Oktober 2016 / 5777 NACHRICHTEN AUS Nr. 10 IST DER ISLAM IN DER BIBEL ZU FINDEN? WIE SEHEN TÜRKISCHE JUDEN IHRE ZUKUNFT? DAS ANDERE ISRAEL Ein ethnischer Disput bringt alte Geister wieder zum Vorschein 2017 SOMMERREISE 5. – 12. MÄRZ 2017 mit PETER MALGO 13. – 20. AUGUST 2017 mit FREDI WINKLER FRÜHLINGSREISE HERBSTREISE 23. APRIL – 3. MAI 2017 15. – 25. OKTOBER 2017 mit SAMUEL RINDLISBACHER mit FREDY PETER PFINGSTREISE ISRAELREISE 55+ 28. MAI – 7. JUNI 2017 mit NORBERT LIETH 29. OKTOBER – 9. NOVEMBER 2017 inkl. 4 NÄCHTE AM TOTEN MEER – ENTSPANNUNG PUR! JUGENDREISEN für 18-35-JÄHRIGE mit NATHANAEL WINKLER & ARIEL WINKLER 10. – 18. JUNI 2017 SONNE, STRAND & MEER: Zusatztage mit Badeurlab am Roten und Toten Meer bis zum 23. Juni 2017 30. JULI – 11. AUGUST 2017 HIGHLIGHT: Aktives Wüstenprogramm 2017 ISRAEL INTENSIV bnis! e l E s e esonde b n i e e ied Imme w r ANMELDUNG & INFOS E-Mail: [email protected] Internet: www.beth-shalom.reisen CH Beth-Shalom-Reisen Ringwiesenstrasse 12a CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 14 Fax 0041 (0)44 952 14 11 DE r Beth-Shalom-Reisen Kaltenbrunnenstrasse 7 DE 79807 Lottstetten Tel. 0049 (0)7745 8001 Fax 0049 (0)7745 201 r r EDITORIAL LIEBE ISRAELFREUNDE 16 24 4 TITEL: Israel und die Türkei 8 TITEL: Die Türkei und der Islam in der biblischen Prophetie 11 TITEL: Wie sehen türkische Juden ihre Zukunft? POLITIK 12 Kurzmeldungen 13 Die Palästinensische Autonomiebehörde gegen die Historie WISSENSCHAFT 14 Kurzmeldungen 16 Roboter erkennen Gefühle 18 Tätowierung liest Gefühle GESELLSCHAFT 19 Kurzmeldungen 22 Neues Licht im Leben der Philister 24 Das andere Israel 26 JUDENTUM - Teil 2: Die jüdischen Festtage im Herbst 29 BIBEL: Israel, ein Volk von ganz besonderer Art Teil 8: Mose In einer israelischen Tageszeitung erschien ein Artikel mit dem Titel: «Was, wenn niemand den syrischen Krieg gewinnen will?» Alle, die sich bisher in den syrischen Krieg eingemischt haben – so wie nun zuletzt die Türkei –, wollen nur ihre eigenen Interessen verteidigen, aber keiner hat es bisher gewagt, in den syrischen «Sumpf» vorzudringen, um eine Entscheidung herbeizuführen. Ausserdem herrscht die Meinung vor, dass es keinem der Hauptbeteiligten erlaubt werden sollte, den Krieg zu gewinnen; allen voran natürlich nicht Assad und seinen Getreuen. In gleicher Weise sollte aber auch den islamistischen Rebellen nicht gestattet werden, einen dschihadistischen Staat zu errichten. Und dem Islamischen Staat sollte schon gar kein Existenzrecht zuerkannt werden. Der Schreiber vergleicht den Krieg in Syrien mit dem Dreissigjährigen Krieg in Deutschland, der in der Folge der Reformation geführt wurde, und fragt dann: «Wo ist der Westfälische Frieden, der damals dem sinnlosen Krieg, in dem niemand siegen konnte, ein Ende machte?» Da niemand den syrischen Krieg wirklich gewinnen kann und auch keinem erlaubt werden sollte, ihn zu gewinnen, bleibt als einzige Option, den Krieg zu beenden. Doch anscheinend wird das sinnlose Blutvergiessen vorläufig weitergehen, und es bleibt die Frage offen: Wie wird das alles enden? Der Krieg in Syrien ist ähnlich wie der Dreissigjährige Krieg einerseits religiös motiviert, wird aber andererseits auf ähnliche Weise wie damals wegen politischen und militärischen Machtstrebens von den Grossmächten missbraucht. So wie alle historischen Vergleiche hinken, so hinkt auch der Vergleich mit dem Dreissigjährigen Krieg – zumal sich die Geschichte nicht wirklich wiederholt, aber man kann und sollte aus der Geschichte lernen. Das Zurückblicken und Zurücksehnen nach glorreichen historischen Ereignissen und nicht bei der Realität zu bleiben, kann verhängnisvoll sein. Das scheint in vieler Hinsicht bei den Führern und Anhängern des sogenannten Islamischen Staates der Fall zu sein. Als sich die Abbasiden 747 gegen die Dynastie der Umayyaden-Kalifen erhoben und sich selbst zu Kalifen machten, waren die schwarzen Fahnen und die schwarzen Kleider – wie bei den Kämpfern des Islamischen Staates – Zeichen und Standarten des Aufstands. In gewisser Hinsicht war der Aufstand der Abbasiden revolutionär. Sie versprachen ihren Gefolgsleuten Gleichheit aller Muslime, ganz gleich aus welchem Volk sie stammten. Bis dorthin war es nämlich so gewesen, dass die Araber eine Vorrangstellung besassen, die ihnen grosse Privilegien sicherte. Diese neue Gleichheit aller Muslime führte die Abbasiden wie im Sturm zum Sieg. Die Abbasiden sahen in ihrem glänzenden Sieg die Hand Gottes. Sie betrachteten sich in der Folge als die Stellvertreter Gottes auf Erden und massen den Ereignissen endzeitliche Bedeutung bei. Anlässlich der triumphalen Siegesrede erklärte der Onkel des neuen Kalifen damals interessanter Weise: «Wisst, dass die Herrschaft bei uns liegt und uns nicht mehr entgleiten wird, bis wir sie Jesus, dem Sohn der Maria, übergeben werden!» Diese Aussage beweist, dass die Lehre des Islam damals noch nicht wirklich festgelegt war, sondern mehr auf Erzählgut begründet war. Doch wir können anhand der Revolution der Abbasiden verstehen, woher die Anführer des Islamischen Staates ihre Ideen haben. Sie wollen sozusagen das zu Ende führen, was die Abbasiden nicht geschafft haben. Etwas Entscheidendes aber haben sie von den Abbasiden und ihren Idealen, die sie damals zum Sieg führten, offenbar nicht gelernt. Ein Historiker schrieb damals bewundernd über das Heer der Abbasiden: «So etwas hat es im Islam noch nicht gegeben. Menschen des Gehorsams, die bei den Leuten als vorzüglich gelten. Die sich nicht an Menschenleben vergreifen, sich der Unzucht enthalten und sich von Untaten abwenden.» Das kann man von den Leuten des Islamischen Staates nun wirklich nicht sagen. Doch so wie ihre Taten, so wird letztendlich auch ihr Ende sein. Eines ist sicher, dass nämlich durch das Kommen Jesu des Sohnes Gottes allen Kriegen ein Ende gemacht werden wird und Frieden herrschen wird. In dieser herrlichen Hoffnung grüsse ich Sie herzlich mit Shalom, Ihr Nachrichten aus Israel | 10/2016 3 TITEL TITEL ISRAEL und die TÜRKEI Von Antje Naujoks 4 Nachrichten aus Israel | 10/2016 V Viele Israelis, die nicht fromm sind, verbrachten die Sabbat-Nacht vor dem TV. Normale Programme wurden ausgesetzt und stattdessen über den Putschversuch in der Türkei berichtet. Weil Sabbat war, konnte sich die israelische Regierung mit einer Reaktion Zeit lassen. Als diese lange nach den Statements von Regierungschefs aus aller Welt kam, waren die Worte lapidar: «Israel respektiert die demokratischen Prozesse in der Türkei und begrüsst die Fortsetzung des Aussöhnungsprozesses zwischen der Türkei und Israel», gab das israelische Aussenministerium bekannt. Klar war: Jerusalem kam es gelegen, warten zu können, bis die Lage klarer war. Wegen der erst kurz zuvor verkündeten Aussöhnung mit der Türkei war die Situation für Israel besonders heikel. In den nachfolgenden Tagen bewegten Israel dann nicht nur die türkischen Nachrichten; insbesondere zwei Hintergrunddetails weckten Interesse, die mit den einstmals guten Beziehungen zu tun haben: Viele der M60Panzer, die in den Strassen aufgezogen waren, hatte die USA geliefert, doch sie wurden 2002 auf dem Höhepunkt der israelisch-türkischen Beziehungen mit israelischer Technologie aufgerüstet. Im Nachrichtenportal Ynet hiess es dazu: «Auf der Grundlage von durch einzigartiges israelisches Wissen entwickelte Innovationen transformierten