Zusammenstellung 24.09.2016 - bei der AbL Niedersachsen/Bremen

Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)
Landesverband Niedersachsen/Bremen e.V. – Pressesprecher:
Eckehard Niemann, Varendorfer Str. 24, 29553 Bienenbüttel
0151-11201634 – [email protected]
Newsletter „Agrar-Hinweise“ – 24.09.2016
vorherige Ausgaben auf der Internetseite http://www.abl-niedersachsen.de/
Schlachtkonzern-Strategiewechsel?
Als deutliches Indiz dafür, dass die von Managern der Schlacht-Branche
angefeuerte Überproduktion (für Drittland-Exporte und zur Verdrängung von
Konkurrenten) eher zu Verlusten und vor allem zu ruinösen Erzeugerpreisen führt;
werden wir u.a. auch einen Text von „agrarheute“ bzw. dlz-agrarmagazin ,vom
22.9.2016 mit der Überschrift: „Vion-Chef will mehr verdienen“. Darin heißt es:
„Vion-Chef Francis Kint setzt künftig auf eine höhere Wertschöpfung statt auf
höhere Schlachtzahlen. Vion Food sei zwar inzwischen schuldenfrei und habe eine
solide Eigenkapitalquote von 44 Prozent, dennoch gibt sich Vion-Chef Francis Kint
damit nicht zufrieden. Im Gespräch mit bayerischen Schlachtvieherzeugergemeinschaften bezeichnete er den gegenwärtigen Gewinn von rund 22 Mio. Euro
bei rund 4,6 Mrd. Euro Umsatz als verbesserungsfähig. "Daher wollen wir weiter in
unsere Standorte investieren, um die Wertschöpfung zu erhöhen", nannte Kint seine
Ziele. Eine Ausdehnung der Schlachtkapazitäten stehe im Gegensatz zu
früheren Vion-Zielen nicht mehr im Vordergrund. (…)
„Schweinesystem“, Verbraucher, Bauern und Politik
Die FAZ vom 22.9. 2016 berichtet über die Vorstellung einer Studie von Matthias
Wolfschmidt von der Verbraucherorganisation Foodwatch, wonach ein beachtlicher
Teil des verarbeiteten Fleisches und auch der Eier von „kranken“ Tieren komme.
Auch stamme etwa jeder zehnte in Deutschland getrunkene Liter Milch von einer Kuh
mit Euter-Erkrankung. Das System der Tierhaltung führe zu Leid und Schmerzen bei
den Tieren und zu hohem Preis- und Effizienzdruck auf die Landwirte:
„Die Bauern nimmt Foodwatch von der Kritik weitgehend aus: Sie seien das
schwächste Glied in der Lieferkette, sagte ein Sprecher. Nicht in erster Linie die
Bauern, sondern die Verbraucher müssten für sich die Frage beantworten, ob sie
dieses System weiterhin unterstützen wollen.“ Bernhard Barkmann, ein
Schweinehalter aus Niedersachsen und Blogger, forderte Planungssicherheit .
„Matthias Wolfschmidt zufolge wäre es in einem Zeitraum von 20 Jahren machbar,
das System zu verändern. Voraussetzung seien aber der politische Wille und
gesellschaftlicher Konsens, dass Tiere gesünder leben sollen. Die Studie wurde am
Donnerstag anlässlich der Veröffentlichung von Wolfschmidts Buch „Das
Schweinesystem“ vorgestellt. Die Mehrkosten einer tiergerechten Haltung beliefen
sich demzufolge auf 20 bis 40 Prozent.“ (…)
Aus einem Kommentar von Dr. Ludger Schulze Pals, Chefredakteur
der top agrar:
„Was tut eigentlich Minister Schmidt?“
"Christian Schmidt steht vor dem Scherbenhaufen „seiner“ Themen: TTIP ist so gut
wie beerdigt und die Zukunft der EU-Agrarreform droht zwischen Brexit und
Flüchtlingspolitik zu versanden. Bei der Milchkrise wird gewurschtelt, bis sich der
Markt von alleine dreht. Und die nationale Agrarpolitik macht inzwischen
Umweltministerin Hendricks.
Gerade der letzte Punkt zeigt, welch ein Trauerspiel die Arbeit des CSU-Mannes
bisher ist. (..)
Dabei benennt Hendricks zurecht die derzeitigen Probleme. Es gibt regionale
Nährstoffüberschüsse und wir haben Akzeptanzprobleme beim Pflanzenschutz und
noch stärker bei der Tierhaltung. Aber bevor wir über Instrumente des Umsteuerns
diskutieren, müssen wir die Kernfrage beantworten: Welche Landwirtschaft wollen
wir?
Die Antwort müssen Bürger und Bauern gemeinsam mit der Wissenschaft und der
Politik geben. Alle werden dabei aufeinander zugehen und unliebsame Kompromisse
schließen müssen. Erst danach können wir entscheiden, welche Gesetze und welche
Förderung wir für die Zukunft brauchen. Es rächt sich jetzt, dass sich auch der
Berufsstand vor dieser Kernfrage drückt und den Minister nicht genug fordert….
Topagrar.com - Lesen Sie mehr auf: http://www.topagrar.com/news/Home-top-News4616120.html
Hannoversche Allgemeine am 19.9.2016 zu:
Verbraucher und faire Milchpreise
„Was heißt schon fair? Aus dem Englischen übersetzt nichts anderes als anständig.
Fragen wir uns also: Ist es anständig, wenn ein Milchbauer für den liter Milch aktuell
magere 24 Cent erhält und damit kaum oder gar nicht die laufenden Kosten decken
kann? Ist es fair, wenn wir unsere Kühe nur noch auf Leistung trimmen, damit die
weiße Emulsion den ganzen Tag lang nur so aus dem Euter sprudelt? Die Antwort,
soviel Anstand haben wir wohl, ist Nein. Aber was können wir tun, wenn wir faire
Milch wollen? Bewusster einkaufen? Auf Bio-Produkte setzen? Auf Siegel achten?
Die Milch direkt vom Bauern beziehen? Es ist schwierig.“
„Ich bin der Underdog“
Auszüge aus dem SPIEGEL-Interview (36/16) mit dem GrünenSpitzenkandidaten-Kandidaten Robert Habeck - zum Thema, ob die
Menschen eher durch Konsumentenverhalten oder eher durch
Wahlentscheidungen die Welt verändern können:
Zur Frage nach der früheren Grünen-Forderung nach einem Veggie-Day und
der damit versuchten Erziehung zu besseren Menschen:
„Wir müssen aber nicht bessere Menschen sein, um eine bessere Politik zu machen.“
„Wir könnten alle ein bisschen entspannter sein. Einerseits wollen wir die
Selbstbestimmung des Menschen. Aber wenn man sagt, ich muss noch schnell bei
Aldi einkaufen, wird man bei uns schief angeguckt.“
„Ist doch sehr beruhigend, dass wir Menschen manchmal inkonsequent, faul, lässlich
sein dürfen. Perfektionisten sind nicht sehr lustig.“
Auf die Frage, ob grüne Politik nicht den Anspruch haben sollte, die Menschen
zu gutem verhalten anzuleiten:
„Eben nicht. Das ist wieder die moralische Kategorie. Der Sinn von Politik ist ja
gerade, dass sie den Bürger im privaten Bereich entlastet. Die Politik stellt Regeln
auf, an die sich dann alle halten müssen. Niemand ist verpflichtet, moralischer zu
sein, als die Gesetze es verlangen.“
Auf die Frage, wie denn eine grüne Politik ohne Zumutungen an die GrünenWähler gehen solle:
„Zumutungen werden gesellschaftsfähig, wenn wir als Bürger über sie abstimmen
und nicht als Konsumenten mit moralischem Schaum überzogen werden. Inhaltlich
sollten wir keine Abstriche machen.“
Hoffentlich hat die DLG Unrecht
„Ich glaube nicht, dass die Zeit der niedrigen Milchpreise vorbei ist“, so DLGHauptgeschäftsführer Grandke zur Hannoverschen Allgemeinen am 22.9.2016
„Rote Karte für Kartoffelanbauer“
In einem Kommentar in „Land & Forst“ (22.9.2016) berichtet Redakteur Werner
Raupert über die immer bedrohlichere Nematoden-Situation in den
„Hochburgen des Stärkekartoffelanbaus“ (Emsland, Grafschaft Bentheim):
Trotz eindringlichster Warnungen der Offizialberatung hätten viele Bauern die
gute fachliche Praxis missachtet:
„Durch das Nichtstun vieler Betriebsleiter hat sich der Weiße KartoffelzystenNematode nicht nur vermehrt. Viel gravierender ist, dass sich durch die viel zu engen
Fruchtfolgen, den Anbau von Sorten ohne oder falsche Resistenz und die Ignoranz,
eigene Flächen auf Nematodenbesatz untersuchen zu lassen, die Situation weiter
verschärft hat: Es ist zu einer Verschiebung des Pathotyps von Pa2 zu Pa3
gekommen. Nur Sorten mit höchster Resistenzleistung hätten auf betroffenen
Flächen angebaut werden dürfen.“
Jetzt müssten alle die Konsequenzen tragen, denn der Schaderreger habe sich
weiter spezialisiert und einen völlig neuen Virulenztyp gebildet: „Da helfen noch nicht
einmal resistente Sorten, denn es gibt sie nicht. Auf 18 Flächen ist der neue Typ
bereits im Emsland nachgewiesen worden. Dort ist der Kartoffelanbau vorerst
verboten.“
Auch Dr. Karsten Osmers von der LWK-Bezirksstelle Emsland sei jetzt der Kragen
geplatzt. Er wirft nicht nur den Kartoffelanbauern vor, das Problem nicht ausreichend
berücksichtigt zu haben. Auch die vor Ort tätige Erzeugergemeinschaft
Industriekartoffeln und das Unternehmen Emslandstärke tragen seiner Einschätzung
nach durch ihre Untätigkeit eine Mitschuld. Rund 1.500 ha müssten eigentlich noch
auf Nematodenbesatz untersucht werden, wenn dort 2017 Pflanzkartoffeln zum
Zwecke des eigenen Nachbaus erzeugt werden sollen. Das wird nicht mehr zu
schaffen sein…“.
