Maschinenbau - Sehschlangen

Maschinenbau
Hauptgruppen der Fertigungsverfahren
Hauptgruppe 1: Urformen
- Fertigen eines festen Körpers aus formlosen Stoff durch Schaffen des
Zusammenhaltes
Hauptgruppe 2: Umformen
- Fertigen durch bildsames Ändern der Form eines festen Körpers
Hauptgruppe 3: Trennen
- Fertigen durch Ändern der Form eines festen Körpers, wobei der Zusammenhalt
örtlich aufgehoben wird
Hauptgruppe 4: Fügen
- auf Dauer angelegte Verbinden von zwei oder mehr Werkstücken geometrisch
bestimmter fester Form o. Von Werkstücken mit formlosem Stoff
Hauptgruppe 5: Beschichten
- Fertigen durch Aufbringen einer fest haftenden Schicht aus formlosem Stoff auf
ein Werkstück
Hauptgruppe 6: Stoffeigenschaften ändern
- Fertigen durch Verändern der Eigenschaft des Werkstoffes, aus dem ein
Werkstoff besteht
=> durch Veränderungen im submikroskopischen bzw. atomaren Bereich, z.B
Diffusion von Atomen, chemische Reaktionen...
Grundlagen der Messtechnik
Aufgaben der Messtechnik:
- Sicherstellen, dass die an ein Produkt gestellten Anforderungen in der Fertigung
verwirklicht werden
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- Abmessungen an Werkstücken und deren Abweichungen von einem
vorgegebenen Konstruktionsmaß festzustellen
- Vor oder während der Bearbeitung die richtige Einstellung der
Werkzeugmaschine bzw. die richtige Zustellung des Werkzeuges zu bestimmen
Messen:
- Vergleichen einer Messgröße an einem Werkstück mit einer Messgröße der
gleichen Art (z.B Länge, Temperatur etc..) eine physikalische Größe gefunden
wird.
-Ergebnis besteht aus Maßzahl und der Maßeinheit
Lehren:
- wird festgestellt, ob ein Ist-Maß an einem Werkstück innerhalb bestimmter
Grenzmaße liegt
-Ergebnis: Gut oder Ausschuss
Prüfen:
- feststellen, ob Prüfgegenstand eine oder mehrere vereinbarte o. Vorgeschriebene
Bedingungen erfüllt
- Ergebnis: Ja oder Nein
Geometrische Fertigungsfehler:
Formfehler:
- Abweichung von einer vorgegebenen geometrischen Grundform wie der Geraden,
Ebene, Kreis oder Zylinderform
Maßfehler:
- jede Abweichung von einem vorgeschriebenen Maß
Lagefehler:
- Abweichungen einer Kante, Mantellinie oder Fläche eines Werkstückes von der
Solllage
Rauheit:
- jeder Gegenstand wird durch eine oder mehrere Flächen begrenzt
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- es ist nicht möglich ideale Flächen zu fertigen
- Oberflächen von Werkstücken mikroskopisch betrachtet mit Unebenheiten
versehen
= Rauheit: Rautiefe, Glättungstiefe, Mittenrauwert, Einzelrautiefe, gemittelte
Rautiefe, maximale Rautiefe
Messen von Werkstoffverformungsvermögen
Zugversuch:
- Standartverfahren der Werkstoffprüfung zur Bestimmung der Streckgrenze,
Zugfestigkeit und Bruchdehnung
- Probe wird durch Zugkraft so lange gedehnt bis der Brucheintritt
Kerbschlagbiegeversuch
- Verfahren der Werkstoffprüfung das relativ einfach und schnell
Zähigkeitseigenschaften von Werkstoffen bestimmt.
- Versuch: Pendelhammer trifft mit bestimmter kinetischer Energie auf die
ungekerbte Rückseite einer Probe trifft
- Kerbschlagarbeit in Joule wird gemessen
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Hauptgruppe 1: Urformen
Gießen:
- aus flüssigen Metallen und Legierungen werden Gussstücke erzeugt
- besonders wirtschaftlich, wenn mit Gießverfahren bessere
Werkstückeigenschaften erzielt werden als mit konkurrierenden
Formgebungsverfahren wie z.B Pressen, Fügen, Sintern etc.