diese rückständigen Panzer zu Gerätschaften, die in modernen Zeiten mithalten können.» Weiter wies die israelische Presse darauf hin, dass diese Panzer «ihre Effektivität auch im Kampf der Türken gegen Kurden im Irak unter Beweis» stellen. Zwar wurde festgehalten, dass dadurch das Leben von unzähligen türkischen Soldaten gerettet wird, doch die Haltung der Türkei gegenüber dem kurdischen Volk im eigenen Land und über die Landesgrenzen hinweg war und ist für Israel ein zweischneidiges Schwert. Darüber hinaus machte in Israel Schlagzeilen, dass jener hochrangige Militär, den die Türkei als Putschanführer ins Visier nahm, einst als türkischer Militärattaché in Israel gedient hatte. Der 2015 in den Ruhestand TITEL Der versetzte Kommandeur der türkischen Luftstreitkräfte, General Akin Öztürk, war von 1996 bis 1998 in Israel stationiert. Vor diesen Hintergründen und auch in Anbetracht der Tatsache, dass in Israel Fragen aufkamen, ob die Normalisierung der Beziehungen zu der Türkei durch diese Vorgänge verzögert werden könnte, wahrte man offiziell lieber weiterhin Schweigen, nahm aber mit hochgezogenen Augenbrauen wahr, dass Erdoğan in Wort und Gesten – so mit den vier ausgestreckten Fingern bei angewinkeltem Daumen – explizit seine Muslimbrüder grüsste. Dennoch glaubt man in Jerusalem, dass die Türkei weiterhin an der Umsetzung des Aussöhnungsabkommens mit Israel interessiert ist. Schnell war klar, wohin Erdoğan die Türkei steuern wird. Während die westliche Welt deutlich auf verschiedene bedenkliche Entwicklungen hinwies, die auch aus israelischer Sicht problematisch sind, hüllt sich Israel weiterhin in Schweigen und signalisierte «business as usual». Man zieht sich offiziell darauf zurück, dass es sich um innertürkische Vorgänge handelt, wenngleich klar ist, dass das nicht stimmt. Auch in Israel wird argwöhnisch wahrgenommen, dass regionale geopolitische Veränderungen ins Haus stehen könnten. «Alles beim Alten» signalisierte Israel auch bezüglich zweier anderer Aspekte: Nach Griechenland ist die Türkei das bevorzugte Sommerurlaubsziel israelischer Familien. Etliche zögerten, am Tag nach dem Coup in die Türkei zu reisen. Doch drei bis vier Tage nach der versuchten Aktion waren kaum mehr Stornierungen zu verzeichnen. Zu dem Zeitpunkt hielten sich allerdings nur 6.000 israelische Urlauber in der Türkei auf, was in keinem Verhältnis zu den sehr viel höheren Zahlen von vor 2010 steht. Das gilt auch für israelische Unternehmer, die mit der Türkei Geschäfte machen. Sie betonten allesamt, dass die Geschäfte zwar unter der politischen Eiszeit seit 2010 gelitten hätten, sie sich aber, wie es Vered Mozafi von einem grossen israelischen Lebensmittelkonzern formulierte, «niemals unwillkommen ∎ in der Türkei gefühlt haben». Mitternachtsruf kommt zu Ihnen mit Norbert Lieth und Hendrik Malgo Thema: Die prophetische Dimension des Vaterunser So. 25.09.2016 • 16.00 Uhr Hamburg Saal im Kontorhaus Messberg (Ebenezer Hilfsfond Deutschland), Messberg 1, DE 20095 Hamburg Mo. 26.09.2016 • 19.30 Uhr Nürnberg Meistersingerhalle, Konferenzraum 6 Münchener Strasse 21, DE 90478 Nürnberg Di. 27.09.2016 • 19.00 Uhr Mi. 28.09.2016 • 19.00 Uhr Schwabach Rumänische Baptisten-Gemeinde Bethel, Lerchenweg 8, DE 91126 Schwabach Do. 29.09.2016 • 19.30 Uhr Kreuztal bei Siegen Evang. Gemeinschaft Langenau, Buschhüttener Strasse 25, DE 57223 Kreuztal bei Siegen Fr. 30.09.2016 • 19.30 Uhr Kassel CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21, DE 34117 Kassel Sa. 01.10.2016 • 15.00 Uhr Sa. 01.10.2016 • 17.30 Uhr So. 02.10.2016 • 10.00 Uhr Hannover Arche Hannover Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg 2 / Ecke Constantinstrasse, DE 30177 Hannover Grosser Büchertisch mit vielen Neuheiten! Nachrichten aus Israel | 10/2016 5 Der Mitternachtsruf kommt zu Ihnen Termine vom 01.10. bis 31.10.2016 6 Änderungen vorbehalten. Die Agenda im Internet, immer aktuell: agenda.mnr.ch Sa. 01.10. 14:30 CH 3007 Bern Evangelische Arabische Gemeinde Schweiz, Brunnmattstrasse 50 Elia Morise Sa. 01.10. 15:00 DE 30177 Hannover Arche Hannover Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg N. Lieth, H. Malgo Sa. 01.10. 17:30 DE 30177 Hannover Arche Hannover Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg N. Lieth, H. Malgo So. 02.10. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Elia Morise So. 02.10. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Nathanael Winkler So. 02.10. 10:00 DE 30177 Hannover Arche Hannover Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg N. Lieth, H. Malgo Mo. 03.10. 10:00 DE 08371 Glauchau Sachsenlandhalle, An der Sachsenlandhalle 3 N. Lieth, H. Malgo Mo. 03.10. 14:00 DE 08371 Glauchau Sachsenlandhalle, An der Sachsenlandhalle 3 N. Lieth, H. Malgo Mi. 05.10. 19:30 CH 3600 Thun Paulus Kapelle EMK, Sternensaal, Klosestrasse 10 René Malgo Sa. 08.10. 18:30 DE 56068 Koblenz Gemeindehaus Christuskirche, Von-Werth-Strasse 2 Elia Morise So. 09.10. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Norbert Lieth So. 09.10. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 René Malgo So. 16.10. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Norbert Lieth So. 16.10. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Thomas Lieth So. 16.10. 16:00 DE 77694 Kehl am Rhein Ates Hotel Kehl, Tagungsraum «Strassburg», Strassburger Strasse 18 Thomas Lieth Fr. 21.10. 19:30 DE 34117 Kassel CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21 Helmut Fürst So. 23.10. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Nathanael Winkler So. 23.10. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 René Malgo Di. 25.10. 17:00 DE 35578 Wetzlar FeG Wetzlar, Im Amtmann 12 Elia Morise Mi. 26.10. 19:30 DE 91555 Feuchtwangen Schranne Saal, Untere Torstrasse 3 Nathanael Winkler Do. 27.10. 19:30 DE 72250 Freudenstadt Kurhaus Freudenstadt, Am Promenadenplatz Nathanael Winkler Fr. 28.10. 20:00 DE 35116 Hatzfeld Christliche Gemeinde Hatzfeld, Edertalstrasse 58 Nathanael Winkler So. 30.10. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Norbert Lieth So. 30.10. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Philippe Otti So. 30.10. 15:00 DE 90478 Nürnberg Meistersingerhalle, Konferenzraum 2, Münchener Strasse 21 Nathanael Winkler Mo. 31.10. 