Proberodungen
In ihrem aktuellen Mitteilungsblatt über Zuckerrüben-Proberodungen blickt die
Saatzuchtfirma Strube auf das letzte Rübenjahr unter den Bedingungen der EUZuckermarktordnung zurück: auf gute Aussaatbedingungen, einen gleichmäßigen
Feldaufgang, wechselhaftes Wetter mit Starkregen zu Sommerbeginn,
Nässeparasiten, nachfolgend hohe Temperaturen und Cercospora-Blattflecken sowie
Trockenheit zu Kampagne-Beginn. Derzeit liegt der Zuckerertrag dicht am
Vorjahresniveau - mit hohen sehr Zuckergehalten und zumeist niedrigeren
Rübenerträgen.
Ohne politische Regelung:
Weltmarkt-Abhängigkeit auch bei Zuckerrüben?
Agra europe 39/16 veröffentlicht sechs Beiträge zur 56. Jahrestagung der
Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus (GEWISOLA),
darunter den von Marlen Haß (Thünen-Institut für Marktanalyse) zu den
Auswirkungen des EU-Quotenausstiegs auf den Zucker- und Isoglukosemarkt. Nach
ihren Analysen wird in einigen EU-Mitgliedstaaten die künftige
Weltmarktpreisentwicklung darüber entscheiden, ob die Produktion infolge des
Quotenausstiegs steigt oder fällt. Bei einer Aufhebung der Quoten werde die EUZucker- und Isoglukose-Erzeugung überwiegend auf dem europäischen Binnenmarkt
abgesetzt und führe zu einer Verdrängung von Importen aus Ländern mit einem
bevorzugtem Zugang zum Binnenmarkt und zu einem Preisverfall innerhalb der
Europäischen Union. Bei hohen Weltmarktpreisen werde die EU zum Nettoexporteur
von Zucker.
Loccum: Kirchenland-Verpachtungen
Unter dem Titel „Kirchenland in Bauernhand“ berichtet die Evangelische Zeitung über
eine Tagung in der Evangelischen Akademie Loccum, die sich u.a. mit Kriterien für
die Verpachtung befasste. Es geht bundesweit um Pachtland im Umfang von
325.000 Hektar der evangelischen und 189.000 Hektar der katholischen Kirche.
Bisher verbietet die hannoversche Landeskirche (ca. 35.000 Hektar) ihren Pächtern
Klärschlamm und Gentechnik. In einem „Loccumer Appell“ wurden die
Kirchengemeinden aufgefordert, jetzt zusätzlich“ ökonomische, ökologische und
soziale Aspekte“ bei transparenten Verpachtungen zu berücksichtigen. Diskutiert
wurde, inwieweit dabei ökologische Bewirtschaftung oder die Zahl der Arbeitskräfte
eine Rolle spielen sollten. Zum Pachterlös dominierte die Meinung, dass man mit
der allgemeinen Pachtentwicklung mitgehen solle, aber nicht an der Spitze, sondern
etwa 20% unter Durchschnitt (so Maren Heincke, Zentrum für Gesellschaftliche
Verantwortung der hessisch-nassauischen Kirche). Kirchengemeinden im Kreis
Vechta würden bereits bis zu 1.200 Euro pro Hektar nehmen.
Unabhängige Bauernstimme - Dezember 2012:
Sachsens Synode gegen Agrarindustrie
Die Synode, das Kirchenparlament der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche
Sachsens, hat beschlossen, die Kirchengemeinden und Bürgerinitaitiven in ihrem
Engagement gegen die Errichtung von Anlagen der „agrarindustriellen
Massentierhaltung“ und für eine artgerechte Haltung der Tiere zu unterstützen. Sie
bittet die Kirchgemeinden, kein Kirchenland für Agrarindustrielle zur Verfügung zu
stellen. Angesichts der globalen Auswirkungen des hohen Fleischkonsums ermutigt
die Synode zu einem anderen Lebensstil, der Fleischkonsum einschränkt oder
meidet. Auch kirchliche Einrichtungen ständen in einer besonderen Verantwortung
„als Zeichen unserer weltweiten chrsitlichen Verantwortung“. Dieser bundesweit
vorbildliche und richtungsweisende Beschluss soll - wie verlautet - auf Kritik aus
Kreisen der benachbarten Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM)
gestoßen sein, wo der Präses der Synode, Wolf von Marschall, selber an einer
agrarindustriellen Masthühnerhaltung großen Ausmaßes beteiligt ist.
Sozialwahl 2017:
Der BDM unterstützt bei der Sozialwahl zwei freie Listen. Zur Zulassung werden bis
15.10. Unterstützerunterschriften gesammelt. Informationen auf www.bdmverband.de
AbL-Internetseite zu den „Freien Listen“ bei den
anstehenden Sozialwahlen :
20.09.2016
Die Agrarsozialpolitik muss gerechter werden
Bauern wollen mit Freien Listen zur Wahl antreten
Am 31. Mai 2017 werden erstmals alle Versicherten der „Sozialversicherung für
Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau“ (SVLFG) eine bundesweite
Vertreterversammlung wählen. Dieses „Parlament“ entscheidet über Beiträge,
Leistungen und das Beratungsangebot der Sozialversicherung. Aus Unzufriedenheit
über die bisherige Ausgestaltung haben sich Bauern, Imker und Waldbesitzer
vorgenommen, mit zwei „Freien Listen“ zur Wahl antreten. Doch um zugelassen zu
werden, brauchen beide Listen bis Mitte Oktober jeweils 1000
Unterstützerunterschriften – die Sammlung läuft bereits auf Hochtouren.
Hamm | Stefan Mann ist Spitzenkandidat auf der Liste für die Arbeitgeber. Der
Michviehhalter aus Hessen ist auch Mitglied im Bundesvorstand des
Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM). Für ihn ist klar: „Für
Milchviehhalter und andere arbeitsintensive Betriebe sind die Beiträge zur
Unfallversicherung stark erhöht worden. Da muss sich was ändern!“ Veränderung will
auch Heinrich Eickmeyer, Sprecher des „Arbeitskreises zur Abschaffung der
Hofabgabeklausel“. Er ist Spitzenkandidat der Freien Liste für Selbständige ohne
fremde Arbeitskräfte (SofA): „Unsere Sozialversicherung SVLFG muss sich für die
Abschaffung der Hofabgabeklausel einsetzen. Außerdem muss gelten, dass
diejenigen, die pflichtversichert sind und Beiträge einzahlen, auch Leistungen
erhalten müssen“, benennt Eickmeyer zwei seiner Forderungen.
Die beiden unterschiedlichen Freien Listen für „Arbeitgeber“ und für „Selbständige
ohne fremde Arbeitskräfte“ (SofA) kommen zustande, da sich das insgesamt 60köpfige „Parlament“ der landwirtschaftlichen Versicherung aus unterschiedlichen
Gruppen mit jeweils 20 Vertretern zusammensetzt: Neben den Arbeitnehmern sind
es die Arbeitgeber und die Selbständigen ohne familienfremde Arbeitskräfte. Jede
Gruppe wählt ihre eigenen Vertreter. Entsprechend gibt es auch für jede Gruppe
separate Listen. Bei den inhaltlichen Zielen stimmen die beiden „Freien Listen“ aber
überein. „Wir brauchen mehr Beitragsgerechtigkeit vom Grundbeitrag bis zur
Beitragsstaffel und mehr Transparenz darüber, wie die Beschlüsse in unserer
eigenständigen Sozialversicherung SVLFG überhaupt zustande kommen“, erklärt
Stefan Mann.
Heinrich Eickmeyer ergänzt: „Die landwirtschaftliche Rente ist ohnehin schon zu
gering. Wer das Rentenalter aber erreicht und jahrelang eingezahlt hat, muss die
Rente auch bekommen – ohne Hofabgabepflicht.“ Auch bei der Beratung der
landwirtschaftlichen Betriebe in Fragen der Sozialversicherung sehen die Freien
Listen Reformbedarf. Denn diese Beratung ist zum Teil an Bauernverbände
übertragen worden, was für Bauern, die nicht im Bauernverband Mitglied sind, häufig
eine Hürde darstellt.
Kurz zusammengefasst: Mehr Beitragsgerechtigkeit, Mehr Transparenz, Mehr
Generationengerechtigkeit und Mehr Unabhängigkeit sind die zentralen Anliegen,
welche die Vertreter der „Freien Listen“ in Zukunft in der Vertreterversammlung der
SVLFG durchsetzen wollen.
Die vollständigen Kandidaten-Listen stehen auf der
Internetseite
www.agrarsozialwahl.de. Bis zum 15. Oktober sind alle Bauern und
Bäuerinnen, Waldbesitzer und Imker, die die „Freien Listen“ unterstützen wollen,
dazu aufgerufen, dort die entsprechenden Unterschriftenlisten herunterzuladen und
unterschrieben an das Kampagnenbüro in Hamm zu schicken.
Kontakt für die Redaktionen:
Heinrich Eickmeyer, Spitzenkandidat der Freien Liste für Selbständigen ohne
familienfremde Arbeitskräfte, Tel.: 05208-8709
Stefan Mann, Spitzenkandidat der Freien Liste für Arbeitgeber, Tel.: 06424/5302
NDR-Pressemitteilung vom 22.9.2016:
Massive Tierschutzverletzungen bei führenden
Bauernfunktionären
In Ställen von führenden Funktionären deutscher Landwirtschaftsverbände ist es
offenbar zu massiven Tierschutzverletzungen gekommen. Dieser Verdacht gründet
sich auf Aufnahmen, die Aktivisten der Organisation „Animal Rights Watch“ (ARIWA)
im vergangenen Jahr erstellt haben und die NDR und Süddeutsche Zeitung überprüft
haben. Nach Beurteilung von Tierschutz-Experten zeigen einige der Bilder eindeutige
Gesetzesverstöße. Die Verantwortlichen müssten angezeigt werden, sagt etwa der
Veterinärwissenschaftler Prof. Dr. Dr. Matthias Gauly von der Universität Bozen. Er
ist Mitglied im Agrarbeirat der Bundesregierung.
Die Bilder stammen unter anderem aus dem Mastbetrieb des Vorsitzenden des
Zentralverbandes der Deutschen Schweineproduktion (ZDS), Paul Hegemann,
außerdem aus einem Stall des Vorsitzenden des Verbands Deutscher
Putenerzeuger, Thomas Storck, des weiteren aus einer Ferkelzucht der
Genossenschaft von Helmut Gumpert, Präsident des Thüringer Bauernverbands,
sowie schließlich vom Familienbetrieb von Johannes Röring, CDUBundestagsabgeordneter sowie Präsident des Westfälisch-Lippischen
Landwirtschaftsverbands (WLV) und Vorsitzender des Fachausschusses
Schweinefleisch im Deutschen Bauernverband.
