Von Preußen nach Europa From Prussia to Europe Berlin Mitte Schinkelplatz Werderscher Markt Niederlagstraße Prinzengasse Neubebauung zwischen Bauakademie und Friedrichswerderscher Kirche New construction between Bauakademie and Friedrichswerdersche Kirche Von Preußen nach Europa From Prussia to Europe Berlin Mitte Schinkelplatz Werderscher Markt Niederlagstraße Prinzengasse Neubebauung zwischen Bauakademie und Friedrichswerderscher Kirche New construction between Bauakademie and Friedrichswerdersche Kirche 1 1 Brandenburger Tor Berlin Mitte © doppelpunkt Kommunikationsdesign 2 3 4 5 Staatsbibliothek zu Berlin HumboldtUniversität Staatsoper Unter den Linden Deutsches Historisches Museum 6 7 8 9 10 11 12 Alte Nationalgalerie Neues Museum Pergamonmuseum BodeMuseum Altes Museum Berliner Dom Berliner Schloss 9 8 10 7 6 11 12 3 2 4 5 18 15 17 14 19 16 13 20 21 23 22 13 Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland 14 Bauakademie 15 Schinkelplatz 16 Werderscher Markt 17 Friedrichswerdersche Kirche 18 Von Preußen nach Europa From Prussia to Europe Berlin Mitte 19 20 21 22 23 St.HedwigsKathedrale Berlin Französischer Dom Konzerthaus Berlin Deutscher Dom Gendarmenmarkt Inhalt Contents 6 –21 Vorworte Forewords 22–51 Wettbewerb Competition 4 52–75 Überarbeitung Redesign 76–89 Ergebnis Result 90 92 96 Preisgericht Jurors Beteiligte Participants Impressum Edition Notice 6 10 12 Regula Lüscher, Senatsbaudirektorin Senate Building Director Uwe Schmitz, FRANKONIA Eurobau AG Wilfried Wang, Hoidn Wang Partner 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 Max Dudler Kleihues+Kleihues Kister Scheithauer Gross Stephan Braunfels Ortner & Ortner Lederer Ragnarsdóttir Oei Rafael Moneo Hemprich Tophof Petra und Paul Kahlfeldt Christoph Mäckler Nöfer Cramer Neumann Markovic Ronai Voss Schultes Frank 5 54 58 60 62 64 66 68 72 74 Rafael Moneo Kister Scheithauer Gross Nöfer Cramer Neumann Hemprich Tophof Markovic Ronai Voss Kister Scheithauer Gross Cramer Neumann Schultes Frank 78 82 86 Rafael Moneo Schultes Frank Hemprich Tophof Integre, zeitgemäße Gestaltungsqualität Design Quality with Integrity and of Our Time Regula Lüscher Senatsbaudirektorin Senate Building Director Ein Vierteljahrhundert nach der unerwarteten Wiedervereinigung Deutschlands liegt nun auch die Auswahl der Entwürfe für die südliche Bebauung am Schinkel platz, des wohl wichtigsten städtebaulichen Quartiers in Berlin Mitte, vor. An stelle des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der DDR (1967 errichtet, 1996 „zurückgebaut“) werden in Kürze neben dem wieder errichteten Kom mandantenhaus (2003 errichtet) und der Friedrichswerderschen Kirche sowie der wieder zu errichtenden Bauakademie ein gutes Dutzend neuer Bauten das Ensemble gegenüber dem zukünftigen Humboldtforum vervollständigen. Dem präzisen Bebauungsplan von Klaus Theo Brenner folgend, entsteht zum Werderschen Markt ein würdevoll zurückhaltendes, großstädtisches Bürogebäude mit klassischem Gestus vor einem endlich wieder maßstäblich angemessen ge fassten Platzraum. Die Häuser entlang der Niederlagstraße nehmen sich ebenfalls 6 A quarter century after Germany’s unexpected reunification, the selection of designs has been concluded for the southern site on Schinkelplatz, probably the most important urban block in Berlin Mitte. Taking the place of East Germany’s foreign ministry (completed 1967, demolished 1996) there will shortly be a dozen new buildings completing the larger ensemble of the recently constructed Kommandantenhaus (completed 2003) to the north, the Friedrichswerdersche Kirche as well as the Bauakademie (also intended to be reconstructed) to the south and the Humboldtforum to the east. Following the precise master plan by Klaus Theo Brenner, a dignified and dis creet office building will be created with a classic character, at last defining once again the public space of the Werderscher Markt at an appropriate scale. The buildings along Niederlagstraße defer to the Friedrichswerdersche Kirche, indeed weitestgehend gegenüber der Friedrichswerderschen Kirche zurück, ja, sie lassen die großen Kirchenfenster förmlich in die Wohnungen hineinwirken. Und am Schinkelplatz selbst entsteht eine meisterhaft ausgewogene moderne Monumen talität, so wie sie bereits beim Kanzleramt überzeugen konnte, die eine authen tisch zeitgemäße Antwort auf die südwestliche Fassade des Stadtschlosses darstellen wird. Allen Bauten an diesem Ort ist die Integrität von innen und außen abzulesen. Ihnen wohnt ein geschichtsbewusster Geist inne, der dem Genius Loci, den Erwartungen der breiten Öffentlichkeit und dem Herkunftsverständnis zukünftiger Generationen umfänglich gerecht wird. Im Namen des Senats danke ich dem Bauherrn für die Durchführung des Wett bewerbs, den geladenen Büros und der Jury für ihre Teilnahme sowie Wilfried Wang für seinen umsichtigen Vorsitz. they allow the large church windows to literally enter into the apartments. And on Schinkelplatz itself there will be a masterfully, wellbalanced modern monu mentality, in the same convincing way in which this monumentality was realized for the chancellery, thus forming an authentic, contemporary response to the southwestern façade of the Berlin Schloss. The integrity of interior and exterior, a common factor of all buildings on this site, is legible. The designs are inspired by an awareness of history that is able to do full justice to the genius loci, the expectations of the broad public and the sense of origin of future generations. On behalf of the Senate I would like to thank the clients for the organization of the competition, the invited offices and the jury members for their participation as well as Wilfried Wang for his judicious chairmanship. 7 8 Eduard Gaertner, „Panorama von Berlin vom Dach der Friedrichswerderschen Kirche aus“, 1834, Berlin, Eigentum des Hauses Hohenzollern, SKH Georg Friedrich Prinz von Preußen, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten BerlinBrandenburg Eduard Gaertner, “Panorama of Berlin seen from the roof of the Friedrichswerdersche Kirche”, 1834, Berlin, Property of the House of Hohenzollern, HRH Georg Friedrich Prince of Prussia, Prussian Palaces and Gardens BerlinBrandenburg, 9 Privileg und Verpflichtung Privilege and Obligation Uwe Schmitz FRANKONIA Eurobau AG Wenige Orte haben in den letzten 200 Jahren derartige physische und politische Umwälzungen erlebt wie Berlin. Die Spree, die Museumsinsel und einige Bauten haben die letzten fünf politischen Systeme überdauert. Schinkels Friedrichswer dersche Kirche und die wieder zu errichtende Bauakademie in unmittelbarer Nachbarschaft zu unserem Projekt, dann in Sichtweite Schinkels Schlossbrücke und sein Altes Museum prägen nach wie vor diesen prominenten Ort. Das im Wiederaufbau befindliche Berliner Schloss liegt visàvis und das neue Auswärtige Amt ist direkter Nachbar. Zehn Jahre lang hat die FRANKONIA Eurobau sich engagiert, um hier bauen zu dürfen. Es ist Privileg und Verpflichtung zugleich, hier Geschichte erfahrbar zu machen, eine historische Chance, die preußisch geprägte Baukultur des Ortes zeitgemäß und authentisch zu interpretieren. Daher heißt das Leitmotiv der Architektur: Von Preußen nach Europa. So stehen Schinkels Bauten für preußische 10 Few places have experienced such physical and political upheaval over the last two hundred years as Berlin. The river Spree, the Museum Island and a few buildings have outlived the last five political systems. Immediately adjacent to our project are Schinkels’s Friedrichswerdersche Kirche and the Bauakademie, due to be reconstructed, will then be within sight Schinkel’s Schlossbrücke and his Altes Museum which still characterize this prominent location. The palace of Berlin is in the process of being reconstructed directly opposite to the east of our site and the foreign ministry is our direct neighbour to the south. FRANKONIA Eurobau campaigned for ten years to develop this site. It is both a privilege and obligation to render history accessible on this site; it is a historic opportunity to interpret the Prussian influenced architectural history of this place for our time. Thus the Leitmotif of the architecture: From Prussia to Europe. Tugenden wie Zweckmäßigkeit und disziplinierte Sachlichkeit. Sie sind Symbole ihrer damals neuen Zeit. Ähnlich das Auswärtige Amt der Bundesrepublik: nun selbst Symbol des wiedervereinten, demokratischen Staates, welches Großzügig keit und Internationalität ausstrahlt. Um diesem Leitmotiv gerecht zu werden, hat das Auswahlverfahren von allen höchste Leistung und enorme Geduld abgefordert. Die neue Architektur an diesem Ort wird außen und innen eine entsprechende Haltung einnehmen, um die historische Brücke zu schlagen. Gestaltung, Materia lien und Ausführungsqualität werden hochwertig sein. Am Schinkelplatz wird weder einfach noch beliebig gebaut. Hier wird Baukultur von Dauer entstehen. Die neuen Bauwerke werden auch noch in einem Jahrhundert als dem Ort ange messen wahrzunehmen sein, als Zeitzeugen für zukünftige Generationen. Schinkel’s buildings represent the Prussian virtues of practicability and disci plined objectivity. They are the symbols of what was new in that era. In a similar way the new building of the foreign ministry of the Federal Republic is now the symbol of the reunified, democratic state, radiating generosity and internationa lity. In order to fulfil this Leitmotif, the selection process has demanded the utmost exertion and enormous patience. The new architecture for this site has to take on an appropriate posture in order to bridge history. Design, materials and detailed execution will be of premium quality. There will neither be simple nor arbitrary construction on Schinkelplatz. Enduring architecture will be realized here. That which is created anew will still be recognized as being appropriate for this place in a century’s time, as witness es of our time for future generations. 11 Kritische Konstruktion Critical Construction Wilfried Wang Hoidn Wang Partner Mitten in Berlin, gegenüber dem Humboldtforum, der Museumsinsel, direkt an Unter den Linden, der Friedrichswerderschen Kirche, der Bauakademie, dem Auswärtigen Amt: Bedeutender ist kein Bauplatz. Dominiert wird er von den Werken Karl Friedrich Schinkels. Sein Geist fasziniert Generationen von Bau herren, Baukunstliebhabern und Baukünstlern gleichermaßen. Welcher Bauherr genießt nicht die Suche nach einer kultivierten Bauform für seine Vorstellungen? Welche Baukunstliebhaber schwelgen nicht gerne in den von Architekten sorgfäl tig durchdachten und mit Hingabe von gewissenhaften Handwerkern errichteten Räumen und Formen, sind ebendiese nicht nur dank der Großzügigkeit des Bau herrn so ausgestattet worden, sondern werden sie nicht geradezu von der ge schichtlichen Aura des Ortes herausgefordert? Und welche Baukünstler würden sich der Ambition entsagen, an diesem von Schinkel durchdrungenen Stadtteil gestalten und bauen zu wollen, sich also in einer Reihe mit dem größten deut schen baukünstlerischen Genie der Aufklärung einzufinden? 12 Karl Friedrich Schinkel, Friedrichswerdersche Kirche, 1824–1830, Creative Commons Photo Beek100 Karl Friedrich Schinkel, Friedrichswerdersche Kirche, 1824–1830, Creative Commons Photo Beek100 Das Faszinosum Schinkel begeistert durch seinen meisterhaften Umgang mit For men und Stilen. Die stilistische Palette breitet sich von einer grazilen Gotik über eine muskulöse Renaissance bis hin zu einem im aschenputtelartig transformier ten Putz erfassten Neoklassizismus aus. Schinkels Werk sollte das arme Preußen auf den gleichen Rang mit Paris und London erheben, aber leider wird es oft in At the centre of Berlin, opposite the Humboldtforum, the Museum Island, direct ly next to Unter den Linden, the Friedrichswerdersche Kirche, the Bauakademie, the foreign ministry: there is no building site that is more important. It is domi nated by Karl Friedrich Schinkel’s work. His genius fascinates generations of clients, connoisseurs of architecture and architects alike. Which client does not enjoy the search for cultivated architecture to match his conception? Which connoisseur of architecture does not like to luxuriate in the spaces and forms that have been carefully conceived by architects and conscientiously realized by committed craftsmen; have these spaces and forms not only been furnished thanks to the generosity of the client but are they not literally required as a result of the historic aura of the site? And which architect would forego his ambitions of wanting to build in this part of the city, steeped in Schinkel’s work, and thus seeing himself in the same line with Germany’s greatest architectural genius since the Enlightenment? The fascinating phenomenon that is Schinkel inspires by means of his mastery of forms and styles. His stylistic palette ranges from a gracious Gothic via a mus cular Renaissance to a form of Neoclassicism that is set in a Cinderellalike trans formation of plaster. Schinkel’s work was to elevate poor Prussia to the same level as London and Paris, unfortunately in its reception it is often reduced to only seiner Rezeption nur auf den letzteren Stil reduziert. Das Alte Museum, das Schauspielhaus, Charlottenhof, der