Ausgabe 02 | 2016 VORSPRUNG DURCH NÄHE l l e u t k A Hochschule Mittweida Partner des Mittelstands Tradition und Moderne Dr. August Oetker erläutert Erfolgsrezept Sommerfest bei imk Industrieverein besucht Kulturdenkmal www.industrieverein.org Wichtiger Branchentreff für Metallbearbeitung und Zulieferbranche vom 7. bis 10. März 2017 Beim Messeverbund Intec und Z auf dem Leipziger Messegelände haben sächsische Unternehmen ein Heimspiel Der Zuspruch für die Leipziger Industriemessen Intec und Z ist ungebrochen: Bereits jetzt haben sich mehr Aussteller für die nächste Auflage der Intec angemeldet als im Vergleichszeitraum der Vormesse. Intec und Z sind fest in Mitteldeutschland verankert und haben sich gleichzeitig als internationale Fachmessen erfolgreich etabliert. Die Intec ist eine der führenden Messen für Werkzeugmaschinen sowie Fertigungsund Automatisierungstechnik in Deutschland und Europa. Die parallel stattindende Zuliefermesse Z fokussiert sich auf industrielle Zulieferungen für Teile, Komponenten und Baugruppen sowie auf technologische Verfahren als Dienstleistungen. Der einmalige Messeverbund wird stetig weiterentwickelt. Innovative Trends aus dem Werkzeugmaschinenbau sowie der Fertigungs- und Automatisierungstechnik werden dabei berücksichtigt. So greift während der Intec und Z 2017 eine Sonderschau mit integriertem Fachforum das Branchenthema „Intelligenter Leichtbau“ auf. Darüber hinaus können sich die Besucher beim Technologieforum „Additive Fertigung“ über den aktuellen Stand der Produktionsverfahren informieren. Themen wie Industrie 4.0, Automatisierung und ressourcenschonende Produktion stehen im kommenden Jahr ebenfalls verstärkt im Fokus. Sie spielen vor allem im Fachprogramm, das unter anderem Konferenzen, Tagungen und internationale Workshops beinhaltet, eine zentrale Rolle. Auf der Intec und Z präsentieren sich weltweit agierende Unternehmen genauso wie Mittelständler, ausgewiesene Spezialisten für komplette Fertigungslösungen oder innovative Zulieferer. Firmen aus Sachsen sind traditionell stark auf dem Messedoppel vertreten und stellen zusammen mit Unternehmen aus Sachsen-Anhalt und Thüringen etwa ein Drittel der Aussteller. Fotos: Leipziger Messe GmbH / Uwe Frauendorf 2 IVS Aktuell 02/2015 www.industrieverein.org Auch der Intec-Preis, mit dem herausragende Entwicklungen der Aussteller gewürdigt werden, ist weiterhin ein Messebestandteil. Beim letzten Mal gewann mit der Werkzeugmaschinenfabrik Glauchau GmbH ein Teilnehmer aus Sachsen in der Kategorie „Unternehmen bis 100 Mitarbeiter“. Gleichzeitig wird die Z-Innovationsschau zum fünften Mal umgesetzt. Aussteller der Zuliefermesse zeigen ihre fortschrittlichen Produkte, Leistungen, Verfahren oder Dienstleistungen auf einer Sonderläche. Die Schau ist für alle Besucher der Z und Intec zugänglich. 2015 konnte der Messeverbund das beste Ergebnis seiner Geschichte verzeichnen: 1 433 Aussteller aus 33 Ländern stellten ihr Leistungsspektrum vor. Das attraktive Angebot zog 23 500 Besucher aus über 35 Ländern an. Mehr Informationen unter: www.messe-intec.de www.zuliefermesse.de Editorial | Inhalt | Impressum Editorial Liebe Mitglieder und Freunde des Industrievereins Sachsen 1828 e.V., ein Ziel des Industrievereins ist es, bei Kindern und Jugendlichen bereits frühzeitig das Interesse für Technik und Naturwissenschaften zu wecken. Aus diesem Grund veranstaltet der Industrieverein gemeinsam mit dem Branchenverband der Kultur- und Kreativwirtschaft Chemnitz am 22. und 23. April kommenden Jahres die erste Maker Faire in Sachsen in der Stadthalle Chemnitz. Im Mittelpunkt dieses familienfreundlichen Festivals für Inspiration, Kreativität und Innovation, das es bereits über 150 Mal weltweit gibt, stehen das Anfassen und Ausprobieren. Impressum Jede Maker Faire bietet viele interessante Mitmachstationen, ergänzt um spannende Vorträge und Workshops. Kinder und Schüler werden auf kreative und spielerische Weise für Wissenschaft, Technik und den lustvollen Umgang mit Materialien und Werkzeugen begeistert. Erinder und Bastler erhalten eine Plattform, auf der sie ihre Projekte einer breiten Öffentlichkeit präsentieren und Erfahrungen austauschen können. Für manchen Aussteller ist die Präsenz auch der Anfang eines erfolgreichen Startups. Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung. Ihre Inhalt IVS-AKTUELL Veranstaltungsrückblick Herausgeber: Industrieverein Sachsen 1828 e. V. Prof. Dr.-Ing. E. h. Hans J. Naumann (Präsident) Katrin Hoffmann M. A. (Geschäftsführerin) Geschäftsstelle: Zwickauer Straße 355A 09117 Chemnitz Tel.: 0371 802-597 Fax: 0371 802-599 [email protected] www.industrieverein.org Industrieverein fördert technischen Nachwuchs 4 Jahreshauptversammlung 2016 6 Industrieverein an der Hochschule Mittweida 7 Industriekultur und Naturerlebnis 8 Industrieverein informiert Eschenbach GmbH feiert Jubiläum mit Hausmesse 9 180 Jahre Technische Universität Chemnitz 9 Leistungsschau der regionalen Wirtschaft 10 Chemnitz 2020 bietet Plattform 10 Werkzeugmaschinenbauer NILES expandiert nach Russland 11 Elektromotorenwerk Grünhain GmbH produziert in Bulgarien 11 Foto Titelseite oben: Hochschule Mittweida Foto Titelseite Mitte: Ines Escherich Neuer Leiter an der Spitze des Industriemuseums 12 Trauer um sächsischen Visionär – Prof. Dr. Thomas Geßner 12 Druck: SCHWARZ Medien-Center GmbH Guteborner Allee 8 08393 Meerane Neuer Rektor der Technischen Universität Chemnitz gewählt 13 Wechsel in der Werkleitung des VW-Motorenwerkes 13 Neuer kaufmännischer Geschäftsführer bei eins energie 13 Erinnerungsstätte für friedlichen Umbruch geplant 14 Karrieremesse ChemCon 14 Runde Geburtstage 14 Redaktion / Anzeigen: Viola Rott, Katrin Hoffmann, Claudia Weber, Patricia Dietel Layout / Satz: Viola Rott M. A. Da die Zeitschrift durch Anzeigen inanziert wird, freuen wir uns, wenn Sie sich mit einem Inserat unseren Mitgliedern bekannt machen. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle des Industrievereins Sachsen 1828 e. V. Ausblick Veranstaltungsplan 15 Zweiter Mitteldeutscher Compliance Preis ausgelobt 15 IVS Aktuell 02/2016 www.industrieverein.org 3 Veranstaltungsrückblick Industrieverein fördert technischen Nachwuchs Tag der Industrie und Wissenschaft mit Speeddating, Firmenkontaktmesse, Preisverleihungen und Festvortrag Zum 11. Tag der Industrie und Wissenschaft konnten sich Studierende mit Interesse an Praktika und Abschlussarbeiten beim Speeddating im 5-Minuten-Takt mit Geschäftsführern und Personalverantwortlichen verschiedener Mitgliedsfirmen des Industrievereins über berufliche Chancen und Perspektiven informieren. Parallel fand an der TU Chemnitz die Firmenkontaktmesse WIK-Chemnitz mit knapp 80 Ausstellern statt. bei niedrigen Temperaturen und als Deckelektrode umzusetzen. Hierdurch wird das schnelle Prozessieren organischer Solarzellen auf dünnen Folien ermöglicht und dabei die gesamten Herstellungskosten erheblich gesenkt, sodass eine industrielle Serienproduktion erst möglich wird. Durch seinen Forschungsaufenthalt in Saudi-Arabien gelang es dem Wissenschaftler, mittels einer aufwändigen Messmethode und entsprechenden Dr. August Oetker Simulationen theoretische VorhersaHöhepunkt des Tages war die abendliche gen über die Leitfähigkeitssteigerungen in Dr. Selzer erfolgreich Netzwerke aus KohlenFestveranstaltung mit der Verleihung des mit Silbernanodrahtnetzwerken zu gewinnen. stoffnanoröhren als transparente Elektrode in 5 000 Euro dotierten Förderpreises „Richard Innerhalb eines europaweiten Projektes hat organischen Solarzellen implementiert. Die patentierten Prozesse ermögHartmann“ sowie der neun lichen einen erheblichen TechnoDeutschlandstipendien im Fraunlogiesprung für die sächsische hofer IWU Chemnitz. Industrie von starren Displays hin Der Industrieverein-Förderpreis zur vollkommen lexiblen und ging in diesem Jahr an Dr. Franz bruchsicheren UnterhaltungsSelzer, Absolvent der Technielektronik. schen Universität Dresden, für Festredner des Abends war Dr. seine Forschungsergebnisse zu August Oetker, Urenkel des Netzwerken aus Silbernanodrähgleichnamigen Firmengründers, ten, die als transparente Elektroder das Unternehmen, welches de für lexible organische Solarheute zu den größten internatizellen eingesetzt werden. onal tätigen deutschen FamilienHierbei führte er drei neuartige konzernen zählt, von 1981 bis Prozesse ein, die es ermöglichen, hochleitfähige oder sehr transpa- Der diesjährige Förderpreis ging an Dr. Franz Selzer, Absolvent der Tech- 2009 als persönlich haftender Gesellschafter leitete. rente Silbernanodrahtelektroden nischen Universität Dresden. Fotos: Ines Escherich 4 IVS Aktuell 02/2016 www.industrieverein.org Veranstaltungsrückblick „Familienunternehmer denken in Generationen und nicht in Fünf-Jahres-Verträgen, sie fühlen sich als Glied einer langen Tradition“, beschrieb der Bielefelder Unternehmer vor den knapp 200 Gästen aus der sächsischen Industrie und Forschung das Erfolgsrezept seines Unternehmens. Dazu komme eine breite Diversiikation in unterschiedlichen Geschäftsfeldern. Rund 400 Firmen, die in unterschiedlichen Branchen tätig sind, unter anderem in den Bereichen Nahrungsmittel, Getränke, Schifffahrt, Finanzwesen, Hotelgewerbe und Verlagswesen, zählen aktuell zur Oetker-Gruppe. Und nicht zuletzt tragen auch lache Hierarchien, Nähe zu den Mitarbeitern, kurze Entscheidungswege sowie kurze Reaktionszeiten zum Erfolg des Unternehmens bei, so Oetker, der sich selbst als Unternehmer zum Anfassen beschrieb und die Gäste des Abends in seinen Bann zog. Den Tag der Industrie und Wissenschaft veranstaltete der Industrieverein Sachsen 1828 e.V. in Kooperation mit der TU Chemnitz und der Vereinigung Wirtschafts- und Industriekontakte Chemnitz sowie mit Unterstützung seiner Mitglieder. (kh) Dr. Michael Kuhl Sören Uhle Dr. August Oetker und Prof. Dr. Hans J. Naumann Dr. Karsten Walzer Dr. Hartmut Mangold Prof. Dr. Reinhard Erfurth IVS Aktuell 02/2016 www.industrieverein.org 5 Veranstaltungsrückblick Jahreshauptversammlung 2016 Wahlen im Vorstand und Kuratorium, Initiativen und Projekte des Industrievereins Sachsen 1828 e.V. Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des Industrievereins Sachsen 1828 e.V. am 28. April standen die Berichte des Präsidenten, Kuratoriumssprechers, Schatzmeisters und Vorsitzenden des Fördervereins. In Vertretung des Präsidenten gab Vizepräsident Prof. Dr. Udo Bechtloff einen Jahresrückblick und informierte über die Stellungnahme des Industrievereins Prof. Dr. Reinhard Erfurth Prof. Dr. Udo Bechtlof Klaus Jungnickel gegenüber dem Bundesverkehrsministerium zum Referentenentwurf des Bundes- rungs- und Entverkehrswegeplans 2030. In dieser fordert w i c k l u n g s g e der Industrieverein die Aufnahme der Strecke sellschaft CWE Chemnitz–Leipzig und deren Elektriizierung im April 2017 als Voraussetzung für den schnellen An- durchführen. In schluss der Region Chemnitz an das Schie- diesem Zusamnenfernverkehrsnetz der Deutschen Bahn. menhang forProf. Bechtloff rief alle Mitglieder des Indus- derte Prof. ErFotos: Ines Escherich trievereins auf, sich ebenfalls mit einer Stel- furth eine noch Kuratorium des Industrievereins Kai Herbert Siedlatzek engere Verbinlungnahme am Verfahren zu beteiligen. Anschließend sprach Kuratoriumssprecher dung zur Kreativwirtschaft mit dem Ziel, die des Freistaates Sachsen und der Stadt ChemProf. Dr. Reinhard Erfurth über Aktivitäten und sich bildenden Kreativstrukturen zu fördern nitz sei hier ein erster Schritt getan, so Erfurth. Projekte des Industrievereins, wie die Durch- und auch kleinere hoch innovative Unterneh- Weiterhin informierte er über neue Wege der Internationalisierung gemeinsam mit dem führung der Maker Faire Sachsen, einer Messe men in den Industrieverein einzubinden. für Erinder, Tüftler und Kreative. Dieses „krea- Weiterhin plädierte er für ein kontinuierliches Fraunhofer-Institut MOEZ in Leipzig und regtive Festival“ wird der Industrieverein gemein- Engagement in den Bereichen Kunst, Kultur te den Ausbau und die Unterstützung des sam mit dem Branchenverband der Kreativ- und Sport. Mit dem Aufbau der Chemnitzer Kompetenzzentrums zur Digitalisierung des wirtschaft sowie der C³ Veranstaltungszentren Route der Industriekultur als sächsisches Pilot- Mittelstandes sowie die Fortsetzung der InitiGmbH und der Chemnitzer Wirtschaftsförde- projekt mit Unterstützung der Kulturstiftung ative Arbeitswelten von morgen an. (kh) Neu im Kuratorium Neu im Vorstand Als neues Mitglied im Vorstand des Industrievereins wurde Lars Fassmann, Vorstand der chemmedia AG, gewählt. Der 39-Jährige studierte Wirtschaftsinformatik an der Technischen Universität Chemnitz. Noch während des Studiums gründete er die chemmedia AG, inzwischen ein weltweit agierenLars Fassmann des Unternehmen für digitale Bildung und internationales Marketing. Lars Fassmann vertritt die Wählervereinigung Volkssolidarität im Chemnitzer Stadtrat, ist Vorstand des Landesverbands der Kulturund Kreativwirtschaft Sachsen und Mitglied im Beirat für Digitale Wertschöpfung, welcher das Wirtschaftsministerium berät. 6 Das Kuratorium wird ab sofort durch Dr. Jan Wabst, Geschäftsführender Gesellschafter der SEIWO Technik GmbH, verstärkt. Der 40-Jährige absolvierte ein betriebswirtschaftliches Studium an der TU Chemnitz und bekleidete anschließend verschiedene Positionen im In- und Ausland für Triumph-Adler und Trenkwalder. 2010 wechselte er zum VOITHDr. Jan Wabst Konzern, wo er am Standort Chemnitz zunächst als kaufmännischer Leiter, später als Geschäftsführer, für die Bereiche Finanzen und Personal zuständig war. Er promovierte 2013 an der LSE London School of Economics and Political Science. 2014 übernahm er die SEIWO Technik GmbH, die im Museums- und Ausstellungsbau sowie der Werbetechnik aktiv ist, und leitet sie seitdem. IVS Aktuell 02/2016 www.industrieverein.org Veranstaltungsrückblick Industrieverein an der Hochschule Mittweida Forensik-Professor erläutert Gefahren für Unternehmen durch Internet-Kriminalität Foto: Hochschule Mittweida Als ehemaliger Student und Doktorand der Hochschule Mittweida, freute sich Prof. Dr. Udo Bechtloff, Vizepräsident des Industrievereins, ganz besonders über die Einladung der Hochschule und lobte die Bildungseinrichtung für ihre äußerst positive Entwicklung. „Wer auf eine 150-jährige Tradition, insbesondere in der IngenieurausProf. Dr. Udo Bechtlof bildung, zurückblicken kann, darf durchaus stolz sein“, so Bechtloff in seiner neues Laserforschungszentrum solle am 12. Eröffnungsrede im Fernsehstudio des hoch- Oktober 2016 eröffnet werden. modernen Zentrums für Medien und Sozia- Aber nicht nur in Forschungskooperationen le Arbeit. „Eine moderne Ausstattung, ein sei die Hochschule Partner des Mittelstands, sehr gutes Verhältnis zwischen Lehrkräften auch mit ihren Studien- und Weiterbildungsund Studierenden, ein Campus der kurzen angeboten des Mittelstandsinstituts MIKOMI Wege und ein enger Kontakt zur Industrie reagiere die Hochschule Mittweida gezielt – das sind nur einige hervorzuhebende Ei- auf den Bedarf der regionalen Wirtschaft. genschaften dieser Hochschule“, betonte Im anschließenden Vortrag erläuterte Forensik-Professor Dirk Labudde wie Firmen Ziel Bechtloff. Prof. Dr. Gerhard Thiem, Prorektor für For- von Computerangriffen werden. In seinem schung und Entwicklung, wies auf die Nähe deutschlandweit einzigartigen Studiengang der Hochschule zum sächsischen Mittelstand „Allgemeine und digitale Forensik“ werden hin. Das werde in zahlreichen Forschungs- Studenten in einmaliger Fachkombination kooperationen deutlich, so Thiem. Mit ihren unter anderem darin ausgebildet, digitale innovativen, praxisnahen Studiengängen an Spuren auf Datenträgern aufzuspüren und fünf Fakultäten biete die Hochschule ihren auszuwerten sowie Hackerangriffe zu erken6 500 Studierenden das Fachspektrum einer nen. Die Besten dieser IT-Forensiker werden Vollhochschule. Vor allem der Forschungs- künftig Spezialaufgaben bei der Polizei überschwerpunkt Lasertechnik suche mit seiner nehmen, so Labudde. 