Schools of Art vol. V “What Matters? ¿Qué cuenta? Was zählt?“ Ernesto Ballesteros, Diego Bianchi, Florencia Caiazza, Martin Carrizo, Ayelen Coccoz , Nicola Costantino, Jimena Croceri, Raúl Flores, Mauro Guzmán, Fabio Kacero, Fernanda Laguna, Adriana Minoliti, Marisa Rubio, Nicolás Varchausky und Nancy Rojas Eröffnung: 27.10.2016 um 19 Uhr Ausstellung: 28.10. – 11.12. 2016 Oktogon der HfBK Dresden, Georg-Treu-Platz 1, 01067 Dresden Unter dem Titel Schools of Art vol. V What Matters? ¿Qué cuenta? Was zählt? sind ab 28. Oktober 2016 Arbeiten von 14 argentinischen Künstlerinnen und Künstlern verschiedener Generationen zu sehen. Die Spanne reicht von Malerei, Fotografe, und Videokunst bis hin zu raumgreifenden Installationen. Das Ausstellungsprojekt gewährt einen tiefen Einblick in die aktuelle Kunstszene Argentiniens – ein Novum für Dresden! Das Projekt ist Teil der Ausstellungsreihe Schools of Art, die in diesem Jahr in die fünfte Runde geht. Nach mehreren Stationen in Europa richten wir unseren Blick erstmals nach Lateinamerika. Zwei Künstlerinnen - Roswitha Maul aus Dresden und Estefanía Landesmann aus Buenos Aires - haben das Austauschstipendium erhalten und wechseln für zwei Monate die Städte. Zur Ausstellung: Besonders vor dem Hintergrund der gegenwärtigen politischen Situation im Zusammenhang mit Flucht und Migrationsbewegungen nach Europa erfahren Fragen nach kultureller Identität und den damit verbundenen Werten eine neue Dimension und Brisanz. In Dresden und Sachsen werden die Auseinandersetzungen um dieses Thema auf der Ebene von Demonstrationen und gewaltsamen Übergriffen ausgetragen. Die Ereignisse verändern das Außenbild der Region und der Stadt. Die Herausforderung mit dem „Fremden“ umzugehen, auf Rassismus und Ausgrenzung, auf soziale Ängste oder Vorurteile zu reagieren, fordert Kultur- und Bildungseinrichtungen sowie Künstlerinnen und Künstler in besonderer Weise, sich zu positionieren und integrative Modelle vorzustellen. Wo jede Möglichkeit des Dialogs verloren gegangen scheint, muss ein Ort wie das Oktogon der HfBK seine Pforten für den internationalen und interkulturellen Dialog weit öffnen, um fremden Stimmen Raum zu geben und um das Eigene im Fremden wahrnehmen zu können. Ausgehend von der Idee, dass Kunst auf Dialog und Handlung beruht, geht das Ausstellungsprojekt What Matters? ¿Qué cuenta? Was zählt? auf Gespräche zwischen den Absolventinnen der HfBK Ayelen Coccoz (*1974) aus Argentinien und der deutschen Zeichnerin und Bildhauerin Cosima Tribukeit (*1977) zurück. Beide studierten bei Martin Honert. Ihre Themen: Wie wirken sich die bildnerischen Traditionen in den jeweiligen Herkunftsländern auf die Entwicklung der kulturellen und künstlerischen Identität aus? Welchen Einfuss haben Produktionsbedingungen auf die Kunst. Existiert ein Genius loci trotz globaler Strömungen? Welche Bedeutung hat die Person des Künstlers als Thema und Material oder Fragen der Autorschaft und der Kollaboration als künstlerische Praxis? Sie bilden die Grundlage für die aktuelle Ausstellung im Oktogon der HfBK. Zur Realisation der Ausstellung werden sieben argentinische Künstler_innen nach Dresden eingeladen, um vor Ort gemeinsam mit den Student_innen und Meisterschüler_innen zu diskutieren und gemeinsam Beiträge für die Ausstellung zu erarbeiten. Ergänzend werden Arbeiten von sieben weiteren Künstler_innen gezeigt. Der international renommierte Künstler Diego Bianchi (*1969) schafft raumgreifende