SchinkelPavillon am Charlottenburger Schloss, das Casino in KleinGlienicke, um nur die markantesten zu nennen, sind für die meisten SchinkelLiebhaber seine Inkunabeln. Dagegen werden das Schloss Babelsberg, das Nationaldenkmal auf dem Kreuzberg, die Alexan derNewskiKapelle in Peterhof, ja auch die Friedrichswerdersche Kirche nur von wenigen wirklich goutiert. Weitestgehend als nicht stilbindend ignoriert werden Schinkels bühnenbildnerische Ausflüge nach Ägypten, Assyrien oder Mesopo tamien. Der von Johann J. Winckelmann wörtlich und von John Flaxman graphisch am Anfang der Aufklärung kultivierte monochrome Neoklassizismus bestimmt nach wie vor die Erwartungshaltung der meisten Klassikliebhaber. Aber gepaart mit dem Vorboten des modernen Rationalismus eines J.N.L. Durand um 1800 entsteht etwas über ein Jahrhundert später im Schatten der polychro men Bauten der klassischen Moderne eine unerbittlich trockene, ja eigentlich seelenlose industrielle „Architektur“. George Grosz ahnte diese Seelenlosigkeit bereits 1920 in seinem Bild „Ohne Titel“ voraus. Auf erschreckende Weise schlug neun Jahre später Ludwig Mies van der Rohes Adlatus Ludwig Hilberseimer für die Berliner Südliche Friedrichstadt ein noch größeres, sterileres Projekt vor. Dieser stakkatoartige Rückblick über zwei Jahrhunderte Architektur und Stadt planung dient dem Betrachter als Folie, gegen die er die hier veröffentlichten the latter style. The Altes Museum, the Schauspielhaus, Charlottenhof, the Pavil lion at the palace of Charlottenburg, the Casino at KleinGlienicke, only to men tion the bestknown examples, are the incunabula for most Schinkel admirers. Contrary to these, the mansion at Babelsberg, the national monument on the Kreuzberg, the Alexander Nevsky Chapel at Peterhof, even the Friedrichswerder sche Kirche are really appreciated only by a very few. Schinkel’s scenographic excursions into Egypt, Assyria and Mesopotamia have been largely ignored as being stylistically irrelevant. Monochromatic Neoclassicism, cultivated in written form by Johann J. Winckelmann and in graphic form by John Flaxman at the beginning of the Enlightenment, still determines to this day the predilections of most lovers of Classicism. Yet combined with the forerunners of modern rationalism as set out by J.N.L. Durand around 1800 over a century later, something is created in the shadow of the polychromic buildings of early modernism that will be an unrelentingly dry, even soulless form of industrial “architecture”. George Grosz had foreseen this soullessness emerging in 1920 in his painting “Ohne Titel” (Without Title). Horrifyingly, nine years later Ludwig Mies van der Rohe’s colleague Ludwig Hilberseimer proposed an even larger and more sterile project for Berlin’s south ern Friedrichstadt. Karl Friedrich Schinkel, AlexanderNewskiKapelle, 1831–1833, Peterhof, St. Petersburg, Creative Commons Photo Sergej Nemanov 2006 Karl Friedrich Schinkel, Alexander Nevsky Chapel, 1831–1833, Peterhof, St. Petersburg, Creative Commons Photo Sergey Nemanov 2006 13 14 Wettbewerbsergebnisse bemessen kann. Nicht nur die Zerstörung durch Krieg und Nachkriegsplanung, nicht allein der seelenlose Rationalismus der Nach kriegsmoderne von Ost und West, nicht die ideologischen Abrisse hüben wie drüben, auch nicht die Ausdrucksarmut vieler Architekten oder die Gier mancher Bauherren haben Berlins Mitte zu dem gemacht, was der Betrachter heute vorfin det. Es ist die Synthese dieser Faktoren. Der Verlust von Menschen und Artefak ten, welche einstmals die preußische Metropole charakterisierten, offenbart sich erst bei längerer Betrachtung. Dieser barbarische Verlust wird durch die städte baulichen und architektonischen Anstrengungen seit der Wiedervereinigung bestenfalls kosmetisch kompensiert. Zu diesem „Ersatz“ gehören die Blockrand bebauungen, die zwar den öffentlichen Raum nachbilden, aber kaum etwas von der ursprünglichen feingliedrigen Parzellenstruktur, geschweige denn von den damaligen vielfältigen Angeboten im Erdgeschossbereich wieder herstellen; dazu gehören auch die verschiedenen Fassadenrekonstruktionen auf der Museums insel, die einer dankbaren Öffentlichkeit eine heile Welt von damals vorspielen, die aber im Inneren eine völlig andere, nämlich moderne Architektur zur Sprache kommen lassen, um ganz anderen, zeitgemäßen Bedürfnissen zu dienen. Die „Rekonstruktionen“ vom Berliner Stadtschloss, vom Kommandantenhaus und von der Bauakademie sind Ausdruck einer verbreiteten Skepsis gegenüber verfehlter Nachkriegsplanung im Osten wie im Westen, seelenloser Nachkriegs This staccatolike review of the architecture and urban design of the last two cen turies is meant to serve as a foil against which the viewer of published competi tion results can gauge the jury’s selection. It is not only the destruction suffered through the war and through postwar replanning, not only the soulless rational ism of postwar modernism in the East as in the West, not the ideological demo litions here as there, not even the expressive poverty of many architects or the greed of some developers that have rendered Berlin’s centre into that which the observer will find today. It is the synthesis of all of these factors. The loss of the many people and artefacts that once characterized the Prussian metropolis will only be revealed upon longer observation. At best, this barbaric loss is compen sated only cosmetically by means of the urban design and architectural efforts since the years of reunification. The perimeter block belongs to this Ersatz strate gy. While it reconstructs public space, it has hardly reconstituted the original finegrained pattern of plots, let alone the wideranging activities at ground floor level. To this Ersatz strategy also belong the various reconstructions of façades on the Museum Island, forming a scenography of a perfect world of the past for a grateful public, behind which, however, the interiors speak a completely modern language in order to serve other, contemporary needs. The “reconstructions” of Berlin’s Schloss, the Kommandantenhaus and the Bauakademie express the widespread scepticism towards postwar planning George Grosz, „Ohne Titel“, 1920, Kunstsammlung NordrheinWestfalen Düsseldorf, Inv.Nr. 0163 © Estate of George Grosz, Princeton, N.J./VG BildKunst, Bonn 2014 George Grosz, “Ohne Titel”, 1920, Kunstsammlung NordrheinWestfalen Düsseldorf, Inv.Nr. 0163 © Estate of George Grosz, Princeton, N.J./VG BildKunst, Bonn 2014 15 moderne und Phantasielosigkeit der Architekten. Die von Dieter HoffmannAxt helm propagierte „Kritische Rekonstruktion“ der Berliner Innenstadt, welche 1996 im Planwerk Innenstadt mündete und im Wesentlichen die Wiederherstel lung des Stadtgrundrisses verfolgte, stand ebenfalls beim städtebaulichen Wett bewerb für das gesamte Areal am Schinkelplatz Pate. 2005 gewann Klaus Theo Brenner mit einem später übernommenen Bebauungsplan diesen Wettbewerb, welcher eine Mischung von Wohnen und Gewerbe festlegte. Entgegen der diffe renzierten Vorkriegssituation mit repräsentativen Verwaltungsbauten und kleine ren Wohnhäusern sah Brenners Bebauungsplan eine rundum einheitliche Gebäu dehöhe vor, einschließlich einheitlichen Staffelgeschossen, Dachformen und einem Anteil an Fensteröffnungen und Fassadenmaterial. Auch Brenners Auftei lung der Parzellen weicht von der historischen Struktur ab. Die neue Kleinteilig keit drückt eine Angst vor großen Bauten aus, die bereits in der Friedrichstraße vehemente Proteste auslöste und letztlich zu den völlig deplatzierten Stadthäu sern gegenüber dem Auswärtigen Amt führte. Mit manchen dieser Themen und Erwartungen mussten sich die 14 eingeladenen Wettbewerbsteilnehmer zunächst beschäftigen, bevor sie sich überhaupt dem re striktiven Bebauungsplan und dann ihren eigenen architektonischen Vorschlägen in Bezug auf die bedeutenden Nachbarbauten – der Friedrichswerderschen Kirche und der Bauakademie – widmen konnten. Brenners Festlegung für die 16 JeanNicolasLouis Durand, Tafel 19, Graphische Formel anwendbar auf gewisse Bauten, aus: „Partie Graphique des Cours d’Architecture“, Paris 1821 JeanNicolasLouis Durand, Plate 19, Graphic formula applicable to certain buildings, from: “Partie Graphique des Cours d’Architecture”, Paris 1821 Kubatur des südlichen Blockendes zum Werderschen Markt war so asymme trisch gedacht, dass es den meisten Wettbewerbsteilnehmern unmöglich erschien, eine in sich logische und damit in einem Baukörper selbstständig ruhende Gebäudeform zu finden. Denn einerseits insistierte der Bebauungs plan an der westlichen Gebäudekante auf der Präsenz des bis zum Werder schen Markt vorgezogenen Staffelgeschosses aus der Niederlagstraße, was einem „Wegknabbern“ eines notwendigen Gebäudeabschlusses gleichkommt, andererseits sollte sich durch einen risalitartigen Rücksprung die abknickende Seitenfassade von der Platzfassade abgrenzen. Der aufmerksame Betrachter der Ergebnisse wird die unterschiedlichen Ansät ze erkennen: Die Lösungen reichen von einer Übertragung eines Fensterrasters auf die vorgegebene Baukubatur ohne erkennbare Behandlung des markanten Staffelgeschosses entlang der Niederlagstraße bis hin zu einer dreidimensional geschichteten Übernahme des Themas der Staffelung. Dem Siegerentwurf von Rafael Moneo gelingt es so auf fast spielende Weise, die von Brenner geforderte baukörperliche Schwäche in eine moderne, maleri sche Stärke umzudeuten. Zusammen mit einem differenzierten Sockel (zwei geschossig zum Markt, eingeschossig zur Niederlagstraße und zur Bauakade mie) und aufstrebenden Obergeschossen, welche mit einer zarten Balustrade beendet werden, entsteht hier ein eigenständiges und zurückhaltendes errors in the East and West, soulless postwar modernism and architects’ lack of imagination. The practice of “Critical Reconstruction”, propagated by Dieter HoffmannAxthelm for Berlin’s inner city and culminating in the master plan entitled Planwerk Innenstadt of 1996 essentially pursued the reconstruction of the prewar street grid. It served as the basis for the urban design competition for the overall block on Schinkelplatz that Klaus Theo Brenner won in 2005. The scheme was developed into the master plan, defining a mix of residential and commercial uses. Contrary to the differentiated prewar situation with its representative commercial headquarters and smaller residences, Brenner’s master plan set a uniform building height, setbacks, roof shapes, a single proportion of voids to solids and façade material. Brenner’s subdivision of properties also differs from prewar patterns. The new preference for the small scale expresses the fear of large blocksized buildings that had caused an outcry in connection with the completion of the central part of Friedrichstraße and that had led to the construction of the completely out of place town houses opposite the foreign ministry. The fourteen competitors had to initially deal with some of these themes and ex pectations before they were able to devote their attention to the restrictive master plan and then to their own architectural proposals in relation to the significant neighbours – the Friedrichswerdersche Kirche and the Bauakademie. Brenner’s 17 18 Bindeglied zwischen der Friedrichswerderschen Kirche und der Bauakademie. Für die Niederlagstraße wurden die variierenden Entwürfe von Hemprich Tophof mit den einerseits flächigen Fassaden und den tiefen nach innen wirkenden Loggien gegenüber der Friedrichswerderschen Kirche ausgewählt, – und anderer seits die plastisch ausgeprägte Fassade mit dem weit bis zum Gendarmenmarkt reichenden Blick nach Westen für die Eckparzelle an der Niederlagstraße und Prinzengasse zur Ausführung empfohlen. Diese drei Häuser bilden einen ange messenen Ruhepol gegenüber der Friedrichswerderschen Kirche; sie sind sowohl städtebaulich als auch architektonisch präzise Rahmen, die den jeweiligen Pro tagonisten – im städtischen Maßstab: der Kirche; in Bezug auf die Wohnqualität im Inneren: den Bewohnern – den Vorrang lassen. Hier entfalten die anscheinend flachen Gebäudefassaden je nach Betrachtungsstandort ihre differenzierende Plastizität. Ebenso angemessen, aber eben auf die völlig andere maßstäbliche Situation eingehend, verhalten sich Axel Schultes und Charlotte Franks Bauten. Ist die Niederlagstraße entlang der Kirche für Berliner Verhältnisse extrem eng, so ist der Schinkelplatz ja nur auf seiner westlichen Seite begrenzt: Richtung Osten ist der Blick frei auf das Humboldtforum sowie auf den Dom und die Museen. Eine kleinteilige, flächige Fassade wäre hier falsch. Schultes und Frank wenden eine moderne Version der Kolossalordnung an, genauso wie Schinkel das Alte volumetric specification for the southern end of the block facing Werderscher Markt was conceived in such asymmetric terms that it seemed impossible for the majority of competitors to find an inner logic and thereby to design a building configuration with an independent sense of repose. For, on the one hand the master plan insisted on the continuation of the setback from the Niederlagstraße to be brought forward to the principal façade on the Werdersche Markt, some thing that was akin to the “nibbling away” of a necessary termination of a build ing, on the other hand the projection on the eastern side was to set off the lateral façade from façade towards the square. Attentive observers of the competition results will be able to identify the different approaches. They range from the application of a window grid across the specified building configuration without any recognizable treatment of the prominent setback on the top floor to the application of a threedimensional layering of the setback theme. The winning scheme by Rafael Moneo succeeds in reinterpreting the weakness that Brenner imposes on the building configuration into a modern, picturesque strength in an almost playful manner. Together with a differentiated base (two stories facing the square, single story on Niederlagstraße and towards the Bauakademie) and vertically accentuated upper floors that are topped off by a fine balustrade, an independent and discreet link will be created here between Friedrichswerdersche Kirche and the Bauakademie. Ludwig Karl Hilberseimer, Hochhausstadt, OstWest Straße. 