40-jährigen Forschungstradition bundesweit Um sich vor Internetkriminalität zu schütseinesgleichen, betonte der Prorektor. Ein zen, rät der IT-Spezialist mittelständischen Die Gäste erhielten Einblick in das Herbert E. Graus Fernsehstudio Prof. Dr. Gerhard hiem Firmen, sich zunächst auf die Suche nach „offenen Türen“ im Unternehmen zu begeben. Dazu gehören beispielsweise eine IT-Grundschutzanalyse, das Überprüfen der WLAN-Einstellungen, die regelmäßige Kontrolle des Virenschutzes sowie Zugangskontrollen. Außerdem müssten vor allem auch die eigenen Mitarbeiter sensibilisiert werden, um nicht Opfer von sogenannten Social Engineer Hackern zu werden. Social Engineers spionieren das persönliche Umfeld ihrer Opfer aus, täuschen Identitäten vor oder nutzen Verhaltensweisen wie Autoritätshörigkeit aus, um geheime Informationen oder unbezahlte Dienstleistungen zu erlangen. So können sie in fremde Computersysteme eindringen und vertrauliche Daten einsehen. Zum Schutz des Unternehmens müssten daher IT-Maßnahmen und Mitarbeitersensibilisierung stärker ineinander greifen. (kh) Rundgang durch das eigene Radiostudio der Hochschule IVS Aktuell 02/2016 www.industrieverein.org 7 Veranstaltungsrückblick Industriekultur und Naturerlebnis Industrieverein besucht Kulturdenkmal „Alte Merkelfabrik“ – Zeugnis der frühen Industriebauten Sachsens Fotos: Industrieverein Das diesjährige Sommerfest des Industrievereins fand im Kulturdenkmal „Alte Merkelfabrik“, seit 2014 Firmensitz der imk automotive GmbH, statt. Kirchenbaumeisters Christian Friedrich Uhlig. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Mühle umgebaut und unter Friedrich Eduard Lohr wurden Möbel produziert. Der Name „Alte Gleich zu Beginn nutzen die Gäste die Möglichkeit, die reizvolle Umgebung des Sternmühlentals bei einer Kremserfahrt kennenzulernen. Parallel dazu führte imk Geschäftsführer Dr. Trepte durch seinen siebenstöckigen Firmensitz. Das Gebäude aus dem frühen 19. Jahrhundert gehört zu den letzten noch erhaltenen Spinnmühlen des bedeutenden sächsischen Merkelfabrik“ geht auf dessen Schwiegersohn Ernst Merkel zurück, der die Fabrik übernahm. Ab 1990 stand das Gebäude dann viele Jahre leer und veriel zusehends. 2011 kaufte die imk die Spinnmühle und baute sie zum Firmensitz und Forschungsinstitut um. Abgerundet wurde das Fest durch ein rustikales Grillbuffet. Prof. Erfurth dankte Herrn Dr. Trepte für die Einladung. Das Unternehmen Dr. Jens Trepte erläuterte den Gästen die aufwändige Rekonstruktion des Gebäudes. 8 Die imk automotive GmbH ist seit über 10 Jahren Spezialist für branchenübergreifende Beratungs- und Ingenieurdienstleistungen. Das Unternehmen erbringt Engineering- und Consultingleistungen in der Produktentwicklung, der Fertigungsprozessplanung sowie der ergonomischen Prozess- und Produktgestaltung. Gemeinsam mit Kunden in aller Welt entwickelt imk innovative Produkte, Fertigungsprozesse und Informationstechnologien. IVS Aktuell 02/2016 www.industrieverein.org Für internationales Flair sorgte die afrikanische Band „Arba & friends“. Auch die Gäste konnten ihr Rhythmusgefühl unter Beweis stellen. Industrieverein informiert Eschenbach GmbH feiert Jubiläum mit Hausmesse Anlässlich des 25. Jahrestages der Firmengründung in Mühlau öffnete die Eschenbach GmbH zur Hausmesse ihre Türen. Zum Programm gehörten eine Ausstellung der hauseigenen innovativen Zeltwelten, Besichtigungsmöglichkeiten von Produktion und Konfektionierung sowie ein Vereinswettkampf im Zeltaufbau einer Multi-Light-Pagode. Foto: Top-Magazin Das Familienunternehmen von Inhaber und Geschäftsführer Alexander Eschenbach steht für Moderne, Offenheit und Interaktion. Dieses Selbstverständnis der Eschenbach GmbH wird insbesondere durch Nähe zum Kunden, Kommunikation und partnerschaftlichen Dialog umgesetzt. 200 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen an allen Standorten. Dazu gehören neben dem Hauptsitz in Bad Königshofen die Niederlassungen Mühlau, Schkeuditz und Ludwigsfelde. Eschenbach stellt, als Systempartner in Sachen Zeltbau, Zeltlogistik und Zubehör, Zeltsysteme für verschiedenste Ansprüche her: von der Privatparty über Großveranstaltungen für Kultur und Sport sowie Industrie und Wirtschaft. Auch Planen für LKW und Kleinanhänger, Abdeck- und Werbeplanen sowie Sonderkonstruktionen, Markisen, Sonnensegel und Pavillons werden im Rahmen modernster Fertigungsprozesse umgesetzt. Foto: Eschenbach GmbH Im Event-Bereich bietet die Eschenbach GmbH ein Full-Service-Programm an, welches verschiedene Zeltsysteme und individuelles Branding bis hin zur kompletten Ausstattung des Objektes umfasst – vom klassischen Bierzelt bis zum voll ausgestatteten Abbild einer Almhütte. Auch Erstaufnahmelager für Flüchtlinge konnten mit den Zelten aus Mühlau realisiert werden. Aber nicht nur in Deutschland, sondern weltweit ist Eschenbach mit den individuellen Zeltsystemen vertreten – so mit 81 Zelten bei der Fußball EM in Frankreich. „Zudem tragen die Fanmeilen unsere Handschrift“, so Alexander Eschenbach. 