Die Videoaufnahmen, die offensichtlich im März und Oktober 2015 in der
Schweinemast von Paul Hegemann in Saerbeck (NRW) gedreht wurden, beurteilt
Prof. Gauly in einem Interview für das ARD-Politikmagazin Panorama als „absolut
schockierend“ und „abstoßend“. Sie zeigen schwer verletzte Schweine mit riesigen
klaffenden Wunden am After, die von ihren Artgenossen angefressen werden, blutige
abgebissene Schwänze, hustende Tiere, Schweine mit geröteten und vereiterten
Augen, zu breite Spalten im Stallboden und Verletzungen an den Gliedmaßen. Auf
einem Messgerät der Aktivisten ist zeitweise ein stark erhöhter Wert von mehr als 60
ppm des giftigen Gases Ammoniak zu sehen – zulässig ist lediglich ein Wert von 20
ppm.
Es sei „eine in hohem Maße tierschutzwidrige Haltung von Tieren“, „aus rechtlichen
und aus ethischen Gründen absolut unvertretbar“, sagte die Berliner Fachtierärztin
für Tierschutz, Diana Plange, in „Panorama“. Auch ihr haben NDR und SZ
Ausschnitte aus den Aufnahmen vorgelegt. Plange ist vereidigte Sachverständige für
Tierschutzfragen. „Ich bin einiges gewöhnt, aber das ist wirklich entsetzlich“,
kommentierte sie die Videos und erklärte: „Die Tiere haben über einen längeren
Zeitraum erheblich gelitten, und das wäre vermeidbar gewesen.“
NDR und SZ haben allen verantwortlichen Verbandsvertretern Standbilder aus den
Videos geschickt und um Stellungnahmen gebeten. Im Namen von Paul Hegemann
erklärte eine Vertreterin des Schweineproduktionsverbandes ZDS zunächst, er könne
die Fotos nicht seinem Betrieb zuordnen. Deshalb lehne er ein Interview ab. Auf
weitere Rückfragen und den Verweis auf vorliegende GPS-Daten erklärte der ZDS:
„Grundsätzlich bedauern wir das Entstehen solcher Bilder, die es in einer
tierwohlgerechten Schweinehaltung zu vermeiden gilt.“ Ursache für die zu sehenden
Verletzungen und Erkrankungen der Tiere seien Kannibalismus beziehungsweise ein
Infektionsgeschehen. Die Schweine seien jedoch tierärztlich behandelt worden. Die
erkennbaren Verschmutzungen würden „aus der Verfütterung von Nebenprodukten
der Backwarenindustrie seit dem Frühjahr 2015“ resultieren.
Auf den Aufnahmen, die vom Familienbetrieb von Johannes Röring in Vreden
(NRW) stammen, stellten die beiden Tierschutz-Experten Diana Plange und Matthias
Gauly ebenfalls schwerwiegende Probleme fest. Auch hier sind mehrere schwer
verletzte Tiere zu sehen, die offensichtlich nicht ausreichend tierärztlich behandelt
worden sind – unter anderem mit blutigen Wunden, einem eingerissenem Darm,
Abszessen und Verletzungen an den Beinen. Ein Schwein kann sich offensichtlich
nur noch mühsam vorwärts robben. Wie auch bei Paul Hegemann weisen die
Spaltenböden teils zu große Abstände auf. Von den Tierschutz-Aktivisten
gemessene Ammoniak-Werte liegen mit mehr als 50 ppm ebenfalls deutlich über den
zulässigen Höchstgrenzen.
Außerdem zeigen die Bilder einen Tierkadaver, der von anderen Schweinen
angefressen wird. Nach Einschätzung der Fachexperten lag das Tier dort bereits
längere Zeit. Diana Plange kritisierte, dass der Halter anscheinend seine Schweine
und die Ställe nicht ausreichend kontrolliert habe. Matthias Gauly sagte gegenüber
NDR und SZ: „Zusammengefasst stellt das so die schlechteste Form der
Schweinehaltung dar, die man sich vorstellen kann, mit einem hohen Potenzial an
Tierleid und katastrophalen hygienischen Bedingungen.“
Johannes Röring hatte zunächst zugesagt, sich nach einer Prüfung der Bilder in
einem Interview zu äußern. Ein Termin dafür kam jedoch nicht zustande. Stattdessen
schickte die Röring GbR ein Anwaltsschreiben. Darin heißt es, die
Haltungsbedingungen im Stall seien zum Zeitpunkt der Bildaufnahmen „einwandfrei“
gewesen. Auf den Bildern sei „nichts zu sehen, was einen Verstoß gegen das
Tierschutzgesetz darstellen könnte“. Der Kadaver sei „erst kurz vor der Aufnahme in
das Abteil gelegt worden“, um es dort zu fotografieren, heißt es in dem Schreiben.
„Denn die anderen Schweine würden einen Kadaver, der dort abgelegt wird, sofort
als Futter ansehen und damit beginnen, es aufzufressen.“ Entsprechende
Bissverletzungen seien auf dem Bild jedoch nicht zu sehen. Die Tierschutz-Aktivisten
von ARIWA bestreiten, den Kadaver dort hingelegt zu haben.
Weitere Aufnahmen der Organisation, die NDR und SZ vorliegen, stammen aus einer
Ferkelzucht der Agrarprodukte Laskau GmbH in Thüringen. Einer der beiden
Geschäftsführer des Unternehmens ist Helmut Gumpert, Präsident des Thüringer
Landesbauernverbandes. Auf den Bilder einer versteckt angebrachten Kamera ist zu
sehen, wie eine Tierbetreuerin neugeborene Ferkel auf den Betonboden schleudert,
um sie töten.
„Das ist ein grober Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und sicherlich auch eine
Straftat“, sagte Fachtierärztin Diana Plange. Denn nach geltendem Gesetz müssen
Tiere zunächst betäubt und anschließend durch Blutentzug getötet werden. Dies
bestätigte auch das Thüringer Gesundheitsministerium in Erfurt.
Die Agrarprodukte Laskau GmbH teilte auf Anfrage von NDR und SZ mit, dass es in
dem Betrieb „strenge Vorgaben für die Nottötung von Ferkeln“ gebe. Bislang seien
der Geschäftsführung keine Verstöße dagegen bekannt. Der Verdacht werde jedoch
„sehr ernst“ genommen und „betriebsintern nachgegangen“. Sollte sich tatsächlich
herausstellen, dass „Nottötungen weisungswidrig durchgeführt wurden“, werde der
Betrieb „arbeitsrechtliche Konsequenzen ziehen“.
Die Tierschutz-Aktivisten haben auch in einem Putenstall der Gut Jäglitz GmbH in
Roddahn / Brandenburg gefilmt. Inhaber und Geschäftsführer ist der Vorsitzende des
Verbandes Deutscher Putenerzeuger (VDP) und Vize-Präsident des Zentralverbands
der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), Thomas Storck. Die Bilder sind in der Zeit
zwischen Juli und Dezember 2015 gedreht worden. Sie zeigen Tiere mit
Erkrankungen und teils erheblichen Verletzungen. Laut Prof. Gauly ist hier zum Teil
ein Kannibalismus in einem Ausmaß zu sehen, „der weit über das hinausgeht, was
eigentlich üblich ist“ und wo der Landwirt hätte deutlich früher eingreifen müssen.
Thomas Storck räumte auf Anfrage von NDR und SZ die Probleme ein. Er erklärte,
dass es sich um „erschreckende“, „schlimme Bilder“ handele. Er sei „in höchstem
Maße betroffen und traurig“. Allerdings seien die Bilder „nicht repräsentativ für den
Zustand der gesamten Herde“. Außerdem sei er selbst im Herbst vergangenen
Jahres auf die Probleme aufmerksam geworden. Die zuständigen Tierbetreuer habe
er bereits Anfang 2016 entlassen. Mittlerweile würden die Anlagen wieder
ordnungsgemäß geführt. Er stehe „aus Überzeugung für eine tiergerechte
Putenhaltung“, so Storck.
Erasmus Müller von der Tierschutzorganisation „Animal Rights Watch“ (ARIWA)
erklärte gegenüber NDR und SZ, ihnen sei es wichtig, die Aufnahmen aus den
Ställen führender Landwirtschaftsvertreter zu zeigen, weil diese Verbände
Tierschützern immer wieder vorwerfen würden, Einzelfälle aufzubauschen und
lediglich schwarze Schafe in die Öffentlichkeit zu zerren. Er wünscht sich eine
Debatte darüber, ob die Gesellschaft wirklich wolle, dass Tiere so „bestialisch“ leiden,
so Müller.
Mehr zu dem Thema unter www.panorama.de und am Donnerstag, 22.9.2016 um
21:45 in der Sendung Panorama im Ersten.
Für Rückfragen:
Oda Lambrecht: 040 – 4156 7173 / 0176 233 68 440
Christian Baars: 040 – 4156 6148 / 0173 5745196
Pressemitteilung
„In allermeisten Familienbetrieben kaum denkbar“
Bäuerliche Tierhalter kritisieren PANORAMA-Schock-Bilder aus
Groß-Ställen von Agrarindustrie-Funktionären
Die schockierenden Bilder von verletzten Tieren in den Ställen hoher Funktionäre
von Bauernverband und Agrarindustrie beruhen laut Landesverband
Niedersachsen/Bremen der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)
unter anderem auf fehlenden oder nachlässigen Kontrollen der Tiergesundheit. Das
legten viele der gezeigten Fotos nahe, auf denen zum Teil schwerste und schon seit
längerer Zeit bestehende Verletzungen gezeigt wurden.
Die Reaktion vieler dieser Funktionäre, man werde ggf. gegenüber Arbeitnehmern
arbeitsrechtliche Konsequenzen ziehen, spreche zudem dafür, dass in diesen
Großbetrieben längst Lohnarbeits-Strukturen dominierten, bei denen die Betreiberbzw. Eigentümerfamilien solcher Tierhaltungs-Großanlagen sich selber kaum noch
um das Geschehen in ihren Ställen kümmerten.
Während die meisten Funktionäre die gezeigten Missstände in ihren Ställen
zumindest teilweise eingestehen mussten, werde die Behauptung des
Bauernverbands-Funktionärs Röring umso unglaubwürdiger, die filmenden ARIWATierschützer hätten einen gezeigten Schweinekadaver selber in den Stall Rödings
transportiert.