1924. Hilberseimer, Ludwig Karl, Papers. The Art Institute of Chicago Ludwig Karl Hilberseimer, Hochhausstadt, EastWest Street. 1924. Hilberseimer, Ludwig Karl, Papers. The Art Institute of Chicago. Digital File # 070383.HochOst. jpg. Reproductions © The Art Institute of Chicago 19 Hemprich Tophof’s competition submissions with on the one hand their calm façades and the loggias that draw the exterior deep into the apartments was selected for the two plots on the Niederlagstraße facing the east façade of the Friedrichswerdersche Kirche, and on the other hand their sculptural façade was chosen that frames distant views towards the Gendarmenmarkt from the corner of Niederlagstraße and Prinzengasse. These three buildings form an appropriate haven of tranquility visàvis the Friedrichswerdersche Kirche. Both in terms of urban design architecture they form precise frames deferring to the respective protagonists: to the church at the scale of the city and to the resident in relation to the apartment. The seemingly flat façades unfold their varying plasticity depending on the point of view. Equally appropriate, but engaging a completely different scale, are Axel Schultes and Charlotte Frank’s buildings. If, by Berlin standards, the width of Niederlag straße along the section with the church can be considered extremely narrow, then Schinkelplatz only has a boundary on the west: facing east there is an un interrupted view towards the Humboldtforum as well as towards the Dom and the museums. A smallscaled, planar façade would be wrong here. Schultes and Frank apply a modern version of the giant order here, just as Schinkel allows the Alte Museum to appear opposite the former palace with a giant Ionic colonnade. Schultes and Frank introduce further differentiations within the façade. The 20 Museum gegenüber dem damaligen Schloss mit einer kolossalen Ionischen Säulenhalle auftreten ließ. Schultes und Frank weben in ihre Gebäudefassade weitere Unterscheidungen ein. So erkennt der Betrachter eindeutig einen öffent lichen Sockel für gewerbliche Nutzungen als auch ein mehrdeutiges Spiel mit dem aus dem Bebauungsplan vorgegebenen 16 Meter Achsmaß. Denn im Zuge des Wettbewerbsverfahrens gewannen alle Beteiligten die Erkenntnis, dass an diesem besonderen Standort auch sehr große Wohnungen Käufer finden könnten. Würden die 16 Meter breiten Parzellen nur mit den gleichen Wohnbauten bebaut (Zweispänner mit zentralen Treppen), stünden für diesen besonderen Ort womöglich zu kleine Wohnungen zur Verfügung. So kamen Schultes und Frank im Zuge der Überarbeitungsphase der Bitte nach, zwei von den drei Parzellen zusammenzuführen. Es entstand dadurch eine in sich feingliedrig durchdrungene Gebäudefront, die der unmittelbaren, fast monolithisch wirkenden Backstein fassade der Bauakademie sowie der monumentalen SchlossRekonstruktion maßstäblich wesentlich besser gerecht wird als eine simple, rhythmische Wieder holung von 16 Meter breiten Bauten. Wurde das Thema „Von Preußen nach Europa“ vom Bauherrn vorgegeben, vom Senat unterstützt und von einigen Wettbewerbsteilnehmern auch verinnerlicht, so ist dies doch grundsätzlich als Aufforderung an unsere Zeit gerichtet: als Progression von einem kulturpolitischen Status zu einem anderen. In Kenntnis observer will clearly identify a public base for commercial uses as well as a game of ambiguities with the required 16 meters wide frontages. The reason for this is the insight gained by all participants during the course of the competition that very large residential units might find buyers here. Were the 16 meters wide plots only developed using the same residential units (double loaded types with a central staircase), then the units might be too small for this special location. Thus Schultes and Frank complied with the request to merge two of the three parcels. The result is an intrinsically refined frontage that is better able to do justice in scalar terms in relation to the almost monolithic brick façade of the Bauakademie as well as the monumental palace than the simple, rhythmic repetition of 16 meters wide buildings. While the client specified the theme “From Prussia to Europe” and the Senate gave its support, some of the competitors even internalizing it, the theme in the end is meant as a challenge to us today: as a progression from one cultural and political status to another. With the knowledge of history, are we capable of defining our own goals and symbols? In an age in which everything appears to be reproducible in technical terms, is it legitimate to return to a ready made language, whether it is as recent as that of Bauhaus or somewhat further away as that of Schinkel’s Neoclassicism? Or is our cultural and social consciousness not so finely tuned, the opportunity for an authentic interpretation of the given der Geschichte: Zu welchen anderen eigenen Zielen und Symbolen sind wir noch fähig? In einem Zeitalter, in dem alles technisch reproduzierbar erscheint: Ist die Rückkehr zu einer fertigen Sprache, sei sie auch noch so nah wie die des Bau hauses oder etwas weiter entfernt wie die des Schinkel’schen Neoklassizismus, gerechtfertigt? Oder ist nicht unser kulturelles und gesellschaftliches Bewusstsein so geschärft, die Chance zur eigenständigen Deutung der gegebenen Situation und der Bauaufgabe insgesamt an diesem außergewöhnlichen Ort so unwieder bringlich, dass wir alle Anstrengungen auf uns nehmen, um für alle Parzellen angemessene, dauerhafte und ansprechende Architektur zu verwirklichen? Dafür brauchen wir den geistig freien Blick. Dafür brauchen wir nicht den kritischen Rückblick, um Vergangenes zum Vorbild zu erheben, sondern dafür brauchen wir die kritische Auseinandersetzung mit allem, was zur Veränderung, Zerstörung und zum Wiederaufbau dieses Ortes, dieser Stadt, dieser Region, diesem Land und diesem Kontinent geführt hat, um späteren Generationen einen untrüglichen Beweis sowohl unserer Selbstkritikfähigkeit als auch unserer Kreativität zu hinterlassen. Das Motto „Von Preußen nach Europa“ ist keine Aufforderung zu einer kritischen Rekonstruktion; es fordert uns zur Suche nach einer kritischen Konstruktion auf. 21 situation and building task for this extraordinary site altogether so irredeemably unique, that we should not shy away from every effort in order to find appropri ate, enduring and aesthetically pleasing architectural designs for all the parcels? For this we need an intellectually unencumbered vision. For this we do not need a critical retrospective to turn past things into our models, instead we need to critically revisit everything that has led to the changes, the destruction and the reconstruction of this site, this city, this region, this country and this continent in order to leave to future generations an unmistakable testimonial of our ability for selfcriticism as well as of our creativity. The theme From Prussia to Europe is not a call for critical reconstruction; it is a challenge to search for critical con struction. Wettbewerb Competition 22 23 Max Dudler Wettbewerb Competition Der Entwurf oszilliert zwischen einer an Schinkel gewonnenen solitären Gebäude wirkung und seiner Eigenschaft als Teil eines städtischen Blocks. In der Fassade des Neubaus wird diese Verschneidung als Wechselspiel der Bezüge und Ordnun gen inszeniert. Während also die innere Ordnung der Disposition an der ortho gonalen Geometrie des Blocks orientiert ist, folgt die Fassade der Geometrie der Kontur. Die Verschneidung beider Geometrien stellt das Leitmotiv einer Fassaden sprache dar, die in ihrer Reliefwirkung zugleich als Reflex auf die kolossale Pfeiler rhythmik der SchinkelGebäude erkennbar ist. Die Gebäudekubatur weicht an einer Stelle von den Vorgaben des Bebauungs plans ab: Die Rückstaffelung zur Niederlagstraße wird nicht bis zum Werderschen Markt fortgeführt, sondern endet in Form einer weiteren Verschneidung am Beginn der Niederlagstraße. Dadurch erhält die Platzfassade wieder ihre historische Kon tur und bildet durch ihre RisalitWirkung im Zusammenspiel mit der Friedrichs werderschen Kirche und der Bauakademie eine eindeutige Fassung für den Werderschen Markt. Die Materialität suggeriert eine monolithische, feste und fugenlose Bauweise. Ein geschlämmtes Ziegelmauerwerk bildet eine subtile Reminiszenz zu den beiden Nachbarbauten. Die helle, leuchtende Oberfläche bricht die Schwere des Baukörpers. 24 The design oscillates between the effect of a freestanding building, drawn from Schinkel, and its identity as part of an urban block. This overlapping quality is staged within the façade of the new building in a changing game of references and ordering systems. Thus, while the internal ordering system follows the dis position of the orthogonal geometry of the perimeter block, the façade follows the geometry of the site boundary. The overlap of both geometries forms the Leitmotif of a façade language that in its relieflike effect can at the same time also be recognized as a response to the giant order rhythm of the pillars in Schin kel’s buildings. In one instance the building configuration sets itself apart from the specifications of the master plan. The setback towards Niederlagstraße has not been brought forward to the Werderscher Markt but ends in form of another overlap at the beginning of Niederlagstraße. In this way the façade towards the square once again attains its historical contour and, thanks to the effect of the projection, forms an unequivocal frame for the Werderscher Markt in conjunction with the Friedrichswerdersche Kirche and the Bauakademie. The choice of materials suggests a monolithic, taught construction without joints. A washed brick wall forms a subtle reminiscence to the two neighbouring buildings. The light, gleaming surface counteracts the weight of the building mass. 25 Ansicht Werderscher Markt View of Werderscher Markt Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Kleihues+Kleihues Wettbewerb Competition 26 Die Häuser am Friedrichswerder werden als individuelle, repräsentative Stadt palais entwickelt und bilden in ihrer Vielfalt, durch den Masterplan geleitet, eine harmonische Einheit. Das Kopfgebäude am Werderschen Markt ist der süd liche Schlussstein oder Ausgangspunkt für dieses neue Quartier, das sich in den historischen Kontext einfügt. Die beiden Gebäudeteile des Kopfbaus, Bürohaus und Wohnhaus, bilden eine Einheit, wenngleich die Fassaden unterschiedliche Fensterformate aufweisen. Die Fenster des Bürohauses sind quadratisch und erhalten eine Dreierteilung, um achsweise im Raster von 1,25 Metern flexibel Bürotrennwände stellen zu können. Für das Wohnhaus sind stehende Fensterformate mit einer Zweiertei lung vorgesehen. Ein feines, in die Tiefe gestaffeltes Fassadenrelief gliedert die geschlossenen Putzflächen und lässt auf der wohlproportionierten Lochfassade ein tektonisches Spiel aus Licht und Schatten erkennen. Bei geschossweise gleichen Fensterforma ten wechselt das Putzrelief mit alternierend unterschiedlich breiten Rückstaffe lungen, sodass die ruhige Lochfassade durch das spielerische Moment in der Oberfläche kontrastiert wird. The buildings on Friedrichswerder are treated as individual, representative urban palaces, and by means of their variety, based on the master plan, they form a harmonious unity. The head building on the Werderscher Markt can be consid ered the southern keystone or point of initiation for the entire neighbourhood merging with the historic context. Both parts of the head building, offices and apartments, form a unity even though the façades show different window designs. The windows of the office part are square and subdivided into three segments in order to receive flexible office partitions on a grid of 1.25 meters. For the apartments the windows are subdivided into two. A refined plaster relief is set into the façade, thereby articulating the solid sur faces of render and allowing the game of light and shade to be revealed on the wellproportioned punctured façade. The plaster relief varies alternatingly from floor to floor using different widths of setbacks so that the calm punctured façade is contrasted by means of the playful moment on the surface. 