januar februar märz april mai juni juli august september oktober 16 november dezember arsenal institut für film und videokunst e.V. 2 oktober 16 inhalt Dikhen hach Dschiwa – Seht, wie wir leben Sinti und Roma im zeitgenössischen europäischen Film> 24 Retrospektive Philippe Garrel > 4 Die DEFA-Stiftung präsentiert> 25 Filmworkshop „Die Sprache der Stadt“> 27 Filmspotting> 27 Filmmakers’ Choice> 28 Klassiker nicht nur für Kinder> 28 Die Ästhetik des Widerstands – Peter Weiss 100> 14 Großes Kino, kleines Kino #6> 25 Zukunft der Erinnerung > 26 Öffentliche Sichtung > 29 Magical History Tour – Special und Visual Effects> 18 FU-Vorlesungsreihe: Die Filmwissenschaft, das Archiv und die Differenz> 26 editorial oktober 16 3 Film Feld Forschung Zu Gast im silent green: Avi Mograbi> 29 Kalendarium> 30 Die Basis des Make-Up (Nr. 21) > 36 Serviceleistungen> 37 Impressum> 39 Liebe, Vergänglichkeit, Trauer um den Verlust: Es sind Variationen des Lebens, des eigenen und das einer ganzen Generation, die der französische Regisseur Philippe Garrel in seinen Filmen immer wieder dekliniert. Er skizziert Beziehungskonstellationen und Lebensentwürfe innerhalb und außerhalb der Familie, mit genauem Blick, voller Gefühl, aber ohne Pathos. Mit dieser ersten integralen Retrospektive Garrels im deutschsprachigen Raum begeben wir uns – wie so oft in unseren Programmen – auch in die Geschichte unserer Institution, liefen einige von Garrels Filmen doch in den 70er und 80er Jahren im Forum und im Arsenal. Aus unserem Archiv schöpfen auch zwei Veranstaltungsreihen, die diesen Monat beginnen. Die Vorlesungsreihe der FU „Die Filmwissenschaft, das Archiv und die Differenz“ thematisiert die Verknüpfungen zwischen akademischer Filmgeschichte und konkretem Filmarchiv, während wir in regelmäßigen öffentlichen Sichtungen den Alterungsprozess von analogen Filmkopien sichtbar werden lassen: Sprungschrammen, Rotstich und Essigsyndrom einmal anders gesehen. Love, impermanence, the sadness of loss: these are the coordinates of life, both his own and that of a whole generation, which French director Philippe Garrel returns to in his films again and again. He sketches out relationship constellations and approaches to life both within families and outside of them with a precise gaze, full of feeling but without sentimentality. With this first comprehensive retrospective of Garrel’s work in the German-speaking world, we once again return to the history of our institution, as is so often the case with our programs, as many of his films were shown in the 70s and 80s at the Forum and at Arsenal. Ihr Arsenal-Team 4 oktober 16 Retrospektive Philippe Garrel LA JALOUSIE (Jealousy, F 2013) L’ENFANT SECRET (Das verheimlichte Kind, F 1979/82) Retrospektive Philippe Garrel Es gibt wohl kaum einen anderen französischen Filmemacher von Rang, der in Deutschland eine so unbeschriebene Größe ist wie Philippe Garrel. Obwohl er als Schlüsselfigur des Post-Nouvelle-Vague-Kinos gilt, ist sein 30 Filme umfassendes Werk hierzulande weitgehend unbekannt. Mit Ausnahme von L’OMBRE DES FEMMES (F/CH 2015) kam seit Jahrzehnten kein einziger seiner Filme regulär in die deutschen Kinos. Das Arsenal widmet Philippe Garrel im Oktober eine umfassende Retrospektive, die es – erstmalig in Deutschland – ermöglicht, die verschiedenen Phasen seines über 50-jährigen Schaffens nachzuvollziehen und in der Gesamtschau zu erkennen, was seinen Kern ausmacht. Zur Er öffnung am 1. Oktober präsentieren wir Garrels vorletzten Film LA JALOUSIE (F 2013) als Deutschlandpremiere. Einführungen von Birgit Kohler, Thomas Arslan, Volker Pantenburg, Marc Siegel, Angela Schanelec und Anja Streiter ergänzen das Programm. Garrel (*1948) fing als 16-jähriger Teenager im Jahr 1964 mit dem Filmemachen an. Sein experimentelles Frühwerk entstand im Umfeld der Dandys der Zanzibar-Gruppe, einem informellen Zusammenschluss von Künstler_innen, und nahm die Wut und auch das Scheitern des Mai 68 vorweg. 1969 lernte er Nico kennen, ehemals Model, Warhol-Muse und Velvet-UndergroundSängerin, ihre komplizierte Liebes- und Arbeitsbeziehung dauerte zehn Jahre. Nico spielt in sieben seiner Filme mit und sucht sie bis heute wie ein Phantom heim. Garrels Arbeiten aus den 70er Jahren sind oft stumm und auf Resten von abgelaufenem Filmmaterial gedreht. Nach 1979 wird sein Werk narrativer, ohne jedoch auf die für sein Kino typischen Großaufnahmen der Gesichter von Frauen zu verzichten. Mit dem Licht arbeitet er wie ein Maler, meistens in Schwarzweiß, und durch Überbelichtungen scheinen die Bilder bisweilen im Weiß des Lichts zu explodieren. Kunst und Leben sind für Garrel nicht zu trennen, er greift in seinen Filmen stets auf Episoden aus seiner eigenen Biografie zurück, bearbeitet immer wieder das gleiche Material: die Liebe bzw. die Dialektik zwischen Mann und Frau, Beziehungsnöte, Trennung und neue Liebe/n, Mangel und Verlust, Einsamkeit, Mai 68 Retrospektive Philippe Garrel oktober 16 5 und den Zusammenhang von Emotionen und Politik, den Einfluss von Drogen, das Motiv des Freitods, die Beziehung zum Vater und die Kunst als Form des Überlebens. Die Schönheit des Kinos von Garrel wurzelt in seiner Ästhetik, seiner Poesie, die tiefe Empfindungen in ihrer ganzen Tragweite vermittelt. LA JALOUSIE (Jealousy, F 2013 | 1.10., Einführung: Birgit Kohler & 21.10.) Es beginnt mit den Emotionen, die sich auf dem Gesicht einer Frau abzeichnen. Ihr Mann, ein brotloser Theaterschauspieler Mitte 30 (Louis Garrel), hat sie gerade verlassen. Die gemeinsame Tochter bleibt bei ihr. Seine neue Freundin Claudia (Anna Mouglalis) ist ebenfalls Schauspielerin, jedoch schon seit Jahren ohne Arbeit. Bald stellt sich die Frage, wie ihre Liebe angesichts der schwierigen Umstände – Armut, beengtes Wohnen, Verlust- und Zukunftsängste – überleben kann. In elliptisch montierten Szenen und mit Breitwand-Aufnahmen in leuchtendem Schwarzweiß widmet sich LA JALOUSIE skizzenhaft einem vielfältigen Beziehungsgeflecht: Vater und Tochter, Tochter und neue Freundin, vergangene und neue Liebe, Schüler und Mentor. Ein Familienfilm: Philippe Garrels Sohn Louis spielt Philippe Garrels Vater Maurice, der während Garrels Kindheit seine Familie verließ. DROIT DE VISITE (Besuchsrecht, F 1965 | 1. & 5.10.) Der schüchterne Guillaume wohnt bei seiner Mutter. Das Wochenende verbringt er mit seinem Vater (Maurice Garrel) und dessen junger Geliebter Françoise. Sie machen einen Ausflug in einem Cabrio und gehen abends ins Kino, wo der Vater auf der Leinwand als Schauspieler zu sehen ist. In seinem zweiten Kurzfilm reproduziert der 17-jährige Garrel seine eigene familiäre Situation. Schon hier findet sich eine erste Großaufnahme des Gesichts einer Frau – die Kamera malt sie im hellen Licht, sinnlich und unberührbar. L’ENFANT SECRET (Das verheimlichte Kind, F 1979/82 | 2.10., Einführung: Thomas Arslan & 13.10.) Der Filmemacher Jean-Baptiste (Henri de Maublanc) und die Schauspielerin Elie (Anne Wiazemsky), Mutter eines kleinen Sohnes, sind ein fragiles Paar. Immer wieder bewegen sie sich aufeinander zu und voneinander weg, 6 oktober 16 Retrospektive Philippe Garrel J’ENTENDS PLUS LA GUITARE (I Can No Longer Hear the Guitar, F 1991) LA NAISSANCE DE L’AMOUR (Die Geburt der Liebe, F/CH 1993) LES BAISERS DE SECOURS (Emergency Kisses, F 1989) Glücksmomente und Verzweiflung wechseln sich ab. Der Film, in Schwarzweiß und auf hypersensiblem Material gedreht, enthält Fragmente aus Garrels Biografie: Versuche der Integration des Kindes in das gemeinsame Leben, Revolution, Depression, Psychiatrie und Elektroschocks, LSD und Heroin. L’ENFANT SECRET, Garrels Neuanfang post Nico, gilt als das Zentrum seines Œuvres, ein Scharnier zwischen unterschiedlichen Perioden seines Schaffens: zum ersten Mal narrativ und doch auch noch Underground, die Matrize einer Konstellation, auf die er immer wieder zurückkommen wird. J’ENTENDS PLUS LA GUITARE (I Can No Longer Hear the Guitar, F 1991 | 2. & 11.10.) „Wir waren, was wir waren und jetzt sind wir das nicht mehr.“ Die Unwiederbringlichkeit der Vergangenheit ist das eine, die Unendlichkeit der Liebe das andere: „Ich werde Dich lieben über den Tod hinaus.“ Von beidem erzählt der Film mit großer Intensität und ohne Nostalgie oder Pathos. Marianne (Johanna ter Steege) und Gérard (Benoît Régent) lieben sich, können ihre Liebe auf Dauer jedoch nicht leben. Es kommt zu Trennung, Versöhnung, Drogensucht, Geldnot und dem endgültigen Bruch. Auch das befreundete Paar (Mireille Perrier, Yann Colette) geht auseinander. Garrel filmt die Gesichter in langen Einstellungen in Großaufnahme und zeigt, wie aus Liebe Verzweiflung und Schmerz wird. Der Film ist Nico, Garrels langjähriger Lebensgefährtin gewidmet und entstand nach deren Tod im Jahr 1988. SAUVAGE INNOCENCE (Wild Innocence, F 2001 | 3. & 25.10.) Eine weitere Variation auf Nico, Muse und frühere Geliebte von Garrel: Der Regisseur François Mauge (Mehdi Belhaj Kacem) möchte einen Anti-Drogen-Film drehen, um den Tod seiner Frau Carole an einer Überdosis Heroin zu verarbeiten. Sein Vater (Maurice Garrel) kommentiert das Vorhaben so: Schon wieder ein Film über Carole?! Da er keine Finanzierung findet, lässt Mauge sich schließlich darauf ein, für einen zwielichtigen Geschäftsmann (Michel Subor) Heroin zu schmuggeln. Bloody money – um den Film realisieren zu können und seine junge Geliebte Lucie (Julia Faure) zu halten, der er die Hauptrolle versprochen hat. Diese fühlt sich der Darstellung von Carole nicht gewachsen Retrospektive Philippe Garrel oktober 16 7 und beginnt, Drogen zu nehmen. Leben und Kino verschmelzen im Schwarzweiß der Bilder von Raoul Coutard. LA NAISSANCE DE L’AMOUR (Die Geburt der Liebe, F/CH 1993 | 4. & 29.10.) Der Irakkrieg ist zu Ende. Der Schauspieler Paul (Lou Castel) und der Schriftsteller Marcus (Jean-Pierre Léaud) sind Altachtundsechziger und schon lange befreundet. Man zitiert zwar noch Lenin, doch die Zeit der Revolte ist vorbei, die damalige Wut von Schwermut abgelöst. Marcus wird von seiner Geliebten Hélène verlassen. Paul bleibt der gemeinsamen Kinder wegen zunächst mit seiner Frau zusammen, liebt eigentlich aber Ulrika (Johanna ter Steege) und stiehlt sich letztlich doch davon. Als er Marie kennenlernt, könnte noch einmal ein neues Leben beginnen, trotz allem. Nüchtern beschreibt der Film das Liebesleben zweier alternder, unzufriedener, unerwachsener Künstler, elegisch untermalt von John Cales Klaviermusik und in grobkörnigem Schwarzweiß fotografiert von Raoul Coutard. LES BAISERS DE SECOURS (Emergency Kisses, F 1989 | 5. & 27.10., Einführung: Anja Streiter) Das Saxofon des Jazzmusikers Barney Wilen setzt den Ton. Der Filmemacher Mathieu (Philippe Garrel) möchte einen Film über seine Beziehung drehen, besetzt die Rolle seiner Frau Jeanne (Brigitte Sy), die Schauspielerin ist, jedoch mit einer