19:30 DE 80637 München Innere Mission München, Buchruckersaal, Landshuter Allee 40 Nathanael Winkler Nachrichten aus Israel | 10/2016 Das neue Buch von John Piper: Ein mutmachender Ratgeber für Christen in Krankheitsnöten John Piper Was ich im Krankenbett lernte Im Krankenhaus ist man nie freiwillig. Und doch kann Gott auch Zeiten der Krankheit nutzen, um den Kranken und seine Umwelt geistlich zu stärken. John Piper bringt dem Leser zunächst zehn geistliche Wahrheiten über Gott nahe, gefolgt von zehn Dingen, die er im Krankenhaus über den Glauben lernte und die ihn nicht nur stärkten, sondern den erzwungenen Krankenhausaufenthalt sogar zu einer wertvollen Zeit machten. Taschenbuch, 96 Seiten Bestell-Nr. 180046 CHF 8.00, EUR 5.90 Zeiten der ie d , n te s ri h C r ü F machen und h rc u d it e h k n ra K nicht nur im Krankenhaus rn auch e d n o s , e h ic rl e körp rfahren e fe il H e h ic tl is ge wollen. >>> Bestelltelefon Schweiz: 044 952 14 14 Deutschland: 07745 8001 E-Mail: [email protected] Nachrichten aus Israel | 10/2016 7 TITEL DIE TÜRKEI UND DER ISLAM IN DER BIBLISCHEN PROPHETIE Von Fredi Winkler 8 Nachrichten aus Israel | 10/2016 TITEL Wenn wir glauben und überzeugt sind, dass die Bibel das Buch ist, das uns die Menschheitsgeschichte von den Anfängen, seit Adam und Eva, dem Sündenfall und der verheissenen Erlösung, vorzeigt, dann muss auch der Islam, der besonders im Nahen Osten ein entscheidendes Element darstellt, in der Bibel zu finden sein. Doch wo in der Bibel finden wir den Islam? D Diese Frage wurde mir vor vielen Jahren gestellt, worauf ich damals keine Antwort hatte. Diese Frage stellte für mich eine Herausforderung dar und spornte mich an, diesbezüglich in der Schrift zu forschen. Die folgenden Darstellungen sollen zeigen, wo wir den Islam und besonders auch die Türkei finden können. Der erste Teil von Kapitel 11 aus dem Buch Daniel redet von Alexander dem Grossen und seinem Reich, das nach seinem Tod in vier Teilreiche an seine Generäle aufgeteilt wurde. Von den vier hatten für die Bibel lediglich zwei Bedeutung. Ptolemäus bekam Ägypten, woraus die ptolemäische Dynastie entstand. Im Norden von Israel herrschte Seleukos, woraus die Seleukidische Dynastie hervorging. Im ersten Teil von Kapitel 11 wird nun wiederholt vom König des Nordens und vom König des Südens gesprochen. Damit sind die Herrscher dieser zwei Reiche gemeint, die damals viel Not über das Volk Israel brachten. In Vers 35 wird gesagt, dass diese Notzeit nicht das Ende sein wird, zumal die Zeit des Endes damals noch in einer ferneren Zukunft lag. In den Versen 36 bis 38 ist nun von einer anderen Zeit und von einem anderen König die Rede, der nach seinem Belieben handeln würde. Um wen geht es in diesen Versen? Eine Theorie besagt, dass hier der Antichrist gemeint ist. Doch das Gesagte passt viel mehr – oder sogar perfekt – zu Mohamed und dem Islam. Die Aussagen in den Versen 36 bis 38 machen dies deutlich. `` Er macht sich gross gegen jeden Gott. `` In Mekka wurden hundert Gottheiten verehrt, die Mohamed ausser einer alle beseitigte, welche er dann nach seinen Vorstellungen interpretierte. `` Gegen den Gott der Götter wird er unerhörte Reden führen. `` `` `` `` `` `` `` `` `` `` `` Der Koran sagt, dass nicht Jesus am Kreuz starb, sondern jemand, der ihm ähnlich sah. Das ist eine unerhörte Aussage gegen die Grundlehre des Neuen Testamentes und gegen den göttlichen Erlösungsplan. Im Blick auf das Alte Testament lehrt der Islam, dass Abraham nicht Isaak opfern sollte, sondern Ismael. Ebenfalls eine unerhörte Behauptung, die gegen den Bund Gottes mit Abraham spricht, welcher durch Isaak und seinen Samen seine Erfüllung finden sollte. Diese Aussagen des Islam sind also ganz klar unerhörte Reden gegen Gott. Er wird Erfolg haben. Tatsächlich hatte Mohamed mit seiner Lehre Erfolg und der Erfolg hält bis heute an. Bis die Verfluchung vollendet ist, denn das Festbeschlossene wird vollzogen. Diese Aussage lässt uns verstehen, dass all das unter göttlicher Zulassung geschehen ist. Auf den Gott seiner Väter wird er nicht achten. Wie schon erwähnt hatte Mohamed alle Gottheiten in Mekka beseitigt, die von den verschiedenen Araberstämmen verehrt wurden, also auch die, die seine Vorväter verehrt haben. Weder auf den Schatz (die Lust) der Frauen, noch auf irgendeinen Gott wird er achten. Die Würde der Frauen zählte für Mohamed nichts; Frauen wurden auf das Niveau eines Gebrauchsartikels degradiert. Den Gott, den seine Väter nicht gekannt haben, wird er mit Gold und mit Silber und mit Edelsteinen und mit Kostbarkeiten ehren. Und er wird gegen die starken Festungen vorgehen mit einem fremden Gott. `` Wer oder was ist dieser neue und fremde Gott? Ist es nicht der Gott des Krieges? Ist nicht der Islam die einzige Religion, in der der «Heilige Krieg», der «Jihad», eine religiöse Pflicht ist und eine Grundlage des Glaubens darstellt? Sind nicht die Nachfolger Mohameds, die seinen neuen Weg guthiessen, durch die Eroberungen unermesslich reich geworden? `` Wer ihn anerkennt, dem wird er viel Ehre erweisen. Und er wird solchen Leuten Herrschaft verleihen über die vielen und ihnen das Land zum Lohn austeilen. `` Sind nicht die Nachfolger Mohameds durch die Eroberungen Herren über riesige Gebiete und viele Länder geworden? Somit können wir zweifelslos sagen, dass sich in Mohamed und seinen Nachfolgern diese prophetischen Aussagen erfüllt haben. Zwischen den Versen 39 und 40 haben wir nun noch einmal einen Zeitsprung. In Vers 40 ist, wie im ersten Teil von Daniel 11, von einem König des Nordens und einem König des Südens die Rede. Wer ist hier nun damit gemeint? Es ist interessant, dass die islamische Welt immer schon aus einem nördlichen und einem südlichen Teil bestanden hat, und wie beide immer schon um die Vorherrschaft in der islamischen Welt kämpften. Es gab Zeiten, in denen die Vorherrschaft im Norden lag, wie beispielsweise zur Zeit der Umajaden, der Abbasiden oder der Ottomanen, bzw. der Türken. Aber es gab auch Zeiten, in denen die Vorherrschaft im Süden, bzw. in Ägypten lag, so wie zur Zeit der Fatimiden oder der Mameluken. Ägypten, als das grösste arabischislamische Volk, betrachtet sich traditionell als die führende Macht in der islamischen Welt. So befindet sich auch Nachrichten aus Israel | 10/2016 9 POLITIK die wichtigste und führende islamische Universität in Kairo. Diese Führungsrolle ist jedoch nicht unumstritten. Die Türkei unter der Führung Erdoğans hat eindeutig Ambitionen, ihre Vormachtstellung, die sie für Jahrhunderte hatte, wieder einzunehmen. Als vor drei Jahren die Muslimbruderschaft unter der Führung von Mursi in Ägypten an die Macht kam, jubelte die Türkei und die Beziehungen wurden sehr eng. Als dann jedoch Mursi und die Muslimbruderschaft durch das Militär gestürzt wurde, verurteilte Erdoğan den Umsturz aufs Schärfste und das Verhältnis kühlte stark ab. Der Umsturz in Ägypten war offensichtlich ein Strich durch die Rechnung von Erdoğan. Seither kann man feststellen, wie in der islamischen Welt zwei Blocks entstehen: ein südlicher aus Ägypten, Saudi-Arabien und den Golfstaaten, gegen einen nördlichen, bestehend aus dem Iran und seinen Anhängern. Wie die Stellung der Türkei innerhalb dieser Blockbildung sein wird, ist noch nicht ersichtlich. Doch das prophetische Wort kann uns vielleicht einen Hinweis geben. Aus Hesekiel 38,5 können wir sehen, dass nicht Persien die Führungsmacht haben wird, sondern Gog, der oberste Fürst von Magog. Wer ist damit gemeint? Früher war man der Meinung, dass damit Russland gemeint ist, wegen der Bemerkung, dass er vom äussersten Norden kommen wird. Doch die Bibel redet schon von Nebukadnezar und den Babyloniern als vom äussersten Norden kommend (z.B. Jer 6,22 u.a.m.). Die Länder, die in Hesekiel 38 mit Namen genannt werden, lagen damals in dem Gebiet der östlichen Türkei, dem Gebiet des Kaukasus und noch weiter östlich. Edom, Moab und Ammon werden nach der Endzeitprophetie noch eine Bedeutung haben (z.B. Dan 11,41), aber als ethnische Einheiten bestehen sie heute nicht mehr. Trotzdem wissen wir, wo ihre ursprünglichen Stammesgebiete lagen. Dieses Prinzip gilt auch für die Stammesgebiete der Völker, die in Hesekiel 38,1-6 im Zusammenhang mit Gog aus dem Land Magog erwähnt werden. Sie lagen in der Türkei und den angrenzenden Gebieten. Somit können wir sagen, dass die Türkei in der Endzeit tatsächlich noch eine wichtige Rolle spielen wird. Kann es nun sein, dass es aufgrund von