A n f r a g e der FPÖ-Gemeinderäte Mag. Günter Kasal, Dominik Nepp, Michael Niegl, Mag. (FH) Alexander Pawkowicz, Lisa Ullmann, Dr. Alfred Wansch und Stefan Berger an den amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe „Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung“ betreffend die Genossenschaft Wien Süd als Erbpacht der Weikharts und bemerkenswerte Postenvergaben. Der Website der sozialdemokratisch dominierten Wohnbaugenossenschaft Wien Süd lässt sich folgendes entnehmen: Max Weikhart senior fungierte schon vor dem Zweiten Weltkrieg als Vorstand der gemeinnützigen Bauund Wohnungsgenossenschaft für Liesing und Umgebung. Also eines jener beiden Unternehmen, die zur heute noch bestehenden Wien Süd fusioniert wurden. Im Jahr 1950 übernahm Maximilian Weikhart die Position des Vorstandsobmanns. Im Jahr 1971 kam es zu einem Wechsel der Obmannschaft: Dr. Maximilian Weikhart übernimmt das Ruder von Maximilian Weikhart senior. Erstgenannter fungiert auch aktuell als Vorstandsobmann – verstärkt durch seinen Sohn Mag. Andreas Weikhart, der mittlerweile ebenfalls einen Sitz in diesem Gremium innehat. Obwohl in Rechtsform einer gemeinnützigen Genossenschaft organisiert, scheint die Wien Süd ein Familienbetrieb der Weikharts geworden zu sein – mit stark sozialdemokratischer Ausrichtung: So warb etwa Dr. Weikhart als Person öffentlich dafür, bei der Wiener Landtags- und Gemeinderatswahl des Jahres 2015 Michael Häupl zu wählen: „Ich plädiere für die Wiederwahl von Bürgermeister Dr. Michael Häupl, weil die SPÖ Wien unter seiner Führung Garant dafür ist, daß (sic!) die Befriedigung der elementaren Grundbedürfnisse der Menschen – Arbeit und Wohnen – in dieser lebenswerten Stadt auch in Zukunft gewährleistet sind.“ Auch der Vorstandsdirektor der Wien Süd – Friedrich Klocker – rührte die Werbetrommel für die Sozialdemokratie: „Ich wähle Michael Häupl in jedem Fall, weil es gerade in schwierigen Zeiten wie diesen an der Spitze der Stadt Wien einen Bürgermeister mit Erfahrung, Weitblick und Verlässlichkeit braucht.“ Etwas weniger linientreu als seine Genossen gab sich das Vorstandsmitglied Dipl.Ing. Walter Koch in einem Buch über den Architekten Harry Glück. Auf Seite 164 des von Reinhard Seiß herausgegebenen Werkes mit dem Titel ‚Harry Glück – Wohnbauten’ wird Koch folgendermaßen zitiert: „Naja, das hängt mit dran. Wir sind nicht frei in unserer Entscheidung, was wir planen. Und ich sage jetzt nicht, dass manche Dinge nicht sogar gut sind, die wir durch diesen unfreien Prozess machen müssen. Klar, der Fördergeber soll seine Vorstellungen mit der Vergabe der Gelder verbinden. Nur gibt es in diesem Prozess sachliche und weniger sachliche Vorgaben.“ Dann führt er weiter aus und gewährt ungewöhnlich authentische Einblicke in die Welt des Wiener geförderten Wohnbaus: „Dieser Prozess heißt Baubehörde, politische Intervention und was weiß ich noch alles.“ Es mutet an, als wäre die Bestellung von Mag. Andreas Weikhart in den Vorstand der Wien Süd ein Paradebeispiel für diesen von Koch skizzierten Prozess. Dazu stellen die gefertigten Gemeinderäte gemeinsam mit den Mitunterzeichnern gemäß § 31 der Geschäftsordnung für den Gemeinderat der Stadt Wien nachfolgende Anfrage 1.) Welche objektivierbaren Qualifikationen waren für die Berufung von Mag. Andreas Weikhart in den Vorstand der Wien Süd maßgeblich? 2.) Gab es auch andere Kandidaten für diese Position? 3.) Wurde im Zuge der Generalversammlung bzw. Hauptversammlung ein Wahlvorschlag für Mag. Andreas Weikhart ausgefolgert oder ausgesprochen? 4.) Wie hoch sind die jährlichen Bezüge, die Mag. Andreas Weikhart als Vorstandsmitglied jährlich erhält und in welche Positionen gliedern sich diese? 5.) Handelt es sich bei der Postenbesetzung um eine jener Interventionen, von denen Weikharts Kollege Walter Koch – wie oben angegeben - gesprochen hat?
© Copyright 2024 ExpyDoc