Journal Graz 0916_Layout 1

Erscheinungsort Graz, Ausgabe 9, September 2016, gratis an jeden Haushalt. P.b.b. Verlagsort 8054 Graz/Seiersberg Plus.Zeitung 13Z039714 P / Fotos: Rudi Ferder / Anzeige
P ersönlich E ngagiert R outiniert T aktvoll Z ielstrebig L esbar
Werner Gröbl und Karin Gutschi sind persönlich für Sie da ...
Der Wohnpark Graz-Gösting,
das moderne Dorf in der Stadt
EDITORIAL
Zu unserem Titelfoto:
Wohnpark Graz-Gösting, das
moderne Dorf in der Stadt.
Werner Gröbl und Karin Gutschi
sind persönlich für Sie da ...
Noch im Oktober beginnt der
Bau der letzten drei Häuser mit
Wohnungen von 22 bis150 m2
(HWB 32 KWh/m2/Jahr) in Südwest-Ausrichtung. Die Martin
Auer-Filiale im Wohnpark hat
übrigens auch am Sonntag von 7
bis 18 Uhr geöffnet. Anzeige
www.groebl.com
Inhalt
Der K(r)ampf mit der gesunden Jause
Landesdirektor Otmar Lankmaier:
„Geht nicht, gibts nicht“
4,5
Scheidungsanwältin Dr. Maria Christina Kolar-Syrmas:
Von Viagra und dem lieben Geld
6,7
MMag. Dieter Hardt-Stremayr:
Ein City-Manager der Bäume pflanzt
18,19
Tritsch-Tratsch von Waltraud Pertzl
22-29
Justizanstalt Göllersdorf:
Ein Leben in der Anstalt
Impressum
Liebe
Leserinnen,
liebe
Leser!
32-39
47
Die Schule hat begonnen, das Leben in den Familien normalisiert
sich in den nächsten Wochen wieder. Aufstehen, frühstücken, Jause
richten und ab in die Schule. Frühstück und Jause sorgen aber schon
in der Früh für viel Konfliktstoff, weil die Kinder jetzt plötzlich wieder gesund ernährt werden sollten. Dem Ferien-Kakao und dem
Semmerl mit dem Schokoaufstrich sollte wieder abgeschworen werden, das Frühstück und auch die Jause sollte gesund sein. Doch was
tun, wenn die Kinder auf keinen Fall gesunde Lebensmittel essen
möchten? Dass diese erfolgreich auf Obst und Gemüse pfeifen, das
zeigt schon die Statistik: Rund 20 Prozent der unter 18-Jährigen in
Österreich leiden bereits an Übergewicht. Dass aus diesen übergewichtigen Sprösslingen auch dicke Erwachsene werden, ist sehr
wahrscheinlich. Die Folgen sind viele Krankheiten bis hin zu Diabetes schon in jungen Jahren, die nicht nur die Betroffenen selbst
tragen müssen, sondern auch unsere Gesellschaft über die Kosten,
die die Behandlungen verschlingen. Man kann nur immer wieder
an alle Eltern appellieren, den Kindern nicht erst bei Eintritt in den
Kindergarten oder die Schule Lust auf gesundes Essen und vor allem auf die gesunde Jause zu machen. Nicht alles was grün und gesund ist, schmeckt auch scheußlich. Dass erlerntes Essverhalten auf
Knopfdruck natürlich nicht zu ändern ist, wissen selbst Forscher,
die herausgefunden haben, dass ein Kind ein Lebensmittel bis zu
sieben Mal probieren muss, bevor es entscheiden kann, ob es ihm
schmeckt oder eben nicht. Vielleicht kann man die kleinen Mitbewohner auch bei gemeinsamem Kochen zu Hause auf Essen einschwören, das gesund ist und mundet. Ich weiß, es ist nicht einfach,
vor allem auch, weil die Werbung den Sprösslingen nach wie vor
suggeriert, dass Schokoriegel & Co. gesunde Snacks sind. Nicht
minder besorgniserregend ist das Trinkverhalten des Nachwuchses.
Limos & Co. sind wahre Zuckerbomben, die das Übergewicht im
Schlucktempo fördern. Wenn man da nicht Einhalt gebietet, dann
wächst der Speck schon in frühen Jahren. Vielleicht bietet der Schulstart Gelegenheit, mit den Kindern ernährungstechnisch auf Kurs
zu kommen. Vor allem auch, weil die Pädagogen sicher durch viel
Information und Aufklärung Unterstützungsarbeit leisten. Auf die
Schule abschieben darf man (auch) die Sorgen mit der gesunden
Jause aber sicher nicht, weil Essen schon im Elternhaus gelehrt und
gelernt werden muss. Vielleicht sind kunterbunte Boxen ein kleiner
optischer Trick, den gesunden Inhalt schmackhaft zu machen. Ja,
und dann dürfen die Eltern darauf hoffen, dass auch alle Kollegen
eine gesunde Jause eingepackt bekommen. Weil es einfach nichts
Schöneres gibt, als das Mitgebrachte zu tauschen. Weil die Jause
der Freunde, in jedem Fall besser schmeckt, als die eigene. In diesem Sinn wünsche ich allen, die heuer in den Kindergarten oder die
Schule durchgestartet sind, auch ein geschmackvolles Jahr und viel
Spaß bei allem Neuen, das auf sie zukommt.
Ihr Fritz Pertzl
JOURNAL GRAZ 2
JOURNAL GRAZ 3
FRÜHSTÜCKSGAST
FRÜHSTÜCKSGAST
„Geht nicht, gibt’s nicht!“
W
ie verlief ihr Weg in die Versicherungsbranche?
Ich habe zunächst die Skihaupt-, dann die Skihandelsschule in
Schladming absolviert und war aktiver Leistungssportler. Langlauf
und Biathlon waren meine großen Stärken, weshalb ich auch im Leistungszentrum beim Bundesheer war. Der weitere Weg führte mich ins Lagerhaus nach
Murau, wo ich als Verkaufsleiter fungierte. Vor 28 Jahren traf ich dann durch
Zufall den damaligen Landeschef der Oberösterreichischen Versicherung. Er
brachte mich in die Versicherungsbranche und ich begann im Innendienst als
Sekretär. Danach wechselte ich in den Außendienst. Ich war dort von Anfang
an sehr erfolgreich, da ich viele Menschen vom Lagerhaus kannte und sowieso
ein sehr offener und kommunikativer Mensch bin, und das half mir schon sehr.
Seit wann sind Sie Landesdirektor in der Steiermark?
Seit Oktober 2012. Als Generaldirektor Dr. Stockinger das Haus übernahm,
war es sein Ziel, die Oberösterreichische auch in der Steiermark neu zu positionieren. Aus diesem Grund beförderte er mich zum Landesdirektor. Seitdem
verzeichnen wir in der Steiermark einen stetigen Prämien- und Kundenzuwachs, was uns alle sehr zufrieden stimmt.
Wie viele Mitarbeiter haben Sie?
Wir verfügen in der Steiermark über gut 70 Mitarbeiter im Innen- und Außendienst. Ich selbst bin an mindestens drei Tagen pro Woche in Graz und halte
ständigen Kontakt zu meinen Mitarbeitern. Die übrige Zeit bin ich in unseren
acht Geschäftsstellen und bei den Kunden unterwegs. Die meisten davon kenne
ich persönlich.
Was sind Ihre Schwerpunkte?
Kompetenz und Nähe sind mir wichtig. Ich sehe unsere Versicherungsberater
als Problemlöser, die jeden Kunden individuell richtig versichern können. Bei
der Oberösterreichischen legen wir besonderen Wert auf eine fundierte Ausbildung unserer Mitarbeiter. Sie sind jederzeit erreichbar, sind vor Ort und
können unseren Kunden auch individuelle Lösungen anbieten.
OTMAR LANKMAIER
Für das Journal Graz blickt der
ebenso sympathische wie erfolgreiche
Landesdirektor der Oberösterreichischen
Versicherung hinter die Kulissen der
heimischen Versicherungsbranche.
JOURNAL GRAZ 4
Was ist Ihr Lieblingssatz, den Sie Ihren Mitarbeitern mitgeben?
„Du schaffst es!“ Jeder soll an seinen Erfolg glauben und eine positive Grundeinstellung verbreiten. Einen Fehler zu machen oder einmal zu scheitern, ist
auch erlaubt bzw. muss erlaubt sein!
Wird das Versicherungsgeschäft mittlerweile schwerer?
Zugegeben, es hat sich in den letzten Jahren etwas verändert. Der Kunde ist
anspruchsvoller geworden, informiert sich natürlich übers Internet und verschiedene Plattformen. Aber den Versicherungsabschluss möchte er letztendlich nach persönlicher Beratung mit einem Außendienstmitarbeiter seiner Versicherung machen. Der Verkäufer ist eine Vertrauensperson, denn ein Versicherungsvertrag ist nichts Fixes, sondern sollte ständig an die Lebenssituation
angepasst werden.
Foto: Obersteirische Rundschau
Die Oberösterreichische hat sich in der Steiermark
einen guten Namen gemacht, liegt dies in Ihrer Verantwortung?
Ja, wenn ich dies so sagen darf, habe ich einen großen Mosaikstein dazu beigetragen, dass wir erfolgreich sind, ein gutes Image und ein positives Betriebsklima haben. Letzteres ist sehr wichtig für unsere Mitarbeiter, wir bemühen
uns, jedem einen tollen Arbeitsplatz zu bieten.
Wie reagieren Sie auf Änderungswünsche?
Veränderungen im Berufs- oder Privatleben kommen vor, weshalb es bei uns ein jährliches Gespräch mit den Kunden gibt. In diesem Rahmen
werden die Versicherungsverträge auf den neuesten Stand gebracht und optimiert. Insbesondere im
Schadensfall ist der persönliche Kontakt zum
Kunden aber entscheidend. Wer möchte schon seine Schäden rein über das Internet abwickeln? Wir
helfen auch am Samstag oder Sonntag bei der
Schadensabwicklung. Eines meiner Credos lautet:
„Jeder Schaden ist eine Chance!“ Das heißt, wir
versprechen beim Versicherungsabschluss, dass
wir im „Fall X“ da sind und schnellstmöglich helfen. Das ist dann auch unsere beste Werbung.
koversichert, muss selbstverständlich die Versicherung für den Schaden aufkommen.
Sind durch die Unwetter und andere Katastrophen verstärkt Versicherungen gefordert?
Auf alle Fälle. Vor allem durch die Häufigkeit der
heurigen Naturkatastrophen sind die Schadensabteilungen und Sachverständigen sehr gefordert,
zumal auch die Schäden immer massiver werden.
Es ist nicht mehr so wie früher, als nur noch jene
gefährdet waren, die neben einem Bach wohnten.
Mittlerweile hat sich durch den Klimawandel und
den Starkregen alles verändert, Gefahrenzonen
gibt es praktisch überall. Daher ist es ganz wichtig, Sturm- und Kaskoversicherungen rechtzeitig
abzuschließen. Nicht nur in der Landwirtschaft,
sondern auch im privaten oder gewerblichen Bereich sind oft ganze Existenzen gefährdet!
Sind Sie ein Familienmensch?
Ja, sogar sehr. Ich bin mit meiner Frau Eva glücklich verheiratet, wir haben eine Tochter und zwei
Enkelkinder, die mich glücklich und stolz machen. Ich durfte heuer schon mit meiner 3-jährigen Enkelin einen gemeinsamen Urlaub in Italien
verbringen, der zählt wohl zu einem der schönsten
Urlaube meines Lebens.
Besteht auch die Möglichkeit, dass Schäden
nicht mehr bezahlt werden können, weil sie
schlicht und einfach zu hoch sind?
Im Rahmen der KFZ-Haftpflichtversicherung gibt
es eine gesetzliche Mindestversicherungssumme
von sieben Millionen Euro in Österreich. Ich persönlich empfehle jedem automatisch, eine Versicherungssumme von 19 bis 20 Millionen abzuschließen, denn damit ist man auf der sicheren
Seite, wenn etwa so ein Fall wie kürzlich im Gleinalmtunnel eintritt. Bis zu dieser Summe muss die
Versicherung dann auch den Schaden bezahlen.
Würde das nicht ausreichen, dann haftet der Fahrzeughalter persönlich, und das ist dann eine echte
Existenzfrage.
Die Menschen wurden unlängst aufgefordert,
Notfallreserven für Lebensmittel anzulegen:
Werden durch solche Umstände mehr Versicherungen abgeschlossen?
Ja, in der Tat. Je unsicherer die Zeiten werden,
desto mehr steigt die Nachfrage nach Versicherungen. Anhand einer Risikoanalyse soll der optimale
Versicherungsbedarf ermittelt werden. Wichtig ist
dabei, einen preiswerten Versicherungsschutz mit
bestmöglichem Service zu finden. Individuelle
und professionelle Beratung spielen hier eine große Rolle.
Gibt es besondere Freizeitaktivitäten?
Meine große Leidenschaft ist der Sport, dieser
dient auch als Ausgleich zum stressigen Berufsalltag. Ich fahre gerne mit dem Mountainbike,
spiele gelegentlich Golf mit Hcp -20 und das Skifahren auf meinem Hausberg, dem Kreischberg,
ist natürlich ein MUSS für mich. Ich liebe die
Steiermark und insbesondere meine Heimat Murau, wo Luft und Wasser noch rein sind und es natürlich das beste Bier gibt (lacht)! Aber auch die
Kontraste, wie man sie in der Stadt Graz findet,
faszinieren mich. Hier habe ich auch ein zweites
Zuhause gefunden.
Was sind Ihre persönlichen Ziele?
Privat ist mir die Gesundheit das Wichtigste. Ich
wünsche mir auch, dass sich mein Familienleben
nicht verändert, weil ich einfach rundum glücklich
und zufrieden bin. Beruflich ist es mir wichtig,
mit der Oberösterreichischen den erfolgreichen
Weg in der Steiermark weiter zu gehen. Meine
bisher gesetzten Ziele habe ich immer mit mehr
als 100 Prozent erfüllt, nicht nur, weil sie klar vorgegeben waren, sondern auch, weil ich sehr ehrgeizig bin und einfach alle Hebel in Bewegung
setze, um meine Ziele zu erreichen. Dabei hilft
mir natürlich ein gutes Team.
Was wäre Ihr Traumjob, wenn Sie nicht in die
Versicherungsbranche gegangen wären?
Ich habe ja schon einen Lottosechser mit meinem
Beruf gemacht, aber wäre ich nicht Landesdirektor bei der Oberösterreichischen, würde ich liebend gerne als Trainer oder Coach im Sportbereich arbeiten. Denn ich kann Menschen sehr gut
motivieren!
Sie sind ja auch bei den Lions engagiert,
was bedeutet Ihnen diese Aufgabe?
Ja, ich bin seit 2003 Mitglied im Lionsclub Murau, dort engagiere ich mich sehr für soziale Einrichtungen und für Menschen, die benachteiligt
sind. Das ist mir wichtig, denn mir geht es gut und
es freut mich, wenn ich dazu beitragen kann, dass
es auch anderen besser geht.
Was geht für Sie gar nicht?
Unehrlichkeit, keine Konsequenz oder Aussagen
wie „Das kann ich nicht!“ oder „Das geht nicht!“
Da kann selbst ich als positiv eingestellter Mensch
sehr ärgerlich werden.
Wie würden Sie sich
einem blinden Menschen beschreiben?
Als einen 1,85 Meter großen Mann, der ehrgeizig,
sympathisch und sozial engagiert ist und Handschlagqualität hat. Meine Lieblingsfarbe Rot findet sich im Logo der Oberösterreichischen wieder.
Das symbolisiert für mich Stärke.
Danke für das nette Gespräch!
Die AK machte kürzlich darauf aufmerksam,
dass Hagelversicherungen oft nicht ausreichend sind, stimmt das?
Hagel- bzw. Unwetterschäden sind nicht in der
KFZ-Haftpflichtversicherung inkludiert, sondern
nur bei Teil- oder Vollkaskoversicherungen. Wenn
ich diese nicht abgeschlossen habe, bekomme ich
auch keine Leistung. Ist ein Auto aber richtig kasFrühstücksgast Otmar Lankmaier
im Gespräch mit Waltraud Pertzl
JOURNAL GRAZ 5
INTERVIEW
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Scheidungsanwältin pl audert aus dem Nähkästchen
Von Viagra und
dem lieben Geld
W
S
ie zählt zu den renommiertesten Scheidungsanwälten im Land: Die
Grazer Rechtsanwältin Dr. Maria Christina Kolar-Syrmas, die trotz
ihres Spezialfachs an der Ehe fest hält: „Ich finde, Menschen, die sich
lieben, sollten auch ja zueinander sagen. Sie sollten sich aber finanziell viel besser absichern. Zum Beispiel mit einem Ehevertrag, der
längst kein Zeichen für mangelndes Vertrauen auf beiden Seiten sein
muss.“ Im Gespräch mit dem Journal Graz plaudert die attraktive Grazer Anwältin ganz locker aus dem Nähkästchen und verrät interessante Details rund um das Thema Partnerschaft, Ehe und Scheidung.
JOURNAL GRAZ 6
enn sich der Sommer dem Ende zu
neigt, dann herrscht in der Kanzlei
Hochbetrieb: „Die Scheidungsraten
im Herbst steigen deutlich, weil viele Paare die
Nähe im Urlaub nicht ertragen und aufgrund erzwungener Gemeinsamkeiten erst merken, wie
viel sie trennt. Ob sich Paare im Luxushotel verabscheuen oder auf dem Campingplatz, das
macht keinen Unterschied“, bilanziert die 50Jährige. Häufige und klassische Scheidungsursache ist laut Kolar-Syrmas übrigens Langeweile, die zu weiteren Eheverfehlungen führt. Im Juristendeutsch wird dann aufgrund von „Liebund Interesselosigkeit“ ein Schlussstrich unter
die Ehe gezogen.
Dass sie mehr Frauen als Männer vertritt, hat
nichts mit Sympathiewerten ihr gegenüber zu
tun, sondern einfach damit, „dass Frauen früher
den Weg zum Scheidungsanwalt suchen.“ Männer sind - weiß die Anwältin - eher bereit, den
Schein zu wahren, „weil (sie lacht) sie sich ungern an neue Hausangestellte gewöhnen.“ Ein
schräger Verdacht, der sich aber in vielen Beispielen in der Kanzlei manifestiert: „Männer
möchten gerne verheiratet sein, Familie und Kinder haben, daneben aber ein Leben als Ledige
führen.“ Diesen Wunsch haben Frauen selten,
vor allem wenn sie Kinder haben, fehlt ihnen
schon die Zeit zum Träumen. Stürzen die Kartenhäuser in solchen Ehen in sich zusammen,
dann sind die Gräben meist so tief, dass auch gekonnte Vermittlungsversuche der Scheidungsanwältin nicht fruchten. Denn eines muss man Kolar-Syrmas zugutehalten. Bevor sie trennt, versucht sie zu verbinden. „Was in vielen Fällen
auch gelingt, vor allem wenn beide Partner
rechtzeitig zu einem Anwalt ihres Vertrauens gehen.“ Sie rät überhaupt dazu, sich früh juristischen Beistand zu suchen, „weil sich damit viele
Probleme im Vorfeld vermeiden lassen und auch
Rettungsversuche durchaus gelingen können.“
Gestritten wird, bevor es zur Trennung
kommt, fast immer um das liebe Geld. Und da
ortet Kolar-Syrmas viel Blauäugigkeit vor allem
bei Frauen, die oft nicht einmal wissen, wie viel
ihre Ehemänner verdienen. Sie erlebt auch fast
tagtäglich, wie meist von Ehemännern findig versucht wird, Vermögen zu verschleiern. Ihr Rat an
alle Heiratswilligen: „Unbedingt über das Thema
Geld sprechen und auch darüber reden, wie der Alltag gemeinsam finanziell
zu meistern ist.“ Auch wenn viele Trennungsgründe in der Kanzlei seit Jahren
klassisch sind, gibt es auch „zwischenmenschliches Neuland“ für die erfahrene
Juristin: „Dann, wenn Frauen ihre Ehemänner aus dem Urlaub in fernen Ländern mitbringen. Diese interkulturellen Ehen sind massiv gefährdet, weil sich
diese (Ehe-)Männer in Europa sehr rasch entwickeln und akklimatisieren, und
dann keine Lust mehr auf die Zweisamkeit mit der meist ungeliebten Ehepartnerin haben.“
„Die Scheidungsraten im Herbst steigen deutlich,
weil viele Paare die Nähe im Urlaub nicht ertragen
und aufgrund erzwungener Gemeinsamkeiten
erst merken, wie viel sie trennt!“
Maria Christina Kolar-Syrmas
Von dieser Praxis, zu einem Partner zu kommen, rät Kolar-Syrmas ebenso
ab, wie von der Partnersuche im Internet: „Da werden so viele Unwahrheiten
ins Netz gestellt, dass man sich wundern muss, wer diesen Fantastereien
Glauben schenkt.“ Mit Vorsicht sind auch erste Beziehungen nach einer Scheidung zu genießen, weiß Kolar-Syrmas aus ihrer langjährigen Praxis: „Scheidungsopfer suchen meist nur Affären, um es dem anderen zu zeigen.“ „Schuster, bleib bei deinen Leisten“ haben sicher auch jene Paare gedacht, die Kolar-Syrmas mehrfach geschieden hat, „Einige haben vier Mal wieder geheiratet.“ Auch wenn Patchworkfamilien heute zum Gesellschaftsbild gehören,
so ganz einfach sind diese Beziehungsmuster nicht, weil oft viele Kinder im
Spiel sind. „Sprösslinge aus allen Verbindungen brauchen vor allem nach
Scheidungen viel Zuwendung, was nicht für alle „neuen“ Partner leicht zu
verkraften ist.“ Auch bei diesem Thema rät die Scheidungsanwältin zur Vorsicht, ganz nach dem Motto „drum prüfe, wer sich (ewig) bindet“.