gemeinsamen Interessen künftig 10 Nachrichten aus Israel | 10/2016 noch zu einem Bündnis zwischen der Türkei und dem Iran kommen wird? Wieder gibt das prophetische Wort einen Hinweis in diese Richtung. In Daniel 11,43 werden Libyer und Kuschiter als Bundesgenossen des Königs vom Norden genannt, so wie auch in Hesekiel 38,5 als Bundesgenossen von Gog aus dem Land Magog. In Hesekiel 38,5 wird nun bezeichnenderweise Persien als Erster der Verbündeten von Gog erwähnt, was verstehen lässt, dass die Türkei und Persien, der heutige Iran, einander tatsächlich näher kommen werden. Hesekiel 38 und Daniel 11,40-45 reden also tatsächlich von ein und demselben Ereignis und wir können mit Recht sagen, dass Persien, der heutige Iran, tatsächlich ein Bündnis mit der Türkei schliessen wird. Nach Daniel 11,40 wird dieser kommende endzeitliche Konflikt durch den König des Nordens, durch die Türkei ausgelöst werden. Sie werden in das Land der Zierde, das heisst in Israel einfallen, aber auch in Edom, Moab und Ammon, also in das heutige Jordanien und auch in Ägypten (V 41-42). Nach Vers 44 werden sich dann weitere Mächte in den Konflikt einmischen. Es wird nicht gesagt, welche Mächte damit gemeint sind. Wenn jedoch dort steht: Von Norden und von Osten, dann könnte es Russland sein, das ja noch nördlicher liegt und von Osten vielleicht China. Bestimmt aber auch die USA zusammen mit der NATO, zumal Israel einen Beistandspakt mit den USA hat. Der Angreifer aus dem Norden wird dann nach Vers 45 sein Hauptquartier in Israel haben, zumal das Land im Zentrum des durch Daniel aufgelisteten Konfliktgebietes liegt. Bezeichnenderweise wird dann dem König aus dem Norden niemand helfen und er wird zu einem Ende kommen. Der Konflikt wird jedoch weitergehen und nach Daniel 12,1 kommt daraufhin die trübseligste Zeit über Israel und auch über diese ganze Welt. Auf diese Bibelstelle aus Daniel hatte sich Jesus in Matthäus 24,21 in seiner Endzeitrede auf dem Ölberg bezogen. Diese Ausführungen sollen zeigen, wohin die Entwicklungen in der Türkei noch führen können, damit wir die Zeichen der Zeit verstehen und unsere Häupter emporheben, weil unsere Erlösung naht. ∎ Der Mitternachtsruf kommt zu Ihnen Nathanael Winkler spricht über das Thema: Zerfall des Christentums Mi. 26.10.2016 • 19.30 Uhr Feuchtwangen Schranne Saal, Untere Torstrasse 3 DE 91555 Feuchtwangen Do. 27.10.2016 • 19.30 Uhr Freudenstadt Kurhaus Freudenstadt, Am Promenadenplatz DE 72250 Freudenstadt Fr. 28.10.2016 • 20.00 Uhr Hatzfeld Christliche Gemeinde Hatzfeld, Edertalstrasse 58, DE 35116 Hatzfeld So. 30.10.2016 • 15.00 Uhr Nürnberg Meistersingerhalle, Konferenzraum 2, Münchener Strasse 21, DE 90478 Nürnberg Mo. 31.10.2016 • 19.30 Uhr München Innere Mission München, Buchruckersaal, Landshuter Allee 40, DE 80637 München Grosser Büchertisch mit vielen Neuheiten! TITEL WIE SEHEN TÜRKISCHE JUDEN IHRE ZUKUNFT? JUDEN IN DER TÜRKEI Von Antje Naujoks 1948 N Nach der gescheiterten Operation tummelten sich israelische Reporter in der Türkei, um Landsleute auf Urlaub zu interviewen. Die meisten Israelis liessen sich von den Ereignissen nicht so schnell aus der Urlaubsstimmung bringen. Viele gaben zu, zwar lieber in den Hotelanlagen zu bleiben, doch sie meinten auch: Nirgendwo ist es ruhig. Die israelischen Reporter versuchten ebenso, türkische Bürger vor die Kamera zu bekommen. In den ersten Tagen nach dem gescheiterten Putsch konnte man alle möglichen Bekenntnisse hören: Von der Unterstützung Erdoğans bis hin zu totaler Ablehnung. Nur wenige Tage später, als der vermeintliche Sultan am Bosporus immer mehr Verhaftungen umsetzte, bekam man keine Menschenseele mehr vor die Kamera; weder pro und schon gar nicht kontra. Das gilt auch für die in der Türkei lebenden Juden. Die jüdische Gemeinschaft in der Türkei zählt rund 18.000 Personen, die mehrheitlich in Istanbul leben. 1948 gehörten dieser jüdischen Gemeinschaft noch 80.000 Menschen an. Als sich ab Ende 2015 die Terroranschläge häuften, stiess man in der israelischen Presse erneut auf Berichte, dass sich Juden in der Türkei wegen Terror, blutigem Kampf zwischen Türken und Kurden und der Präsenz des Islamischen Staates sowie der religi- 2016 80.000 18.000 ösen Haltung des frommen Erdoğan zwar zurückziehen, aber nicht nach Israel auswandern. Dazu meinte die Jüdin Selin Nasi, die für eine türkischjüdische Zeitung sowie auch die englische Ausgabe von Hürriyet schreibt: «Wir sind hier geboren, hier aufgewachsen, eine Auswanderung kommt lediglich als letzte Möglichkeit infrage.» Sie fügte hinzu, dass die staatlichen Sicherheitsmassnahmen für jüdische Institutionen drastisch verstärkt wurden und die «Sicherheit vor den Synagogen so ist, als würde man das Pentagon betreten.» Wenngleich sie eine Auswanderung ausschliesst, gab sie zu, Veranstaltungen und Einkaufszentren ebenso zu meiden wie öffentliche Verkehrsmittel. Einwandererzahlen belegen das: 2015 kamen 105 türkische Juden nach Israel, 2014 waren es 61 und ein Jahr zuvor 74. Viele gaben als Grund nicht die Sicherheitslage, sondern die antisemitische Atmosphäre an. Dennoch schrumpft die jüdische Gemeinschaft der Türkei, da es viele junge türkischjüdische Akademiker in andere Länder zieht. Folglich darf nicht überraschen, dass die jüdisch-türkische Gemeinschaft mit grosser Hoffnung auf die kurz vor dem gescheiterten Coup veröffentlichte Aussöhnung zwischen ihrem Land und Israel blickte. Obschon nach EINWANDERER NACH ISRAEL 2013 74 2014 2015 61 105 der Aktion keiner der jüdischen Gemeinschaft in der Türkei leugnen würde, nicht über die religiös-islamischen Tendenzen und die Gleichschaltungsmassnahmen Erdoğans besorgt zu sein, so würde es dennoch niemand wagen, sich öffentlich dazu zu äussern. Und wenn Kritik geäussert wird, so lediglich anonym, wie im Fall eines Juden, der in Istanbul Reportern mitteilte: «Die Menschen feiern das Fehlschlagen des Coups mit den Rufen Allahu Akbar, einhergehend mit antisemitischen Äusserungen. Die Niederschlagung des Coups wird in eine religiöse Angelegenheit verwandelt und alle Minderheiten werden als Sündenbock herhalten müssen. Die Armee garantierte den säkularen Charakter der Türkei, jetzt dämonisiert das Volk das Militär.» Rabbiner Avraham Haim von der Istanbuler Thorat-Haim-Gemeinde meinte: «Juden in der Türkei sind neutral. Die jüdische Geschichte lehrte uns, dass egal welche Seite man einnimmt, diese immer gegen einen arbeitet.» Doch nur wenig später vernahm man, dass sich der amtierende Oberrabbiner der Türkei, Rabbi Ischak Haleva, anderen christlichen wie muslimischen Führungspersönlichkeiten anschloss und im Rahmen eines öffentlichen Statements den Putschversuch verurteilte. ∎ Nachrichten aus Israel | 10/2016 11 POLITIK FRÜCHTE EINER AFRIKA-REISE Die guten Nachrichten aus Afrika, die Israel verzeichnet, gehen auf intensive diplomatische Arbeit zurück, deren Höhepunkt die AfrikaReise von Premier Netanjahu im Sommer 2016 war. Ruanda nahm als erstes Land erneut diplomatische Beziehungen mit Israel auf. Nach 49 Jahren der Distanz signalisierte Guinea ähnliche Absichten. Der Tschad will schon bald nachziehen und zudem sollen zu Somalia Erstkontakte geknüpft sein. Intensiviert wurde auch das Verhältnis zu Kenia (das Israel um Hilfe beim Bau einer 700 km langen Schutzmauer gegen Terroristen bat), ebenso zu Äthiopien und Tansania sowie zu Uganda, dessen Regierung mit dem Umbau