- Werkstücke lassen sich durch gewünschte Eigenschaften und Besonderheiten den
verschiedenen Formgebungsverfahren zuordnen
- Zuordnung bedingt durch:







Maßgenauigkeit
Oberflächengüte
Wanddicke
Stückzahl
Stückmasse
Kompliziertheit der Gestalt
Abmessungen
Erstarrung und Kristallisation
- wenn sich nach dem Gießen viele Keime gleichmäßig verteilt bilden=
gleichförmiges Gefüge aus Globuliten ( Material isotrop)
- wenn nach anfänglicher Keimbildung an der Formwand das Kristallwachstum
überwiegt= Bevorzugt Stengelkristalle (Eigenschaften richtungsabhängig,
anisotrop)
- Übergänge zwischen beiden Extremfällen= Stengelkristalle und Globuliten
Gießeigenschaften
- damit ein Werkstoff durch Gießen in die gewünschte Gestalt gebracht werden
kann, sind günstige Gießeigenschaften erwünscht:




gute Fließ- und Formfüllungsvermögen
gute Speisungseigenschaften
geringe Warmrissneigung
günstiges Lunkerverhalten
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
wenig zur Gasaufnahme und Oxidation
neigen
Gießverfahren
- Gießen in verlorene Formen mit Dauermodellen
- Gießen in verlorene Formen mit verlorenen Modellen
- Gießen in Dauerformen ohne Modell
Gießen in verlorene Formen mit Dauermodell
- für Einzelgusstücke und der größere Tel der Seriengusstücke
- Form geht nach jedem Abguss verloren

aus dem wiederaufbereiteten Formstoff (z.B Sand) kann neue Form
hergestellt werden
Gießen in verlorene Formen mit verlorenen Modellen
- Feingießen: Gussteile mit höherer Maßgenauigkeit und geringerer
Oberflächenrauheit
- Typisches Bauteil: Turbinenlaufräder
- Modellwerkstoff: Wachs, Polystrol
- Abguss: Kompakt- oder Schalenform
- Vollformgießen: wesentliche Einsparungen in der Formherstellung
- Teile bis über 30t können hergestellt werden
- Typisches Bauteil: Maschinenbetten
Gießen in Dauerformen ohne Modell
- Druckgießen: flüssige oder teigige Druckgusslegierungen unter hohem Druck in
metallische Dauerformen pressen
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- wirtschaftlichste gießtechnische Urformverfahren für Großserien von Gussteilen
bei Stückmassen unter 40kg
- Kokillenguss: Schmelzen unter dem Einfluss der Schwerkraft oder geringer
Drücke in Dauerformen steigend oder fallend vergossen
- Unterscheidet zwischen Schwerkraft- und Niederdruckgießen
- Stückgewichte bis 100KG
- Vorteile: geringere Fehlerhäufigkeit, dichtes Gefüge, hohe Maßhaltigkeit, gute
Oberflächenbeschaffenheit
- Schleudergießen: Schmelze wird in um die Mittelachs drehende Kokille
gegossen
- Gusswerkstoff wird gegen Kokillenwand gepresst und erstarrt und nimmt dessen
Form an
Gusswerkstoffe
- unterscheidet zwischen Eisengusswerkstoffen und Nichteisengusswerkstoffen
- Eisengusswerkstoffe: Gusseisen, Temperguss, Stahlguss, Sonderguss
- Nichteisengusswerkstoffe: Leichtmetalle (Al, Mg, Ti) Schwermetalle (CU, Zn,
Sn, Pb)
Eisengusswerkstoffe
Gusseisen
Gusseisen mit Lamellengraphit:
- Eisen-Kohlenstoff-Silicium-Gusslegierung
