Kompass Festschrift

25 Jahre
KOMPASS e.V.
1991 - 2016
Viele kleine Leute
an vielen kleinen Orten,
die viele kleine Schritte tun,
können das Gesicht
der Erde verändern.
(afrikanisches Sprichwort)
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25 Jahre KOMPASS e.V.
1991 – 2016
Inhaltsverzeichnis:
Seite:
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- 9
Vorwort Erster Vorsitzender und Bürgermeister Herr M. Baaß
11 - 13
Grußwort Erster Stadtrat Herr J. Bolze,
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19 - 21
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25 - 27
Von Anfang an dabei…
Frau Heckmann-Schradi
Herr N. Hofmann
Herr G. Ruoff
Herr W. Hofmann
Herr Dr. P Dresen
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Kompass-Jubiläumsveranstaltungen
 Fotoausstellung der Kompass-Hobbynaturfotografen
 Vortrag Nanoteilchen
 Filmvorführung: The Power to Change
 Familienausflug mit Ranger
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Das Kompassbüro im Wandel der Zeit
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KOMPASS e.V. aktuell
Umweltprojekte zum mitmachen
Handysammlung
Korken für Kork
Frühjahrputz und Freiwilligentag
Juniorförsterdiplom
Kompass-Naturentdecker
Kompass-Hobbynaturfotografen
urban gardening
Schaufenster in die Oberlück
-
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What a wonderful world
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Der Klimawandel und die Leute
Nach Erich Fried und Gertrude Stein
Es gibt keinen
Klimawandel
sagen die Ignoranten
Es gab schon immer
Klimawandel
sagen die Relativisten
Mich wird
der Klimawandel
nicht mehr betreffen
sagen die Egoisten
Der Mensch ist nicht schuld
am Klimawandel
sagen die falschen
Humanisten
Der Klimanwandel
hat auch sein Gutes
sagen die Zweckoptimisten
Der Klimawandel
ist der Klimawandel
ist der Klimawandel
Sagen jene,
die versuchen,
die Wahrheit
zu erkennen.
© Christian Engelken, Juli 2011
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Matthias Baaß
Erster Vorsitzender KOMPASS
Vorwort
Im Grunde ist jetzt im Jahr 2016 klar, dass auf der Welt alles eng zusammenhängt. Wenn
in Aleppo die Häuser bombardiert werden, wenn an anderen weit entfernten Orten die
Menschen keine Zukunftsperspektive für sich und die Familie sehen, dann machen sie
sich auf den Weg. Auf den Weg in eine bessere Zukunft, sei sie auch, was die Kilometer
anbetrifft in weiter Ferne. Digital sehen alle, die ihre Heimat verlassen, diese Zukunft
schon vor sich, in den allerbesten Farben auf dem Smartphone. Früher weit entfernt
vorhandene Konflikte wirken sich heute unmittelbar auf unseren Alltag aus.
"Global denken - lokal handeln" war ein Leitsatz kommunalpolitisches Handelns des
Viernheims der 80er Jahre im letzten Jahrhundert. Zu dieser Zeit hatte die Verwendung
dieses Satzes und das daraus abgeleitete Handeln viel von einer Zukunftsvision. Jetzt
handeln, damit uns die mit der Schöpfung des Planeten Erde gegebene Heimat auch ich
in Zukunft zur Verfügung steht. Damit der Meeresspiegel nicht in dem Maße ansteigt, dass
arme Länder überflutet werden. Damit der Wald nicht abstirbt, sondern wertvoller
Lebensraum bleibt. Damit mehr Menschen wieder Fahrrad fahren. Und vieles mehr.
In Viernheim wurde zu Zeiten eine ökologische Stadtentwicklung eingeleitet, als dies noch
etwas ganz besonderes war. Und dazu gehörte auch die Initiative den Verein Kompass zu
gründen. Der Impuls sich dem Themenfeld der Ökologie auch aus der Bürgerschaft
heraus zuzuwenden, sollte damit verstärkt werden. Und den Bürgern gleichzeitig eine
kompetente Beratungsstelle angeboten werden.
7
Über viele Jahre hat unser Verein diese Funktion erfüllt. Dies war nur möglich, weil die
Stadt Viernheim über 25 Jahre hinweg immer die wesentliche finanzielle Grundlage gelegt
hat. Dies gilt nach wie vor, auch wenn sich die Zuschusshöhe in Anbetracht der
Sparmaßnahmen, die in den Kommunen nötig waren, geändert hat.
Heute sind es viele Bildungsinitiativen im Naturschutz, die unsere Arbeit prägen. Unserer
Mitarbeiterin Margit Schneider und dem gesamten Brundtlandteam, in dessen Arbeit wir
integriert sind, möchte ich sehr für ihr Engagement danken.
Ein besonderer Dank an die Stadtverordnetenversammlung, welche seit 25 Jahren mit
ihren Haushaltsbeschlüssen die finanzielle Basis für unseren Verein gelegt hat.
Herzlichst
i
Matthias Baaß
Vorsitzender
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Jens Bolze
Erster Stadtrat
Liebe Vereinsmitglieder!
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!