27 Ansicht Werderscher Markt View of Werderscher Markt Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Kister Scheithauer Gross Wettbewerb Competition Europas Identität ist ohne den kulturellen Austausch und die Inspiration durch individuelle Reiseerfahrungen, die künstlerische und geisteswissenschaftliche Entwicklungen in Gang gesetzt haben, nicht denkbar. Der Reiseplan Schinkels in Europa bildet eine Vorlage zur Fassadengestaltung. In einem parametrischen Prozess wird aus dem Grundbaustein eine Geometrie für die ganze Fassade generiert, die als Maßwerk dient. Je nach Sonnenstand wird die Fassade sehr abwechslungsreich wirken, ist auf den zweiten Blick lesbar – es ist beabsichtigt, dass die Entzifferung durchaus Überraschendes aufweist –, bildet aber selbst ein architektonisches und skulpturales Unikat mit eigener Identität zwischen bedeutenden Nachbarn. Es entsteht ein Gebäude mit außergewöhnlich ästhetischer Wirkung, das schein bar den größtmöglichen Kontrast zu der tektonischen Struktur der SchinkelBau ten aufweist. Fließend und fast textil wirkt die Schicht des Ziegels. Dennoch liegt gerade darin die Verwandtschaft: das Spiel der Geometrie und Proportion Schin kels, einer klassischen Schule einerseits, andererseits die digitale parametrische Mathematik, die als Instrument der Moderne ein Netzwerk bildet. Die scheinbare Irrationalität ist gleichwohl berechnet und bildet die vielschichtige Dimension moderner Netzwerke ab – das Bildprogramm der Fassade. 28 European identity is unthinkable without cultural exchange and the inspiration gained from the individual experience of journeys that have set artistic and intel lectual developments in motion. Schinkel’s journey across Europe forms the basis for the design of the façade. From a basic construction unit, a parametric process generates a geometric system for the entire façade serving as a measure. Depending on the position of the sun, the façade will appear very diverse, readable at second sight – it is intended that the deciphering of the pattern will reveal surprising things – how ever, in itself the façade will possess an architectural and sculptural identity set amongst two important neighbours. Thus a building is created with an extraordinary aesthetic effect, apparently doc umenting the greatest possible contrast to the tectonic structures of Schinkel’s buildings. The layer of bricks appears fluid and textilelike. Yet, it is exactly therein where the relationship lies: Schinkel’s game of geometry and proportions, a classic approach on the one hand, and on the other, digital parametric mathe matics as a modernist instrument forming a network. All the same, the seeming irrationality is calculated and portrays the multilayered dimensions of modern networks: the iconography of the façade. 29 Ansicht Werderscher Markt View of Werderscher Markt Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Stephan Braunfels Wettbewerb Competition Der Neubau erhält eine „supporting role“ als „Gelenk“ zwischen den beiden SchinkelBauten, dessen Andersartigkeit deren „Hauptrollen“ sowohl kontrastiert als auch stärkt. Der durchaus „lyrische“ Widerspruch zur klassischen Umgebung ist also nur ein scheinbarer – er entspricht der klugen Maxime: trennen, um zu verbinden. Die gerundeten Ecken geben der – nur mit Kenntnis der Geschichte nachvollzieh baren – historischen „Unform“ (die merkwürdige Schräge gegenüber der Bau akademie war die Wand einer engen diagonalen Verbindungsgasse) eine innere Geschlossenheit und Ganzheitlichkeit. Auch verbessern die Rundungen in der engen Niederlagstraße an der Friedrichswerderschen Kirche die Belichtung. Um dem AttikaGeschoss die notwendige „klassische“ Höhe zu verleihen, haben die Wohnungen im obersten Geschoss Galerien. Dieses krönende Doppelgeschoss hat auch zweigeschossige Loggien, sodass das ganze Gebäude sowohl erhaben als auch leicht wirkt. Zwischen den zwei berühmtesten Ziegelbauten Schinkels kann kein weiteres Gebäude aus roten Ziegeln stehen. Die Farbe sollte deshalb Beige/Ocker, das Material kann sowohl Naturstein als auch (Fein)Putz sein. Das Gebäude soll gleichzeitig sowohl monolithisch wirken als auch offen. 30 The new building is assigned a “supporting role” in terms of a “joint” between the two buildings by Schinkel. The new building’s otherness contrasts with and strengthens the other’s “lead role”. Certainly, the “lyrical” contradiction to the classical context is merely a superficial one – it embodies the intelligent dictum: divide in order to connect. The rounded corners provide the historical “nonform” that can only be under stood with the knowledge of history (the strange diagonal opposite the Bau akademie was the wall of a narrow, diagonal connecting alley), an inner uni fication and sense of whole. The rounded corners on the narrow Niederlagstraße also improve the lighting conditions of the Friedrichswerdersche Kirche. In order to give the attic its necessary “classic” height, the apartments on the upper floor are fitted out with galleries. Furthermore, this crowning maisonette has double height loggias so that the entire building has as much the air of the sublime as that of lightness. It is impossible to build another red brick building next to Schinkel’s two most famous brick buildings. The new building’s colour should therefore be beige/ ochre and the material could either be natural stone or fine render. The building should appear both monolithic as well as open. 31 Ansicht Werderscher Markt View of Werderscher Markt Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Ortner & Ortner Wettbewerb Competition Dem Genius Loci folgend wird das Körperliche zum Entwurfsprinzip. Zwischen den Gebäudevolumen von Bauakademie und Friedrichswerderscher Kirche wirkt auch die Figur des neuen Kopfbaus zum Werderschen Markt hin als eigenständi ges Volumen. Die Fassadenhaut – ein klassischer kalksteinfarbener Steinputz – reicht über die fiktive Konstruktion bei gleichzeitiger Betonung der Mauerfläche; sie lässt ein Relief entstehen, welches durch Ausprägung gewölbter Laibungen die Spannung der Haut über die Konstruktion eigenständig und abstrakt thematisiert. Das Thema impliziert die Bezugnahme zu klassischen Motiven wie den gewölb ten gotischen Bogenfensterlaibungen der Friedrichswerderschen Kirche, den Portalen der Bauakademie oder auch den Fensterrahmungen des Berolinahauses von Peter Behrens und interpretiert diese neu. Die Hauptfassade zum Platz ist mit mittigem Haupteingang klassisch siebenteilig gegliedert. Die in gleicher Art ausgeführten Seitenfassaden erhalten je nach zweckmäßiger Lage und Betonung der Nebeneingänge Fensterachsen in gerader oder ungerader Anzahl. Die Betonung des zweigeschossigen Sockels erfolgt durch den Einsatz filigraner flächenbündiger Fenster. In den Obergeschossen werden diese um Austritte ergänzt und plastisch verfeinert. 32 With respect to the genius loci, the notion of the corporeal is elevated to the design principle. Set inbetween the configurations of the Bauakademie and the Friedrichswerdersche Kirche, the new terminating building facing the Werder scher Markt is treated as an independent volume. The skin of the façade – made of a traditional limestone coloured stone render – stretches across the fictive substructure while simultaneously accentuating the surface of the brickwork, thereby creating a relief that independently and ab stractly thematizes the skin’s tension across the substructure via the pronounced curvature of the reveals. This theme implies and reinterprets the reference to classical motifs such as the arched Gothic window reveals of the Friedrichswerder sche Kirche, the portals of the Bauakademie or even the window reveals of Peter Behrens’ Berolina building. The main façade towards the square is subdivided in a classical manner into seven bays. The lateral façades are treated in the same way and are given either an even or an odd number of bays depending on the position and accentuation of the side entrances. The accentuation of the doublestory base is achieved by means of refined windows that are coplanar with the wall. These windows are augmented and refined in sculptural ways by means of landings. 33 Ansicht Werderscher Markt View of Werderscher Markt Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Lederer Ragnarsdóttir Oei Wettbewerb Competition Eine disziplinierte Aufteilung der Lochfassaden wird durch ein ausgewogenes Verhältnis von notwendigen Fensteröffnungen und geschlossenen Wandflächen angestrebt. Die Fassaden haben einen zweigeschossigen Sockel, der in der Ober flächengestaltung deutlich ablesbar ist. Die symmetrische Anordnung des zen tralen Eingangs zum Platz hin entspricht ebenfalls dem historischen Vorbild. Um die herausragende Bedeutung der beiden Bauten von Schinkel am Werder schen Markt zu betonen, wird auf die Sichtbarkeit der tragenden Konstruktion verzichtet. Der profane Bau soll lediglich den Stadtgrundriss komplettieren, den Platzraum mit neuer Nutzung beleben und somit die alten Stadträume wieder erlebbar machen. Das Gebäude wird in konventioneller Massivbauweise errichtet. Damit ein eigen ständiges und gleichermaßen zeitloses Erscheinungsbild des Gebäudeensembles entstehen kann, sehen wir Außenwände mit verputztem Mauerwerk vor. Der zweigeschossige Sockel ist mit einem Modellierputz von vertikaler und horizon taler Kämmung geplant, um die Massivität der Fassade zu intensivieren, wäh rend die oberen Wandflächen mit einem glatten Putz mit hohem Anteil an Zuschlagstoffen aus Marmor und anderen hellen reflektierenden Materialien vorgesehen sind, um ein leichteres Erscheinungsbild herzustellen. 34 It is intended to achieve a disciplined subdivision of the punctured façades by means of a balanced relation between required window openings and solid wall surfaces. The façades are given a twostory base whose surfaces treatment is clearly readable. The symmetric disposition of the central entrance facing the square also follows historic precedent. The visibility of the supporting construction has been renounced in order to accentuate the exceptional significance of the two buildings by Schinkel on the Werderscher Markt. The quotidian building should essentially complete the urban fabric; enliven the public space with new functions so that the old urban spaces can once again be experienced. The building is to be constructed out of conventional masonry. In order for an independent and simultaneously timeless image to be created for the building composition, we envision external walls of plastered masonry. The twostory base is intended to be clad with a modelling plaster with a vertical and horizon tal grain in order to intensify the massive quality of the façade, while the upper wall surfaces are to be constructed using a smooth plaster with a large propor tion of marble additives and other bright reflective materials in order to achieve a lighter impression. 35 Ansicht Werderscher Markt View of Werderscher Markt Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Rafael Moneo Wettbewerb Competition 36 Der Respekt, den wir Schinkels Bauten zollen möchten, wird bereits in der Frag mentierung des vorgegebenen Baukörpers eingefordert; er ist charakteristisch für die geplante Wohnarchitektur und fern der Monumentalität der Schinkel’schen Architektur. Diese Fragmentierung wird in der Gliederung unseres Entwurfs in zwei Baukörper unterstrichen. Einer dieser Baukörper ist auf die Bauakademie, deren planer Fassade wir Achtung zollen möchten, ausgerichtet. Der andere blickt auf den Werderschen Markt; seine höhere Position in der Rangordnung wird im doppelgeschossigen Sockel ausgedrückt. Bei dieser bewussten Gliederung des Baukörpers handelt es sich um eine einzige architektonische Intervention, die keine falsche Diversität vortäuschen will, son dern eine umfassende Lösung für den gesamten Baukörper sucht. Diese Haltung zeigt sich besonders am Gebäudeabschluss, der „Loggia“, die dem Ensemble visuelle Kontinuität verleiht und zum formalen Leitmotiv des Entwurfs wird. Ähnliches gilt für den Sockel, dessen doppelgeschossige Ausführung über jeweils eine Achse im Übergangsbereich zu den Nachbargebäuden beibehalten wird. The respect that we wish to pay to Schinkel’s buildings is already called for through the fragmentation of the defined building envelope in the master plan; this building envelope is characteristic for the proposed residential architecture and quite distinct from Schinkel’s monumental architecture. This fragmentation is emphasized in the articulation of our design into two configurations. One of these configurations is focused on the Bauakademie, whose planar façade we wish to respect. The other looks onto the Werderscher Markt; its higher position in the hierarchy is expressed by means of its twotiered base. This conscious articulation of a building configuration is a singular architectonic invention that does not wish to feign diversity; rather it searches for a compre hensive solution for the entire building configuration. This bearing is represented clearly at the termination of the building; the “Loggia” that grants the entire composition a visual continuity and becomes the formal Leitmotif of the design. The same applies to the base, whose two tiers are retained across one bay in each transition zone to the neighbouring buildings. 