Die Reaktion bzw. Nicht-Reaktion Rörings zeigt nach Ansicht der AbL, wie hohl und
unglaubwürdig die Beschönigung agrarindustrieller Tierhaltungs-Strukturen durch
Spitzenfunktionäre des Bauernverbands in Wirklichkeit sei. Unzählige bäuerliche
Tierhalter, die ihre Tiere selber zweimal täglich auf deren Gesundheit hin
untersuchten, dürften durch die von Panorama gezeigten Ställe nicht unschuldig in
Misskredit gebracht werden. Das generell noch deutlich zu verbessernde Tierwohl
hänge von vielen Tierhaltungs-Faktoren ab – aber einer davon sei die regelmäßige
Tierbeobachtung durch bäuerliche Tierhalter, die ein starkes Eigeninteresse an der
Gesundheit ihrer Tiere hätten.
1.950 Zeichen – 23.09.2016
LINK:
http://www.abl-niedersachsen.de/fileadmin/Dokumente/AbLNiedersachsen/Themen/KAB2016_Kap1_80_85_Niemann_Tierwohl.pdf
Stimmen zum Panorama-Beitrag
23.09.2016 LINK:
Topagrar.com - Lesen Sie mehr auf: http://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Stimmenzum-Panorama-Beitrag-4619375.html
Pressemitteilung Animal Rights Watch
Systematisches Tierleid in den Ställen Deutschlands
wichtigster Agrarlobbyisten – ARD Panorama und
Süddeutsche berichteten gestern
Animal Rights Watch stellt Ihnen kostenlos weiteres
unveröffentlichtes Foto- und Filmmaterial zur Verfügung.
Berlin, 23.09.2016: Tote Schweine, die tagelang im Stall verwesen, ein Schwein,
das von Artgenossen lebendig aufgefressen wird, Puten mit handtellergroßen
offenen Wunden, am Boden zerschmetterte Ferkel, Hühner mit eitertriefenden
Kloaken – so sieht es in den Ställen 12 bedeutender deutscher
Tierproduktionslobbyisten aus. „Das umfangreiche Videomaterial, das wir
heute veröffentlichen, beweist, dass es sich bei den Tierhaltungs-Skandalen
der letzten Jahre keineswegs um Einzelfälle handelt“, sagte Erasmus Müller
von Animal Rights Watch (ARIWA) heute früh bei einer Pressekonferenz in
Berlin. „Im Gegenteil: Die grausame Realität der deutschen Tierhaltung wird
seit Jahren von namhaften Vertretern der Tierproduktionslobby aus rein
wirtschaftlichem Eigeninteresse geleugnet und schöngeredet – unter anderem
von den Funktionären, aus deren Ställen das heute zu sehende Material
stammt.“ Die ARD-Sendung „Panorama“ strahlte gestern vorab bereits einen
kleinen Teil der Aufnahmen aus.
Seit Juni 2014 haben Tierschutz-Filmteams in der bisher umfangreichsten deutschen
Langzeitrecherche nachts heimlich – teilweise mehrmals innerhalb eines Jahres – in
12 Schweine-, Puten- und Hühneranlagen gefilmt. Das Brisante: Hochkarätige
Lobbyvertreter der Agrarindustrie zeichnen für den Betrieb der Anlagen und den
Zustand der Tiere verantwortlich:
•
Philip Freiherr von dem Bussche: Aufsichtsratsvorsitzender Deutsche
Landwirtschaftsgesellschaft (DLG, ehemals DLG-Präsident)
•
Heinrich Dierkes: Vorsitzender Interessengemeinschaft der Deutschen
Schweinehalter (ISN)
•
Leo Graf von Drechsel: Präsident des Zentralverbands der Deutschen
Geflügelwirtschaft (ZDG)
•
Helmut Gumpert: Präsident Bauernverband Thüringen
•
Paul Hegemann: Vorsitzender des Zentralverbands der Deutschen
Schweineproduktion (ZDS)
•
Werner Hilse: Vizepräsident Deutscher Bauernverband, Präsident
Bauernverband Niedersachsen
•
Harald Isermeyer: Aufsichtsrat DLG
•
Wolfgang Nehring : u.a. Vorsitzender Land- und Forstwirtschaftlicher
Arbeitgeberverband Sachsen-Anhalt e.V.
•
Johannes Röring: MdB (CDU) und Funktionär im Bauernverband (DBV)
•
Philipp Schulze Esking: Vorstand Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft
(DLG), Vorstand ISN
•
Eberhard Stahr: Vizepräsident Bauernverband Sachsen-Anhalt
•
Thomas Storck: u.a. Vizepräsident des ZDG
„Das Bildmaterial bildet das gesamte Spektrum der Zustände in der deutschen
Tierhaltung ab, wie alle mit der Branche Beschäftigten es schon lange kennen“,
sagte Dr. Friederike Schmitz von agrarlobby.de auf der Pressekonferenz. „Von
legalen Haltungsbedingungen, in denen gesetzeskonform gelitten wird, bis hin zu
den üblichen tierschutzrechtlichen Verstößen, darunter auch eindeutigen Straftaten:
Wenn führende Vertreter einer Branche ihre Tiere so halten, sagt das sehr viel über
den generellen Zustand in Deutschlands Ställen aus“, so Schmitz.
„In der Vergangenheit redeten Vertreter von Landwirtschaftsverbänden wie dem
Deutschen Bauernverband oder dem Zentralverband der Deutschen
Geflügelwirtschaft immer wieder von Einzelfällen und schwarzen Schafen, wenn
neue Missstände an die Öffentlichkeit gelangten“, führte Erasmus Müller aus. „Mit
dem neuen Bildmaterial dürften sie in Erklärungsnot geraten.“
Kranke, zu tausenden in enge Ställe eingesperrte Tiere, immenser Gestank,
zugekotete Böden, monatelange Monotonie, Qualzucht auf unnatürlichen
Fleischansatz, hohe Lege- und Milchleistung, keine Möglichkeit zur Ausbildung
funktionierender Sozialbeziehungen und artgemäßer Verhaltensweisen, Trennung
von Mutter und Kind teils direkt nach der Geburt und ein brutaler Tod nach einem
äußerst kurzen Leben – so sieht die moderne Tierhaltung aus. „Ich frage mich, wie
Menschen, die dieses flächendeckende Leid verursachen und schönreden,
überhaupt noch gut schlafen können“, so Dr. Friederike Schmitz. „Mich und viele
andere Menschen lassen solche Bilder seit Jahren nicht mehr los. Und wegschauen,
wie es heute immer noch die Regel ist, ändert logischerweise überhaupt nichts.“
Dabei ist das System keineswegs alternativlos. Landwirt/innen können ihr Geld mit
der Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen pflanzlichen Lebensmitteln
verdienen. Die Politik kann Tierhaltungssubventionen stoppen und den bio-veganen
Landbau fördern. Und wir alle können uns lecker und gesund rein pflanzlich
ernähren. „So können wir gemeinsam an einer Gesellschaft arbeiten, die unseren
heutigen moralischen Werten entspricht“, bekräftigte Erasmus Müller. „Und dem
verständlichen Wunsch der Bäuerinnen und Bauern nachkommen, nicht stets aufs
Neue Buhmänner der Nation zu sein, sondern die Anerkennung zu bekommen, die
sie für unser aller Ernährung eigentlich verdienen.“
ARIWA stellt Ihnen Foto- und Filmaufnahmen kostenlos zur Verfügung.
Unter folgendem Link finden Sie Fotoaufnahmen, die Sie mit dem Quellenhinweis
„Animal Rights Watch“ im Zusammenhang mit dieser Pressemeldung verwenden
können:
von dem Bussche:
https://www.flickr.com/photos/animalrightswatch/albums/72157674100429906
Dierkes:
https://www.flickr.com/photos/animalrightswatch/albums/72157670843971714
Drechsel:
https://www.flickr.com/photos/animalrightswatch/albums/72157672977357940
Gumpert:
https://www.flickr.com/photos/animalrightswatch/albums/72157673003845012
Hegemann:
https://www.flickr.com/photos/animalrightswatch/albums/72157674189455695
Hilse – Schweine:
https://www.flickr.com/photos/animalrightswatch/albums/72157673037056691
Hilse-Puten:
https://www.flickr.com/photos/animalrightswatch/albums/72157674194718555
Isermeyer und Nehring:
https://www.flickr.com/photos/animalrightswatch/albums/72157666217055816
Röring:
https://www.flickr.com/photos/animalrightswatch/albums/72157670851511403
Schulze Esking:
https://www.flickr.com/photos/animalrightswatch/albums/72157670846953304
Stahr: https://www.flickr.com/photos/animalrightswatch/albums/72157674195920805
Storck:
https://www.flickr.com/photos/animalrightswatch/albums/72157673002468942
Bitte kontaktieren Sie uns bei Interesse an Video-Material:
Sandra Franz, Tel.: 01577-6633353, E-Mail: [email protected]
Zitate:
Erasmus Müller, Animal Rights Watch, 0151-10705030
Dr. Friederike Schmitz, agrarlobby.de, 0179-1268650
Weitere Informationen zu den Lobbyvertretern, Verbänden und Zitate der
Lobbyvertreter zum Thema finden Sie unter folgendem Link:
www.ariwa.org/download/print/zusatzinfos-agrarlobby.zip
Animal Rights Watch e.V. (ARIWA) ist eine gemeinnützige Tierrechtsorganisation.
ARIWA deckt die Zustände in der Tierindustrie auf und fördert eine tierfreundliche,
vegane Lebensweise. Bundesweite Bekanntheit erlangte ARIWA durch die
Veröffentlichung von Recherchen in Bio-Betrieben und Schweinezuchtanlagen und
durch die Ausrichtung des „Vegan Street Day“ in Stuttgart und Dortmund. Zahlreiche
politische TV-Magazine sowie viele Print- und Onlinemedien nutzen regelmäßig von
ARIWA zur Verfügung gestelltes Bildmaterial.
Altmark-Zeitung, 24.9.2016
Animal Rights Watch filmt in Anlage bei Beetzendorf:
„Sterbende und tote Tiere“
Beetzendorf / Deutschland. Die Enthüllungen über tierunwürdige Zustände in
Ställen deutscher Spitzenlandwirtschaftsfunktionäre haben auch die Altmark
erreicht.