180 Jahre Technische Universität Chemnitz Am 2. Mai des Jahres 1836 wurde auf Initiative des Königlich-Sächsischen Industrievereins die Königliche Gewerbeschule zu Chemnitz in den Räumen der hiesigen Lateinschule gegründet. Damals waren es gerade mal 14 Zöglinge, die sich zur wissenschaftlichen Ausbildung einschrie- ben. 180 Jahre später begeht die Universität dieses Jubiläum mit inzwischen über 11 000 Studierenden. Anlässlich ihres Jubiläums präsentierte die TU Chemnitz im Rahmen einer Ausstellung im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz Produkte neuester Forschungsarbeiten und Die Gäste der AC-21-Konferenz besuchten unter andezeigte das fortschrittlirem die NILES-SIMMONS Industrieanlagen GmbH. che Prinzip altbekannter Techniken. zum Wandel der Gesellschaft durch WissenParallel dazu fand das Internationa- schaft“ teil. Neben Vorträgen gab es zahlreile Forum des Netzwerks „Academic che Diskussionsrunden und Workshops mit Consortium 21“ statt. Mehr als 120 dem Ziel, die Zusammenarbeit in Ausbildung internationale Gäste kamen nach und Forschung unter den Mitgliedern zu verNach dem Festakt zum 180-jährigen Jubliläum wurde Chemnitz und nahmen an der Ver- tiefen. Aktuell gehören 19 Universitäten aus anstaltung zum Thema „Netzwerke elf Ländern zum Netzwerk. (Fotos: TUC) die Geburtstagstorte angeschnitten. IVS Aktuell 02/2016 www.industrieverein.org 9 Industrieverein informiert Leistungsschau der regionalen Wirtschaft Dienstleistungsmarkt für die Wir tschaft Geschäftsführer, 38, strategisch, sucht: Dienstleistungsprofis! Als Schaufenster einer starken Wirtschafts- und Wissenschaftsregion präsentierten sich vom 31. Mai bis 2. Juni 2016 LiMA, mtex+ und SIT mit IT-Anwenderforum in der Messe Chemnitz. Mehr als 3 500 Besucher informierten sich an den Ständen der über 280 Aussteller zu Neu- und Weiterentwicklungen auf den Gebieten Technische Textilien, Leichtbaulösungen, Automatisierungs- und Produktionstechnik sowie Zuliefer- und IT-Dienstleistungen für nahezu alle Industriezweige. „Das neue branchenübergreifende Konzept des FachmessenVerbundes haben sowohl die Aussteller als auch die Besucher 27. Sep. 2016 Dienstleistungen für die Wirtschaft Arbeitsschutz und Sicherheit Bau und technische Infrastruktur Betriebliches Gesundheitsmanagement Energie, Umwelt, Entsorgung Facility Management Gewerbeimmobilien gut angenommen. Damit konnten wir auch eine deutlich über die Region hinausreichende Wirkung erzielen, wie beispielsweise die Besuche chinesischer oder tschechischer Wirtschaftsdelegationen zeigten, die sich insbesondere für die hiesigen Kompetenzen im Leichtbau, im Bereich der Technischen Textilien und im Maschinenbau interessierten“, betont Michael Kynast, Geschäftsführer der Messe Chemnitz. Die Heckert GmbH war in diesem Jahr Praxispartner der Industrieschau. Der Werkzeugmaschinenhersteller rückte bei seinem zeitgleichen Open House eine Weltneuheit in den Mittelpunkt, worüber sich die Besucher der SIT mittels Shuttleservice gleich im Unternehmen informieren konnten. Informationstechnik Ingenieurdienstleistungen Instandsetzung/Wartung Chemnitz 2020 bietet Plattform Internationales Geschäft Logistik/Transport Marketing und Vertrieb Personal/Bildung und Gesundheit Prüf- und Messdienste Technologie- und Innovationsförderung Wirtschaftsberatung/ Finanzen/Versicherungen Qualitätsmanagement Zeiterfassung www.forum-chemnitz2020.de www.messe-chemnitz.de w w w. p 3 n - m a r k e t i n g . d e 10 „Chemnitz 2020 – Dienstleistungsmarkt für die Wirtschaft“ bietet auch in der zweiten Ausgabe, am 27. September 2016, mittelständischen Unternehmen eine Informations- und Kommunikationsplattform. Kleine und mittlere Unternehmen der Region stehen auch künftig vor anspruchsvollen Herausforderungen. Dazu gehören knappes Personal, fehlendes Spezial-Knowhow, Innovationsdruck und die Globalisierung. Zur Bewältigung dieser Aufgaben sind Dienstleistungsprois als Part- ner gefragt. Hier indet sich auch der Ansatzpunkt von Chemnitz 2020. Die Messe bietet als Dienstleistungsmarkt für Unternehmen den Besuchern und Ausstellern eine interdisziplinäre Informations- und Kommunikationsplattform zu zahlreichen Dienstleistungen. Sie spannt einen Foto: Messe Chemnitz / Wolfgang Schmidt IVS Aktuell 02/2016 www.industrieverein.org Bogen vom Arbeitsschutz über die Entsorgung, Instandsetzung bis zum Qualitätsmanagement. Der Dienstleistungsmarkt wird so wieder ein Impulsgeber für die intensive Vernetzung von Industrie und Dienstleistungsbranche. Im vergangenen Jahr präsentierten sich 80 sächsische Firmen von der IT über technische und EngineeringLeistungen bis zur Qualiizierung in der Messe Chemnitz. Das Format des Dienstleistungsmarkts für die mittelständische Fertigungsindustrie umfasst neben der Ausstellung auch ein ganztägiges Vortragsprogramm. Industrieverein informiert Werkzeugmaschinenbauer NILES expandiert nach Russland Die Wirtschaftssanktionen gegen Russland haben die Geschäfte der sächsischen Maschinenbauer erheblich eingeschränkt. Das