Vorgängerbauten Mittelalterliche Kapelle Von der mittelalterlichen Kapelle sind nur bruchstückhafte Schlaglichter ihrer Geschichte und Ausstattung überliefert. Die Mutterpfarrei war Heiligenstein, Pfründpatron das Domkapitel in Speyer. 1146 einer Legende nach Rast von Bernhard von Clairvaux in Berghausen auf seiner Reise nach Speyer 1348 urkundliche Erwähnung einer Kapelle 1459 Instandsetzung der Kapelle 1524 Kapelle wird als baufällig bezeichnet 1607 wird die Kapelle als Ruine bezeichnet und 1683 als Bau mit 4 Wänden ohne Dach Vorgängerbauten Kapelle im 18. Jahrhundert Im Jahr 1717 wurde vom Speyerer Domkapitel ein Neubau als Filiale der Pfarrei Heiligenstein errichtet. Über die Kostenaufteilung des Baues und des Unterhaltes gab es immer wieder Differenzen zwischen Domkapitel als Zehntherrn (Amt Marientraut), der Mutterpfarrei Heiligenstein und der Gemeinde Berghausen. Während des Polnischen - und Östereichischen Erbfolgekrieges wurde das kleine Gotteshaus als Grablege ranghoher Offiziere auserkoren. So wurde 1743 Herr Honoré Grimaldi aus der fürstliche Familie von Monaco in Berghausen bestattet. 1717 Neubau einer Kapelle auf dem Fundament der vorherigen 1782 Reparaturen und Erweiterung Planung und Bau der heutigen Kirche die Erlaubnis Im 19.Jahrhundert wuchs Berghausen, und damit der Wunsch nach einer eigenen Kirche. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten war allerdings ein Neubau, für den schon 1803 eine Genehmigung erteilt wurde, lang Zeit nicht realisierbar. Ab dem Jahre 1828 versuchten die Berghäuser Bürger wieder, über Eigenmittel und der Genehmigung einer Kollekte Geld für eine neue Kirche zu beschaffen und eine Baugenehmigung zu erhalten. Der erste Antrag 1828 wurde mit der Begründung , dass -- die katholischen Einwohner von Berghausen kaum eine Viertel Stund von ihrer Pfarrkirche zu Heiligenstein entfernt sind --, abschlägig beschieden. Dem zweiten Antrag 1833 erging es nicht besser, obwohl der Rat darauf hin wies, dass – schon mehremalen Unruhen in dieser Kirche (Heiligenstein), ja sogar schon Thätlichkeiten und Schlägereien (vorkamen) … Die Einwohnen von Heiligenstein betrachten die Kirche als ihr alleiniges Eigenthum….Dergleichen Reibungen… müssen am Ende zu groben Exzessen ausarten…. Endlich wurde 1835 der inzwischen dringend notwendige Neubau genehmigt. Planung und Bau der heutigen Kirche der Architekt Mit der endgültigen Planung wurde August von Voit beauftragt. Er überarbeitete den Entwurf von Gabriel Foltz (Bauprädikant zu Speyer), der Grundlage der Kostenschätzung war, und reichte den Plan zur endgültigen Genehmigung 1837 ein. August von Voit (1801-1870) 1822 Architekturstudium, danach Civilbauinspector 1840 Lehrstuhlinhaber für Architektur an der Akademie der bildenden Künste in München 1847 Leiter der Obersten Baubehörde der Staatsbauverwaltung einige von Voit errichtete Bauwerke - Neue Pinakothek in München - Wintergarten der Münchner Residenz - Hambacher Schloss für Ludwig II (nicht vollendet) - Fruchthalle Kaiserslautern - Rathaus Annweiler - Lutherkirche in Ludwigshafen - Synagoge in Rülzheim Planung und Bau der heutigen Kirche die Finanzierung Für die Realisierung des Bauvorhabens schätze von Voit eine Summe von 12.300 Gulden, der gesamte Bau kostete dann allerdings 15.000 Gulden. Wie aus einer im „Denk-Stein“ verwahrten Inschrift hervorgeht standen im Vorfeld des Baubeginnes folgende Mittel zur Verfügung: 800 Gulden: Spenden aus Berghausen 1.800 Gulden: Verpachtung der Schafweide 1.000 Gulden: Spende des Königs 2.500 Gulden: Kollekte im gesamten Königreich Bayern 800 Gulden: zusätzliche Kollekte Landkommissariat Speyer 600 Gulden: aus dem Testament von Frau Maria Anna Becker Die restliche 7.500 Gulden wurden aus Gemeindemitteln, Spenden, Kollekten, Krediten in Speyer bestritten. 