seiner Infrastruktur die israelische Firma Tzamir Architects and City Planning beauftragte. Kamerun bat Israel um Hilfe beim Kampf gegen die erneut ausgebrochene Vogelgrippe-Seuche. Der Blick nach Afrika ist für Israel von grosser geopolitischer Bedeutung, weshalb Netanjahu kürzlich seine Teilnahme am Gipfeltreffen der Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten (ECOWAS) zusagte. AN∎ IST DIE ARMEE VERTRAUENSWÜRDIGER ALS DIE REGIERUNG? Generalstabschef Gadi Eisenkot hörte während seiner USA-Reise von General Dunford, dass die engen militärischen Beziehungen beider Staaten auf Vertrauen beruhen. Das spielte auch bei einem US-Grossmanöver eine Rolle, an dem Piloten aus Pakistan und den Vereinigten Arabischen Emiraten zusammen mit israelischen Piloten teilnahmen. Die israelische Armee erschüttern gegenwärtig einige Skandale, sodass Eisenkots Aussage, der «grösste Feind unserer Armee ist der Verlust des Vertrauens des Volkes», eine zusätzliche Bedeutung erhält. Eine aktuelle Meinungsumfrage zeigt jedoch, dass sich Eisenkot deshalb eigentlich keine Sorgen machen muss. Laut Israels Zentralamt für Statistik ist die Armee jene Institution, die das grösste Vertrauen der Bürger geniesst (82%). Auf dem zweiten Platz landeten die Stadt- und Regionalverwaltungen (61%). Hingegen setzen Israelis – Juden wie Araber – geringes Vertrauen in die Polizei sowie in die Regierung (40%). Mit 22 Prozent sind die politischen Parteien Schlusslicht, wenn es um das Vertrauen der Bürger geht. AN∎ 12 Nachrichten aus Israel | 10/2016 MENSCHLICHES INMITTEN VON TERROR Der Vorsitzende der Regionalverwaltung Har Hevron in Judäa, Jochai Damari, blickt auf schwierige Wochen infolge vieler Anschläge zurück. Dennoch zeigen er und andere weder Bitterkeit noch Hass. Jiska Mark, die Schwester von Rabbiner Miki Mark, der durch Schüsse auf seinen Wagen ums Leben kam, hielt in den sozialen Netzwerken fest: «Lasst mich euch sagen, dass die Ersten vor Ort Araber waren. Sie haben meine Angehörigen gerettet, Erste Hilfe geleistet und den Notruf abgesetzt.» Da das hilfeleistende palästinensische Ehepaar wegen seiner humanitären Tat von ihren palästinensischen Arbeitgebern gekündigt wurde, setzte sich Damari für Arbeitsgenehmigungen in Israel ein und sagte: «In solchen Fällen ist es unsere Pflicht als jüdische Nation, Personen unseren Dank zu zeigen, die sich als aufrichtige Menschen verhalten haben.» AN∎ ISRAEL GEGEN FACEBOOK Hetze und Hass in den sozialen Netzwerken leisten Terror weiteren Vorschub, weshalb beispielsweise die französische Regierung Facebook bat, die Seiten von Terroristen zu löschen. Israel fordert von Facebook bezüglich der Hetze gegen Israelis ebenso zu reagieren. Hier und da, so gab Israels Minister für öffentliche Sicherheit, Gilad Erdan, an, habe Facebook zwar reagiert, doch längst nicht im erhofften Umfang. Von 74 beantragten Löschungen gab das soziale Netzwerk lediglich 23 Fällen statt. Daher sind einige Minister der israelischen Regierung bemüht, einen Gesetzentwurf einzubringen, der Facebook in dieser Hinsicht umfangreicher in die Pflicht nimmt. Zwar glauben die meisten Knesset-Abgeordneten, dass Facebook mehr tun müsse, doch zugleich stimmen nicht alle der Stossrichtung des Gesetzentwurfes zu, da sie darin eine Verletzung der Meinungsfreiheit sehen. AN∎ POLITIK ZEITGESCHICHTE DIE PALÄSTINENSISCHE AUTONOMIEBEHÖRDE GEGEN DIE HISTORIE Es laufen Bemühungen, die Briten 100 Jahre nach der Balfour-Deklaration zu verklagen. Der Vorwurf: In der Deklaration billigten die Briten die Gründung einer jüdisch-nationalen Heimstätte im Land Israel. I Im Verlauf vieler Jahre haben die Palästinenser den Deutschen – zunächst in aller Stille und dann auch unverhohlen – die Schuld an ihrem Unglück gegeben. Ihre These, die hier und da auch in Deutschland auf offene Ohren stiess, lautete, dass der Holocaust der eigentliche Grund für die Gründung des Staates Israel und den Ausbruch des Krieges von 1948 war, in dessen Folge viele palästinensische Familien zu Flüchtlingen wurden. Seit Juli 2016 sitzt Deutschland jedoch nicht mehr auf der Anklagebank der Palästinenser, denn inzwischen geben sie einem anderen Land die Hauptschuld an ihrer Misere. Jetzt wird Grossbritannien die auslösende Schuld für «die Verbrechen Israels» angelastet. Auf dem Gipfeltreffen der Arabischen Liga im mauretanischen Nouakchott gab die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) ihre Pläne bekannt, die britische Regierung wegen der Balfour-Deklaration von 1917 zu verklagen, da es diese Erklärung des britischen Aussenministers war, die den Weg zur Gründung des Staates Israel ebnete. Diese Mitteilung wurde im Namen des Präsidenten der PA vorgebracht, der wegen des Todes seines Bruders nicht zum Gipfeltreffen anreiste. In einer Rede, die an seiner statt der seit 2014 amtierende PA-Aussenminister Riad al-Malki hielt, hiess es: «Wir bereiten eine Klage wegen internationaler Vergehen vor, die am palästinensischen Volk seit der Zeit des britischen Mandats bis hin zu den Massakern von 1948 und nachfolgend an unserem Volk verübt wurden. Da diese Vergehen anhalten, erbitten wir vom Generalsekretariat der Arabischen Liga uns dabei zu helfen, eine Klage gegen Grossbritannien wegen der Veröffentlichung der Balfour-Deklaration vorzubereiten, die dem palästinensischen Volk die Nakba (Katastrophe) brachte.» Die Deklaration, gegen die die Palästinenser nunmehr vorzugehen gedenken, umfasst ein kurzes Schreiben des damaligen britischen Aussenministers Arthur James Balfour vom 2. Januar 1917 an Lord Lionel Walter Rothschild, der dieses Schreiben an die Zionistische Weltorganisation weiterleiten sollte. Der Inhalt war vom britischen Kabinett abgesegnet worden und darin heisst es u.a.: «Die Regierung Seiner Majestät betrachtet mit Wohlwollen die Errichtung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina und wird ihr Bestes tun, die Erreichung dieses Zieles zu erleichtern, wobei, wohlverstanden, nichts geschehen soll, was die bürgerlichen und religiösen Rechte der bestehenden nicht-jüdischen Gemeinschaften in Palästina oder die Rechte und den politischen Status der Juden in anderen Ländern infrage stellen könnte.» Es wird als grosser Erfolg angesehen, dass die Zionistische Weltorganisation einer Weltmacht wie Grossbritannien ein solches Schreiben abringen konnte. Nicht zu reden von der darin zugesprochenen Schirmherrschaft, die die Briten zur Erlangung des obersten Zieles der Zionistischen Weltorganisation übernahmen. Noch grösser war dieser Erfolg aufgrund der Tatsache, dass Grossbritannien damals unmittelbar vor der Eroberung des Landes inmitten des Ersten Weltkrieges stand und sich somit ein Ende der osmanischen Herrschaft abzeichnete. Laut Aussenminister al-Malki verlieh diese Deklaration «Menschen, die nicht nach Palästina gehören, das Recht auf etwas, das ihnen nicht zusteht», weshalb es an der Zeit sei, die Briten dafür zur Verantwortung zu ziehen. Als diese Zeilen kurz vor Redaktionsschluss verfasst wurden, war noch nicht abzusehen, wie sich diese Angelegenheit weiterentwickeln würde; ob die Palästinenser ihre Ankündigung in die Tat umsetzen oder nicht. Sollten sie eine Klage anstreben, so wäre das ein Fall für den Internationalen Gerichtshof im niederländischen Den Haag. In dem Fall werden sie sich auch mit einem anderen Schreiben befassen müssen, das internationale