anderen, einer Starschauspielerin (Anémone). Jeanne fühlt sich verraten. Es kommt zur Trennung und eine Zeit der Einsamkeit und des Zweifels beginnt. Der Filmemacher holt sich Rat bei seinem Vater (Maurice Garrel). Jeanne kehrt zu ihm zurück und das Paar besucht mit seinem kleinen Sohn (Louis Garrel) dessen Großmutter auf dem Land. Garrel inszeniert sich hier an der Seite seiner eigenen Frau, seines eigenen Sohnes und seines eigenen Vaters in fragilen, intimen Bildern – und spielt dabei eine Version seiner selbst. LE BERCEAU DE CRISTAL (F 1975 | 6. & 18.10.) Der lange Zeit unveröffentlicht gebliebene Film wurde in der Cinémathèque Française (Palais de Chaillot) gedreht. Die Wiege (le berceau) ist die Kunst – die Malerei von Pardo, die Poesie von Nico, das Museum von Langlois. Kristallen ist die Kälte – das Schießpulver, die Stille, die dem 8 oktober 16 Retrospektive Philippe Garrel Suizid vorausgeht. Eine improvisierte Folge von Porträts von Freunden – Frédéric Pardo, Dominique Sanda, Anita Pallenberg, Margareth Clémenti –, die um ein Zentrum kreisen: die Sängerin Nico, die hermetische Gedichte schreibt und einen Selbstmord mit der Pistole simuliert. Ein morbid getönter, hypnotischer Film mit e inem Soundtrack der Berliner Band Ash Ra Tempel. LA CICATRICE INTÉRIEURE (The Inner Scar, F 1972 | 6. & 19.10.) Garrels erste Zusammenarbeit mit seiner damaligen Lebensgefährtin Nico, Velvet-Underground-Sängerin und Mitglied von Warhols Factory, zeigt eine Frau (Nico), die in verschiedenen Wüsten (in Ägypten, im Death Valley und in Island) von unterschiedlichen Männern „gerettet“ wird, die von Philippe Garrel und Pierre Clémenti dargestellt werden. Die überwältigenden, fast abstrakt wirkenden Landschaftsaufnahmen treten in einen Dialog mit Nicos Musik aus dem Album „Desertshore“ – und mit der Malerei von Ingres. Ein Undergroundklassiker aus 23 Einstellungen mit halluzinatorischen Qualitäten. ELLE A PASSÉ TANT D’HEURES SOUS LES SUNLIGHTS … (Sie stand so lange im Scheinwerfer- licht …, F 1985 | 7. & 26.10., Einführung: Angela Schanelec) Ein Film über einen Film, der gerade gedreht wird. Wieder eine Liebesgeschichte – zwei Frauen, zwei Männer. Beim Erzählen wird der Akt des Erzählens präsentiert, der immer mehr in den Mittelpunkt rückt, bis aus einem Film über die Probleme der Liebe ein Film über die Probleme des Filmemachens wird. Im Mittelpunkt steht ein Mann, dessen Leben sich zwischen zwei Frauen bewegt; die eine, Christa (Anne Wiazemsky), hat ihn verlassen, die andere, Marie (Mireille Perrier), schenkt ihm ein Kind, eine kommt von den Drogen los, während die andere sich daran klammert. Garrel greift als Regisseur ein, filmt Lou Castel, wie er seinen Text einstudiert, unterhält sich mit Chantal Akerman und Jacques Doillon. Oft ist das Laufen der Kamera zu hören, Unter- und Überbelichtungen sind zu sehen. Der Film ist Jean Eustache gewidmet. Die Musik des Films ist von Nico. All Tomorrow’s Parties. LES AMANTS RÉGULIERS (Regular Lovers, F Retrospektive Philippe Garrel oktober 16 9 LA CICATRICE INTÉRIEURE (The Inner Scar, F 1972) ELLE A PASSÉ TANT D’HEURES SOUS LES SUNLIGHTS … (Sie stand so lange im Scheinwerferlicht …, F 1985) LIBERTÉ, LA NUIT (Liberty at Night, F 1983) 2005 | 8. & 20.10., Einführung: Volker Pantenburg) Eine Revision des Pariser Mai 1968: Stilisiert und nahezu meditativ bildet Garrel den Straßenkampf in schwarzweißen Tableaus ab (Kamera: William Lubtchansky), sparsam ausgestattet und doch episch. Er zeigt eine Gruppe junger Leute bei der Revolte, später dann beim Opiumgenuss, beim Kunst machen und beim Tanzen. Die junge Liebe zwischen dem Dichter François (Louis Garrel) und der Bildhauerin Lilie (Clotilde Hesme) wird zur Bewährungsprobe für die Utopie, die Probleme der Gruppe, ihre Ideale zu leben, spiegeln sich im Miteinander der beiden. Zunehmend weicht das Politische Müdigkeit und Stillstand, die Gruppe und die Paare fallen auseinander, die Bewegung ist gescheitert. Ein Film über „hingerichtete Hoffnungen“ und die individuelle Erfahrung extremer Gefühlszustände. Dazu die Kinks: „This time tomorrow where will we be …“ ACTUA 1 (F 1968 | 8. & 20.10.) Ein kurzer, während des Mai 68 gedrehter Kollektivfilm, der jahrzehntelang verschollen war und erst kürzlich wiedergefunden wurde. Proteste, Straßenkämp- fe, CRS-Polizisten auf den Brücken von Paris – aus einem Fenster gefilmt und aus einem fahrenden Auto. LIBERTÉ, LA NUIT (Liberty at Night, F 1983 | 9. & 16.10.) Bewegte Zeiten in der Gesellschaft und im Privatleben: Während des Algerienkrieges in den 50er Jahren gehören Jean (Maurice Garrel) und seine Frau Mouche (Emmanuelle Riva) zu den Sympathisanten der algerischen Freiheitsbewegung FLN, allerdings ohne das voneinander zu wissen. Als Jean sich von Mouche trennt, schläft ihr gemeinsames Kind. Es ist sichtbar, wie der Schmerz von ihrem Gesicht Besitz ergreift. Wenig später wird Mouche von Mitgliedern der OAS erschossen. Jean lernt die junge Algerierin Gemina kennen, die politisch nicht auf seiner Seite steht, dennoch verlieben die beiden sich ineinander. Geminas Angst vor dem Verlassenwerden ist nicht unbegründet – Jean wird ermordet, eine Szene in Zeitlupe. LE CŒUR FANTÔME (The Phantom Heart, F 1996 | 10. & 24.10.) Garrels Alter Ego Philippe (Louis Rego) ist Maler und führt an der Seite von Frau und Kindern das, was man ein „bürgerliches 10 oktober 16 Retrospektive Philippe Garrel LE RÉVÉLATEUR (The Revealer, F 1968) LA FRONTIÈRE DE L’AUBE (Frontier of Dawn, F/Italien 2008) LES HAUTES SOLITUDES (Einsame Höhen, F 1974) Leben“ nennen könnte. Doch seine Frau hat einen Liebhaber und trennt sich von ihm. Zwar findet Philippe schon bald eine junge Geliebte, doch verstört ihn der plötzliche Bruch mit seiner Familie und er hinterfragt seine Rolle als Vater. Außerdem wird er heimgesucht von Erinnerungen an andere Frauen, u.a. eine schöne Hure (Valeria Bruni-Tedeschi). Geplagt von Schuldgefühlen, seine Kinder verlassen zu haben, versucht er zu ergründen, warum seine Eltern sich in seiner Kindheit getrennt haben, was zu einem erstaunlichen Bekenntnis seines Vaters (Maurice Garrel) führt. MARIE POUR MÉMOIRE (Mary for Memory, F 1967 | 12. & 24.10.) Zwei Paare, die aufgrund eines Irrtums der Partnervermittlung symmetrisch statt komplementär zusammengestellt wurden: Blandine und Gabriel sind durch und durch rational, Marie (Zouzou) und Jésus (Didier Léon) exzessiv romantisch. Marie wünscht sich ein Kind und glaubt daran, dass sie schwanger ist, doch sie wird als Scheinschwangere hospitalisiert und in eine Zwangsjacke gesteckt – und so für ihre Sehnsüchte gefoltert. Der Vater (Maurice Garrel) tritt ebenfalls als Instanz der repressiven Ausübung von Macht auf. Garrels Langfilmdebüt zeigt das Unbehagen der Jugend, die sich an der Gesellschaft stößt. Der Film kündigt den Mai 68 nicht nur an, sondern sagt auch voraus, dass der Aufstand teuer bezahlt werden wird. LES ENFANTS DÉSACCORDÉS (Die widerspenstigen Kinder, F 1964 | 12.10.) Zwei 14-jährige Teenager hauen von Zuhause ab. Sie stehlen ein Auto und landen in einem Schloss, wo sie zu Barockmusik tanzen. Außerdem Interviews mit dem Lehrer, einem TV-Regisseur und dem Vater des Filmemachers, Maurice Garrel. Der erste Kurzfilm von Garrel, im Alter von 16 Jahren auf 35 mm gedreht, inszeniert bereits einen Ausbruch aus den bürgerlichen Verhältnissen und gibt dabei dem Fantastischen Raum. LE RÉVÉLATEUR (The Revealer, F 1968 | 13. & 18.10.) Vater, Mutter, Kind – eine Art heilige Familie auf der Flucht, zu Fuß, sie laufen über nächtliche Landstraßen, rennen durch den Wald und robben durch das hohe Gras einer Wiese, am Zaun einer Militärbasis entlang. Einzelne Tableaus lösen die gespenstische Dreierkons- Retrospektive Philippe Garrel oktober 16 11 tellation in abstrakte, geometrische Figuratio- ständig Detonationen zu hören und die ehemalige Velvet-Underground-Sängerin Nico singt nen auf. Ein (alp)traumhafter Film, vollkommen stumm, direkt nach dem Scheitern des Mai 68 „The Falconer“. Die Allegorie ist deutlich: Die Hoffnungen des Mai 68 sind tot, die Utopien einer mit Bernadette Lafont und Laurent Terzieff in Süddeutschland gedreht, mit einfachsten Mit- Generation zu Grabe getragen. Einer der wichtigsten Zanzibar-Filme mit spektakulären Bilteln, aber elektrisierender Wirkung. Das Schwarzweiß ist sehr kontrastreich, ausge- dern in Schwarzweiß, von der Mäzenin Silvina Boissonas finanziert. leuchtet wurde mit einer Taschenlampe. Die familiäre Zelle in der Krise – das Schlachtfeld LA FRONTIÈRE DE L’AUBE (Frontier of Dawn, F/ des Films ist der Konflikt zwischen den Genera- Italien 2008 | 15. & 30.10.) Ein junger Fotograf tionen und die Revolte der Jugend. Der erste von (Louis Garrel) und eine berühmte Schauspielerin fünf Filmen Garrels, die er als Mitglied der Zan- (Laura Smet) verlieben sich leidenschaftlich inzibar-Gruppe drehte. einander und beginnen eine Affäre, obwohl sie verheiratet ist, doch der Übergang in ein geLE LIT DE LA VIERGE (The Virgin’s Bed, F 1969 | meinsames Leben will nicht gelingen. Sie be14.10., Einführung: Marc Siegel & 23.10.) Garrels psychedelischster Film ist eine Jesus-Parabel, kommt von ihm nicht das, was sie zum Überleben nötig hätte, er bleibt ein Außenseiter in ihrer gedreht in der Wüste Marokkos. Das Fotomodell Zouzou verkörpert darin sowohl Maria, die hei- Welt. Zwei Liebende, die erst im Tod zueinanderlige Mutter, als auch Maria Magdalena, die Hure. finden. Eine melodramatische Amour fou in den Räumen, Treppenhäusern und auf den Balkonen Pierre Clémenti stellt Jesus als Hippie dar, ein großbürgerlicher, aber heruntergekommener Jesus, der keine Jünger hat, vor der Grausamkeit der Welt verzagt und dessen Botschaft des Auf- Pariser Bohème-Wohnungen. Ein archetypisches Liebesdrama in stilisiertem Schwarzweiß stands nirgendwo gehört wird, obwohl er ein Megafon bei sich trägt. Auf der Tonspur sind – und eine Geistergeschichte. I’ll be your mirror 12 oktober 16 Retrospektive Philippe Garrel L’OMBRE DES FEMMES (Im Schatten der Frauen, F/CH 2015) LE VENT DE LA NUIT (Night Wind, F 1999) UN ÉTÉ BRÛLANT (A Burning Hot Summer, F/Italien/CH 2011) – ein Film voller Spiegelungen und Projektionen. LES MINISTÈRES DE L’ART (Die Ministerien der Kunst, F 1988 | 17.10.) Eine Bestandsaufnahme des französischen Post-Nouvelle-Vague-Kinos am Ende der 80er Jahre und ein Akt der Gemeinschaftsstiftung. Philippe Garrel entwirft anhand von Interviews ein Bild des Kinos seiner Generation. Der Film ist der Erinnerung an Jean Eustache gewidmet, der 1981 aus dem Leben geschieden war und enthält ein Interview von Garrel mit Eustache aus dem Jahr 1967. Zu Wort kommen außerdem auch die Wahlverwandten Chantal Akerman, Juliet Berto, Léos Carax, Jacques Doillon, Benoît Jacquot, Jean-Pierre Léaud, Werner Schroeter, Brigitte Sy und André Téchiné. LES HAUTES SOLITUDES (Einsame Höhen, F 