Aktive Selbsthilfegruppe „Miteinander“ für Behinderte und Nichtbehinderte e.V. Nagold seit 1989 Uferstr. 42 72202 Nagold Tel. 07452 - 6 14 74 Fax 07452 – 6 14 76 E-Mail: [email protected] Web: www.asm-ev-nagold.de A.S.M. AKTUELL 2/ 2016 Termine für Monate: August bis Dezember Pate der A.S.M.: Unsere lieben Verstorbenen Wir nehmen Abschied von: * 16.05.1961 Michael Seyßler 18.03.2016 * 14.05.1951 Edeltraud Scherrer 25.03.2016 * 20.03.1922 Ingeborg Palmer 28.04.2016 * 24.05.1974 Silvia Ulmer 16.06.2016 Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten. Am 18.03.2016 verstarb unser liebes Mitglied Michael Seyssler im Alter von 54 Jahren. Michael trat der A.S.M. am 22.05.2007 bei. Viele unserer Mitglieder haben ihn als guten Organisator der beliebten Monatsausflüge kennen gelernt. Auch im Ausschuss war Michael aktiv tätig. Michael hinterlässt eine große Lücke. Neue Mitglieder Herzlich Willkommen 01.01.2016 Pflug Burgstr. 5 01.01.2016 Ludwig Burgstr. 5 04.01.2016 Klaiss Bösl Möhrle Meisenweg 6 01.02.2016 Kersten Am Burgberg 19 02.02.2016 Ströhle Hauptstr. 16 02.02.2016 Schurr Seeger Seeger Seeger Cordes Moltkestr. 26 05.04.2016 Richter Theodor-Heuss-Str. 26 03.05.2016 Maier Wächtersbergstr. 83 01.06.2016 Kirsch Hummelbergweg 25 01.07.2016 0 74 52 / 46 85 72202 Nagold Carmen 35510 Butzbach Gloria Günter Hans-Peter Sabine 72227 Egenhausen Hauptstr. 85 23.03.2016 Johanna 0 74 52 / 60 03 01 3 0163 / 51 09 81 2 0 60 85 / 98 69 90 0151 / 28 43 36 43 0 73 36 / 92 01 60 0176 / 78 55 32 98 0 74 52 / 93 22 08 6 0 74 53 / 24 95 72227 Egenhausen Hauptstr. 85 05.02.2016 Oliver 72202 Nagold 72202 Nagold Hauptstr. 85 05.02.2016 0 74 52 / 88 79 48 0 Ralph Thomas 89160 Dornstedt Uferstr. 13 05.02.2016 0151 / 22 54 68 87 72285 Pfalzgrafenweiler-Edelweiler 0151 / 25 74 11 82 Moltkestr. 15/1 14.01.2016 Norbert 0 74 52 / 88 79 48 0 72202 Nagold Edelhalde 4 06.01.2016 Helga 72202 Nagold Klink Zeitenwiesenstr. 8 Marco 0 74 53 / 24 95 0157 / 36 59 39 93 3 0 74 53 / 24 95 72227 Egenhausen Uwe 0 74 52 / 66 04 8 72202 Nagold 0173 / 30 84 42 0 Hilde 0 74 52 / 46 28 72202 Nagold Luzie 0 70 54 / 37 31 32 72218 Wildberg Berlind Regina 72227 Egenhausen Marion 72160 Horb 0178 / 42 58 45 8 0 74 51 / 62 48 35 0160 / 77 50 22 4 Termine 2. Halbjahr 2016 A.S.M. Aktuell August Kaffeerunde Dienstag Yoga Montag Theater Montag Gesprächsrunde Gruppenabend 02.08. 09.08. 16.08. 23.08. 30.08. 15:00 Uhr – 18:00 Uhr 01.08. 08.08. 15.08. 22.08. 29.08. 19:00 Uhr – 20:00 Uhr 01.08. 08.08. 15.08. 22.08. 29.08. 20:00 Uhr – 21:00 Uhr Sommerferien! (Nächster Termin 08.09.2016) Sommerferien! (Nächster Termin 15.09.2016) Kegeln Freitag 19.08. (Bahnhofgaststätte in Gündringen) Monatsausflug Samstag 20.08. 17:00 Uhr - 19:00 Uhr September Kaffeerunde Dienstag Yoga Montag Theater Montag Gesprächsrunde Donnerstag Gruppenabend Donnerstag 06.09. 13.09. 20.09. 27.09. 15:00 Uhr – 18:00 Uhr 05.09. 12.09. 19.09. 26.09. 19:00 Uhr – 20:00 Uhr 05.09. 12.09. 19.09. 26.09 20:00 Uhr – 21:00 Uhr 08.09. 22.09. 19:00 Uhr - Ende offen 15.09. 29.09. 19:30 Uhr – 22:00 Uhr Kegeln Freitag 30.09. 17:00 Uhr - 19:00 Uhr (Bahnhofgaststätte in Gündringen) Monatsausflug Samstag Findet nicht statt! Sonntag 25.09.2016 Beginn: 11:00 Uhr 7. Tag der Begegnung für Behinderte und Nichtbehinderte Beginn: 11:00 Uhr Oktober Kaffeerunde Dienstag Yoga Montag Theater Montag Gesprächsrunde Donnerstag 04.10. 