1838 erfolgten die ersten Ausschreibungen. Aber erst nachdem die Finanzierung gesichert war, konnte am 22.April 1840 mit dem Bau begonnen werden. Planung und Bau der heutigen Kirche der Bau Nach jahrlangem Warten ging der Bau dann sehr schnell vonstatten. Nach dem Abriss der alten Kapelle und der Fundamentgründung erfolgte am 25.Juni 1840 die Grundsteinlegung. Nach einer Unterbrechung im Winter konnte im Frühjahr 1841 der Rohbau vollendet werden. Nach der Fertigstellung des Innenraumes wurde die Kirche am 10. Oktober 1841 durch den Speyrer Bischof Johannes Geissel geweiht. Die als romanisierender Saalbau erbaute Kirche ist von einer durch Sparmaßnahmen bedingten Vereinfachung der Architektur geprägt. So wird in der Fassadengestaltung fast vollständig auf plastische Elemente verzichtet. Als neues Element wurden die drei Blendbögen über den Fenstern im Giebel eingesetzt, die die drei Rundbogenfenster zu einem Drillingsfenster zusammenfassen. Der Architekt August von Voit hat die Entwürfe und den Bau nur überwacht. Die Leitung vor Ort hatte Gabriel Foltz inne, von dem auch die ursprünglichen Entwürfe stammten. Einige am Bau beteiligten Handwerker: Abbrucharbeiten: Jakob Lösch, Adam Jester (Berghausen) Maurerarbeiten: Jacob Grüsser (Oggersheim) Steinhauerarbeiten: Johann Schäfer, Elias Stoleis (Gimmeldingen) Zimmerarbeiten: Markus Eppel (Speyer) Schlosserarbeiten: Wilhelm Hoffmann, Fr. Steinhauer (Speyer) Glaserarbeiten: Bartholomäus Day (Schifferstadt) Schreinerarbeiten: Fr.Göpfrich, Gottlob Becker (Speyer) Dachdeckerarbeiten: Johann Doell (Frankenthal) Nicht ausgeführter Fassadenentwurf von Gabriel Foltz aus dem Jahre 1838 Aufnahme um 1915 Entwicklung bis 1929 In den Folgejahren wurde die zunächst noch spärliche Ausstattung der Kirche ergänzt und vervollständigt. So erhielt die Kirche Orgel, Turmuhr und Glocken. Für das Jahr Fronleichnamsfest 1853 wurde ein Tragehimmel angeschafft und 1861 der Hochaltar in Geschmackvoller Weise gestaltet. Noch war Berghausen aber eine Filialkirche von Heiligenstein. Um eine eigenständige Pfarrei zu werden, musste zuerst noch eine Immobilie für den Pfarrhaushalt gekauft werden. Dies konnte bewerkstelligt werden, so dass 1859 Joseph Eduard Konrad Bischoff als Pfarrer von Berghausen seinen Dienst antreten konnte. Mit dem Wachstum der Gemeinde wurde schon 1902 eine Vergrößerung ins Auge gefasst. Allerdings verhinderte zunächst der 1.Weltkrieg und dann der Untergang des angesparten Vermögens während der Inflation eine weitere Verfolgung dieser Pläne. Die Erweiterung von 1929 Im wesentlichen wurde das Kirchenschiff um ein Fensterfeld verlängert und der Chorraum mit Sakristei neu aufgebaut und nach Osten verschoben. Dabei wurde auch die Empore vergrößert. Entwicklung bis heute Nach dem letzten größen Umbau blieb der Baukörper unverändert. Hervorzuhebende Maßnahmen waren die Anschaffung 2 neuer Glocken nach dem 2.Weltkrieg, St. Maria-Glocke 305 kg St. Josephs-Glocke 505 kg die neben der nicht eingescholzenen St. Pankratius-Glocke 270 kg das Geläut vervollständigen. 1981/82 wurde eine neue Orgel angeschafft und Decke und Boden im Zuge einer umfassenden Renovierung erneuert. 2006 erhielt der Kircheninnenraum einen neuen Anstrich. Der Hl. Pankratius geboren um 289 in Phrygien (in der heutigen Türkei) gestorben 304 in Rom Gedenktag : 12.Mai (Eisheiliger) Die Legende erzählt, dass Pankratius, der verwaiste Sohn eines reichen Römers 303 mit seinem Onkel Dionys nach Rom reiste und dort Christ wurde. Mit seinem ererbten Vermögen half der 14 jährige den verfolgten, besonders den aufgrund ihres Glaubens gefangenen Christen. Nach dem Tod seines Onkels wurde Pankratius während einer Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian verhaftet und vor den Kaiser gebracht. Da Pankratius sich nicht vom Glauben abbringen ließ wurde er öffentlich enthauptet. Sein Leichnam wurde in den nach ihm benannten Katakomben an der Via Aurelia beigesetzt. Über seinem Grab errichtete Papst Symmachus im Jahr 500 eine Basilika, die unter Papst Honorius zur heutige Kirche S.Pancrazio ausgebaut wurde. Die Pfarrer von Berghausen Josef Eduard Konrad Bischof (Konrad von Bolanden) Pfarrer 1859 - 1869 Philipp Jotter Pfarrer 1911 - 1915 Alois Zorn Pfarrer 1958 - 1997 Johannes Busch Pfarrer 1869 - 1882 Karl-Josef Schröder Pfarrer 1916 -1935 Karl-Ludwig Hundemer Pfarrmoderator 1996 - 1997 Jakob Bernatz Pfarrer 1882 -1901 Friedrich Wenz Pfarrer 1935 - 1950 Ralf Metz Pfarrer 1997 - 2011 Franz Knoll Pfarrer 1901 -1911 Eugen Rössler Pfarrer 1950 -1958 Josef Metzinger Pfarrer 2011- Danksagung: Mein besonderer Dank gilt dem Verein für Heimat- und Brauchtumspflege in Römerberg und hier insbesondere Bernd und Klaus Lohrbächer, ohne deren Beitrag in Ortsgeschichte im Brennpunkt: KircheSchul- Klosterhof, erschienen 2013, diese Zusammenfassung ihrer Forschungen niemals zustande gekommen wäre. Weitere Quellen: Wikipedia, Ökumenisches Heiligenlexikon, Mitteilungen des historische Vereins der Pfalz 22-23
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