Die „KOMPASS“-Nadel schlägt noch immer aus. Auch noch nach 25 Jahren! In Viernheim
bestimmt sie nicht die Himmelsrichtungen, sondern zeigt treffsicher auf die Hausaufgaben,
die unsere Gesellschaft, unsere Stadt Viernheim machen muss, um dem Umweltschutz im
weitesten Sinne gerecht zu werden. „Global denken und lokal handeln“ – diese Maxime ist
auf der „KOMPASS“-Nadel des Viernheimer Vereins KOMPASS-Umweltberatung
eingebrannt. Konsequent setzt er sein Leitbild „Vom Wissen zum Handeln verpflichtet“ in
die Tat um. Und dies mit großem Engagement und Erfolg in all den zurückliegenden 25
Jahren.
Dankbar können wir zurückschauen, denn die Entwicklung ist respektheischend: vom
klassischen Umweltbüro mit umfangreichen Beratungsleistungen zu unterschiedlichen
Umweltthemen zum Agenda-Büro 1998. Viele Projekte im Bereich Nachhaltigkeit wurden
umgesetzt. Heute ist Kompass schwerpunktmäßig im Bildungsbereich engagiert:
Naturentdecker, Juniorförster-Diplom und anderes mehr. Auf seine Initiative wurde vor 17
Jahren die jährliche Waldputzaktion ins Leben gerufen.
Heute zeigt die „KOMPASS“-Nadel Richtung „Erleben von Umwelt- und Naturschutz“,
„Urban-Gardening-Projekt“, umwelt- und klimaverträglicher Lebensstil oder umwelt- und
verkehrspolitische Themen. Nicht hoch genug zu bewerten sind die durch Kommunikationund Öffentlichkeitsarbeit geleisteten Beiträge zu einer notwendigen Bewusstseinsbildung,
zu einem nachhaltigen Umweltverhalten. Die Informationen sind sachkompetent, aktuell
und realitätsbezogen. Dem Kompassteam liegt die Sorge um den Schutz unserer Umwelt
sichtbar am Herzen, verkörpert diese glaubwürdig.
11
Bei einem Jubiläum schaut man zurück, hält inne, blickt dankbar auf das Erreichte und
nordet den Kompass aufs Neue. Das Thema Umwelt ist nicht obsolet. Ganz im Gegenteil.
Mit Sorge beobachten wir die zunehmende Häufung von Starkregen und zerstörerischen
Wetterkapriolen, die wir nicht gewohnt sind, an die wir uns aber gewöhnen müssen.
Auf diese ungewohnten Wetterereignisse zeigt auch die „KOMPASS“-Nadel im
Jubiläumsjahr, macht uns jeden Tag auf das Thema Umweltschutz aufmerksam. Auch
darauf, wie abhängig wir Menschen von einer Umwelt im Gleichgewicht sind. Wir
brauchen diese „KOMPASS“-Navigationshilfe auch in Zukunft! Für Schutz und Schonung
der natürlichen Lebensgrundlagen müssen wir alle Kräfte in unsere Gesellschaft
mobilisieren. Die Brundtlandstadt Viernheim geht in diesem Punkt mit guten Beispielen
voraus.
Das 25jährige Jubiläum bietet mir Gelegenheit, sowohl den hauptamtlich Tätigen als auch
den ehrenamtlich engagierten Vereinsmitgliedern ganz herzlich für die geleistete
Pionierarbeit in den zurückliegenden 25 Jahren zu danken. Auch in Zukunft werden wir –
Verein KOMPASS und Stadt Viernheim – an einem Strang ziehen, wenn es um
Klimaschutz, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit geht. Global denken und lokal handeln das sind wir Mutter Erde schuldig.
Jens Bolze
Erster Stadtrat
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Von Anfang an dabei….
Anita Heckmann-Schradi
Umweltberaterin bis 2012
Viele Jahre war sie das Gesicht von KOMPASS, hat den Verein vom Tag seiner
Gründung an maßgeblich geprägt und gestaltet, die Geschicke gelenkt und geleitet.
Ob Büroeinrichtung oder der Viernheimer-Agenda-21-Prozess, ob beim Waldputz oder auf
dem Siegertreppchen beim Hessischen Landeswettbewerb „ab in die Mitte“, überall vertrat
die Umweltberaterin souverän und mit großem Engagement die Interessen von
KOMPASS.
Unermüdlich war ihr Einsatz in Sachen Umwelt, stets war sie mit großer Power,
eisernem Willen und enormer Langatmigkeit bei der Sache.
2012 ging sie in den wohlverdienten Ruhestand.
Zivildienstleistender, Simone Seibert und Anita Heckmann-Schradi
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Von Anfang an dabei….
Norbert Hofmann
ehem. Erster KOMPASS-Vorsitzender
Brundtland - Idee in den Köpfen verankern.
Nicht nur in den Köpfen, dachte ich mir, sondern auch in den proaktiven Handlungen
möglichst vieler BürgerInnen den KLIMASCHUTZ verankern!
Die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt und städtische Vorbilder in puncto KLIMASCHUTZ
waren das eine, und das Handeln der BürgerInnen das andere.
Ich erinnere mich an viele Versuche von uns in der Stadtverwaltung:
Treibhaus vor dem Rathaus, Plakate (KLIMASCHUTZ - WIR SIND DABEI) u.a.m..
Aber wie könnte das so vertieft werden, dass möglichst breite Kreise der Bevölkerung
auch tatsächlich ihren Beitrag leisten, frei nach dem Motto
GLOBAL DENKEN - LOKAL HANDELN !
