswirkungen wird
schäftsführer der
die Expansion auf Ihr UnterElektromotorenEin weiteres neues Produkt der Elektromotorenwerk Grünhain
nehmen
in
Grünhain
haben?
werk Grünhain
GmbH ist der Mittelmotor „ERZMO“ für den Cargobereich
GmbH,
führte
– hier gezeigt in der Anwendung Werksdreirad des Radherstel- Unser Ziel ist es, mit unserer
Präsenz in Bulgarien den deut- Volkmar Rauchfuß
Katrin Hoffmann.
lers CSV, Bautzen.
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Industrieverein informiert
Neuer Leiter an der Spitze des Industriemuseums
Das Industriemuseum Chemnitz
hat seit Mai einen neuen Leiter: Dr.
Oliver Brehm.
In seiner neuen Funktion trägt Dr.
Brehm die Verantwortung für die
Organisation und Entwicklung des
Industriemuseums Chemnitz. Überzeugen konnte er im Auswahlverfahren vor allem durch seine vielseitigen
Kompetenzen auf dem Gebiet der
Kultur- und Museumsarbeit, die er
auch in mehreren wissenschaftlichen
Publikationen vorgelegt hat. So um-
fasst seine Vita neben einer Promotion in Archäologie auch Tätigkeiten in
diversen Museen im In- und Ausland.
„Industriegeschichte ist ein wesentlicher Teil der Kulturgeschichte – gerade hier in Sachsen“, sagt er über seine
neue Aufgabe. „Und mit Kulturgeschichte habe ich mich mein ganzes
Arbeitsleben lang beschäftigt“, so
Brehm. Zu seinen Zielen sagte er: „Wir
wollen im Industriemuseum nicht nur
einfach Gegenstände zeigen, sondern
Beziehungen zu den Menschen knüp-
fen, die mit diesen Objekten
gearbeitet haben. Neben
dem Rückblick auf die industrielle Entwicklung Sachsens soll auch die Innovationsfähigkeit der sächsischen
Industrie zukünftig in den
Fokus gerückt werden.“
Für seine neue Wirkungsstätte verlegte Dr. Brehm
seinen Wohnsitz von Paderborn auf den Chemnitzer
Kaßberg.
Foto: Industriemuseum
Trauer um sächsischen Visionär – Prof. Dr. homas Geßner
Völlig unerwartet verstarb am
25. Mai 2016 Professor Thomas
Geßner im Alter von nur 61
Jahren auf einer Forschungsreise in Japan.
Der Gründer und Leiter des
Fraunhofer-Instituts für Elektronische Nanosysteme ENAS,
Leiter der Professur Mikrotechnologie der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik sowie des Zentrums für
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Mikrotechnologien an der TU
Chemnitz war ein exzellenter
Forscher und ein stets engagierter Förderer.
Er hat herausragende und bleibende Verdienste für die Fraunhofer-Gesellschaft auf allen Gebieten seines Wirkens erworben.
Dazu gehört auch die Initiierung
und Förderung strategischer Kooperationen mit verschiedensten
Partnern aus Industrie, Wissen-
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schaft und Politik im Sinne der
Weiterentwicklung der angewandten Wissenschaften und
der efizienten Unterstützung
der deutschen Wirtschaft.
Der Industrieverein Sachsen verliert mit Professor Geßner nicht
nur ein wertvolles Vereinsmitglied sondern auch einen über
die Maße engagierten, international anerkannten Wissenschaftler und geschätzten Menschen.
Industrieverein informiert
Neuer Rektor der Technischen Universität Chemnitz gewählt
Der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Gerd
Strohmeier wurde am 14. Juni 2016 zum
32. Rektor in der 180-jährigen Geschichte
der TU Chemnitz gewählt.
„Es ist wichtig, der TU Chemnitz eine Wahrnehmung und Würdigung zu verschaffen,
die ihr und der sie umgebenden Region angemessen ist – die nicht weniger ist als der
Wachstumskern der Industrialisierung, die
Wiege des Maschinenbaus und ein bedeutender wirtschaftlicher Faktor des Freistaats
Sachsen“, so Strohmeier. Daneben sei es
wichtig, die Konkurrenzfähigkeit der TU
Chemnitz zu stärken, die regionale Verankerung auszubauen sowie gleichzeitig die internationale
Vernetzung voranzutreiben. Dabei
betonte er im Rahmen seines Konzepts „Gestalten, nicht verwalten“
insbesondere die politische Dimension des Rektorenamts. So gelte es,
nachhaltig die Interessen der TU
Chemnitz zu vertreten und aktiv
Hochschulpolitik zu gestalten.
Foto: Jacob Müller
Professor Strohmeier, der für fünf
Jahre gewählt wurde, setzte sich gegen Prof. fang des Jahres die Amtsgeschäfte des RekDr. Andreas Schubert durch, welcher seit An- tors kommissarisch leitete.