Dass Scheidungen nicht glatt über die Bühne gehen, ist fast schon die Regel. Kritisch wird es meist schon im Vorfeld, wenn der Trennungsgrund Gewalt heißt, von der Frauen, aber auch Männer betroffen sind. Kolar-Syrmas
rät Betroffenen, Hilfe in Institutionen wie dem Grazer Gewaltschutzzentrum
oder bei TARA zu suchen. „Niemand ist in diesem Land alleine, wenn er
Schutz sucht und braucht.“
Für Kolar-Syrmas gibt es auch einen klar definierten Ehrenkodex. Für
Männer, die ihre schwangere Ehefrau betrügen oder Eheleute, die das Weite
suchen, wenn ihre Partner ernsthaft erkranken, hat die Juristin kein Verständnis. „Solche Menschen würde ich niemals vertreten.“ Persönlich und beruflich
liegt ihr auch der Schutz von Kindern am Herzen, „die bei Trennungen oft
unglaublich leiden, auch wenn sie plötzlich über Gebühr mit großzügigen Geschenken verwöhnt werden.“ Zum Schluss plaudert die herzliche Scheidungsexpertin noch aus dem Nähkästchen und erzählt von einer Bekannten, die ihren Scheidungsschmerz betäuben wollte und ihrer neuen (verheirateten) Liaison bei jedem Date Viagra in den Drink mischte, „damit er das Gefühl bekam,
nur bei ihr ein wirklich potenter Liebhaber zu sein.“ Kolar-Syrmas selbst ist
glücklich verheiratet.
JOURNAL GRAZ 7
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LOKALES
A
uch nach einem langen und
OP-intensiven Arbeitstag strahlt er eine
unglaubliche Ruhe aus: Primar Dr. Michael
Plecko, der seit März 2014 das AUVA
Unfallkrankenhaus Graz leitet. Mit großer
Umsicht und Begeisterung, aber vor allem
mit dem Gefühl, beruflich und privat
angekommen zu sein: „Ich habe in dieser
Klinik mit 24 Jahren meine Ausbildung
absolviert und hier auch als Oberarzt
gearbeitet.“
PRIMAR DR. MICHAEL PLECKO
„Der Mensch ist das Maß aller Dinge“
Bezahlte Anzeige
D
JOURNAL GRAZ 8
ie Verbundenheit zum Unfallkrankenhaus reicht bis in seine Kindheit
zurück, als Plecko von Prof. Dr.
Alois Titze operiert wurde: „Ihm verdanke
ich mein Leben“, blickt der Mediziner zurück. Stationen im Ausland haben nicht nur
den persönlichen Weitblick des Grazers geschärft, sondern auch sein medizinisches
Wissen: „Ich musste mir damals meine Auslandspraxis zwar selbst finanzieren, hatte aber
immer die Garantie, an meine alte Wirkungsstätte zurückkehren zu können.“ Und er ist
zurück gekommen. Nach Graz und in das
AUVA Unfallkrankenhaus, in dem er seit
2014 als Primar die Verantwortung trägt. „Mit
einem großartigen Team“, streut Plecko seinen Mitarbeitern Rosen. „Ich spüre, dass die
Chemie zwischen uns allen stimmt“, freut
sich der Arzt, der nach wie vor täglich im OP
steht, um verunfallten Menschen zu helfen.
Klassenunterschiede kennt der Grazer nicht:
„Ich habe noch nie jemanden, der Hilfe
braucht, gefragt, ob er Privatpatient ist.“
Das Spezialgebiet des Facharztes ist die
Hand-, Ellbogen- und Schulterchirurgie, darüber hinaus bringt er seine medizinischen
Fachkenntnisse überall dort ein, wo sein Rat
und seine Hilfe gefragt sind. 50.000 Patienten und rund 5000 Operationen jährlich sind
schon eine große Herausforderung für alle
517 Mitarbeiter im Haus, aber ganz speziell
für das 57-köpfige Ärzteteam, das sich aus
Unfallchirurgen und Anästhesisten zusammensetzt, die auch auf die Betreuung von Intensiv- und Traumapatienten spezialisiert
sind.
Ein Generationswechsel hat die Mannschaft jugendlich durchmischt, das sorgt für
eine sehr lockere und offene Atmosphäre, die
sich - so Plecko - auch auf die Patienten überträgt. „Ganz wichtig ist mir den jungen Kollegen nicht nur eine erstklassige Ausbildung
angedeihen zu lassen und ihnen ein fundiertes chirurgisches Rüstzeug mitzugeben, sondern auch die Begeisterung für die Unfallchirurgie, das Feuer für unseren Beruf und die
„Ich habe ein
großartiges Team und spüre,
dass die Chemie zwischen
uns allen stimmt!“
Michael Plecko
Liebe im Umgang mit unseren Patienten.“
Dieser begeisterte Einsatz für die Patienten
und die positive Stimmung führt auch zu einer vorbildhaften Zusammenarbeit mit dem
Pflegepersonal des Hauses, das mit den Ärzten ein hervorragend eingespieltes Team bildet und sich unter der Leitung von PDL Sieglinde Fuhrmann MSC täglich um die Bedürfnisse der Patienten kümmert. Aber auch mit
der Verwaltung läuft die Zusammenarbeit
bestens.
Nicht nur die Medizin bildet einen beruflichen Schwerpunkt für Plecko, seinen Vertreter Dr. Günter Kohrgruber und den Chef
der Anästhesie, Dr. Josef Heydar-Fadai, sondern auch die Technik, die Behandlungen im-
mer stärker mitbestimmt. Trotzdem ist sich
das Trio einig: „Wir wissen, dass wir es immer mit Menschen zu tun haben, die uns vertrauen und auf unsere Hilfe hoffen. Das
macht uns stark, auch manchmal unmöglich
scheinendes möglich zu machen.“ Plecko,
der momentan noch in einer Fernbeziehung
mit seiner Ehefrau, einer in der Schweiz tätigen Kinderärztin, lebt, wünscht sich von
der Politik mehr Beachtung für die Leistung
der Ärzte, „die sich nicht selten bis zum Umfallen für das Leben der Patienten einsetzen.
Mehr Anerkennung von offizieller Seite würde allen im Haus gut tun.“
Volle Rückendeckung bekommt das Team
um Primar Dr. Plecko vom Arbeitgeber, der
AUVA, „mit der die Kommunikation unglaublich gut funktioniert. Das verstärkt das
positive Arbeitsklima noch zusätzlich“, freut
sich der Facharzt für Unfallchirurgie, dem
aufgrund seines intensiven beruflichen Einsatzes wenig Zeit für private Hobbies bleibt.
„Im Moment wenden meine Frau Barbara
und ich viel Zeit dafür auf, um uns im 14-Tage-Rhythmus in Graz oder Zürich zu sehen.
Bald aber erfolgt der Umzug meiner Frau
nach Graz, denn sie ist dem Ruf als Ärztin
an die Kinderklinik gefolgt. Darauf freue ich
mich, dann bleibt endlich mehr Zeit für gemeinsame Reisen und Ausflüge in die Natur,
sowie im letzen Jahr mit Rucksack und Zelt
in Kanada ... “!
Danke für das nette Gespräch.
www.auva.at/unfallkrankenhaus
JOURNAL GRAZ 9
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AMS-Tour 2016: Opern-Foto in Graz gewinnt eBook-Reader
I
Michael Schlögl und Eva Wenko (2. v.r.) freuen sich über den Gewinn, den Hannes Graf und
Birgit Saria vom AMS mitgebracht haben.
Binder+Co-Management: Mag. Jörg Rosegger, Dipl.-Ing. Dr. Karl Grabner und Dipl.-Ing. Johannes Pohl
Entgeltliche Einschaltung
Karl Heinz Snobe (AMS, li) unterstützt seine Kollegin Birgit Faber beim Betriebsbesuch im Opernfoto
m Rahmen der AMS-Tour 2016 haben steirische
AMS-BeraterInnen insgesamt 1420 Betriebsbesuche durchgeführt und dabei über 2300 offene
Stellen eingesammelt. 455 Betriebsbesuche haben
allein in Graz stattgefunden, 1044 offene Stellen
wurden hier eingesammelt. Für alle Betriebe, die einen Besuch angefordert haben, gab es dabei die
Möglichkeit, einen eBook-Reader zu gewinnen.
In Graz ging der beliebte Preis an die Brüder Peter und Gernot Hausleitner, Geschäftsführer von
„Opern Foto“, und an das Reisebüro Gruber. Das traditionsreiche Fotostudio Opernfoto arbeitet seit vielen Jahren mit dem AMS Graz zusammen und war
auch heuer Fixpunkt auf der Tour von AMS-Beraterin Birgit Faber: „Es ist gerade für den InnenstadtHandel nicht immer einfach, die geeigneten MitarbeiterInnen zu finden, gute Zusammenarbeit mit
dem Dienstgeber macht aber doch vieles möglich.“
Auch Gruber Reisen arbeitet seit Jahren mit
dem AMS Graz zusammen. Den Preis vorbei gebracht hat AMS-Beraterin Birgit Saria: „Durch die
Zusammenarbeit mit Gruber Reisen können wir
vielen arbeitslosen KundInnen sehr interessante
Jobs anbieten.“ Die Personalverantwortliche Eva
Wenko freut sich über den eBook-Reader, den sie
in ab sofort auf Reisen verwenden wird. Unterstützt wurde Saria bei der Preisübergabe von
AMS-Graz-Chef Hannes Graf.
Raum für Zukunft
Binder+Co konnte auch im ersten Halbjahr 2016 überzeugen: Umsatz gesteigert, EBIT auf Vorjahresniveau, Auftragseingang auf Rekordhoch. Einmal mehr beeindruckt die Performance des in Gleisdorf beheimateten Unternehmens. Binder+Co gilt als der Spezialist für Aufbereitungs-, Umwelt- und Verpackungstechnik und ist Weltmarktführer in den Bereichen Siebtechnik und Glasrecycling. Nicht von ungefähr, wie man sieht. Die Binder+Co-Gruppe
besteht aus der Binder+Co AG, den vier 100 Prozent-Töchtern Comec-Binder S.r.l., Bublon GmbH, Binder+Co Machinery (Tianjin) Ltd. und Binder+Co USA Inc. sowie dem Joint Venture Statec Binder GmbH.
D
r. Karl Grabner, Mitglied des Vorstands von Binder+Co, legt sich wie
stets die Latte recht hoch, überspringt sie aber dennoch mühelos: „Zwar
konnten wir im ersten Halbjahr noch kein
wirklich zufriedenstellendes Ergebnis erwirtschaften, aber der Auftragseingang bewegt
sich seit Jahresbeginn auf hohem Niveau,
und seit dem Ende des ersten Quartals ist
auch eine Trendwende in der Ergebnisentwicklung erkennbar. Deshalb erwarte ich für
das Gesamtjahr, dass sowohl der Umsatz, als
auch das Ergebnis über den Werten von 2015
liegen werden.“
Ein Szenario, das sich für das erste Halbjahr 2016 wie folgt darstellt: Das EBIT konnte auf Vorjahresniveau gehalten werden, Tendenz steigend, der Umsatz beläuft sich auf
52 Millionen Euro, der Auftragseingang allerdings legte mit einer Steigerung um 66
Prozent auf 71,04 Millionen Euro zu und erreichte damit ein Rekordhoch. Besonders erfreulich. Im Unterschied zum Vorjahr weist
er eine gute Mischung aus ergebnisstarkem
Einzelmaschinengeschäft und volumenstarken Anlagenaufträgen auf. Mit einem Volumen von 63,84 Millionen Euro liegt der Auf-
JOURNAL GRAZ 10
tragsstand per 30. Juni 2016 um 14 Prozent
über dem des Vorjahres und damit auf sehr
hohem Niveau.
„Binder+Co war immer
vorne dabei, wenn es galt,
bessere Lösungen zu bieten.
In der Sortiertechnik haben
wir eine große Zukunft!“
Karl Grabner
Die positive Grundstimmung unterstreichend, wurde der Mitarbeiterstand moderat
auf 394 Beschäftigte ausgebaut (Stand 30.
Juni). Ebenfalls leicht zugelegt haben die Investitionen, wobei die Schwerpunkte auf der
Neuausstattung der Bereiche F+E und AfterSales sowie Produktneuentwicklungen lagen.
Mit Hilfe der Neuentwicklung von Produkten für die Entwässerungstechnik, Sortiertechnik und Verpackungstechnik ist man bemüht, den bestehenden Technologievorsprung kontinuierlich weiter auszubauen.
Das neu gegründete amerikanische Tochterunternehmen mit Firmenstandort in Den-
ver, Colorado, ist seit August operativ in die
Geschäfte eingebunden. Der Schwerpunkt
liegt dabei auf der Vermarktung von Recyclingtechnik für Glas und Kunststoff, da Binder+Co in Nordamerika im Bereich Altglasrecycling, bereits gute, bestehende Geschäftsbeziehungen pflegt. In weiterer Folge
werden auch die übrigen Binder+Co-Produkte (BUBLON, Trocknungs- und Siebtechnik)
in diesem wichtigen Markt positioniert.
Verantwortlich für den Aufbau der neuen
Niederlassung ist Dipl.-Ing. Johannes Pohl,
der für diese Aufgabe bereits im Herbst des
Vorjahres in den Vorstand berufen wurde.
Daran lässt sich erkennen, wohin die Reise geht, zumal man eher verstärkt am Markt,
als an der Börse präsent sein möchte. Kernkompetenz und gut gepflegte Märkte in Asien
und Nordamerika, sowie Wachstum durch
neue Produkte weisen den Weg dorthin.
Dipl.-Ing. Johannes Pohl: „Speziell in den
USA wollen uns die Kunden in sicherer Nähe haben. Wir folgen also ihrem Ruf.“
Es zeigt sich also einmal mehr, dass der
Erfolg sich wie ein roter Faden durch die
Geschichte und Zukunft des Unternehmens
Binder+Co zieht.
JOURNAL GRAZ 11
BAUEN - WOHNEN
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„WohnWert Seiersberg“
im Frühling 2017 bezugsfertig
Zu Hause
in Seiersberg
In Seiersberg wird der Wohngemütlichkeit viel neuer Platz geboten. In der Kärntner Straße 510 wächst das Vorzeigeprojekt „WohnWert Seiersberg“ seiner Fertigstellung entgegen. Im Frühjahr 2017 dürfen sich die Mieter auf bezugsfertige Wohnungen freuen, die aufgrund außergewöhnlicher architektonischer Qualität und hochwertiger Ausstattung bestechen. Ob Single oder Großfamilie, in der neuen Anlage ist Platz für alle.
M
it dem ersten gemeinsamen Projekt geben die Initiatoren
Walter Messner und Harald Enzensberger ein starkes Statement in Richtung Qualität und Nachhaltigkeit ab. Mit der
Planung wurde das renommierte Architekturbüro „bkp Architektur ZT
GmbH“ der beiden Architekten Günther Burgstaller und Werner Paier
beauftragt. bkp zeichnete bislang für sensible Revitalisierungsprojekte
(Dominikanerkloster Graz) ebenso verantwortlich wie für Büro-, Industrie und Gewerbebau sowie intelligenten mehrgeschossigen Wohnbau und Einfamilienhäuser. Errichtet wird das Projekt von einer hochkarätigen Arbeitsgemeinschaft der beiden Bauunternehmen „Pongratz“ und „Swietelsky“ – ein klares Bekenntnis zu heimischer Qualität und Werthaltigkeit, wie die beiden Initiatoren betonen.
Nur wenige Meter südlich der Grazer Stadtgrenze entstehen in
der Kärntner Straße 510 auf – inklusive Erdgeschoss – vier Etagen 58
Wohneinheiten und 500 Quadratmeter Geschäftsflächen. In der Tiefgarage finden 124 Fahrzeuge Platz. Was Lage und Wohnkomfort betrifft, bleiben keine Wünsche offen. Eingebettet in viel Grün lädt die
Umgebung zum Spaß in der Natur, beim Wandern, bei Ausflügen mit
dem Rad oder ganz einfach bei Spaziergängen mit der ganzen Familie. Der perfekte Platz für Familien mit Kindern, aber auch
für Berufstätige, die „after work“ auf viel Entspannung
vor und in den eigenen vier Wänden setzen. Optimal ist auch die gute Erreichbarkeit von
Shops, Restaurants, Ärzten, Apotheken, Sportstätten und anderen
Infrastruktureinrichtungen,
die auch zu Fuß erreichbar
sind. Das Gebäude wird
nach den aktuellsten bauphysikalischen und baubiologischen StanJOURNAL GRAZ 12
dards errichtet. Die hohen Qualitätsstandards der Bauherren und auch
die Einhaltung der Vorgaben des Landes Steiermark auf Grund der
Förderungsrichtlinien lassen hier ein außergewöhnlich werthaltiges
Wohnprojekt entstehen. Für den künftigen Bewohner gelten daher aus
dieser Förderung die Richtwertgrenzen für die Mieten.
Die Lage des Objekts sorgt für ruhigen Wohnkomfort. Die Wohnungen selbst überzeugen nicht nur durch intelligente Grundrisse und
hochwertige Ausstattung, sondern verfügen auch über großzügige
Balkone, Terrassen, bzw. Gartenanteile.
Mit seinem Wirtschaftstreuhand- und Steuerberatungsunternehmen
„THT Treuhand Team Graz“ mit Sitz in Graz zählt Walter Messner
zu den erfahrensten und
bedeutendsten Playern im
Bereich von Bauherrenmodell-Projekten
in
Österreich. Insgesamt
rund 2.500 Wohnungen
konnten unter seiner Ägide bereits erfolgreich realisiert werden. Harald Enzensberger wiederum ist
seit fast 30 Jahren im
Baumanagement tätig
und war Vorreiter im
nachhaltig ökologischen
Wohnbau - sowohl beim
Einfamilienhaus als auch
im Siedlungsbau. Mit seiGleichenfeier: Architekt Werner Paier, Bau- ner in Weiz ansässigen
herrenmodell-Experte Walter Messner und „B/A/U/Vision ProjektGmbH“
Immobilienentwickler Harald Enzensberger management
werden Bauprojekte entwickelt und umgesetzt, wobei der Schwerpunkt auf den mehrgeschossigen
Wohnungsbau gelegt ist.
Das Konzept der B/A/U/Vision liegt hier ganz speziell in der Erschaffung von barrierefreien, hochwertigen Wohnungen mit bester Infrastruktur
und Lage, welche sowohl für den eigenen Bedarf als auch für Anleger
konzipiert sind.
INFORMATION
WohnWert Seiersberg
Ein Projekt von THT Treuhand Team Graz (www.tht-graz.at)
und B/A/U/Vision Projektmanagement (www.bau-vision.at),
geplant von bkp Architektur ZT (www.bkp.co.at)
Die 58 hochwertigen Wohnungen zwischen
44 und 112 m2 sowie die Geschäftsflächen
sind ab sofort zu mieten. Übergabe Mai 2017
Anfragen an Rabel Immobilien
Mag. Elisabeth Paier, Telefon 0 316/82 22 01
E-Mail: [email protected]
JOURNAL GRAZ 13
BUCHTIPP
KULTUR
Kulturello
Spirit & Spice
Stimmungsvolle Bilder, duftende
Gewürze, die man beim Durchblättern förmlich riechen kann und eine
Küche zum Niederknien: Michael
Langoth ist durch Südindien gereist
und hat eine Hommage an die Vielfalt und den Reichtum der südindischen Kochkulturen verfasst.
Edition Styria
ISBN: 978-3-99011-075-1
224 Seiten, Preis: € 45,00
Eggenberger Lausbuben
und ihre Geschichten
Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war durch Not und Armut ge-
kennzeichnet. Die Kinder hatten
wenig Spielzeug und waren auf ihre
Phantasie angewiesen. Allerdings
gab es noch genug freie Flächen, die
zum Spielen geeignet waren. So
mancher Streich wäre heute nicht
mehr möglich. Der 75-jährige Autor, Alfred Hager, ein Eggenberger
Kind, möchte auch nicht zum Nachahmen auffordern, sondern hofft,
dass die Erzählungen beim Lesen
ein wenig Spaß bereiten.
Memoiren-Verlag
ISBN: 978-3-3902757-83-8
162 Seiten, Preis: € 14,80
Die Kärntner Küche
Kärntens kulinarisches Erbe stammt
aus drei verschiedenen Kulturkreisen: dem slawischen, dem romanischen und dem germanischen.
Koch-Legende Willi Tschemernjak
steht für traditionelle Kärntner Küche mit zeitgemäßem Anspruch.
Bertram-Fingernudeln, Kirchtagssuppn, Maischalan oder Topfenplattln: In Kärnten lässt sich’s
prächtig leben!
Verlag Styriabooks
ISBN: 978-3-85431-680-0
288 Seiten, Preis: € 22,00
Morgenstund
Early birds, Langschläfer und
Schlafmützen aufgepasst: Egal ob
man das Wochenende lieber gemütlich im Bett verbringt oder einen
Brunch mit Freunden vorbereitet MORGENSTUND bietet alle Rezepte für das perfekte Frühstück.
Und für all jene, die sich auch unter
der Woche etwas Gutes gönnen, gibt
es schnelle Tassenkuchen, Smoothies oder den köstlichen Frühstücks-Flammkuchen. Österreichs
erfolgreichste Foodblogger „Because you are hungry & Die Frühstückerinnen“ bringen ihre Lieblingsrezepte auf den Frühstückstisch und
haben dafür die besten Produzenten
im Land besucht. Für das beste
Frühstück aller Zeiten! Ob allseits
beliebte Morgenklassiker oder kreative Gerichte für den Brunch – die
70 köstlichen Rezepte sind der ideale Grund, um morgens aufzustehen
und die wichtigste Mahlzeit des Tages zu genießen.
Pichler Verlag
ISBN: 978-3-85431-733-3
224 Seiten, Preis: € 24,90
Barbara Frischmuth, Hans Roth und Alfred Kolleritsch mit den Fotos der Preisträgerinnen Anna Baar und Ingeborg Horn
Foto: J.J.Kucek
ROTAHORN
Die Literaturpreisträger 2016 stehen fest
Ingeborg Horn und Anna Baar sind die Preisträgerinnen des Hans Roth Literaturpreises „rotahorn“ 2016. Sie
überzeugten die Fachjury, bestehend aus Barbara Frischmuth, Reinhard P. Gruber, Werner Krause und Alfred
Kolleritsch von ihrem literarischen Können.