So kam - im Verbund mit dem BUND - die Idee zustande einen Klimaschutz - Verein zu
gründen.
Der Name war schnell gefunden. Damit sozusagen die Richtung stimme, wurde das Etikett
KOMPASS gewählt.
Hinter der Vereinsgründung stand die Hoffnung, dass damit möglichst viele Bürger erreicht
d.h. zum aktiven Klimaschutz motiviert werden könnten.
Inwiefern das erreicht werden konnte in all den Jahren? Schwer zu beurteilen. An der
Mitgliederzahl allein? Da wäre die Antwort nicht allzu positiv.
Aber wenn man die vielen Initiativen und privaten Maßnahmen zum Klimaschutz
betrachtet, könnte man zu einer positiven Einschätzung kommen.
Ungeachtet solcher Betrachtungen, hat sich der Verein KOMPASS um die Sache sehr
verdient gemacht! Ach ja, da war auch noch in der Gründungsversammlung die
Diskussion um die Satzung, die halbe Nacht... Schrecklich! Aber es war es wert.
Allen aktiven Mitgliedern gilt mein Dank.
Norbert Hofmann
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Von Anfang an dabei…
Gernot Ruoff
Zweiter Vorsitzender KOMPASS
Wie ich zum Kompass kam
Würde dieser Text die Überschrift tragen: „Aus alten Zeiten“, dann könnte er so beginnen:
Lesen bildet bekanntlich. Das Lesen war in den frühen 60er-Jahren des vergangenen
Jahrhunderts eine weitverbreitete Kulturtechnik, die durchweg als nützlich empfunden
wurde. Das führte z.B. dazu, daß viele Menschen noch den Dativ beherrschten. Des
genannten Sprichwortes eingedenk, dehne ich heute die Morgenlektüre der Zeitung oft
über Gebühr aus, und ich erinnere mich, daß ich auch damals, mit meinen 15 oder 16
Jahren alles las, was mir in die Finger kam. So geriet ich eines Tages an einen Artikel in
der damals verbreiteten Zeitschrift „Reader´s Digest“, in dem dargestellt wurde, wie man
sich in Zukunft die Nutzung der Atomkraft vorstellte und welch goldene Zeiten auf die
Menschheit zukamen. Ein Passus dieses Artikels ging auf die radioaktive Verstrahlung
ein, die mit der Nutzung der Atomkraft verbunden war. Beruhigend war zu lesen war, daß
die zu erwartenden radioaktiven Hinterlassenschaften in Glas eingeschmolzen und auf
dem Meeresgrund versenkt werden sollten. Nur kurz überschlug ich, daß dann diese
Abfälle so ungefähr 4.000 m von den Passagieren eines Schiffes entfernt sein würden,
das den Ozean überquerte. Aber gut – doch in Glas eingeschmolzen, und wer war ich,
daß ich den Sachverstand der Wissenschaft in Frage stellen sollte! Ebenso in „Reader´s
Digest“ stieß ich auf folgende hübsche Anekdote, allerdings in der englischen Ausgabe
(ich las ja ziemlich alles): Eine amerikanische Familie mit vier oder fünf Kindern war auf
der Autobahn unterwegs. Man überholte ein Auto, das eine gewaltige Rauchfahne hinter
sich herzog. Die Kinder dieser Familie schrieben schnell einen Pappdeckel mit den
Worten: „Stop pollution“, worauf sie kurze Zeit später aus dem besagten Auto ein Schild zu
sehen bekamen, auf dem stand: „Stop overpopulation“. Ich verdanke dieser Geschichte
einerseits die Kenntnis des Wortes pollution und andererseits die Bekanntschaft mit dem
Gedanken, daß es vielleicht nicht unbedingt normal sein sollte, daß Autos die Luft
verstänkerten.
Zehn Jahre später las man mehr über Vorgänge aus dieser Richtung: Fische trieben
manchmal auf dem Rücken durch ein Gewässer oder der Bodensee sollte wegen des
Düngereintrags vor dem Umkippen stehen. Noch später war für mich besonders
eindrucksvoll das Erlebnis von Reisen nach Berlin: Vom Flugzeug aus die gewaltige
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braune Dunstglocke über der DDR zu sehen oder im Liegewagen des Nachtzugs der
Reichsbahn das Gefühl zu haben, man versuche, direkt im Abgasstrom der Diesellok
einzuschlafen.
Dann, noch später, das Waldsterben, von manchen das „sogenannte Waldsterben“
genannt. Ich erinnere mich, wie eine Menge Leute im Angesicht einer Vielzahl von
Bäumen, deren „Angsttriebe“ deutlich ins Auge fielen, vehement die Meinung vertraten,
ein „Waldsterben“ gebe es nicht.