11.10. 18.10. 25.10. 15:00 Uhr – 18:00 Uhr 10.10. 17.10. 24.10. 31.10. 19:00 Uhr – 20:00 Uhr 10.10. 17.10. 24.10. 31.10. 20:00 Uhr – 21:00 Uhr 06.10. 20.10. 19:00 Uhr - Ende offen Gruppenabend Donnerstag 27.10. 19:30 Uhr - 22:00 Uhr Kegeln Freitag 28.10. 17:00 Uhr - 19:00 Uhr (Bahnhofgaststätte in Gündringen) Monatsausflug Samstag 22.10. November Kaffeerunde Dienstag Yoga Montag Theater Montag Gesprächsrunde Donnerstag 08.11. 15.11. 22.11. 29.11. 15:00 Uhr – 18:00 Uhr 07.11. 14.11. 21.11. 28.11. 19:00 Uhr – 20:00 Uhr 07.11. 14.11. 21.11. 28.11. 20:00 Uhr – 21:00 Uhr 01.11. 17.11. 19:00 Uhr - Ende offen Gruppenabend Donnerstag 10.11. 19:30 Uhr – 22:00 Uhr Kegeln Freitag 25.11. 17:00 Uhr - 19:00 Uhr (Bahnhofgaststätte in Gündringen) Monatsausflug Samstag 26.11. Dezember Kaffeerunde Dienstag Yoga Montag Theater Montag Gesprächsrunde Donnerstag Gruppenabend Donnerstag 06.12. 15:00 Uhr – 18:00 Uhr 13.12. 20.12. Es geht weiter am 10.01.2017 05.12. 19:00 Uhr – 20:00 Uhr 12.12. Es geht weiter am 09.01.2017 05.12. 20:00 Uhr – 21:00 Uhr 12.12. Es geht weiter am 09.01.2017 01.12. 19:00 Uhr – Ende offen 15.12. Es geht weiter am 12.01.2017 01.12. 19:30 Uhr – 22:00 Uhr Es geht weiter am 19.01.2017 Kegeln Freitag 09.12. 17:00 Uhr – 19:00 Uhr (Bahnhofgaststätte in Gündringen) Monatsausflug Samstag Findet nicht statt! Wichtige Termine: 28.07.2016 – 10.09.2016 Sommerferien 10.09.2016 Grillfest 25.09.2016 Tag der Begegnung 02.12.2016 – 04.12.2016 Weihnachtsmarkt 10.12.2016 ab 12:00 Uhr ab 11:00 Uhr Weihnachtsfeier Einlass: 17:00 Uhr / Beginn: 18:00 Uhr Optelec GmbH Technologie für blinde und sehbehinderte Menschen Fritzlaer Str. 25, 34613 Schwalmstadt Telefon: 0 66 91 / 96 17 - 0, Telefax: 0 66 91 / 96 17 - 27 E-Mail: [email protected], www.optelec.de Die Geschichte (geschrieben von Marie von Ebner-Eschenbach) handelt von 2 jungen Männern, die keine Lust hatten, irgendetwas zu lernen und aus denen doch etwas wurde: Ein Töpfer hatte 2 faule Söhne, die das väterliche Handwerk durchaus nicht erlernen wollten. Sein Nachbar, ein Schuster, dem er sein Leid klagte, tröstete ihn: „Schick sie mir. Vielleicht haben sie zu meinem Handwerk mehr Lust als zu Deinem.“ Der Töpfer folgte seinem Rat, aber seine faulen Söhne sträubten sich auch gegen den Unterricht, den sie beim Schuster und ebenso bei einem Sattler, einem Schneider, einem Schlosser, einem Glaser nehmen sollten, zu denen sie nach und nach in die Lehre kamen. Sie hielten es nirgends aus, sie blieben dabei: „Wir wollen keinen anderen Beruf ergreifen als einen, zu dem man nichts zu lernen braucht.“ Endlich sagte der Vater in seiner Verzweiflung: „Auf dem Dorfe finde ich nichts mehr, was ihnen passt, ich will mich in der Stadt umsehen.“ Er ging mit seinen beiden Söhnen und kam ziemlich bald darauf alleine zurück. „Habt ihr sie untergebracht?“ fragten die Nachbarn und er antwortete „Jawohl!“ „Und in welcher Art? Was ist das für ein Beruf, in dem man nichts zu lernen braucht? Hat es sich wenigstens für einen Sohn gelohnt, ein großes Anlagekapital zu investieren?“ „Je nun“, erwiderte der Töpfer, „meinem Peter habe ich Papier, Federn und Tinte kaufen und meinem Paul einen schwarzen Anzug machen lassen müssen. Der Peter ist nämlich Schriftsteller und der Paul Landtagsabgeordneter geworden.