M
it dem „rotahorn“ bereichert seit
2011 ein Literaturpreis, initiiert von
Saubermacher-Gründer Hans Roth,
die österreichische Kulturlandschaft. Die
Auswahl der Preisträger erfolgt in enger
Zusammenarbeit mit Alfred Kolleritsch und
seiner Literaturzeitschrift „manuskripte“. Die
Gewinnerinnen Ingeborg Horn und Anna Baar
wurden aus einer hochklassigen Shortlist talentierter Lyrik- und Prosa-Autoren ermittelt,
die ein Naheverhältnis zu den „manuskripten“
pflegen. Die Jury hob spezifische Qualitäten
im Schaffen der Preisträger hervor.
Begründung für Ingeborg Horn: „Nach
einer experimentellen Phase hat sie eine realistische Prosa geschrieben, ein kleines
Familienepos. Es ist ihr gelungen, mit großer
Genauigkeit die Natur, in der sie aufgeht, zu
schildern, mit dem Schicksal ihrer Familie in
Verbindung zu bringen und mit einer sehr
JOURNAL GRAZ 14
kontrollierten Sprache Schicht um Schicht
aufzudecken.“
Begründung für Anna Baar: „Die rhythmische Erzählsprache, der man die Empathie
für ihre Protagonisten anmerkt, hat uns
überzeugt. Hinzu kommt eine Thematik, die
viele Österreicher interessieren müsste, nämlich die Auseinandersetzung mit einer zusätzlichen Identität, die aus der unmittelbaren
Herkunft stammt und nicht aus dem
alltäglichen Lebensbereich.“
Der als Förderpreis konzipierte „rotahorn“
ist mit 5.000 Euro dotiert – 3.000 Euro für
den ersten und 2.000 Euro für den zweiten
Preis. Die Jury nominiert Preisträger aus dem
Pool der Autoren, die in den „manuskripten“
publizieren bzw. sich für eine Publikation bewerben. Die Preisträger werden im Oktober
2016 von Kulturlandesrat Dr. Christian
Buchmann im Veranstaltungs- und Ausstellraum „Lesehof“ der Landesbibliothek in
Graz ausgezeichnet. Der genaue Termin wird
noch bekannt gegeben.
Für eine lebenswerte Umwelt – für eine
lesenswerte Literatur
Die Saubermacher Dienstleistungs AG setzt
sich im Rahmen ihrer Kernaufgaben seit
mehr als 30 Jahren nachhaltig für eine
lebenswerte Umwelt ein. Für Hans Roth ist
lesenswerte Literatur ebenso Teil dieser
lebenswerten Umwelt.
Hans Roth, Aufsichtsratsvorsitzender der
Saubermacher Dienstleistungs AG: „In der
Steiermark und ganz Österreich gibt es viele
Nachwuchstalente, die im Verborgenen
schöpferisch tätig sind. Mit dem rotahorn
möchten wir diesen Literaturschaffenden
eine gesellschaftliche „Blatt-Form“ bieten.“
JOURNAL GRAZ 15
ANZEIGE
D
en Kundinnen und Kunden steht nach
dem Komplettumbau auf rund 700 m² ein
umfangreiches Sortiment in bester SPARQualität zur Verfügung. Der beliebte Nahversorger punktet dabei mit Frische und
Qualität, einem großzügig gestalteten
Einkaufsbereich sowie einem breiten
Angebot hochwertiger, regionaler Produkte.
Marktleiterin Hedwig Waldecker mit Ihrem Team: Gebietsleiterin Non Food Maria Reiterer, Feinkostgebietsleiterin Evelyn Flaschberger und Gebietsleiter Johann Stelzl
Foto: SPAR
„Alles neu“ im umgebauten SPAR-Markt Ziehrerstraße
D
er SPAR-Markt Ziehrerstraße setzt – wie
alle Märkte des 100 Prozent österreichischen Familienunternehmens SPAR – auf
Kundennähe, heimische Qualität und große
Auswahl. Die Top-Beratung rund um das kompetente Team von Marktleiterin Hedwig Waldecker und die attraktive Einkaufsatmosphäre
machen den SPAR-Markt Ziehrerstraße zum
Nahversorger Nummer eins. Bequemlichkeit
bieten auch 69 Gratis-Parkplätze – Einkaufsvergnügen pur also, das auf die SPAR-Kundschaft wartet.
Naheliegend, dass besonders gut schmeckt,
was aus der Region kommt: Dieses Credo setzt
SPAR in seinen Märkten konsequent um. „Wir
sind Partner der steirischen Landwirtschaft und
legen traditionell einen Schwerpunkt auf regio-
nale, hochqualitative Lebensmittel. Ob Obst
und Gemüse, Milchprodukte oder unsere beliebten Convenience-Produkte: Was bei SPAR
ins Regal kommt, stammt bevorzugt aus der
Region“, sagt Mag. Christoph Holzer, Geschäftsführer SPAR Steiermark und Südburgenland.
18 Mitarbeiter haben im SPAR-Markt Ziehrerstraße einen sicheren Arbeitsplatz gefunden.
SPAR bietet als größter privater österreichischer Arbeitgeber nicht nur Jobsicherheit
und Aufstiegschancen, sondern auch einen
spannenden Einstieg ins Berufsleben: Zwei
neue Lehrlinge starten ab sofort in ihre Karriere. Insgesamt absolvieren derzeit über 2.400
junge Menschen ihre Lehre bei SPAR. Eine gute Entscheidung, denn es winken außergewöhn-
liche Extras – von Prämien bei guten Leistungen bis zum Gratis-B-Führerschein.
Alles neu heißt es auch für die Haustechnik:
Bei der Heizung setzt man statt auf Öl auf Fernwärme und eine Wärmerückgewinnungsanlage:
Die Energie aus den Kühlgeräten geht nicht
verloren, sondern wird weiterverwendet. Auch
die Kältetechnik wurde rundum erneuert, LEDLampen ersetzen Glühbirnen. Ein neues System für die Gebäudeleittechnik stellt sicher,
dass alle Energie-Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt funktionieren. „Der Markt
in Graz beweist unser Engagement in Sachen
Klimaschutz, denn bei neu- oder umgebauten
SPAR-Märkten setzen wir standardmäßig auf
modernste, sparsame und klimaschonende
Technologien“, betont Holzer weiter.
PETER STROHMAIER
LEITER RETAILVERTRIEB STEIERMARK
DER STEIERMÄRKISCHEN SPARKASSE
Die Bankomatkarte am Handgelenk
Sparkassengruppe revolutioniert kontaktlosen Zahlungsverkehr
Die Suche nach der Geldbörse an der Kasse mit Bargeld, Kredit- oder Bankomatkarte gehört der Vergangenheit
an. Mit dem von der Erste Bank und Sparkassen entwickelten NFC (Near Field Communication)-Armband und
dem NFC- Sticker kann direkt über eine Maestro-Transaktion vom eigenen Bankkonto bequem bezahlt werden.
Wie das in der Praxis funktioniert, haben wir recherchiert.
geht uns alle an!
Die neue Verkehrssicherheitskampagne des Landes
Steiermark für mehr Blick auf’s Persönliche!
Das Armband - BankMicroCard
In einem Gummiarmband ist die
kleinste wasserdichte Bankomatkarte der Welt versteckt. Damit kann
man überall und jederzeit bezahlen
und ist im beruflichen und privaten
Umfeld nicht mehr auf die Geldbörse angewiesen.
W
enn Unfälle passieren, dann gibt es Betroffenheit, Leid und Konsequenzen, die für einzelne Menschen das Leben tragisch verändern.
Um den Straßenverkehr sicher zu machen, braucht es Rücksicht von allen
und ständige Aufmerksamkeit für den anderen.
Die neue Verkehrssicherheitskampagne
stellt die
Menschen ins Zentrum der Bemühungen. Es geht um uns Menschen, die
sich täglich im Straßenverkehr bewegen! Unfälle ereignen sich durch Menschenhand und sind auch durch Menschenhand vermeidbar.
Eine wichtige Gruppe sind die jüngsten Verkehrsteilnehmer/innen – die
Kinder. Das neue Schuljahr ist gestartet. Das bedeutet im Stadt- und Ortsgebiet wieder mehr Kinder im Straßenraum, die sich allein bewegen. Da
ist besondere Achtsamkeit und ein verantwortungsvolles Miteinander im
Straßenverkehr gefordert.
Der Sticker - BankCardSticker
Diesen Sticker kann man überall
aufkleben - auf die Rückseite eines
Smartphones, auf den Schlüsselanhänger, auf das Notizbuch oder auf
andere Datenträger, um damit am
Karten-Lesegerät zu bezahlen.
Armband und Sticker funktionieren
weltweit wie eine Bankomatkarte.
Bis zu vier Zentimeter vom KartenLesegerät entfernt kann kontaktlos
bezahlt werden. Unter 25 Euro ohne
Codeeingabe, ab 25 Euro muss der
Pin-Code eingetippt werden.
Alle steirischen Gemeinden sind eingeladen, sich an der vom Land Steiermark geförderten Aktion zu beteiligen und ihre ganz persönliche Kindertafel an wichtigen Positionen in der Gemeinde und im Stadtgebiet aufzustellen. Durch das Sichtbarmachen von im Ortsgebiet lebenden Kindern
werden alle Straßenbenützer/innen zu mehr Achtsamkeit aufgefordert.
Info: www.verkehr.steiermark.at, E-Mail: [email protected]
JOURNAL GRAZ 16
Anzeige
Endgeltliche Einschaltung
Mit September 2016 wird die Kindertafelaktion mit
dem Fokus
neu belebt.
Was kostet die kontaktlose
Bezahlrevolution?
0,97 Cent/Monat. Das Armband
und der Sticker können über George
oder die CardControl-App sowie in
jeder Filiale bestellt werden.
Kann man überall
kontaktlos bezahlen?
In 65 Ländern der Erde (2,1 Millionen Terminals stehen bereits zur
Verfügung) - davon allein 36 in
Europa - kann bereits kontaktlos bezahlt werden. Mit Ende April 2016
wurden alleine bei den Kunden der
Sparkassen 7,7 Millionen Transaktionen mit einer Summe von 164
Millionen Euro kontaktlos durchgeführt. „Das bedeutet, dass bereits jede vierte Transaktion von unseren
Kunden an Bankomatkassen mit
NFC bezahlt wird“, zieht Peter
Strohmaier, Leiter Retailvertrieb
Steiermärkische Sparkasse, eine erste Bilanz (sieh Kasten). Bei uns sind
bereits alle 2,1 Millionen Bankomatkarten, die wir ausgegeben haben, NFC-fähig.
Steckbrief
Peter Strohmaier, 53 Jahre
Der gebürtige Südsteirer, der nach wie vor täglich nach Graz
und retour pendelt, ist seit 2013 als Vertriebsdirektor für die
gesamte Steiermark in der Steiermärkischen Sparkasse verantwortlich und garantiert mit 900 Mitarbeitern in 123 Filialen und mehr als 500.000 Kunden erstklassige Dienstleistungen. Der Erfolg gibt ihm recht. Jedes Jahr verbucht Strohmaier
mit seinem Team ca. 30.000 Bruttoneukunden. Der verheiratete Vater von zwei Kindern glaubt, die Gründe für die positive Entwicklung zu kennen: „Unsere Kunden können auf unsere Stabilität und Verlässlichkeit vertrauen.“ Strohmaier
selbst liebt den persönlichen Kontakt zu den Kunden und den
Mitarbeitern, den er nach Möglichkeit auch immer wieder
pflegt. „Mein Tagesgeschäft beschränkt sich einerseits darauf, ein offenes Ohr für die Anliegen der Kunden und Mitarbeiter zu haben, andererseits um hinter den Kulissen die wirtschaftlichen Fäden zu ziehen.“ Die Karte am Arm oder am
Sticker ist für den Banker die Zukunft, die in der Sparkassengruppe mit revolutionärem Know-how bereits begonnen hat:
„Das Bargeld wird in den Kassen immer leiser klingeln ...“
JOURNAL GRAZ 17
INTERVIEW
LOKALES
Der City-Manager,
der Bäume pflanzt
MMag. Dieter Hardt-Stremayr hat ein Haus gebaut und einen Baum gepflanzt, auch zwei Kinder hat er. Darüber
hinaus hat der Chef von Graz Tourismus die touristischen Geschicke der Landeshauptstadt seit 1995 fest im Griff.
480.000 Nächtigungen verzeichnete die Murmetropole bei seinem Amtsantritt, 2015 hat er mit 1.080.000 die Millionengrenze gesprengt. Seine Bilanz über die ersten gut 20 Jahre: „Wir hatten in Graz immer schon Business- und Congress-Gäste, jetzt haben wir auch „echte“ Städte-Touristen. Und das steigert Auslastung und Wertschöpfung enorm.“
Wir haben einen höchst erdigen Manager zu Wort gebeten, der ganz offen auch private Fragen beantwortet hat.
W
ie fühlt man sich als längstdienender City-Manager?
Das müssen Sie alle Grazer und auch die Unternehmer, aber auch die politisch Verantwortlichen fragen, die mir schon mehrmals
die Chance gegeben haben, für diese Stadt zu
arbeiten. Ich denke aber, der Erfolg gibt mir
und meinem Team mit unserer Arbeit recht.
Aber nachdem es in der Tourismusgesellschaft erst einen Chef vor mir gab, bin ich
natürlich der am Längsten dienende!
Zurück in Graz war da die ganz große
Karriere vorgezeichnet?
Sicher nicht (lacht)! Nach unserer Rückkehr
habe ich im Telefonbuch nach Firmen gesucht, die sich mit Tourismus beschäftigen.
Bei der Steiermark-Werbung bin ich hängen
geblieben, die haben mich auch gleich genommen. Hätten sie mich abgelehnt, dann
wäre ich heute wohl gemeinsam mit meiner
Frau Lehrer an der HAK in Judenburg, wo
wir uns beide beworben hatten.
Wo hat die berufliche Reise
zum Graz-Tourismus begonnen?
Als Student der Betriebswirtschaft an der
KFU, an der ich auch meine Frau kennen gelernt habe. Sie hat Wirtschaftspädagogik studiert. Damit wir mit dem Studium nicht so
schnell fertig werden, habe ich auch noch
Wirtschaftspädagogik, Hannelore zusätzlich
BWL studiert. 1989 haben wir gemeinsam
alle Studien abgeschlossen und sind dann bis
1991 in die USA gegangen. Man kann
mir/uns ein Talent zur strategischen Planung
nicht absprechen!
Die nächste Sprosse auf der Erfolgsleiter?
Die war privater Natur. 1993 haben wir geheiratet, 1995 haben wir ein Haus gebaut und ein
Kind bekommen und ich wurde als City Manager für Graz bestellt. Eigentlich hätte ich
1996 in Rente gehen können (lacht aus vollem
Hals). Baum, Haus, Kind. alles erledigt.
Amerika, wirklich das Land
der unbegrenzten Möglichkeiten?
Ja, ganz sicher. Ich habe die ersten touristischen Erfahrungen bei einem amerikanischen Studienreiseunternehmen gemacht.
Meine Spezialität wurden Reisen von London nach Athen in 35 Tagen mit 50 jungen
Amerikanern im Bus. Mehr will ich darüber
gar nicht erzählen ... ! Ich liebe es heute
noch, viele Hot Spots in ganz kurzer Zeit
auszukundschaften.
JOURNAL GRAZ 18
Ein echter Kärntner dirigiert die steirische Landeshauptstadt, geht das?
Natürlich geht das, ich glaube, die Steiermark und Kärnten sind schon über die Uni,
Graz sehr eng miteinander verbunden. Und ich habe in Kärnten als Sohn einer Bauernfamilie in Moosburg schon sehr früh mit dem
Tourismus Bekanntschaft gemacht. Denn damals haben alle Kärntner im Sommer Zimmer an Touristen vermietet. Auch ich musste
- wir haben in der Nähe des Wörthersees gewohnt – mein Bett für die Sommergäste räumen. Den Bauernhof gibt es übrigens immer
noch - er wird allerdings als Driving Range
am Golfplatz Moosburg gebraucht. Aber er
wird nicht mehr bewirtschaftet. Ich spiele übrigens nicht Golf...!
Ihr Lachen steckt an, sind Sie
ein humorvoller Mensch?
Das müssen Sie meine Familie und meine
Freunde fragen. Müsste ich mich selbst beschreiben, dann würde ich sagen, ich lache
sehr gerne und bin für jeden Blödsinn zu haben. In meinem Job ist Humor unverzichtbar.
Er garantiert den raschen Schulterschluss mit
allen Menschen ... !
Gibt es wirklich einen Baum,
den Sie gepflanzt haben?
Natürlich! Nicht nur einen. Und alle sind gut
gewachsen und garantieren mir laufend
Nachschub für das Weihnachtsfest. Wir feiern mit Bäumen bis zu einer Maximalhöhe
von 5,25 Metern, die meine Kinder mit ganzer Begeisterung schmücken. Natürlich mit
unserer Hilfe und einer großen Stehleiter. Jedoch der Stern muss noch vor dem Aufstellen
drauf, denn dann geht nix mehr (schmunzelt). Und da reden wir noch nicht von Obstund sonstigen Bäumen!
Der City-Manager als Hausmann?
Nein, nur das Ein- und Ausräumen des Geschirrspülers zählt - wenn ich Zeit habe - zu
meinem Kompetenzbereich. Sonst? Vor allem Außenarbeiten in Hof und Garten. Und
eher Zimmerer als Tischler. So genau bin ich
nicht.
Wie eng sind die Zeitfenster
für die Familie?
Natürlich eng, aber ich denke, wir schaffen
es alle ganz gut, Job und Familie unter einen
Hut zu bringen. Auch dank meiner Schwie-
GRAZ-TOURISMUSGESCHÄFTSFÜHRER
MMAG. DIETER
HARDT-STREMAYR
germutter, die immer für uns da
ist, wenn es brennt.
Wem gehört Ihre Zeit?
Auch wenn es kitschig klingt,
dem Graz-Tourismus. Das ist
nicht nur mein Job, sondern meine
Berufung. Ich bin für mein Team
immer abrufbar. Ich denke da zum
Beispiel an die heiße Phase bei
der Bewerbung von Graz für den
Song Contest, die mitten in meinen Familienurlaub fiel. Das heißt
aber nicht, dass ich gar nicht abschalten kann. Ein paar Tage Urlaub, ohne das Auge auf dem Job
zu haben, müssen auch sein und
die gönne ich mir auch mit meiner
Familie.
Was steht in nächster Zeit
auf dem Programm?
Ganz klar 2017 die Special Olympics und 2020 die EuroSkills. Ich
freue mich riesig über die großen
Chancen für diese wunderbare
Stadt.
Welche Gäste stehen auf der
Wunschliste?
Gäste aus China, das man sich
ganz langsam erobern muss. Das
geht nur schrittweise, Stadt für
Stadt. Die Schweiz ist der beste
Beweis dafür, dass Bemühungen
fruchten. Wir haben zunehmend
(zahlungskräftige) Touristen aus
diesem Land zu Gast. Auch Polen
öffnet sich uns immer stärker.
Was ist das Schönste,
was ein Gast aus Graz
mitnehmen kann?
Die Begeisterung für die Stadt
und das Umfeld, die er an Freunde
weitergibt. Dazu braucht es alle:
die Hoteliers, die Gastronomen,
die Fremdenführer, den Handel,
mein eigenes Team. Alle. Und
auch unsere Bevölkerung. Denn
eine Stadt besteht ja nicht aus
Stein, Beton und Bauwerken, sondern vor allem aus Menschen!
„EINE STADT BESTEHT JA NICHT
AUS STEIN, BETON UND BAUWERKEN,
SONDERN VOR ALLEM AUS MENSCHEN!“
DIETER HARDT-STREMAYR
Danke für das Gespräch.
JOURNAL GRAZ 19
INTERVIEW
ANZEIGE
„Sozialer Friede ist enorm wichtig!“
H
aben Sie ein schweres Erbe mit schwierigen Ressorts
übernommen?
Ich gebe zu, kein einfaches Erbe übernommen zu haben,
und es stellt mich vor viele Herausforderungen. Aber dafür sind wir Politiker ja da. Ich habe aber immer gesagt,
man geht nicht in die Politik, um „Nein“ zu sagen, wenn
es dann soweit ist.
Was fordert Sie im Moment am meisten?
Im Moment fordert mich am meisten die politische Debatte
um Kürzungen von Sozialleistungen. Bei deren Auszahlung
müssen wir sehr genau hinschauen. Dies macht dann die
Treffsicherheit aus. Man muss da analysieren, wo es Probleme gibt und sicherstellen, dass Sozialleistungen jene Menschen bekommen, die sie brauchen. Es muss aber auch eine
Debatte darüber geben, welche Auswirkungen es hat, wenn
man nur kürzt. Sozialer Frieden hat unser Land stark und
groß gemacht und ihm wirtschaftlichen Erfolg gebracht. Sozialer Frieden ist sehr wichtig und dann gefährdet, wenn einfach nur gekürzt wird. Das bedeutet dann mehr Obdachlosigkeit und mehr Kriminalität. Volkswirtschaftlich kostet es
dann mehr, als wenn man auszahlt.
Sind Sie schon in Ihren Ämtern „angekommen“?
Ja, in gewissem Maße schon. Ich bin gerade dabei, jeden
meiner 500 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen persönlich kennenzulernen. Bis jetzt habe ich bereits 350 besucht. Jedem
überreiche ich einen „süßen Würfel“ als Visitenkarte und als
Zeichen, dass ich mich auf eine gute Zusammenarbeit freue.
Ich möchte ein offenes Haus bieten für die Bevölkerung und
auch für die Mitarbeiter. Für mich zählt nicht Quantität, sondern Qualität. Außerdem kommt unsere Innovation „Cafe
Mobil“ gut an: Mit dem mobilen Kaffeewagen können wir
individuell auf verschiedensten Standorten oder Veranstaltungen der Bevölkerung näher kommen und Gespräche führen. Das gefällt den Menschen.
STADTRAT
MICHAEL EHMANN
VORSITZENDER DER SPÖ GRAZ
E
r ist der „Neue“: Michael Ehmann, einst in Gösting Bezirksrat, Bezirksvorsteher und seit 2007 Nationalratsabgeordneter, hat die SPÖ Graz in turbulenten Zeiten
übernommen. Der 41-Jährige hat drei Kinder, ist mit Ehefrau
Anna glücklich verheiratet und seit 16. Juni 2016 im Stadtrat
für Soziales, Arbeit & Beschäftigung und Jugend & Familie
zuständig. Beim persönlichen Gespräch spürt man deutlich,
dass er etwas anpacken möchte. Man muss ihm einfach die
Zeit geben, die großen Ressorts und die SPÖ wieder auf
zu bringen.
