Programminfo - Arte Presse

Programminfo
15/10/16
Samstag, 15. oktober 2016, um 21.40 uhr
die vermessung der gefühle
Eine Dokumentation von luise wagner
Eine Koproduktion von zdf/Arte und doc station
deutschland 2016, 52 Min., Erstausstrahlung
Die Technik greift inzwischen tief in das Leben der
Menschen ein und hat sie durchschaubar gemacht. 40
Stunden pro Woche ist der Mensch durchschnittlich
im Internet und gibt dabei viel von sich preis. Wo man
ist, wohin man geht, was man kauft - das Internet weiß
alles: Es kennt die sexuellen Vorlieben seiner Nutzer, ihre
Beziehungen und politischen Meinungen. Doch erkennt
es auch menschliche Gefühle? Die Dokumentation begibt
sich auf eine Reise in die Welt der Gefühle und zeigt in
Los Angeles, Boston und Berlin, was technisch möglich
ist und welche Zukunftsvisionen die Forscher haben.
Virtuelle
Therapeuten
unterstützen
Psychologen
schon heute bei der Diagnose von Depressionen und
Traumata. Die Dokumentation zeigt, wie sich ein Avatar
mit Einfühlungsvermögen an die Psyche eines ExSoldaten herantastet. Gestik, Mimik und Stimmlage
des Veterans werden dabei aufgezeichnet. Gleichzeitig
werden anhand der nonverbalen Signale Rückschlüsse
auf posttraumatischen Stress gezogen. Wie oft senkt
er seinen Blick, wie oft lächelt er, wie lange dauert das
Lächeln?
Virtuelle Gemeinschaften
ersetzen heute den
persönlichen Austausch mit anderen. Soziale Netzwerke
verknüpfen uns mit Freunden weltweit - was uns gefällt
wird geliked und kommentiert. Bis zu 150 Mal schauen
wir pro Tag auf unser Handy, doch das Smartphone soll
in Zukunft auch uns durchleuchten. Hinter Milliarden von
Aufrufen, Likes und Emoticons steht ein Algorithmus,
der Informationen gezielt filtert. „Sentimental Mining“
- Stimmungssuche im Netz. Ebenso kann eine neue
Gesichtserkennungstechnologie Personen bereits heute
von anderen unterscheiden und identifizieren. Es wird
daran geforscht, sie mit Programmen für die Mimikanalyse
und der Datenflut aus sozialen Netzwerken zu verknüpfen.
So sollen zukünftig auch unsere Emotionen und virtuellen
Beziehungen transparent werden.
Die permanente Selbstbeobachtung - beispielsweise in
Form von der Überwachung des eigenen Schlafverhaltens
- soll das persönliche Glück steigern. Auch mit der
Datenbrille können die Nutzer ihre Gefühle über einen
längeren Zeitraum mathematisch analysieren. Doch
was machen diese neuen, faszinierenden Möglichkeiten
wirklich mit den Nutzern? Wie entschlüsseln Menschen
die Sprache der Emotionen, und wie machen das die
Maschinen? „Gefühlsnavi“ oder Intuition: Worauf will der
Mensch vertrauen?
Der Wissenschaftsautor Ulrich Schnabel hat die
Gefühlslandschaft der digitalen Welt für diese
Dokumentation analysiert. Er zeigt auf, wie Algorithmen
unsere Stimmung beeinflussen können und geht darauf
ein, was Gefühle zur heiß begehrten Ware macht. Wer
profitiert von der Durchleuchtung unserer Emotionen?
Die Dokumentation steht für Sie in voller Länge auf presse.arte.tv zur Ansicht bereit.
Pressekontakt: Vera Berger / [email protected] / T +33 388 14 24 18
Mehr Infos unter www.PRESSE.ARTE.TV / FOtos unter www.PRESSE.ARTE.TV oder per Mail an [email protected]
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