37 Ansicht Werderscher Markt View of Werderscher Markt Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Hemprich Tophof Wettbewerb Competition Bereits Friedrich Gilly und Karl Friedrich Schinkel haben die Rahmung des Über gangs aus der privaten Wohnung hin zur Stadtöffentlichkeit entwickelt. Gillys Skizze einer Straßenszene in Paris lässt diese Sehnsucht nach einem „Übergangs raum“ mit seinen ungeheuerlich modern erscheinenden Loggien erkennen. Schinkels Bühnenbilder mit ihrem Logenblick auf die Stadt kulminierten einige Jahre später mit der großen Stadtloge des Alten Museums, die dieses Thema zum ersten Mal in einem öffentlichen Bau realisierte. Wir glauben, dass die Blicke aus den neuen Wohnhäusern, durch sorgfältig gestaltete Übergangsräume aus Balkongesimsen, Fenstergewändern gefiltert und einer zweiten halböffentlichen Schicht aus Loggien oder Logen, Stadtbalkonen oder Panoramaöffnungen bestehend, diesen neuen Häusern ihre Kraft geben werden. Abhängig von Blick und Lage hat sich das Thema jedes einzelnen Hauses ent wickelt: das Galeriehaus zur Friedrichswerderschen Kirche mit einer großzügigen Stadtloggia zum Schinkelplatz; Wohngebäude, deren prägendes Merkmal ihre an Theaterlogen erinnernden, nur sehr fein nach außen tretenden Loggien sind; sowie an der Prinzengasse zwei Gebäude, deren Außenräume das jeweilige Stadt panorama in die Wohnungen holen. 38 Friedrich Gilly and Karl Friedrich Schinkel had already developed the framing of the transition from the private residence to the urban public. Gilly’s sketch of a Parisian street view allows one to recognize the desire for a transitional space with its loggias that appear uncannily modern. Schinkel’s stage sets with their view from the box onto the city culminate a few years later in the large urban loggia of the Altes Museum, the first instance of its realization in a public build ing. We believe that the view from the new apartment buildings will give these new houses their energy, filtered by carefully designed transition spaces made of balcony ledges, window reveals, with a second semipublic layer consisting of loggias, urban balconies or panorama openings. The theme for each apartment building was developed with regard to the view and location: the gallery building facing the Friedrichswerdersche Kirche with a generous urban loggia looking towards Schinkelplatz; apartment buildings whose characteristic is the minimally protruding loggias recalling theatre boxes; as well as on the two buildings on Prinzengasse, whose external spaces draw in the respective urban views into the apartments. Ansicht Niederlagstraße View of Niederlagstraße 39 Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Petra und Paul Kahlfeldt Wettbewerb Competition 40 In unmittelbarer Nachbarschaft der bedeutendsten Baudenkmale Berlins sind die drei jeweils 16 Meter langen Platzfassaden als ausgewogen, flächig profilierte fünfgeschossige Fassaden gegliedert, die der Bauakademie in ihrer eleganten und flächig zarten Plastizität keine aufgeregten oder – in einer falsch verstandenen Konkurrenz – maßstabssprengenden Kontrapunkte entgegensetzen. Die Sockel zone thematisiert die stark plastisch horizontal und vertikal gegliederte Wand mit großen Öffnungen. Das architektonische Thema der Obergeschossfassade (2. bis 4. OG) ist dagegen die differenzierte Wohnhausfassade, als aufgehende Wandfläche mit Fenstern, Fenstertüren, Loggien und Balkonen komponiert, deren Öffnungen und Öffnungs gestaltung die Dicke und Plastizität der massiven Wand behandeln. Zugunsten einer größeren Flexibilität bezüglich der Wohnungszuschnitte werden nur zwei Treppenhäuser angelegt. Bei der Konzipierung der Wohnungen zum Schinkelplatz ist das Entree stets unmittelbar an einen Außenraum (Loggia, Balkon) angebunden, der Blick nach Osten über die Schlossfreiheit zum Schloss, zum Berliner Dom wird als eine der herausragenden Qualitäten gesehen. Within the immediate neighbourhood of Berlin’s most important monuments, the three 16 meter long principal façades are articulated as balanced, flat pro filed, fivestory fronts that do not confront the elegant and refined Bauakademie in an act of misunderstood competition with an excited or disproportionate coun terpoint. The building’s base thematizes the wall with strongly sculpted horizon tal and vertical articulations with large openings. However, the architectural theme of the façades of the upper floors (2nd to 4th floors) is the differentiated apartment building façade as a resolved wall surface composed of windows, French windows, loggias and balconies, whose openings have as their subject the thickness and plasticity of the massive wall. Only two staircases have been included in order to provide greater flexibility regarding the apartment layouts. In the case of the apartments on Schinkelplatz, the entrance halls are always located immediately next to an external space (loggia, balcony). The view eastwards across the Schlossfreiheit towards the palace and the cathedral, is regarded as one of the exceptional qualities. Ansicht Schinkelplatz View of Schinkelplatz 41 Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Christoph Mäckler Wettbewerb Competition 42 Die Fassaden zum Schinkelplatz erhalten einen Erker, der die Bebauung auf angenehme Weise strukturiert und zudem hochwertige Wohnräume schafft. Die Eingänge zu den Gewerbeflächen im Erdgeschoss werden durch die Erker in besonderem Maße betont. Bei den Grundrissen steht die Flexibilität des Wohnens im Mittelpunkt. Im vorliegenden Konzept sind unterschiedlichste Wohnungstypen möglich. Mit Wohnungsgrößen von 100 bis 140 m² sind stets qualitätsvolle, klare Wohn räume mit Blickbeziehungen zu den benachbarten Sehenswürdigkeiten gewähr leistet. Zudem verfügt jede Wohnung über einen qualifizierten Außenraum. The façades on Schinkelplatz will receive bay windows, thereby pleasantly structuring the development while creating upmarket residential spaces. The bay windows will especially accentuate the entrances to the commercial units on the ground floor. Flexibility in the mode of living is the key concern in the layout of the floors. The current proposal enables different apartment types to be realized. With apartment areas between 100 and 140 square meters, distinct living areas of high quality with views of the neighbouring attractions are guaranteed. In addition, each apartment will have access to a qualified external space. Ansicht Schinkelplatz View of Schinkelplatz 43 Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Nöfer Wettbewerb Competition Es versteht sich im Grunde von selbst, dass die Neubauten am Schinkelplatz eine zurückhaltende Grundhaltung einnehmen. Sie erhalten mittige Eingänge und eine ungerade Anzahl an Fensterachsen. Dadurch werden die Fassaden jeweils zentriert und nur so viel wie nötig von den Nachbarn unterschieden. Die Fassa den entwickeln in Varianten das architektonische Spiel von Tragen und Umhül len. Dabei werden das Ganze und die Teile architektonisch bis ins Detail geglie dert. Die wenig auskragenden Varianten von Erkern und Balkonen unterstützen die Plastizität und individualisieren die jeweiligen Häuser in ihrer gleichförmigen Reihung. It is selfevident that the new buildings on Schinkelplatz assume a modest stance. They are given central entrances and an uneven number of window bays. By this means each façade is centred and differentiated from the neighbouring building only as much as is necessary. The façades are developed as variations in the architectural game of load bearing and cladding. In this way the whole and the parts are articulated down to detail. Those few variations of bay windows and balconies support the building’s plasticity and individualize each building in its uniform seriality. 44 Ansicht Niederlagstraße View of Niederlagstraße 45 Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Cramer Neumann Wettbewerb Competition 46 Das an diesem Ort zu erwartende großzügige Wohnen soll durch ein einziges komplexes Ensemble ermöglicht werden. Alle sechs Baukörper verfügen über einen zentralen Eingang am Schinkelplatz. Von hier aus verteilen sich die Wege für alle Bewohner entweder in die beiden Treppenhäuser platzseitig oder über den großzügig angelegten Hof zu den Treppenhäusern an der Niederlagstraße. Gleichzeitig bewahren insbesondere die Häuser an der Niederlagstraße ihre eigene Identität durch zusätzliche, straßenseitige Eingänge visàvis zur Fried richswerderschen Kirche. Das Erscheinungsbild der äußeren Fassaden verleiht dieser Konzeption Ausdruck, indem diese in Gliederung eine doppelte Lesbarkeit ermöglichen. Unverkennbar ist durch die spiegelsymmetrische Anordnung der drei Fassadenbereiche die Refe renz an dreiflügelige Haustypen, wie sie in der Vorkriegszeit auch an diesem Ort, wie beispielsweise mit der „Darmstädter und Nationalbank“, vorhanden waren. Diese starke architektonische Geste scheint uns städtebaulich geeignet, dem Platz einen angemessenen Rahmen zu geben und der Häuserfront eine Ausstrah lung zu verleihen, die in die Tiefe des Raumes mit seinen weiten Dimensionen Richtung Stadtschloss wirkt. The expectations for generous modes of living associated with this site should be met by a single, complex composition. All of the six building units are to have a central entrance from Schinkelplatz at their disposal. From here, the paths for all residents are distributed either via the two staircases facing Schinkelplatz or via the generously laid out courtyard to the staircases on Niederlagstraße. At the same time the buildings along Niederlagstraße retain their identities by means of a set of entrances opposite the Friedrichswerdersche Kirche. The image of the external façades expresses this concept by permitting a double reading in this articulation. The reference to the triplebay building types that had existed in the prewar period on this site, such as the “Darmstädter und Nationalbank” is unmistakable thanks to the symmtric disposition of the three façade elements. This powerful architectural gesture seems suitable to us in urban design terms to give the square an appropriate frame and to confer an aura on the building façades that can have an impact deep into the large dimensioned space in the direction of the Stadtschloss. Ansicht Schinkelplatz View of Schinkelplatz 47 Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Markovic Ronai Voss Wettbewerb Competition 48 Die vorliegende Wettbewerbsarbeit orientiert sich an historischen Vorbildern der Umgebung einerseits, vor allem aber an Bauten von Karl Friedrich Schinkel – der Disziplin in der Wahl der Gestaltungsmittel, der proportionalen Ordnung und der Präzision beim Modellieren von Details. Die Absicht ist, zeitlos elegante Wohnhäuser zu gestalten. In diesem Sinn wur den Fassaden bei Verzicht auf Ornamentierungen entwickelt. Ist die Vorgabe des Bebauungsplans Verkleinerung der Volumina durch Rückstaffelungen, so tritt auch die Fuge (Eintiefung) als Gliederungsdetail der Fassaden auf. Die Sockel zone erhält ein Streifenrelief durch Fugen. Stehende Fenster – Französische Fenster – erhalten eine eingetiefte Fasche. Die Obergeschosse werden durch eingetiefte Fugen geschossweise artikuliert. Zurücknehmen statt Vortreten ist das Gestaltungsprinzip. The submitted competition project derives its inspiration from historic prece dents of the vicinity, principally from the buildings by Karl Friedrich Schinkel, the disciplined choice of compositional elements, proportional order and preci sion in the modelling of details. It is the intention to design elegant apartment buildings in a timeless manner. In this sense, the façades were developed with the absence of ornamentation. Given the requirement of the master plan to reduce the building volume by means of setbacks, the joint (recess) emerges as an articulating detail in the façades. The building’s base is given a striped relief by means of recessed joints. Vertical win dows – French windows – are given recessed frames. The upper floors are articu lated by means of recessed joints. The design principle is to recede as opposed to standing out. Ansicht Niederlagstraße View of Niederlagstraße 49 Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Schultes Frank Wettbewerb Competition 50 Als wohltemperiertes Ambiente, wohlabgewogen zwischen solidem Repräsen tationsbedürfnis und moderater Modernität, zwischen der traditionellen Schwere einer 40%Fassade und den lichten Momenten einer filigranen SkyFrameVer glasung, zwischen der unvermeidlichen, EnEVgerechten PutzWärmeHülle und dem Anspruch von Stadt, von Bauherren und Architekten auf ein auch architek tonisch nachhaltiges Bauwerk, müssen die drei Häuser am Schinkelplatz diese Synthese leisten. Zwischen den zur Wahl stehenden Grundrissen ist uns das „Durchwohnen“ das Liebste: eine großzügige Raumfolge von Rezeption, Dining und Living, alles das mit großem Blick zum Schloss und nach Westen, in Richtung Gendarmenmarkt, alles das mit Morgen und Nachmittagssonne – dafür würden wir, wenn wir’s denn selber bauen dürften, die gefangene Lage von zwei Schlafzimmern jederzeit in Kauf nehmen; zumal