In eigener Sache .... Eigentlich zieht man immer erst nach 100

In eigener Sache ....
Eigentlich zieht man immer erst nach 100 Tagen sein erstes Resümee…
Eigentlich wird einem 100 Tage Zeit gegeben sich einzuarbeiten, sich an die neue
Herausforderung zu gewöhnen und Konzepte zu entwickeln …
Eigentlich ...
Aber in Morschen ist das anders…
Seit ca. 70 Tagen bin ich nun im Amt… Ich habe versprochen, dass wir alles
hinterfragen, alles umdrehen und Gewohnheiten durchbrechen …
Morschen benötigt mehr als einen neuen Bürgermeister und ein neues Parlament. ...
Morschen benötigt einen Neuanfang!
Glücklich bin ich darüber, dass neben mir auch viele andere so empfinden und die
Probleme angehen wollen, das sind Mitglieder aller politischen Gruppierungen, das
ist der neue Vorstand und das ist in erster Linie die Verwaltung, die oft über das
Tempo der Veränderungen erstaunt ist aber in wunderbarer Weise diese neue
zukunftsweisende Richtung unterstützt und mit so viel Kraft und Energie daran
mitarbeitet, dass es für mich eine große Freude ist solche Mitarbeiter zu haben und
mit diesen zusammen zu arbeiten.
Ich gebe zu: ich hätte nicht gedacht, dass so viel unmittelbar und umfassend in
Angriff genommen werden muss. Auch ich muss mich in der einen oder anderen
Angelegenheit in Geduld üben Nicht alles kann so schnell umgesetzt werden, wie ich
mir das selber wünsche und vorstelle. Viele Themen, die ich gerne in Angriff nehmen
würde - z.B. die Unterstützung, Koordination und Zusammenarbeit mit den Vereinen,
ist noch nicht möglich gewesen, da andere Themen, von denen ich annahm, dass sie
schon längst erledigt seien, noch nicht erledigt sind.
Vor allem die unendlich angespannte Finanzlage, der Druck der Kommunalaufsicht
und die Zukunftssicherung der Gemeinde Morschen nehmen zur Zeit einen großen
Teil meiner langen Arbeitstage in Anspruch.
Lassen sie mich bitte Klartext reden - es gibt da nichts zu beschönigen: die
Gemeinde Morschen hat Jahre lang über ihre Verhältnisse gelebt, wichtige
Finanzthemen wurden nicht angegangen, die Schulden immer weiter erhöht und
nicht entsprechend gegengesteuert. Klare Konzepte, Strategien und Ideen gab es
nicht oder diese sind im Keim erstickt worden. Es wird ein harter Weg, den wir gehen
müssen - für jeden einzelnen Bürger - aber ich bin mir sicher, dass am Ende die
Gemeinde besser da stehen wird, ein Zukunftsperspektive hat und wir dann auch
wieder in der Lage sein werden zu gestalten.
Ich möchte Sie - die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Morschen, bitten, den
ungemütlichen und harten Weg mit uns - der Gemeindevertretung, dem
Gemeindevorstand, der Gemeindeverwaltung und mir - dem Bürgermeistermitzugehen und gemeinsam die Erneuerung, Haushaltskonsolidierung und
Zukunftssicherung zu meistern.
Meine persönliche Bitte ist es, dass sie mir in diesen Zeiten verzeihen, dass ich nicht
auf jede Anfrage, nicht jede Bitte und nicht jeden Wunsch eingehen kann - seien sie
aber versichert, dass ich - und alle Gremien und die Verwaltung - unsere ganze Kraft
und Energie für die Zukunft Morschens einsetzen werde, auch wenn dies vielleicht
nicht immer nach außen hin sofort ersichtlich ist ....
Ich danke Ihnen und werde weiter berichten …
Ihr Bürgermeister
Ingo Böhm