Embargo trifft auch den Chemnitzer Werkzeugmaschinenbauer NILES-SIMMONS, der massive Einbußen im Export verkraften musste. Um die verlorenen Marktanteile zurückzugewinnen, geht das Unternehmen jetzt andere Wege und gründete mit einem russischen Partner in Kasan, der Hauptstadt der russi- schen Republik Tatarstan, eine Tochterirma zur Produktion seiner umfangreichen Werkzeugmaschinen. Sie heißt NSH-RUS – eine Kombination aus dem Namen Niles-Simmons-Hegenscheidt und Russland. „Die Russen schätzen die Qualität aus Deutschland. Sie inden es sehr gut, dass wir vor Ort sowohl moderne Dreh- und Fräsbearbeitungszentren als auch Maschinen für die Flugzeug-, Metro- und Eisenbahn-Industrie herstellen wollen“, sagt der Geschäftsführende Gesellschafter Prof. Dr. Hans J. Nau- mann. Bis zur vollen Produktion neuer Maschinen sei es jedoch noch ein langer Weg. In der Zwischenzeit werde die NSH-Gruppe durch die Zulieferung von Maschinenteilen proitieren, so Nauman weiter. Insgesamt werde die Gruppe, zu der weltweit sechs Werke gehören, zehn Millionen Euro in Gebäude sowie Maschinen und Anlagen investieren. Die Produktionshalle solle im ersten Quartal 2017 stehen. Parallel dazu werden russische Mitarbeiter in der Chemnitzer Firmenzentrale geschult. Elektromotorenwerk Grünhain GmbH produziert in Bulgarien Die Elektromotorenwerk Grünhain GmbH ist ein traditionsreiches mittelständisches Unternehmen des Elektromaschinenbaus, welches kundenspeziische Antriebe und Antriebskomponenten für Industrieanwendungen wie Pumpen, Transportbänder, Kompressoren, Torantriebe produziert. Mehr als 240 Mitarbeiter sind für das Unternehmen tätig. Im vergangenen Jahr hat das Elektromotorenwerk einen Joint-Venture-Vertrag mit einem großen bulgarischen Kranhersteller geschlossen. Seit Anfang des Jahres wird vor Ort produziert. genieure und einen Werkleiter, und können so bis zu 4 000 Motoren für Laufkatzen und 1 500 Hebemotoren fertigen. Warum haben Sie den Schritt nach Osteuropa gewagt? Fotos: Elektromotorenwerk Grünhain GmbH Wir sind nach Gabrowo in Bulgarien gegangen, um vor Ort schen Standort zu stärken. Die Entwicklung für den Kunden produzieren zu können. der neuen Produkte und deren Vertrieb werHerr Rauchfuß, wie ist Ihr Unternehmen Zunächst bauen wir dort Motoren mit einer den auch künftig von Grünhain aus gesteuert. in Bulgarien aufgestellt? neuen Bremse für Laufkatzen. Parallel dazu Auch die Kernelemente kommen weiterhin Seit Beginn dieses Jahres beschäftigen wir entwickeln wir neue Hebemotoren. Wir wol- von hier, so dass wir künftig mehr am heimizwölf Mitarbeiter vor Ort, darunter drei In- len so unser Standardmotorengeschäft aus- schen Standort produzieren werden. Außerbauen – bisher produzieren wir dem werden wir so internationaler. Mehrere sehr kundenspeziisch – und Mitarbeiter waren bereits vor Ort in Bulgariwir hoffen, von Bulgarien aus en und konnten sich ihr eigenes Bild von der auf dem türkischen Markt Fuß dortigen Qualität und Produktivität machen. fassen zu können. Bisher sind Oftmals waren 80 Prozent unserer Kunden sie sehr positiv in Deutschland, nur 15 bis 20 überrascht. Prozent unserer Produkte werden exportiert. Das wollen wir Das Gespräch mit ausbauen. Volkmar Rauchfuß, dem GeWelche Auswirkungen wird schäftsführer der die Expansion auf Ihr UnterElektromotorenEin weiteres neues Produkt der Elektromotorenwerk Grünhain nehmen in Grünhain haben? werk Grünhain GmbH ist der Mittelmotor „ERZMO“ für den Cargobereich GmbH, führte – hier gezeigt in der Anwendung Werksdreirad des Radherstel- Unser Ziel ist es, mit unserer Präsenz in Bulgarien den deut- Volkmar Rauchfuß Katrin Hoffmann. lers CSV, Bautzen. IVS Aktuell 02/2016 www.industrieverein.org 11 Industrieverein informiert Neuer Leiter an der Spitze des Industriemuseums Das Industriemuseum Chemnitz hat seit Mai einen neuen Leiter: Dr. Oliver Brehm. In seiner neuen Funktion trägt Dr. Brehm die Verantwortung für die Organisation und Entwicklung des Industriemuseums Chemnitz. Überzeugen konnte er im Auswahlverfahren vor allem durch seine vielseitigen Kompetenzen auf dem Gebiet der Kultur- und Museumsarbeit, die er auch in mehreren wissenschaftlichen Publikationen vorgelegt hat. So um- fasst seine Vita neben einer Promotion in Archäologie auch Tätigkeiten in diversen Museen im In- und Ausland. „Industriegeschichte ist ein wesentlicher Teil der Kulturgeschichte – gerade hier in Sachsen“, sagt er über seine neue Aufgabe. „Und mit Kulturgeschichte habe ich mich mein ganzes Arbeitsleben lang beschäftigt“, so Brehm. Zu seinen Zielen sagte er: „Wir wollen im Industriemuseum nicht nur einfach Gegenstände zeigen, sondern Beziehungen zu den Menschen knüp- fen, die mit diesen Objekten gearbeitet haben. Neben dem Rückblick auf die industrielle Entwicklung Sachsens soll auch die Innovationsfähigkeit der sächsischen Industrie zukünftig in den Fokus gerückt werden.