“ (Warum ging das bei uns nicht auch so einfach?) Ingrid Trautz (aus dem Jahrbuch 2016) Schwarzwälder Bote 10.04.2016 ASM haucht ihrer "Oase" Leben ein Kurt Brei läutete die erste Hauptversammlung der ASM im neuen Vereinsdomizil ein. Foto: Priestersbach Von Uwe Priestersbach Etwas Besonderes war die Hauptversammlung der Aktiven Selbsthilfegruppe Miteinander (ASM), auch wenn weder Wahlen noch hochkarätige Ehrungen auf der Tagesordnung standen. Die Mitgliederversammlung fand erstmals in den neuen Räumen im früheren Teufel-Gebäude statt, und der ASM-Vorsitzende Kurt Brei betonte: "Das ist gigantisch, was wir erreicht haben". Dabei sprach er von einer "Oase der Menschlichkeit" und machte deutlich, dass alle Mitglieder stolz auf das im Herbst eingeweihte ASM-Domizil sind. Zudem werden die neuen schmucken Räume in der Uferstraße sehr gut angenommen und bieten den Rahmen für neue Angebote der ASM. Wie Kurt Brei betonte, wolle man dort noch mehr Menschen erreichen und sie mit den Angeboten der ASM aus der Einsamkeit herausholen. Einweihung als Höhepunkt Sein besonderer Dank galt allen, die zur Verwirklichung des großen Ziels beigetragen hatten – an der Spitze Sven Breuer, der "immer auf der Baustelle präsent war". Wie Schriftführerin Ingrid Trautz berichtete, stand das vergangene Jahr ganz im Zeichen der Planung und Ausführung der Umbauarbeiten im ehemaligen Teufel-Gebäude. Die Einweihungsfeier Ende September, bei der auch das 25-jährige Bestehen der Selbsthilfegruppe gefeiert wurde, bildete dann einen gelungenen Höhepunkt. Natürlich standen aber auch die üblichen Aktivitäten wie Osterfrühstück, Ausflüge oder die Teilnahme am Nagolder Weihnachtsmarkt auf dem Programm. Präsent war die ASM zudem auf der Gartenschau in Mühlacker, wo Kurt Brei eine mit seiner Blindenhund-Vorführung zahlreiche Besucher anlockte. Über Soll und Haben der rund 600 Mitglieder zählenden Selbsthilfegruppe informierte Bettina Müller die Mitglieder in ihrem Kassenbericht. Aus den Berichten der einzelnen Gruppen wurde die Vielfalt innerhalb der ASM deutlich. Dabei stellte Elisabeth Häfner die Kaffeekontaktrunde vor. Dort finden sich dabei bis zu 60 Besucher ein, und dies sei oft der erste Schritt, um die ASM kennenzulernen. Daneben gibt es weitere Angebote wie Gesprächsrunden, Monatsausflüge, Kegelrunden oder die Tiergruppe. "Tag der Begegnung" Wie der ASM-Vorsitzende anmerkte, wirft das nächste große Projekt bereits seine Schatten voraus. So steckt man derzeit mitten in den Vorbereitungen für den nächsten großen "Tag der Begegnung" für Behinderte und Nichtbehinderte, der am 25. September in Nagold auf die Beine gestellt wird. Schirmherr der Veranstaltung wird Oberbürgermeister Jürgen Großmann sein – und alle Selbsthilfegruppen, Einrichtungen, Betriebe oder Behörden sind aufgerufen, sich an diesem großen Event zu beteiligen. Die gesamte Marktstraße vom Burgcenter bis zum Vorstadtplatz, sowie wie Turm- und Hirschstraße bilden dabei die Veranstaltungsfläche. Hohenloher Zeitung 9.6.2016 Frau Ursulas Bescherung Es war ein altmodischer Winter, draußen auf Weg und Steg, Feldern und Bergen alles verschneit bis auf die schwarzen Tannen, von denen der scharfe Wind den Schnee schon wieder heruntergeschüttelt. Es war gerade der heilige Abend und dunkelte bereits. Da begannen von den Kirchtürmen der Stadt die Glocken den Festtag einzuläuten, eine nach der andern und dann alle zusammen, dass es lieblich und erhebend klang