Installationen, die er mit performativen Elementen ergänzt. Für Dresden wird vor Ort eine neue Arbeit entstehen. Mauro Guzmán (*1977) arbeitet ebenfalls vor Ort. Seine aufwendigen Aktionen in denen er in Maske und Kostüm erscheint, dokumentiert er fotografsch und in Videos. Während seines Aufenthalts soll ein Film entstehen. Ernesto Ballesteros (*1963) hat eine kollaborative Form des Zeichnens entwickelt, die auch den Besucher einbindet. Während der Eröffnung werden die Besucher eine Zeichnung entstehen lassen. Der Soundkünstler Nicolás Varchausky (*1973) lässt die Geräusche in der Ausstellung zu einer Komposition werden. In den Arbeiten von Ayelen Coccoz (*1973) zeigen sich die Einfüsse beider Städte, Buenos Aires und Dresden. Marisa Rubio (*1975) beobachtet den Alltag in Buenos Aires, indem sie ihre Kamera auf Fenster richtet und Menschen in ihren Wohnungen flmt. Dabei sind die Grenzen von Dokumentation, Voyeurismus und Überwachung fießend. Wenn Raúl Flores (*1965) seine Kamera in Kühlschränke und unter die Betten seiner Freunde richtet, bewegt er sich in einem ähnlichen Spannungsfeld und macht das Private öffentlich. Fabio Kacero (*1961) konfrontiert die Öffentlichkeit in seinem Video „Totloop“ mit einem vermeintlich leblosen Körper an verschiedenen Orten in der Stadt. In der Videoarbeit „Trailer“ erschafft die Video- und Installationskünstlerin Nicola Costantino (*1964), die Argentinien auf der Biennale Venedig 2013 vertreten hat, eine naturgetreue Nachbildung von sich selbst. Der künstliche Zwilling begleitet sie während ihrer Schwangerschaft. Die Künstlerin Fernanda Laguna (*1972) nimmt eine wichtige Position in der Kunstszene von Buenos Aires ein. In Ihren Bildern verbinden sich Figuration und Abstraktion mit Elementen des Kunsthandwerks. Fragen von Figuration und Abstraktion beschäftigen auch die Künstlerin Adriana Minoliti (*1980) Sie erweitert ihre Malerei zu Rauminstallationen. Ihre Arbeiten verweisen auf die abstrakten Traditionen sowie die Wandmalerei in Lateinamerika. Jimena Croceri (*1981) zeichnet mit ihren Füßen in gefärbtem Sand. Die Bilder entstehen und verschwinden - ein fortwährender Prozess. Grundlage der bildhauerischen Arbeiten von Martin Carrizo (*1983) ist die Architektur der Favelas. Florencia Caiazza (*1982) schafft Skulpturen aus „armen“, häufg gefundenen Materialien und schafft ähnlich wie Carrizo eine zeitgenössische Interpretation der Arte Povera. Diego Bianchi wird im Rahmen der von der Liebelt-Stiftung geförderten Gastprofessur einen Workshop für die Meisterschülerinnen und Meisterschüler der Dresdner Akademie leiten. Der in Buenos Aires lebende Künstler unterrichtet an der renommierten Universität Torcuato Di Tella. Die Ergebnisse werden ebenfalls vom 28.10. – 20.11. im Senatsaal der HfBK Dresden zu sehen sein. Eröffnung ebenfalls am 27.10 um 21 Uhr. Ergänzend zur Ausstellung ist ein umfangreiches Begleitprogramm geplant. Am 1.11. um 14 Uhr wird die argentinische Kuratorin, Autorin und Kunstkritikerin Nancy Rojas über die aktuelle Kunstentwicklung in Argentinien berichten, anschließend sind Artist Talks mit beteiligten Künstler_innen geplant. Am 2.11. und 3.11. werden jeweils ab 18 Uhr Filme von jungen argentinischen Regisseuren und berühmte Klassiker gezeigt. Schools of Art vol. V What Matters? ¿Qué cuenta? Was zählt? gewährt einen tiefen Einblick in die aktuelle Kunstszene Argentiniens – ein Novum für Dresden!
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