Aufgrund solchen Erlebens fand ich mich fast zwangsläufig eines Abends im monatlichen
Treffen der Viernheimer BUND-Gruppe wieder. Ich entwickelte dort durchaus Ideen, was
man tun könnte oder tun sollte. Das wurde auch anerkannt und endete in der Regel mit
der Antwort: „Dann würde ich vorschlagen, mach doch
mal …“
Wer berufstätig ist und nachmittags die Kinder zu Ballett und sonstigen Aktivitäten zu
karren hat, der weiß, daß aus solchem „Mach doch mal“ nichts werden kann. Da hatte
man im BUND die Idee, sich um einen Zivildienstleistenden zu bemühen, der dann
„machen“ sollte. Dies ging auch mehrere Jahre lang ganz erfolgreich, jedoch wurde
deutlich, daß dieses Konzept die finanziellen Möglichkeiten der Viernheimer BUNDGruppe doch überstieg. Und da wurde die Idee geboren, die Aktivitäten der
umweltbewußten Bürger in Viernheim auf eine breitere Basis zu stellen. Die Idee war, daß
es doch genügend Menschen in Viernheim geben sollte, die bereit wären, mit einem nicht
allzu großen jährlichen Beitrag Einiges im Viernheimer Umweltbereich zu bewegen. Die
Idee stieß bei Bürgermeister Norbert Hofmann auf offene Ohren und führte dazu, daß
unter maßgeblicher Beteiligung der Stadt der Verein „Kompaß“ gegründet werden konnte,
der, wie man heute feststellen kann, seinen Auftrag mit großem Engagement vor allem der
hauptamtlich Tätigen erfolgreich ausfüllt und hoffentlich auch in der Zukunft fortsetzen
kann.
Gernot Ruoff
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Von Anfang an dabei….
Wolfgang Hofmann,
Schriftführer KOMPASS
Liebe Freunde des Kompass,
lang, lang ist’s her………………
als wir vor 25 Jahren den Verein Kompass gründeten, wurde in Deutschland gerade der
gelbe Sack eingeführt. Wir führten viele Diskussionen zu diesem Thema, vor Allem in
unserem „Arbeitskreis Abfall“ unter der Leitung von Herrn Göbel.
Dem Thema „Abfall“ sind wir all die Jahre treu geblieben, schließlich organisieren wir, d.h.
Kompass, Stadtverwaltung und Fa. Hofmann seit vielen Jahren den Viernheimer
Frühjahrsputz in Wald und Flur.
Bis zu 600 Kinder aus den verschiedenen Schulen durchkämmen die Viernheimer
Gemarkung, ca. 100 – 150 Helfer am Haupttag schaffen auf den Umgehungsstraßen
Ordnung. Unsere spektakulärsten Funde waren eine Hanfplantage zwischen
Westumgehung und Autobahn, die dann von der Polizei „geerntet“ und sichergestellt
wurde, und ein kompletter Wildschweinkopf, den wohl ein Wilderer mitten im Wald
abgelegt hatte.
Mein Dank gilt all denen, die uns bei diesen Aktionen unterstützen und Viernheim (leider
oft nur für ein paar Tage) blitzblank präsentieren.
Dem Verein alles Gute für die nächsten 25 Jahre, mein besonderer Dank gilt
Frau Schneider und dem Brundtlandbüro für die gute Zusammenarbeit.
Wolfgang Hofmann
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Von Anfang an dabei…..
Dr. Peter Dresen
Die Umweltberatung und der amerikanische Geheimdienst
Ja, auch das gehört zur Geschichte oder richtiger zur Vor-Geschichte der KompassUmweltberatung: Eine sehr "feuchte" Attacke des amerikanischen Geheimdienstes auf
das Büro der Umweltberatung in der Wasserstraße.
1990/91 hatte der damals noch vom Viernheimer BUND getragene Vorläufer der
Kompass-Umweltberatung sein Büro in der Wasserstraße 12. In dieser Zeit wurde heftig
mit den Amerikanern um die künftige militärische Nutzung des Viernheimer Walds
gerungen. Auf dem Spiel stand für die amerikanische Armee die uneingeschränkte
Übungsmöglichkeit ihrer Panzer und für Viernheim das Überleben des Walds. Es war
daher für die US-Army von hohem Interesse stets sehr früh zu wissen, was die
Umweltschützer planen, um die geforderten Waldauslichtungen und den Abschluss eines
Gestattungsvertrags zu verhindern, sowie zuletzt auch ein Abkommen zum
"Grundwasserschutz", das jedoch den Soldaten weiterhin nahezu alle Übungsaktivitäten
im Wald erlaubt hätte.
Zu diesem Zweck erschien bei einem der monatlichen Umwelttreffen in der Wasserstraße
Anfang der 90iger Jahre "Andrew Herold", der mit stark amerikanischem Akzent aber in
gut verständlichem Deutsch, sich uns als ein aus der Army entlassener Soldat und
momentan unbehauster Umweltaktionist vorstellte. Er bot uns seine ständige Mitarbeit bei
der Abwehr der schlimmen amerikanischen Forderungen an. Ahnungslos und sicher auch
etwas naiv wurde er als neuer Mitstreiter begrüßt und dabei auch über unsere
Überlegungen und Planungen informiert.
Schon bei seinem ersten Auftauchen interessierte sich Andrew besonders für unsere
Beratungsstelle und wollte schon bald einmal, da aktuell leider ohne Bleibe, sogar darin
übernachten. Andrew Herold aber war ein Agent eines US-Geheimdienstes. Erst gut 2
Jahre nach seinem ersten Besuch konnten wir dies, zuletzt doch misstrauisch geworden,
ganz unzweifelhaft erkennen und die Zusammenarbeit mit ihm abrupt beenden. Bis dahin
aber hatte er reichlich Zeit alles über unserer Absichten zu erfahren und Pläne zu
schmieden, wie unsere Arbeit behindert werden kann. Und dazu gehörte sehr
wahrscheinlich auch der "Wasserangriff" auf unser Beratungsstelle und die dort
vorhandenen Arbeitsunterlagen.