und man, wenn man auch gar nicht wollte, an die gnadenreiche Weihnacht denken musste und an das süße Christkind und wie wunderbar der alte Segen alljährlich wieder neu werde. Leute aus den Dörfern der Umgegend waren noch auf der Straße, sie hatten gearbeitet in der Stadt drin, nun eilten sie, schneller als an andern Abenden, über den knarrenden Schnee heimzu. Mancher davon trug noch etwas Eingewickeltes unterm Arm, die Weihnachtsgeschenke für Weib und Kinder. Die meisten waren schon vorbei, und aus der Dunkelheit tauchte hin und wieder, da und dort von einem Bauernhofe oder aus einem der zerstreuten Häuslein, ein Licht auf wie ein Sternlein. Ganz zuletzt kam noch ein armes Weiblein, und das war die Frau Ursula, die in der Stadt um Taglohn mit Fegen und Reinigen auf den morgenden Festtag hin nachgeholfen hatte. Sie wohnte eine gute halbe Stunde weit weg in dem Dorfe und hatte das lange Jahr hindurch den Weg nach der Stadt bei allem Wetter manch liebes Mal gemessen, am frühen Morgen hin, am späten Abend wieder zurück. Wie mühsam das war, sie fühlte sich darum nicht unglücklich, im Gegenteil - nur um so vergnügter sah sie aus, wenn es brav Bestellungen gab; verdiente doch, namentlich zur Winterzeit, ihr Mann mit seiner Maurerarbeit gar wenig, während die drei Kinder im Winter wie im Sommer gleichen Appetit hatten, ja die Kälte bei ihnen noch zu zehren schien. - Um dieser Kinder willen, und damit die Haushaltung im ordentlichen Gange bliebe und sie niemanden beschwerlich fallen müssten, scheute dann Frau Ursula weder mühsame, raue Arbeit noch krumme Finger, wenn`s Stein und Bein fror. Heute aber ging sie nicht froh, sie ließ den Kopf hängen. Wohl trug sie einen hübschen, wohlverdienten Batzen im Sacke heim; sogar einen lebkuchenen Reiter, ein paar Stücklein Gerstenzucker, einen Bogen mit Bildern und einige kleine rote Äpfelchen hatte sie gekauft. Alles zur Weihnachtsbescherung für ihre Kleinen. Aber Frau Ursula hatte einen großen Fehler begangen: sie hatte zu lange jene Christbäume angesehen, welche bei ihren reichen Kunden gerüstet wurden und die sich beinahe beugten unter der Last von all dem bunten Zuckerzeug, den kostbaren Spielwaren und der Menge sonstiger Herrlichkeiten, wie man sie nur zu ersinnen vermochte. Bis jetzt war die arme Frau mit ihrem Lose zufrieden gewesen. Als sie aber bei den Reichen all den Reichtum an Gaben ausgebreitet sah und an die Freude denken musste, welche damit den Stadtkindern gleichsam im Übermaße gewährt wurde, da waren der Mutter natürlich auch die eigenen Kinder eingefallen. Je länger sie nun aber auf die Pracht und die Fülle hinsah, umso mehr verlor sie sich darin und legte unvermerkt den Maßstab davon an jene Bescherung, die sie nach Hause trug, um sie ihren Kindern zu schenken. Hätten die Schätze eines Königreiches vor ihr ausgebreitet gelegen, sie würde nicht so missgestimmt, ja neidisch darauf geworden sein, wie sie es hier war über diese Spielzeuge und die Zuckerherrlichkeiten; denn nicht an sich dachte sie ja, sondern einzig an ihre Kinder. Es tat ihr heimlich weh, dass sie zur Weihnacht mit so ärmlicher Gabe, nur mit einem Lebkuchen, ein paar schlecht gemalten Bogen und gewöhnlichen Äpfel sollten abgefunden werden, indessen eine Menge Herrlichkeiten, die ihr Mareili, ihren Fritz und den kleinen Xaveri in den Himmel versetzt hätten, hier in der Stadt unter