- gute Gießeigenschaften, gute Dämpfungseigenschaften, Gleit- und
Notlaufeigenschaften
Gusseisen mit Kugelgraphit:
- Eisen-Kohlenstoff-Silicium-Gusslegierung
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- bessere mechanische Eigenschaften als Gusseisen mit Lamellengraphit
Temperguss:
- Eisen-Kohlenstoff-Silicium- Gusslegierung mit Stahlgefüge aus Ledeburit
Stahlguss:
- Stahl, der in Formen gegossen wird
- Stahl plastisch verformbar, schweißbar und nichtrostende Stähle herstellbar
Pulvermetallurgie- Urformen durch Sintern
- Herstellen von metallischen und nichtmetallischen Pulvern sowie Herstellung von
Teilen aus den Pulvern durch Formen und Sintern
Vorteile gegenüber Gießen, Schneiden oder Kalt- und Warmpressen:
- fast 100% Werkstoffausnutzung
- endmaßgenaue Sinterfertigteile
- Herstellen von Werkstoffen, die schmelzmettallurgisch nicht herstellbar sind
- Energieeinsparung bis 40% gegenüber spanend hergestellten Teilen
Nachteile:
- hoher Preis für Pulver- und gemische
- Notwendigkeit großer und hochwertiger Presswekzeuge
- gut pressbar sind nur einfache Grundkörper ohne Hinterschneidungen
Verfahrensstufen der Pulvermetallurgie:+
1. Pulvererzeugung
2. Presstechnik
3. Sintern
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Heißisostatisches Pressen
- Pressen und Sintern laufen gleichzeitig ab
- höhere Dichte und feineres Gefüge als Werkstücke, die zuerst gepresst und dann
gesintert werden
- Fräser aus Schnellarbeitsstahl und Schneidplatten aus Hartmettal hergestellt
Arbeitsgänge
1. Einkapseln des vorgepressten Rohlings in eine druckdichte Kapsel und
evakuieren
2. Sintern unter hohem Druck
3. Entkapseln, d.h Zerstören der Kapsel aus weichem Stahl oder Glas
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Hauptgruppe 2: Umformen
- unterscheidet sich von den anderen Verfahren der Hauptgruppen durch: hohen
Kraftaufwand, Einbeziehung gesamten werkstückes, kurze Bearbeitungszeit und
hoher Mengenleistung
Vorteile:
- sehr gute Werkstoffausnutzung
- kurze Fertigungszeiten
- Verbesserung Werkstückqualität
- Erhöhung Maßgenauigkeit
- Verbesserung Oberflächengüte
- Erhöhung Werkstofffestigkeit
- Verringerung Kerbwirkung
Einteilung der Umformverfahren:
Kaltumformung: Umformen ohne Anwärmen des Rohlings
Warmumformung: Umformen mit Anwärmen des Rohlings
Vorteile Kaltumformen gegenüber Warmumformung:
- kein bzw. geringer Energieaufwand zur Erwärmung
- keine Maßfehler durch Schwingung
- bessere Oberflächengüte
- Festigkeitssteigerung des Bauteils
Nachteile:
- größerer Kraft- und Arbeitsbedarf
- begrenztes Umformvermögen
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Unterteilung in Gruppen nach den wirksamen Spannungen:
Druckumformen: Umformen eines festen Körpers, wobei der plastische Zustand
im wesentlichen durch eine Druckbeanspruchung herbeigeführt wird.
Zugumformen: ……………………….
Zugdruckumformen: …………………
Biegeumformen: …………………..
Schubumformen: …………………….