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In der Nacht stieg ein Einbrecher mit einem Nachschlüssel in die verschlossene, schon
lange leer-stehende und direkt über dem BUND-Büro liegende Wohnung ein, öffnete einen
Wasserhahn bis zum Anschlag und ließ über viele Stunden lang das Wasser in vollem
Strahl durch die Decke in unser Büro fließen. Erst am nächsten Morgen konnte der
Wasserfall gestoppt und der nicht unerhebliche Schaden fassungslos besichtigt werden.
Alles war tropfnass! Der Teppichboden, die Vorhänge und viele Papiere waren völlig
durchweicht. Mühevoll musste der Schaden von Frau Heckmann-Schradi, Frau Seibert
und unserem "Zivi" behoben und beseitigt werden. Dennoch wurde die Arbeit der
Umweltschützer dadurch nicht ernsthaft beeinträchtigt und konnte ohne große Pause
fortgesetzt werden.
Jahre später meldete sich Andrew Herold noch einmal telefonisch bei mir und wollte
wissen, ob wir nun in Sachen "Panzerwald" zufrieden seien. Entschuldigt hat er sich nicht.
Die erfolgreiche Abwehr und unsere Zufriedenheit aber konnte ich ihm bestätigen.
Dr. Peter Dresen
27
KOMPASS-Jubiläumsveranstaltungen
Ausstellungseröffnung Viernheimer Natur vor der Linse
4. Oktober 18.00 h Sparkasse Starkenburg, Schulstr. 12, Viernheim.
Gezeigt werden die schönsten Fotos der KOMPASS-Hobbynaturfotografen,
die bei Fototouren durch Viernheims Grün von Andrea Herschel gecoacht werden.
Die Fotos sind zu sehen vom 4. – 18. Oktober 2016
in den Geschäftsräumen der Sparkasse Starkenburg
Chancen und Risiken von Nanopartikeln
Vortrag mit Herrn Dr. Steinbach, Nano-Experte aus Frankfurt,
am 21.10.2016, 19.30 h in der Kulturscheune, Satonévriplatz.
The Power to Change – die Energie-Rebellion
Filmvorführung
Die Energiewende ist da – Deutschland steht vor der größten Veränderung seit Beginn der
Industrialisierung. Die Dokumentation wirft einen Blick in die Zukunft und beantwortet
wichtige Fragen: Welche Chancen liegen in der Trendwende? Welche Konsequenzen hat
sie für den Einzelnen? Welche Risiken gibt es? Dabei lässt der Filmemacher Carl-A
Fechner unterschiedliche Akteure zu Wort kommen.
Termin und Veranstaltungsort werden rechtzeitig in der Presse bekannt gegeben.
Familienausflug mit Geoparkranger
Angedacht – Besuch der Oberlück
und weiterer interessanter Orte für Naturinteressierte.
Termin und Veranstaltungsort werden rechtzeitig in der Presse bekannt gegeben.
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Das Kompass-Büro im Wandel der Zeit.
Kompass war in den ersten Jahren das klassische Umweltbüro, wie es der damalige
Zeitgeist forderte. Die Beratungsleistung zu den Themen Abfall, Wasser, Wohngifte,
Ernährung, Konsum u.v.m., wurde von der Bevölkerung rege abgefragt. Zahlreiche
Aktionen und Informationsbroschüren ergänzten die Beratung.
Ab 1998 schwappte die Agenda 21-Welle auch nach Deutschland. Kompass wurde
Agenda-Büro. Zukunftswerkstätten wurden organisiert, Agenda-Kreise eingerichtet, ein
kommunales Handlungsprogramm aufgestellt und von den Stadtverordneten beschlossen.
Im Geist der Konferenz von Rio wurden gemeinsam mit der Bürgerschaft in
Beteiligungsforen Handlungsfelder erarbeitet und später viele Projekte im Bereich der
Nachhaltigkeit umgesetzt.
Heute ist Kompass im Bereich Bildung aktiv. Das Angebot Naturentdecker und das
Juniorförsterdiplom richtet sich an Kinder im Grundschulalter. Fotofreunde lernen die
Naturschönheiten durch das Verweilen in der Natur und besonders durch die Linse ihrer
Kamera wertschätzen. Der jährliche Waldputz wurde vor 17 Jahren von Kompass ins
Leben gerufen und wird mittlerweile seit vielen Jahren von der Firma Hofmann, der Stadt
Viernheim und Kompass gemeinsam organisiert. Auf Initiative von Kompass wird das
Naturschutzgebiet „In der Oberlück“ gemeinsam mit dem BUND, dem Hessen-Forst und
der Stadt Viernheim mit einem „Schaufenster“ versehen, das einen Blick auf den Teich
und seine interessante Tier- und ganz besonders die Vogelwelt erlaubt.
Beim urban-gardening-Projekt des Förderbands der Gruppe Spagat ist Kompass
Kooperationspartner.
Kompass setzt sich dafür ein, Umwelt- und Naturschutz erlebbar zu machen und diese
Themen den Menschen näher zu bringen.
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Handysammlung
Früher war Luxus,
sich ein Handy zu leisten,
um erreichbar zu sein.