der übrigen Masse gar nicht einmal bemerkt würden. Mit dieser Verstimmung im mütterlichen Herzen und dem kleinen Päcklein dürftiger Weihnachtsherrlichkeiten im Korbe schritt Frau Ursula durch die Dämmerung ihrer ärmlichen Wohnung zu. Sie wurde fast verstimmter, als ihre Kinder sich freudig um die Mutter drängten und den Korb beguckten, weil sie wohl vermuteten, das heilige Weihnachtskindlein könnte ihnen was darin zugeschickt haben. Ihn zu öffnen, wagte freilich keines, und so blieb denn der bedeutsame Korb ruhig auf dem Schranke stehen, wohin er gleich gestellt worden. Erst nach der Suppe, die nun gekocht und gegessen wurde, und nachdem die Kinder in die Nebenkammer zu Bette gegangen, schritt Frau Ursula daran, das magere, in einen alten Gartentopf gepflanzte Tannenbäumlein mit den wenigen Gaben zu behängen: alles an die äußeren Ästlein, damit es doch ein wenig etwas vorstelle. Als jedes hing und die zwei neuen Taschentüchlein, die das Mareili noch beschert bekam, um den Fuß des Baumes ziemlich breit hingelegt worden, wurden zum Schluss noch etliche Kerzlein an die Zweige geklebt. Während dieser Arbeit hatte sich das fast bittere Gefühl in ein mehr wehmütiges und in ein Paar feuchte Augen aufgelöst; dann legte sich die gute Frau zu Bette, müde an Leib und Seele, um Not und Sorgen zu verschlafen. Als Frau Ursula vor Mitternacht erwachte, leise aufstand und sich ankleidete und die Kerzlein anzündete, da sah ihr Gesicht noch recht verzagt und kleinmütig aus und blickte mehr traurig als heiter auf die Lichtlein, welche die dürftige Bescherung recht sichtbar machten. Nur die Besorgnis, die kurzen Lichtstümpflein möchten unnütz verbrennen, überwand ein längeres Zögern und ließ sie rasch die Kleinen wecken. - Mareili sprang als erste aus dem Bette, war es doch schon eine Weile wach und hatte nur nicht dergleichen getan, sondern nur verstohlen geblinzelt. Bald war aller Schlaf aus den Äuglein gerieben und helle Freude dafür darin angezündet. - Wie schön waren doch die Lichtlein in den grünen Zweigen! Wie appetitlich lachten die Äpfel mit ihren roten Backen! Und dann der köstliche rote und weiße Gerstenzucker, der an den Fäden dazwischen hing! Und vor allem das Hauptstück, der große Lebkuchenreiter mit vergoldetem Hut. Und dies alles vom lieben Christkindlein gebracht! Mareili konnte beinah den Blick nicht mehr wenden von den zwei rotgestreiften Taschentüchlein und ward nicht wenig stolz darauf, dass es die nun selber säumen solle. Fast wie die Äpfel so rote Bäcklein bekamen die Kinder vor lauter Eifer und Lust an ihrer Bescherung, und in den bloßen Hemdlein umherhüpfend, fragten sie die Mutter einmal ums andere, ob das Christkind das alles hergebracht? oder machten Plan über Plan, was sie mit jedem Stücklein besonders anfangen, wie sie es teilen wollten, und wer zuerst abbeißen dürfe an dieser und jener Süßigkeit. Frau Ursula, die anfangs etwas kleinlaut daneben gestanden und sich zur Heiterkeit gezwungen, um die der andern nicht zu verderben, sah sich bald in die allgemeine Freude hineingezogen, sie dachte des armen Gottessohnes im Stalle zu Bethlehem, sie wusste nicht wie? Der große Christbaum in der Stadt mit seiner kostbaren Bescherung war ihr ganz aus dem Sinne gekommen, sie lachte innerlich vergnügt, und ihre Blicke glänzten nicht anders als die der Kleinen auch. Als sähe Ursula mit den Augen der