Wie die Tierschutzorganisation Animal Rights Watch gestern mitteilte, sind im Juli
2015 auch Videoaufnahmen in einem Putenmastbetrieb der Gut Beetzendorf KG
zwischen Wohlgemuth und Tangeln gemacht worden. Kommanditist
(Gesellschafter) ist Werner Hilse, gleichzeitig Vizepräsident des Deutschen
Bauernverbandes (DBV). In der Putenmastanlage, so heißt es in der Mitteilung von
Animal Rights Watch weiter, seien schlimme Zustände vorgefunden worden. „Puten
mit offenen, blutenden Wunden, kranke, sterbende und tote Tiere. Andere liegen
apathisch auf dem verkoteten Boden und warten auf ihren Tod.“ Animal Rights
Watch hat in insgesamt zwölf Ställen gefilmt. Das Material, das in den Jahren 2014
und 2015 entstanden ist, sorgt derzeit bundesweit für Aufregung. (…)
ISN - 23.09.2016
Auch Filmsequenzen aus Ställen von ISN-Vorständen Dierkes und Schulze Esking weisen Vorwürfe zurück
Zusätzlich zum gestrigen Panoramabericht tauchten heute im Laufe des Tages
über eine anonyme Internetseite – vermutlich einer Tierrechtsorganisation –
illegal aufgenommene Bildsequenzen aus Ställen weiterer Funktionsträger im
Agrarbereich auf. Darunter auch Bildmaterial aus Ställen der ISN-Vorstände
Heinrich Dierkes und Philipp Schulze Esking. Die Bilder von Schulze Esking
sollen aus dem Jahr 2015 stammen und von Dierkes aus 2014 und 2015. Auch
wenn nicht erkennbar ist, wo diese Bilder aufgenommen wurden, weisen die
beiden ISN-Vorstände den Vorwurf möglicher Tierschutzvergehen in ihren
Betrieben entschieden zurück.
Krankenbucht und Ebermast ein Problem?
Im Fall Dierkes ist ein Film aus mutmaßlich seinem Stall zu sehen. In dem Film, der
Material aus den Jahren 2014 und 2015 enthalten soll, sind Einzeltiere zu sehen, die
gesundheitliche Probleme haben. Dass Tiere in einem Betrieb erkranken können, ist
wohl kaum zu verhindern und kommt in jeder Tierhaltung vor. Deshalb ist das
Vorhalten von speziell ausgestatteten Krankenbuchten entsprechend gesetzlich
vorgeschrieben. Genau so eine Krankenbucht ist im Wesentlichen in dem Film zu
sehen, erkennbar an der Gummimatte in der Bucht. Klar sind Tiere in so einer Bucht
– zumal auch noch nachts – nicht schön anzuschauen. Aber genau deswegen sind
sie auch in einer Krankenbucht, nämlich um sie entsprechend tierärztlich zu
versorgen.
Die Bilder, die mutmaßlich aus dem Stall von Philipp Schulze Esking kommen
sollen, zeigen verschiedene Einzeltiere (Eber), bei denen u.a. Kampfspuren und
Fundamentprobleme auftreten. Dass Rangkämpfe eine Herausforderung in der
Ebermast sind, ist bekannt – aber, soll ihm nun vorgeworfen werden, dass er mit dem
Verzicht auf die Kastration der Tiere in Hinblick auf das Tierwohl voran geht – wohl
kaum. Entscheidend ist, dass Tiere mit Problemen entsprechend versorgt wurden.
Stall zeigen? Kein Problem!
Beide Betriebe werden natürlich regelmäßig kontrolliert und auditiert. Auf dem nun
kritisierten Betrieb von Schulze Esking gibt es übrigens sogar ein großes Stallfenster,
um Interessierten trotz hoher seuchenhygienischer Vorgaben Einblicke in die
Schweinehaltung zu geben.
Unverzüglich hat Philipp Schulze Esking dem WDR heute nach Bekanntwerden der
Vorwürfe Einblick in seine Schweinehaltung gewährt und die Zusammenhänge
erläutert. Das Interview wurde heute in der WDR-Sendung Lokalzeit Münsterland
ausgestrahlt.
Sehen Sie hier das Interview in der Sendung "Lokalzeit Münsterland" vom
23.09.2016 (ab dem 24.09.2016 online)
Panoramabericht zu angeblichen Tierschutzverstößen in Betrieben von
Funktionsträgern
PRESSEMITTEILUNG / 23.09.2016
Bauernbund wehrt sich gegen kriminell beschafftes
Filmmaterial
Mit Empörung hat der Bauernbund Brandenburg auf die gestrige Panorama-Sendung
reagiert, nach der in Ställen von Bauernverbands-Funktionären angeblich Tiere
gequält würden. „Wenn Journalisten kriminell beschafftes, aus dem Zusammenhang
gerissenes Filmmaterial verwenden, um einzelne Personen zu diskreditieren,
verspricht das zwar öffentliche Aufmerksamkeit, schadet aber der Sache“, sagte
Bauernbund-Präsident Karsten Jennerjahn. Dass der Bauernverband Politik für die
Agrarindustrie macht, sei kritikwürdig genug, so der 54jährige Landwirt, der in
Brandenburg die bäuerlichen Familienbetriebe vertritt: „Das ist offensichtlich, dafür
muss man nicht unter die Gürtellinie schlagen.“
Es sei zu einer medialen Unsitte geworden, mit der Zurschaustellung kranker Tiere
verallgemeinernd die landwirtschaftliche Tierhaltung zu verunglimpfen, meint
Jennerjahn. „Krankheiten und Verletzungen gibt es auch bei Menschen, das sind
auch keine schönen Bilder, trotzdem sind sie nicht repräsentativ für den Zustand
unserer Gesellschaft.“ Alle im Bauernbund organisierten Tierhalter würden gerne ihre
Ställe zeigen, aber nicht ohne vorherige Anmeldung.
AGRARHEUTE:
Offener Brief an den Pressesprecher der AbL
Bösartig und gefährlich
Freitag, 23.09.2016 - 11:09 Uhr
Die AbL behauptet, Tierschutzverstöße in Schweineställen seien in
Lohnarbeitsbetrieben systembedingt. Nur der Betriebseigentümer selbst habe
ein echtes Interesse am Wohlbefinden seiner Tiere. Das ist bösartiger Unfug,
findet agrarmanager-Redakteurin Sabine Leopold.
Sehr geehrter Herr Niemann,
lassen Sie mich zunächst etwas vorausschicken: Ich will auf keinen Fall
Tierschutzverstöße rechtfertigen. Wer seine Rinder, Schweine, Hühner oder Puten
gedankenlos oder bewusst quält, soll dafür bestraft werden. Ich maße mir auch nicht
im Geringsten an zu beurteilen, ob die am Donnerstag abend in der ARD-Sendung
"Panorama" gezeigten Bilder echt oder falsch sind. Oder ob die gezeigten
Verhältnisse typisch für die betreffenden Betriebe sind oder doch nur aus mühsam
gesuchten Einzelfälle zusammengeschnitten wurden. Ich finde, hier sind offizielle und
objektive Überprüfungen notwendig – mit allen gebotenen Konsequenzen. Bis das
geklärt ist, mag ich mich nicht dazu äußern, ob in den Betrieben gegen den
Tierschutz verstoßen wurde oder nicht. Ich weiß gut, wie leicht innerhalb einer
Schweine- oder Putenherde gezielt freundliche oder bestürzende Aufnahmen
gemacht werden können, die Außenstehenden allein kein faires Urteil erlauben.
Sie sehen das offenbar anders. Als Sprachrohr der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche
Landwirtschaft (AbL) haben Sie unserer Redaktion heute eine Pressemitteilung
(pm_abl.docx) zugesandt, in der Sie erklären, woran es vor allem liegt, dass Animal
Rights Watch (ARIWA) derartige Aufnahmen machen konnte: an den
Lohnarbeitskräften in den betreffenden Unternehmen. In einem echten
Familienbetrieb, so schreiben Sie sinngemäß, schaue der Bauer ausschließlich
selber nach seinen Tieren, weswegen Tierschutzverstöße quasi undenkbar seien.
Das ist – mit Verlaub – bösartiger und gefährlicher Unsinn! Lassen wir mal außen
vor, dass Sie die gezeigten Bilder offenbar ohne Zögern als echt und repräsentativ
betrachten. Es ist Ihr und Ihrer AbL-Kollegen gutes Recht, selbst zu entscheiden,
was Sie glauben und was nicht. Ihre Schlussfolgerungen allerdings mag ich nicht
unkommentiert stehen lassen.
Stolz auf Besitz, stolz auf eigene Arbeit
Sie schreiben (in Form eines indirekten Zitats, allerdings ohne Angabe einer Quelle),
"unzählige bäuerliche Tierhalter, die ihre Tiere selber zweimal täglich auf deren
Gesundheit hin untersuchten, dürften durch die von Panorama gezeigten Ställe nicht
unschuldig in Misskredit gebracht werden." Einer der entscheidenden Faktoren für
die Verbesserung des Tierwohls sei "die regelmäßige Tierbeobachtung durch
bäuerliche Tierhalter, die ein starkes Eigeninteresse an der Gesundheit ihrer Tiere
hätten." Das soll wohl heißen: Wer Lohnarbeitskräfte beschäftigt, nimmt bewusst in
Kauf, dass diese familienfremden Mitarbeiter kein allzu großes Augenmerk auf
Gesundheit und Befinden der Tiere richten.
Ich bin erschüttert, welche Arroganz und welche Boshaftigkeit hinter diesen Worten
stehen. Kollegen mit größeren Betrieben pauschal vorzuwerfen, sie würden ihre
Herden schlechter Behandlung aussetzen, wenn sie diese von außerfamiliären
Arbeitskräften betreuen lassen, sich aber im selben Atemzug über die "unschuldig in
Misskredit" gebrachten kleinbäuerlichen Unternehmen zu beklagen, bedarf schon
einiger Unverfrorenheit. Eine Vorverurteilung ganzer Betriebszweige oder
Wirtschaftsweisen ist auch dann unanständig, wenn es innerhalb der Bauernschaft
geschieht. Und was, bitteschön, treibt Sie dazu, Menschen ohne Eigentum an den
jeweiligen Tierbeständen als überwiegend uninteressiert und gleichgültig gegenüber
den ihnen anvertrauten Kreaturen zu verurteilen? Genügt Ihnen für eine derartige
Verleumdungskampagne wirklich die Tatsache, dass hier Ihr Feindbild
Bauernverbandsfunktionär im Fokus steht?
