Präsentation der Infoveranstaltung am 26. Juni 2016

KAARSTER GEGEN
FLUGLÄRM
Informationsveranstaltung am 26. Sept. 2016
Gliederung
1. Rückblick auf die Kampagne Einwendungen gegen Kapazitätserweiterung
2. Wie geht es weiter?
3. Unsere Strategie
4. Die nächsten Aktionen
6180 Kaarsterinnen und Kaarster haben Einwendungen
unterschrieben
RÜCKBLICK AUF EINE
ERFOLGREICHE KAMPAGNE
Danke an die fleißigen Mitglieder !
ERGEBNIS KAARST & NEUSS
Karten
Einzelformulare
Listen
2.314
728
4.295
Einzeleinwendungen
Summe
Kaarst
Neuss
27
7.364
6.180
1. 184
DIE ÖFFENTLICHE WAHRNEHMUNG IST
GESTIEGEN
• Regelmäßige Berichterstattung (NGZ, WDR, Anzeigenblätter)
• Erhöhung der Zugriffsraten auf Homepage und Facebook
• Mehr als 400 „Interessenten“, die regelmäßig den „Newsletter“
erhalten
MITGLIEDERZAHL VON 104 AUF 171
GESTIEGEN!
Mitgliederentwicklung April-Sept. 2016
180
159
160
164
171
149
140
120
104
108
100
80
60
40
20
0
April
Mai
Juni
Juli
Aug
Sept
WIE GEHT ES WEITER?
• Die Einwendungen werden ausgewertet;
• Einwenderlisten werden erstellt;
• Erörterungstermin am 13. und 14. Febr. 2017
• Entscheidung nicht vor der Landtagswahl am 14. Mai 2017
UNSERE STRATEGIE
Unser Ziel: „Genug ist genug“ – Wir wollen die Kapazitätserweiterung verhindern!
Unsere Hauptargumente:
• Weiterer Anstieg der Lärm- und Schadstoffbelästigung
• Gesundheitsgefährdende Beeinträchtigung der Nachtruhe
• Es gibt keinen Bedarf – Die NRW-Flughäfen haben auch in 2030 ausreichend Kapazitäten
• Ausbau gefährdet Regionalflughäfen in NRW
Wir müssen die Politiker überzeugen !!!
BEFÜRCHTUNGEN BESTÄTIGT:
FLUGLÄRM AUF REKORDHÖHE
Flüge pro Nacht nach 22 Uhr, Juni DUS
Mai 2016: 37,1
50
45,4
45
Juni 2016: 45,4
40
37,2
36,7
36,4
34,5
35
32,6
32,2
31,1
33
36,6
Juli 2016: 41,2
32,9
30
Aug 2016: 38,7
25,2
25
20
15
10
5
0
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
VEREIN WIRD EIGENES GUTACHTEN
VORLEGEN
Gutachter Prof. Friedrich Thießen – Arbeitskreis Luftverkehr TU
Chemnitz
Gegenstand: „Analyse des Antrags auf Betriebserweiterung und der
Luftverkehrsprognose für 2030 für den Flughafen Düsseldorf“
Ansatzpunkt: Gibt es einen Bedarf?
WESENTLICHE ERGEBNISSE DES
GUTACHTENS (I)
1. Behauptung: Nachfrage in DUS könne nicht an andere
Standorte verlagert werden
Gutachten: Das ARC-Prognosemodell zeigt, dass Reisende flexibel von
einem zum anderen Flughafen wechseln.
2. Behauptung: Man könne den Wünschen von Airlines nach Startu. Landemöglichkeiten nicht ausweichen
Gutachten: Falsch. Flughafen ist öffentliche Infrastruktur. Staat hat immer die
Möglichkeit dazu.
3. Behauptung: Überschussfrage nach Slots beweise die hohe
Nachfrage nach Flügen ab DUS
Gutachten: Slots sind kostenlose Rechte. Zuteilung sagt nichts über Bedarf
aus.
WESENTLICHE ERGEBNISSE DES
GUTACHTENS (II)
4. Behauptung: Ausbau diene der Sicherung des
Wirtschaftsstandorts und fördere Wachstum.
Gutachten: Die empirische Forschung zeigt, dass es keinen Zusammenhang
zwischen Ausbau eines Flughafens und Wachstum gibt.