Heute ist Luxus,
es sich leisten zu können,
nicht erreichbar zu sein.
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Geben Sie Ihr altes Handy
für einen guten Zweck zurück!
Viele Millionen nicht mehr gebrauchter Handys lagern in
Schreibtischschubladen oder werden unbedacht weggeworfen. Sie enthalten
wertvolle Edelmetalle und auch umwelt- und gesundheitsgefährdende Stoffe
wie Schwermetalle oder Brom. Vermischt mit dem Restmüll erschweren diese
Stoffe die Abfallbehandlung und führen letztlich zu einer Belastung der
Umwelt. Außerdem sind die meisten Geräte noch funktionsfähig und deshalb
viel zu schade für den Müll.
Die Deutsche Umwelthilfe hat gemeinsam mit T-Mobile eine HandySammlung ins Leben gerufen, die seit 2003 läuft. T- Mobile spendet
3,00 Euro pro Althandy für die Natur- und Umweltschutzprojekte der
Deutschen Umwelthilfe. Partner der deutschen Umwelthilfe sind dabei
insbesondere lokale Umweltverbände. Sie erhalten 50 Prozent des
Sammelerlöses für eigene Naturschutzprojekte, was 1,50 Euro pro Handy
entspricht.
Die KOMPASS- Umweltberatung beteiligt sich mit Kooperationspartnern
daran und möchte mit dem Erlös der Handysammelaktion die jährliche Waldund Flurputzaktion unterstützen.
Wie funktionierts?
Bringen Sie Ihr altes Handy – möglichst mit Akku und Ladekabel – in eine der
drei Sammelstellen:
 Johann Franz Hofmann GmbH & CO.KG, Entsorgung, Voltastr. 9 - 11,
 Rathaus, Telefonzentrale,
 KOMPASS-Umweltberatung, Wasserstr. 20,
von dort gelangt das Handy dann zur Deutschen Umwelthilfe, die das dann
an eine Firma weiterleitet, die die Wiederverwertung umweltverträglich und
zertifiziert durchführt.
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Korken für Kork
Wertvoller Rohstoff
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Viernheim sammelt Korken für Kork
Viele der Flaschenkorken landen im Müll, dabei ist Kork ein wertvoller Rohstoff. Korken
sammeln heißt Müllvermeidung, Wertstofferhaltung und Wiederverwertung. Das
Naturprodukt Kork ist ein natürlicher Hartschaum, bestens geeignet zur Wärme- und
Schallisolierung. Korkrecycling schafft Arbeitsplätze für behinderte Menschen, die die
gesammelten Korken sortieren, schroten und verpacken. Er hat gute Dämmeigenschaften.
Geschrotet als Schüttgut lässt sich "Recykork" gut als Dämmmaterial beim Hausbau
einsetzen.
Die in Viernheim gesammelten Korken werden nach Kork bei Kehl transportiert und dort
von schwer mehrfachbehinderten Jugendlichen und Erwachsenen zu Dämm- und
Isolierstoffen für die Bauindustrie verarbeitet.
Bei dieser Sammelaktion werden ökologische Gesichtspunkte wie Müllvermeidung,
Wertstofferhaltung und Wiederverwertung mit sozialen Aspekten wie Schaffung von
Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung verknüpft. Darüber hinaus schafft es
Kontakte zwischen Behinderten und nicht behinderten Menschen.
Bitte sammeln Sie Korken und bringen diese in eine der unten genannten Sammelstellen:
KOMPASS-Umweltbüro
Wasserstr. 20, 68519 Viernheim oder
Firma Hofmann Müllentsorgung und Städtereinigung
Voltastr. 11, 68519 Viernheim
Wichtig: Bitte Kunststoffkorken vorher aussortieren!
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Viernheimer Frühjahrsputz
und der Freiwilligentag
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Viernheimer Frühjahrsputz
und der Freiwilligentag
Der erste Viernheimer Frühjahrsputz fand im Jahre 2000 statt und wurde initiiert von der
KOMPASS-Umweltberatung.
Mittlerweile organisieren seit Jahren das Team KOMPASS eV, die Firma Müll-Hofmann
und die Stadt Viernheim gemeinsam den Frühjahrsputz.
Da erfreulicherweise viele Schulklassen und von der Friedrich-Fröbel-Schule sogar die
gesamte Grundschule dieses Projekt mit Arbeitseinsätzen unterstützen, ist man vor ein
paar Jahren dazu übergegangen ein 14-tägiges Zeitfenster im Vorfeld anzubieten. In
dieser Zeit gehen die meist kleinen Teilnehmer in die, vom Orgateam ausgewiesenen
Außenbezirke von Viernheim, wo zwar jede Menge Müll einzusammeln ist, aber die Kinder
nicht durch den Straßenverkehr gefährdet werden. Auch Gruppen und Einzelpersonen die
am Hauptaktionstag verhindert sind, bringen sich im Vorfeld ein.
Am Aktionstag selbst nehmen jedes Jahr zahlreiche Vereine und auch Einzelpersonen teil.
Viele Wald- und Flurputzer sind seit vielen Jahren dabei, doch es kommen auch öfter
wieder neue hinzu.
