Kinderbetreuung in Linz ist 1A Linz „rettet“ OÖ-Durchschnitt

Pressekonferenz
Informationsunterlage zur
Pressekonferenz
Kinderbetreuung in Linz ist 1A
Linz „rettet“ OÖ-Durchschnitt
Ihre Gesprächspartnerin:
Stadträtin Karin Hörzing
Mittwoch, 28.9.2016 | Presseclub, Raum C | 12 Uhr
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Bettina Weixler
Mobil: 0664 / 84 11 778
E-Mail: [email protected]
Gemeinderatsfraktion der SPÖ Linz-Stadt
Altes Rathaus, Hauptplatz 1, 4041 Linz | [email protected] | www.linzpartei.at
Die Familienstadt Linz bietet ein optimales Netz für die Vereinbarkeit von Beruf
und Familie. Der Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer OÖ stellt der Stadt
Linz ein hervorragendes Zeugnis aus. Bei den Kriterien aus dem
Vereinbarkeitsindikator
für
Öffnungszeiten
von
Kinderbetreuungseinrichtungen (VIF-Kriterien) erfüllt Linz die Auflagen in all ihren Einrichtungen
zur Gänze. Linz trägt damit dazu bei, dass Oberösterreich bei der Bewertung
nicht noch schlechter abschneidet.
„Linz und der Großraum Linz ‚retten‘ den oberösterreichweiten Durchschnitt.
Das schlechte Ergebnis vieler oberösterreichischen Gemeinden zeigt, dass
noch vieles zu tun ist. Linz hat hier eine Vorreiterrolle: Bei uns ist Vereinbarkeit
von Beruf und Familie Realität“, betont Familienreferentin Stadträtin Karin
Hörzing.
Die sozialdemokratische Fraktion war und ist federführend für die Schaffung
von zielgerichteten Einrichtungen und räumt nun dem weiteren
bedarfsgerechten Ausbau höchste Priorität ein. „Wir schaffen damit nicht nur
optimale Bedingungen für Eltern. Die Errichtung von zusätzlichen
Kinderbetreuungseinrichtungen schafft zudem neue Arbeitsplätze, sichert
bestehende Jobs und stärkt damit den Wirtschaftsstandort Linz“, so Stadträtin
Hörzing weiter.
Linz ist Benchmark für Oberösterreich: VIF-Kriterien erfüllt
Sehr gutes Zeugnis durch Arbeiterkammer OÖ
Bereits zum 16. Mal hat die Arbeiterkammer OÖ den Kinderbetreuungsatlas erstellt,
der die institutionelle Kinderbetreuung in den Gemeinden abbildet. Oberösterreich
hat hier enormen Aufholbedarf, z.B. ist Oberösterreich im Bundesländervergleich bei
den täglichen Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen Schlusslicht. Der
Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer Oberösterreich zieht zur Beurteilung der
Versorgung durch Kinderbetreuungseinrichtungen folgende vier Kriterien heran:

Das Vorhandensein einer Krabbelstube bzw. die Möglichkeit, Kinder unter drei
Jahren in einer altersgemischten Gruppe im Kindergarten betreuen zu lassen.

Das Vorhandensein eines Kindergartens, der zumindest Montag bis
Donnerstag acht Stunden oder mehr durchgehend geöffnet ist.

Das Angebot eines Mittagessens im Kindergarten zumindest von Montag bis
Donnerstag.