Denn das versucht er mit viel Elan, MoJSchiene
OURNAL GRAZ
20
tivation und Kompetenz! Ein Journal-Graz-Interview.
Sind Sie ein Mann mit Handschlagqualität?
Das sollten andere beurteilen. Vertrauen und Zuverlässigkeit
sind für mich wichtige Prinzipien. Ich will meine Sache gut
machen und mich nicht verbiegen lassen, denn Mensch sein
und bleiben hat auch in der Politik oberste Priorität.
Sozialleistungen sind heutzutage ja in aller Munde:
Stimmt es etwa, dass 51% der Migranten (Asylberechtigte) Mindestsicherung beziehen?
In der Tat sind 51% der Bezieher von Mindestsicherung Menschen mit Migrationshintergrund. Mein Zugang ist eine einheitliche bundesweite Regelung. Denn Armut ist immer
gleich - egal ob man dort oder dort wohnt. Viele Asylwerber
würden sich ja freuen, ein sinnhaftes Leben führen zu können. Das heißt,
einer Arbeit nachgehen zu können, und wenn es nur Rasenmähen ist. Man
muss in diesem Spannungsfeld aufpassen, aber gut wäre es, wenn man sie
etwa im öffentlichen Bereich, beispielsweise in der Parkpflege, einsetzen
könnte. Ich glaube, dass viele Asylwerber bereit wären zu helfen. Ich bin
der Meinung, sie sollten sich zu einem Großteil selbst erhalten können. In
der Bevölkerung gäbe es dann eine höhere Akzeptanz. Für die Mindestsicherung muss man sehr wohl Richtlinien erfüllen. Werden diese nicht erfüllt, kann die Mindestsicherung auch gekürzt werden.
Schreckt viele der Weg zum „Sozialamt“ ab?
Ich will eine Entstigmatisierung des Sozialamts erreichen und zwar für beide Seiten, nämlich, dass sich Mitarbeiter und Anspruchsberechtigte auf Augenhöhe begegnen. Ich möchte verstärkt mit Info-Points arbeiten, wo man
alle Informationen bekommt, die man braucht. Vielleicht könnte man sich
auch namentlich etwas anderes überlegen, aber das liegt noch in der Ferne.
Es gibt noch immer Menschen die keine Mindestsicherung beziehen.
Warum?
Man muss um diese natürlich ansuchen und die Voraussetzungen dafür erfüllen. Nur wer das tut, erhält sie.. Wenn jemand zum Beispiel weniger
Pension bekommt, wird der Differenzbetrag ausbezahlt. Es gibt eine Ausgleichszulage, das bedeutet, 1/3 sind Vollbezieher der Mindestsicherung
und 2/3 Aufzahler. Das wiederum heißt: Wenn ich weniger als 837 Euro
verdiene, kann ich um eine Aufzahlung ansuchen. Dies ist nicht nur möglich, sondern auch ein Rechtsanspruch. Allerdings darf man kein eigenes
Haus und nicht mehr als 4.000,- Euro auf einem Sparbuch haben. Die Sozialleistungen werden permanent in Frage gestellt, gleichzeitig zahlen aber
große Unternehmen nur wenig Steuern für Millionen-Umsätze. Dass diese,
die Schlupflöcher ausnützen verstehe ich, da muss die Politik allerdings
handeln. Wir haben uns politisch gegen Armut, gegen Arbeitslosigkeit und
für sozialen Frieden entschieden. Das lebe ich!
Was genau ist Ihre Aufgabe?
Meine Aufgabe ist es, für soziale Sicherheit zu sorgen, und zwar im Bereich
Jugend, Familie und Senioren. Unsere älteren Mitbürger dürfen wir nie vergessen!
Was sind Ihre Ziele?
Ich möchte einige wichtige Projekte umsetzen, Erneuerungen im gesellschaftlichen Zusammenleben bieten. Dann gilt es die Budgets abzusichern.
Das sind die Kernziele. Aus parteipolitischer Sicht will ich die SPÖ wieder
auf Vordermann bringen, um wieder ein Mitbewerber in der Stadt zu sein.
Was macht ein Stadtrat in seiner Freizeit?
Ich habe lange Eishockey gespielt, diese Zeit gibt es nicht mehr. Nun bin
ich zwar noch immer sportlich interessiert, allerdings nur als Fan. Die meiste Zeit versuche ich mit meiner Familie und Freunden zu verbringen. Der
Sonntag ist bei uns Familientag, und daran versuche ich mich auch zu halten.
Sind Sie auch im Haushalt eine Hilfe?
Ja, ich bin der Geschirrspüleraus- und einräumer, bediene den Staubsauger,
schneide die Hecke und mähe den Rasen (lacht).
Danke für das Gespräch.
JOURNAL GRAZ 21
Waltraud Pertzl
Gösser Medienturnier
Eine sportliche Partnerschaft
Gösser und Ronald Zentner, der
Verkaufsdirektor der Brau Union
Österreich AG, luden zum Gösser
Medienturnier in den Golfclub
Almenland. Die Auslosung der
Zweier-Teams durch Manfred
Rath (Agentur Company Code)
sorgte schon vorab für so manchen scherzhaften Kommentar bei
diesem freundschaftlichen Wettbewerb der steirischen Medien.
Neo-Golfer Michi Walchhofer
bewies mit wuchtigen Abschlägen
auch beim Golf sein sportliches
Talent.
Die Steiermärkische Sparkasse, eine Bank mit steirischen Wurzeln und
internationalem Tätigkeitsfeld, fördert den steirischen Eishockey-Verein,
der Mitglied in der internationalen Erste-Bank Eishockey Liga ist. „Wir
wollen die schnellste Mannschaftssportart der Welt noch attraktiver machen. Vor allem für Jugendliche – als Zuschauer oder als Motivation,
selbst einmal aufs Eis zu gehen.“, betont Franz Kerber, Vorstandsvorsitzender-Stellvertreter der Steiermärkische Sparkasse. Neu ist heuer
das 99ers-Armband, das die Steiermärkische Sparkasse als Sponsorpartner, jedem Käufer einer Saisonkarte schenkt. Als „Bankomatkarte am
Handgelenk“ kann dieses Armband mit der BankCard Micro aufgerüstet
werden. Mit der BankCard Micro im Armband bezahlt jeder 99ers-Fan
an NFC-fähigen Bankomatkassen im Handumdrehen bargeldlos. NFC
bedeutet „Near Field Communication“ und ist ein neuer Funkstandard
zur drahtlosen Datenübertragung. Die BankCard Micro ist ausschließlich in der Steiermärkischen Sparkasse und Erste Bank erhältlich.
Brau Union-Verkaufsdirektor Ronald Zentner mit den Nettosiegern
Waltraud Pertzl und Ex-Weltmeister Michi Walchhofer Foto: GEPA
Foto: Margit Kundigraber
TRITSCH -TRATSCH
TRITSCH-TRATSCH
Jochen Pildner-Steinburg, Präsident der Graz 99ers und Franz Kerber,
Vorstandsvorsitzender-Stellvertreter der Steiermärkische Sparkasse
Neuer Manager des Center West
FH Campus 02: Führungswechsel zum Runden
Der 37-jährige Martin Wittigayer, ein gebürtiger Grazer, freut sich nach acht Jahren bei der Firma Porr und
nunmehr sechs bei der Firma Centrice, sein Know-how in Zukunft in das größte Einkaufszentrum der steirischen
Landeshauptstadt, das „Center West“, einbringen zu können. Er bringt eine umfangreiche Erfahrung, die er in
den fast eineinhalb Jahrzehnten mit Immobilen gesammelt hat mit. „Wir werden in den kommenden Wochen
im Team eine genaue Analyse durchführen und den Resultaten folgend unsere Strategien und Schwerpunkte
entwickeln. Auf jeden Fall wollen wir den Mix zugunsten der Einkaufsattraktivität und des Shoppingerlebnisses
unserer Kunden ausbauen“, so Wittigayer. Was Wittigayer vorab bereits im Auge hat, ist die herrliche, 700 Quadratmeter große, westseitig gelegene Gastroterrasse. „Wir wollen und werden unseren Kundinnen und Kunden
diese als Herbstdomizil ganz besonders ans Herz legen. Nirgendwo im Süden von Graz können Sie den Sonnenuntergang mit einer lukullischen Auswahl von vier Lokalen so entspannt genießen.“ Foto: Peter Melbinger
Zum 20. Geburtstag der FH Campus 02, die seit 2006 als Fachhochschule der Wirtschaft in Österreich in Graz besteht, wurden die Weichen neu gestellt. Mag. Christina Edlinger-Ploder fungiert als Rektorin an der Spitze, Günter Zullus als Vizerektor und Als Geschäfstführer Erich Brugger. Edlinger-Ploder folgt Univ.-Prof. Dr. Franz
Schrank nach, der die Bildungsinstitution zehn Jahre lang höchst erfolgreich geleitet hat.Uber 3.850 Absolventen haben bisher ihre Studien erfolgreich abgeschlossen. Mittlerweile gibt es funf Studienrichtungen: Automatisierungstechnik, Informationstechnologien und
Wirtschaftsinformatik, Innovationsmanagement, Rechnungswesen
und Controlling International Marketing und Sales Management.
Vizerektor Günter Zullus, Geschäftsführer Erich Brugger, Rektorin
Kristina Edlinger-Ploder und WKO Steiermark Präsident Josef Herk
Skifahren und Jumpen 365 Tage im Jahr
JUMP25-Betreiber Mike Schäfer im größten Trampolinpark Europas
Vor den Toren von Graz entstand mit der Airbase One gerade einer
der attraktivsten Bewegungs- und Freizeitparks Österreichs und
Europas. Mit JUMP25 hat der wohl größte Trampolinpark Europas in
Kalsdorf seine Pforten geöffnet und wird das ganze Jahr über innovativen und kurzweiligen Trampolinspaß auf höchstem Unterhaltungslevel bieten. JUMP25 wartet auf über 3600 Quadratmetern mit den
unterschiedlichsten Attraktionen und Highlights auf: Drei Schnitzelgruben, drei Cageballanlagen, zweimal 3D-Dodgeball und ein riesiger
Freejumpbereich bieten Trampolinfans breiten Raum, ihre Leidenschaft ungehemmt auszuleben. Für die jüngeren Gäste (ab 3 Jahren)
gibt es an den Wochenenden und Feiertagen die Möglichkeit, einer
flexiblen, stundenweisen Kinderbetreuung. Während sich die Erwachsenen den sportlichen Aktivitäten hingeben, wird der Nachwuchs pädagogisch betreut und genießt unbeschwerte Stunden in kindgerechten
Ruhezonen oder der großen Abenteuer-Indoorwelt.
Abfallentsorgung jetzt im Supermarkt kaufen
Dieses neue Service wird durch eine innovative Kooperation von Saubermacher und SPAR möglich. Ab sofort werden in rund 60 ausgewählten steirischen SPAR-, EUROSPAR- und INTERSPAR-Märkten
sogenannte wastebox-Big Bags zum Aktionspreis von 19,90 Euro für
die Abfallentsorgung angeboten. Dieser Preis beinhaltet noch keine
Entsorgung. Die Kosten dafür hängen von der Art des Abfalls und
vom Abholhort ab. Die Entsorgung inkl. Abholung bestellt man je
nach Bedarf online auf wastebox.at, einer Plattform, die Saubermacher vor rund einem Jahr auf den Markt gebracht hat. Wenn man auf
wastebox.at die Postleitzahl des Abholortes eingibt und die gewünschte Abfallart auswählt, wird der jeweilige Fixpreis transparent ausgewiesen. .„wastebox.at entspricht dem aktuellen Trend und erweitert
unser Angebot für unsere Kundinnen und Kunden. Wir sind überzeugt,
dass dieses Convenience Entsorgungsprodukt ein großer Erfolg werden wird“, meint Christoph Holzer.
SPAR-GF Christoph Holzer, Saubermacher-Vorst. Ralf Mittermayr,
und Saubermacher-Eigentümer Hans Roth
Foto: SPAR
Thermengeschäftsführer
feiert Hochzeit
Der Loipersdorfer Thermengeschäftsführer Wolfgang Wieser und
seine Birgit, geborene Plank, gaben
sich in der Kirche in Unterlamm das
Ja-Wort. Im Kreise der Familie,
Freunde und Wegbegleiter der Therme Loipersdorf wurde dieser besondere Tag im Thermenland Congress
Center im eleganten Rahmen gefeiert. Seit kurzem ist Wolfgang Wieser
nicht nur beruflich, sondern auch privat in der Region fest verankert und
lebt mit seiner Familie in einem Haus
in Unterlamm.
JOURNAL GRAZ 22
Christian Kowald (Hotelier Thermenhotel Kowald), Bgm. Josef Kapper (Gem. Söchau), Bgm. Herbert Spirk (Gem.
Loipersdorf), Wolfgang Wieser mit seiner Braut Birgit, Bgm. Johann Urschler (Gem. Großwilfersdorf), Bgm. Willi
Thomas (Stadtgem. Jennersdorf), Dr. Klaus Rabel (Geschäftsführer Finanzierungs KG Therme Loipersdorf)
JOURNAL GRAZ 23
TRITSCH-TRATSCH
VERANSTALTUNGEN
Kunst, Design
und Handwerk
auf Burg Rabenstein
kurz & bündig
Ansturm auf Wintersemester-Kurse
T
urkish Airlines ist für sein gutes Service bekannt, vor allem auch
für das ausgezeichnete Catering von Do&Co. Für die Fluggäste
auf der Strecke Graz – Istanbul ist es daher eine sehr angenehme
Entwicklung, dass ab jetzt auch in der Economy Class warme Gerichte serviert werden – und das kostenfrei. „In Zeiten, in denen an
allen Ecken gespart wird, ist das sicher eine sehr angenehme Entwicklung für unsere Passagierinnen und Passagiere“, so Mag. Gerhard Widmann, Geschäftsführer des Flughafen Graz. Foto: Wolf
Anfang September meldeten sich innerhalb der ersten Stunde steiermarkweit 1.000 Hörerinnen und Hörer für Kurse im Wintersemester
an. Die Volkshochschule verzeichnete damit einen Ansturm wie bei
einem Ticketvorverkauf für ein Rockkonzert. „Das die Menschen unser Angebot so toll annehmen freut uns sehr“, betont AK-Präsident
Josef Pesserl und verweist auch auf den Bildungsscheck: „Mit dem
Bildungsscheck in der Höhe von 60 Euro unterstützt die AK ihre Mitglieder zusätzlich in ihren Weiterbildungschancen.“ Allein in Graz
werden 805 Kurse angeboten, 3.980 in der gesamten Steiermark. Im
vergangenen Studienjahr nutzten 62.775 Interessierte steiermarkweit
das VHS-Bildungsangebot – ein stetiger Anstieg wird verzeichnet.
Robert Weigmüller und Michaela Haselbacher-Berner garantieren in Dario Fo’s
„Offener Zweierbeziehung“ für Lachsalven
Foto: Kleine Komödie
Hinreißende Kultkomödie wieder in Graz:
„Offene Zweierbeziehung“
Die Kleine Komödie startet voll Elan in die neue Spielzeit und präsentiert zum Auftakt die hinreißende Kultkomödie „Offene Zweierbeziehung“. Aus besonderem
Anlass, denn der italienische Autor Dario Fo feiert heuer seinen 90. Geburtstag.
Die Premiere der mit Spannung erwarteten Produktion findet am 1. Oktober im
Krone Center, Münzgrabenstraße 36, statt. Beginn: 19.30 Uhr
L
änge um Länge für den guten Zweck: Am 5. und 6. November
findet bereits zum elften Mal das Parktherme 24-StundenSchwimmen statt. Rein in die Badehose und ab ins 25°C temperierte Sportbecken! Ob Hobby- oder ProfischwimmerIn, bei dem
Schwimmevent, der weltweit zu den größten zählt, ist nur eines
wichtig: Nämlich möglichst viele Längen zugunsten von „Licht ins
Dunkel“ gutzumachen. Anmeldungen und Infos: www.parktherFoto: Hans-Georg Maier
me.at/24-stunden-schwimmen
Caritas-Direktor Herbert Beiglböck, Bischofsvikar Hermann
Glettler und Bischof Wilhelm Krautwaschl
Foto: Payer/Caritas
D
er neue Caritas-Direktor Herbert Beiglböck will Helfer und
Mahner sein. Arbeit, leistbares Wohnen, eine gelingende Integration und Pflege – diese vier Bereiche nannte der neue Direktor
der Caritas Steiermark Herbert Beiglböck bei der Feier zum offiziellen Amtsantritt als Schwerpunkte für sein künftiges Wirken.
Die Caritas sei das Feld der Kirche, auf dem sie gesellschaftliche
Aufgaben wahrnehme. Neben der unmittelbaren Hilfe sei es „die
Aufgabe der Caritas, immer dann als Mahner aufzutreten, wenn
wir Fehlentwicklungen sehen.“ Zum Start in das erste gemeinsame
Arbeitsjahr waren neben Geschäftsführung und MitarbeiterInnen
der Caritas auch das neue Kuratorium sowie VertreterInnen der Kirche sowie Landes- und Gemeindepolitik geladen.
Das nächste Journal Graz
erscheint am 27. Oktober 2016
JOURNAL GRAZ 24
Human Technology Styria-GF Johann Harer, STGKK-Obfrau Verena
Nussbaum, STGKK-GD Andrea Hirschenberger sowie die beiden Obfrau-Stellvertreter Andreas Martiner und Vinzenz Harrer
GKK: Wege zum aktiven Altern
Laut Prognose der Statistik Austria erreicht Österreich im Jahr 2030
die Neun-Millionen-Einwohner-Marke, rund ein Viertel der
Bevölkerung wird dann älter als 65 Jahre sein. Um die vielen Herausforderungen für Politik und Gesellschaft zu skizzieren, lud die
STGKK unter dem Titel „Wege zum aktiven Altern“ zu einer Veranstaltung. STGKK-Obfrau Verena Nussbaum: „Leider werden noch
immer zu viele Menschen in unserem Land nicht bei guter Gesundheit
älter.“ Sie appellierte gemeinsam mit Univ.-Doz. Dr. Uwe Langsenlehner, Ärztlicher Leiter des Ambulatoriums fur Interne Erkrankungen der GKK und Prof. Dr. Regina Roller-Wirnsberger von der Medizinischen Universität Graz an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen im Land: Unser Ziel muss es sein, den Jahren Leben zu geben
und nicht dem Leben Jahre.“
L
achsalven sind garantiert, wenn das Ehepaar Luigi (Robert Weigmüller) und Antonia (Michaela Haselbacher-Berner) eine
neue Form der Zweierbeziehung probiert –
eine offene nämlich. Denn das alte Ehemodell hat nach ein paar Fehltritten von Luigi
ausgedient. Aber was kommt jetzt? Da tummeln sich plötzlich Überraschung, Eifersucht
und Neugier, wenn es um den neuen, unbekannten Nebenbuhler geht, von dem Antonia
so schwärmt. Wie geht das Experiment
aus? In jedem Fall mit viel Wortwitz, Pointen und jeder Menge unerwarteter Wendungen. Denn: „Männer sind vom Mars, Frauen
von der Venus.“ In weiteren Rollen alternierend zu sehen: Urs Harnik, Stefan Moser und
Christian Peyer.
Weitere Vorstellungen am 7., 8., 14., 15.,
21. und 22. Oktober. Infos und Karten: Kleine Komödie, 0316/678751 (www.kleinekomoedie-graz.at) oder im Zentralkartenbüro
Graz, 0316/830255.
Bauernbundwallfahrt
1. Internationaler West Coast Swing Flashmob in Graz
Schon Tradtition hat die die Bauernbundwallfahrt am ersten Sonntag
im September nach Mariazell. Zum 16. Mal pilgerten Bäuerinnen und
Bauern zur Gottesmutter, um für eine reiche Ernte und die VerschoFoto: Josef Kuss
nung vor Katastrophen zu beten.
Unter der Patronanz von Claudia und Lisa Eichler und Helmut Nebel wurde dieser Tanztrend
aus den USA mit über 60 TänzerInnen aus 4 Nationen am 3. September auf der Grazer Murinsel
zu einen wahren Tanzerlebnis. Weltweit wurde an diesem Tag WCS zu einer vorgegeben Choreografie getanzt. Der Grazer Flashmob ist in einem internationalen Youtube-Video zu sehen.
Keramiker Ernst Weihs, Schrott-Bildhauer
Helmut Schweiger, Keramikerin Herta Weihs
und Designerin und Textilkünstlerin Andrea
Radinger-Reisinger
Burg Rabenstein, ein bauliches Juwel und
Gesamtkunstwerk der besonderen Art,
bildet am Wochenende des 1. und 2. Oktober 2016 das Ambiente für ein außergewöhnliches Kunstfest. Mehr als 50 renommierte Künstler aus ganz Österreich präsentieren an zwei Tagen ihre Objekte und
Kreationen in dieser einzigartigen Umgebung.
Die Leobener Künstlerin und Veranstalterin
Andrea Radinger-Reisner hat bei der Auswahl ihrer Künstlerkollegen höchste Ansprüche an Qualität und Originalität gestellt, damit die Besucher in die fantastische Welt von
Kunst, Design und Handwerk eintauchen
können. 52 Aussteller und Kunstschaffende
stellen in den Bereichen Keramik, Filz,
Skulpturen, Malerei, Textiles, Glas und Holz
aus. Das Ausstellungsareal umfasst den gesamten Innen- und Außenbereich der Burg.
Somit können die Besucher mit dem vielfältigen Kunstprogramm das unvergleichliche
Ambiente der Burg mitnehmen.
Einige Kunstschaffende haben mit ihren Arbeiten im öffentlichen Raum bereits auf sich
aufmerksam gemacht. Mit Clemens Neugebauer, der den Stier am Red Bull-Ring schuf
, Martin Cremsner, Schöpfer der Skulptur
„Der Geistesblitz“ an der S6 bei Kapfenberg
oder Christof Seiser mit seinem „Seiltanzenden Bergmann“ in der Innenstadt Leobens,
seien nur einige genannt.