Auch seit vielen Jahren bietet KOMPASS-Mitglied Nader Zengi und sein SchlemmernestTeam im Anschluss an die Putzaktion einen leckeren Imbiss im Garten des Restaurants
an, so dass die Teilnehmer im gemütlichen Rahmen die Müllsammelaktion ausklingen
lassen können und über ihre teilweise sehr abenteuerlichen Müllfunde berichten können.
Am Freiwilligentag im September gibt es seit ein paar Jahren den „kleinen Waldputz“.
Die Teilnehmer dieser Aktion sind immer aufs Neue erstaunt, dass es trotz des großen
Frühjahrsputzes im März schon wieder so viel Müll zu sammeln gibt.
Traditioneller Ausklang dieser Aktion ist ein Imbiss auf dem Betriebsgelände der Firma
Müll-Hofmann, Herr Hofmann ist KOMPASS-Mitglied der ersten Stunde.
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Das Juniorförsterdiplom
Diesen süßen kleinen Fratz haben die Kinder bei einem Juniorförstertermin gefunden und waren natürlich
total aus dem Häuschen. Irgendwann schafften wir es, die Aufmerksamkeit der Kinder wieder auf andere
Dinge zu lenken, so dass der Kleine von seiner hoffentlich in Rufweite sitzenden Mutter weiter versorgt
werden konnte.
Solche Erlebnisse bieten immer Gelegenheit anschaulich und spielerisch Waldwissen an die Kinder
weiterzugeben.
Wir rätseln bis heute, was das wohl für ein Vogel geworden ist.
…ein Eichelhäher vielleicht?
Das Lagerfeuer mit Stockbrot backen im Winter ist die Attraktion der jährlichen 4 Juniorförstermodule.
Der Förster erklärt jedes Mal in ernstem Ton, dass es strengstens verboten ist im Wald Feuer zu machen, es
sei denn ein Förster wäre dabei, was heißt ein Feuer im Wald – auch noch alleine angezündet -, ist etwas
ganz Besonderes. Natürlich genießen die Kinder die gemeinsame Zeit am behaglichen Feuer, oft singen sie
spontan Lieder oder erzählen Geschichten oder sie prahlen ein wenig mit früheren Abenteuererlebnissen.
So kommen auch bei jedem Wintertreffen verschwitzte Kinder mit hochroten Köpfen atemlos aus dem W ald
gerannt und verkünden, sie hätten gerade (mindestens eins) ein Wildschwein gesehen.
Wir Begleiter, die schon seit vielen Jahren mit dabei sind, haben leider noch nie eins anlässlich dieser
Treffen zu Gesicht bekommen.
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Die KOMPASS-Naturentdecker
Ich bin zutiefst überzeugt,
dass es unendlich wichtig ist,
vor allem Kindern beizubringen,
allem Leben gegenüber respektvoll zu sein
Jane Goodall
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Du bist zwischen 6 und 10 Jahre alt und hast Lust die
Natur zu entdecken ...dann komm mit uns raus; lachen,
basteln, Abenteuer erleben, Rätsel lösen, forschen und
entdecken, riechen, fühlen, matschen und vieles mehr.
Termine:
Thema:
30.04.2016
18.06.2016
24.09.2016
08.10.2016
12.11.2016
Rund um den Vogel des Jahres
Wir erstellen Naturkunstwerke
Tiere und ihre Spuren
Müll - mach was draus!
Tiere im Winter
TP1
TP1
TP2
TP1
TP2
Jeweils von 15.00 bis ca. 17.00 h
TP1 – Treffpunkt Wiese
TP2 – Treffpunkt Anglersee
–
–
Walter-Gropius-Allee/Mies-van-der-Rohe-Str.
auf dem Parkplatz Anglersee
Infos für Eltern:
Bitte mitbringen: Kleidung die dreckig werden darf, feste Schuhe,
lange Hose, lange Ärmel, je nach Jahreszeit Sonnenhut – evtl.
Regenschutz – und ganz besonders wichtig. GUTE LAUNE!
Bitte Ihr Kind zu jedem Termin einzeln anmelden.
Die Treffen werden geleitet von Anja Lindner, Leiterin der NaJuGruppe Weinheim und organisiert von KOMPASS e.V., Viernheim.
Anmeldung bei KOMPASS, Wasserstr. 20, 68519 Viernheim
Tel.:06204-8551, FAX.: 06204988241,
Email: [email protected]
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Viernheimer Natur vor der Linse
KOMPASS- Hobbynaturfotografen
Die meisten Menschen wissen gar nicht, wie schön die Welt ist und wie viel Pracht in den
kleinsten Dingen, in irgendeiner Blume, einem Stein, einer Baumrinde oder einem
Birkenblatt sich offenbart.
Die erwachsenen Menschen, die Geschäfte und Sorgen haben, sich mit lauter
Kleinigkeiten quälen, verlieren allmählich ganz den Blick für diese Reichtümer.
Es geht eine große und ewige Schönheit durch die ganze Welt, und diese ist gerecht über
die kleinen und großen Dinge verstreut
Rainer Maria Rilke
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Urban Gardening
Förderband Viernheim Gruppe Spagat in Kooperation mit KOMPASS
Wer einen Garten hat, lebt schon im Paradies.
Aba Assa
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urban gardening
V ERNHEIM
In der Industriestraße 12, wollen wir, die Frauen von spagat, einem Projekt des Vereins
Förderband eV und Mitglieder von KOMPASS eV, zusammen Boden bewirtschaften und
verschiedene Obst- und Gemüsesorten heranziehen.