1974 | 17. & 19.10.) Frauen in einer Wohnung in Paris. Nico, Jean Seberg, Tina Aumont, die Sängerin und Muse Garrels und zwei befreundete Schauspielerinnen. In Schwarzweiß, grobkörnig, manchmal unscharf, ohne Ton. Ihre Gesichter in Großaufnahme, Augen, Münder, man sieht sie sprechen, ohne es zu verstehen. Jean Seberg liegt im Bett und weint oder sie raucht Zigaretten. Manchmal schaut sie direkt in die Kamera. Oder sie lächelt unter der Kapuze ihres Capes hervor. Sie spielt einen Suizid, nimmt Tabletten, eine um die andere, bis Garrel sie stoppt. Ein Film von großer Intensität und Melancholie. Eine Bilanz, eine Prophetie? Jean Seberg wurde 1979 tot aufgefunden, mit Schlaftabletten und einem Abschiedsbrief. L’OMBRE DES FEMMES (Im Schatten der Frauen, F/CH 2015 | 21. & 29.10.) Der Filmemacher Pierre (Stanislas Merhar) lebt mit seiner Frau Manon (Clotilde Courau) in prekären Verhältnissen. Sie verdient das Geld für beide und unterstützt ihn als Cutterin bei seinem Dokumentarfilmprojekt über einen alten Résistance-Kämpfer. Im Filmarchiv begegnet Pierre einer jungen Praktikantin (Lena Paugam) und beginnt eine Affäre mit ihr. Als er erfährt, dass auch seine Lebensgefährtin einen Liebhaber hat, gerät seine Welt aus den Fugen. Der von Renato Berta in eleganten, schwarzweißen Bildern fotografierte Film erzählt vom Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen, das auch der von Louis Garrel ge- Retrospektive Philippe Garrel oktober 16 13 sprochene Off-Kommentar nüchtern-ironisch konstatiert. Dem inneren Strahlen der Frauen begegnet Pierre stets mit versteinerter Miene, doch das letzte Bild zeigt ein großes Lächeln. LE VENT DE LA NUIT (Night Wind, F 1999 | 22. & 28.10.) Der Architekt Serge (Daniel Duval) ist mit einem knallroten Porsche zwischen Neapel, Paris und Berlin unterwegs, in einem Transit raum zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Leben und Tod. Paul (Xavier Beauvois), ein Student der Bildenden Kunst und Liebhaber der verheirateten Hélène (Catherine Deneuve), begleitet ihn und hört fasziniert, dass Serge ein paar Jahre in Positano gelebt hat, im Mai 68 ein Militanter war, danach Elektroschocks in der Psychiatrie bekam und dass seine Frau sich umgebracht hat. Nach dem Besuch ihres Grabes in Berlin begegnen sich Serge und Hélène, die kurz zuvor versucht hat, sich die Pulsadern aufzuschneiden, in Paris. Es ist, als hätten sie einander schon immer gekannt. Ein Roadmovie, über dem der Freitod schwebt, zur Musik von John Cale. UN ÉTÉ BRÛLANT (A Burning Hot Summer, F/ Italien/CH 2011 | 22. & 28.10.) Zu Beginn das Ende: ein Selbstmordversuch. Danach folgt die Vorgeschichte, aus dem Off erzählt vom besten Freund des Toten. Der Maler Frédéric (Louis Garrel) lebt zusammen mit der italienischen Schauspielerin Angèle (Monica Bellucci) in Rom. Sein Freund Paul und dessen Lebensgefährtin Elisabeth wohnen einen Sommer lang bei dem Paar, das in einer Krise ist. Als Angèle Frédéric eines Filmregisseurs wegen verlässt, zerbricht dieser daran. Schwer verletzt im Krankenhaus liegend, erzählt er Paul von seinem Großvater, einem Kommunisten, und der kurz zuvor verstorbene Maurice Garrel hat einen letzten Auftritt im Werk seines Sohnes als Figur aus dem Jenseits. (bik) Philippe Garrel (*1948) is regarded as a key figure in post-Nouvelle Vague cinema, yet his 30film oeuvre is largely unknown in this country. A major retrospective at Arsenal allows Berlin audiences to grasp the different phases of his over 50-year career for the very first time. Eine Veranstaltung mit freundlicher Unterstützung des Institut français. 14 oktober 16 die ästhetik des widerstands – peter weiss 100 ENLIGT LAG (Hans Nordenström, Peter Weiss, Schweden 1957) POSTEN NR. 6 (Steffi Wurster, D 2016) Die Ästhetik des Widerstands – Peter Weiss 100 Peter Weiss ist vor allem als Schriftsteller und Bühnenautor bekannt, begann seine künstlerische Laufbahn aber als Maler. Nach der Emigration nach Schweden bestimmten das Gefühl des Fremdseins, die Unsicherheit und existentielle Not im Exil die anstrengende Suche nach neuen Ausdrucksformen. In den 50er Jahren wandte sich Weiss schließlich den Bewegtbildern des Films zu. Er drehte insgesamt 18 Experimental-, Dokumentar- und Spielfilme, von denen vier Fragment blieben, ehe er mit der Veröffentlichung des Kurzromans „Der Schatten des Körpers des Kutschers“ den lange ersehnten literarischen Durchbruch erzielte. Weiss’ filmisches Werk markiert den Übergang von einer surrealistisch geprägten Innensicht zur Auseinandersetzung mit der sozialen Wirklichkeit in der geteilten Welt des Kalten Krieges. In seinen Dokumentarfilmen tritt der detaillierte Blick auf Menschen und Orte hervor, die akribische Arbeit mit Fakten und Lebensgeschichten deutet sich an, die später für den Roman „Die Ästhetik des Widerstands“ eine so große Rolle spielte. Weiss entwirft kein geschlossenes Geschichtsbild, vielmehr bleibt das Handeln seiner Figuren von individuellen Standpunkten und Widersprüchen durchzogen. Im Denken in Gegensätzen, „angefressen von der Zweifel-Krankheit, Schwierigkeit, mich für eine Sache zu entscheiden, Hin und Her, Schwanken in der Arbeit, früher Malen– Schreiben, Theater–Film, schwedische-deutsche Sprache“, wie er es in den Notizbüchern beschreibt, liegt eine wesentliche produktive Kraft der Kunst von Peter Weiss. Vor diesem Hintergrund widmet sich die bereits im September gestartete Filmreihe dem Verhältnis von ästhetischer und politischer Subjektivität in Bezug auf Widerstand und gesellschaftliche Veränderung. Die Zusammenstellung internationaler historischer und zeitgenössischer Filme und Kurzfilmprogramme aktualisiert einige der wiederkehrenden Themen bei Weiss – von der ewigen Ausbeutung menschlicher Arbeit und der Macht des Kapitals über den Kampf gegen Unterdrückung und Ungleichheit, Rassismus und Faschismus bis zu den Schrecken des Krieges und der Frage der Gewalt als Mittel revolutionärer Politik. die ästhetik des widerstands – peter weiss 100 oktober 16 15 In staatlichen Ritualen und Symbolen vergewissert sich eine Gesellschaft ihrer selbst. Ein Angriff hierauf löst meist einen Sturm der Empörung aus. Mit Mitteln der Recherche, der künstlerischen Verfremdung und der Intervention im öffentlichen Raum untersuchen die Filme des Kurzfilmprogramms „Beyond Evidence“ (3.10. | zu Gast: Lutz Henke) das Verhältnis von Massenmedien, Populismus und Angstproduktion sowie von struktureller Ausländerfeindlichkeit und Rechtsradikalität in Deutschland. TREMBLING TIME (Yael Bartana, NL 2001) verwandelt die Schweigeminute während des Nationalfeiertages für die gefallenen Soldaten Israels in ein unheimliches Bild kollektiven Verhaltens. In DER FALL JOSEPH (S 2003) rekonstruiert Petra Bauer die Geschehnisse, die zum Tod von Joseph Abdulla im Freibad von Sebnitz im Juni 1997 führten. Cana Bilir-Meiers Film SEMRA ERTAN (D/A 2013) ist Semra Ertan gewidmet, die 1972 mit ihren Eltern von der Türkei nach Westdeutschland gezogen war und sich zehn Jahre später aus Protest gegen den Rassismus in ihrer neuen Heimat öffentlich verbrannte. Am Beispiel der hitzigen Mediendebatte über die zwei weißen US-Flaggen, die im Juli 2014 plötzlich auf den Türmen der Brooklyn Bridge in New York auftauchten, fragt SYMBOLIC THREATS (Mischa Leinkauf, Lutz Henke, Matthias Wermke, D 2015) nach dem gesellschaftlichen Handlungsspielraum, den Kunst heute innehat. In ENLIGT LAG (S 1957) dokumentieren Hans Nordenström und Peter Weiss das Jugendgefängnis von Uppsala als Ort der Erniedrigung des Menschen: ein gewöhnlicher Alltag außerhalb der „Normalität“ im Schweden der 50er Jahre. Das Leben an den Rändern der Gesellschaft zu zeigen, stellt ein wiederkehrendes Thema des politischen Kinos dar. LA ESTANCIA (Federico Adorno, PY 2014) erinnert an das Massaker von Curuguaty im Juni 2012, bei dem die Besetzung staatlichen, jedoch von einem Konzern beanspruchten Landes durch landlose Kleinbauern gewaltsam aufgelöst wurde. In LA IMPRESIÓN DE UNA GUERRA (CO/F 2015) geht es Camilo Restrepo um die seit Jahrzehnten allgegenwärtige Gewalt in Kolumbien. Von einem trilateralen Friedensposten am Rande der Si- 16 oktober 16 die ästhetik des widerstands – peter weiss 100 cherheitszone zwischen der Republik Moldau und wer repräsentiert sich wie selbst? Das dound der abtrünnigen Region Transnistrien han- kumentarische Abbild der Wirklichkeit im Film delt Steffi Wursters neuer Film POSTEN NR. 6 (D stelle immer eine Form der Parteinahme dar, betont der britische Filmemacher Peter Watkins 2016). Im Blick auf die Spuren von Repression und Krieg präsentieren die Filme des Kurzfilm- in THE ROLE OF A LIFETIME (Deimantas programms „Spur der Gewalt“ (4.10., zu Gast: Narkevičius, LT 2003). Das Kurzfilmprogramm Steffi Wurster) unterschiedliche Strategien des „Images of Change“ (11.10., zu Gast: Daphne HéSichtbarmachens. rétakis) beginnt mit SECRETS FROM THE STREET: MEMORIAS DEL SUBDESARROLLO (Tomás Gu NO DISCLOSURE (Martha Rosler, USA 1980), eitiérrez Alea, C 1968 | 11.10.) erzählt die Geschich- ner kritischen Betrachtung des Verhältnisses te eines wohlhabenden Amateurschriftstellers, von Kultur und Macht in San Franciscos Mission District. SOMOS + (Pedro Chaskel, Pablo Salas, gespielt von Sergio Corrieri, im revolutionären Havanna des Jahres 1961. Er beobachtet die Ver- RCH 1985) dokumentiert einen Protest der Muänderungen, versucht sich an die alte Zeit zu jeres por la Vida (Frauen für das Leben) gegen erinnern und die neue zu verstehen. In die fiktive das Pinochet-Regime. In ICI RIEN (F/GR 2011) Handlung hat Gutiérrez Alea Dokumentar- und entwirft Daphne Hérétakis ein von Aufruhr geWochenschauaufnahmen eingeschnitten, und prägtes und zugleich poetisches Bild des Athedamit eine der tiefgründigsten Reflexionen über ner Stadtteils Exarhia, in welchem sich die die kubanische Revolution geschaffen. schwere Krise Griechenlands abzeichnet. San Francisco, Santiago, Athen – die Straßen der In THE ANATOMY OF VIOLENCE (Peter Davis, GB/ Stadt waren und sind Orte und Zeichen des CDN 1967 | 17.10.) und AFSAN’S LONG DAY (THE Kampfes um soziale, ökonomische und politi- YOUNG MAN WAS, PART 2) von Naeem Mohaiesche Veränderung. Welche Bilder entstehen men (BD 2014 | 17.10.) wird die Frage nach Gewalt hierbei, wer wird repräsentiert und wer nicht, und Widerstand in der Geschichte der radikalen die ästhetik des widerstands – peter weiss 100 oktober 16 17 ICI RIEN (Daphne Hérétakis, F/GR 2011) TREMBLING TIME (Yael Bartana, NL 2001) MEMORIAS DEL SUBDESARROLLO (Erinnerungen an die Unterentwicklung, Tomás Gutiérrez Alea, Kuba 1968) Linken auf unterschiedliche Weise verhandelt: In FACTORY COMPLEX (ROK 2014 | 18.10., zu Gast: Peter Davis dokumentiert den Dialectics of Li- Sun-ju Choi) zeigt Im Heung-soon die Ausbeuberation-Kongress, der im Juli 1967 unter Teil- tung ungelernter Arbeiterinnen in Südkorea seit nahme von Herbert Marcuse, Allen Ginsberg, den 1970er Jahren. Damals wie heute kämpfen Stokely Carmichael, Carolee Schneemann u.v.m. die Frauen für grundlegende Rechte und eine in London stattfand, während Mohaiemen die angemessene Bezahlung ihrer oft gesundheitspolitischen Tumulte im Bangladesch der 1970er schädlichen Arbeit in den Textil- und ElektronikJahre in Kontrast zum Deutschen Herbst stellt, fabriken – dort, wo die Produkte der globalen inspiriert von den Tagebüchern des Historikers Konsumkultur hergestellt werden. Zwischen Afsan Chowdhury. Dokumentation und Kunst changierend, gewann Eric Baudelaires Spielfilm THE UGLY ONE (F 2013 FACTORY COMPLEX den Silbernen Löwen der 56. | 17.10.) basiert auf einem Drehbuch des japani- Kunstbiennale Venedig 2015. (fw) schen Filmemachers Masao Adachi, der über Taking the main novel of Peter Weiss, “The Aeszwei Jahrzehnte in Beirut im Untergrund lebte. thetic of Resistance”, as a point of reference, this series presents an international selection of hisMit der Geschichte von Lili (Juliette Navis) und torical and contemporary films about the ambivMichel (Rabih Mroué) weicht Baudelaire immer alence of aesthetic and political subjectivity in wieder von Adachis Text ab: die schmerzhafte addressing oppression and inequality, resistErinnerung an einen terroristischen Akt und den ance and social change. Kuratiert von Florian Verlust eines Kindes. Nicht zuletzt in Bezug auf die unlösbare politische Situation im Nahen Os- Wüst. Ein Projekt des HAU Hebbel am Ufer in ten dreht sich THE UGLY ONE um die Unmöglich- Kooperation mit dem Arsenal. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes im Rahmen von keit, die biografischen, dokumentarischen und fiktiven Elemente des Films miteinander in Ein- „Die Ästhetik des Widerstands – Peter Weiss 100“, ein Festival des HAU Hebbel am Ufer. klang zu bringen. 18 oktober 16 magical history tour THE TREE OF LIFE (Terrence Malick, USA 2011) BLACKMAIL (Alfred Hitchcock, GB 1929) Magical History Tour – Special und Visual Effects Sind Special Effects – oder ihr digitales Pendant, Tour in diesem Monat schwerpunktmäßig widmet. die Visual Effects – ein marginaler Bereich der Filmkunst, Griffe in die Trickkisten von Bastlern, THE TREE OF LIFE (Terrence Malick, USA 2011 | 1. Feuerwerkern und Computerfreaks? Oder stel- & 5.10.) Dem Unplanbaren, Unerwarteten und len sie die Kür künstlerisch-kreativer Imagi Mysteriösen Raum zu geben, war Ausgangsnation dar? Sind sie ein sich ständig perfektio- punkt der Zusammenarbeit zwischen SpecialEffects-Pionier Douglas Trumbull und Regienierender Illusionsgenerator, die künstlichste Maverick Terrence Malick. Den gewünschten Konstruktion einer in sich künstlichen Welt: des Freiraum fanden die beiden in einer Art AlcheKinos? Ein Blick zurück zu den Anfängen macht mie-Labor, in dem mit unterschiedlichsten Subdeutlich, dass die Geschichte des Films auch stanzen und Flüssigkeiten experimentiert und eine Geschichte der technischen Manipulation des Bildes ist. Knapp 90 Jahre nach Méliès’ ers- chemische bzw. physikalische Vorgänge in extreten „Zauber“-Filmen und zahlreichen Innovatio- mem Zeitraffer aufgenommen wurden. Entstanden sind Effekte, die Trumbull folgerichtig als nen im Special-Effects-Bereich erlebte auch diese Branche des Kinos die digitale Revolution. „organic“ effects bezeichnet. Sie bilden die Die Möglichkeiten, die die sogenannten Compu- Grundlage der 22-minütigen „Urknall“-Sequenz, ter Generated Images (kurz CGIs) bieten, schei- die einen Referenzpunkt der Handlung des Films nen grenzenlos, Imagination und Fantasie in Be- bildet. Malick skizziert das familiäre Spannungsfeld des jungen Jack, der in den 1950er Jahren in wegtbilder zu übersetzen. Doch generieren der texanischen Provinz zwischen einer sanftComputer bzw. ihre „analogen“ Vorfahren nicht gütigen Mutter (Jessica Chastain) und einem nur vergangene oder zukünftige Welten mitsamt ihren Bewohnern, sondern auch komplexe Visu- strengen Vater (Brad Pitt) aufwächst. Das Familiengefüge gerät aus dem Lot, als Jacks Bruder alisierungen von Gefühls-, Wahrnehmungs- und im Vietnamkrieg ums Leben kommt. Gedankenwelten, denen sich die Magical History magical history tour oktober 16 19 BLACKMAIL (Alfred Hitchcock, GB 1929 | 2. & 7.10.) Der turbulenten Übergangszeit vom Stumm- zum Tonfilm verdankt sich, dass BLACKMAIL in einer stummen sowie in einer Tonfilm-Fassung existiert. Nachdem die Stumm film-Version Anfang des Jahres im Arsenal präsentiert wurde, ist nun der Vergleich mit der vertonten Fassung möglich, in der sich sowohl Hitchcocks Experimentierfreude als auch sein dramaturgisches Verständnis für die Arbeit mit Ton zeigt. Zentrale Szene in beiden Fassungen ist die Verfolgungsjagd durch das British Museum, die einzig mithilfe des Schüfftan-Verfahrens tricktechnisch realisierbar war. Hitchcock hatte den Kameramann Eugen Schüfftan und dessen Spiegel-Tricktechnik während seiner Zeit bei der Ufa kennengelernt und kombiniert hier per Spiegel projizierte Museums-Interieurs und großformatige Exponate fast nahtlos mit den Studio-Settings. Der Showdown kreist um den Kleinkriminellen Tracy, der die junge Alice (Anna Ondra) und ihren Freund, einen Scotland-Yard-Polizisten, zu erpressen versucht. FAUST – EINE DEUTSCHE VOLKSSAGE (F.W. Murnau, D 1926, am Klavier: Eunice Martins | 6. & 12.9.) Pyrotechnik, Überblendungen, Einkopierungen, animierte apokalyptische Menschheitsplagen-Reiterfiguren und nicht zuletzt Fausts Ritt auf Mephistos Mantel durch Zeit und Raum – Murnau durchwirkt diese erste deutsche Verfilmung des Faust-Stoffs mit vielerlei Special Effects und verleiht der dämonischen Tragödie um Zauber, Täuschung, Schein und Sein eine überaus passende filmtrick-reiche visuelle Entsprechung. Um das Massensterben abzuwenden, bittet der Alchimist Faust (Gösta Ekman) den Teufel (Emil Jannings) um Hilfe. Der stellt ein Ende der Pest in Aussicht, verlangt im Gegenzug jedoch Fausts Seele. Dieser erklärt sich bereit und ist fortan an Mephisto gebunden, der den plötzlich wieder verjüngten Faust auf Reisen mitnimmt und ihm unterschiedlichen Vergnügungen zuführt. CITIZEN KANE (Orson Welles, USA 1941 | 8. & 15.10.) „Der Sinn des Films liegt nicht in seiner Auflösung, sondern in der Art und Weise seiner Darstellung.“ Welles’ Hinweis liest sich – einmal 20 oktober 16 magical history tour mehr im Kontext der Magical History Tour – als ein Aufruf zur Betrachtung der Bildgestaltung seines filmischen Puzzle-Debüts, die ganz im Zeichen des Stichworts „Tiefenschärfe/Schärfentiefe“ steht. Dabei sind die gestochenen Schärfen in allen Bereichen seiner immer wieder extrem in die Tiefen ragenden Kompositionen zum großen Teil im Optical Printer entstanden, d.h. in der Postproduktion durch Kombination von „Matte Paintings“ (gemalten Hintergrundbildern) und Realaufnahmen. Das kühn verschachtelte, multiperspektivisch und fragmentarisch erzählte Psychogramm des Pressezaren James Foster Kane (Orson Welles) ist ein ebenso kühner Special-Effects-Großeinsatz. Z32 (Avi Mograbi, I/F 2008 | 9. & 13.10) Ein junger israelischer Elitesoldat erinnert sich: Zunächst im Dialog mit seiner Freundin, dann direkt in die Kamera, berichtet er, an der Tötung palästinensischer Polizisten beteiligt gewesen zu sein. Es geht um Schuld, Verantwortung, Verdrängung, Vergebung, aber auch um die Position des Filmemachers und die Suche nach einer Darstellungsform. Vor diesem Hintergrund wählt Mograbi das Verfremdungselement der digitalen Maskierung der Protagonisten des Films – ein effektvoller wie irritierend-unheimlicher Eingriff, der „versteckt, um zu enthüllen“ (Avi Mussel, Special Effects). WATER AND POWER (Pat O’Neill, USA 1989 | 14.10.) O’Neills „Porträt“ über Los Angeles und die Kräfte, die die Stadt bewegen, ist über einen Zeitraum von mehreren Jahren ohne Drehbuch und im zufälligen Zusammenspiel von Orten, Menschen und Situationen entstanden, fortlaufend am optical printer bearbeitet und von Animationen, Computergrafiken und Found Footage gerahmt. Zentrale Einstellungen zeigen den Stadtverkehr, das die Stadt umgebende Wüstengebiet und riesige Pipelines, die bewusstmachen, wie das Recht auf Wasser und politische Macht miteinander verflochten sind. Ein Film über Wasser in all seinen Aggregatzuständen und über Bewegungszyklen: die der Planeten, der Gezeiten, der Kamera um ihre eigene Achse und der sich wiederholenden Aktionen der Darsteller. ROYAL WEDDING (Stanley Donen, USA 1951 | 14. & 23.10.) Spielerisch, stilsicher, schwerelos – Fred Astaire hat sich wie kein zweiter Tänzer magical history tour oktober 16 21 CITIZEN KANE (Orson Welles, USA 1941) Z32 (Avi Mograbi, I/F 2008) WATER AND POWER (Pat O’Neill, USA 1989) geradezu schwebend durch die Klassiker des Hollywood-Musicals der 30er, 40er und 50er Jahre getanzt. Einzig beim vollständigen Überwinden der Schwerkraft brauchte er Unterstützung vom Special Effects Department wie in Stanley Donens ROYAL WEDDING. Mithilfe eines um 360 Grad drehbaren Raums, festverschraubten Möbeln und einer sich mitbewegenden Kamera konnte der Eindruck des an den Wänden und kopfüber an der Decke tanzenden Astaires erweckt werden. „You are all the world to me!“ ist der Titel der so zentralen wie spektakulären Gesangs- und Tanznummer des lose auf Astaires Leben Bezug nehmenden Musicals. Im Mittelpunkt steht ein singendes und tanzendes Geschwisterpaar auf Tournee in England. Beide begegnen hier ihrer großen Liebe, was die gemeinsame Karriere auf den Prüfstand stellt. L’ANGLAISE ET LE DUC (Die Lady und der Herzog, Eric Rohmer, F 2001 | 16. & 25.10.) „Ich bin der Überzeugung, dass der Einsatz eines extrem sichtbaren Kunstgriffs Wahrhaftigkeit verleiht.“ (E.R.) Zahlreiche großformatige gemalte Hintergrundszenerien – Pariser Straßenszenen, Gas- senansichten, Schlossplätze und Landschaftspanoramen – bilden den kunstvoll in seiner Künstlichkeit zur Schau gestellten Hintergrund des sich im Vordergrund abspielenden „Revo lutionsdramas“ um die schottische Kurtisane Grace Elliot, deren Loyalität zum französischen König und tiefe Freundschaft zu einem revolutionären Herzog sie in das Räderwerk der Französischen Revolution geraten lassen. Ein trotz aller Üppigkeit der Dekors zurückhaltender und dabei äußerst faszinierender Geschichtsentwurf. LUNCH BREAK (Sharon Lockhart, USA 2008 | 19. & 25.10.) 