Das Vorhandensein einer Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder an
mindestens vier Tagen pro Woche, wobei nicht zwischen Mitbetreuung der
Volksschulkinder im Kindergarten, Hort, Lernbetreuung und ganztägig
geführter Volksschule unterschieden wird.
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Zusätzlich kommt mit dem Vereinbarkeitsindikator für Familie und Beruf (VIF) ein
neues Instrument für die Bewertung der Kindergärten hinzu.
Die VIF-Kriterien sind eine mindestens 45 Stunden wöchentliche Öffnungszeit,
(werktags Montag bis Freitag), an vier Tagen pro Woche mindestens 9,5 Stunden
geöffnet, das Angebot für ein Mittagessen und eine maximale Schließung der
Einrichtungen für fünf Wochen im Jahr.
Nach diesen Kriterien gehört Linz zu den sogenannten 1A-Gemeinden, das heißt,
das Angebot entspricht in allen Punkten den oben genannten Ansprüchen.
Kriterien
Betreuung unter Dreijährige
Angebot in Linz
Erfüllt!
Kindergartenkinder – Öffnungszeiten
Mindestens 4 Mal 8 Stunden täglich
Erfüllt!
Mindestens 4 Mal 9,5 Stunden täglich
Erfüllt!
Mehr als 45 Stunden pro Woche
Erfüllt!
Angebot für Kindergartenkinder
Mittagessen
Erfüllt!
Sommerbetreuung
Erfüllt!
Nachmittagsbetreuung Volksschulkinder
Erfüllt!
Tagesmütter
Erfüllt!
Weiteres: Ganzjährig geöffnet!
Erfüllt!
„Der Kinderbetreuungsatlas zeigt, dass Linz Benchmark für Oberösterreich ist. Ohne
Linz und den Zentralraum würde Oberösterreich gesamt noch schlechter
abschneiden“, betont Stadträtin Hörzing. Nur 16,7 Prozent der oberösterreichischen
Gemeinden wurden mit 1A bewertet, weitere 37,8 Prozent mit A.
In der gestrigen Medienberichterstattung meinte Landeshauptmann Pühringer, dass
der letzte Platz von OÖ im Ranking zeige, dass den Oberösterreichern die
Kinderbetreuung so wichtig sei, dass sie selber auch gerne die Aufgabe übernehmen
und diese nicht nur in staatliche Hände legen (OÖN 27.9.). „Diese Aussage zeigt
mehr als deutlich, welches Steinzeitrollenbild der Landeshauptmann in Bezug auf
Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat“, so Stadträtin Hörzing.
Wenn es um die Betreuung von Kindern geht, geht es immer um ein breites Angebot
und die freie Wahl der Möglichkeiten. Alleinerziehende sind auf öffentliche
Einrichtungen angewiesen, viele Eltern wollen sobald als möglich wieder in den Beruf
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einsteigen. Den Beruf aufzugeben, um sich Vollzeit der Familie zu widmen, können
und wollen sich viele Eltern nicht leisten. Darüber hinaus wohnen Angehörige z.B. zu
weit weg bzw. sind selbst noch aktiv im Erwerbsleben und können dadurch die
Kinderbetreuung nicht übernehmen.
Die veränderten Bedingungen in der Arbeitswelt, wie etwa flexiblere Arbeitszeiten,
längere Öffnungszeiten im Handel, vermehrte Überstunden oder Wochenenddienste
haben direkte Auswirkungen auf die Familiengestaltung. „Man darf sich nicht der
Realität verschließen und so tun, als hätte sich in den letzten Jahrzehnten nichts
geändert“, stellt Stadträtin Hörzing dar. „Um Beruf und Familie vereinbaren zu
können, braucht es für Eltern ein lebensphasengerechtes Leistungsangebot. Wir
sorgen dafür, dass Eltern in Linz die Wahlfreiheit haben – und diese Wahlfreiheit gibt
es nur durch ein gut ausgebautes Netz an Kinderbetreuungseinrichtungen“, so
Hörzing weiter.
Aus Bundesmitteln werden jene Gemeinden gefördert, die – wie Linz – die VIFKriterien erfüllen. „Das Geld soll bei jenen ankommen, die ihre Hausaufgaben
machen und in die Errichtung und den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen
investieren“, betont Stadträtin Hörzing.
Garant für Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Linz
Die Linzer Kinderbetreuungseinrichtungen haben ganzjährig geöffnet, 10,5 Stunden
pro Tag, in drei Einrichtungen werden zudem die Kleinen bis 20.00 Uhr betreut.