Kinder, so gefiel ihr nun selbst ihr Bäumlein, das sie doch erst so betrübt angeschaut und woran noch dieselben gewöhnlichen Äpfel, die paar Zuckerstücklein und der einzige Lebkuchen hingen. Aber in dem heimlichen Schatten der grünen Ästlein schienen noch verborgene Herrlichkeiten zu ruhen, aus den zitternden Flämmchen der Kerzen etwas Besonderes und Feierliches zu strahlen, das einen eigenen Schimmer über alles andere ausgoss und es gleichsam verklärte; es war wie das Leuchten des Himmels über dem Stalle zu Bethlehem in der ersten Christnacht. Dieses drang auch in das Herz der Mutter, und in ihrer unverhohlenen Freude daran nahm sie mit ganzer Seele teil an all dem kindischen Gerede und auch an der kindlichen Glückseligkeit. sie sagte sich's freilich nicht und wusste es selbst nicht einmal klar; aber was sie inwendig verspürte und was auch ihr Herz erheiterte und durchwärmte und sie selbst wieder zum Kinde werden ließ, das war doch nur das Gefühl, dass die Freude und der Segen der Weihnachtsbescherung nicht von kostbarer Herrlichkeit und vielen Geschenken abhänge, sondern auch vom dürftigsten Christbäumchen unsichtbar als Hauptbescherung leuchtet, die heilige Zufriedenheit und das köstliche Bewusstsein: "Auch uns ist der Heiland geboren!" Autor: Theodor Meyer-Merian Papa muss Weihnachten … (Conny Cremer) Als Katharina das Klingeln hörte, wusste sie schon vor dem abheben des Hörers, dass er wieder mal nicht rechtzeitig zum Abendessen da sein würde. Aber nicht die Tatsache, dass er wieder später kommen würde, sondern der traurige Blick ihrer Tochter schmerzte sie. Gerade mal 4 Jahre alt wusste Kassandra schon, dass es immer das gleiche bedeutete, wenn um diese Uhrzeit das Telefon klingelte. „Papa muss noch einen Kollegen in die Arbeit einweisen!“, „Papa muss noch an einer Besprechung teilnehmen!“, und so weiter, und so weiter. Das waren die Sätze, die Kassandra von ihrer Mutter hörte, wenn das Telefon die Verspätung eingeläutet hatte. Und auch die Mama fand das immer sehr traurig, denn so viel gemeinsame Zeit ging dem Vater und Ehemann verloren, weil er immer so viel anderes noch „musste“. Und dabei war doch jetzt Advent. Die Zeit von Ruhe und Besinnlichkeit. Die Zeit, die mit der Familie verbracht werden sollte um gemeinsam Vorbereitungen für Weihnachten zu machen oder auch nur gemeinsam zur Ruhe zu kommen. Im Kindergarten hatten sie Geschichten gehört vom gemeinsamen Backen der Plätzchen, denn dafür brauchte das Christkind Hilfe. Wäre ja auch viel zu viel Arbeit für’s Christkind all‘ die Weihnachtsplätzchen für die ganze Welt alleine zu backen. Schließlich hat das Christkind ja auch Adventszeit sobald die erste Kerze brennt. Und die ganze Familie bastelt zusammen für den Weihnachtsbaum oder vorher für den Adventskranz und evtl. auch einen Adventskalender für jeden. Aber eben zusammen, also auch mit dem Papa. Musste Papa denn außer seiner Arbeit nicht auch für sie da sein? Für sie und ihre Mutter um alle diese schönen Sachen zusammen zu erleben? Bisher hatte er keinen Tag Zeit gehabt und morgen war schon Nikolaus. Also auch gar nicht mehr so lange hin bis Weihnachten. Ja und den Nikolaus hatte Papa letztes Jahr auch schon verpasst, so wie er es wohl auch dieses Jahr tun würde. Katharina hob den Hörer ab und noch bevor sie sich hatte melden können hörte sie Gabriel sagen: „Nein, mein Schatz, ich werde heute nicht zu spät sein“. Sie stutzte und fragt: „Wie meinst du das? Besser gefragt – wozu zu spät oder eben nicht?