Gültigkeit hat und in das Jahr 1922 datiert. Dabei handelt es sich um jenes Dokument, das den Briten die Mandatsherrschaft über Palästina im Namen des Völkerbundes zubilligt. ZL∎ CHRISTLICH-ARABISCHE BÜRGER IN ISRAELS ARMEE Arabische Bürger des Staates Israel, Muslime wie Christen, sind mit Ausnahme von Drusen nicht zum Wehrdienst verpflichtet. Doch immer mehr junge arabische Israelis entscheiden sich aus Integrationsgründen für einen ehrenamtlichen sozialen Dienst. Zudem stieg die Zahl der christlichen Araber, die sich freiwillig zum Wehrdienst melden. In ihrer Gesellschaft gibt es nachhaltige Bemühungen, einen solchen Dienst zugunsten der Integration in die mehrheitlich jüdische Gesellschaft Israels zu fördern. Doch nicht wenige Menschen ihrer Lebensumgebung sehen das ungern; weshalb freiwillig dienende Christen und ihre Familien oftmals Repressalien erfahren. Dem versucht die Knesset mit einem in dritter Lesung angenommenen Gesetz entgegenzuwirken, das das Strafmass für Personen, die zur Fahnenflucht überreden oder Deserteuren Unterschlupf gewähren, ausgleicht und Gefängnisstrafen von fünf bis 15 Jahren festsetzt. Das Gesetz wurde von Likud-Abgeordneten eingebracht, die dadurch den Druck auf die Gruppe der freiwillig dienenden christlich-arabischen Bürger Israels verringern wollen. AN∎ Nachrichten aus Israel | 10/2016 13 WISSENSCHAFT ÄRZTLICHE ZWEITMEINUNG VOM COMPUTER Bei einem Schlaganfall geht es um schnelles Handeln anhand einer genauen Diagnose. Obwohl Schlaganfälle in den USA die vierthäufigste und in Deutschland die dritthäufigste Todesursache sind, tun sich gerade kleinere Krankenhäuser genau damit schwer – was nun durch die Entwicklung der israelischen Firmenneugründung MedyMatch geändert wird. Millionen von CT-Daten zu Schlaganfällen wurden von der Firma in einer Datacloud zusammengestellt, sodass Fachärzte innerhalb von wenigen Minuten eine «Zweitmeinung» zu inneren Blutungen, Blockaden und betroffenen Gehirnregionen einholen können. Auf diese Weise sind eine exakte Diagnose und auf deren Grundlage schnelle sowie zielgerichtete Massnahmen gewährleistet. AN∎ NATURWISSENSCHAFTLICHE ABWANDERUNG Während die Hebräische Universität Jerusalem von einem saudi-arabischen Hochschulranking zur besten Universität des Nahen Ostens und in der Weltliste auf Platz 26 eingestuft wurde, zeigt sich, dass Akademiker weiterhin aus Israel abwandern. 2015 stieg die Zahl der israelischen Akademiker, die aus beruflichen Gründen ins Ausland verzogen, weiter an. Besonders viele Akademiker mit naturwissenschaftlichen Abschlüssen kehren dem Land den Rücken. Dennoch sind es gerade die naturwissenschaftlichen und technischen Innovationen, mit denen Israel glänzt. Das versucht ebenfalls das neue Israelische Innovationszentrum aufzuzeigen, das 2018 im Peres Friedenshaus in Jaffa eröffnet wird. Hierzu sagte der 93-jährige Ex-Staatspräsident: «Wir werden unter Beweis stellen, dass Innovationen keine Limits und Grenzen kennen. Innovationen fördern den Dialog zwischen Nationen und Völkern. Innovationen schaffen Brücken zwischen jungen Menschen – Juden, Muslimen und Christen –, sodass sie auch als friedensfördernd anzusehen sind.» AN∎ ENTSCHEIDUNG PER FIREWALL Israel gilt als Hightech-Innovationsschmiede im Allgemeinen und federführend in der Cyber-Sicherheit im Besonderen. Daher verwunderte es niemanden, dass die Meldung von Sicherheitslücken bei rund 900 Millionen Android-Smartphones und -Tablets von der israelischen Firma Check Point kam. Schlagzeilen machte zudem die Firmenneugründung Preempt, denn sie konnte ihre innovative Firewall für rund acht Millionen US-Dollar an verschiedene Sicherheitsfirmen veräussern. Das Besondere an dieser Firewall ist, dass sie feindliche Cyber-Angriffe nicht nur in Echtzeit meldet, sondern ausserdem eigenständig entscheidet, ob der Angreifer gesperrt oder zu einer Authentifizierung angefragt werden soll oder gar die Firmenleitung umgehend von dem Vorfall in Kenntnis zu setzen ist. Diese Innovation, die wie die Times of Israel berichtete, auf Ex-Angehörige der IDF-Nachrichtendiensteinheit 820 zurückgeht, wird in Zukunft sicherlich noch mehr von sich reden machen. AN∎ 14 Nachrichten aus Israel | 10/2016 Der Mitternachtsruf kommt zu Ihnen mit Norbert Lieth und Jonathan Malgo Thema: Prophetische Augenblicke Mi. 16.11.2016 • 10.00 Uhr und 14.00 Uhr Werdau Stadthalle Pleissental, Crimmitschauer Strasse 7, DE 08412 Werdau Do. 17.11.2016 • 19.30 Uhr Wuppertal CVJM-Bildungsstätte Bundeshöhe, Bundeshöhe 7, DE 42285 Wuppertal (Barmen) Fr. 18.11.2016 • 19.30 Uhr Stuttgart-Plieningen Württembergischer Christusbund Plieningen, Halfgarten 6, DE 70599 Stuttgart-Plieningen So. 20.11.2016 • 16.00 Uhr Aue/Sachsen Kulturhaus «Aue», Goethestrasse 2, DE 08280 Aue/Sachsen Mo. 21.11.2016 • 19.30 Uhr Erfurt Missionsgemeinde Erfurt, Kartäuserstrasse 11, DE 99089 Erfurt Grosser Büchertisch mit vielen Neuheiten! Ab sofort erhältlich: das neue Buch von Andy Naselli und J. D. Crowley Andy Naselli und J. D. Crowley Das Gewissen Verstehen, wie es tickt. Was ist das Gewissen, wofür haben wir es und wie können wir es trainieren? Was tun wir, wenn unser Gewissen im Widerspruch zur Bibel steht? Wie gehen wir mit Menschen um, die eine andere Gewissensüberzeugung vertreten? Naselli und Crowley beziehen klar Stellung dazu, was Sünde ist und was nicht und wie unser Gewissen uns bei dieser Unterscheidung hilft, damit wir weder in Gesetzlichkeit noch in eine Alles-ist-erlaubt-Haltung verfallen. Ein herausforderndes und dennoch leicht verständliches Buch über ein heute oft viel zu wenig beachtetes «Organ». Taschenbuch, 208 Seiten Bestell-Nr. 180044 CHF 18.00, EUR 12.90 ihr Für Christen, die mit klang Gewissen in Ein n und der Bibel bringe enkte gesch dieses von Gott utzen «Organ» weise n wollen. >>> Bestelltelefon Schweiz: 044 952 14 14 Deutschland: 07745 8001 E-Mail: [email protected] Nachrichten aus Israel | 10/2016 15 WISSENSCHAFT DIE ALGORITHMEN DER KÜNSTLICHEN INTELLIGENZ FÜR DEN DIENSTLEISTUNGSBEREICH SIND ENORM FORTGESCHRITTEN. ROBOTIK ROBOTER ERKENNEN GEFÜHLE Das Thema Roboter beschäftigt die Hightech-Industrie immer mehr. Roboter, die man früher als mechanische Arbeiten abnehmende Maschinen verstand, verrichten heute auch ganz andere Dienstleistungen – und schaffen für die israelischen Experten neue Dimensionen. 