5. Behauptung: Ausbau schaffe Arbeitsplätze
Gutachten: Es gibt keine positiven Effekte auf den Arbeitsmarkt, wenn
Flughafen noch größer wird
GIBT ES EINEN BEDARF ?
• Ohne Nachweis des Bedarfs, Genehmigung nicht möglich
• Prognosehorizont des ARC- Modells: 2030
• Modell zeigt:
• Reise wollen von A nach B fliegen; sie können flexibel zum anderen Flughafen wechseln;
• Auch im Jahre 2030 reicht die heutige Gesamtkapazität in NRW aus, um das prognostizierte
Wachstum abzudecken;
Passagieraufkommen NRW Passagieraufkommen DUS
2030/2014
2030/2014
2030:
47,9 Mio.
2030:
39,9 Mio.
2014:
32,3 Mio.
2014:
21,8 Mio.
Zuwachs:
15,6 Mio.
Zuwachs:
18,1 Mio.
Das bedeutet, dass von dem
prognostizierten zusätzlichen
Passagier-aufkommen bis
2030 DUS 100% aufnimmt
und darüber hinaus weitere
2,5 Mio. Passagiere von
anderen Flughäfen abwirbt.
DIE EXPANSIONSPLANUNG
DES FLUGHAFENS DUS
„Die größte Marktausschöpfung auf Ebene der
ROR erreicht der Flughafen Düsseldorf im Jahr
2030 mit 90 % in Düsseldorf, gefolgt von
Duisburg/Essen (88 %) und Emscher-Lippe (82
%). Nicht nur aus diesen Herkunftsregionen
kann der Flughafen seine Marktausschöpfung
deutlich steigern. Besonders deutlich wird dies
im östlichen Einzugsgebiet, aber auch in der
südwestlich gelegenen Raumordnungsregion
Aachen. Hier wird die Konkurrenz bzw. die
Auswirkungen einer veränderten
Konkurrenzsituation zwischen den Flughäfen
Düsseldorf und Köln/Bonn besonders sichtbar.“
(ARC-Potenzialstudie, 2016 S. 117)
WAS WÜRDE GENEHMIGUNG FÜR
REGIONALFLUGHÄFEN BEDEUTEN?
„Bei der Mehrheit der Wettbewerbsflughäfen ist das Ergebnis der Passagier- und Flugbewegungsaufkommens für
das Jahr 2030 verglichen mit dem Basisjahr niedriger. Dies resultiert aus der Verlagerung von Kernsegmenten des
Angebots nach Düsseldorf.“
Quelle: ACR_Prognosegutachten, S. 118
•
•
•
•
Regionalflughäfen werden heute teilweise subventioniert;
Nach EU- Wettbewerbsrecht ist dies nach 2023 nicht mehr zulässig;
Eine Reduzierung des Flugverkehrs würde dazu führen, dass Regionalflughäfen schließen müssten;
Die ca.120.000 Flüge würden sich dann auf die Großflughäfen DUS und Hannover verteilen;
WELCHE ÖKONOMISCHE BEDEUTUNG
HAT DER AUSBAU?
Durchschnittliches jährliches Wachstum des
BIP [%]
• Strategie des Flughafens DUS führt nur zu Verlagerung von Verkehren (Nullsummenspiel);
• Bedeutung von Flughafenerweiterungen wird überschätzt. Es gibt keine ökonomischen
Nachweise für induziertes Wachstum.
14
12
10
8
6
4
2
0
SL
SK GB
O
ohne Flughafen 4,22 6,82 8,81 1,89 5,51 2,24 6,31 3,85 3,50 6,71 2,73 12,7 4,75 11,6 0,80
mit Flughafen 3,34 9,98 9,11 1,99 5,22 2,64 6,23 3,62 3,24 7,15 3,14 12,3 5,66 11,9 0,87
B
BG CZ
D
E
I
H
NL
A
PL
P
RO
„Since the expansion of airports had no positive
effects,a downscaling of activities towards
sustainable airports without subsidies is not
supposed to have major negative effects on the
surrounding municipalities. In addition,the
provision of better regional air transport
infrastructure does not seem to be a promising
Instrument to stimulate growth in lagging
regions.“
Philipp Breitenbach: Ready for Take-off ? The Economic
Effects of Regional Airport Expansion RWI 2015
DAS ARGUMENT DER „KONNEKTIVITÄT“
Flughafenchef Schnalke: „Wie brauchen …mehr Kapazitäten in Spitzenzeiten am Tage, also
dann, wenn die europäischen Zubringer zu den Langstreckenverbindungen statfinden. So können
wir vor allem noch mehr Interkontinentalflüge nach Düsseldorf holen, die für unsere gesamte
Region so wichtig sind. (RP v. 22.9.2016)
Die Fakten:
• 961.815 Umsteiger (von 22 Mio. Passagieren)
• 32,4 % Business-Reisende (lt. Kundenbefragung Flughafen)
• Mindestens zweimal täglich Verbindungen zu den wichtigsten europäischen Destinationen
• Mehr 130 Interkontinentalflüge pro Woche (von 40.000)
• Jährlich 3 Mio. Passagiere (von 23 Mio.]