Wechsel in der Werkleitung des VW-Motorenwerkes
Uwe Thesling ist seit dem 1. Mai 2016
neuer Leiters des VW-Standortes Chemnitz. Er folgt auf Heinrich Nottbohm,
der nach rund 38 Jahren bei VW und 10
Jahren erfolgreicher Arbeit am Standort
Chemnitz seine aktive berufliche Laufbahn beendete.
Uwe hesling (l.) und Heinrich Nottbohm
vom VW-Motorenwerk Chemnitz
(Quelle: Volkswagen Sachsen GmbH)
„Das Motorenwerk Chemnitz hat unter der
Verantwortung von Heinrich Nottbohm eine
bemerkenswert erfolgreiche Entwicklung genommen“, erklärt Prof. Dr. Siegfried Fiebig,
Sprecher der Geschäftsführung von Volkswagen Sachsen, und ergänzt: „Er hat das Werk
zur Fabrik des Jahres geführt, den Standort
exzellent im städtischen Umfeld platziert und
die grundhafte Erneuerung der Fertigungsanlagen im Zusammenhang mit der Integration der neuen Motorenbaureihe EA 211
vorangetrieben.“
Uwe Thesling, gelernter Maschinenschlosser und Diplomingenieur für Maschinenbau,
war erfolgreich im Motoren- und Getriebebau der Standorte Kassel, Wolfsburg und
Changchun tätig. Ab 2001 leitete Thesling
als Geschäftsführer das Getriebewerk in Barcelona und wurde 2008 Mitglied des Werksmanagements im Werk Kassel.
Neuer kaufmännischer Geschäftsführer bei eins energie
Herbert Marquard, Jahrgang 1954, ist
seit 1. April 2016 neuer kaufmännischer
Geschäftsführer bei eins.
Der gebürtige Nordrhein-Westfale wurde vom Aufsichtsrat des
Energieversorgers für vier Jahre
bestellt. Marquard verfügt über
umfangreiche Erfahrungen in
Führungspositionen der Energiewirtschaft und ist insgesamt
seit 44 Jahren in der Branche tä-
tig. Zuvor war er kaufmännischer Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung
der Stadtwerke
Pirna
GmbH.
Von 2008 bis
2010 war er
darüber hinaus
Vorstandsmitglied der ENSO
AG, führte von
1991 bis 2008
die Geschäfte
der Gasversorgung Sachsen Ost GmbH und
war in unterschiedlichen Funktionen und
Leitungspositionen innerhalb der Rhenag
Gruppe tätig.
eins ist der führende kommunale Energiedienstleister in Chemnitz und der Region
Südsachsen. Das Unternehmen mit Sitz in
Chemnitz versorgt rund 400 000 Haushaltsund Gewerbekunden mit Erdgas, Strom,
Wärme und Kälte sowie Wasser und energienahen Dienstleistungen.
(Foto: eins / Dirk Hanus)
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Industrieverein informiert
Erinnerungsstätte für friedlichen Umbruch geplant
Am 30. September 1989 verkündete Hans-Dietrich Genscher vom Balkon der westdeutschen Botschaft in Prag
die Ausreisegenehmigung für
Tausende DDR-Flüchtlinge. Es
war ein Meilenstein auf dem
Weg zur Wiedervereinigung
– und der Anfang vom Ende
der DDR.
Etwa 4 000 DDR-Flüchtlinge
lagen sich an diesem Abend in
der westdeutschen Botschaft
in Prag in den Armen. Am Tag
darauf, am 1. Oktober, setzten
sich die ersten Sonderzüge mit
Flüchtlingen in Bewegung und
fuhren von Prag über Dresden
und Chemnitz (damals KarlMarx-Stadt) nach Hof. Die Route war von der DDR-Führung so
gewählt worden,
damit die Flüchtlinge die DDR
auch über deren
Grenze verließen.
Bis zum 5. Oktober 1989 reisten
Foto: aT2 - architektur - TRAGWERK
so etwa zehntausend Menschen aus der DDR Deutschen Bahn erworben, auf
aus. Am Abend des 4. Oktober dem eine Gedenkstätte errichtet
1989 führte dies in Dresden zu werden soll.
teilweise gewaltsam verlaufen- Parallel wird unter Regie der
den Protesten.
Hochschule Mittweida ein histoAn dieses Ereignis zu erinnern, rischer Triebwagen originalgetreu
welches unter anderem Auslöser umgestaltet und mit Ausstelfür die folgenden Montagsde- lungsmaterial versehen. Der Wamonstrationen in Leipzig und da- gen soll künftig Bahnhöfe in der
mit für den friedlichen Umbruch gesamten Bundesrepublik ansteuwar, ist Ziel der Interessenge- ern, um so den Schülern in Ost
meinschaft Damplok im säch- und West diesen wichtigen Teil
sischen Nossen. Dazu hat der der deutsch-deutschen GeschichVerein ein Grundstück von der te anschaulich zu vermitteln.
Karrieremesse ChemCon
Am dem 9. November 2016
lädt der Career Service der TU
Chemnitz zur nunmehr 23.
Karrieremesse ChemCon ein.