Als besonderes Highlight spielt ein Ensemble des russischen Kammerorchesters
KLASSIKA zur Eröffnung am Samstag, 1.
Oktober um 10 Uhr in der Concert Hall der
Burg.
Die Ausstellung findet am 1. und 2. Oktober
von 10 bis 18 Uhr auf Burg Rabenstein
statt. Eintritt: 4 Euro inklusive Lift und
Burgbesichtigung.
Informationen: Andrea Radinger-Reisner,
Telefon 0676 322 47 63 oder Frau Puff,
Telefon 0664 431 78 67
JOURNAL GRAZ 25
TRITSCH-TRATSCH
LOKALES
Handel legt Halbjahresbilanz vor
Land auf Klimawandel vorbereitet
3, 8 Milliarden Euro wurden im heimischen Handel im ersten Halbjahr
umgesetzt. Auch wenn ein spürbarer Aufwind noch auf sich warten
lässt, hat WKO-Spartenobmann für den Handel, Gerhard Wohlmuth,
nicht ganz unzufrieden erste Bilanz für 2016 gezogen: „47 Prozent der
Handelsunternehmen haben Umsatzzuwächse gemeldet, mit einem
Gesamtumsatz von 3, 8 Milliarden Euro konnte der Handel nominell
um 0,8 Prozent und real um 0,3 Prozent zulegen.“ Ernst Gittenberger
von der KMU-Forschung Austria sprach bei einer Pressekonferenz in
der WKO von einer Entwicklung, die im Österreich-Schnitt liege. Insgesamt 44.400 Mitarbeiter sind in Handelsbetrieben beschäftigt, knapp
510.000 Steirer haben im Jahr 2015 Waren über das Internet gekauft.
Die Signale sind deutlich, der Klimawandel ist in der Steiermark längst angekommen:
Mit einer Erwärmung der Lufttemperatur um 4 Grad rechnet man bis zur Jahrhundertwende. Daher seien entsprechende Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Reduktion der Treibhausgasemissionen notwendig, betont Landesrat Anton Lang
(SPÖ): „Die Steiermark ist vorbereitet!“ Mit der Umsetzung des Klimaschutzplans
Steiermark sei das Land auf bestem Weg, das EU-Klimaziel für das Jahr 2020 - nämlich die Senkung der Treibhausgasemissionen um 16 Prozent - zu erreichen. Besonders die Maßnahmen zur Energieeffizienz, ein Ausbau der erneuerbaren Energien
und des öffentlichen Verkehrs seien zielführend, so Lang. Auf den Punkt bringen es
auch Experte Heimo Truhetz vom Wegener Center der Uni Graz sowie die Klimaschutzkoordinatorin des Landes, Andrea Gössinger-Wieser: „Ob der Hitzesommer
2003 zum Durchschnitt wird, liegt in unseren Händen!“ Konkret sollen fünf steirische
Pilotgemeinden (Hartberg, Mariazell, Gleisdorf, Weiz und Deutschlandsberg) besser
an die Herausforderungen des Klimawandels angepasst werden.
Ernst Gittenberger (KMU-Forschung Austria), Gerhard Wohlmuth (Spartenobm. Handel) und Helmut Zaponig (Sparten-GF Handel) Foto: Fischer
1.000 Besucher beim dritten EPU-Erfolgstag
Andreas Morianz (Abteilung für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung),
Dominic Neumann (Vorsitzender EPU-Beirat in der WKO Steiermark),
Andreas Herz (Vizepräsident WKO Steiermark) und Burghard Kaltenbeck
(Geschäftsführer der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG) Foto: Fischer
Ganz im Zeichen der Kleinstunternehmer stand die WKO Steiermark
am 12. September. In Kooperation mit dem Land Steiermark und der
Stadt Graz ging der dritte EPU-Erfolgstag in der WKO Steiermark
über die Bühne. Insgesamt 28 Topreferenten und zahlreiche Experten
standen den rund 1.000 Besuchern Rede und Antwort, zählt man doch
mittlerweile in der Steiermark mehr als 40.000 Ein-Personen-Unternehmen (EPU). Auch wenn diese in den unterschiedlichsten Branchen
tätig sind, sind EPU doch immer wieder mit sehr ähnlichen Herausforderungen, Problemen und Fragestellungen konfrontiert. Genau aus
diesem Grund hat der EPU-Beirat der WKO Steiermark gemeinsam
mit dem Wirtschaftsressort des Landes und der Stadt Graz den EPUErfolgstag ins Leben gerufen. Andreas Herz, Vizepräsident der WKO
Steiermark und selbst EPU: „Mehr als die Hälfte aller Betriebe in der
Steiermark sind Ein-Personen-Unternehmen – allein diese Zahl zeigt,
welchen Stellenwert EPU im modernen Wirtschaftsleben haben. Ein
Riesenerfolg und ein tolles Highlight in unserem Veranstaltungsjahr.“
Heimo Truhetz, Andrea Gössinger-Wieser und LR Anton Lang
Elektroaltgeräte wiederverwertet
Saubermacher-Technikvorstand Gerhard Ziehenberger, Landesrat Christian Buchmann, Anton Mayer-GF Andreas Säumel, Saubermacher-Eigentümer Hans Roth, Landesrat Johann Seitinger
und WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk Foto: Saubermacher
Umweltpionier Saubermacher weihte in St. Michael seine neue EAG-Aufbereitungsanlage ein. Die Anlage, die ganz bewusst die bestehende Infrastruktur
am obersteirischen Verkehrsknotenpunkt nutzt, ermöglicht die umfassende
Rückgewinnung verschiedener Sekundärrohstoffe aus jährlich bis zu 20.000
Tonnen gebrauchter oder kaputter Kleingeräte wie Handys, Toaster & Co. Die
Anlage wurde in einer angemieteten Halle des obersteirischen Entsorgungsunternehmens Anton Mayer errichtet. Darüber hinaus wurden zusätzliche Lagerboxen für die Vorbehandlung bzw. Vorsortierung, z.B. von Lithium-Ionenbatterien, am Standort in Premstätten gebaut. Die gute logistische Anbindung in
St. Michael und die vorhandene leerstehende Halle veranlassten Saubermacher
zur Kooperation. „Die Nutzung der bestehenden Infrastruktur macht Sinn", so
Gerhard Ziehenberger, Technik-Vorstand bei Saubermacher. Auch die regionale Wertschöpfung sei wichtig: „Wir haben steirische Betriebe mit Teilen der
Anlagenerrichtung betraut und schaffen in St. Michael zusätzlich fünf Jobs!“
Larissa Marolt verzauberte
den MURPARK
Das Topmodel Larissa Marolt begeisterte mit ihrem
sympathischen Auftritten die MURPARK-Kunden. Sie
bereicherte mit ihrer spritzigen, erfrischenden Art gemeinsam mit den Models des Art & Fashion-Team das
Mode-Event und machte den Kunden Lust auf die neuesten Herbst-Trends. Außerdem nahm sich das Top-Model viel Zeit für ihre Fans – alle Autogramm-und SelFoto: Murpark
fie-Wünsche wurden erfüllt.
Förderung macht Tourismusbetriebe digital fit
Das Tourismusressort des Landes Steiermark unterstützt ab sofort heimische Betriebe,
Tourismus- und Regionalverbände bei der Erschließung der digitalen Marktplätze der
Zukunft. Denn der perfekte Internetauftritt, gezielte Online-Marketingaktivitäten und
entsprechende Serviceangebote werden immer stärker zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor im Tourismus. Mit einer umfangreichen Digitalisierungsoffensive unterstützt Gefördert werden die Analyse der bestehenden Online-Präsenz und Maßnahmen
zur Optimierung, insgesamt stehen 670.000 Euro zur Verfügung. „Wer in Zukunft wachsen will, muss die Chancen aus der Digitalisierung nutzen. Dabei möchte ich unsere
Tourismusunternehmen und die Verbände besonders unterstützen. Mit der Digitalisierungsoffensive stellen wir sicher, dass unsere Touristiker im internationalen Wettbewerb
vorne dabei sind“, so Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann. „Die digitale Revolution spielt auch im Tourismus eine enorme Rolle, daher müssen wir unsere Betriebe
und Verbände für diese neuen Herausforderungen ‚digital fit‘ machen. Durch dieses
Fördermodell erhält jeder Betrieb eine Analyse seines digitalen Auftrittes und kann die
notwendigen Umsetzungsschritte setzen“, so Tourismus-Spartenobmann Franz Perhab.
Im Rahmen der Förderung werden zwei Module angeboten: Web Check und das Digital
Upgrade. Die Förderung kann einfach und unbürokratisch mittels Online-Formular beantragt werden, dieses ist unter www.digitalesteiermark.at abrufbar
Landesrat Christian Buchmann und Tourismus-Spartenobmann Franz Perhab
JOURNAL GRAZ 26
JOURNAL GRAZ 27
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Vorstandssprecher Christian Purrer, Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Landeshauptmann-Stv.
Michael Schickhofer und Vorstandsdirektor Martin Graf mit Lehrlingen der Energie Steiermark
Seit 1956 über 1000 Lehrlinge ausgebildet
Dr. Wolfgang Stock,
Büro für Freizeitrecht
(www.freizeitrecht.at)
Wegegebot
im Wald?
Immer wieder findet man
auf Tafeln im Wald den
Satz „Markierte Wege sind
einzuhalten!“ Stimmt diese Information?
Jein! Also „Ja!“: In vielen
Naturschutzgebieten (z.B. in
den Europaschutzgebieten
Zirbitzkogel und Raabklamm, im Naturschutzgebiet Naßköhr) ist durch Verordnung der Steiermärkischen Landesregierung ein
solches Wegegebot angeordnet. Dort dürfen dann (markierte) Wege und Steige
nicht verlassen werden. Wegegebote kann es auch in
jagdrechtlichen Wildschutzgebieten sowie in naturschutzrechtlichen Pflanzenund Tierschutzgebieten geben. Darüber informieren
Tafeln vor Ort. Aber auch:
Nein! Ein generelles Gebot,
im Wald markierte Wege
einzuhalten, ist im Forstgesetz nicht vorgesehen. Vielmehr gilt das Betretungsund Aufenthaltsrecht gemäß
§ 33 Forstgesetz prinzipiell
– abgesehen vom Jungwald
und von gesetzeskonformen
forstlichen Sperren und
Sperrgebieten – im gesamten Wald. Sie können sich
also in der Regel ohne Sorge
auch im wegelosen Wald bewegen.
JOURNAL GRAZ 28
Beim „Größten Lehrlingstreffen der Steiermark“ wurde der 60. Geburtstag der Lehrwerkstätte in Graz gemeinsam
mit den Jugendlichen von heute und den Absolventen von damals, Ausbildnern und Partnerinstitutionen gefeiert.
Die Energie Steiermark ist eines der landesweit größten Ausbildungszentren. Sie hat seit 1956 rund 1000 Lehrlinge
ausgebildet. Über 500 Gäste aus allen Jahrzehnten feierten mit, darunter der älteste Lehrling aus dem Jahr 1958,
Herbert Mitteregger, und Sandra Krobath (15), die erst vor wenigen Tagen ihre Ausbildung begonnen hat. Prominente
Gratulanten vor Ort waren u.a. LH Hermann Schützenhöfer, Eigentümervertreter LHStv. Michael Schickhofer,
Landesschulrats-Präsidentin Elisabeth Meixner und der Grünen-Klubobmann Lambert Schönleitner. „Wir investieren pro Jahr rund 2 Millionen Euro in die Qualifikation unserer MitarbeiterInnen“, so Vorstandssprecher Christian Purrer, „als einer der größten Arbeitgeber des Landes haben wir am Standort auch eine soziale Verantwortung
wahrzunehmen. Wir arbeiten daher zurzeit gemeinsam mit rund 70 Lehrlingen im Team und öffnen ihnen alle Möglichkeiten einer Karriere im Unternehmen. Für das kommende Jahr suchen wir ab sofort bereits neue BewerberInnen.
Parallel zur Vermittlung von fachlichen Fähigkeiten geht es uns im Unternehmen vor allem auch um die soziale
Kompetenz der jungen Nachwuchskräfte: Kollegiales Arbeiten in Teams, Flexibilität bei neuen Projekten, kundenorientiertes Verhalten – all das sind für uns wichtige Schlüsselfaktoren.“ Für Vorstandsdirektor Martin Graf ist vor
allem „die Kooperation mit anderen Bildungsinstitutionen und Partnerunternehmen am Standort entscheidend, um
in den Bereichen Innovation, Erneuerbare Energie, E-Mobilität und Digitalisierung auf der Höhe der Zeit zu sein“.
Foto: Holding Graz/Lupi Spuma / Anzeige
TRITSCH-TRATSCH
Rosa und Karl sind gerne an der frischen Luft. Dank tim ist das auch ohne eigenes Auto kein Problem.
Am nun eröffneten tim-Standort
Hasnerplatz können Rosa und
Karl wählen, ob sie lieber einen
Leihwagen für mehrere Tage
oder ein Carsharing-Fahrzeug
für eine oder mehrere Stunden
haben wollen. „Besonders toll
finde ich, dass man beim timCarsharing auch Elektroautos
mieten kann“, freut sich Karl.
Bei der Anmeldung im tim-Service-Center haben Rosa und
Karl auch gleich eine Einschulung für die e-Fahrzeuge bekommen. Und noch was gefällt den
beiden gut: „Wenn wir mal
Wer tim zum Freund hat, bleibt in Bewegung!
tim ist da – und sorgt dafür, dass auch SeniorInnen immer in Bewegung bleiben.
I
rgendwie fühlt sich Karl in
seine Jugend in den 1960erJahren zurückversetzt. Damals
war er gerade frisch verliebt in
Rosa. Das ist er heute noch immer – „auch nach fast 50 Jahren
Ehe“, lacht er. Damals, als junger Student, hatte Karl noch
kein Auto. „Wenn ich mit Rosa
mal wohin fahren wollte, musste ich mir im Freundeskreis ein
Auto ausleihen“, erinnert sich
Karl. Auch heute haben Rosa
und Karl kein Auto mehr. Das
höchst aktive Ehepaar (Hobbys:
Radtouren, Bergwandern und
Reisen in ferne Länder) hat kurz
nach dem Eintritt in die Pension
ihr Auto dem älteren der beiden
Söhne geschenkt. „Wir haben
beide eine Jahreskarte der Graz
Linien, erledigen viele Wege mit
dem Rad und fahren auch öfters
mit dem Taxi“, verrät Rosa.
Und wenn Karl seine Rosa
nun wieder einmal motorisiert
ausführen möchte, dann tut er
das so wie in seiner Jugend: mit
einem geliehenen Auto. Karl hat
nun wieder einen Freund, der
ihm ein Auto leiht. tim heißt er dieser Freund - sein Name steht
für „täglich.intelligent.mobil.“
abends ein Taxi brauchen, dann
rufen wir künftig ein e-Taxi von
tim!“
Hast Du auch Lust auf die
tim-Vorteile? Hol Dir einfach
die Infos auf www.tim-graz.at.
Übrigens: Wenn Du Dich gleich
jetzt anmeldest, ersparst Du Dir
die Anmeldegebühr und die monatlichen Gebühren bis zum Jahresende!
Berufsunfähigkeit: Nur jeder Zwanzigste ist abgesichert
N
Cobra-Dir. Bernhard Treibenreif, Peter Weberhofer, Oberst Franz Warisch und Innenminister Wolfgang Sobotka
Innenmister eröffnete neue Außenstelle des Entschärfungsdienstes
„Wir sind verletzbar geworden und müssen uns der Gefahr bewusst sein. Daher muss die Arbeit der Polizei verstärkt
auf die Prävention gerichtet sein, damit wir gemeinsam die Täter und terroristische Akte auf ein Minimum herabsetzen“,
lobte BM Wolfgang Sobotka die hohe Motivation, die Teamarbeit und Einsatzbereitschaft der Bediensteten des Entschärfungsdienstes. Die Bediensteten können von der neuen Außenstelle aus auf etwaige Bedrohungslagen in den Bundesländern Steiermark, Kärnten und Burgenland rascher reagieren. Die Einsatzteams des Entschärfungsdienstes sind
österreichweit das gesamte Jahr 24 Stunden täglich in Einsatzbereitschaft. Im Durchschnitt müssen die Spezialisten
jeden Tag zu einem Einsatz ausrücken, wobei die Anzahl der Einsätze in den letzten Jahren ständig zugenommen hat.
Der Entschärfungsdienst verfügt in Österreich über 18 Bedienstete, wobei der Innenminister hofft, die Anzahl der Bediensteten bald auf 20 erhöhen zu können. Zum Entschärfungsdienst gehören auch speziell ausgebildete Einsatztaucher, 70 sprengstoffsachkundige Beamte (SKO) und 40 Sprengstoffspürhundeführer der Landespolizeidirektionen.
Die Spezialisten verfügen über vier speziell ausgestattete Einsatzfahrzeuge und über moderne ausgerüstete Fernlenkmanipulatoren (Roboter). Auch der Direktor des Einsatzkommandos Cobra, Bernhard Treibenreif, ist überglücklich,
dass mit BM Sobotka diese Außenstelle geschaffen wurde: „Durch kürzere Anfahrtswege kann eine zeitnahe Übernahme von gefährlichen Lagen gewährleistet werden. Warum sich Bedienstete für diesen gefährlichen Arbeitsbereich
entscheiden, kann man nicht beantworten. Es ist eine Mischung aus Motivation, Teamgeist, Helfersyndrom, Spezialistentum und das Unmögliche möglich zu machen. Dafür möchte ich mich bei allen bedanken, die ihre Einsätze mit
Bravour und hohem Risiko meistern“, so Treibenreif.
Zürich-Landesdirektor
Martin Sturm
och immer wird in Österreich der Problematik Berufsunfähigkeit zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Zwar setzt man sich mit Themen wie Krankheit oder Unfall
und der damit verbundenen Berufsunfähigkeit auseinander
– entsprechende Vorkehrungen werden dennoch in den
meisten Fällen nicht getroffen. Fakt ist, dass nur rund fünf
Prozent der Österreicherinnen und Österreicher für den Fall
der Berufsunfähigkeit privat vorgesorgt haben, wobei sich
die Gründe für hierfür in den letzten Jahren verschoben haben: Waren es früher primär die Folge einer körperlichen
Erkrankung, sind es heute zunehmend psychische Leiden.
Gute Vorsorge ist also empfehlenswert und speziell dann
besonders wichtig, wenn der Familienwohlstand von einem
Haupteinkommen abhängig ist. Denn fällt dieses aus, droht
eine existenzielle Gefährdung, etwa, wenn ein Kredit rückzuzahlen ist oder andere Verbindlichkeiten bestehen.
Mit der Zürich Berufsunfähigkeitsversicherung kann
mit überschaubarem Aufwand bedarfsgerecht vorgesorgt
werden. Die Zürich-Beraterinnen und -Berater sind speziell
geschult, um im Beratungsgespräch die individuelle Situation zu analysieren und anhand des Kundenprofils einen
adäquaten Vorsorgeplan vorzuschlagen. Das Berufsunfähigkeits-Produkt von Zürich wurde überdies bereits mehrfach
ausgezeichnet. Ganz aktuell erhielt es im Juli 2016 vom
Analysehaus Morgen& Morgen erneut fünf Sterne und daFoto: Wolf
mit die Bestnote.
JOURNAL GRAZ 29
LOKALES
LOKALES
LH-Stv. Michael Schickhofer, WKO Stmk-Dir. Karl-Heinz Dernoscheg, Landesschulratspräs. Elisabeth Meixner, WKO Steiermark-Präs. Josef Herk, WKO-Vizepräs. Andreas Herz, Bgmst. Siegfried Nagl, Uni-Rektorin Christa Neuper, LR Christian Buchmann und Benjamin Bittmann mit den Talenten
Begabungscheck im neuen Talentcenter
Welche verborgenen Begabungen schlummern in unserer Jugend? Dieser Frage geht die steirische Wirtschaftskammer nach: Im neuen Talentcenter können Schüler an 36 Teststationen herausfinden, ob ihre Stärken eher im
motorischen oder kognitiven Bereich liegen. Drei Millionen Euro wurden investiert.
A
uf einer Gesamtnutzfläche von
1257 Quadratmetern bietet das
neue Center Platz für 36 Teststationen sowie einen getrennten EDVTestraum, außerdem für Büroeinheiten, Aufklärungs- und Präsentationsbereiche sowie für eine Kletterwand
zur Überprüfung von berufs- und arbeitsmotorischen Fähigkeiten. Ziel
sind mittelfristig mehr als 5000 Testungen pro Jahr, die den Jugendlichen bei ihrer optimalen Berufsund Ausbildungswahl helfen sollen.
Dafür habe die steirische Wirtschaft
auch tief in die Tasche gegriffen, so
WKO-Steiermark-Präsident Josef
Herk: „Wir haben hier allein in die
Infrastruktur mehr als drei Millionen Euro investiert. Eine wichtige
Investition in die Zukunft des Standorts Steiermark, denn die Jugend ist
unser wertvollster Rohstoff.“ Im Talentreport finden die Schülerinnen
und Schüler alle Ergebnisse der ein-
zelnen Bereiche nochmals erklärt
und dazu auch das individuelle Ergebnis. Als zusammenfassendes Ergebnis werden alle Daten kombiniert und mit den Anforderungen der
verschiedenen Berufe abgeglichen.
Anlass für die Drei-MillionenEuro-Investition sind aktuelle Erhebungen: Laut dem Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft
bricht mehr als jeder vierte AHSSchüler (25,5 Prozent) die Oberstufe
ab oder wechselt zumindest den
Schultyp. Bei den BMS sind es 47,4
Prozent (viele Jugendliche absolvieren das 9. Schuljahr nicht im Polytechnikum, sondern in einer Fachschule) und bei den BHS 33,9 Prozent – bei der Lehre dagegen „nur“
16,3 Prozent. Oft sind Mängel in der
Beratung Schuld an diesem späten
Erwachen. Viele Talente werden
nicht entsprechend erkannt bzw. gefördert.
Kritik an Kinderund Jugendpsychiatrie
Schwere Kritik an der steirischen Kinder- und Jugendpsychiatrie üben Volksanwalt Günther Kräuter und die Leiterin der zuständigen Experten-Kommission Gabriele Fischer: Bei unangekündigten Besuchen in steirischen Spitälern seien „erhebliche Defizite“ festgestellt worden. Gesundheitslandesrat Christopher Drexler will die Missstände abstellen.