DIFFERENZIERUNG TOURISMUS- UND
GESCHÄFTSFLUGVERKEHR NOTWENDIG
Geschäftsreiseverkehr:
• Hohe Frequenz der Verbindungen
• Nähe zur City
• Kurze Wege
Tourismusreiseverkehr:
• Preis
• Häufigkeit nicht wichtig
Tendenz: Fluggastaufkommen und
Destinationen stagnierend
Situation Düsseldorf: Konkurrenz
durch Tourismusflüge
Tendenz: Wachstum
Situation Düsseldorf: Wirtschaftlich
interessantes Segment; Billig-Airlines
drängen an die Großflughäfen
Fazit: Wer DUS als Geschäftsflughafen sichern und stärken will,
muss den Tourismusflugverkehr begrenzen !
WAS SIND DIE ALTERNATIVEN? (I)
• Keine Kapazitätserweiterung ! Dies zwingt die Airlines, die
bestehenden Kapazitäten an anderen Flughäfen besser zu nutzen;
• Entwicklung eines Multi-Airport-Systems: Kooperation der
Flughäfen in NRW auf Grundlage eines Luftverkehrskonzepts
• Kürzere Anreisewege für Urlaubsreisende
• Weniger Verkehr auf Straßen – Weniger Emissionen
• Nachtflugregelung: Zwischen 22 Uhr und 6 Uhr absolute
Nachtruhe:
• Dies würde den Geschäftsreiseverkehr nicht beeinträchtigen und
den Tourismusverkehr begrenzen
• Die Belastung der Anwohner deutlich senken
WAS SIND DIE ALTERNATIVEN? (II)
• Landegebühren u.a. nach Passagiereffizienz staffeln (weniger
Flugbewegungen / mehr Passagiere)
Würde
Lufthansa/Germanwings
auf das gleiche
Effizienzniveau kommen
wie Turkish Airlines,
dann könnte der
Flughafen Düsseldorf
30.000 Flugbewegungen
einsparen, ohne einen
einzigen Passagier zu
verlieren.
WAS SIND DIE ALTERNATIVEN? (III)
• Neuberechnung Fluglärm
• Beispiel FRAPORT: Der „Kritische Index“ setzt künftig bei Dauerschallpegel von 40 dBA
an.
• Neue Anflugverfahren erproben
• DLR testet neues Anflugverfahren am Frankfurter Flughafen (Probeläufe sind heute u.am
28. Sept.)
• Ziel: Fluglärm beim Landeanflug reduzieren
• Low Noise Augmention System (LNAS) zeigt Piloten die optimalen Zeitpunkte z.B. für
Erreichen der Zwischenflughöhe oder Ausfahren Triebwerk.
• „Handelt der Pilot den Vorgaben entsprechend, könnte der Anflug von der Reisehöhe bis
hinunter auf die Stabilisierungshöhe von 1.000 Fuß über Grund mit minimalen Schub
durchgeführt werden.“ (DLR)
• Der Einsatz von Bremsklappen soll vermieden werden.
WAS SIND DIE NÄCHSTEN
MAßNAHMEN?
• Stärkung der Präsenz in Neuss
• Präsentation des Gutachtens von Prof. Thießen
• Durchführung eines Flughafengesprächs mit Politikern, IHK, etc.
• Podiumsdiskussion mit Kandidaten für Landtag – Grundlage: Unsere Forderungen
• Neben Newsletter: Herausgabe eines „Politikerbriefes“
• Gespräche mit Parteien wg. Formulierung Wahlprogramme