Ich habe im Laufe von mehr als zwei Jahrzehnten als Agrarjournalistin zahlreiche
Ställe besichtigt. Bedingt durch die Ausrichtung unseres Managementmagazins gab
es in den meisten davon angestelltes Personal. Ich habe diese Leute verschwitzt und
erschöpft Jungtiere auf die Welt holen, malade Muttertiere pflegen und havarierte
Fütterungsanlagen in Gang bringen sehen. Ich habe erlebt, wie todunglücklich sie
über verlorene Kühe, Sauen oder Jungtiere waren, und wie glücklich, wenn sie
schwerkranke Tiere doch wieder aufgepäppelt hatten. Auch das ist Besitzerstolz,
Herr Niemann. Dazu gehört nicht immer eine Eigentumsurkunde, sondern oft einfach
nur das Wissen, seine Arbeit so gut wie möglich gemacht zu haben. Auch diese
Tierpfleger und Herdenmanager sind nämlich Bauern. Es gehört schon eine gehörige
Portion Überheblichkeit dazu, diese Berufsbezeichnung an den Besitz und die Größe
eines Betriebes zu koppeln.
Natürlich herrschen trotzdem nicht überall paradiesische Zustände.
Tierschutzverstöße passieren leider. Auch, weil manchmal Angestellte in größeren
Betrieben unachtsam oder gefühllos agieren. Aber Sie werden doch nicht ernsthaft
behaupten wollen, dass in kleinbäuerlichen Betrieben keine Fälle von
beklagenswerten Haltungsbedingungen vorkommen? Auch hier sind Landwirte
mitunter überfordert, betriebsblind oder gedankenlos. Und nicht selten kämpfen sie
einen aussichtslosen Kampf in veralteten Ställen mit zu wenig Luft und Licht, weil
man früher, als doch alles noch "so viel besser" war, eben so gebaut hat und weil
den wachstumsunwilligen oder -unfähigen Betrieben oft die dringend notwendigen
Investitionsmittel und die engagierten Hofnachfolger fehlen.
Allianz durch gemeinsame Feindbilder?
Noch ein Wort zu den unseligen Allianzen, die Sie mit solchen Pressemitteilungen
wie der heutigen schließen: Organisationen wie Animal Rights Watch kämpfen gegen
alle Nutztierhalter (siehe Foto). Mit Mitteln, die auch Ihnen unheimlich sein sollten.
Die Tierrechtler steigen des Nachts in Ställe ein, zerstören Eigentum, verstören
Tiere. Das entstandene Bildmaterial verkaufen sie an Fernsehstationen und
Zeitungsverlage, nicht selten erst nach Verlauf mehrerer Monate oder Jahre. Dass es
dabei oft gar nicht primär um Tierwohl, sondern in erster Linie um Geld geht, ist kein
Geheimnis. Anderenfalls würde das Bildmaterial nämlich nicht nach zwölf Monaten in
der ARD, sondern nach zwei Stunden bei den Veterinärbehörden landen.
Nun ist es vielleicht recht angenehm, wenn sich aktuell die Feindbilder Ihrer
Arbeitsgemeinschaft mit denen diverser Stalleinsteiger decken. Bevor Sie sich
allerdings allzu bereitwillig von ARIWA die Munition liefern lassen, mit der Sie gegen
Bauernverbandsfunktionäre schießen (übrigens: Röring heißt der Mann, so viel
Sorgfalt hätte schon sein dürfen), bedenken Sie: Die kuhfuß- und
kamerabewaffneten Schattengestalten sind Gegner jeglicher Nutztierhaltung. Sie
unterstützen Demos zur Schließung aller Schlachthöfe, setzen sich für
Menschenrechte für Tiere ein und propagieren vegane Ernährungkonzepte. Das
alles richtet sich auch gegen kleinbäuerliche Familienbetriebe mit Tierhaltung. Der
Feind Ihres Feindbildes ist nicht automatisch Ihr Freund. Er ist bestenfalls ein
Raufkumpan, der vielleicht schon bei der nächsten Prügelei die Fronten wechselt.
Aber für den Moment freut es ihn, auch "echte Bauern" zu seinen Befürwortern
zählen zu dürfen. Bei der Spendenakquise machen sich solche Unterstützer nämlich
gelegentlich ganz gut bezahlt.
Ich finde, Landwirte sollten sich gemeinsam für mehr Tierwohl und für eine Zukunft
Ihres Berufsstandes einsetzen, statt zu hoffen, dass es beim nächsten nächtlichen
"Stallbesuch" wieder nur den Nachbarn trifft.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Leopold, Redaktion agrarmanager
Zu diesem Thema:
Eckehard Niemann (AbL) auf top-agrar-online:
Abhängig Beschäftigte sind natürlich in der Lage, eigenverantwortlich zu
arbeiten - aber nur, wenn die arbeits- und tarifrechtlichen Rahmenbedingungen
dafür stimmen. Faktoren wie Billiglöhne und Arbeitszeit-Druck für ungelernte
Arbeitskräfte, denen man keine Eigenverantwortung und keine
Erfolgsbeteiligung zumisst, verhindern das aber zunehmend. Da ist die IG BAU
sicher der gleichen Meinung. ----- Wir wissen nicht, wie dies in den genannten
Betrieben gehandhabt wurde - da wäre Transparenz jetzt dringend angesagt,
statt die Schuld lediglich pauschal an die Arbeitnehmer weiter zu schieben. ----In jedem Fall sind aus obigen Gründen aber Familienbetriebe eine bessere und
sicherere strukturelle Basis als viele Lohnarbeitsbetriebe.
IG BAUEN-AGRAR-UMWELT:
Tierschutz heißt auch Arbeitsschutz für die Beschäftigten
Berlin, 16.01.2014
Anlässlich des Starts der Internationalen Grünen Woche in Berlin ruft die
Agrargewerkschaft IG BAU zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Tieren
in der Landwirtschaft auf. Dieses Ziel lässt sich aber nur erreichen, wenn gleichzeitig
auch die Belange der rund 120 000 Beschäftigten in der Landwirtschaft
berücksichtigt werden. „Mehr Tierwohl im Stall setzt gut ausgebildete und
motivierte Fachkräfte voraus. Wer den Tierschutz ernst nimmt, ist deshalb auf
deren Fähigkeiten und Erfahrung angewiesen“, sagte der Stellvertretende IG BAUBundesvorsitzende Harald Schaum.
„Die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten sowie die Art und Weise der
Tierhaltung entsprechen sich oft. Dieser Zusammenhang wurde in der meist sehr
emotional geführten Diskussion viel zu lange übersehen.“
Die IG BAU hebt diesen Aspekt nun mit einem Positionspapier (s. Anlage) in den
Fokus. Es benennt die wesentlichen Grundsätze, die zusammenwirken müssen, um
das Tierwohl zu gewährleisten. Am Anfang steht die Feststellung, dass gute soziale
Rahmenbedingungen sowie die Einhaltung von Arbeits- und
Gesundheitsschutzvorschriften die Grundlage für einen exzellenten Tierschutz
sind. So müssen beispielsweise Stallanlagen nicht nur umwelt- und
tierschutzgerecht sein, sondern auch der Arbeitssicherheit Rechnung tragen. Die
Zahl der Beschäftigten muss zudem in einem vernünftigen Verhältnis der zu
betreuenden Tiere stehen.
„Bundeslandwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich hat den Auftrag, die im
Koalitionsvertrag verankerte Bundestierwohloffensive umzusetzen. Wir werden
darauf achten, dass die in der Landwirtschaft arbeitenden Menschen bei diesem
Prozess nicht übergangen werden", sagte Schaum.
IG BAU–Positionen zum Tierschutz:
Zukunftsfähige Landwirtschaft ist qualifizierte Arbeit im
Einklang zwischen Mensch und Tier
Die Mehrheit der Bevölkerung sieht eine artgerechte Tierhaltung als eine der
wichtigsten Aufgaben der Landwirtschaft. Wenn es darum geht zu bestimmen, was
genau gute Tierhaltung ist, zeigt sich das Bild schon wieder uneinig. Das Thema
Tierwohl ist emotional stark geladen und die verschiedenen Auffassungen stehen
sich nicht selten unversöhnlich gegenüber. Was für den einen schlimmste
Massentierhaltung und Tiermisshandlung ist, zählt für den anderen als Schutz der
Tiere vor sich selbst. Lassen wir die emotionalen Momente und unterschiedlichen
Betrachtungsweisen einmal außer Acht, ergeben sich für die IG BAU einige
Grundsätze, die zusammenwirken müssen, um das Tierwohl zu gewährleisten
Wofür steht die IG Bauen-Agrar-Umwelt:





Gute Soziale Rahmenbedingungen und Gewährleistung der Gesundheitsund Arbeitsschutzvorschriften für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
sind die Grundlage für einen exzellenten Tierschutz.
Die Tierhaltung muss den Bedürfnissen der Tiere angepasst werden und nicht
umgekehrt. Das bedeutet, die angeborenen Verhaltensweisen der Tiere zu
akzeptieren und damit ihrem Sozialverhalten und ihrer Ernährungsphysiologie
gerecht zu werden.
Stallanlagen müssen umwelt- und tierschutzgerecht sein und der
Arbeitssicherheit entsprechen. Dazu gehört, vorgeschriebene Standards
einzuhalten und aktuelle umsetzbare Forschungsergebnisse für die Praxis zu
berücksichtigen.
Die Umweltverträglichkeitsprüfungen in der Landwirtschaft müssen
bundeseinheitlich gestaltet werden und auf den Bau aller Tierhaltungsanlagen
unabhängig von der Größe Anwendung finden.
Tierhaltung darf nicht zu negativen Auswirkungen auf das Verhältnis von Mensch
und Natur führen. Die Gewichtung von Produktionsfläche, Tieranzahl und
betreuenden Beschäftigten muss einer guten fachlichen Praxis
entsprechen.



Optimale tiergerechte medizinische Einzelbetreuung erkrankter Tiere ist mit dem
Ziel des Tierwohls und des Verbraucherschutzes zu gewährleisten.
Lebendtiertransporte dürfen nur mit der geringsten Belastung für die Tiere
durchgeführt werden.
Die Landwirtschaft versorgt die Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen
Nahrungsmitteln. Diese Qualität ist gesichert, wenn die gesamte Produktionsund Verarbeitungskette bis hin zum Verbraucher transparenter gestaltet wird.