D
Bewiesen ihr Talent: WKO Stmk-Präsident Josef Herk und
Bürgermeister Siegfried Nagl
VCÖ-Mobilitätspreis 2016
An der klimafreundlichen Mobilitätswende arbeiten bereits viele
Unternehmen, Gemeinden, Städte, Schulen und Vereine. Heuer
wurden beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich 347 Projekte für
eine umweltfreundliche Mobilität eingereicht, 42 davon aus der
Steiermark. In der Steiermark gab es heuer zwei Gewinner: Das
Öffi-Jobticket der Holding Graz und das Fahrradleihsystem
WeizBike wurden von Vertretern des VCÖ, Verkehrs- und Umweltlandesrat Anton Lang und den ÖBB mit dem VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark ausgezeichnet.
VCÖ-Experte Markus Gansterer, Holding Graz-Vorstand Barbara Muhr, Verkehrs- und Umweltlandesrat Anton Lang, Ingo Reisinger (Vizebgm. Weiz) und Gerhard Gobiet (ÖBB)
JOURNAL GRAZ 30
Suchtexpertin Univ-Prof.in Dr.in Gabriele Fischer und Volksanwalt Dr. Günther Kräuter
ie Volksanwaltschaft wurde mit einem
UNO-Mandat zum Schutz von Menschenrechten in Österreich beauftragt. Sechs
Experten-Kommissionen besuchen seither
Einrichtungen, in denen es zur Einschränkung der persönlichen Freiheit kommt oder
kommen kann – zum Beispiel Gefängnisse,
Abschiebezentren, Alten- und Pflegeheime,
Einrichtungen der Kinder- und Jugendpsychiatrie oder Krankenhäuser. Auch in der
Steiermark werden regelmäßig unangekündigte Visitationen durchgeführt, zuletzt zum
Beispiel im LKH Graz und im LKH Hochsteiermark. Dabei sind erhebliche Defizite
festgestellt worden, wie Dr. Gabriele Fischer,
Leiterin der zuständigen Kommission, moniert: „Über die letzten Monate haben Fachexperten die Versorgung von psychisch kranken Minderjährigen geprüft - mit einem erschütternden Ergebnis.“ So würde teilweise
auf die Bedürfnisse betroffener Kinder und
Jugendlicher sowie deren Eltern keine Rück-
sicht genommen. Besonders dramatisch stelle sich laut Fischer die Situation in der
Obersteiermark und Süd-Weststeiermark dar.
Die Steiermark habe zudem keinen einzigen
Psychiater als Kassenarzt für Kinder und Jugendliche, es komme zu einer Zwei-KlassenMedizin.
Die Volksanwaltschaft fordert daher eine
stationäre Behandlung Minderjähriger mit
psychiatrischen Diagnosen ausschließlich
auf Stationen der Kinder- und Jugendpsychiatrie, einen Ausbau dezentraler stationärer, tagesklinischer und ambulanter Strukturen, eine Aufstockung der Ausbildungsplätze für Fachärzte und die Einrichtung von
Vertragsfacharztkassenplanstellen für die
Kinder- und Jungendpsychiatrie. Verständnis
für diese Forderungen äußert der zuständige
Landesrat Christopher Drexler: „Die Anregungen werden sehr ernst genommen. Gespräche mit der Sozialversicherung sind im
Laufen!“
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JOURNAL GRAZ 31
JLUSTIZANSTALT
OKALES
GÖLLERSDORF
JUSTIZANSTALT GÖLLERSDORF
Ein Leben in der Anstalt
F
Zugegeben, wir begeben uns mit unseren Justizanstalts-Reportagen auf heikles Terrain: Zum einen versuchen wir
zu vermitteln, wie wichtig ein funktionierendes Justizsystem ist, das Kriminelle ihrer gerechten Strafe zuführt. Zum
anderen wollen wir aufzeigen, wie sehr die Mitarbeiter jeder Anstalt bemüht sind, Straftäter auf den Weg zurück
ins Leben vorbereiten. Die Justizanstalt Göllersdorf, die wir kürzlich besuchen durften, ist weder Krankenhaus
noch Psychiatrie, sondern eine Haftanstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. Leiterin Karin Gruber gewährte uns
seltene Einblicke in das Leben in der Anstalt …
von Waltraud und Daniela Pertzl
I
n unserem Land hat jeder Häftling nach
Verbüßung seiner Haftstrafe das Recht
auf Resozialisierung. Nicht immer gelingt die Wiedereingliederung in die Gesellschaft, manche sind nicht geläutert und werden wieder straffällig. Andere wiederum nehmen die Hilfe von Psychiatern, Psychologen,
Therapeuten an und schaffen es so, wieder
ein „normales“ Leben abseits der Gefängnistore zu führen. In der Justizanstalt Göllersdorf bemühen sich hochqualifizierte Psychiater, Psychologen, Sozialarbeiter, Ergotherapeuten, Sonder- und Heilpädagogen sowie
Musiktherapeuten nach Kräften, den Insassen dabei zu helfen, ihre psychische Erkrankung zu akzeptieren, sich mit ihr entsprechend auseinanderzusetzen und wieder am
gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Die
Justizanstalt ist weder Krankenhaus noch
Psychiatrie, sondern eine Haftanstalt für
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geistig abnorme Rechtsbrecher; wer hier untergebracht ist, wurde durch seine Krankheit
straffällig. In der Anstalt sitzen insgesamt
137 männliche Patienten nach § 21/1 ein, die
Justizwachebeamten sind ausschließlich
männlich, aber es gibt viele weibliche Pflegebedienstete. Geführt wird das Haus wie eine Psychiatrie, die sämtliche Sicherheitsvorkehrungen nach innen und außen aufweist.
Wenn man das schlossartige Gebäude mit
dem liebevoll gepflegten Garten betritt und
zur Direktion geführt wird, glaubt man im
ersten Moment gar nicht, in einem Gefängnis
zu sein. Denn die vielen liebevollen Details
nehmen einem die Scheu, das riesige Gelände zu betreten. Unser zunächst mulmiges Gefühl war rasch verschwunden, als wir mit Karin Gruber, der sympathischen und ebenso
kompetenten Leiterin des Hauses, über ihr
persönliches Engagement sprechen und vieles über die Psyche der Patienten erfahren
durften. Wir unterhielten uns auch mit manchen dort Untergebrachten, die allerdings
teilweise geistig abwesend waren und nicht
antworten konnten oder wollten, weil sie
scheinbar in ihrer „eigenen“ Welt leben.
Zwar kann sich jeder in seiner Abteilung frei
bewegen, man spürt aber die innere Unruhe
dieser Menschen, die eine lange Geschichte
haben und oftmals nicht wissen, warum sie
hier sind und was sie getan haben. Mit dieser
umfangreichen Geschichte, die sicherlich
niemanden unberührt lässt, wollen wir zum
Nachdenken anregen – über die Menschen
hinter Gittern, über ihre Taten und über den
Gesetzgeber, der deren Behandlung vorschreibt.
Hofrätin Mag. Karin Gruber
ist seit 1993 in Göllersdorf, war Leiterin des
Psychologischen Dienstes und übernahm
2004 die Anstaltsleitung. Karin Grubers Beruf
ist gleichzeitig ihre Berufung, sie arbeitet gerne hier und schätzt ihr großes Team. Wichtig
wäre es, dass auch neue, junge Mitarbeiter
dazu stoßen würden, um die Alterspyramide
etwas zu verjüngen, betont die umtriebige
und sehr sympathische Hofrätin, die auch als
„grader Michl“ gilt: Sie fordert Pünktlichkeit
ein, hasst Unehrlichkeit, lobt aber das gute
Klima und den Zusammenhalt im Haus. Privat liest sie gerne Fachliteratur, liebt das Reisen und Kennenlernen anderer Kulturen, aber
auch Strafanstalten in anderen Ländern. Sie
betreibt als Ausgleich zu ihrer Arbeit Sport,
kocht gerne und entspannt sich auch hin und
wieder bei einem Kinobesuch.
rau Gruber, wie sieht Ihr Tagesablauf aus und was ist das Besondere
an Göllersdorf?
Mein Morgen beginnt mit einer Besprechung
bei der ich mich mit meinem Leitungsteam
über den bevorstehenden Tag und seine Aufgaben austausche. Im Anschluss bespreche
ich mit allen Stationsleitern und deren Vertreter die Koordination und Organisation in
den Abteilungen.
Danach geht es zur Visite auf die Akutstation
um alle Neuzugänge oder auch Passanten
(das sind Strafgefangene, die zur psychiatrischen Behandlung zu uns kommen) aus anderen Anstalten kennenzulernen und mit ihnen zu reden. Immer wieder bleibt auch noch
Zeit eine Wohnstation zur wöchentlichen Visite zu besuchen; dies ist notwendig um über
den psychischen Zustand der Patienten bzw.
über deren Entwicklung und Fortschritte Bescheid zu wissen.
Danach folgt der administrative Teil, wobei
dieser Teil immer umfangreicher wird und
viel Zeit kostet. Ich führe aber auch Gespräche mit meinen Mitarbeitern über Verbesserungsmöglichkeiten oder Probleme, sei es
dienstlicher oder auch manchmal privater
Natur. Ich schätze und achte alle meine Bediensteten und versuche mir wenn es die
Zeit zulässt sie so oft es geht anzuhören.
Zeit nehme ich mir immer wieder auch für
Gespräche mit den Patienten, welche mir oft
von sich ganz persönliches erzählen, von einem Ausgang, von Sorgen oder auch von
Ängsten. Diese Gespräche halte ich für äußerst wichtig und ich will den Untergebrachten das Gefühl geben, dass ich sie und ihre
Probleme ernst nehme, dass sie mit mir sprechen können und ich für sie auch da bin nicht nur eine Anstaltsleiterin, die „weit
weg“ ist und die man nicht kennt.
Das Besondere steht für mich
auf drei Beinen:
Das eine ist die Vielzahl an unterschiedlichen
Berufsgruppen – das sind Justizwachebeamte, Pflegebedienstete, Psychiater, Psychologen, Sozialarbeiter, Ergotherapeuten, Sonder- und Heilpädagogen sowie Musiktherapeuten. Hier steht die Zusammenarbeit an
oberster Stelle und das jeweilige Akzeptieren
der anderen Berufsgruppe, denn das Ziel aller ist das Gleiche, nämlich den Untergebrachten zu helfen sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren bzw. ihre psychische Erkrankung zu akzeptieren und sich damit auseinanderzusetzen.
Das zweite Besondere ist das duale Führungssystem, welches wir vor wenigen Jahren
installiert haben und das sehr gut funktioniert.
Das bedeutet, dass zwei Berufsgruppen gemeinsam führen und leiten. Dies beginnt bei
der Leitung. Ich als Psychologin und Psychotherapeutin leite gemeinsam mit meinem
Stellvertreter Obstlt. Manfred Zöhrer, ein Offizier, die Geschicke der Anstalt. Dies wird in
der nächsten Ebene weiter geführt, durch den
Oberpfleger Leopold Teufner, der wiederum
gemeinsam mit dem Traktkommandanten
Horst Placht die Zwischenvorgesetzten für
die Abteilungen sind. Diese wiederum von
einem Abteilungsbeamten und einem psychiatrischen Pfleger geleitet werden.
Das dritte ist wohl das Selbstverständlichste bei
meinem Team, nämlich dass alle gemeinsam ihre Bereiche mit Herz und Verstand leiten.
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Ist diese Strafanstalt anders zu führen?
Ja, sie muss wie eine psychiatrische Einrichtung geführt werden, aber mit allen Sicherheitseinrichtungen, welche eine Justizanstalt
braucht. Wichtig ist, für die kranken Menschen, die uns anvertraut werden, trotz ihrer
Straftat Fingerspitzengefühl zu haben. Es
sind einfach Menschen, die krank sind – es
liegt eine Geisteskrankheit vor. Voraussetzung ist auch mit diesen Menschen arbeiten
zu wollen. Vor 1984 waren diese Leute eben
in der Psychiatrie untergebracht. Mittels des
neuen Gesetzes wurde mit Göllersdorf eine
Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher
gem. §21/1 StGB geschaffen.
Fühlen sich Mitarbeiter oft überfordert?
Natürlich gibt es Menschen, die mit der Zeit
merken, dass sie eventuell überfordert sind.
Anstaltsleiterin Mag. Karin Gruber
Wie würden Sie sich als Mensch
beschreiben?
Ich bin Psychologin und gestalttheoretische
Psychotherapeutin und daraus stammt meine
Grundhaltung Menschen gegenüber bzw. leitet sich daraus mein Menschenbild her.
Meine Führungsphilosophie ist:
Allgemeine Wertschätzung und Achtung
allen Berufsgruppen gegenüber
Offenheit und Zugänglichkeit
Bereitschaft zur zweiseitigen
Kommunikation
Einsatz und Sorge für jeden Einzelnen
in unserem Haus
Ich bin auch Lehrbeauftragte in der Justizwachschule und Seminarleiterin in der Strafvollzugsakademie in Wien.
Was heißt das in der Praxis?
In der Praxis heißt das für mich, dass ich immer bestrebt bin, prinzipiell allen Menschen
vorbehaltlos gegenüberzutreten, ihre erlebte
Wirklichkeit zu achten und zu respektieren.
Ich sorge für angemessene Rahmenbedingungen, damit Einsicht und Verstehen möglich werden und somit die Voraussetzungen
für sinnvolle Veränderungen gegeben sind.
Einsichten allein bewirken aber zu wenig.
Daher haben wir eine große Anzahl an Betreuung- und Behandlungsangeboten geschaffen, welche durch eine Vielzahl von Berufsgruppen durchgeführt werden. Abgesehen vom therapeutischen Angebot bieten wir
auch diverse Vollzugslockerungen, wie z.B.
Ausgänge (begleitete Sozialtrainings, Gruppenausgänge, Unterbrechungen der Unterbringung, …) an. Diese sind als unterstützende Verfahren zur praktischen Erprobung und
Umsetzung gewonnener Erkenntnisse zu verstehen und auch zur Förderung der Selbstverantwortung. Dazu brauche ich auch alle Berufsgruppen - Pflegebedienstete, Justizwache
und Fachdienste.
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Großteil zeigt großes Interesse.
Ist der Job hier gefährlicher
als in einer „normalen“ Justizanstalt?
Ich glaube es nicht, weil wir unsere Patienten gut kennen und auch gut einschätzen
können, sprich eine professionelle Nähe aufbauen. Gefährlicher wäre es, wenn wir die
Patienten nicht ausreichend kennen würden.
Wenn ihre Sorgen, Probleme und deren
Ängste uns fremd sind, dann kann ich sie
nicht einschätzen. In einer anderen Justizanstalt kennt man ja nicht jeden persönlich
und weiß auch nicht, was in ihm vorgeht.
Bei uns entstehen sicherlich soziale und
emotionale Bindungen, da man die
Insaßen ja jahrelang kennt. Da kommt man
eben mit einigen gut klar und andere machen
es einem besonders schwer.
Die Justizanstalt Göllersdorf ist eine Sonderanstalt des
österreichischen Strafvollzuges für abnorme Rechtsbrecher
Diese wechseln dann oft in eine andere Einrichtung. Dann gibt es vermutlich einige, die
sich sehr gefordert erleben, im Prinzip aber
hier wohl fühlen. Und dann gibt es wahrscheinlich jene, die nicht sehen, wie belastend der Job eigentlich wirklich ist. Manche
nehmen dann Supervision in Anspruch, viele
aber leider nicht.
Ist „Betriebliche Gesundheitsförderung“
ein Thema in Ihrem Haus?
Selbstverständlich. Wir sind vor 2 Jahren mit
der Krankenkasse in ein Projekt eingestiegen, welches heuer im Herbst endet, wo für
die Bediensteten ein spezielles Programm
angeboten wurde. Es fängt mit gesunder Ernährung an und hört auf bei Workshops zum
Thema „Seelische Gesundheit“. Nicht jeder
Bedienstete nimmt daran teil, was auch gleichermaßen bei Supervision so ist. Aber der
Ist die Maßnahme keine Verurteilung?
Genau, denn das Gericht spricht diesen Täter
frei von der Schuld, weil er für die Tat eben
auf Grund seiner Geisteserkrankung nicht
verantwortlich gemacht werden kann. Der
Täter bekommt keine Strafe ausgesprochen,
sondern die Maßnahme. Das heißt, wenn jemand eine Tat begeht, die mit einer ein Jahr
übersteigenden Freiheitsstrafe bedroht ist
und er nicht bestraft werden kann, da er sie
unter dem Einfluss eines die Zurechnungsfähigkeit ausschließenden Zustandes begangen
hat, verkürzt gesagt, weil er eine geistige Erkrankung hat, und zu befürchten ist, dass er
eine weitere mit einer Strafe bedrohte Handlung mit schweren Folgen setzt, erhält er die
Maßnahme gem. § 21/1 StGB. Schuld setzt
ja voraus, dass ich Selbstbestimmungsfähigkeit besitze. Hier ist es so, dass ich aus diversen Gründen psychisch nicht in der Lage bin,
das Unrecht der Tat einzusehen oder nach
dieser Einsicht zu handeln. Unsere Patienten
nach §21/1 StGB sind zum Zeitpunkt der Tat
nicht zurechnungsfähig – sie sind also
KRANK. Das Forensische Zentrum in Asten
ist mit uns vergleichbar, wenngleich wir
strengere Strukturen haben. In der Justizanstalt Mittersteig sind diejenigen die nach §
21/2 StGB verurteilt wurden, aber zur Tatzeit
zurechnungsfähig waren. Der Unterschied
liegt immer in der Zurechnungsfähigkeit.
Menschen, welche die Maßnahme verhängt
bekommen haben, dürfen laut Gesetz nicht
mit Strafgefangenen angehalten werden.
Was ist eigentlich der Unterschied
zwischen Haft und Anhaltung?
Die Haft ist zeitlich ausgesprochen und die
Anhaltung dauert eben bis zur Gesundung,
bis ein Gutachter ein positives Gutachten erstellt. Aber die Anhaltung nach § 21/1 StGB
kann wie gesagt ein Leben lang dauern.
Kann sich ein Täter so verstellen, dass er
als unzurechnungsfähig eingestuft wird,
um für seine Tat eine andere Art der Bestrafung zu bekommen?
Möglich, dass er es probiert, aber das stellen
Gutachter bzw. Psychiater fest – nicht wir
hier in Göllersdorf. Bei uns ist es dann sicher
nicht so einfach wie man vielleicht annimmt,
da er dann trotzdem den gesamten Prozess
durchlaufen wird. Das beginnt mit einer Basisgruppe bis hin zu verschiedenen Therapien. Also ist es gar nicht möglich, dass er
nach ganz kurzer Zeit wieder in Freiheit ist.
Das kam noch nie vor.
Sind alle hier geisteskrank?
Alles was darunter fällt, aber diese Menschen
sind keine Monster. Es handelt sich hier um
psychisch kranke Menschen, die eben leider
angehalten werden müssen. Wir bekommen
hauptsächlich die schwierigeren Fälle und
das ist unter den Schizophrenen hauptsächlich die Gruppe der Paranoid- Schizophrenen, die sind einfach gefährlicher als die anderen. Natürlich sind in unserem Haus
schon speziellere Menschen dieser Art, weil
sie auch in ihrer Erkrankung eine strafbare
Handlung begangen haben. Schizophrenie
ist ein Sammelsurium an kognitiven Störungen, in dem Menschen Probleme im Denken,
Wahrnehmen und Fühlen haben. Das sind die
drei häufigsten Bereiche, wo Störungen auftreten können. Und wenn diese Symptome
mit Medikamenten gut behandelt werden,
und der Stoffwechsel im Gehirn im Lot ist,
funktioniert das Ganze wieder ganz gut. Aber
nur weil man psychisch krank ist, heißt das
nicht, dass man dumm ist. Es gibt ja auch
viele geisteskranke Menschen, die völlig ungefährlich sind und vielleicht nie in eine
Psychiatrie müssen, weil sie einfach das
richtige Medikament bekommen. Aber wenn
diese Menschen wieder aufhören, ihre Medikamente zu nehmen, ist es sehr schwierig sie
davon zu überzeugen, dass sie leider krank
sind und Störungen haben und ihre Medikamente nehmen müssen um, ein „normales“
Leben zu führen.
Wie reagieren Patienten
auf verschiedene Medikamente?
Es gibt halt leider bei chronischen Erkran-
kungen Dauernebenwirkungen, als Beispiel
kann die Pillendreherbewegung angeführt
werden. Das heißt, der Daumen wird rhythmisch bewegt und kann nicht ruhig gehalten
werden. Aber natürlich gibt es leider noch
viele andere Nebenwirkungen. In unserem
Haus versuchen wir, uns bei der Medikamentenvergabe an eine niedrigere Dosis anzunähern. Das ist leider nicht immer möglich, weil jeder Patient anders ist und reagiert.
Dauert die Unterbringung für immer?
Theoretisch ist es möglich, für immer hier zu
bleiben, denn die Maßnahme § 21/1 kann
durchaus ein Leben lang andauern. Natürlich
sind wir bemüht, Patienten so bald wie möglich auf die Freiheit vorzubereiten. Aber es
gibt auch einige, die überhaupt nicht nach
draußen wollen, weil sie mit der „neuen
Welt“ nicht mehr zurecht kommen würden.
Für diese Menschen wird dann ein betreuter
Platz gesucht und auch meist gefunden.
Wann kann der Untergebrachte das erste
Mal um Entlassung ansuchen, oder wer
entscheidet dies?
Wir schreiben jährlich an das zuständige
Vollzugsgericht die so genannte Eingabe, in
der wir über die therapeutischen Entwicklungen berichten. Ist diese von unserer Seite positiv formuliert, kann und wird das Gericht
ein Gutachten von einem psychiatrisch beeideten Sachverständigen einholen. Ist die
Eingabe negativ formuliert, verlängert sich
der Aufenthalt um ein weiteres Jahr.