“ Für seine neue Wirkungsstätte verlegte Dr. Brehm seinen Wohnsitz von Paderborn auf den Chemnitzer Kaßberg. Foto: Industriemuseum Trauer um sächsischen Visionär – Prof. Dr. homas Geßner Völlig unerwartet verstarb am 25. Mai 2016 Professor Thomas Geßner im Alter von nur 61 Jahren auf einer Forschungsreise in Japan. Der Gründer und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Elektronische Nanosysteme ENAS, Leiter der Professur Mikrotechnologie der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik sowie des Zentrums für 12 Mikrotechnologien an der TU Chemnitz war ein exzellenter Forscher und ein stets engagierter Förderer. Er hat herausragende und bleibende Verdienste für die Fraunhofer-Gesellschaft auf allen Gebieten seines Wirkens erworben. Dazu gehört auch die Initiierung und Förderung strategischer Kooperationen mit verschiedensten Partnern aus Industrie, Wissen- IVS Aktuell 02/2016 www.industrieverein.org schaft und Politik im Sinne der Weiterentwicklung der angewandten Wissenschaften und der efizienten Unterstützung der deutschen Wirtschaft. Der Industrieverein Sachsen verliert mit Professor Geßner nicht nur ein wertvolles Vereinsmitglied sondern auch einen über die Maße engagierten, international anerkannten Wissenschaftler und geschätzten Menschen. Industrieverein informiert Neuer Rektor der Technischen Universität Chemnitz gewählt Der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Gerd Strohmeier wurde am 14. Juni 2016 zum 32. Rektor in der 180-jährigen Geschichte der TU Chemnitz gewählt. „Es ist wichtig, der TU Chemnitz eine Wahrnehmung und Würdigung zu verschaffen, die ihr und der sie umgebenden Region angemessen ist – die nicht weniger ist als der Wachstumskern der Industrialisierung, die Wiege des Maschinenbaus und ein bedeutender wirtschaftlicher Faktor des Freistaats Sachsen“, so Strohmeier. Daneben sei es wichtig, die Konkurrenzfähigkeit der TU Chemnitz zu stärken, die regionale Verankerung auszubauen sowie gleichzeitig die internationale Vernetzung voranzutreiben. Dabei betonte er im Rahmen seines Konzepts „Gestalten, nicht verwalten“ insbesondere die politische Dimension des Rektorenamts. So gelte es, nachhaltig die Interessen der TU Chemnitz zu vertreten und aktiv Hochschulpolitik zu gestalten. Foto: Jacob Müller Professor Strohmeier, der für fünf Jahre gewählt wurde, setzte sich gegen Prof. fang des Jahres die Amtsgeschäfte des RekDr. Andreas Schubert durch, welcher seit An- tors kommissarisch leitete. Wechsel in der Werkleitung des VW-Motorenwerkes Uwe Thesling ist seit dem 1. Mai 2016 neuer Leiters des VW-Standortes Chemnitz. Er folgt auf Heinrich Nottbohm, der nach rund 38 Jahren bei VW und 10 Jahren erfolgreicher Arbeit am Standort Chemnitz seine aktive berufliche Laufbahn beendete. Uwe hesling (l.) und Heinrich Nottbohm vom VW-Motorenwerk Chemnitz (Quelle: Volkswagen Sachsen GmbH) „Das Motorenwerk Chemnitz hat unter der Verantwortung von Heinrich Nottbohm eine bemerkenswert erfolgreiche Entwicklung genommen“, erklärt Prof. Dr. Siegfried Fiebig, Sprecher der Geschäftsführung von Volkswagen Sachsen, und ergänzt: „Er hat das Werk zur Fabrik des Jahres geführt, den Standort exzellent im städtischen Umfeld platziert und die grundhafte Erneuerung der Fertigungsanlagen im Zusammenhang mit der Integration der neuen Motorenbaureihe EA 211 vorangetrieben.“ Uwe Thesling, gelernter Maschinenschlosser und Diplomingenieur für Maschinenbau, war erfolgreich im Motoren- und Getriebebau der Standorte Kassel, Wolfsburg und Changchun tätig. Ab 2001 leitete Thesling als Geschäftsführer das Getriebewerk in Barcelona und wurde 2008 Mitglied des Werksmanagements im Werk Kassel. Neuer kaufmännischer Geschäftsführer bei eins energie Herbert Marquard, Jahrgang 1954, ist seit 1. April 2016 neuer kaufmännischer Geschäftsführer bei eins. Der gebürtige Nordrhein-Westfale wurde vom Aufsichtsrat des Energieversorgers für vier Jahre bestellt. Marquard verfügt über umfangreiche Erfahrungen in Führungspositionen der Energiewirtschaft und ist insgesamt seit 44 Jahren in der Branche tä- tig. Zuvor war er kaufmännischer Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Pirna GmbH. Von 2008 bis 2010 war er darüber hinaus Vorstandsmitglied der ENSO AG, führte von 1991 bis 2008 die Geschäfte der Gasversorgung Sachsen Ost GmbH und war in unterschiedlichen Funktionen und Leitungspositionen innerhalb der Rhenag Gruppe tätig. eins ist der führende kommunale Energiedienstleister in Chemnitz und der Region Südsachsen. Das Unternehmen mit Sitz in Chemnitz versorgt rund 400 000 Haushaltsund Gewerbekunden mit Erdgas, Strom, Wärme und Kälte sowie Wasser und energienahen Dienstleistungen. (Foto: eins / Dirk Hanus) IVS Aktuell 02/2016 www.industrieverein.org 13 Industrieverein informiert Erinnerungsstätte für friedlichen Umbruch geplant Am 30. September 1989 verkündete Hans-Dietrich Genscher vom Balkon der westdeutschen Botschaft in Prag die Ausreisegenehmigung für Tausende DDR-Flüchtlinge. Es war ein Meilenstein auf dem Weg zur Wiedervereinigung – und der Anfang vom Ende der DDR. Etwa 4 000 DDR-Flüchtlinge lagen sich an diesem Abend in der westdeutschen Botschaft in Prag in den Armen. Am Tag darauf, am 1. Oktober, setzten sich die ersten Sonderzüge mit Flüchtlingen in Bewegung und fuhren von Prag über Dresden und Chemnitz (damals KarlMarx-Stadt) nach Hof. Die Route war von der DDR-Führung so gewählt worden, damit die Flüchtlinge die DDR auch über deren Grenze verließen. Bis zum 5. Oktober 1989 reisten Foto: aT2 - architektur - TRAGWERK