Unterteilung in der Industriellen Produktion nach der geometrischen
Rohlingsform:
- Massivumformung: Fließpressen, Stauchen, Schmieden
- Blechumformung: Tiefziehen, Biegen
Druckumformen:
- Walzen
- Freiformen
- Gesenkformen
- Eindrücken
- Durchdrücken
Walzen:
- Längswalzen
- Querwalzen
- Schrägwalzen
Freiformen und Gesenkformen:
Freiformverfahren: Recken, Rundkneten, Stauchen, Anstauchen
Gesenkformverfahren: Reckstauchen, Anstauchen im Gesenk, Formpressen
ohne Grat, Formpressen mit Grat, Formstauchen
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Eindrücken:
- Kerben
- Einprägen
- Walzprägen
- Prägerichten
- Hohldornen
- Einsenken
- Gewindefurchen
Durchdrücken:
Strangpressen: Voll-Vorwärts-Strangpressen, Hohl-Vorwärts-Strangpressen mit
Dorn, Voll-Rückwärts- Strangpressen, Hohl-Quer- Strangpressen
Fließpressen: Voll-Vorwärts-Fließpressen, Napf-Vorwärts- Fließpressen, N apfRückwärts-Fließpressen, Hohl-Vorwärts- Fließpressen
Zugdruckumformen
- Durchziehen
- Tiefziehen
- Drücken
- Kragenziehen
- Knickbauchen
Durchziehen und Tiefziehen:
Durchziehen
Gleitziehen: Stabziehen, Ziehen über festen Stopfen, Abstreckziehen
Walzziehen: Drahtziehen, Ziehen über festen Stopfen
Tiefziehen: Tiefziehen und Stülpziehen
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Drücken, Kragenziehen und Knickbauchen
Drücken: Gewindedrücken, Aufweiten durch Drücken, Drücken von Hohlkörpern,
Engen durch Drücken
Kragenziehen: …
Zugumformen
Längen: Beseitigung von Verbiegungen und Verwindungen an Stäben, Rohren,
Profilen, sowie Beulen an Blechen
- Dehnen
- Strecken
- Streckrichten
Biegeumformen
Drehende Werkzeugbewegung:
- walzrunden
- walzprofilieren
-walzrichten
- wellbiegen
- schwenkbiegen
- rundbiegen
Schubumformen
Verschieben, Abschieben, Durchsetzen:
- benachbarte Querschnittsflächen des Werkstückes in Kraftrichtung zueinander
verlagert
Verdrehen, Verwinden, Schränken:
- Querschnittsflächen werden zueinander verlagert
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Innenhochdruckumformen:
- Umformen metallischer Rohre oder Hohlkörper im geschlossenen
Formwerkzeug mittels Innendruck
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Hauptgruppe 3: Trennen
Spanen:
- Fertigungsverfahren, bei dem die gewünschte geometrische Gestalt eines
Werkstückes durch mechanisches Abtrennen kleiner Stoffteilchen (Späne)
erreicht wird
- Zur Erzeugung eines Spanes ist eine Relativbewegung zwischen Werkstück
und Werkzeug möglich
Unterteilt in:
- Drehen
- Fräsen
- Bohren
- Feilen
Drehen:
- Erzeugung von ebenen, kreiszylindrischen Schraub und Wälzflächen
Bohren:
- spanende Verfahren zur Herstellung und Bearbeitung von
rotationssymmetrischen Vertiefungen in Werkstücken
Verfahrensvarianten: Rundbohren, Profilbohren, Schraubbohren, Plansenken
Fräsen
- spanabhebendes Verfahren mit kreisförmiger Schnittbewegung eines
Werkzeuges zur Erzeugung beliebiger Werkstückoberflächen
Verfahrensvarianten: Planfräsen, Schraubfräsen, Profilfräsen, Rundfräsen,
Wälzfräsen, Formfräsen
Hobeln und Stoßen:
- sind Zerspanverfahren mit vorwiegend feradliniger Schnittbewegung und
schrittweiser Vorschub- und Zustellbewegung
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Hobeln:
- Werkstück führt die Schnittbewegung, das Werkzeug die Vorschub- und die
Zustellbewegung
- hobeln kann man Längen bis zu 30m und mehr
Stoßen:
- Schnittbewegung liegt im Werkzeug
Räumen
- Räumen ist ein spanabhebendes Verfahren zur Herstellung von Innen- und
Außenprofilen
- hohe Oberflächengüte und Formgenauigkeit
- Räumwerkzeug sehr teuer= nur bei großen Stückzahlen wirtschaftlich
Sägen
- Sägen ist Spanen mit rotatorischer oder translatorischer Hauptbewegung mit
einem vielzahnigen Werkzeug von geringer Schnittbreite zum Trennen oder
Schlitzen von Werkstücken.