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Akutstation, Wohnstation, Werkstätten ...
lative Persönlichkeitsstörung“ hat, kann es
mühsam sein. Dieser beschwert sich über alles und jedes. Beschwerden werden natürlich
genau und ernst abgearbeitet, obwohl man
genau weiß, sie unbegründet sind. Und es
gibt auch immer wieder Patienten, welche
schwer miteinander auskommen – da streben
wir dann eine Verlegung auf eine andere
Wohnstation an.
Wie viele Ausländer
bzw. Nationen sitzen hier ein?
27 Prozent nicht österreichische Staatsbürger
aus 24 Ländern.
Wohnstation 1A
Was ist das Besondere an 1A?
Abteilungskommandant Siegfried König
kam bereits als junger Justizwachebeamter
nach Göllersdorf und leitet die Abteilung 1A
im Dualsystem mit Krankenschwester Margarita Zehetmaier. Es ist eine schwierige Abteilung mit fünf Angehaltenen, die sich auf
der Wohnstation frei bewegen können und in
Einzelzimmern untergebracht sind. Weil sie
Ruhestörer sind und in der Nacht oft aufstehen, können sie auf der allgemeinen Station
nicht untergebracht werden. „Die Therapeuten kommen hierher und arbeiten mit den Patienten einzeln, weil sie nicht gruppenfähig
sind“, erklärt uns Siegfried König.
eine eigene Einheit)mit 20 bis 22 Patienten
und ein Dienstzimmer in dem die Mitarbeiter sich laufend um diese Menschen kümmern. Wir haben weniger Einzelzellen, sondern mehr Zwei- bis Dreibettzimmer auf diesen Stationen. Im Idealfall kommen Patienten mit der gleichen Erkrankung auf eine
Wohnstation (z.B. eine Station mit hauptsächlich schizophrenen Patienten), aber es
gibt natürlich auch Mischstationen. Viele
möchten in Mehrbettzimmern wohnen, weil
sie gerne eine Ansprache haben. Andere wären wieder lieber in einer Einzelzelle, aber
hier sind wir örtlich begrenzt.
Entstehen unter
Häftlingen Freundschaften?
Oja schon, jeder braucht Freunde.
Margarita Zehetmaier und Siegfried König
Was ist eine Akutstation?
Auf dieser Station werden Neuzugänge und
Akutfälle untergebracht. Mit Neuzugängen
werden anfangs Gespräche mit allen Fachdiensten geführt um eine erste Einschätzung
und Diagnose zu treffen. Des Weiteren unterläuft der Patient einen psychologischen
Test und nimmt an Gruppengesprächen teil,
die angeboten werden. Wenn wir dann wissen, was er braucht, kommt er nach einer
Eingewöhnungs- und Kennenlernphase auf
eine der sechs Wohnstationen.
Was sind Wohnstationen?
Es gibt sechs Wohnstationen (jede ist für sich
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Werden auch hier Zellen gefilzt und Dinge
gefunden, wie z.B. Handys, Drogen oder
Dinge, die als Waffe verwendet werden
können?
Ja, es gibt regelmäßige Visitierungen und Kontrollen der Räumlichkeiten. Bei unseren Patienten sind es nicht Handys und dergleichen, sondern wenn hin und wieder mal gefunden wird,
dann sind es Tabletten, die sie sammeln, um diese eventuell an einen anderen Patienten in
Tausch für eine Zigarette weiterzugeben.
Werden Vergehen bestraft?
Wie in allen Justizanstalten gibt es die Ordnungswidrigkeit und die Ordnungsstrafe.
Wenn jemand aber vom Arzt attestiert bekommt, dass er unzurechnungsfähig ist, bekommt er keine Ordnungsstrafe.
Gibt es besonders lästige Insassen, die sich
ständig beschweren, oder anderen einfach
das Leben schwer machen?
Ja, die gibt es. Wenn z.B. einer eine „ queru-
Können sich die Insassen auch
elektronische Geräte kaufen?
Natürlich ist es möglich, sich nach Ansuchen
bei der Stationsleitung einen CD-Player oder
ein Radio zu kaufen. Ob das Ansuchen genehmigt wird, hängt von der Entscheidung
der Stationsleitung ab. Bestellungen werden
dann ausschließlich über einen Katalog abgewickelt. Fernsehgeräte stehen nur in den
Aufenthaltsräumen zur Verfügung. Hier befinden sich auch DVD-Player und natürlich
können auch Videos (Mit einer Alterbeschränkung bis 12 Jahre) von Patienten angekauft werden.
Sind in Göllersdorf auch „normale“
Strafgefangene untergebracht?
Ja, wir haben auch 29 ganz normale Strafgefangene, die in einem eigenen Stockwerk untergebracht sind. Diese haben sich freiwillig
gemeldet, hierher zu kommen, und haben
meist nur eine kurze Strafdauer. Sie kommen
mit den kranken Insassen nicht zusammen.
Sie sind in der Reinigung, Küche usw. tätig
und helfen mit, den Alltag in der Justizanstalt am Laufen zu halten.
Waltraud Pertzl im Gespräch mit Gertrude Schießwohl und Monika Müllner
W
ir treffen in der Station für Sonder- und Heilpädagogik auf Monika Müllner (50), die von Beruf
diplomierte Krankenschwester und Behinderten-Fachbetreuerin ist und seit sieben Jahren in Göllersdorf arbeitet. „Wir strukturieren unsere Insassen“, betont sie im Gespräch
mit Journal Graz, „das heißt, sie haben Anwesenheitspflicht, müssen pünktlich kommen und etwas tun.“ Selbst Produziertes darf
auf Märkten verkauft werden, die Insassen
haben geregelte Pausen und arbeiten nach einem Belohnungssystem. Wer die Woche über
seine Termine eingehalten, gearbeitet und etwas geleistet hat, wird freitags etwa mit Kaffee und Kuchen „entschädigt“. Das kleine
Arbeitsgeld wird dann am Monatsende ausgezahlt. Wenn jemand nicht zur Arbeit
kommt oder nichts leistet, gibt es nichts.
Gertrude Schießwohl (60) ist seit 25 Jahren in der Justizanstalt Göllersdorf als Ergotherapeutin beschäftigt. Sie liebt ihren Beruf
wie keinen anderen, weil er sie erfüllt: „Es
gibt so viele Therapien und Gruppen, die
den Untergebrachten auf die richtige Spur
bringen sollen“, erklärt sie. Sowohl Insassen
als auch Betreuer seien einem ständigen
Lernprozess ausgesetzt, „selbst kleine Erfolge können die Insassen bereits ein Stück vorwärts bringen.“ So würden Aggressionen abgebaut und das Selbstwertgefühl gesteigert.
Alois Heichinger ist gelernter Gastronom
und Betriebsleiter der Anstaltsküche, in der
11 Insassen des „normalen“ Strafvollzugs arbeiten. Täglich müssen bis zu 180 Essen zubereitet werden, die sowohl Insassen als auch
Beamte konsumieren: „Ich fordere gute Ar-
beit, muss mir Respekt verschaffen“, betont
Alois Heichinger, der vorher 15 Jahre auf der
Akutstation tätig war.
Strafgefangener Karl F. (27) hat sich freiwillig nach Göllersdorf gemeldet, ist als gelernter Bäcker in der Küche tätig und kennt
das Gefängnisleben aus anderen Anstalten:
Viermal saß er wegen diverser Drogendelikte
bereits ein, insgesamt acht Jahre lang. Viereinhalb Jahre unterzog er sich einer Drogentherapie, und jetzt blickt er mit Optimismus
in die Zukunft: In sieben Monaten wird er
Vater. Chance auf eine frühzeitige Entlassung hat er wegen seiner Vorstrafen jedoch
keine.
Justizwachkommandant Manfred Brandl
führte uns durch das Haus und vermittelte
uns verschiedenste Eindrücke. Brandl genießt mit seinem kompetenten und humorvollen Wesen hohes Ansehen sowohl bei den
Kolleginnen und Kollegen, als auch bei den
Insassen. Brandl ist Zwischenvorgesetzter im
Haus, steht also zwischen der Leiterin der
Anstalt und dem Personal, wie der Stationsführerin, den Abteilungskommandanten,
dem Pflegepersonal usw. Er nimmt Einteilungen vor, spricht Lob, aber auch Rügen
aus, wenn es sein muss.
Der gelernte Industriekaufmann ist Göllersdorfer und kam in die Justizanstalt, weil
schon sein Vater hier arbeitete: „Ich war ein
Bub vom Land und kannte das Haus schon
von Erzählungen meines Vaters“, erzählt er,
„außerdem liebe ich es, mit Menschen zu arbeiten.“ Brandl ist schon seit 37 Jahren hier
beschäftigt und „wird auch hier in Pension
gehen“ (lacht). Das Beamtengesetz erachtet
er als nicht mehr zeitgemäß und sieht hier
Reformbedarf. „Wir können perfekt miteinander umgehen, weil ich den Menschen sehe. Alles andere interessiert mich nicht“, betont der Kommandant, der vorgefasste Meinungen ablehnt.
Natürlich muss er die Vorgeschichte jedes
Insassen kennen, damit er nicht selbst zum
Opfer wird. „Uns darf man nie mit anderen
Anstalten vergleichen, denn bei uns zählt die
Krankheit, da ist das Delikt sekundär“, so
Brandl. Er ist seit 13 Jahren Kommandant
und war vorher in der Verwaltung tätig. Daher kennt er einfach alles und jeden. „Erfolge
sieht man bei Patienten, wenn man genau
hinschaut, aber man muss eben hinschauen.
Die Rückfallsquote liegt in unserem Haus bei
zwölf Prozent.“ Entspannen kann er sich zu
Hause und bei der Jagd.
èèè
Manfred Brandl mit Daniela Pertzl am Weg zu den Untergebrachten
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JUSTIZANSTALT GÖLLERSDORF
Gespräche mit Untergebrachten laut § 21/1
Dr. K. (Eigentitulierung) ein Intelligenter zwischen Genie und Wahnsinn .....
„Dr. K.“ ist seit sechs Jahren in Göllersdorf
untergebracht und hat, wie er sagt, noch eineinhalb Jahre abzusitzen; entscheiden werden das aber Ärzte und Gutachter. Er spricht
äußerst gewählt, zittert mit seinen Händen,
lebt in seiner eigenen Welt. Hier ist er wegen
geringfügiger Delikte: Er begann Zahlungen
einzustellen, war Zechpreller und ein Dieb.
„Ich hätte die Ware ja auch bezahlen können,
aber ich wollte provozieren und aufzeigen,
dass es so nicht geht“, behauptet er. Er fühlt
sich als sehr wohlhabend, nachdem ihm der
Vatikan einen sehr hohen Geldbetrag überwiesen hätte, und gibt an, mit vier Frauen
verheiratet zu sein. „Ich gehöre nicht in eine
Haftanstalt, sondern in den Vatikan. Denn ich
bin Nuntius und Kardinal“, berichtet er aus
voller Überzeugung. Außerdem habe er viele
Kontakte zu Geheimdiensten und verfüge
über außergewöhnliche mediale und telegene
Fähigkeiten. Auf die Frage, ob er die Federn
auf seiner Kappe hier gefunden habe, antwortet er: „Nein, die habe ich mir als großer
Häuptling erworben, die hat mir der Vatikan
geschickt“. Die Österreicher hält er für „deppert“, er verfüge über eine eigene Presselady
und habe mehrere Nationalitäten. Auch wenn
er auf uns seltsam wirkt – sich selbst erachtet
Dr. K. als „normal“.
Christoph Maria K. ist unser nächster Gesprächspartner auf einer offenen Wohnstation. Er ist schwer zu verstehen, da er unter
dem Einfluss starker Medikamente steht. Er
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ist gerade 54 Jahre geworden, wir stellten uns
mit einem Geburtstagsgeschenk ein. Er ist
seit elf Jahren wegen eines schweren AnlassDeliktes hier, weil er etwas erzwingen wollte
und eine Frau dabei verletzt hatte. Der Insasse stammt aus sehr gutem Haus, hat studiert,
seine Eltern kommen ihn regelmäßig besuchen. Als er im Gerichtssaal saß und sein Ur-
teil hörte, war er froh, dass es vorbei war, wie
er erzählt: „Ich wusste nun, ich komme ins
Gefängnis, aber was mit mir passiert, das
wusste ich nicht.“ Jeden Tag steht er um 7.15
Uhr auf, um Ordnung zu machen, aber einmal in der Woche macht er gründlich sauber.
„Wir sind zu zweit in der Zelle, und ich komme mit meinem Zellengenossen ganz gut
aus“, berichtet K, „auch wenn er mich sehr
fordert, weil er immer im Kreis geht“. Das
sei wahrscheinlich die Nebenwirkung der
Medikamente. Er liebt die Musik, schreibt
Texte von Reinhard Mey ab, singt und spielt
dazu auf der Gitarre, auch für uns. „Ich gehe
sehr gerne ins Freie, weil ich sehr sportlich
bin“, sagt Christoph Maria K., „aber durch
die Depotspritzen bin ich ziemlich eingeschränkt, denn ich kann keinen Sport mehr
machen.“ Auf die Frage, ob er täglich duschen würde, kam spontan ein „Naaaaa“, er
wasche sich nur zweimal die Woche. Solange das Wetter aber mitspielt, duscht er im
Freien, wenn die Duschen funktionieren. Er
benutzt auch die einzige Waschmaschine auf
der Station und reinigt die Wäsche für andere
Mitbewohner: „Die wollen mir dann immer
was schenken, aber ich nehme es nicht.“ Hr.
K. meint, auf unterschiedlichen Erden zu
wohnen – im Moment befindet er sich auf
der dritten Erde und muss dort erst den Weltschmerz erfahren …
Werner S. „Hinter Gittern“ kennengelernt
Christoph Maria K. ist der Ordnungs-Freak der Abteilung
Werner S. hat eine gewählte Aussprache und ist mit Insassen und Beamtern immer per „Sie“
haben wir auch einen prominenten Insassen,
und zwar einen „echten“ Mister Vienna, 54
Jahre alt und „Stier“, wie er sagt. Er lebt in
einem sehr ordentlichen Drei-Mann-Zimmer,
in dem sein Sitzplatz mit CDs , Radio, Kopfhörer usw. dekoriert ist. Seit 2001 sitzt der
Mann hier ein, weil er immer wieder Gewalttaten verübt hatte, nachdem ihm dies angeblich Stimmen „befohlen“ hatten. Die letzte
Gewalttat war insoferne gravierend, als der
ehemalige „Mister Vienna“ unter Alkoholund Medikamenteneinfluss jemanden mit einem Messer verletzte. „Jährlich haben wir
beim Richter eine Anhörung, der dann entscheidet, wie weit wir gesundheitlich fortgeschritten sind und ob man bereit für einen
Freigang ist“, berichtet uns der Patient. Ihn
störe es nicht, mit mehreren ein Zimmer zu
teilen, im Gegenteil. Er liebt Musik und
raucht gerne, erzählt er uns, Fernsehen gibt
es nur im Gemeinschaftsraum, was ich kaum
annehme. „Ich habe auch das Ziel, dass ich
wieder einmal eine Unterbrechung der Unterbringung bewilligt bekomme“, sagt der
54-Jährige, „dabei handelt es sich um einen
Ausgang mit Begleitung von bis zu 14 Tagen,
aber das entscheidet die Anstaltsleitung.“ Die
Unterbrechung wurde ihm einst gestrichen,
nachdem er während des Ausgangs seine
zweite Tat begangen hatte. Er nimmt nicht
viele Medikamente und gibt an, für seine Taten gebe es keine Entschuldigung. Der gelernte Maschinenschlosser fühlte sich dafür
selbst verantwortlich und bereute sein Vorgehen auch. Mit seiner Mutter pflegte er weiterhin einen guten Kontakt, er dürfe sie immer wieder besuchen. Sein Tag beginnt um
7.30 Uhr, nach der Medikamentenausgabe
fungiert er als Hausarbeiter oder arbeitet in
einem Unternehmerbetrieb. „Es steht in den
Sternen, wann ich wieder rauskomme, aber
ich glaube daran“, bekräftigt er am Ende unseres Gespräches. „Ich könnte dann in Wien
sogar bei einem Bekannten in der Konditorei
arbeiten...“
Sarkusse M. ist ein dunkelhäutiger, großer,
starker Mann. Er kommt uns entgegen und
macht dabei einen weggetretenen Eindruck.
Er schaut uns mit großen Augen an, redet
langsam und hat gerade Geburtstag. Es ist
Ausspeisungstag, und es fehlt ihm das Geld,
etwas zu kaufen. Wir geben ihm daher als
Dankeschön für das Gespräch eine Schachtel
Zigaretten, über die er sich sichtlich freut,
aber seine Bewegungen sind langsam und die
Gesichtszüge ändern sich kaum. Warum er
hier ist, ist schnell erklärt: Während eines
Wutanfalls schlug er sämtliche Scheiben eines Fast-Food-Restaurants ein, leistete dann
Widerstand gegen die Staatgewalt und wurde
festgenommen. Auch während der Haft ließ
er sich schon zweimal etwas zu Schulden
kommen, griff Beamte an. Er gilt als jähzornig, lebt in einer „anderen“ Welt und hörte
schon als Kind Stimmen.
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ANZEIGE
P
räsident Franz Titschenbacher:
„Steirisches Kürbiskernöl zieht
bahnbrechende internationale
Spuren.“ Und ÖSV-Shooting-Star
Conny Hütter: „Bin mit steirischem
Kürbiskernöl aufgewachsen und
möchte dazu beitragen, dass
es noch bekannter wird.“
ANDREAS CRETNIK, FRANZ LABUGGER,
CONNY HÜTTER UND FRANZ TITSCHENBACHER
Landesrat Johann Seitinger, Landwirtschaftskammer Steiermark-Vizepräsidentin Maria Pein, Gemüsebauobmann Fritz Rauer, KäferbohnenKönigin Michaela Summer und Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher
Steirische Kürbiskernöl-Botschafterin
Shooting-Star Conny Hütter
Franz Titschenbacher: Top-Sportlerin ist
weltweite Botschafterin für steirisches Kürbiskernöl. Das Grüne Gold der Steiermark
gibt ordentlich Gas und zieht in der kommenden Weltcup-Saison bahnbrechende internationale Spuren. „Top-Sportlerin Conny Hütter
wird steirisches Kürbiskernöl schon ab September mit im Gepäck haben und dieses steirische Spitzenprodukt in allen Weltcup-Destinationen als Kürbiskernöl-Botschafterin präsentieren“, freut sich LandwirtschaftskammerPräsident Franz Titschenbacher. Und weiter:
„Diesen Job wird sie mit Sicherheit bestens erfüllen, stammt sie doch selbst von einem Bauernhof mit Kürbisanbau. In allen Weltcup-Austragungsorten wird Conny Hütter die lokalen
Tourismusgrößen, Hoteliers sowie Gastrobetreiber und Küchenchefs vom steirischen Kürbiskernöl begeistern.“ Ihren ersten Einsatz hat
sie bereits ab 1. September beim dreiwöchigen
Übersee-Trainingslager in La Parva, Chile. Ihre Überzeugungsarbeit setzt sie dann beim
Weltcup-Auftakt am 22. Oktober in Sölden sowie bei den folgenden Weltcup-Rennen fort.
Conny Hütter: Bin mit dem steirischen Kernöl aufgewachsen und möchte dazu beitragen, dass es noch bekannter wird. „Ich bin
sehr heimatverbunden und achte bei meiner Ernährung auf regionale Lebensmittel. Als Steirerin bin ich sozusagen mit dem Kernöl aufgewachsen und es ist für mich zum unverzichtbaren Produkt geworden“, sagt die Speed-Spezialistin. Und weiter: „Es gibt bei mir kaum einen Salat ohne Kernöl – es sei denn, ich bin im
Ausland unterwegs, dann muss ich leider des
Öfteren ohne das Grüne Gold auskommen.
Wenn es möglich ist, habe ich aber selbst immer eine kleine Flasche mit und ich merke dabei sehr oft, dass viele meiner Kolleginnen im
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Skizirkus, aber auch Hoteliers nach dem Kernöl fragen.“ Und für Conny Hütter steht fest:
„Das Steirische Kernöl kennt man über unsere
Grenzen hinaus. Ich möchte nun als Botschafterin einen Teil dazu beitragen, dass es noch
bekannter wird und freue mich auf eine spannende Zusammenarbeit in den nächsten Jahren!“
Labugger: Riesenfreude über Kooperation.
„Wir freuen uns darüber, dass wir mit Conny
Hütter eine Top-Sportlerin als Kernölbotschafterin gewinnen konnten“, betont Franz Labugger, Obmann der Gemeinschaft Steirisches
Kürbiskernöl. Und weiter: „Mit dieser Partnerschaft ist unser Produkt ab sofort bei allen
Weltcup-Standorten präsent und dadurch soll
die Bekanntheit des Grünen Goldes im Ausland weiter steigen.“
Andreas Cretnik, Geschäftsführer der Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl: „Genau rechtzeitig zur nahenden Herbst-Wandersaison kommt der Kernölschuh in den Verkauf.
Unser Partner in diesem Bereich ist die bekannte Firma Dachstein Schuhe, die für uns einen qualitativ hochwertigen und modisch ge-
stylten Wanderschuh mit steirischen Elementen produziert hat“, unterstreicht Cretnik. Und
er betont: „Auch die Planung für das Kürbiskernölchampionat läuft bereits auf Hochtouren. Neben Conny Hütter konnten wir auch einen deutschen TV-Koch als Stargast gewinnen.
Für die musikalische Umrahmung sorgt
Dancing-Star Georgij Makazaria mit seinem
Russian Gentlemen Club. Dazu wird es ein Benefizspiel des Nationalteams der Gastronomie
mit vielen Haubenköchen gegen eine Kernölauswahl geben.“
Dynamischer Exportmarkt. „2016 wurden in
der Steiermark über 16.746 Hektar Kürbisse
angebaut. Die Freude über die Rekordanbaufläche wurde aber durch zahlreiche Wetterkapriolen (Frost, Hagel, Starkregen) getrübt.
Über 3.500 Hektar sind davon teilweise massivst betroffen. Erfreulich ist aber, dass sich die
Absatzentwicklung 2016 sehr positiv fortsetzt“, unterstreicht Obmann Franz Labugger.