Der Mensch mit seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten kann eine zukunftsfähige
Landwirtschaft gewährleisten, wenn er die vorhandenen Ressourcen nachhaltig und
verantwortungsbewusst einsetzt.
Beschlossen vom Bundesvorstand der IG Bauen-Agrar-Umwelt am 13. Januar 2014
AbL-Pressemitteilung vom 03.09.2013:
Klaus Wiesehügel als „Genosse der Agrarindustrie-Bosse“
weiter im SPD-Kompetenzteam?
Proteststurm auch innerhalb der SPD
Eine weitere massive Verringerung der Wahlchancen der SPD erwartet die
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) als Folge des Eintretens von
Klaus Wiesehügel, Mitglied des Kompetenzteams von Kanzlerkandidat
Steinbrück, für noch mehr agrarindustrielle Tierhaltungsanlagen, eine
„großstrukturierte Landwirtschaft“ mit immer mehr Lohnarbeitskräften und
weniger Bauern und sogar für den Einstieg außerlandwirtschaftlicher
Investoren in die Landwirtschaft. Gleichzeitig begrüsste die AbL den
Proteststurm außerhalb und innerhalb der SPD gegen diesen neuerlichen
Versuch einer alten innerparteilichen „Agrarindustrie-Connection“, gemeinsam
mit Agrarindustrielobby und Bauernverbandsspitze die Beschlüsse der Partei gegen
Massentierhaltung und gegen den Bau gewerblicher Tierfabriken zurückzudrehen.
Zu dieser „Connection“ gehörten viele ostdeutsche SPD-Landespolitiker rund um Till
Backhaus, die seit der Wende bis heute die Privilegien und Subventionen
agrarindustrieller LPG-Nachfolgebetriebe stützten und den Einstieg von riesigen
Tierhaltungskonzernen begünstigten. Hierzu gehörten leider auch einige SPDler aus
den Intensivhaltungsregionen, aus den Gewerkschaftsbereichen der Schlacht- oder
Gentechnik-Konzerne und aus der agrarindustrienahen Tierärzteschaft.
Der AbL-Agrarindustrie-Experte Eckehard Niemann bezeichnete Wiesehügel als
„Genosse der Agrarindustrie-Bosse“. Wiesehügel habe anlässlich seines
Rücktritts als Vorsitzender der Agrargewerkschaft IG BAU schon eine
verheerende Bewertung aus Kreisen seiner Gewerkschaftsekretäre erhalten auch hinsichtlich der Entlohnung der im Agrarbereich tätigen Arbeitnehmer. Jetzt
habe Wiesehügel offenbar das abstruse Ziel, durch die Förderung neuer
Agrarindustrie-Konzerne eine größere Zahl von Lohnarbeitern und möglichen
Gewerkschaftsmitgliedern zu schaffen. Dies gehe nicht nur zynisch an der
prekären Lage der in diesen Bereichen zumeist tätigen Leih- und
Werkvertragsarbeiter vorbei, sondern vor allem auch an der breiten
gesellschaftlichen Bewegung „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“.
Die AbL rief SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück auf, die Fehler seines Vorgängers
Steinmeier nicht zu wiederholen, der vor 4 Jahren den ostdeutschen
Bauernverbands-Spitzenfunktionär und Agrarindustriellen Udo Folgart in sein
Kompetenzteam berufen hatte und der jüngst noch beim Bauernverband die
ostdeutschen Agrarindustrie-Betriebe schöngeredet habe. Auch Steinbrücks
agrarpolitischer Erst-Auftritt bei der Grünen Woche im Januar mit Backhaus sei
bereits ein fatales Signal gewesen an die gleichzeitig draußen für eine Agrarwende
demonstrierenden 25.000 Menschen. Wie man mit einer bürgerorientierten
Agrarpolitik Wahlen gewinnen könne, so die AbL, könne Steinbrück am Beispiel
Niedersachsens sehen, wo SPD und Grüne in ihrer Koalition gemeinsam eine „sanfte
Agrarwende“ zugunsten von Bauern, Verbrauchern, Tieren, Umwelt und ländlichen
Räume begonnen hätten.
„Bauern“ – „Familienbetrieb“ – „Mehrfamilienbetrieb“
… Als „bäuerlichen Betrieb“ versteht man historisch und sozioökonomisch
eindeutig einen Betrieb, der von Bauern bewirtschaftet wird. Nicht mehr, aber auch
nicht weniger. Ein Bauer und eine Bäuerin sind durchweg definiert als jemand,
der/die aufgrund von Eigentum weitgehend unabhängig ist, deshalb selbstständige
Entscheidungen treffen kann und zudem mit seiner/ihrer Familie (in
Familienarbeitsverfassung, mit vorwiegend Familien-Arbeitskräften) wirtschaftet und
deshalb in Generationenfolgen denkt und disponiert. Aufgrund obiger Definition und
aufgrund historischer Entwicklungen/Begriffsentwicklungen sind bäuerliche Betriebe
deshalb im Kern immer Familienbetriebe (also Betriebe mit FamilienArbeitsverfassung). Es gibt viele Firmen und Konzerne, die Familien gehören, die
aber – im Gegensatz zu Bauernhöfen - keine Familienarbeitsverfassung haben
und deshalb sozioökonomisch damit nicht zu vergleichen oder gar gleichzusetzen
sind.
„Bäuerliche Betriebe“ sind nicht nur Kleinbauernhöfe: Die AbL denkt zwar die
agrarpolitischen Maßnahmen immer auch vom Standpunkt von kleinen Betrieben
durch, ist gegen das Prinzip „Wachsen oder Weichen“ und setzt sich für eine
gemeinsame solidarische Interessenvertretung zum Nutzen besserer Preise und
Rahmenbedingungen ein – aber gerade größere Bauernhöfe gehören natürlich
unbedingt in die AbL.
Sofern sich mehrere Familienbetriebe zusammentun oder kooperativgenossenschaftlich zusammenarbeiten, könnte man den Begriff
„Mehrfamilienbetriebe“ verwenden. Die Agrarindustrielobby verwendet diesen
Begriff aber vernebelnd für ostdeutsche LPG-Nachfolge-Strukturen. Der
allergrößte Teil der LPG-Nachfolgebetriebe besteht aus wenigen Eigentümern
(zumeist Ex-LPG-Kadern) und den von ihnen abhängigen Lohnarbeitern – auch in
der Rechtsform „e.G.“. Viele dieser durch Zwang (DDR-Kollektivierung) und
Staatseinfluss (Vermögensauseinandersetzung nach der Einheit, BVVGLandvergabe,…) geschaffenen Agrarindustrie-Betriebe werden von ihren Eignern
derzeit an Kapitalanleger und Agrarindustrielle verkauft - solche Strukturen sind
Quelle oder Zwischenstufe von Agrarindustrie-Konzernen. (…)
aus:
http://www.abl-niedersachsen.de/fileadmin/Dokumente/AbLNiedersachsen/Themen/Text_F%C3%BCr_eine_b%C3%A4uerliche_Zukunftslan
dwirtschaft.pdf
IG BAU
Für einen gerechten Welthandel: CETA & TTIP stoppen!
Jetzt wird entschieden! Aufruf zu bundesweiten Großdemonstrationen in
sieben Städten – in Berlin, Frankfurt/Main, Hamburg, Köln, Leipzig, München
und Stuttgart am 17. September 2016
CETA und TTIP, die Abkommen der EU mit Kanada und den USA, drohen
Demokratie und Rechtsstaat-lichkeit zu untergraben. Im Herbst geht diese
Auseinandersetzung in die heiße Phase: EU und USA drücken aufs Tempo und
wollen TTIP bis zum Jahresende fertig verhandeln.
CETA ist bereits fertig verhandelt. EU-Kommission und Bundesregierung wollen,
dass das Abkommen beim EU-Kanada-Gipfel im Oktober offiziell unterzeichnet wird.
Zuvor müssen sowohl der EU-Ministerrat als auch die Bundesregierung entscheiden,
ob sie CETA stoppen. CETA dient als Blaupause für TTIP. Schon mit CETA könnten
Großunternehmen über kanadische Tochtergesellschaften EU-Mitgliedsstaaten auf
Schadensersatz verklagen, wenn neue Gesetze ihre Profite schmälern.
Kurz vor diesen Entscheidungen tragen wir unseren Protest gegen CETA und TTIP
auf die Straße! Getra-gen von einem breiten Bündnis demonstrieren wir mit weit über
hunderttausend Menschen am Samstag, den 17. September in sieben Städten – in
Berlin, Frankfurt/Main, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart. Damit fordern
wir auch die Landesregierungen auf, im Bundesrat CETA und TTIP nicht
zuzustimmen.
Wir treten für internationale Abkommen ein, die
 Umwelt-, Sozial-, Daten-und Verbraucherschutzstandards erhöhen statt sie
zu senken oder auszuhebeln.
 Arbeitsstandards wie die Kernarbeitsnormen der Internationalen
Arbeitsorganisation (ILO) festschreiben statt sie auszuhöhlen.
 öffentliche und gemeinnützige Dienstleistungen und Daseinsvorsorge
stärken statt sie zu schwächen.
 kulturelle Vielfalt und öffentliche Bildungsangebote fördern statt sie als
Handelshemmnis zu betrachten.
 bäuerliche und nachhaltige Landwirtschaft sowie artgerechte Tierhaltung
voranbringen statt Gentechnik und industrielle Landwirtschaft zu fördern.
 die Macht von Konzernen und Finanzmarkt-Akteuren begrenzen statt sie zu
vergrößern.
 global ausgerichtet sind statt die Mehrheit der Menschen auszugrenzen und
transparent und offen verhandelt werden, statt geheim und in Hinterzimmern.
Pressemitteilung vom 21.09.2016
AbL gegen völkisch-reaktionäre und akzeptanzgefährdende
Milchkrisen-Instrumentalisierung durch die AfD
Gegen Versuche der AfD, die Milchbauern-Krise für ihre völkisch-reaktionären Ziele
zu instrumentalisieren, wendet sich der Landesverband Niedersachsen/Bremen der
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). Die AbL verweist dabei unter
anderem auf einen Beitrag des AfD-Ideologen Björn Höcke auf dessen FacebookSeite, in dem dieser die Ursachen der Milchbauern-Existenzbedrohung pauschalunkundig auf eine „falsch angelegte EU-Landwirtschaftspolitik“, die „RusslandSanktionen“ und angebliche „Kartellstrukturen des Handels“ zurückzuführen suche.