42 Arbeiter in der historischen Schiffswerft Bath Iron Works in Maine während ihrer Mittagspause, einem kurzen Atemholen im betrieblichen Arbeitsprozess. Schauplatz ist ein Korridor, der sich nahezu über die ganze Schiffswerft erstreckt. Der mit Spinden gesäumte Gang scheint nicht nur ein Knotenpunkt für betriebliche Abläufe zu sein, sondern auch als sozialer Treffpunkt zu dienen. Hier kommen die Arbeiter zusammen, essen, lesen, reden, schlafen. Langsam, in extremer Zeitlupe bewegt sich die Kamera den Gang entlang und ermöglicht das ge- 22 oktober 16 magical history tour naue Beobachten der Protagonisten sowie ein Nachdenken über Repräsentationsstrategien von Arbeitsprozessen. THE THIEF OF BAGDAD (Berger, Powell, Whelan, Korda, Menzies, GB/USA 1940 | 21. & 30.10.) Ein Film der Schauwerte, opulenten Ausstattungen, bilderbuchbunten Farben und der Oscar-prämierten Spezialeffekte: darunter ein sich riesig aufbäumender Flaschen-Geist, ein fliegender Teppich und ein durch die Luft galoppierendes Pferd samt Reiter. Im Bereich der visuellen Effekte wurde kein Aufwand gescheut und nebenbei auch das Travelling-Matte-Verfahren perfektioniert, bei dem mit „Wandermasken“ Bildteile kaschiert werden, um später andere Bildteile einzumontieren. Auch die Regie-Riege von fünf (!) Regisseuren vermittelt einen Eindruck vom Produktionsumfang bzw. den Fliehkräften des Großprojekts um einen rechtmäßigen Kalifen, der von seinem Großwesir verraten, verhaftet und geblendet wird, seine geliebte Prinzessin aber schließlich dennoch mithilfe eines jungen Diebes und einer Kaskade von Wundern, Tricks und Fügungen in die Arme schließen kann. METROPOLIS (Fritz Lang, D 1926 | 22. & 28.10., restaurierte Fassung mit der Musik von Gottfried Huppertz) Versklavte Arbeiter in der lichtlosen Unterstadt und eine sich in Luxus ergehende Gesellschaft in der Oberstadt bilden die Gegenpole in Langs utopisch-gigantischer Zukunftsvision. Die Visualisierung des Molochs verdankt sich dem von Kameramann Eugen Schüfftan entwickelten, den Namen seines Erfinders tragenden Verfahren, bei dem Modelle wie hier Wolkenkratzer, Flugzeuge und Straßenkonstruktionen in Realszenen im wahrsten Sinne des Wortes eingespiegelt wurden. Die ausgeklügelten Special Effects machten nicht nur Schüfftan international bekannt und revolutionierten die Filmtricktechnik, sie trugen auch zum überwältigenden Produktionsaufwand des Films bei: 17-monatige Drehzeit, 1,3 Millionen belichtete Filmmeter, 36.000 Komparsen und ein Gesamtbudget von sechs Millionen Mark. FILME VON KEN JACOBS (26.10.) Die Auseinandersetzung mit den Mechanismen des bewegten Bildes, das Verhältnis von Fläche und Tiefe im Kino sowie die Untersuchung von Seh-, Wahr- magical history tour oktober 16 23 ROYAL WEDDING (Stanley Donen, USA 1951) THE THIEF OF BAGDAD (Berger, Powell, Whelan, Korda, Menzies, GB/USA 1940) nehmungs- und Kinoerfahrungen stehen im fection, the most artificial construction in a Mittelpunkt der filmischen Arbeiten des ameri- world that is already artificial in itself: cinema? kanischen Experimentalfilmregisseurs Ken Ja- A view back to the beginnings of cinema makes cobs. Zahlreiche seiner frühen Filme entstan- it clear that the history of film is also the history den an der optischen Bank. Seit einigen Jahren of the technological manipulation of images. Alhat sich Jacobs den digitalen Bildbearbeitungs- most ninety years after Méliès’ first “magical” möglichkeiten zugewandt, in denen er u.a. Mo- films and after numerous innovations in the field mentaufnahmen zeigt, „die sich in der Tiefe of special effects, this cinematic branch has also bewegen, ihre Bewegungen nie wiederholen, sie experienced its digital revolution. The possibiliaber für immer im Raum fortsetzen; zweifellos ties offered by so-called computer generated eine Tiefe ohne 3D-Technologie, die jeder mit images (abbreviated CGIs) appear boundless nur einem Auge erfassen kann“. Wir zeigen vier regarding the translation of imagination and fanseiner Arbeiten aus zwei Jahrzehnten: OPENING tasy into moving images. Yet computers and their THE NINETEENTH CENTURY: 1896 (USA 1990), “analogue” predecessors not only generate past THE GEORGETOWN LOOP (USA 1995), CAPITA- or future worlds and their inhabitants, but also complex visualizations of emotional, perceptive LISM: CHILD LABOR (USA 2006), SEEKING THE and mental worlds which form the focus of this MONKEY KING (USA 2011). (mg) Are special effects – or their digital counterpart, month’s Magical History Tour. visual effects – a marginal field in cinematographic art, things pulled from a bag of tricks of tinkerers, firework-makers and computer freaks? Or do they mark the culmination of artistic-creative imagination? Are they a generator of illusions continuously striving for per- 24 oktober 16 dikhen hach dschiwa – seht wie wir leben AND-EK GHES … (Philip Scheffner, Coloradu Velcu, D 2016) Dikhen hach Dschiwa – Seht, wie wir leben Sinti und Roma im zeitgenössischen europäischen Film Der von den deutschen Nationalsozialisten an den Sinti und Roma verübte Völkermord hat bei den nachfolgenden Generationen deutliche Spuren hinterlassen. Die, die das Morden überlebt haben, sind nach der Befreiung weiter verfolgt, von der rassistisch geprägten Justiz und Polizei um ihre Würde und in vielen Fällen um ihre Entschädigung gebracht worden. Erst in den 80er Jahren hörte die staatlich sanktionierte Diskriminierung auf, aber gesellschaftlich ist sie noch lange nicht erledigt. Eine mehrteilige Filmreihe fragt, wie sich Roma und Sinti von fremden Zuschreibungen lösen und ihre eigene Identität finden können, wie sie Distanz zu dem traumatischen Geschehen und gleichzeitig Lebensmut und Unabhängigkeit erschaffen. AND-EK GHES … (Philip Scheffner, Coloradu Velcu, D 2016 | 20.10., in Anwesenheit der Regisseure) Als Familie Velcu von Rumänien nach Deutschland übersiedelt, sind die befreundeten Filmemacher aus Berlin zur Stelle. Ein erster Velcu-Berliner wird geboren, es werden schmerzhafte Abschiede genommen und Berliner Parks werden zu bukolischen Orten. Die ntstehungsgeschichte dieser „Velcu-Saga“ E wird immer wieder unter den Mitwirkenden diskutiert – und macht den Film zu einem klugen Meta-Film über das ethnografische Filmemachen, über Medienbilder und Stereotype von Roma-Familien heute. BRASS ON FIRE – IAG BARI (Ralf Marschalleck, D 2002, 27.10., in Anwesenheit des Regisseurs) Ein Film über die Suche nach dem Glück: Eine furiose Romakapelle aus dem entlegenen rumänischen Dorf Zece Prajini zieht durch die Welt, füllt die Säle und begeistert das Publikum. Mit einer Mischung aus rasantem Spiel und balkanischer Poesie feiern die Musiker bei jedem Auftritt ein Fest. Der Film erzählt von ihrem Aufbruch in die Welt, den erstaunlichen Begegnungen unterwegs und führt zu den Ursprüngen einer vitalen Musikkultur der ländlichen Roma am östlichen Rand Europas. (dr) A four-part film series about the Sinti and Roma way of life after the genocide and the challenges they face. Eine Veranstaltung der Evangelischen Akademie zu Berlin und dem Landesrat der Roma und Sinti, RomnoKher Berlin-Brandenburg e.V. oktober 16 25 A MAN AND HIS DOG OUT FOR AIR (Robert Breer, USA 1957) Die DEFA-Stiftung präsentiert Junges Kino trifft „alte“ DEFA-Filme – Irene von Alberti präsentiert: Aus Anlass des 70. Jahrestages der DEFA-Gründung im Mai 1946 lädt die DEFA-Stiftung wichtige junge Regisseur_innen ein, im Arsenal einen DEFA-Film vorzustellen, der sie besonders beeindruckt und beeinflusst hat. Die Regisseurin und Produzentin Irene von Alberti präsentiert zwei Filme von Iris Gusner, einer der ganz wenigen DEFA-Spielfilm-Regisseurinnen. DIE TAUBE AUF DEM DACH (DDR 1973/2010), eine Dreiecksgeschichte zwischen einer Bauingenieurin, einem älteren Brigadier und einem jungen Studenten auf einer Großbaustelle, wurde nach Fertigstellung verboten, weil der Film das offizielle Bild der Arbeiterklasse mit der kleinbürgerlichen Realität konfrontierte. In ALLE MEINE MÄDCHEN (DDR 1979) will ein Filmstudent ein Porträt einer mustergültigen Frauenbrigade im Berliner Glühlampenwerk Narva drehen, doch die Spannungen innerhalb des Kollektivs eskalieren in heftigen Konflikten. (jr) A program of important DEFA films curated by Irene von Alberti. (10.10.) Großes Kino, kleines Kino #6 Was klingt, spricht, raschelt im Film? Seit das erste Mal im Jahr 1895 Filme gezeigt wurden, spielte man Klänge und Musik dazu. Heute werden Klänge, Stimmen, Musik und Geräusche auf der Tonspur zusammengesetzt. Bevor wir selbst mit Klängen, Sprache und Geräuschen experimentieren und Ideen für einen Soundtrack zu einer Szene aus BEHIND THE SCREEN (1916) von Charles Chaplin erfinden und live spielen, entdecken wir, was in fünf Kurzfilmen zu sehen und zu hören ist: In PACIFIC 231 (Mitry, F 1949) rauscht eine Lokomotive musikalisch durch die Welt, Menschen und Dinge verwandelt LE CHAUDRON INFERNAL (Méliès, F 1903) in unerwarteter Weise. Katzen machen im CATFILM FOR KATY AND CYNNIE (Lawder, USA 1973) die Sicht frei. Len Lye zeigt mit seinen Linien in Bewegung die Musik der Bagirmi im Tschad und bei Robert Breer zwitschert es zu A MAN AND HIS DOG OUT FOR AIR. 31 SPRÜNGE (Winkelmann, BRD 1967) erzählt davon, wie es ist, 31 Mal zu springen. (em) Eunice Martins and Laura Mello invite to a short film program and sound workshop. (16.10.) 26 oktober 16 Zukunft der Erinnerung Bundesweite Schulkinoreihen zur filmischen Erinnerung an den Holocaust: Zum Auftakt der von pädagogischen Rahmenprogrammen begleiteten Reihe im Kino Arsenal zeigen wir SOBIBÓR, 14 OCTOBRE 1943, 16 HEURES (Claude Lanzmann, F 2001 | 10., 11., 12. & 13.10.). Der Titel des Films bezeichnet exakt Ort, Datum und Uhrzeit des Beginns des einzigen gelungenen bewaffneten Aufstands in einem nationalsozialistischen Vernichtungslager. Auf die Fragen Lanzmanns und zu den Bildern der Gedenkstätte antwortet Yehuda Lerner, einer der Überlebenden des Aufstands, mit klaren und einfachen Worten, zu seinem Schicksal als 16-jähriger Zwangsarbeiter und seiner Rolle im Aufstand. Anmeldung erforderlich unter [email protected], empfohlen ab 10. Klasse. (gk) Future of Memory – nationwide school cinema program for remembering the Holocaust in film: We open the program at Kino Arsenal with Claude Lanzmann’s SOBIBÓR, 14 OCTOBRE 1943, 16 HEURES. Das Projekt wird gefördert von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ). FU-Vorlesungsreihe: Die Filmwissenschaft, das Archiv und die Differenz Die Vorlesung von Sabine Nessel (Seminar für Filmwissenschaft der FU) fragt nach der Relevanz von Archiven für die filmhistoriografische Forschung und begibt sich dafür selbst ins Archiv. Worin unterscheiden sich Filmhistoriografie und Filmarchäologie? Welche Kräfte entfaltet die Begegnung von universitärer Filmwissenschaft mit der Sammlung einer Filminstitution? Entlang der Begriffe Filmwissenschaft, Archiv und Differenz werden Filme aus dem Archiv des Arsenals je spezifisch vorgestellt. In dem Tierhorror-Klassiker JAWS (Der weiße Hai, Steven Spielberg, USA 1974) wird die anthropologische Urangst des Gefressenwerdens vor der Kulisse eines Badestrands effektvoll durchgespielt. Der Film wird als 35-mm-Kopie in der (als legendär geltenden) deutschen Synchronfassung aus dem Jahr 1975 gezeigt. Die Vorlesungsreihe läuft bis Februar 2017 und ist für alle