Regionale und überregionale
Aussteller verschiedenster Branchen haben die Möglichkeit
über beruliche Perspektiven in
ihren Unternehmen zu informieren, um so Studierenden und
Absolventen den Berufseinstieg
zu erleichtern.
Zusätzlich gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit
spannenden Unternehmensvorträgen, professionellem Bewerbungsunterlagen-Check
und
Bewerbungsfoto-Shooting. Wei-
terhin informieren die Jobwalls
über die aktuellsten Stellenausschreibungen der Aussteller. Erwartet wird, wie in den vergangenen Jahren, ein Besucherstrom
von circa 2 000 Studierenden
und Absolventen.
Die Anmeldung für Unternehmen ist ab sofort bis zum
15.08.2016 möglich unter:
www.tu-chemnitz.de/career-service/chemcon
Das Vorhaben hat bereits zahlreiche Unterstützer gefunden,
darunter Prominente, wie Bundesinnenminister Dr. Thomas de
Maizière und Kabarettist Tom
Pauls mit seiner Stiftung. Doch
nach wie vor benötigt der Verein für die Umsetzung Sachspenden und Spenden inanzieller Art.
Interessenten können sich gern
an die Geschäftsstelle des Industrievereins wenden.
Runde Geburtstage 2016
Volkmar Rauchfuß
06.07.
55
Elektromotorenwerk Grünhain GmbH
Berthold Brehm
11.07.
65
Sächsisches Industriemuseum Chemnitz
Erwin Trageser
12.07.
65
HTM Härtetechnik & Metallbearbeitung GmbH
Petra Schwarz
17.07.
SCHWARZ Medien-Center GmbH
Prof. Dr. Andreas Schmalfuß
27.07.
50
Hochschule Mittweida (FH), University of Applied Sciences
Dr. Peter Seifert
27.07.
75
Wolfgang Feiler
30.07.
65
Deutsche Bundesbank Filiale Chemnitz
Frank Pudwell
05.08.
55
14.08.
55
19.08.
50
Telekom Deutschland GmbH
Dr. Axel Schweppe
Rechtsanwälte Schweppe & Möckel
Jörg Jungmann
IndiKar – Individual Karosseriebau GmbH
Janko Mauksch
16.09.
TCC – Technologie Centrum Chemnitz GmbH
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Industrieverein
Veranstaltungsausblick
gratuliert
Der Industrieverein Sachsen 1828 e.V. lädt ein:
20. August: Radtour auf dem Preßnitztalradweg
8. September: ab 18.00 Uhr Vereinsmeeting
„Individuell, gepanzert, luxuriös – Fahrzeugbau bei Indikar“
Ort: Indikar Karosseriebau GmbH, Wilkau-Haßlau
27. Oktober: ab 18.00 Uhr Vereinsmeeting
„Die Zukunft des Geldes im digitalen Zeitalter“
Referent: Sanjay Sauldie, Direktor des Europäischen Internet
Marketing Institutes und der Akademie
Ort: Schwarz Medien-Center, Meerane
12. November: ab 17.30 Uhr Landesindustrieball Sachsen
Motto: „Japan. einfach. fantastisch.“
Ort: Kleiner Saal, Stadthalle Chemnitz
22. November: ab 18.00 Uhr Vereinsmeeting
„Finanzierung des alten und neuen Mittelstands“
Referent: Burkhard von der Osten,
Geschäftsführer der Commerzbank Dresden
Ort: Hotel Chemnitzer Hof
Weitere Veranstaltungsinformationen inden Sie unter www.industrieverein.org.
Zweiter Mitteldeutscher Compliance Preis ausgelobt
Das Thema Compliance ist allgegenwärtig. Gerichte beschäftigen sich zunehmend mit Schadensersatzansprüchen
gegen Organe wegen verfehlten Compliance Managements – Compliance-Managern wird bereits eine strafrechtliche
Garantenstellung zugesprochen.
Doch was verbirgt sich wirklich hinter dem
Begriff und welches Regelspektrum gibt es?
Welche Möglichkeiten hat die mittelständische Industrie, und ist Compliance vielleicht
doch mehr als notwendiges Übel in einer international vernetzten Wirtschaft? Diese und
andere Fragen sollen im Rahmen der zweiten
Mitteldeutschen Compliance Konferenz am
16. März 2017 diskutiert werden.
Anhand von Best-Practice-Lösungen soll verdeutlicht werden, dass ein Compliance-Management-System kein hochkomplexes, verwaltungsintensives Regelungsgelecht sein
muss, sondern ausgehend von der Größe
eines Unternehmens, seiner Märkte, seiner
besonders kritischen Bereiche ein sehr indi-
viduelles, schlankes Managementtool sein
kann, das die unternehmerischen Ziele nicht
behindert, sondern nachhaltig fördert.
Die Ausschreibung richtet sich daher vor allem an Unternehmen, die mit ihrem Compliance Management im mittelständischen
Bereich praktische und anwendbare Wege
gefunden haben, ein regelkonformes Verhalten ihres Unternehmens zu organisieren.
Auch Teillösungen können (z. B. Arbeitsrechts-Compliance) preiswürdig sein.
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