16 Nachrichten aus Israel | 10/2016 V Viele israelische Forscher beschäftigen sich mit Robotern. Sie widmen sich diversen Teilgebieten, doch alle haben gemeinsam, Roboter verbessern zu wollen, sodass sie nicht mehr nur mechanische Arbeiten abnehmen. Im Zeitalter, da in vielen Haushalten Computer vorhanden sind, geht es um mehr als nur um den Einsatz eines unter dem Esstisch Krümel auflesenden Roboterstaubsaugers. Als das Wort «Roboter» aufkam, stellte man sich darunter eine humanoide Maschine vor. Dann wandelte sich der Begriff, sodass man eher ein ortsfestes oder mobiles Arbeitsmittel meinte. Eine gewisse Grundlage jedoch blieb: Solche Maschinen werden durch Softwareprogrammierungen und ihre Algorithmen dazu in die Lage versetzt, die Arbeiten eigenständig auszuführen. Da die Menschen inzwischen immer umfassender in beinahe allen Lebenslagen mobile Geräte zur Hand nehmen, beschäftigen sich israelische Roboterexperten auch mit den Wechselwirkungen zwischen Mensch und Algorithmus und erforschen, wie uns Technologie nahelegen kann, dass trotz virtueller Sphäre auch an deren Ende ein Mensch betroffen sein kann, wie auf Facebook und Twitter. David Konopnicki, der am IBM Forschungs- und Entwicklungszentrum Haifa tätig ist, beschäftigt sich als Leiter der Abteilung für emotionale Erkennung mit der Weiterentwicklung von Robotern bzw. Softwareprogrammen der künstlichen Intelligenz für den Dienstleistungsbereich. Er führte gegenüber dem israelischen Wirtschaftsmagazin Globes in einem Interview aus, dass sein Forschungsbereich seit mindestens zwei Jahrzehnten an Bedeutung gewinnt. Dass die belgische Polizei kürzlich FacebookNutzer darum bat, nicht auf aktuelle Ereignisse mit Emojis (Bildschriftzeichen, die Gefühle ausdrücken) zu reagieren, sollte seiner Meinung nach der Welt ins Bewusstsein rücken, wie fortgeschritten die Algorithmen vieler Dienstleistungsanbieter tatsächlich sind. Facebook und andere haben ein Interesse herauszufinden, wie ein Benutzer gelaunt ist, um ihn massgeschneidert und ohne dass er es wahrnimmt, mit profitbringender Werbung zu bombardieren. Denn: Längst werden nicht mehr nur Informationen der mobilen Geräte genutzt, wie der Standort, um das Interesse für ein Geschäft oder Restaurant in der Nähe zu wecken. «Vor mehreren Jahren fiel uns auf, dass wir zwar viele Informationen über mobile Geräte benutzende Menschen haben, aber dennoch kaum etwas über ihre Emotionen wissen», führte Konopnicki aus. «Da Menschen inzwischen mit Computern interagieren, geraten Emotionen ins Spiel, die insbesondere im Kundendienstleistungsbereich zum Tragen kommen.» Er gab ein Beispiel, das viele nachvollziehen können: Man ruft bei einer grossen Firma an und hat eine automatische Stimme in der Leitung, die den Anrufer Schritt für Schritt begleitet. Das erfolgt inzwischen immer häufiger ausschliesslich durch Sprachsteuerung. Bei einem Anruf bei der Versicherung wegen eines Unfalls, so führte Konopnicki aus, Mitternachtsruf Freundestreffen wird es zunehmend wichtig, dass die Computerstimme erkennt, wie es dem Anrufer geht und sie nicht nur anhand technischer Angaben entscheidet, welche nächsten Schritte erforderlich sind. Bei dieser Stimme handelt es sich um eine Art Roboter mit künstlicher Intelligenz, gesteuert durch Algorithmen – was den meisten Anrufern nicht bewusst sein dürfte. Konopnicki räumt ein, dass dies ein komplexes Feld ist, denn schliesslich kann eine Person einen Satz wie: «Ich bin verärgert» auch in einer amüsierten oder herausfordernden Tonlage sagen. Somit geht es um eine vielschichtige Aufschlüsselung unterschiedlicher Ebenen, nicht nur in der Schrift bezüglich Syntax und Punktierung und eventuell Emojis, sondern auch um den Ton, die Tonlage, die Geschwindigkeit der gesprochenen Worte u.v.m. Berücksichtigen muss man dabei auch kulturelle Gepflogenheiten. Globes liess Konopnicki wissen, dass schon vor einiger Zeit sechs Bereiche als wichtigste Parameter erarbeitet wurden: Wut, Furcht, Traurigkeit, Fröhlichkeit, Überraschung und Ekel. «Im Dienstleistungsbereich kommt hingegen auch eine ebenso physiologisch messbare Emotion zum Tragen wie Enttäuschung, die durchaus andere Parameter für die Handhabung eines Sachverhaltes vorgeben kann als Wut, denn Firmen möchten nicht nur darauf differenziert reagieren, sondern zugleich gekoppelt damit weitere Kundendaten berücksichtigen, so z.B. ob es sich um einen Erstkunden oder einen Kunden mit mehreren Verträgen handelt», erläuterte der Israeli. Konopnicki, der auch auf ethnische Bedenken einging und zudem ausführte, wie bedeutsam solche RoboterAlgorithmen u.a. in der Sicherheitsindustrie und in der Medizin sind, meinte ebenfalls einschränkend: «Wir können vieles programmieren, doch ich glaube nicht, dass unsere Algorithmen für jedes Szenario geeignet sind. Ist ein Problem wirklich schwierig, wird es immer besser sein, den Kunden an einen Sachbearbeiter durchzustellen.» ML∎ Mittwoch, 16. November 2016 (Buss- und Bettag) Werdau Stadthalle Pleissental Crimmitschauer Strasse 7 DE 08412 Werdau Norbert Lieth spricht 10.00 Uhr und 14.00 Uhr über das Thema: Prophetische Augenblicke Grosser Büchertisch mit vielen Neuheiten! Ein gutes und preiswertes Mittagessen kann vor Ort eingenommen werden. Herzlich willkommen! www.mnr.ch Nachrichten aus Israel | 10/2016 17 WISSENSCHAFT NEUROLOGIE TÄTOWIERUNG LIEST GEFÜHLE Ein Elektrodenpflaster, das an der Tel Aviv Universität entwickelt wurde, hilft dabei Gefühle zu erkennen und sowohl medizinische Therapien als auch RehaMassnahmen effektiver zu gestalten. M Man darf durchaus sagen, dass die Tätowierungen eines Menschen gewisse Aussagen über die vertretenen Anschauungen und auch seine emotionale Welt zulassen. Dieser Vorgang wird nun umgekehrt: Eine Art Elektrodenpflaster, das für das Auge des Betrachters wie eine Tätowierung wirkt, wird Wissenschaftlern demnächst dabei helfen, die Gefühlswelt des Trägers bis in Details aufzuschlüsseln. Diese Pflaster-Tätowierung, die am Zentrum für Nano-Wissenschaften und -Technologie der Tel Aviv Universität entwickelt wurde, soll die elektronischen Impulse der Muskeln erfassen, ohne dass sich die betreffende Person in der Nähe eines aufzeichnenden Gerätes oder gar an ein solches angeschlossen aufhalten muss. Prof. Jael Hanein, vom Labor für Mikro- und Nano-Systeme dieser renommierten israelischen Universität, führte dazu aus, dass die Pflaster-Tätowierung aus dem Bereich der Elektromyografie aus drei Elementen konzipiert ist: flache Elektroden, die aus Karbontinte bestehen und wie eine Zeichnung oder Tätowierung wirken, 18 Nachrichten aus Israel | 10/2016 ein selbstklebendes Pflaster, auf dem diese Elektroden integriert sind und mit dessen Hilfe sie auf der Haut fixiert werden, sowie eine nanotechnologische Beschichtung, die die Funktionstüchtigkeit dieser Elektroden verbessert. «Das Resultat ist ein Elektrodenpflaster, das sehr effektiv arbeitet, die Signale bestens und mit grosser Genauigkeit einliest und darüber hinaus viele Stunden lang an der platzierten Stelle bleibt, ohne den Patienten zu stören oder einen Juckreiz auszulösen. Aus Sicht eines Patienten handelt es sich um ein einfaches Pflaster, das an einer passenden Stelle fixiert wird, nach dem Motto: Erst einmal aufgeklebt, bemerkt man es gar nicht mehr. Ein Patient kann dann seinen tagtäglichen Gewohnheiten wie üblich nachgehen und dennoch zeichnet das Pflaster mit seinen Elektroden unterdessen die Muskelaktivitäten zuverlässig auf.» Prof. Hanein ist der Ansicht, dass diese Entwicklung massgeblich dazu beitragen wird, gewissen Erkrankungen bereits frühzeitig auf die Schliche zu kommen. Zugleich ist sie der Auffassung, dass diese PflasterTätowierung darüber hinaus auch noch weitaus mehr Einblicke als in die physiologische Funktionstüchtigkeit gewähren kann. Diese Innovation wird in der Zukunft, so glaubt Prof. Hanein, dazu in der Lage sein, eine Landkarte der Gefühle des jeweiligen Patienten anzulegen. «Genau formuliert handelt es sich dabei um das Erfassen des Ausdruckes von Emotionen. Menschen bringen im Zuge ihrer Kommunikation auch Gefühle zum Ausdruck. Das ist ein ganz normaler und natürlicher Bestandteil unseres Kommunikationsverhaltens anderen Menschen gegenüber», erläuterte sie. «Werbefachleute, Meinungsforscher und Kommunikationswissenschaftler interessieren sich für die Reaktionen von Menschen auf Produkte oder Sachverhalte. Gegenwärtig haben wir noch kein