Interessierten offen. (sn) An FU Berlin lecture series at the Arsenal explores the relevance of archives for film historical research. (25.10.) oktober 16 27 SOBIBÓR, 14 OCTOBRE 1943, 16 HEURES (Claude Lanzmann, F 2001) JAWS (Der weiße Hai, Steven Spielberg, USA 1974) Filmworkshop „Die Sprache der Stadt“ Filmspotting „Die Sprache der Stadt“ ist der Titel eines zwei- Als „Kriminaloperette ohne Gesang“ beschreibt tägigen Dokumentarfilm-Workshops für Kinder Axel Ranisch seinen ersten Tatort BABBELDASCH und Jugendliche von 10 bis 14 Jahren, den Anna (2016). Sophie, die Gründerin des Theaters „BabFaroqhi und Haim Peretz in Zusammenarbeit beldasch“, stirbt während einer Vorstellung an eimit der Deutsche Bank KunstHalle und dem Ar- nem allergischen Schock. Immer hatte die Spielsenal am 18. & 19.10., jeweils von 10–16 Uhr an- leiterin alles zusammengehalten. Und auch jetzt bieten. Die Premiere der entstandenen Filme noch mischt sie mit, denn sie erscheint der ermitfolgt am 30.10. im Kino Arsenal. telnden Lena Odenthal im Traum. Die KommissaWie dreht man einen Dokumentarfilm? Der rin gerät in ein Zwischenreich aus Ermittlung, Workshop bietet die Gelegenheit, sich mit der Bühne und Traumgeschehen. Seit seinem KiFrage zu beschäftigen. Am ersten Tag werden nodebüt Dicke Mädchen dreht Axel Ranisch ohne gemeinsam mit Anna Faroqhi und Haim Peretz Drehbuch, auch die Figuren des Fernsehkrimis ausgewählte Filme in der Kunsthalle ange- erarbeitete er gemeinsam mit den Schauspielern schaut und diskutiert. Anschließend gehen die des Ludwigshafener Tatort-Teams und den Laien Teilnehmer_innen in kleinen Gruppen selbst auf des Amateurtheaters Hemshofschachtel. BABEntdeckungsreise mit der Kamera. Was ist die BELDASCH wird in Zusammenarbeit mit dem SWR Sprache der Stadt? Was sind ihre Klänge und anlässlich des 1000. „Tatort“-Jubiläums als PreGeschichten? Am 2. Tag werden die Filme ge- view im Rahmen der Reihe Filmspotting gezeigt, meinsam am Schnittcomputer und mit Sprach- die damit einen Ausflug in das Fernsehmuseum und Musikaufnahmen im Arsenal fertiggestellt. macht: Hier wird am 31. Oktober die Sonderschau Weitere Infos und Anmeldung unter (030) „1000 Tatorte“ eröffnet. (ah) On the occasion of the anniversary of the TV series “Tatort”, we present a 20 20 93 11 oder [email protected] preview of BABBELDASCH. (31.10.) 28 oktober 16 KRYLJA (Flügel, Larissa Schepitko, UdSSR 1966) BEIN GDEROT (Between Fences, Avi Mograbi, Israel 2016) Filmmakers’ Choice Agents Provocateurs: Künstler, Strategien, Objekte. Das Programm widmet sich Strategien des Filmemachens, die Filme als experimentelle Situationen konstruieren. Die hier versammelten Künstler_innen (er-)finden Objekte und Werkzeuge, um das Reale zu testen. Neben der Kamera, dem Körper, dem Setting kann dies ein Objekt, ein fremdes Wesen oder ein auf dem Bildträger imaginierter Punkt sein. Als stumme Form oder redundantes Motiv provoziert und involviert der Agent Provocateur Künstler, Zuschauer sowie die Personen und Situationen des Films in die Konfrontation mit den Ergebnissen des filmischen Experiments. (nc/fwe) The program focuses on the filmmaking strategies used to make films into experimental situations. The artists both invent specific strategies and find objects and tools to create work that tests the real. (31.10., präsentiert von Nicolas Cilins und Frank Westermeyer) Klassiker nicht nur für Kinder U MARETE WA MITA KEREDO (Ich wurde geboren, aber …, Yasujiro Ozu, Japan 1932 | 2., 9., 23. & 30.10.) Nach dem Umzug in einen Tokioter Vorort müssen sich der zehnjährige Ryoichi und sein achtjähriger Bruder Keiji, Söhne des kleinen Angestellten Yoshii, die neue Umgebung erst mühsam erobern. Kaum werden sie von den Nachbarskindern akzeptiert, wird die ganze Bande Zeuge, wie sich Ryoichis und Keijis Vater bei seinem Vorgesetzten anbiedern muss. Verärgert und empört über das würdelose Verhalten ihres Vaters, stellen sie ihn zur Rede. Die selbstgemachten Reisbällchen am nächsten Morgen sind nur ein schwacher Trost für die Zumutung, die die Kräfte- und Abhängigkeitsverhältnisse der Erwachsenenwelt für die Jungen darstellen. Für sie ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Ozu wirft einen feinen, humorvollen Blick auf die Kinderwelt im Japan der 30er Jahre und einen entsprechend schonungslos kritischen auf die der Erwachsenen. Ein frühes Meisterwerk von Ozu! (mg) Family screening of an early Ozu masterpiece. living archive oktober 16 29 Öffentliche Sichtung Living Archive: Filme leben, doch Filmkopien altern. Auch in unserer Sammlung gibt es Essigsyndrom, Rotstich und Kopienschrumpfung. In einer neuen Serie wollen wir Alterungssymptome anhand von Beispielen vorstellen und mit dem Publikum erörtern, wie die Zukunft des jeweiligen Films als Bestandteil der Sammlung aussehen könnte. Wir beginnen mit der Vorführung einer Kopie, die vom Essigsyndrom befallen ist. KRYLJA (Flügel) von Larissa Schepitko (UdSSR 1966) erzählt die Geschichte von Nadeschda, die im Krieg eine berühmte Kampfpilotin war und nun als Schuldirektorin tätig ist. Von der Gesellschaft wird sie geachtet, ihr Bild hängt im örtlichen Museum. Doch mit der jüngeren Generation gerät sie immer wieder in Konflikte. Die Serie findet monatlich statt, ab 2017 alternierend mit Archivpräsentationen des Harun Farocki Instituts. (stss) In our new series Public Screenings we present and discuss archive prints, problems of print aging and possible solutions. First example is KRYLJA (Wings) by Larissa Schepitko (USSR 1966). (24.10.) Film Feld Forschung Zu Gast im silent green: Avi Mograbi Holot ist ein Internierungslager in der israelischen Wüste. Dorthin werden Asylsuchende aus Eritrea und dem Sudan gebracht, die zwar nicht in ihre Heimatländer abgeschoben werden können, denen die israelische Politik aber jegliche Perspektive in Israel verwehrt. Mit ihnen initiierten Avi Mograbi und Chen Alon einen Theaterworkshop. Dabei entstand der Dokumentarfilm BEIN GDEROT (Between Fences, 2016). Die Präsentation des Films im silent green wird durch Outtakes und einen Clip ergänzt, der während der Gesangsaufnahmen entstand. (stss) Holot is a detention center in the Israeli desert. It houses asylum-seekers from Eritrea and Sudan who can’t be sent back to their own countries, but who have no prospects in Israel either due to the country’s policies. Avi Mograbi and Chen Alon initiated a theater workshop with them, Mograbi filmed the rehearsals. BETWEEN FENCES (2016) will be presented with outtakes and other extra material. Film Feld Forschung ist ein Projekt des silent green Kulturquartier. (23.10.) 30 oktober 16 programm 1 19.30»2 Magical History Tour The Tree of Life Terrence Malick USA 2011 Mit Brad Pitt, Sean Penn, Jessica Chastain 35 mm | OmU | 138 min | 5.10. | S. 18 Sa 20.00»1 Philippe Garrel Eröffnung La jalousie Jealousy Frankreich 2013 Mit Louis Garrel, Anna Mouglalis Vorfilm: Droit de visite Besuchsrecht Frankreich 1965 Mit Maurice Garrel Einführung: Birgit Kohler 2 So DCP | OmE | 77 min | 21.10. 35 mm | OmU | 15 min | 5.10. S. 5 16.30»1 Klassiker nicht nur für Kinder Umarete wa mita keredo Ich wurde geboren, aber … Yasujiro Ozu Japan 1932 Musiktonspur: Trio Afrogarage DCP | OmU | 91 min | 9. & 23.10. | S. 28 19.00»1 Philippe Garrel *L’enfant secret Das verheimlichte Kind F 1979/82 Mit Anne Wiazemsky, Henri de Maublanc Einführung: Thomas Arslan 19.30»2 Magical History Tour Blackmail Alfred Hitchcock GB 1929 Mit Anny Ondra, Sara Allgood, Charles Paton 35 mm | OmU | 92 min | 13.10. S. 5 35 mm | OF | 84 min | 7.10. | S. 19 21.00»1 Philippe Garrel J’entends plus la guitare I Can No Longer Hear the Guitar F 1991 Mit Benoît Régent, Johanna ter Steege, Mireille Perrier, Anouk Grinberg 35 mm | OmE | 98 min | 11.10. | S. 6 3 Mo 19.30»2 Die Ästhetik des Widerstands Kurzfilmprogramm Beyond Evidence Trembling Time Yael Bartana Niederlande 2001 Digital file | ohne Dialog | 6 min Der Fall Joseph Petra Bauer Schweden 2003 Digital file | OmE | 47 min Semra Ertan Cana Bilir-Meier D/Österreich 2013 Digital file | OmE | 7 min Symbolic Threats Mischa Leinkauf, Lutz Henke, Matthias Wermke D 2015 Digital file | 15 min Zu Gast: Lutz Henke, Einführung: Florian Wüst S. 15 20.00»1 Philippe Garrel Sauvage innocence Wild Innocence F 2001 Mit Julia Faure, Mehdi Belhaj Kacem, Michel Subor, Maurice Garrel 35 mm | OmE | 122 min | 25.10. | S. 6 4 Di 19.30»2 Die Ästhetik des Widerstands Kurzfilmprogramm Spur der Gewalt La Estancia Federico Adorno Paraguay 2014 Enligt lag Im Namen des Gesetzes Hans Nordenström, Peter Weiss Schweden 1957 La impresión de una guerra Impressions of a War Camilo Restrepo Kolumbien/Frankreich 2015 Posten Nr. 6 Steffi Wurster D 2016 Zu Gast: Steffi Wurster, Einführung: Florian Wüst DCP | ohne Dialog | 14 min 16 mm | OmU | 18 min Digital file | OmE | 26 min Digital file | OmU | 25 min S. 16 20.00»1 Philippe Garrel La naissance de l’amour Die Geburt der Liebe F/CH 1993 Mit Lou Castel, Jean-Pierre Léaud, Johanna ter Steege 35 mm | OmE | 94 min | 29.10. | S. 7 5 Mi 19.30»2 Magical History Tour The Tree of Life Terrence Malick USA 2011 Mit Brad Pitt, Sean Penn, Jessica Chastain 35 mm | OmU | 138 min | S. 18 20.00»1 Philippe Garrel Les baisers de secours Emergency Kisses F 1989 Mit Brigitte Sy, Anémone, Philippe Garrel, Maurice Garrel, Louis Garrel 35 mm | OmE | 83 min | 27.10. Vorfilm: Droit de visite Besuchsrecht Frankreich 1965 Mit Maurice Garrel 35 mm | OmU | 15 min | S. 7 »1 arsenal 1 | »2 arsenal 2 | OF Originalfassung | DF Deutsche Fassung | OmU Original mit deutschen Unter titeln | OmE Original mit engl. Untertiteln | OmF Original mit französischen Untertiteln | Zwt. Zwischentitel Kalendarium programm oktober 16 31 6 Do 19.30»1 Philippe Garrel Le berceau de cristal F 1975 Mit Nico, Dominique Sanda, Anita Pallenberg, Frédéric Pardo, Philippe Garrel 35 mm | ohne Dialog | 70 min | 18.10. | S. 7 20.00»2 Magical History Tour Faust F.W. Murnau D 1926 Mit Gösta Ekman, Emil Jannings, Camilla Horn Am Klavier: Eunice Martins 35 mm | 100 min | 12.10. | S. 19 21.00»1 Philippe Garrel La cicatrice intérieure Mit Nico, Pierre Clémenti, Philippe Garrel 7 The Inner Scar F 1972 35 mm | engl./dt. OF | 60 min | 19.10. | S. 8 19.30»2 Magical History Tour Blackmail Alfred Hitchcock GB 1929 Mit Anny Ondra, Sara Allgood, Charles Paton Fr 35 mm | OF | 84 min | S. 19 20.00»1 Philippe Garrel *Elle a passé tant d’heures sous les sunlights … Sie stand so lange im Scheinwerferlicht … F 1985 Mit Mireille Perrier, Anne Wiazemsky, Lou Castel, Philippe Garrel, Chantal Akerman, Jacques Doillon 35 mm | OmU | 138 min | 26.10. | S. 8 8 Sa 19.30»2 Magical History Tour Citizen Kane Orson Welles Cotten, Dorothy Comingore, Ruth Warrick USA 1941 Mit Orson Welles, Joseph 35 mm | OF | 119 min | 15.10. | S. 19 20.00»1 Philippe Garrel Les amants réguliers Regular Lovers F 2005 Mit Louis Garrel, Clotilde Hesme 35 mm | OmU | 184 min Aus der Sammlung des Österreichischen Filmmuseums Vorfilm: Actua 1 Frankreich 1968 35 mm | ohne Dialog | 6 min | 20.10. | S. 8 9 So 16.30»1 Klassiker nicht nur für Kinder Umarete wa mita keredo Ich wurde geboren, aber … Yasujiro Ozu Japan 1932 Musiktonspur: Trio Afrogarage DCP | OmU | 91 min | 23.10. | S. 28 19.00»2 Magical History Tour *Z32 Israel/Frankreich 2008 Avi Mograbi 19.30»1 Philippe Garrel Liberté, la nuit Liberty at Night F 1983 Mit Emmanuelle Riva, Maurice Garrel 10 Mo DCP | OmU | 81 min | 13.10. | S. 20 Digital file | OmE | 80 min | 16.10. | S. 9 10.00»1 Zukunft der Erinnerung *Sobibór, 14 octobre 1943, 16 heures Claude Lanzmann Frankreich 2001 DCP | OmU | 100 min | 11., 12. & 13. 