Dort gibt uns der Verein Förderband e.V. die Möglichkeit Kübel aufzustellen, die Werkstatt
und Geräte zu benutzen und ein paar Beete herzurichten.
Fachlich betreut werden wir von Manfred Gerber, einem leidenschaftlichen Gärtner mit
jeder Menge „Know How“. Sein besonderer Fokus liegt auf dem ökologischen Gärtnern
und er brennt für die Vielfalt und Hochwertigkeit alter Obst- und Gemüsesorten Er
begleitet das Projekt mit Rat, Tat und diversen Fachvorträgen.
Miteinander pflanzen, jäten und ernten, all das gibt uns Energie und macht uns Spaß, so
dass wir auf eine wachsende Gemeinschaft von „Freunden des Selbstanbaus“ hoffen.
Termine werden rechtzeitig in der Tagespresse bekanntgegeben.
Kontakt:
Foerderband eV.
Projekt spagat
Cornelia Dewald
Industriestr. 12
68519 Viernheim
Telefon 06204 -9112563
[email protected]
KOMPASS eV
Margit Schneider
Wasserstr. 20
68519Viernheiim
Telefon 06204-8551
[email protected]
[email protected]
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Die Oberlück
KOMPASS, BUND, Hessen-Forst, Stadt Viernheim und startklar u 25
Mahnung
Die Welt, bedacht auf platten Nutzen,
Sucht auch die Seelen auszuputzen;
Das Sumpf-Entwässern, Wälder-Roden
Schafft einwandfreien Ackerboden
Und schon kann die Statistik prahlen
Mit beispiellosen Fortschrittszahlen.
Doch langsam merken's auch die Deppen:
Die Seelen schwinden und versteppen!
Denn nirgends mehr, so weit man sieht,
Gibt es ein Seelen-Schutzgebiet.
Kein Wald, drin Traumes Vöglein sitzen,
Kein Bach, drin Frohsinns Fischlein blitzen
Kein Busch, im Schmerz sich zu verkriechen,
Kein Blümlein, Andacht draus zu riechen.
Nicht als ein ödes Feld - mit Leuten
Bestellt, es restlos auszubeuten.
Drum, wollt Ihr nicht zugrunde gehn,
Lasst noch ein bisschen Wildnis stehn!
Eugen Roth
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Schaufenster zur Oberlück
KOMPASS, BUND, Hessen-Forst, Stadt Viernheim und startklar u 25
Vor ca. eineinhalb Jahren wurde an den KOMPASS eV der Wunsch herangetragen,
interessierten Menschen Einblickmöglichkeiten in das Naturschutzgebiet Oberlück zu
ermöglichen. Das Naturschutzgebiet erstreckt sich parallel zu den Schrebergärten am
Forst und war völlig zugewachsen.
Bei der Suche nach Kooperationspartnern stellten wir schnell fest, dass dies nicht der
Wunsch einer Einzelperson war, denn auch bei der Stadt Viernheim, dem BUND und dem
Hessenforst gab es diesbezügliche Anfragen.
So haben sich KOMPASS, die Stadt Viernheim, der BUND und der Hessen-Forst
zusammengetan und dachten über eine geeignete Umsetzung nach. In einem
gemeinsamen samstäglichen Arbeitseinsatz wurden danach 2 Sichtfenster für
interessierte Naturliebhaber geschaffen.
Derzeit unterstützt uns das Team vom Förderbandprojekt „startklar u 25“, die für das
abschüssige Gelände am 2. Schaufenster einen Schutzzaun planen und bauen, den man
leicht zu Rodungs- und Rückschnittaktionen entfernen kann.
Während der Vor-Ort-Termine und Einsätze hörten wir oft …“och, das kenne ich gar nicht
hier, ist das schön!“ und tatsächlich, schaut man die Böschung hinab, tummeln sich viele
Wasservögel und andere Tiere im und am See. Wir freuen uns, eine der schönen Ecken
Viernheims wieder sichtbar gemacht zu haben
Es gibt noch viel zu tun. Vor dem Einbau der Schranke muss erneut freigeschnitten
werden. Außerdem soll ein weiteres Sichtfenster freigelegt werden, die Hinweisschilder
müssen teilweise geputzt, teilweise aktualisiert und dann ersetzt werden. Wir bleiben dran.
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What a wonderful world…..
Von Louis Armstrong
Ich sehe grüne Bäume, rote Rosen –
sie blühen für dich und mich.
Und ich denke so bei mir:
was für eine wunderbare Welt!
Ich sehe den blauen Himmel, weiße Wolken,
den vom Licht verwöhnten Tag
und das ehrwürdige Dunkel der Nacht –
und ich denke mir:
was für eine wunderbare Welt!
Die Farben des Regenbogens,
die sich am Himmel so hübsch ausmachen,
spiegeln sich in den Gesichtern der Menschen wider,
die ihn sehen.
Ich sehe Freunde, die sich mit
„Na, wie geht’s?“ begrüßen –
was sie eigentlich meinen ist: „Ich liebe dich!“
Ich höre kleine Babys schreien,
sehe, wie sie aufwachsen –
sie werden eines Tages mehr lernen,
als ich je gewusst habe.
Und dann denke ich mir: was für eine wunderbare Welt!
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