“ „Heute Abend bin ich zum Essen zu Hause. Und wenn dann der Nikolaus zu uns kommen will, dann bin ich auch da. Und überhaupt werde ich jeden Abend da sein und ganz besonders auch am Heiligen Abend“. Katharina glaubt nicht, was sie soeben gehört hat. Noch nie hat Gabriel angerufen, wenn er pünktlich Heim kam – was sowieso selten genug passierte. Immer nur Verspätungen hatte er angekündigt oder gar plötzliche Geschäftsreisen. Dann hatte sie ihm sogar den Koffer gepackt zum Bahnhof oder Flughafen bringen müssen. Vorsichtig fragte Katharina nach: „Also, Gabriel, versteh‘ mich bitte nicht falsch, Kassandra und ich freuen uns sehr, wenn du heute da bist. Aber was ist passiert? Noch nie hast du angerufen, wenn du nicht später oder gar nicht Heim gekommen bist? Und jetzt kündigst du dich an zum pünktlich sein für heute und die ganzen kommenden Tage. Also, was ist passiert?“ Tja, was war passiert? So ganz genau wusste das Gabriel selbst nicht. Und genau erklären konnte er es genau so wenig, wie selbst genau verstehen was mit ihm heute passiert war. Er fühlte sich ein bisschen in das Charles Dickens-Märchen „Scrooge“ versetzt, wenn er an den heutigen Nachmittag zurück denkt. Seinen neuen Kunden, mit dem er heute den ersten Termin gebucht hatte, hatte er sich doch ganz anders vorgestellt. Die Sekretärin brachte ein kleines zierliches Mädchen in sein Büro mit den Worten: „Dein Termin, Gabriel“, und verschwand verschmitzt lächelnd. Er hatte aufgeschaut und blickte direkt in die großen tiefblauen Augen des zierlichen Kindes, die ihn fest und durchdringend ansahen. Eigentlich hatte es in dem Gespräch um die wesentlichen Strukturen von Gemeinschaft gehen sollen und jetzt stand da dieses Mädchen vor ihm. Er hatte sich geräuspert und dann gesagt: „Tja, ich glaube, du bist hier bestimmt falsch. Oder hast du dir einen Scherz mit mir erlaubt?“ „Nein“, hatte die Kleine daraufhin gemeint, „ich bin hier genau richtig und ein Scherz ist das auch nicht .“ Sie war direkt auf Gabriel um den Schreibtisch herum zugekommen, hatte sich auf seinen Schoß gesetzt und den völlig Überraschten bei den Händen gegriffen. Dann sagte sie folgendes: „Gabriel, ich habe immer tolle Dinge erlebt genau in den Zeiten, in denen er den Menschen nur um die Familie ging. So schöne Dinge kann man gemeinsam tun und sich dabei die herrlichsten Geschenke machen. Und alles was mir wirklich etwas bedeutet war bisher selbst gemacht oder einfach nur die Zeit, die mit mir verbracht wurde. Alles kann man mit Geld kaufen, aber davon ist rein gar nichts wirklich wichtig. Denn alles, was wirklich wichtig ist, ist mit Geld nicht zu kaufen oder zu bezahlen. Zeit, miteinander und für einander. Liebe für den nächsten und besonders alle die uns nah sind.“ Dann war sie aufgesprungen und zur Tür gegangen, hatte sich zu dem mit offenem Mund da sitzenden Gabriel umgedreht und gesagt: „Merk dir das, denn genau das allein ist wichtig!