10. Für Schulklassen, Anmeldung erforderlich unter [email protected] S. 26 19.00»2 DEFA-Stiftung Die Taube auf dem Dach Iris Gusner Zu Gast: Irene von Alberti, Moderation: Cornelia Klauß DDR 1973/2010 Blu-ray | 82 min S. 25 20.00»1 Philippe Garrel Le cœur fantôme The Phantom Heart F 1996 Mit Louis Rego, Roschdy Zem, Maurice Garrel, Valeria Bruni-Tedeschi 35 mm | OmE | 82 min | 24.10. | S. 9 21.00»2 DEFA-Stiftung Alle meine Mädchen Iris Gusner DDR 1979 Zu Gast: Irene von Alberti, Moderation: Cornelia Klauß 11 Di 35 mm | 83 min S. 25 10.00»1 Zukunft der Erinnerung *Sobibór, 14 octobre 1943, 16 heures Claude Lanzmann Frankreich 2001 DCP | OmU | 100 min | 12. & 13. 10. Für Schulklassen, Anmeldung erforderlich unter [email protected] S. 26 19.00»2 Die Ästhetik des Widerstands Memorias del subdesarrollo Erinnerungen an die Unterentwicklung Tomás Gutiérrez Alea Kuba 1968 Mit Sergio Corrieri Einführung: Florian Wüst DCP | OmE | 95 min S. 16 Wiederholung | Veranstaltung mit Gästen | ♛ Nur für Mitglieder. Mitgliedschaft kann an der Kasse erworben werden | Die Längenangaben im Programm beziehen sich auf die reine Filmlänge | * Kopie des Arsenal – Institut für Film und Videokunst | * Kopie der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen 32 oktober 16 programm 20.00»1 Philippe Garrel J’entends plus la guitare I Can No Longer Hear the Guitar F 1991 Mit Benoît Régent, Johanna ter Steege, Mireille Perrier, Anouk Grinberg 35 mm | OmE | 98 min | S. 6 21.00»2 Die Ästhetik des Widerstands Kurzfilmprogramm Images of Change Secrets from the Street: No Disclosure Martha Rosler USA 1980 Digital file | OF | 11 min Somos + Pedro Chaskel, Pablo Salas Chile 1985 16 mm | OmE | 15 min The Role of a Lifetime Deimantas Narkevičius Litauen 2003 DCP | engl. OF | 17 min Ici rien Daphne Hérétakis Frankreich/Griechenland 2011 Digital file | OmE | 30 min Zu Gast: Daphne Hérétakis, Einführung: Florian Wüst S. 16 12 10.00»1 Zukunft der Erinnerung *Sobibór, 14 octobre 1943, 16 heures Claude Lanzmann Frankreich 2001 DCP | OmU | 100 min | 13. 10. Für Schulklassen, Anmeldung erforderlich unter [email protected] S. 26 Mi 19.00»2 Magical History Tour Faust F.W. Murnau D 1926 Mit Gösta Ekman, Emil Jannings, Camilla Horn Am Klavier: Eunice Martins 35 mm | 100 min | S. 19 20.00»1 Philippe Garrel Marie pour mémoire Mary for Memory Frankreich 1967 Mit Zouzou, Didier Léon, Maurice Garrel 35 mm | OmE | 76 min | 24.10. Vorfilm: Les enfants désaccordés Die widerspenstigen Kinder Frankreich 1964 Mit Maurice Garrel 35 mm | OmU | 15 min | S. 10 13 Do 10.00»1 Zukunft der Erinnerung *Sobibór, 14 octobre 1943, 16 heures Claude Lanzmann F 2001 Für Schulklassen, Anmeldung erforderlich: [email protected] | OmU | 100 min | S. 26 19.30»1 Philippe Garrel Le révélateur The Revealer F 1968 Mit Bernadette Lafont, Laurent Terzieff 35 mm | stumm | 67 min | 18.10. | S. 10 20.00»2 Magical History Tour *Z32 Avi Mograbi Israel/Frankreich 2008 21.00»1 Philippe Garrel *L’enfant secret Das verheimlichte Kind F 1979/82 Mit Anne Wiazemsky, Henri de Maublanc DCP | OmU | 81 min | S. 20 35 mm | OmU | 92 min | S. 5 19.30»2 Magical History Tour *Water and Power Pat O’Neill USA 1989 35 mm | OF | 60 min | S. 20 14 20.00»1 Philippe Garrel Le lit de la vierge The Virgin’s Bed F 1969 Mit Pierre Clémenti, Zouzou, Tina Fr Aumont, Jean-Pierre Kalfon Einführung: Marc Siegel 35 mm | OmE | 95 min | 23.10. | S. 11 20.45»2 Magical History Tour Royal Wedding Stanley Donen USA 1950 Mit Fred Astaire, Jane Powell 15 Sa 35 mm | OF | 93 min | 23.10. | S. 20 19.30»2 Magical History Tour Citizen Kane Orson Welles USA 1941 Mit Orson Welles, Joseph Cotten, Dorothy Comingore, Ruth Warrick 20.00»1 Philippe Garrel La frontière de l’aube Frontier of Dawn F/Italien 2008 Mit Louis Garrel, Laura Smet Aus der Sammlung des Österreichischen Filmmuseums 16 So 16.00»1 Arsenal Filmatelier: Großes Kino, Kleines Kino #6 *Pacific 231 Jean Mitry F 1949 *Le Chaudron Infernal Georges Méliès F 1903 *Catfilm for Katy and Cynnie Standish Lawder USA 1973 *Free Radicals Len Lye USA 1958 *31 Sprünge Adolf Winkelmann BRD 1967 *A Man and His Dog Out For Air Robert Breer USA 1957 *Behind the Screen (Ausschnitt) Charles Chaplin USA 1916 Klangwerkstatt und Moderation: Eunice Martins, Laura Mello 35 mm | OF | 119 min | S. 19 35 mm | OmU | 107 min | 30.10. S. 11 35 mm | OF | 11 min 16 mm | engl. Zwt. | 2 min 16 mm | OF | 3 min 16 mm | OF | 5 min 16 mm | OF | 3 min 16 mm | OF | 2 min 16 mm | engl. Zwt. | 5 min S. 25 »1 arsenal 1 | »2 arsenal 2 | OF Originalfassung | DF Deutsche Fassung | OmU Original mit deutschen Unter titeln | OmE Original mit engl. Untertiteln | OmF Original mit französischen Untertiteln | Zwt. Zwischentitel programm oktober 16 33 19.00»2 Magical History Tour L’anglaise et le duc The Lady and the Duke Eric Rohmer F 2001 Mit Lucy Russell, Jean-Claude Dreyfus 35 mm | OmE | 129 min | 29.10. | S. 21 19.30»1 Philippe Garrel Liberté, la nuit Liberty at Night Frankreich 1983 Mit Emmanuelle Riva, Maurice Garrel 17 19.00»1 Die Ästhetik des Widerstands The Anatomy of Violence Peter Davis GB/Kanada 1967 Afsan’s Long Day (The Young Man Was, Part 2) Naeem Mohaiemen Bangladesch 2014 Einführung: Florian Wüst Mo Digital file | OmE | 80 min | S. 9 19.30»2 Philippe Garrel *Les ministères de l’art Die Ministerien der Kunst Frankreich 1988 Digital file | OF | 30 min DCP | engl. OF | 40 min S. 16 16 mm | OmU | 58 min | S. 12 20.45»2 Philippe Garrel Les hautes solitudes Einsame Höhen F 1974 Mit Jean Seberg, Laurent Terzieff, Tina Aumont, Nico 35 mm | stumm | 80 min | 19.10. | S. 12 21.00»1 Die Ästhetik des Widerstands The Ugly One Eric Baudelaire Frankreich 2013 Mit Juliette Navis, Rabih Mroué Einführung: Florian Wüst 18 Di 19.30»2 Philippe Garrel Le révélateur The Revealer F 1968 Mit Bernadette Lafont, Laurent Terzieff DCP | OmE | 101 min S. 17 35 mm | stumm | 67 min | S. 10 20.00»1 Die Ästhetik des Widerstands Factory Complex Im Heung-soon Südkorea 2014 Zu Gast: Sun-ju Choi, Einführung: Florian Wüst DCP | OmE | 95 min S. 17 21.00»2 Philippe Garrel Le berceau de cristal F 1975 Mit Nico, Dominique Sanda, Anita Pallenberg, Frédéric Pardo, Philippe Garrel 35 mm | ohne Dialog | 70 min | S. 7 19 Mi 19.30»1 Philippe Garrel La cicatrice intérieure The Inner Scar F 1972 Mit Nico, Pierre Clémenti, Philippe Garrel 20.00»2 Magical History Tour USA 2008 *Lunch Break Sharon Lockhart 35 mm | engl./dt. OF | 60 min | S. 8 Blu-ray | OF | 83 min | 25.10. | S. 21 21.00»1 Philippe Garrel Les hautes solitudes Einsame Höhen F 1974 Mit Jean Seberg, Laurent Terzieff, Tina Aumont, Nico 20 Do 35 mm | stumm | 80 min | S. 12 19.00»2 Dikhen hach Dschiwa And – Ek Ghes … Philip Scheffner, Colorado Velcu D 2016 Anschließend Gespräch mit Philip Scheffner, Colorado Velcu DCP | OmU | 93 min | S. 24 20.00»1 Philippe Garrel Les amants réguliers Regular Lovers Frankreich 2005 Mit Louis Garrel, Clotilde Hesme Aus der Sammlung des Österreichischen Filmmuseums Vorfilm: Actua 1 Frankreich 1968 Einführung: Volker Pantenburg 35 mm | OmU | 184 min 35 mm | ohne Dialog | 6 min S. 8 Wiederholung | Veranstaltung mit Gästen | ♛ Nur für Mitglieder. Mitgliedschaft kann an der Kasse erworben werden | Die Längenangaben im Programm beziehen sich auf die reine Filmlänge | * Kopie des Arsenal – Institut für Film und Videokunst | * Kopie der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen 34 oktober 16 programm 21 19.30»1 Philippe Garrel L’ombre des femmes Im Schatten der Frauen F/CH 2015 Mit Clotilde Courau, Stanislas Merhar, Lena Paugam DCP | OmU | 73 min | 29.10. | S. 12 Fr 20.00»2 Magical History Tour Thief of Bagdad Michael Powell GB 1940 Mit Conrad Veidt, Sabu, June Duprez 35 mm | OF | 106 min | 30.10. | S. 22 22 21.00»1 Philippe Garrel La jalousie Jealousy Frankreich 2013 Mit Louis Garrel, Anna Mouglalis Sa DCP | OmE | 77 min | S. 5 19.00»1 Philippe Garrel Le vent de la nuit Night Wind F 1999 Mit Catherine Deneuve, Daniel Duval, Xavier Beauvois 35 mm | OmE | 95 min | 28.10. | S. 13 20.00»2 Magical History Tour Metropolis Fritz Lang D 1926 Restaurierte Fassung mit der Musik von Gottfried Huppertz 35 mm | 152 min | 28.10. | S. 23 21.00»1 Philippe Garrel Un été brûlant A Burning Hot Summer F/Italien/CH 2011 Mit Louis Garrel, Monica Bellucci 35 mm | OmE | 95 min | 28.10. | S. 13 23 So 16.30»1 Klassiker nicht nur für Kinder Umarete wa mita keredo Ich wurde geboren, aber … Yasujiro Ozu Japan 1932 Musiktonspur: Trio Afrogarage DCP | OmU | 91 min | S. 28 19.30»1 Philippe Garrel Le lit de la vierge The Virgin’s Bed F 1969 Mit Pierre Clémenti, Zouzou, Tina Aumont, Jean-Pierre Kalfon 20.00»2 Magical History Tour Royal Wedding Stanley Donen USA 1950 Mit Fred Astaire, Jane Powell 24 Mo 19.30»1 Philippe Garrel Marie pour mémoire Mary for Memory Frankreich 1967 Mit Zouzou, Didier Léon, Maurice Garrel 20.00»2 Öffentliche Sichtung *Krylja Flügel Larissa Schepitko UdSSR 1966 35 mm | OmE | 95 min | S. 11 35 mm | OF | 93 min | S. 20 35 mm | OmE | 76 min | S. 10 35 mm | OmU | 84 min | S. 28 21.00»1 Philippe Garrel Le cœur fantôme The Phantom Heart F 1996 Mit Louis Rego, Roschdy Zem, Maurice Garrel, Valeria Bruni-Tedeschi 35 mm | OmE | 82 min | S. 9 25 Di 17.00»1 FU-Vorlesungsreihe: Die Filmwissenschaft, das Archiv und die Differenz Vorlesung von Sabine Nessel: „Filmhistoriografie am Leitfaden des Archivs“ 18.00»1 FU-Vorlesungsreihe: Die Filmwissenschaft, das Archiv und die Differenz *Jaws Der weiße Hai Steven Spielberg USA 1974 35 mm | DF | 122 min | S. 26 19.30»2 Magical History Tour *Lunch Break Sharon Lockhart USA 2008 26 Blu-ray | OF | 83 min | S. 21 20.30»1 Philippe Garrel Sauvage innocence Wild Innocence F 2001 Mit Julia Faure, Mehdi Belhaj Kacem, Michel Subor, Maurice Garrel 35 mm | OmE | 122 min | S. 6 Mi 19.30»2 Magical History Tour Filme von Ken Jacobs *Opening the Nineteenth Century: 1896 USA 1990 *The Georgetown Loop USA 1995 *Capitalism: Child Labor USA 2006 Musik: Rick Reed *Seeking the Monkey King USA 2011 Musik: JG Thirlwell 16 mm | 10 min 35 mm | 10 min Digital file | 14 min Blu-ray | 39 min | S. 22 »1 arsenal 1 | »2 arsenal 2 | OF Originalfassung | DF Deutsche Fassung | OmU Original mit deutschen Unter titeln | OmE Original mit engl. Untertiteln | OmF Original mit französischen Untertiteln | Zwt. Zwischentitel programm oktober 16 35 20.00»1 Philippe Garrel *Elle a passé tant d’heures sous les sunlights … Sie stand so lange im Scheinwerferlicht … Frankreich 1985 Mit Mireille Perrier, Anne Wiazemsky, Lou Castel, Philippe Garrel, Chantal Akerman, Jacques Doillon 35 mm | OmU | 138 min Einführung: Angela Schanelec S. 8 27 Do 19.00»2 Dikhen hach Dschiwa Brass on Fire – Iag Bari Anschließend Gespräch mit Ralf Marschalleck Ralf Marchalleck D 2002 20.00»1 Philippe Garrel Les baisers de secours Emergency Kisses F 1989 Mit Brigitte Sy, Anémone, Philippe Garrel, Maurice Garrel, Louis Garrel Einführung: Anja Streiter 28 19.00»1 Philippe Garrel Un été brûlant A Burning Hot Summer F/Italien/CH 2011 Mit Louis Garrel, Monica Bellucci Fr 29 Sa 19.00»1 Philippe Garrel La naissance de l’amour Die Geburt der Liebe F/CH 1993 Mit Lou Castel, Jean-Pierre Léaud, Johanna ter Steege 35 mm | OmE | 83 min S. 7 35 mm | OmE | 95 min | S. 13 20.00»2 Magical History Tour Metropolis Fritz Lang D 1926 Restaurierte Fassung mit der Musik von Gottfried Huppertz 21.00»1 Philippe Garrel Le vent de la nuit Night Wind F 1999 Mit Catherine Deneuve, Daniel Duval, Xavier Beauvois 35 mm | 103 min S. 24 35 mm | 152 min | S. 23 35 mm | OmE | 95 min | S. 13 35 mm | OmE | 94 min | S. 7 20.00»2 Magical History Tour L’anglaise et le duc The Lady and the Duke Eric Rohmer F 2001 Mit Lucy Russell, Jean-Claude Dreyfus 35 mm | OmE | 129 min | S. 21 21.00»1 Philippe Garrel L’ombre des femmes Im Schatten der Frauen F/CH 2015 Mit Clotilde Courau, Stanislas Merhar, Lena Paugam 30 So DCP | OmU | 73 min | S. 12 16.30»1 Premiere der im Rahmen des Kinder- und Jugend-Filmworkshops „Die Sprache der Stadt“ entstandenen Filme in Anwesenheit der jungen Regisseure und der Workshopleiter Anna Faroqhi und Haim Peretz im Anschluss: Umarete wa mita keredo Ich wurde geboren, aber … Yasujiro Ozu Japan 1932 Musiktonspur: Trio Afrogarage DCP | OmU | 91 min | S. 27 19.30»2 Magical History Tour Thief of Bagdad Michael Powell GB 1940 Mit Conrad Veidt, Sabu, June Duprez 35 mm | OF | 106 min | S. 22 20.00»1 Philippe Garrel La frontière de l’aube Frontier of Dawn F/Italien 2008 Mit Louis Garrel, Laura Smet Aus der Sammlung des Österreichischen Filmmuseums 31 Mo 19.00»2 Filmmakers’ Choice – Agents Provocateurs: Künstler, Strategien, Objekte *Der warme Punkt Thomas Struck BRD 1968 *Meine Familie und Ich Sylvie Boisseau, Frank Westermeyer D 1997 *The Magic Desk Lior Shamriz D 2008 Details 2 & 3 Avi Mograbi Israel 2004 *Eat My Makeup! Marie Loisier USA 2005 *Permanent Residents Isabell Spengler USA 2005 Moroccan Archaeologies Nicolas Cilins Frankreich/Marokko 2011 Präsentiert von Nicolas Cilins und Frank Westermeyer 20.15»1 Filmspotting Babbeldasch Axel Ranisch Zu Gast: Axel Ranisch, Ulrike Folkerts D 2016 35 mm | OmU | 107 min S. 11 16 mm | 20 min DV | OmE | 16 min Blu-ray | OmE | 10 min DV | OmE | 9 min DVD | OF | 6 min 16 mm | OF | 10 min Blu-ray | OF | 10 min S. 27 Digital file | 88 min S. 28 Wiederholung | Veranstaltung mit Gästen | ♛ Nur für Mitglieder. Mitgliedschaft kann an der Kasse erworben werden | Die Längenangaben im Programm beziehen sich auf die reine Filmlänge | * Kopie des Arsenal – Institut für Film und Videokunst | * Kopie der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen 36 oktober 16 heinz emigholz Die Basis des Make-Up (Nr. 21) Woher kommst du, wohin gehst du? Die Weser bei Horstedt in Niedersachsen, auf der ein Porzellanservice auf dem Weg zur Nordsee dahingleitet. Im Sumpf hinter dem Deich auf der anderen Seite des Flusses das Haus meines Großonkels. Vorn ein Anlegeplatz mit Glocke zum Rufen des Fährmannes, der dann herübergerudert kam und uns abholte. Während der Überfahrt mußten wir eindringendes Wasser aus dem undichten Bootsrumpf schöpfen. Keiner konnte schwimmen. Ich höre noch unsere „Hallos“ in mir, wie die aus Vampyr von Dreyer. Das war auch die Stelle, an der ich meine selbstgebaute Holzkiste zu Wasser lassen wollte, um mich darin den Fluß hinunter, um Europa herum und dann im Atlantik an der afrikanischen Küste entlang bis zum Kamerun treiben zu lassen. Von dort aus würde ich dann zu Fuß in die Sahara gehen. Kamerun, so hießen auch die Dünenberge nahe unseres Hauses, die in den 50er Jahren für den Wiederaufbau von Bremen abgetragen wurden. Die Namensgebung ein weiterer Ausdruck wilhelminischen Schwachsinns, der alles durchdrang. Mehr unter www.pym.de. Where have you come from, where are you going? The River Weser at Horstedt in Lower Saxony, with porcelain tableware floating on it, gliding on its way to the North Sea. My granduncle’s house lies in the swamp behind the dyke on the other side of the river. In the front a place for mooring with a bell to call the ferryman, who then rowed over and picked us up. During the crossing, we had to scoop out the water that was entering through the gaps in the hull. None of us were able to swim. I can still hear our “Hellos” from back then reverberate within me, like those from Dreyer’s Vampyr. That was also the place from where I wanted to launch my handmade wooden crate so I could travel downstream, drifting around Europe and then along the African coast in the Atlantic all the way to Cameroon. From there, I would proceed on foot to the Sahara. Cameroon was also the name of the huge sand dunes close to our house that were carted away in the 50s for the reconstruction of Bremen. An epithet that was just another expression of the same Wilhelmine insanity that pervaded everything. More at www.pym.de. arsenal service oktober 16 37 Serviceleistungen Service Offers Sichtungsmöglichkeiten im silent green für Kurator_innen, Forschende, Studierende, Recherchierende: Montag bis Donnerstag 10–16 Uhr und nach Anmeldung unter [email protected] oder (030) 46 60 45 03 Preview Facilities at silent green for curators, scholars, students and researchers: Monday to Thursday 10 am–4 pm, please contact us for advance registration at [email protected] or (030) 46 60 45 03 Kopienpflege Filmkopien waschen Prüfung der Filmkopien inklusive kleinerer Reparaturen Reparatur der Perforation Film Print Care Cleaning Prints Schneidetisch Stunde 25 € / 15 € (ermäßigt) Tag (à 6 Stunden) 135 € / 80 € (ermäßigt) WochePreis auf Anfrage MonatPreis auf Anfrage Videosichtungen 5 € pro Stunde Steenbeck Hour 25 € / 15 € (reduced) Day (6 hours) 135 € / 80 € (reduced) Week Price by request Month Price by request Monitor 5 € per hour 35 mm beid 30 € pro Akt seitige R einigung 16 mm beid 20 € pro Akt (max. 650 m) seitige R einigung 35 mm Preis auf Anfrage 16 mm Preis auf Anfrage 16 mm / 35 mm Preis auf Anfrage 35 mm two-sided 30 € per reel cleaning 16 mm two-sided 20 € per reel (max. 650 m) cleaning Film Print Inspection, including small repairs 35 mm Price by request 16 mm Price by request Perforation Repair 16 mm / 35 mm Price by request Kinovermietung, Geräteverleih und Durchführung von Film- und Videovorführungen und Ausstellungen außer Haus Preis auf Anfrage Cinema Rental, Equipment Loan, as well as film / video screenings and exhibitions in other locations Price by request 38 oktober 16 anzeigen CINEMA INSTITUT FRANÇAIS FRENCH FILM 15,000 films 30,000 film screenings Support for 300 festivals in 80 countries AFRICAN FILM HERITAGE 6,000 screenings 100 partner festivals WORLD CINEMA IFCINEMA • Fabrique 15,000 films downloaded since 2011 Subtitles in 20 languages des Cinémas du Monde 46 countries, 52 projects and 90 directors and producers • World Cinema Support 41 countries and 89 projects supported SPECTACLE VIVANT / ARTS VISUELS / ARCHITECTURE CINÉMA / LIVRE / PROMOTION DES SAVOIRS / LANGUE FRANÇAISE / RÉSIDENCES / SAISONS CULTURELLES COOPÉRATION AVEC LES PAYS DU SUD L’Institut français est l’opérateur du ministère des Affaires étrangères et du Développement international pour l’action culturelle extérieure de la France. www.institutfrançais.com Cinema_126-73.5 ANGLAIS.indd 1 03/09/14 14:51 www.goethe.de/berlin You talking to me? Learn German in BerLin! For more inFormation: E-mail: [email protected] Sprache. Kultur. Deutschland Impressum Po t s d am er Plat z arsenal er Straße e traß Pro me n ade Medienpartner: Abgeordnetenhaus er S Niederkirchne h en . G.-T ergit - ellin str Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V. im Filmhaus am Potsdamer Platz Sch aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages e n an m se re Link stra ße tr. rS me a tsd Po St L.-Beck-Str. Eichhornstr. te Al V.-Fry-Str. Potsdam gstr aße r. rk Pa an-S t Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V. wird gefördert durch: e Voßstraß Am Philharmonie aße n-Str Gurio Ben- Be lle vue str aß e h ar ou n str. ße impressum oktober 16 39 Martin-Gropius-Bau Kö t Das Arsenal im Internet: www.arsenal-berlin.de | rstraße [email protected] | Eintrittspreise: Gäste: 7,50 € Reic hpie t|scMitglieder: 5 € | Kinder: 3 € | Berlin-Pass: 3 € | Zuhu Partner fer Schö für Klavierbegleitung: 1,50B€, ab 150 ernÜberlänge neb schläge burg erg e r S e Minuten: 1,50 €, ab 210 Minuten: 2 € | Mitgliedsbeitrag t r aß rU e fer für sechs Monate: 12 € | Mitgliedsbeitrag für sechs MoA ska nische r P l a t z am neuen Archiv-Standort: nate ermäßigt: 9 € | Sammelkarte für Mit glieder Mend e l ssohn-B a rt hol dy-Pa rk (6 Vorstellungen): 24 € | Fördermitgliedschaft: 100 € | Die Mitgliedschaft kann an der Abendkasse erworben werden und beinhaltet den Programmversand. Die nha l t e rVorfühB a hnhof c Kasse öffnet 30 Minuten vor Beginn derAersten rung. | Vorbestellungen per Mail an: [email protected] (Mo–Fr bis 17 Uhr) oder telefonisch unter (030) Dank an unsere Partner und Unterstützer: 269 55-100 | Verkehrsverbindungen: U-Bahn / S-Bahn Potsdamer Platz, Bus M41, M48, M85, 200, 347 | Bankverbindung: Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE07 1002 0500 0003 3443 00, BIC: BFSWDE33BER | Anzeigen im Programmheft: marketing@arsenal-berlin.de Arsenal-Archiv im silent green: Gerichtstraße 35, 13347 Berlin | Verkehrsverbindungen: S 45 / Ringbahn Wedding, U6 Wedding und Leopoldplatz, Bus 247, M27 Nettelbeckplatz / S-Wedding, Bus 120 Gerichtstraße Texte: Nicolas Cilins (nc), Milena Gregor (mg), Anke Hahn (ah), Gesa Knolle (gk), Birgit Kohler (bik), Eunice Martins (em), Sabine Nessel (sn), Dotschy Reinhardt (dr), Johannes Roschlau (jr), Stefanie Schulte Strathaus (stss), Frank Westermeyer (fwe), Florian Wüst (fw) Konzept, Layout, Repro: www.satzinform.de | Papier: Profisilk 135 g / m2 | Druck: Oktoberdruck, Berlin DEUTSCHLAND 40 oktober 16 impressum LES AMANTS RÉGULIERS (Regular Lovers, Philippe Garrel, F 2005 | 8. & 20.10.) arsenal institut für film und videokunst e.V. 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