Gegliedert in: Bandsägen, Bügelsägen, Kreissägen
- Sägeblatt und Werkstück erwärmen sich durch Reibung
- Säge würde nach kurzer Zeit festklemmen, wenn Sägespalt genauso breit wie
das Sägeblatt aufgrund der Wärmeausdehnung und anfallender Späne
=> Sägespalt muss breiter als das Blatt sein
=> wird erreicht durch Schränken, Wellen, Hohlschleifen oder Stauchen des
Sägeblattes
- Abstand von Zahnspitze zu Zahnspitze= Zahnteilung
- für weiche Werkstoffe ist Zahnteilung größer als für harte Werkstoffe aufgrund
des größeren Spänevolumens je Schnitt
Schneidstoffe
Anforderungen an Schneidstoffe
- eigentliche Schneideteil
- werden stark beansprucht, daher sollten sie über folgende Eigenschaften
verfügen:
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- große Härte und Druckfestigkeit
- Biegefestigkeit und Zähigkeit
- hohe Verschleißfestigkeit
- hohe Temperaturbeständigkeit
- Oxidationsbeständigkeit
Einteilung der Schneidstoffe in der Reihenfolge ihrer Verschleißbarkeit
- Werkzeugstähle
- Hartmetalle
- Schneidkeramiken
- hochharte Schneidstoffe wie Diamant etc.
- unterteilt in: metallische Schneidstoffe, Verbundschneidstoffe und keramische
Schneidstoffe
Schleifen
- spanendes Fertigungsverfahren zur Bearbeitung von Oberflächen o. zum
Trennen von Werkstoffteilchen mit Schleifmitteln
- Schleifmittel: Koround und Siliziumkarbid
- Einteilung Schleifverfahren richtet sich nach der erzeugten Fläche: z.B Plan-,
Rund-, Schraubenfläche, Verzahnung etc.
- nach der wirksamen Fläche unterscheidet man: Umfangs- und Stirnschleifen
- nach der Art der Vorschubbewegung unterscheidet man: Längs-, Quer- bzw.
Einstechschleifen
- richtig ausgewählte Schleifscheiben schärfen sich durch das Ausbrechen der
Schleifkörper selbst => ansonsten durch Abrichtwerkzeug aus Diamant wird die
stumpfe Schicht abgetragen
Honen
- nach Kinematik des Honwerkzeuges unterscheidet man zwischen:
Langhubhonen und Kurzhubhonen
- unter dem Gesichtspunkt der erzeugbaren Geometrie lässt sich Honen in:
Rund-, Profil- und Planhonen ebener Flächen unterteilen
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Läppen
- spanendes maschinelles Fertigungsverfahren zur Glättung von Oberflächen
- je härter der Werkstoff desto härter das Läppkorn
-Läppverfahren: Planparallelläppen, Planläppen von Innenflächen, Formläppen,
Läppen von Außenzylindern
Ultraschallschwingläppen: zur Erzeugung neuer Flächen
Abtragende Fertigungsverfahren
- Fertigen durch Abtrennen von Stoffteilchen von einem festen Körper auf
nichtmechanischem Wege
- unterteilt in: Thermisches Abtragen, Chemisches Abtragen,
Elektrochemisches Abtragen
Thermisches Abtragen
- Abtrennen von Werkstoffteilchen im festen, flüssigen oder gasförmigen
Zustand durch Wärmevorgange
Verfahren: Plasmaschneiden, Brennschneiden sowie Funkenerosion
Brennschneiden durch Gas:
- sehr hohe Erwärmung des Wekstücks
- Voraussetzungen für das Abtragen von Stahlwerkstoffen sind:
- Oxidierbarkeit des Werkstoffs
- unterhalb der Schmelztemperatur liegende Zündtemperatur des Werkstoffs
- hinreichend große Verbrennungswärme der exothermen Reaktionen
Plasmaschneiden:
- Basis ist der offene Lichtbogen
- Eingesetzt wird das Verfahren zu Bearbeitung von:
- hochlegierten Stählen, hochwarmfesten Stählen und Cr-Ni Stählen