“ Dann hatte sich die Tür hinter dem Kind geschlossen und Gabriel hatte da gesessen und nicht gewusst, ob er gerade geträumt hatte. Auch sich an den Kopf klopfen hatte ihm das nicht bestätigen können. Er wollte sich gerade wieder seinen Akten widmen, aber zog dann seine Handdoch wieder zurück. Dieses Kind, wer war es und wieso hatte sie einen Termin bei ihm haben können. Er hatte seine Sekretärin dazu gerufen und diese schwor Stein und Bein, dass er weder gerade einen Termin gehabt habe, noch dass sie ihm ein kleines Mädchen ins Büro gebracht hätte. Im Gegenteil erkundigte sie sich ob bei ihm alles in Ordnung sei bevor sie das Büro wieder verließ. Lange hatte er da gesessen und über das Geschehene oder eben nicht Geschehene nachgedacht. Dann hatte er den Hörer genommen und seine Frau angerufen, der er jetzt einfach alles so erzählte, wie er es erlebt hatte. „Komm jetzt nach Hause, mein Schatz“, sagte Katharina zu Gabriel „und lass uns gemeinsam zu Abend essen, denn jetzt ist auch Kassandra wieder da. Sie war einige Zeit nicht zu finden.“ Und als alle drei zusammen beim Nikolaus. „Das wird das Christkind drei bekamen ein kleines Abendessen saßen, da kam der sehr freuen", sagte er zu Gabriel und alle Geschenk. Schwarzwälder Bote 22.07.2016 Unser Sorgentelefon Liebe Mitglieder der Aktiven Selbsthilfegruppe "Miteinander" für Behinderte und Nichtbehinderte e.V. und für alle, die unser Sorgentelefon in Anspruch nehmen wollen. Häufig fehlt ein Ansprechpartner, wenn man in Not ist oder man von Sorgen geplagt wird. Die Mitmenschen haben oft wenig Zeit, um sich unserer Probleme anzunehmen. Oft reicht es aus, über die Sorgen und Probleme zu reden. Probleme sind Situationen, mit denen jemand im Augenblick nicht alleine fertig wird. Dafür stehen wir in der A.S.M. durch unser Miteinander und Füreinander mit unserem Sorgentelefon zur Verfügung. Jeder - ob Mitglied oder nicht - findet hier ein offenes Ohr. Wir versuchen für jeden Fall eine Lösung zu finden. Alle Mitglieder, die für das Sorgentelefon zur Verfügung stehen, unterliegen der Schweigepflicht! Kurt Brei Telefon: 07452 - 6 14 72 Handy: 0177 - 30 10 19 6 Bettina Müller Telefon: 07452 - 6 70 00 Ingrid Trautz Telefon: 07459 - 26 78 Wichtige Informationen Die Kaffeerunde beginnt wie immer um 15:00 Uhr und endet um 18:00 Uhr. Bitte nehmt darauf Rücksicht, da der Gruppenraum wieder aufgeräumt und hergerichtet werden muss. Wer hat Lust und Freude, für die Kaffeerunde einen Kuchen zu backen? Bitte meldet euch bei Norbert unter 07452 – 61474 Fahrdienst: Wer zu Veranstaltungen oder privaten Terminen abgeholt werden möchte, sollte sich bitte 2 Tage vorher im Büro (07452–61474) melden, damit er rechtzeitig planen kann. Beitrag 2016 Unsere Arbeit benötigt Geld, das wir aus Spenden und unseren Mitgliedsbeiträgen bekommen. Wenn ihr euren Mitgliedsbeitrag für 2016, 2015 oder auch für 2014 noch nicht bezahlt habt, holt dies bitte nach. Konten: Sparkasse Pforzheim-Calw Konto 502 31 81 (BLZ 666 500 85) IBAN: DE09 6665 0085 0005 0231 81 BIC: PZHSDE66XXX Volksbank Herrenberg – Nagold – Rottenburg eG Konto 209 470 003 (BLZ 641 910 30) IBAN: DE90 6039 1310 0209 4700 03 BIC: GENODES1VBH Am einfachsten geht es mit einer Einzugsermächtigung. Formulare hierzu gibt es im Büro oder wir senden es euch zu. Impressum: Auflage: 330 Stück Redaktionsschluss: 29. Juli 2016 Redaktion: Norbert Müller Herausgeber: Aktive Selbsthilfegruppe "Miteinander" für Behinderte und Nichtbehinderte e.V. Nagold Erscheinungsort: Uferstr. 42, 72202 Nagold Tel.: 07452 – 6 14 74 Fax: 07452 – 6 14 76 Internet – Adresse: http://www.asm-ev-nagold.de E-Mail: [email protected]
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