so etwa zehntausend Menschen aus der DDR Deutschen Bahn erworben, auf aus. Am Abend des 4. Oktober dem eine Gedenkstätte errichtet 1989 führte dies in Dresden zu werden soll. teilweise gewaltsam verlaufen- Parallel wird unter Regie der den Protesten. Hochschule Mittweida ein histoAn dieses Ereignis zu erinnern, rischer Triebwagen originalgetreu welches unter anderem Auslöser umgestaltet und mit Ausstelfür die folgenden Montagsde- lungsmaterial versehen. Der Wamonstrationen in Leipzig und da- gen soll künftig Bahnhöfe in der mit für den friedlichen Umbruch gesamten Bundesrepublik ansteuwar, ist Ziel der Interessenge- ern, um so den Schülern in Ost meinschaft Damplok im säch- und West diesen wichtigen Teil sischen Nossen. Dazu hat der der deutsch-deutschen GeschichVerein ein Grundstück von der te anschaulich zu vermitteln. Karrieremesse ChemCon Am dem 9. November 2016 lädt der Career Service der TU Chemnitz zur nunmehr 23. Karrieremesse ChemCon ein. Regionale und überregionale Aussteller verschiedenster Branchen haben die Möglichkeit über beruliche Perspektiven in ihren Unternehmen zu informieren, um so Studierenden und Absolventen den Berufseinstieg zu erleichtern. Zusätzlich gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit spannenden Unternehmensvorträgen, professionellem Bewerbungsunterlagen-Check und Bewerbungsfoto-Shooting. Wei- terhin informieren die Jobwalls über die aktuellsten Stellenausschreibungen der Aussteller. Erwartet wird, wie in den vergangenen Jahren, ein Besucherstrom von circa 2 000 Studierenden und Absolventen. Die Anmeldung für Unternehmen ist ab sofort bis zum 15.08.2016 möglich unter: www.tu-chemnitz.de/career-service/chemcon Das Vorhaben hat bereits zahlreiche Unterstützer gefunden, darunter Prominente, wie Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière und Kabarettist Tom Pauls mit seiner Stiftung. Doch nach wie vor benötigt der Verein für die Umsetzung Sachspenden und Spenden inanzieller Art. Interessenten können sich gern an die Geschäftsstelle des Industrievereins wenden. Runde Geburtstage 2016 Volkmar Rauchfuß 06.07. 55 Elektromotorenwerk Grünhain GmbH Berthold Brehm 11.07. 65 Sächsisches Industriemuseum Chemnitz Erwin Trageser 12.07. 65 HTM Härtetechnik & Metallbearbeitung GmbH Petra Schwarz 17.07. SCHWARZ Medien-Center GmbH Prof. Dr. Andreas Schmalfuß 27.07. 50 Hochschule Mittweida (FH), University of Applied Sciences Dr. Peter Seifert 27.07. 75 Wolfgang Feiler 30.07. 65 Deutsche Bundesbank Filiale Chemnitz Frank Pudwell 05.08. 55 14.08. 55 19.08. 50 Telekom Deutschland GmbH Dr. Axel Schweppe Rechtsanwälte Schweppe & Möckel Jörg Jungmann IndiKar – Individual Karosseriebau GmbH Janko Mauksch 16.09. TCC – Technologie Centrum Chemnitz GmbH 14 IVS Aktuell 02/2016 www.industrieverein.org 40 Industrieverein Veranstaltungsausblick gratuliert Der Industrieverein Sachsen 1828 e.V. lädt ein: 20. August: Radtour auf dem Preßnitztalradweg 8. September: ab 18.00 Uhr Vereinsmeeting „Individuell, gepanzert, luxuriös – Fahrzeugbau bei Indikar“ Ort: Indikar Karosseriebau GmbH, Wilkau-Haßlau 27. Oktober: ab 18.00 Uhr Vereinsmeeting „Die Zukunft des Geldes im digitalen Zeitalter“ Referent: Sanjay Sauldie, Direktor des Europäischen Internet Marketing Institutes und der Akademie Ort: Schwarz Medien-Center, Meerane 12. November: ab 17.30 Uhr Landesindustrieball Sachsen Motto: „Japan. einfach. fantastisch.“ Ort: Kleiner Saal, Stadthalle Chemnitz 22. November: ab 18.00 Uhr Vereinsmeeting „Finanzierung des alten und neuen Mittelstands“ Referent: Burkhard von der Osten, Geschäftsführer der Commerzbank Dresden Ort: Hotel Chemnitzer Hof Weitere Veranstaltungsinformationen inden Sie unter www.industrieverein.org. Zweiter Mitteldeutscher Compliance Preis ausgelobt Das Thema Compliance ist allgegenwärtig. Gerichte beschäftigen sich zunehmend mit Schadensersatzansprüchen gegen Organe wegen verfehlten Compliance Managements – Compliance-Managern wird bereits eine strafrechtliche Garantenstellung zugesprochen. Doch was verbirgt sich wirklich hinter dem Begriff und welches Regelspektrum gibt es? Welche Möglichkeiten hat die mittelständische Industrie, und ist Compliance vielleicht doch mehr als notwendiges Übel in einer international vernetzten Wirtschaft? Diese und andere Fragen sollen im Rahmen der zweiten Mitteldeutschen Compliance Konferenz am 16. März 2017 diskutiert werden. Anhand von Best-Practice-Lösungen soll verdeutlicht werden, dass ein Compliance-Management-System kein hochkomplexes, verwaltungsintensives Regelungsgelecht sein muss, sondern ausgehend von der Größe eines Unternehmens, seiner Märkte, seiner besonders kritischen Bereiche ein sehr indi- viduelles, schlankes Managementtool sein kann, das die unternehmerischen Ziele nicht behindert, sondern nachhaltig fördert. Die Ausschreibung richtet sich daher vor allem an Unternehmen, die mit ihrem Compliance Management im mittelständischen Bereich praktische und anwendbare Wege gefunden haben, ein regelkonformes Verhalten ihres Unternehmens zu organisieren. Auch Teillösungen können (z. B. Arbeitsrechts-Compliance) preiswürdig sein. IVS Aktuell 02/2016 www.industrieverein.org 15
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