das dritte (Kinder)Zimmer, für die Halbwüchsigen, neutral und ohne Störungspotenzial erschlossen ist. Die Fassaden folgen, wie anders, den Vorgaben: feiner, durchgefärbter Putz auf dicken Wärmedämmschalen auf Stahlbetonkonstruktion, Ausmauerung in Dämmziegeln, Trennwände in Gipskarton, was sonst. Alle portefenêtre und SchiebetürKonstruktionen in hochwertiger AluAusführung, zum Beispiel SkyFrame. Für den übrigen Luxus werden die zukünftigen Bewohner schon sorgen. The three buildings on Schinkelplatz have to synthesize a welltempered ambi ence, carefully balanced between a sound desire for representation and moderate modernity, between the traditional gravitas of a 40% open façade and the light moments of a filigree SkyFrame glazing system, and between the inevitability of a plaster clad, energyeavinglaw conforming thermal envelope and the demands of the city, the client and the architect for a sustainable building in architectural terms. Given the choice of floor layouts, we would opt for the front to back unit: a gen erous sequence of spaces from the reception, dining and living, all with a wide view of the palace and the Gendarmenmarkt towards the west with morning and afternoon sun. If we were to build this ourselves, we would accept the locked position of the two bedrooms any time; especially as the youngsters in the third (child’s) bedroom would find it accessible in a neutral way and without potential for disturbance. The façades comply with the requirements by necessity: a fine, tinted render ap plied to thick thermal insulation panels that clad a reinforced concrete structure, lined with thermal blocks, partitions in gypsum board as could be expected, all sliding windows and slding doors to be of high quality aluminium such as SkyFrame. The future residents would certainly take care of the rest of their luxury needs. Ansicht Schinkelplatz View of Schinkelplatz 51 Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Überarbeitung Redesign 52 53 Rafael Moneo Erste Überarbeitung First Redesign 54 Für die zweite Wettbewerbsphase wird der ursprüngliche Vorschlag in einigen wichtigen Aspekten überarbeitet. Die Erschließungskerne werden von drei auf zwei verringert und erzeugen so eine klare Trennung zwischen den Flächen für Büros und Wohnungen. Die große Öffnung zum Werderschen Markt spiegelt diese Änderung wider. An der Fassade zur Niederlagstraße wird der Fenster rhythmus leicht verändert und dem gängigen Büroraster von 1,35 Metern an gepasst. Die Kubatur im Innenhof wird vereinfacht. Zudem werden an der Gebäudeecke gegenüber der Bauakademie und in den Übergängen zu den Nachbargebäuden Loggien eingefügt, die den Blick über Platz und Kupfergraben auf das historische Berlin öffnen. In this second entry, the original proposal will be developed in several important areas. The stair and elevator cores will be reduced from three to two, clearly establishing the areas foreseen for offices and those for apartments. The large opening on Werderscher Markt reflects this change. The facade on Niederlag strasse will also slightly be modified in the window modules to better accommo date office use and the standard 1.35 meter module. In addition, loggias were added to the apartment buildings on the corner adja cent to the Bauakademie. The views across the plaza toward the canal and mon umental Berlin become manifest in this element. 55 Ansicht Werderscher Markt View of Werderscher Markt Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Rafael Moneo Zweite Überarbeitung Second Redesign Die Fassade zur Niederlagstraße wird weiter bearbeitet und die Öffnungen wer den auf 1,80 Meter vergrößert. Diese Änderung gleicht die Enge der Niederlag straße aus und bringt die Ziegeltextur der Kirchenfassade in das neue Gebäude. Während der Bearbeitung werden verschiedene Varianten für die Tiefgarage durchgespielt, um die wirtschaftlichste und effizienteste Lösung für das kom plexe Grundstück zu finden. In diesem Vorschlag erschließen Autoaufzüge die enge Parzelle so effizient wie möglich. The changes to Niederlagstraße will be continued, and the window openings will be increased to 1.80 meters. This change compensates for the narrowness of Niederlagstraße and brings the texture of the church itself into the building. In the course of the revision, different options for the garage will be studied to find the most efficient and economic solution to this complex site. In this proposal auto lifts use the narrow parcel as efficiently as possible. 56 57 Ansicht Werderscher Markt View of Werderscher Markt Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Kister Scheithauer Gross Überarbeitung Redesign 58 Offenheit ist nicht mit Glas gleichzusetzen. Offenheit ist heute die Transparenz einer Struktur. Die Fassade zum Werderschen Markt ist ein Paravent aus drei un terschiedlich dicken Stahlstützen, die, einem Vorhang gleich, sich aus jeder Per spektive verschieden offen und geschlossen darstellen. Dahinter staffeln sich drei Geschosse mit versetzten Erkern, die vollkommen verglast sind. Kleine Terrassen bilden sich und man kann von innen hinter den Vorhang aus Stützen treten. Eine vielschichtige, tiefe Fassade entsteht, die auch als Tribüne zum Platz zu lesen ist, eine Loggia zum Werderschen Markt. Offene Stützenstrukturen sind ein Thema Schinkels bei vielen seiner Bauten. Das Thema ist übersetzt in eine Rhythmik, die einer harmonischen Ordnung folgt, aber nicht dem klassischen Kanon. Ein musikalisches Spiel von Saiten kann ge meint sein. Die Stützen spiegeln sich im Glas und setzen sich perspektivisch fort, sodass ein hochspannendes Spiel aus Reflexion und Schatten entsteht. Bei Tag und Nacht wird die Fassade immer anders, immer überraschend wirken. Openness ist not to be equated with glass. Today, openness means transparency of structure. The façade on Werderscher Markt is a screen of three differntly thick steel columns, similar to a curtain, appearing open or closed from every different perspective. Behind this there are three floors with staggered bay win dows that are completely glazed. Small terraces are formed in between and it is possible to step behind the curtain of columns from behind. Thus a multilay ered, deep façade is created that can also be read as a grand stand on the square, a loggia facing the Werderscher Markt. The open columnar construction is a theme in many of Schinkel‘s project. The theme is translated into a rhythm that follows a harmonic order but not the classical canon. It could be meant as a game of music on a set of strings. The columns are reflected in the windows and are repeated in perspectival form so that a very exciting game of reflection and shadows is created. During the day and at night the façade will always be different and exciting. 59 Ansicht Werderscher Markt View of Werderscher Markt Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Nöfer Überarbeitung Redesign Das massive porosierte Ziegelmauerwerk wird fein verputzt, die architekto nischen Gliederungselemente handwerklich bearbeitet. Die Techniken der Ober flächen unterscheiden sich dabei nicht wesentlich von denen um 1830. Es ist ja keineswegs so, als könnte man diese Qualität heute nicht mehr herstellen. Durch die Abdeckung der horizontal beregneten Flächen mit feinen Blechen erhält man eine sehr dauerhafte, damit nachhaltige und wirtschaftliche Fassade. The solid wall construction of porous bricks is to be rendered in a fine coat, the articulating architectural elements are to be crafted. In this connection the finish ing techniques do not differ significantly from those that were applied around 1830. After all, it is not as if we were unable to achieve these qualities today. By covering the horizontal surfaces that are exposed to rain with fine metal sheets a long lasting, and therefore enduring as well as economic façade is obtained. 60 Ansicht Schinkelplatz View of Schinkelplatz 61 Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Cramer Neumann Überarbeitung Redesign 62 Unser Projekt vereint ein „kleines, stehendes Haus“ und ein „großes, liegendes Haus“ trotz ihrer jeweils eigenständigen Adressen und Erschließungen durch die Grundsätzlichkeit ihrer Fassadentypologien zu einem Ganzen, das sich kraftvoll und unverwechselbar einreiht in die Stadtkontur des Schinkelplatzes. Das „große Haus“ begreift seine Fassade als mehrschichtige, raumbildende Struk tur, die auf der äußeren Ebene aus monolithischen Steinelementen ein massives Gewebe entwickelt, das in seiner Gliederung spürbar, aber diskret Bezug nimmt auf die historischen Bauten seiner Umgebung. Hinter diesem „steinernen Filter“ schimmert in räumlichem Abstand über eine zwischengeschaltete LoggiaEbene eine filigrane Glasfassade durch, die eine befreite und großzügige Wohn und Raumidee organisiert, aber auch als Übergangsraum zwischen den Sphären des privaten und des öffentlichen Lebens am Schinkelplatz vermittelt. Das „kleine Haus“ begreift sich als Monolith und bildet eine Art Scharnier zwischen zwei großen Baukörpern am Schinkelplatz und dem Werderschen Markt. Die Öffnun gen wirken wie herausgemeißelt, betont durch tief liegende Fenster, jedes von ihnen in Verbindung mit Balkon oder Loggia die Lage am Platz auf besondere Weise thematisierend. Unser Projekt versteht sich in seinem Ausdruck als eine Art von Moderne, die elementare Gliederungsprinzipien von Fassaden auf mög lichst radikale Weise zu reduzieren und in einem Prozess der Transformation mit zeitgemäßen Wohn und Raumkonzepten zu kombinieren sucht. Despite their respectively independent addresses and entrances as a result of their façade typologies, our project brings together a small, upright building with a large, reclining building into a whole, taking its place within the urban profile of the Schinkelplatz in a vibrant and inimitable way. The large building expresses its façade as a multilayered, space defining structure, that on its outermost plane develops a massive fabric of monolithic stone elements. In its articulation, this fabric makes a palpable but discreet reference to the surrounding historic build ings. A filigree glass façade gleams through this “stone filter” at a spatial dis tance with an intermediary layer of loggias that not only structures a liberated and generous residential and spatial idea but also a transitional space between the private and public spheres of life on the Schinkelplatz. The small building is seen as a monolith and acts as a hinge between the two large building configurations on the Schinkelplatz and Werderscher Markt. The openings appear as if they were chiselled out of the mass, accentuated by deeply recessed windows, each one of them thematizing the location on the square by means of balconies or loggias. In its expression we consider our projects to be a kind of modernity that in the most radical of ways reduces the elementary com positional principles of façades in order to search for combinations with contem porareneous residential and spatial concepts. Ansicht Schinkelplatz View of Schinkelplatz 63 Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Hemprich Tophof Überarbeitung Redesign 64 Die Überarbeitung insbesondere des Eckgebäudes an der Niederlagstraße berück sichtigt in einem stärkeren Maß den öffentlichen Charakter der Prinzengasse und den kleinen Platz hinter der Friedrichswerderschen Kirche. Die zuvor dreistufig nach innen gekehrten Öffnungen werden vergrößert und erhalten einen nach außen gekehrten schmalen Rahmen, die Loggia wird zur Ecke Prinzengasse ver schoben. Während das Eckgebäude sich somit stärker der Öffentlichkeit zuwendet und die Zäsur der Prinzengasse betont, wird das dritte Gebäude an der Niederlagstraße durch die Nutzungsänderung vom Wohngebäude zu einem gewerblich geprägten Appartementhaus stärker geschlossen und verliert seine zweite Fassadenschicht. Die Gesamtabfolge der einzelnen Gebäude wird durch diese Änderungen logi scher, die Ecke besitzt nun die stärkste Durchdringung von „Öffentlich“ und „Privat“, die im Verlauf der Niederlagstraße dann bis zu dem anschließenden Bürogebäude zurückgenommen wird. Especially the redesign of the corner building on Niederlagstraße pays forceful tribute to the public character of Prinzengasse and the small square behind Frie drichswerdersche Kirche. The previously triple profiled, inward turned opening are now enlarged and are given an extroverted narrow frame and the loggia in turn is moved to the corner of the Prinzengasse. Whereby the corner building forcefully turns towards the public space under lining the breach in Prinzengasse, the third building on Niederlagstraße becomes more closed losing its second façade layer thanks to the change from residential to commercially oriented apartments. The overall sequence of the individual buildings thus becomes more logical, the corner now possesses the strongest penetration of public and private use diminishing along Niederlagstraße towards the adjacent office building. Ansicht Niederlagstraße View of Niederlagstraße 65 Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Markovic Ronai Voss Überarbeitung Redesign In der Wettbewerbsüberarbeitung wurde eine dreiteilige Konfiguration formuliert: das Wohnpalais am Schinkelplatz, ein Seitenflügel in der Prinzengasse und das „kleine Wohnpalais“ an der Ecke Niederlagstraße. Diese strukturelle Auffassung spiegelt sich in der Organisation der Nutzungen und in der Gliederung der Fassa den. Wohnhäuser zeitloser Eleganz und als Abstraktion des Klassizismus sind das gestalterische Ziel. Die Fuge ist das Gliederungselement der Fassaden aus hellem Kalkstein – eintiefen statt vortreten ist das Gestaltungsprinzip. Im seitlichen Licht und im Schatten bleiben die Gliederungselemente der Fassa den deutlich erkennbar, in direktem Licht bleiben sie verborgen. So verfügen Wohnhäuser im Licht und im Schatten über verschiedene Gesichter. Vereinzelt und gesetzt treten lediglich kleine, kompakte Balkone aus der Fassade heraus. Durch die offene Grundrissdisposition, bodentiefe Fenster und blickdurchlässige Geländer aus geknickten Stäben PositivMuster öffnet sich eine Blicksequenz in drei verschiedene Richtungen. Hingegen erhalten Balkone und Loggien „blick dichte“ Geländer im NegativMuster. Die frei stehende steinerne Stütze ist ein übergreifendes Gestaltungselement – Stützen mit Pergolen umranden die langen Terrassen entlang der Fassaden: ein Gestaltungsmittel mit Nutzwert, bietet es doch etwas Abgeschiedenheit für die Freiplätze der Wohnungen. 