Die Soforthilfen der Bundesregierung bewerte Höcke nicht grundsätzlich als falschen
und ablenkenden Ansatz, sondern lediglich als zu niedrig – zum vordergründigen
Zweck der Hetze gegen „Milliarden Euro“ für die „Masseninvasion“ von Flüchtlingen.
Höcke, so die AbL, versuche sich bei den Bauern vergeblich anzubiedern mit dem
schwülstig-hohlen Aufruf zu einem „verantwortungsvollen Konsum“ von „fairer Milch“
als „gelebter Vaterlandsliebe“.
Während Höcke eine angeblich drohende Schlachtung deutscher Milchkühe an die
Wand male, gehe der schleswig-holsteinische Landes-Fachausschuss der AfD an
diesem Punkt sogar so weit, eine Stilllegungsprämie für Ställe und damit in praxi ein
Milchbauernhöfe- und Milchkühe-Reduzierungsprogramm zu fordern.
Die AbL kritisiert diese „agrar- und ernährungsindustrie-freundlichen und
zugleich sachunkundigen und völkisch-ideologischen Auslassungen der AfD“
wie folgt:
Die Hauptursache der Milchkrise, nämlich die von der Molkerei-, Agrarindustrie- und
Bauernverbands-Lobby (und nicht vom Handel) angeheizte Überproduktion für einen
ruinösen „Weltmarkt“ spiele für Höcke überhaupt keine Rolle, weil der offensichtlich
nur sein AfD-Thema der Russland-Sanktionen gern auch hier platzieren wolle. Damit
werde den Milchbauern nicht genützt, sondern massiv geschadet.
Wohl kaum ein Milchbauer wolle sich für eine akzeptanzschädliche AusländerKampagne der AfD instrumentalisieren lassen: Die sogenannten „Sofort- und
Liquiditätshilfen“ seien nicht – wie von Höcke behauptet – zu niedrig, sondern ganz
im Gegenteil prinzipiell ungeeignet, an der Grundursache der ruinösen
Überproduktion etwas zu ändern. Die Mengenreduktionsforderungen der
Milchbauern gegenüber EU, Politik und Molkereien lehne die AfD offensichtlich ab.
Die Bauern bräuchten faire Milch-Erzeugerpreise – die erreiche man aber nicht durch
hohle und völkisch- ausländerfeindliche „Vaterlandsliebe“-Parolen, sondern vielmehr
durch die Solidarität mit den europäischen Berufskollegen (wie beim Milchstreik) und
mit den Bauern, die durch die ruinösen Dumping-Milchpulverexporte in den
„Drittländern“ verdrängt werden sollten.
Völlig zu Recht habe sich deshalb der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter
(BDM) heftig dagegen verwahrt, dass auf AfD-Plakaten ein Foto des BDM-Sprechers
Romuald Schaber mit BDM-Politikern abgebildet worden sei.
Die AbL forderte alle Landwirte dazu auf, sich auch weiterhin nicht für völkischrassistische und zugleich hohl-oberflächliche AfD-Parolen instrumentalisieren zu
lassen: „Bauern brauchen eine partei-unabhängige, starke Interessenvertretung mit
gesellschaftlicher Solidarität – und keine ausgrenzende, menschenverachtende und
schädliche Schein-Unterstützung von AfD-Ideologen.
Daraufhin erhielten wir den folgenden Brief:
Werter Herr Niemann …,
seit Jahren treten die etablierten Altparteien (einschl. der Grünen) den Landwirten
beständig in den Hintern. Interessant, mit welch wichtigtuerischer, schwülstig
formulierter PM sich die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)
Landesverband Niedersachsen/Bremen e.V. nach braver Hofberichterstattermanier
zum Papageien genau dieser etablierten Altparteien macht!
Man unterstützt damit auf unerträgliche Weise, mediale Gewalt und die Tyrannei der
politischen Korrektheit – die Terminologie der heutigen Inquisition.
Die AfD ist eine demokratisch legitimierte politische Partei.
Bauern, Tierschützer haben einen eigenen Kopf auf den Schultern und vermögen zu
denken und sich ein eigenes Bild vor dem Polit-Geschehen in Deutschland zu
machen. Wir brauchen keine Gesinnungszensur und Meinungsdiktatur, keine AbLVordenker die Deutungshoheit beanspruchend - selektieren und ausgrenzen,
vorgeben, welche Parteien evtl. “böse” sind.
Das hatten wir alles schon einmal, in dunkler Zeit.
Wieweit das wieder alles eskaliert, siehe ganz aktuell:
http://www.epochtimes.de/politik/deutschland/anschlag-auf-afd-chefin-unbekanntesetzen-petrys-auto-in-brand-a1935894.html
Es werden auch wieder Fahrzeuge von unliebsamen politischen Personen (Dr. Petry
u.a.) und Parteien in Brand gesetzt.Zu Wissenserweiterung nachstehend noch ein Link.
Die äußerst positiven Interview-Aussagen von Dr. Petry (AfD) zum Tierschutz, siehe
ziemlich am Ende des Beitrages. http://journalistenwatch.com/cms/gedanken-zu-denbevorstehenden-wahlen-ueber-unsere-gute-merkel-die-boese-afd-asylantenrettungsschirme-und-mehr-wahltag-ist-zahltag-fuer/
Mehr siehe auch: https://wolodja51.wordpress.com/2015/05/14/kampf-rechts20374953/
MfG
Ulrich Dittmann / 21.09.2016
Arbeitskreis für Umweltschutz und Tierschutz BAG gegen betäubungsloses Schächten
Postfach 11 55
D-67801 Rockenhausen …
Anderer Beitrag von Herrn Dittmann auf einer
Internetseite (Hervorhebung durch uns):
Ulrich Dittmann sagt:
30. Juni 2016 - 11:05 um 11:05
Sie diffamieren mit diesem Beitrag die Mitte der Gesellschaft. Sie hantieren in
diesem Beitrag leichtfertig und verantwortungslos u.a. mit der gefährlichen
Terminologie “Rassismus”, wie ein unwissendes Kind mit blanken Messern und
brennen praktisch jedem wertkonservativen AfD-Wähler, der mit der
unverantwortlichen CDU-Chaos-Merkel- “Wir schaffen das”-Politik nicht
zufrieden ist , das Kains-Mal eines „Rechten“ auf die Stirn.
Diese mutieren bei Pack-Gabriel, Mischpoke-Özdemir und gleichgeschalteter,
serviler, stets politisch korrekter Presse, dann sogleich zu „Rechtsextremen“
oder „Rechtsradikalen“.
Political-Correctness ist die Geißel, die Inquisition der Gegenwart.
Das Drama in Deutschland lässt gut mit einer kleinen Geschichte verdeutlichen:
Ein Asylanten-Kind fragt seinen Vater: „Vater, was ist Integration und was
ist Rassismus ?“
„Nun, mein Sohn, Integration ist, wenn die Steuerzahler jeden Tag
arbeiten, damit wir unsere Leistungen erhalten, wie freie Unterkunft,
kostenlose Gesundheitsversorgung usw. usw. – das ist Integration “
„Aber Vater, ist das nicht ungerecht und sind die Steuerzahler darüber
nicht sauer ?“
„Sicher mein Sohn. Das nennt man dann Rassismus !“
Deutschland ist seit Jahren überfordert. Das eigene Volk verkommt. Unsere
„Drangsalierung“ (von „Regierung“ kann man nicht mehr sprechen) lässt es
ungerührt verkommen. Man hat ja die Aufgabe „alle Welt zu retten“ .
Quo vadis Deutschland?
Wer sich für Extrem-Rechte in der Tierschutzszene
interessiert, findet über die folgenden Links reichhaltiges
Material:
http://tierschutz-union.de/die-tierschutzpartei-die-muslime-der-tierschutz/
https://haskala.de/wp-content/uploads/2013/07/antwort_anfrage_tierschutzrechts.pdf
Rassismus unter dem Deckmantel des Tierschutzes
Aus einer rassistischen Mail, die in extrem rechten
Tierschutzkreisen zirkulierte: Abgebildet war eine Bache (Wildsau)
mit Frischlingen, die in einem Ort über den Zebrastreifen und auf
dem Bürgersteig lief:
„Immer wieder schön, - eine friedliche Herde Wildschweine...
Irgendwo in Europa;
am Sonntagmorgen ein Ausflug der ganze Familie.
Es ist schön zu sehen wie die Alten ihre Jungen beschützen.
Was mir auffällt ?
sie benützen den Fussgängerstreifen um über der Strasse zu gehen !
sie benützen das Trottoir !
sie tragen keine Kopftücher!
sie benützen kein geklaute Fahrräder/Roller oder BMWs!
sie halten Disziplin!
sie tragen keine Messer!
sie gehen nicht in fremden Häuser!
sie spucken nicht auf den Boden!
und sie machen keine fremden Frauen an!!!
aber das schlimmste ist…
auf die darf geschossen werden!!!“
LINK:
https://tierschutzpartei-leaks.info/2014/06/05/harald-von-fehr/
Evangelische Akademie Loccum:
23. bis 25. November 2015
Boden-los?
Nutzung, Gefährdung und Schutz der Böden
Programm der Tagung
Böden sind eine wichtige Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen. B
Produktionsfaktor der Forst- und Landwirtschaft und damit die Grundlage unserer Ernährungssicherung.
Auf der Tagung wurden die Ursachen für qualitative und quantitative Bodenverluste näher betrachtet; Maßnahmen
Böden reduzieren sollen; und hinterfragt, was effektiven Bodenschutz auszeichnet und wer gefordert ist, für eine zü
Vortragspräsentationen
Bodenatlas 2015 – Daten und Fakten über Acker, Land und Erde
Dr. Andrea Beste, Büro für Bodenschutz und ökologische Agrarkultur, Mainz pdf >
Acker unter Druck: Wie kann der Bodenverdichtung entgegengewirkt werden?
PD Dr. Joachim Brunotte, Thünen-Institut für Agrartechnologie, Braunschweig pdf >
Boden-Verschiebungen: Internationale Konkurrenz und Verantwortung
Prof. Dr. Franz Makeschin, Vorsitzender Kommission Bodenschutz beim Umweltbundesamt, Wiedergeltingen pdf >
Verluste: Quantitativer Flächenverbrauch
Rainer Beckedorf, Leiter Abteilung Raumordnung, Landesentwicklung, Förderung, Niedersächsisches Landwirtscha
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