Ergänzt wird dieses Angebot durch flexible Einrichtungen wie beispielsweise
Tagesmütter/Tagesväter oder „Schaukelpferd“, das Eltern zusätzlich eine
stundenweise Betreuung ermöglicht.
„Von den ArbeitnehmerInnen wird eine immer höhere Flexibilität verlangt. Die Linzer
Kinderbetreuung nimmt darauf Rücksicht und ermöglicht es berufstätigen Eltern,
arbeiten zu gehen. Gleichzeitig wissen sie, dass ihre Kinder optimal betreut sind und
die entsprechenden Bildungseinrichtungen in der Stadt Linz zur Verfügung stehen“,
betont Stadträtin Hörzing.
Die Attraktivität eines Standortes hat mittlerweile viele Facetten. „Unternehmen ist es
wichtig, dass die ArbeitnehmerInnen auch abseits der Arbeit optimale
Lebensbedingungen und eine gute Lebensqualität vorfinden. Die Vereinbarkeit von
Beruf und Familie hat neben einer gut ausgebauten Infrastruktur, einem optimalen
Wohnumfeld, einer gesicherten Gesundheitsversorgung, Bildungs- und kulturellen
Einrichtungen einen hohen Stellenwert. Das wissen die hier angesiedelten Betriebe
zu schätzen“, ist Stadträtin Hörzing überzeugt.
Darüber hinaus schafft Kinderbetreuung auch Arbeitsplätze. Im Bereich Kinder- und
Jugendservice, in dessen Zuständigkeit die städtischen Kinderbetreuungs-
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einrichtungen fallen, waren alleine im Jahr 2015 1.328 MitarbeiterInnen beschäftigt,
davon 1.253 Frauen (94,4 Prozent) und 75 Männer.
Gegenüber dem Jahr 2014 bedeutet dies ein Plus von 55 MitarbeiterInnen. Innerhalb
von sieben Jahren ist der Personalstand von 882 auf 1.328 MitarbeiterInnen
angestiegen. Der Anstieg ist fast ausschließlich auf die gestiegene Zahl der
Beschäftigten in den städtischen Krabbelstuben, Kindergärten und Horten
zurückzuführen. Derzeit sind dort in Summe 1.295 MitarbeiterInnen beschäftigt.
Ausbauprogramm für die Zukunft
Im Bereich der Krabbelstuben standen im gesamten Stadtgebiet im Bildungsjahr
2015/16 99 Gruppen mit 972 Betreuungsplätzen zur Verfügung, davon 81 in
städtischen Einrichtungen (793 Betreuungsplätze). Durch die rasche Reaktion der
Stadt Linz auf die stark gestiegenen Geburtenzahlen stehen seit September 2015 90
zusätzliche Krabbelstubenplätze zur Verfügung, das weitere Ausbauprogramm läuft
auf Hochtouren.
Neue Krabbelstube Auf der Wies (Foto: Stadt Linz)
Beim Angebot der Kindergartenplätze weist Linz schon seit vielen Jahren die
Vollversorgung nach. Die aktuelle demografische Entwicklung erfordert dennoch
weitere Anstrengungen, um diesem Ziel auch in Zukunft entsprechen zu können.
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Damit auch in den nächsten Bildungsjahren diese erweiterte Versorgungsgarantie
sichergestellt werden kann, investiert die Stadt Linz kontinuierlich in den Ausbau der
Betreuungseinrichtungen.
Foyer des neuen Kindergarten Brucknerstraße (Foto: Stadt Linz)
Alleine in diesem Monat wurde der Hortneubau in der Stadlerstraße (Bindermichl) für
138 Kinder, eine 3-gruppige Krabbelstube für 30 Kinder in Urfahr (Auf der Wies) und
ein 5-gruppiger Kindergarten für 115 Kinder in der Brucknerstraße (Andreas-HoferViertel) eröffnet.
Neu eröffneter Hort in der Stadlerstraße (Foto: Stadt Linz)
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„Es ist wohl unbestritten, dass Oberösterreich ohne diese Bilanz der Linzer
Krabbelstuben, Kindergärten und Horte noch wesentlich schlechter abschneiden
würde“, ist Stadträtin Karin Hörzing überzeugt. „Ich wünsche mir, dass
Oberösterreich möglichst rasch - mit demselben hohen Anspruch wie Linz - einen
wesentlichen Entwicklungsschritt für die Kinderbetreuung setzt“.
„Eines ist klar: Die Vorreiterrolle von Linz in der Kinderbetreuung wird durch den
vermehrten Zuzug von jungen Familien wie auch durch die Attraktivität als
Wirtschaftsstandort deutlich. Das ist moderne Standortpolitik“, so Stadträtin Hörzing
abschließend.
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