66 A tripartite configuration was defined for the competition entry: the residential palace on Schinkelplatz, a lateral wing on Prinzengasse, and the small residential palace on the corner of Niederlagstraße. This structural conception is reflected in the organization of its function and in the articulation of the façades. Apartment buildings of timeless elegance and as an abstraction of classicism are the goal for the design. The joint is the articulating element of the light limestone façade – receding as opposed to standing proud is the design principle. In lateral light as well as in shade, the façade’s articulating elements remain clearly visible, only becoming invisible in direct light. In this way buildings pos sess different faces whether in light or in shade. Compact balconies emerge from the façade only intermittently and soberly small. A sequence of views in three directions reveals itself through the open floor plan, the French windows and the transparent balustrade made of folded bars (positive pattern). In distinction to this, the balconies and loggias are given “opaque” balustrades with a negative pattern. The freestanding stone pillar is a general design element – pillars and pergolas surround the long terraces on the façades: a design element with a benefit as it provides a little privacy for the external spaces of the apartments. Ansicht Niederlagstraße View of Niederlagstraße 67 Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Kister Scheithauer Gross Erste Überarbeitung First Redesign 68 Der Entwurf entwickelt sein Fassadenbild aus der Übersetzung der Kolonnaden Struktur des Kronprinzenpalais. Diese Säulenordnung aus Naturstein wird als Bild in die Fassade übertragen und als eine Art Versatzstück / Einschiebling verstanden. Somit werden die Loggien über Eck betont, ein Spiel zwischen Putz und Natursteinflächen wird erzeugt. Diese Natursteinfassade reagiert durch eine Schrägstellung der Vertikalen auf das Umfeld und verzahnt sich mit diesem. Auch wird durch die Anwendung dieses einfachen Themas ein Haus geschaffen, was über Eck erlebbar bleibt. Es entsteht ein unverwechselbarer Auftakt in die Prinzengasse und somit ein eigenständiges Haus, welches der Körnung der Stadt an diesem besonderen Ort gerecht wird. The design develops its concept for the façade by means of a translation of the Kronprinzenpalais’ colonnade structure. This stone columnar order is transferred onto the façade as an image and is understood as a movable piece of scenery/in sertion emphasizing the loggias at the corner while the interplay of plaster and natural stone surfaces unfolds. Thanks to the diagonal placement of the vertical elements, the natural stone façade reacts with the surroundings and interlocks with it. As a result of the application of this simple theme, a building has been created that remains legible across the corner. An unmistakable prelude to Prinz engasse is created, set off by a distinct building that does justice to the grain of the city at this special location. 69 Ansicht Prinzengasse View of Prinzengasse Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Kister Scheithauer Gross Zweite Überarbeitung Second Redesign 70 Der Entwurf setzt an zwei Stellen an, um dem Gebäude einen eigenständigen Auftritt im Quartier zu geben, ohne jedoch im Reigen der ruhigen Strukturen an der Niederlagstraße aus der „Reihe“ zu tanzen. Erstens: Das gleichmäßige Raster einer Lochfassade, die der Fassade in Verbin dung mit dem Steinschnitt der Natursteinverkleidung eine klare Struktur verleiht, wird von der Nachbarfassade durch eine Loggia abgelöst und als Wandscheibe thematisiert. Die Wandscheibe faltet sich in den unteren Geschossen um die Ecke. Zweitens: Durch plastische Einschnitte bzw. „Vertiefung“ der Rücksprünge wird ein vertikaler Abschluss der Bebauung erreicht. Der „Turm“ wird im Inneren als zweigeschossiger Wohnraum durch Luftraum an den Fenstern erlebbar. Eine Treppe führt auf die Dachterrasse, die bis zur Ecke reicht und anknüpft an das Panoramabild Eduard Gaertners vom Dach der Friedrichswerderschen Kirche. In order for the building to be given a dignified presence in the urban quarter, without, however, appearing out of contect amongst the calm structure along Niederlagstraße, the design sets out from two points. First, contrasting with the neighbouring façades with its the regular grid of a punctured openings, the proposed building replaces the former by a loggia that is thematized as a wall plane and given a clear structure in connection with a clad ding of natural stone. The wall plane is folded around corner on the lower floors. Second, a vertical termination is achieved by means of sculptural incisions, re spectively, deep recesses. The „tower“ can be experienced as a double height liv ing room next to the void space to the side of the window. A staircase leads to the roof terrace that extends to the corner thus embracing the panoramic paint ing by Eduard Gaertner from the roof of the Friedrichswerdersche Kirche. Ansicht Prinzengasse View of Prinzengasse 71 Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Cramer Neumann Überarbeitung Redesign 72 Unser Haus Prinzengasse/Niederlagstraße versteht sich gleichermaßen als Objekt wie auch als Teil einer Reihe. Es formuliert seine Ecklage, indem es die Fassade dreiseitig wie einen Mantel um den gesamten Baukörper in den Hof zieht. Ihre vertikale Struktur stellt sich in den Dialog mit jener der Friedrichswerderschen Kirche. Ihre starke Plastizität vermag dem Haus eine Präsenz zu geben, die einer seits einen Rahmen mit dem Kopfbau am Werderschen Markt bildet, aber auch einen Zwischenakzent setzt in der Gesamtabwicklung der Niederlagstraße bis zum Kommandantenhaus. Die kraftvolle Präsenz des Hauses könnte trotz deutlich geringerer Gebäudehöhe einen selbstbewussten Raumabschluss im Dialog mit dem Projekt der benach barten Prinzengärten bilden. Die Grundrissstruktur darf in ihrer Schichtung als Weiterentwicklung unseres Entwurfs am Schinkelplatz verstanden werden in dem Sinne, dass hier dreiseitig umlaufend die eigentliche Raumhülle als Glasfassade ausgebildet wird, verbor gen hinter einem aus einer monolithischen Struktur bestehenden „Steinernen Kleid“. Die Tiefe dieses Fassadenraumes wird zur Straße und zum Garten durch Loggien, zur Gasse durch Fensterläden genutzt. Das Haus als Ganzes und die einzelnen Wohnungen orientieren sich dadurch nicht einseitig zu Straße und Garten, sondern betonen in ihrer Organisation einen Rundumblick über den Hof und die Prinzengasse in die Tiefe des Stadtraumes Richtung Schinkelplatz. Our building for the corner of Prinzengasse and Niederlagstraße sees itself simul taneously as an object as well as part of the sequence. It defines the corner situ ation by lining the façade around the three sides of the entire building configura tion like a coat. Its vertical structure enters into a dialogue with the façade of the Friedrichswerdersche Kirche. Its strong plasticity gives the building its presence, on the one hand forming a frame together with the head building on the Werder scher Markt but also an intermittent accent along the entire development of the Niederlagstraße up to the Kommandantenhaus. Despite the significantly lower height, the building’s vibrant presence could form an assertive spatial termina tion in the dialogue with the neighbouring project on Prinzengärten. In its layering, the structure of the layout can be understood as a further develop ment of our design for the Schinkelplatz in the sense that the actual three sided envelope of the building is constituted by a glass façade, shrouded behind a “stone dress” of a monolithic structure. The depth of this intermittent façade space is used by loggias on the street and garden side and by window shutters on the alley side. In this way, the building as a whole and the individual apart ments are not oriented in a singular direction but emphasize a panoramic view across the courtyard and Prinzengasse, deep into the urban space in the direction of Schinkelplatz. 73 Ansicht Prinzengasse/Niederlagstraße View of Prinzengasse/Niederlagstraße Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Schultes Frank Überarbeitung Redesign 74 Da mach’ ich mir ’nen Schlitz in ’n Block – und find’ ihn wunderbar. Der Schlitz, die Prinzengasse, tut ja auch gut, schlossblickmäßig. Eine vollwertige Blockecke wird das allerdings nicht, ein typisches Eckhaus sollten wir da nicht wollen, das haben wir auch beim Gegenüber, am Schinkelplatz ausgeschlagen; die Jury sah es wohl nicht anders. Die kleinen Neugierden, die schräg durch die Giebelwand geschnittenen Erker, verteilen sich von ungefähr über die Fläche, ganz im Sinne einer bescheidenen „advanced fenestration“, gespiegelt zum Schwesterhaus am Schinkelplatz. Grundrissordnung und Straßenfassade entwickeln sich aber eigenständig. Die Order ist – wir schlagen hier eine sehr strenge Zonierung vor, um eine auch späte Entscheidung der Käufer entweder für eine zellenartige, treudeutschseg mentierte Wohnung oder für eine großflächige, loftähnliche Wohnform offenzu halten: In einem zentralen, 6 Meter breiten Streifen rund um das Treppenhaus sind alle dienenden Funktionen untergebracht. Das hält die zwei 5 Meter breiten Flächen für das zentrale Wohnen frei, durchorientiert von Ost nach West. I’ll cut a slot into the block – and find it wonderful. The slot, Prinzengasse, is after all a good thing, opening the view onto the palace. This, however, will not be a fullyfledged corner of a perimeter block; we were not supposed to want to design a typical corner building, just as we rejected it opposite on Schinkelplatz. The jury did not appear to see it any differently. The small gazebos, the diago nally cut bay windows in the gable wall, are roughly distributed across the plane, quite in the sense of a modest advanced fenestration, mirrored in relation to its sister building on Schinkelplatz. However, plan layout and street façades develop autonomously. Order is – here we propose very strict zoning to keep possibilities open for late buyers to decide for either a celllike, typically German segmented apartment or an expansive, loftlike residence: all service functions are accommodated in a central 6 meter wide strip around the staircase which thus frees two 5 meter wide areas for central living, running from east to west. Ansicht Prinzengasse/Niederlagstraße View of Prinzengasse/Niederlagstraße 75 Erdgeschoss Ground floor Erstes und zweites Obergeschoss First and second floor Ergebnis Result 76 77 Rafael Moneo Ergebnis Result 78 Diese Zeichnungen zeigen die weitere Bearbeitung der bis dahin ungelösten Punkte. Die Büroerschließung wird den Anforderungen des Brandschutzes an gepasst. Die Fassade zur Niederlagstraße ändert sich durch die Anpassung an die vergrößerten Öffnungen leicht. Die Tiefgarage wird wieder mit einer Rampe erschlossen, um eine reibungslose Nutzung zu garantieren. Mit der Einführung einer Hierarchie in der Fassadengestaltung und der Bedeu tung, die den Öffnungen und der Materialität dabei zukommt, erwägen wir, Naturstein anstelle von Putz als Ausdruck der Wertigkeit und Beständigkeit der Fassaden zu verwenden. These drawings reflect the resolution of the issues that have been unresolved since the first proposal. The office stair core has been modified for fire safety purposes. The Niederlagstraße facade has slightly been altered to accommodate the larger window modules. Finally, the garage has regained its ramp to ensure convenience. With the introduction of a hierarchy in the articulation of the facades together with the importance the openings have in this order, we have considered the possibility of using natural stone instead of stucco for the primary material of the building. Ansicht Werderscher Markt View of Werderscher Markt 79 Zweites Untergeschoss Second basement floor Erstes Untergeschoss First basement floor Ansicht Werderscher Markt View of