Teilweise konnten die Absatzmengen im zweistelligen Bereich gesteigert werden. Dazu Labugger: „Der Exportmarkt entwickelt sich dynamisch. Vor allem in südostasiatischen Ländern wie Korea entwickelt er sich dank ‚Homeshopping‘ sehr gut. Diesen neuen Märkten,
aber natürlich auch unseren treuen Kunden,
können wir ein erstklassiges Produkt in der
Flasche garantieren.“
EU-Herkunftsschutz für steirische Käferbohne
Österreich hat eine 17. geschützte Bezeichnung: Die Steirische Käferbohne wurde von der Europäischen Kommission
als geschützte Ursprungsbezeichnung veröffentlicht. Damit wurde neben der Pöllauer Hirschbirne, die 2015 als
geschützte Ursprungsbezeichnung eingetragen wurde, und der Heumilch, die seit März als garantiert traditionelle
Spezialität geschützt ist, in kurzer Zeit eine weitere österreichische Bezeichnung EU-weit geschützt.
D
ie Bezeichnung „Steirische Käferbohne“ bezieht sich auf zweifärbig gefleckte oder marmorierte Bohnen, die in der Steiermark angebaut werden. Sie werden sowohl
als Rohware, frisch oder getrocknet, als auch
essfertig verkauft. „Der EU-Herkunftsschutz
‚Geschützte Ursprungsbezeichnung g.U.‘ sichert die steirische Käferbohne als Original
vor ausländischen Billigstkopien und Plagiaten, insbesondere auch aus China, deren Produktionsmethoden für heimische Verhältnisse fragwürdig sind“, betont Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher.
Denn steht künftig auf dem Etikett „Steirische Käferbohne g.U.“, sind garantiert steirische Käferbohnen aus qualitätsgesicherter,
steirischer Herkunft drinnen. Trittbrettfahrern werde damit ein Riegel vorgeschoben.
Die Nachfrage nach steirischen Käferbohnen ist größer als die derzeitige Produktion. Nur etwa zehn Prozent des österreichischen Marktes oder rund 500 Tonnen werden durch steirische Käferbohnen gedeckt.
Titschenbacher: „Diese Luft nach oben wollen wir gezielt nutzen. Daher wollen wir mittel- und langfristig die Anbauflächen auswei-
ten. Das stärkt innovative steirische Bauernhöfe!“ Für Agrarlandesrat Johann Seitinger
sind starke Marken und geschützte Herkunftsbezeichnungen ein wichtiges Signal,
um den guten Ruf der Steiermark als kulinarische Schatzkammer weit über die Grenzen
hinaus zu stärken: „Wir können stolz darauf
sein, dass neben dem Steirischen Kürbiskernöl, dem Steirischen Kren und der Pöllauer
Hirschbirne nun auch die typisch Steirische
Käferbohne von der Europäischen Union in
den elitären Kreis der geschützten Produkte
aufgenommen wurde.“
LODENWALKER „KERNÖL“
Der Lodenwalker „Kernöl“ ist online auf
www.dachsteinschuhe.com oder
bei Trachten Trummer,
8093 Dietersdorf am Gnasbach 76,
erhältlich.
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Ein Kindergarten reißt soziale Gräben auf!
Foto: Fischer
Nein, wir haben im Land nicht nur Sorgen mit fehlenden Arbeitsplätzen, einer Bundespräsidenten-Stichwahlposse oder mit Flüchtlingen, die unsere Gesellschaft auf eine harte Probe stellen.
Nein, wir haben auch richtig hausgemachte Probleme. Vor allem jene Bürger einer Einfamilienhausidylle in Gösting, die einen Kindergarten vor die Nase gesetzt bekommen haben.
E
personen, die sich gerne vor dem Kindergarten
zu (für viele Pensionisten noch nachtschlafener
Zeit) lautstark austauschen. Und dann gilt es für
die Anrainer noch, sich aus ihren Gärten selbst
auszusperren, wenn zur Spielstunde im Freien
nebenan getobt wird. Das sind vielleicht kleine
Aufgespießt
... von Ulli Glettler
Sorgen, vor allem für jene, die nicht betroffen
sind, die allerdings zu ganz großen Zerwürfnissen führen können. Es werden unglaublich viele
Aggressionen von amtlicher Seite geschürt. Es
wird zu vielen Anzeigen kommen, weil (wie in
diesem Fall, so habe ich gelesen) eine Privatstraße genutzt wird, wenn Fahrzeuge unerlaubt parken und der Lärmpegel bestimmt erlaubte Grenzen überschreitet. Was hat die Stadt Graz davon,
wenn sie Einrichtungen wie Kindergärten und
auch Kochschulen (ja, sie lesen richtig) in reinen
Wohnsiedlungen erlaubt? Auch wenn ihr das
Gesetz grünes Licht gibt, so muss es doch eine
Instanz geben, die die sozialen Konsequenzen
solcher Entscheidungen berücksichtigt. Es kann
doch nicht sein, dass immer nur dem Gesetz Genüge getan wird, ganz egal, mit welchen Folgen
die Bürger leben müssen. Ich mache mir überhaupt Sorgen um die alten, klassischen Wohnhaussiedlungen, die zunehmend von Mehrparteien-Silos eingekerkert werden. Auf 1000 m2Parzellen, früher die klassische Größe für Einfamilienhäuser, wachsen plötzlich Mehrgeschossbauten. Statt mit dem Nachbarn von früher auf Augenhöhe zu kommunizieren, blicken
plötzlich 30 Augenpaare in das eigene Badezimmer. Nur am Rande sei noch erwähnt, dass man
sich auch über die Optik vieler (privater und
kommunaler) Bauprojekte wundern muss. Sind
die Abstände zu den Anrainern eingehalten, werden alle optischen Geschmacksgrenzen überschritten. Beispiele dafür gibt es genug. Schade,
weil Wohnbau auch Wohnkultur ist.
„40 Jahre Reise zum Regenbogen”
Circus Roncalli kommt mit Jubiläumsshow nach Graz
M
it einer fulminanten Tournee quer durch
Österreich feiert der Circus Roncalli sein
40-jähriges Jubiläum. Für seine poetische
„Reise zum Regenbogen“ hat Circus- Gründer
Bernhard Paul die besten Artisten, Clowns und
Akrobaten der Welt zu einem poetischen und
berührendem Programm zusammengeführt ein Dankeschön an und eine Verneigung vor
dem österreichischen Publikum.
„Ich bin quer durch die ganze Welt gereist, – habe Circus-Schulen und Festivals
besucht und die besten Künstler, die es derzeit gibt, extra für diese Tournee engagiert.
Vor 40 Jahren haben wir Circus neu definiert
– jetzt geht es darum, die Zukunft neu zu erfinden. Ich lade Sie ein, mir auf die Reise
zum Regenbogen zu folgen. Sie werden Dinge sehen, die Sie noch nie zuvor gesehen haben“, verspricht Bernhard Paul.
Millionen Menschen hat Roncalli in den
vergangenen Jahrzehnten in ganz Europa –
von Moskau bis Paris über Berlin, Amsterdam, Köln und Wien – mit seiner unverwechselbaren Poesie, Akrobatik und Clownerie
verführt und Menschen zu Circus-Fans gemacht, die es vorher nicht waren.
„Glücklich macht mich, wenn ein Paar
streitend ins Zelt geht und nach der Show
verliebt Händchen haltend wieder nach Hause“, so Bernhard Paul. Foto: Bertrand Guay
INFORMATION
21. Oktober – 13. November 2016
Graz, Messe-Freigelände
Tickets bei allen Oeticket-Verkaufsstellen,
Hotline: 01 – 96 0 96
www.oeticket.com, www.showfactory.at
und www.roncalli.at
Roncalli-Hotline: 01 3 555 666, Wien-Ticket
Circuskasse ab Spielbeginn
täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet!
Anzeige
igentlich sollten alle Grazer Hausbesitzer
auf die Straße gehen, um gegen solche Entscheidungen der Behörde zu protestieren, die wie in diesem Fall - gesetzlich natürlich gedeckt
sind. In eine ruhige Einfamilienhaussiedlung einen Kindergarten zu pflanzen, das erachte ich
als reine Verhöhnung dieser Anrainer, die allesamt sicher nicht zur Gruppe jugendlicher und
frisch gebackener Eltern zählen. Ich verstehe die
Sorgen dieser Bewohner. Auch meine Tochter
besuchte einen Kindergarten (am Rande der
Stadt) und ich weiß daher, wieviel – ich sage es
freundlich – Bewegung solche Institutionen produzieren. Es geht früh los mit klappernden Autotüren und endet erst am späten Nachmittag,
wenn die letzten Sprösslinge mit dem Auto abgeholt werden. Dass vor allem die Ablieferung
(und Abholung) nicht immer leise über die Bühne gehen, ist nicht nur der oft mäßigen Begeisterung der Kids für den Kindergarten zuzuschreiben, die diese vor allem in der Früh gerne
lautstark brüllend ausdrücken, sondern auch
dem starken Mitteilungsbedürfnis der Begleit-
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LOKALES
LOKALES
Herr Miedl, wird nun der frühere
„Gemeindepolizist“ zum Sicherheitsbeauftragten hochstilisiert?
Miedl: Nein. Erstmals gibt es eine lineare Unterstützung bis zu den Spitzenkräften des Innenministeriums und die Tätigkeit des „Gemeindepolizisten“, nun Sicherheitsbeauftragter,
wurden wesentlich erweitert. Bei komplexen
Problemstellungen kann der Sicherheitsbeauftragte sofort agieren. Erstmals ist eine Bürgerversammlung möglich, wo Lösungen, die gesetzes- und menschrechtskonform sowie organisier- und finanzierbar sind, erarbeitet werden.
Diese müssen nach einem fixen Zeitplan umgesetzt werden. Nach Ablauf der festgesetzten
Zeit wird evaluiert. Wenn notwendig, werden
Schritte ergänzt.
G
esellschaftlicher Wandel macht auch
vor der inneren Sicherheit nicht halt. Deshalb
wurde in Anlehnung an das amerikanische
„Community Policing“ in Österreich das
Projekt „Gemeinsam. Sicher“ entwickelt.
Ein Projekt, das Kriminalität nicht nur senken,
sondern erst gar nicht entstehen lassen soll.
CHEFINSPEKTOR WERNER MIEDL
Gemeinsam.
Initiativen in Graz?
Miedl: In enger Zusammenarbeit mit der Polizei, der Ordnungswache sowie dem Bezirksrat
von Lend wurde in Graz am 3. Februar eine
Schwerpunktaktion für eine sicherere Keplerstraße – und Nebenstraßen – gestartet und eine
Sprach- und Lebensschule für Asylwerber gegründet. Dieses Projekt ging aus dem Bürgerbeteiligungsprozess für den Volksgarten hervor;
zum damaligen Zeitpunkt „besetzten“ Jugendliche den Park, der von Bürgern daraufhin gemieden wurde. Die Schule wurde in Zusammenarbeit mit der Polizei, dem Integrationsreferat, dem Bürgermeister, dem zuständigen
Stadtrat und einer NGO geschaffen. Seit sich
die Jugendlichen dort nicht mehr ständig aufhalten, wird der Park auch wieder von Anrainern genutzt. Ein völlig neuer Ansatz, den es
zuvor nicht gab. Gemeinsam mit der Grazer
Berufsfeuerwehr, dem Stadtpolizeikommando
sowie der Grazer Bezirksstelle des Österreichischen Roten Kreuz wird in den kommenden
Wochen eine groß angelegte Informationsoffensive umgesetzt.
Sicher
S
icherheit hat verschiedene Facetten und
hängt nicht nur vom Einschreiten der Polizei ab. Zudem kann Sicherheit nicht nur
mit der Einhaltung von Normen gleichgesetzt
werden, für die grundsätzlich die Polizei zuständig ist. Bei näherer Betrachtung wird zwischen
objektiver oder gemessener und subjektiver oder
empfundener Sicherheit unterschieden. Ein
wichtiger Faktor dabei ist, ob man den öffentlichen Raum ohne Furcht benutzen kann oder
nicht. Befragungen haben ergeben, dass Bürger
sich an objektiv unsicheren Örtlichkeiten subjektiv sicher und umgekehrt fühlen können.
Die Arbeit der Polizei ist es, Ängste abzubauen und dort, wo tatsächlich Kriminalitätszonen vorhanden sind, repressiv vorzugehen. Es ist
aber ein Irrglaube, dass innere Sicherheit dauerhaft nur durch die Polizei hergestellt werden
kann. Auch die vor Jahrzehnten praktizierte
„Null-Toleranz-Strategie“ in New York (1994 –
rigoroses polizeiliches Vorgehen gegen jede Art
von Übertretungen) führte langfristig nicht zum
Erfolg, sondern nur zur Zersplitterung und Fragmentierung der Bevölkerung. Durch diese Vorgehensweise werden einzelne Bevölkerungsgruppen ausgegrenzt oder stigmatisiert. Diese
Entwicklung führt erfahrungsgemäß zu neuen
Problemfeldern.
Das Innenministerium hat nun unter Einbeziehung der internationalen Erfahrungswerte he-
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raus mit "Gemeinsam.Sicher" einen neuen Weg
der Polizeiarbeit entwickelt. Vorreiter dabei ist
Chefinspektor Werner Miedl, der im Herbst
2014 mit dem Bürgerbeteiligungsverfahren
„Volksgarten“ die bürgernahe Polizeiarbeit initiierte. Polizeiliche Arbeit, also die Herstellung
objektiver und subjektiver Sicherheit, wurde dabei anders als bisher wissenschaftlich begleitet
und überprüft. Erstmals wurde die Zusammenarbeit mit allen Protagonisten des öffentlichen
Lebens, wie etwa kommunalen und privaten
Einrichtungen, Blaulichtorganisationen, Vereine,
dem Landesschulrat und den betroffenen Bürgern oder Sicherheitspartnern forciert.
Was möchte „Gemeinsam. Sicher“ erreichen?
Miedl: Es geht nicht ausschließlich darum, das
Begehen von Straftaten zu verhindern. Vielmehr
ist das vorrangige Ziel, soziale Zustände, die zu
einer Gefahr für die kommunale Sicherheit werden können, zu verhindern. Idealerweise sollte
die Arbeit von „Gemeinsam. Sicher“ bereits Lösungen schaffen, bevor ein Konflikt entsteht.
Nicht nur die Polizei ist Akteur, um sicherheitsrelevante Probleme zu lösen. Die Polizei erarbeitet mit Sicherheitspartnern, beispielsweise
mit dem Bürgermeister, dem Sozialamt, mit den
NGOs, den Schulen, Vereinen oder Bürgern, ein
Maßnahmenpaket, das danach gemeinsam umgesetzt wird. Bedingt durch den gegenseitigen
Informationsaustausch können Missstände zum
Nutzen der Allgemeinheit rascher beseitigt werden.“
Auf Seiten der Polizei agiert ein Sicherheitsreferent, der zusammen mit einem Polizisten
oder Sicherheitsbeauftragten mit den Sicherheitspartnern aus der Kommune im gemeinsamen Informationsaustausch steht. Im Fokus stehen öffentliche Plätze in Ballungszentren, die
von einem Teil der Bevölkerung aus Kriminalitätsfurcht gemieden werden. Dabei wird geprüft,
ob tatsächlich Kriminalität vorhanden ist oder
Kriminalitätsfurcht, etwa durch die Anwesenheit
von bestimmten Personen oder Personengruppen, vorherrscht. Oberste Maxime ist der Abbau
von Angst und Gewalt durch die Zusammenarbeit aller Akteure. Während die klassische Polizeiarbeit grundsätzlich auf die Bekämpfung der
Kriminalität ausgerichtet ist, setzt „Gemeinsam.
Sicher“ vorwiegend auf präventive Elemente,
die bereits im sozialen Umfeld einsetzen. Dadurch entsteht ein verstärktes kriminalpräventives Miteinander.
Foto: Stuhlhofer
– Innere Sicherheit im Wandel
Wird hier nicht sogenannten
„Hilfssheriffs“ oder „Denunzianten“
eine Bühne geboten?
Miedl: Auch hier ein klares Nein. Wenn alle
Betroffenen zur Problemlösung eingeladen
werden, dann disqualifizieren sich diese Typen
innerhalb weniger Minuten. Sie sind keine geeigneten Kontaktpersonen für die Polizei. Gesucht werden jene Personen, die lösungsorientiert und konstruktiv mitarbeiten wollen und auf
Augenhöhe mit der Polizei sind. Neben Schärding, Mödling, Eisenstadt und Wien ist Graz eine von fünf Versuchsregionen, in denen „Gemeinsam. Sicher“ umgesetzt wird. In Graz leisten Polizisten oder Sicherheitsbeauftragte in
den Bezirken Lend, Eggenberg und Innere
Stadt bereits bürgernahe Polizeiarbeit.
Die Polizei hat nicht das Sicherheitsmonopol, Sicherheit kann nur in einer Zusammenarbeit aller Beteiligten entstehen. Angst- und Gewaltvermeidung sind die obersten Prinzipien
von „Gemeinsam. Sicher.
Großer Empfang auf Einladung des Landeshauptmannes im GRAWE-Hof: Bgmst. Siegfried
Nagl, Othmar Ederer, LH Hermann Schützenhöfer und LH-Stv. Michael Schickhofer
Zum 15. Mal ging in Graz das
große Aufsteirern über die Bühne
Mehr als 250 Aussteller präsentierten ihre Produkte: Neben Kernöl, Schnäpsen, Schokolade, Backwaren aller Art, Würstl oder Fleisch gab es Trachtenkleidung, Schmuck oder
Taschen zu kaufen und - für Groß und Klein - zu bestaunen. Erste Highlights gab es schon
Freitag mit der Trachtenmodeschau und am Samstag mit dem Konzert, bei dem Stefanie
Werger auf das Grazer Philharmonische Orchester traf. Und am Sonntag strömten dann
100.000 Menschen in wunderschönen Trachten in die Innenstadt und genossen Lebensfreude pur. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer lud zum Empfang in den GRAWE
Hof, wo sich am herrlichen Buffet unzählige Gäste aus Politik und Wirtschaft labten. Geplaudert und gescherzt wurde außerdem in trachtiger und guter Laune.
Urs und Brigitta Harnik mit Hans und Margret Roth
Georg und Waltraud Bliem
Mario Kunasek und Fritz Probst
Wolfgang Malik
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LOKALES
LOKALES
auch unter www.journal-graz.at
Besuchen Sie uns im Internet!
Dank umfangreicher Fotogalerien sind Sie immer im „Bild“
www.journal-graz.at
Erich Schoklitsch, Gerald Deutschmann, Mario Kunasek und Axel Kassegger
FPÖ Steiermark: Aufschwung für die Grüne Mark
D
ie Freiheitlichen haben ein Maßnahmenpaket präsentiert, um den Wirtschaftsstandort Steiermark zu stärken. „Nicht
die Politik schafft Arbeitsplätze, sondern die
Unternehmer“, so lautete die Kernaussage
von Landesparteiobmann Mario Kunasek,
der gemeinsam mit den Wirtschaftssprechern
Gerald Deutschmann und Axel Kassegger
(FPÖ Bund) und Erich Schoklitsch, Landesobmann der Freiheitlichen Wirtschaft , die
Initiativen präsentierte. „46.000 Arbeitslose
und die unkontrollierte Zuwanderung werden
die Beschäftigungszahlen weiter drücken,
wir müssen endlich Rahmenbedingungen
schaffen, um vor allem kleine, mittlere und
Ein-Personen-Unternehmen den Rücken zu
stärken.“ Kunasek fordert vor allem eine
Wohnbauoffensive zur Stärkung der heimischen Bauwirtschaft, die Umsetzung eines
Lehrlingspaketes gegen die Jugendarbeitslosigkeit und die Schaffung eines Wirtschaftsfonds.
Für Kassegger ist die Senkung der Lohnnebenkosten das Gebot der Stunde: „Nur
wenn unsere Betriebe nicht von Steuern und
Abgaben sowie der wachsenden Bürokratie
erdrückt werden, dann haben sie wieder Luft
zum Atmen.“ Massiv gegen ungehindertes
Lohn-und Sozialdumping vor allem durch
ausländische Firmen sprach sich Schoklitsch
aus: „Wir fordern eine sektorale Schließung
des Arbeitsmarktes!“
So gut können steirische Straubn sein, Christof Schell
Herzlich willkommen bei Jörg und Michaela Leitner
Foto: Oliver Wolf
Selfis sind auch bei Männern „in“,
Christof Strimitzer und Thomas Rajakovics
Livinus Nwoha (Ikemba), Lionsclub Graz-Styria-Präs. Gerhard Weswaldi, Frauenhaus Steiermark-GF
Michaela Gosch, Kastner-Vorstand Thomas Böck und Peter Schernthaner Lionsclub Graz-Styria
Schultaschenübergabe an den Verein Ikemba und das Frauenhaus Graz
Schon zum zweiten Mal fand die Aktion „Schultasche“ mit Unterstützung von Kastner & Öhler
und dem Lionsclub Graz-Styria statt. So erhielten Kinder deren Eltern sich keine volle Ausstattung für den Schulstart leisten können alle Schulsachen von Kastner & Öhler neu überreicht.
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Dominic Thiem hat einen „neuen Trainer“, und zwar Urs Harnik 😉
Gesundes vom Kaiser-Josef-Markt für Christopher Drexler
I M P R E S S U M
Herausgeber und Verlagsinhaber: Waltraud Pertzl. Redaktion: Fritz Pertzl, Mag. Ulli Glettler, Daniela Kahr-Pertzl, Robert Pertzl. Grafik und Layout: Fritz Pertzl. Fotos: Pertzl. Gestaltung: Werbeagentur Pertzl. Anzeigenleitung: Waltraud Pertzl. Erscheinungsweise: monatlich. Druck: Leykam Druck-Neudörfl. Vertrieb: Gratis an jeden Haushalt durch Hurtig;
Telefon 0316/28 10 30. Redaktionsadresse: 8054 Graz-Seiersberg, Elariweg 6, Telefon 0316/57 44 44, Telefax: 0316/57 44 44-4,E-Mail: [email protected]. Internet: www.journal-graz.at. Urheberrechte: Die im Journal Graz veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede - auch auszugsweise - Verbreitung und Veröffentlichung ist grundsätzlich nur mit vorheriger schriftlicher Zustimmung des Herausgebers gestattet. Zur besseren Lesbarkeit wurde auf geschlechtsspezifische Formulierungen verzichtet. Es wird
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