- Aluminium und Aluminiumlegierungen
- Kupfer und Kupferlegierungen
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- Titan und Titanlegierungen
- Zink und Zinklegierungen
Funkenerosives Abtragen:
- Werkstoff wird durch einen Funken punktförmig geschmolzen oder verdampft
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Hauptgruppe 4: Fügen
Fügen durch Umformen
- Sammelbenennung für Verfahren, bei denen Fügeteile oder Hilfsfügeteile
örtlich umgeformt werden
- Umformkräfte: mechanisch, hydraulisch, elektromagnetisch
- bis vor einigen Jahrzehnten war das Fügen durch Nieten das
Hauptverbindungsverfahren im Stahl-,Apparate und Behälterbau
- modifizierte Nietverfahren werden heute noch im Flugzeugbau eingesetzt
Nietsysteme:
Unterteilt in: - Verbinden mit Nietelementen
- Verbinden mit Funktionsträgern
Vorteile:
- keine Temperaturbeeinflussung der Fügeteile
- Verbinden teilweise bei einseitiger Zugänglichkeit
- verfahrensbedingt hohe Klemmkräfte möglich
- Verbinden beschichteter Fügeteile möglich
- Verbinden teilweise ohne Vorlochen
- geringer Investitionsbedarf
- einfache Handhabung
Vorteile verschiedener Nietsysteme:
Blindniet:
- einfache Verarbeitung bei hohem Niveau der Verbindungsqualität
- Einsatz ohne hohen Investitionsbedarf
Blindnietmutter:
- hohe Klemmkräfte zwischen den Fügeteilen
- dünne Bleche sind hochfest miteinander zu verbinden
Stanznieten mit Halbhohniet:
- kein Vorlochen der Fügeteile notwendig
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- hohe quasistatische und dynamische Tragfähigkeiten realisierbar
Stanznieten mit Vollstanzniet:
- kein Vorlochen der Fügeteile notwendig
- beidseitig ebenes Fügeelement
Schließringbolzen:
- hohe und definierte Vorspannkräfte zwischen den Fügeteilen
- Bleche sind hochfest zu verbinden
- einfache Verarbeitung
Durchsetzfügen- Clinchen
- druckknopfartige formschlüssige, nicht lösbare Verbindungen von zwei oder
drei Blechlagen durch Kaltumformung hergestellt
Vorteile:
- keine Temperaturbeeinflussung der Fügeteile
- Verbinden beschichteter Fügeteile möglich
- Verbinden ohne Hilfsfügeteil
- geringer Investitionsbedarf
- einfach Handhabung
- günstiger als Punktschweißen
- für unzählige Materialkombinationen nutzbar
- energiesparend, sauber und leise
Vorteile einzelner Clinchsysteme:
Einstufiges Clinchen ohne Schneideanteil
- Verbinden ohne Hilfsfügeteil
- gasdichte Verbindungen möglich
- gute Korrosionseigenschaften
Einstufiges Clinchen mit Schneideanteil
- unempfindlich gegen Blechdickenunterschiede
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- geringe Prozesskräfte
Einsatzpotential der einstufigen Clinchtechnik
- keine Temperaturbeeinflussung der Fügeteile
- Verbinden beschichteter Fügeteile möglich
- Verbinden ohne Hilfsfügeteil
- geringer Investitionsbedarf
- einfach Handhabung
Fügen durch Schweißen
Schmelzschweißen
- Schweißen bei örtlich begrenztem Schmelzfluss ohne Anwendung von Druck
Wärmequellen:
- Gas
- Lichtbogen
- elektrischer Strom
- Flüssigkeit
- energiereiche Strahlung
Pressschweißen
- unter Anwendung von Druck
Wärmequellen:
- elektrischer Widerstand
- Lichtbogen
- Gas
- Reibung
- Detonationswellen
- Ultraschall
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