Werderscher Markt 80 Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor Fassadenabwicklung Adjoining elevations 81 Drittes Obergeschoss Third floor Viertes Obergeschoss Fourth floor Schultes Frank Ergebnis Result 82 Auf der Basis des ursprünglichen Wettbewerbskonzepts schlägt die überarbeitete Variante eine Verdoppelung der Parzelle von 16 auf 32 Meter vor, mit wesent lichen Vorteilen: Es entsteht eine robuste Ordnung des Wohnungsgrundrisses mit der vielfältigen LayoutVariabilität des zentralen Treppenhauses; alle Einspän ner, Zweispänner und DuplexVarianten lassen sich bequem entwickeln, am Ende optimieren. Ein Verschieben des Kerns um Terrassenbreite in Richtung In nenhof bringt auch hier Vorteile für das Entree. Dabei liegt die Beeinträchtigung der räumlichen Qualität des Hofes sicher im noch tolerablen Bereich. Balkone, Loggien, Erker – die Struktur der Fassade verführt zu einem Bäumchenwechs ledich in der Verteilung dieser bildgebenden Elemente. Kurzum, die überarbeite Variante ist das Haus der Wahl, nicht nur für den Bauherrn, der dessen Markt flexibilität zu schätzen weiß, auch für die Stadt und die Architekten, die damit ein großzügigeres, anspruchsvolleres Visavis zum „Neuen Schloss“ entwickeln können. On the basis of the original competition concept the redesigned variant proposes a doubling of the lot from 16 to 32 meters and therefore produces essential bene fits. A robust order is created with apartment layouts of a high degree of layout options around the central staircase core: every variation of a single, double and duplex subdivision can be realized and optimized with ease. A shift in the stair case core by the width of a terrace in the direction of the courtyard can also be of benefit for the entrance hall. The impairment to the spatial quality of the courtyard is surely just within the tolerable range. Balconies, loggias, bay win dows – the façade structure leads to a seductive game of multiple readings in the distribution of these image generating elements. In short, the redesigned variant is the building of choice, not only for the client, who knows how to value its marketability, but also for the city and the architects, who are thus enabled to develop a more generous, more ambitious counterpart to the new palace. Ansicht Schinkelplatz View of Schinkelplatz 83 Erdgeschoss Ground floor Ansicht Schinkelplatz View of Schinkelplatz 84 Zweites Obergeschoss Second floor Erstes Obergeschoss First floor Fassade zum Innenhof Façade to the courtyard 85 Viertes Obergeschoss Fourth floor Drittes Obergeschoss Third floor Hemprich Tophof Ergebnis Result 86 Die zweite Überarbeitung arbeitet die Thematik des Wettbewerbs und der ersten Überarbeitung, die Beziehung zwischen öffentlichem Raum und privater Woh nung verbunden über einen Zwischenraum, radikaler heraus. Das Eckgebäude erhält eine in Pfeiler und Stützen aufgelöste Natursteinfassade, die den Unterschied zwischen tiefer Fensterlaibung und Loggia zur Niederlag straße auflöst, lediglich die Fensteröffnungen zur Prinzengasse mit ihren gerich teten Öffnungen erinnern noch an eine Lochfassade. Das Mittelgebäude behält seine Struktur mit der über die gesamte Fassadenbreite gehenden Stadtloge und der inneren Rahmung der Fenster, in der die Friedrichswerdersche Kirche als großes Ausschnittsbild erscheinen wird. Das Appartementgebäude erhält tiefe Fensterlaibungen, ohne jedoch in dieser Schicht einen Aufenthaltsraum auszu bilden. Es behält dabei seine horizontal gelagerte Struktur vor dem sich anschlie ßenden Bürogebäude. The second redesign radically draws out the theme of the competition proposal and the first redesign, as well as the relation between public space and private apartments as connected via an interstitial space. The corner building is given a façade in a trabeated structure of natural stone, thus dissolving the difference between deep window reveals and the loggia fac ing Niederlagstraße; merely the directional window openings on Prinzengasse re call a punctured façade. The central building retains its structure with the urban loggia spanning across the entire width of the façade and the internal window framing in which the Friedrichswerdersche Kirche will appear as a large cut out image. The apartment building is given deep window reveals without, however, forming habitable space on this plane, thereby retaining its horizontally layered structure in front of the office building. Ansicht Prinzengasse/Niederlagstraße View of Prinzengasse/Niederlagstraße 87 Erdgeschoss Ground floor Zweites Obergeschoss Second floor 88 Ansicht Niederlagstraße View of Niederlagstraße Erdgeschoss Wohnen Ground floor habitation Erdgeschoss Concierge Ground Floor Concierge 89 Blick aus der Eckloge View from the angle loge Zweites Obergeschoss Second floor Drittes Obergeschoss Third floor Viertes Obergeschoss Fourth floor Preisgericht Jurors Preisgericht, Sachverständige, Vorprüfer und Gäste Jurors, Experts, Technical Jurors and Guests 90 Sachpreisrichter Client Representatives Gerhard Laumann, LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G., Abteilung Immobilien Regula Lüscher, Senatsbaudirektorin für Stadtentwicklung und Umwelt Uwe Schmitz, Vorstandsvorsitzender der FRANKONIA Eurobau AG Carsten Spallek, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Ordnung Stellv. Sachpreisrichter Deputy Client Representatives Manfred Kühne, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Abteilungsleitung Städtebau und Projekte Kristina Laduch, Bezirksamt Berlin Mitte, Amtsleiterin Fachbereich Stadtplanung Herbert Paschant, LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G., Abteilung Immobilien Annalie Schoen, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Abteilung Städtebau und Projekte _ Fachpreisrichter Expert Jurors Hanns Kastner, Architekt, FRANKONIA Eurobau AG Christoph Langhof, Architekt Elisabeth Rüthnick, Architektin Wilfried Wang, Architekt Gesine Weinmiller, Architektin Stellv. Fachpreisrichter Deputy Expert Juror Doris Gruber, Architektin _ Sachverständige Expert Volker Hassemer, Berlin Jens Meggender, Gesellschaft Historisches Berlin Birgitta Ringbeck, Beauftragte der Kultusministerkonferenz beim UNESCO Welterbekomitee Sachverständige/Vorprüfung Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Experts/Technical Jurors Senate for Urban Development Sybil Flemes, Abteilung Städtebau und Projekte Inge SchmidtRathert, Abteilung Städtebau und Projekte Sachverständige/Vorprüfung Stadtentwicklungsamt Bezirk Mitte von Berlin Experts/Technical Jurors Urban Development Department BerlinMitte Heike Mertens, Fachbereich Stadtplanung Guido Schmitz, Fachbereich Denkmalschutz FrankMichael Starke, Fachbereich Bauaufsicht _ Gäste Guests Peter Kever, Architektenkammer Berlin, Referent Wettbewerb und Vergabe Manuela Schmitz, Architektin Sabine Mösch, Architektin Wettbewerbsorganisation und Vorprüfung Competition Organisation and Technical Jury Büro scheuvens+wachten, Dortmund, Kunibert Wachten und Catrin Kirchner, in Zusammenarbeit mit der Ausloberin und den Fachabteilungen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Berlin, und den Fachbe reichen des Stadtentwicklungsamts Bezirk Mitte, Berlin Büro scheuvens+wachten, Dortmund, Kunibert Wachten and Catrin Kirchner, in collaboration with the client and the special units of the Senate Department for Urban Development and the Environment, Berlin and the special units of the Urban Development Department of the District of Mitte, Berlin Terminkette Timeline Preisrichtervorgespräch Preliminary meeting of the jury Frist schriftliche Rückfragen der Teilnehmer Deadline for written questions from the competitors Rückfragenkolloquium Questions and Answer Session Rückmeldung zum Modellbau Questions in connection with the model Versand Modelleinsatz Shipping of model base Abgabe Wettbewerbsbeitrag Planung Submission of competition entry Abgabe Wettbewerbsbeitrag Modell Submission of model Preisgericht Jury Session Erste Überarbeitung First Redesign Zweite Überarbeitung Second Redesign Dritte Überarbeitung und Endergebnis Third Redesign and Result Publikation Publication Ausstellung in der Bauakademie Exhibition in the Bauakademie 23. September 2013 11. Oktober 2013 14. Oktober 2013 31. Oktober 2013 15. November 2013 13. Dezember 2013 20. Dezember 2013 14. bis 15. Januar 2014 25. Februar 2014 23. April 2014 27. Mai 2014 23. Juni 2014 24. Juni bis 5. Juli 2014 91 Beteiligte Participants Werderscher Markt 2. Preis 2nd award kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH Agrippinawerft 18, 50678 Köln Prof. Johannes Kister Mitarbeiter Collaborators Raushana Baltabaeva, Christian Bobsin, Sandra CzubinzkiNitz, David Schröpfer, Sebastian Schröter, Elvira Döring Berater, Sachverständige Experts Ingenieurgemeinschaft TEN – TrümperErpenbachNordhausen GmbH 2. Preis 2nd award Rafael Moneo, Arquitecto Calle del Cinca 5, 28002 Madrid, Spain 92 Dr. José Rafael Moneo Mitarbeiter Collaborators Diego Colón, Angel Huertas, Blanca Leal, Isabel Moneo, Hayden Salter, Mathias Schütte 3. Preis 3rd award Ortner & Ortner Baukunst Gesellschaft von Architekten mbH Leibnizstraße 60, 10629 Berlin Florian Matzker Mitarbeiter Collaborators Fabian Maurer, Alexander Dal, Markus Lemcke Berater, Sachverständige Experts Statik: RSP Remmel+Sattler Ingenieurgesellschaft mbH, Energiekonzept: IPJ Ingenieurbüro P. Jung GmbH, Landschaftsplanung: Coqui Malachowska Coqui Anerkennung Tribute Max Dudler Oranienplatz 4, 10999 Berlin Max Dudler, Jochen Soydan Mitarbeiter Collaborators Björn Werner, Alexander Bonte, Anete Bajrami _ Kleihues+Kleihues Gesellschaft von Architekten mbH Helmholtzstraße 42, 10587 Berlin Jan Kleihues Mitarbeiter Collaborators Nikita Marykov, Xiaoen Wang, Marius Schreilechner, Patrick Eich, Carsten Scheffers Berater, Sachverständige Experts HMI, Hartwich/Mertens/Ingenieure, Berlin WINTER Beratende Ingenieure für Gebäudetechnik GmbH, Berlin _ Stephan Braunfels Architekten RudiDutschkeStraße 26, 10969 Berlin Prof. Stephan Braunfels Mitarbeiter Collaborators Josef Konrad, Andrej Serafin, Ilaria Amato, Catharina Meier _ Lederer Ragnarsdóttir Oei GmbH & Co.KG Kornbergstraße 36, 70176 Stuttgart Arno Lederer, Jórunn Ragnarsdóttir, Marc Oei Mitarbeiter Collaborators Kai Lucienne Theophile, Fabio Magnago 93 Schinkelplatz/Niederlagstraße 1. Preis 1st award Hemprich Tophof Gesellschaft von Architekten mbH Niebuhrstraße 2, 10629 Berlin Julia Tophof Mitarbeiter Collaborators Christina Ann Pupp, David Willner, Jonas Tröscher 2. Preis 2nd award NÖFER ARCHITEKTEN Nöfer Gesellschaft von Architekten mbH Binger Straße 64, 14197 Berlin Tobias Nöfer Mitarbeiter Collaborators Christian Elßner, Nils Radtke, Hinrich Schoppe, Matteo Ruozzi, Viktor Bredel, Peter Tröster 94 2. Preis 2nd award CRAMER NEUMANN ARCHITEKTEN Kurfürstendamm 178/179, 10707 Berlin Claus Neumann, Katrin Cramer Mitarbeiter Collaborators Max Rein, Marta Taxa da Silva, Maik Koch Berater, Sachverständige Experts David Abbonacci, 3-D-Visualisierung 2. Preis 2nd award Schultes Frank Architekten Lützowplatz 7, 10785 Berlin Charlotte Frank Mitarbeiter Collaborators Monika Bauer, Sönke Reteike, Sören Timm, Robert Freudenberg, Martin Hofmann Anerkennung Tribute MRLV Markovic Ronai Voss Architekten Rathausstraße 12, 20095 Hamburg Mirjana MarkovicRonai Mitarbeiter Collaborators Pablo Casamayuoret Ferreira, Paola Marchini _ Petra und Paul Kahlfeldt Architekten Partnergesellschaft Kurfürstendamm 58, 10707 Berlin Prof. Petra Kahlfeldt Mitarbeiter Collaborators Rüdiger Semang, Nicola Jeppel, Evgeni Varaxine Berater, Sachverständige Experts Sebastian Wolf _ Prof. Christoph Mäckler Architekten Platz der Republik 6, 60325 Frankfurt am Main Prof. Christoph Mäckler, Mischa Bosch Mitarbeiter Collaborators Thomas Kila, Sebastian Hill, Mathias Eicher, Maria AparicioAlvares, Nadine Jezernik Berater, Sachverständige Experts bs.w. Frank Wessel Markus Motz 95 Impressum Edition Notice Publikation Publication Herausgeber Publisher FRANKONIA Eurobau AG : Uwe Schmitz LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.: Gerhard Laumann Redaktion und Konzept Editor and Concept Wilfried Wang, Hoidn Wang Partner Sabine Mösch, FRANKONIA Eurobau Projektentwicklung GmbH & Co.KG Gestaltung Design doppelpunkt Kommunikationsdesign, Berlin Deutsches Lektorat German Copy Editor Simone Neteler Englisches Lektorat English Copy Editor Russell Krause Übersetzung Translation Wilfried Wang 96 Druckerei Printer Druckerei Conrad GmbH Papier Umschlag Paper cover Fedrigoni, Sirio Color/e, E/20 Denim, Arancio, 290 g Papier Innenseiten Paper inside Papyrus Munken Polar, 170 g Schrifttype Font ITC Slimbach Auflage Print Run 500 Exemplare 500 Copies Ausstellung Exhibition Bauakademie, Berlin; 24. Juni bis 5. Juli 2014 Bauakademie, Berlin; 24 June to 5 July 2014 © 2014 FRANKONIA Eurobau AG und LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G. sowie die Architekten, die Autoren, die Photographen und SKH Georg Friedrich Prinz von Preußen, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten BerlinBranden burg; Estate of George Grosz, Princeton, N.J./VG BildKunst Bonn; Ludwig Karl Hilberseimer Papers, The Art Institute of Chicago
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