Instrument, das uns ein wissenschaftliches Erfassen solcher Reaktionen ermöglicht. Daher verlässt man sich bisher auf subjektive Fragebögen. In aller Welt beschäftigen sich mittlerweile Forscher mit der Fra- WISSENSCHAFT BLUT SPENDEN FÜR ZUGVÖGEL ge, wie man Gefühle wissenschaftlich erfassen kann. Nach wie vor werden dafür im Wesentlichen Gesichtszüge und Gesichtsausdrücke in Computerprogramme eingelesen. Das von uns entwickelte Pflaster eröffnet nunmehr jedoch nicht nur einen einfacheren, sondern auch bequemeren, wenn nicht sogar umfassenderen und zuverlässigeren Weg: Feststellung von Gefühlen aufgrund der jeweiligen Muskelimpulse.» Das jedoch scheint nur der Startschuss der Fähigkeiten dieser Innovation zu sein. Prof. Hanein weist in diesem Zusammenhang auf viele weitere potenzielle Eigenschaften hin, die diese Pflaster-Tätowierung offerieren kann. Im Ichilov Krankenhaus läuft zu einem dieser Teilbereiche bereits eine Studie mit Patienten, die an degenerativen neurologischen Erkrankungen leiden. Die Patienten werden sowohl im Wachzustand als auch während des Schlafes beobachtet, um auf diese Weise neue Erkenntnisse zu gewinnen. Im Bereich des öffentlichen Verkehrswesens könnte man mithilfe eines solchen Pflasters (angebracht an den relevanten Muskelstellen) beispielsweise in Echtzeit beobachten, ob ein Fahrer wach und konzentriert ist. Im Sektor der Reha-Massnahmen für Menschen nach Gehirnverletzungen könnte diese Entwicklung dabei helfen, die Muskeln dennoch besser kontrollieren zu können und Menschen mit amputierten Extremitäten sogar das Manövrieren von Prothesen ermöglichen. Doch auch bei Gehirnoperationen könnte diese Innovation zu einem wichtigen Hilfsmittel werden, das dem Chirurgen während seiner Operation relevante Daten in Echtzeit liefert. Im Juni dieses Jahres wurde die Pflaster-Tätowierung im Rahmen eines internationalen Forschungsworkshops, der in Tel Aviv stattfand, erstmals der internationalen Fachwelt, die sich mit Nano-Medizin beschäftigt, vorgestellt. Das Fachpublikum war durch die Bank weg beeindruckt und begeistert. Und: Bei den Experten brauchte man keine Pflaster-Tätowierungen anzubringen, um herauszufinden, dass ihre Begeisterung echt war. ML∎ Zwei Mal im Jahr ziehen Millionen Zugvögel über Israel. Einige Schätzungen gehen davon aus, dass es die Vogelschar von Singvögeln, Störchen, Pelikanen, Kranichen und Co. auf rund eine halbe Milliarde Exemplare bringt. Manche machen kurz Station, andere rasten länger, so im Naturschutzgebiet des Hula-Tals im Norden. Israel hat sich umfassend auf die Durchwanderer bzw. -flieger eingestellt. Die Luftstreitkräfte arbeiten mit Naturschutzorganisationen zusammen und betreiben gemeinsam Vogelbeobachtungsstationen. Sogar Flugrouten von Kampfjets werden geändert, wenn grosse Schwärme eintreffen. Dazu gehört auch, dass sich viele Israelis zusammen mit Palästinensern ehrenamtlich um verletzte oder erschöpfte Vögel kümmern. Seit einiger Zeit verfügt Israel dank der Initiative der Wildtierklinik Ramat Gan nun über eine Vogel-Blutbank. Der Leiter des Projekts Dr. Elad Smit ist stolz, bereits über 16 Blutgruppen zu verfügen, dank derer er den ersten Vögeln das Leben AN∎ retten könnte. Nachrichten aus Israel | 10/2016 19 GESELLSCHAFT VERKEHRSWEGE MIT LEBENSQUALITÄT REISEFREUDIGES ISRAEL Der Internationale Ben-Gurion Flughafen ist für Israelis das Sprungbrett zur weiten Welt. Die reisefreudigen Israelis profitieren wegen des «Open Sky»Abkommens von günstigen Flugticketpreisen, sodass wahrhafte Reiserekorde verzeichnet werden. In der sommerlichen Hochsaison Juli und August sah der Ben-Gurion Flughafen ein Reiseaufkommen von fast vier Millionen Passagieren; im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um rund vier Prozent. In dieser Periode wurden 23.500 Flüge abgewickelt. Das führte nicht nur zu langen Schlangen bei der Kofferaufgabe und Sicherheitsabfertigung, sondern auch in Duty-Free-Geschäften. Normalerweise muss man hier 2,5 Minuten zum Bezahlen warten; während der Sommermonate waren es in Spitzenzeiten, die zwischen 3.00 und 7.00 Uhr morgens liegen, rund zehn Minuten. Im Durchschnitt liess jeder Reisende 160 Euro in diesen Läden. AN∎ ISRAEL UND FUSSBALL Israel ist nicht als FussballNation bekannt, obschon sich seit einiger Zeit der frischgebackene Landesmeister Hapoel Beer Schewa in der ChampionsLeague gut schlägt. Dennoch sind israelische Fussballstars international erfolgreich, so beim deutschen Verein Eintracht Frankfurt, der Maccabi Haifa den 24-jährigen Taleb Tawatha abwarb. Für den Linksaussen spielenden Kicker, der bereits über internationale Erfahrung verfügt, soll eine Ablösesumme von 1,5 Millionen Euro gezahlt worden sein. Das Gehalt des aus Nord-Israel stammenden Beduinen beläuft sich auf 600.000 Euro. Wesentlich mehr streicht einstweilen Eran Zahavi in China ein, denn er wird in 2,5 Jahren mindestens 12,5 Millionen verdienen. Die Summe wird vermutlich steigen, da ihm der chinesische Verein einen Bonus für jedes erzielte Tor zahlt; und Tore hat der israelische Kicker zur Begeisterung der chinesischen Fans von Guangzhou R&F schon einige geschossen. AN∎ 20 Nachrichten aus Israel | 10/2016 RESTITUTION FÜR JÜDISCHES EIGENTUM IN ARABISCHEN STAATEN Das Thema ist nicht neu, doch es scheint wieder aktuell zu werden. Avi Cohen, Generaldirektor des Ministeriums für soziale Gleichstellung, liess durchblicken, dass die Regierung Millionen Schekel bereitgestellt hat, um Restitution für Vermögenswerte zu erwirken, die Juden auf der Flucht aus muslimischen Staaten zurückliessen. Er bekundete vor einem Knesset-Ausschuss, dass in Kooperation mit dem Aussenministerium umfangreiche Bemühungen eingeleitet wurden. Diese unterliegen, so Cohen, bisher der Geheimhaltung. Vor der Gründung des Staates Israel lebten rund eine Million Juden in arabischen Ländern sowie im Iran. Bis zur islamischen Revolution im Iran 1979 fanden fast 600.000 sephardische Juden ein neues Zuhause in Israel. Erst 2014 rügte der israelische Staatskontrolleur die Regierung, das Thema vernachlässigt zu haben. Summen werden selten benannt, da jedoch viele Hals über Kopf flohen, kann man davon ausgehen, dass es sich um schwindelerregende Beträge handelt, von denen die betroffenen Staaten nichts hören wollen; nicht nur wegen der Höhe der Summen, sondern weil der Staat Israel die Forderung in den Raum gestellt hat. AN∎ Diese israelische Stadt ist bemüht, ihre Infrastruktur den modernen Zeiten anzupassen, wozu keineswegs nur gehört, überall kostenlos WifiZugang anzubieten. Derzeit wird in Tel Aviv gebuddelt, da die Stadt eine U-Bahn erhalten soll, die das Zentrum mit den Vorstädten verbindet. Einstweilen kostet diese Grossbaustelle allen sehr viel Nerven. Doch es geht schnell voran: Dafür sorgen drei aus Deutschland stammende TunnelBohr-Maschinen, die sich pro Tag 25 Meter voranfressen. Während dieses Projekt angelaufen ist, wurde ein anderes gerade erst genehmigt: Eine Parkinfrastruktur über die mitten durch Tel Aviv verlaufende AyalonSchnellstrasse. Auf diese Weise soll die Stadt nicht nur grüner werden, sondern den Bewohnern durch weniger Abgase und Lärm mehr Lebensqualität bringen und im Zuge von Rad- und Fusswegen, Parkanlagen mitsamt Cafés das Freizeitangebot aufgestockt werden. Der neue Park soll an andere Parkgebiete angrenzen und die bisher durch die Schnellstrasse getrennten Stadtteile miteiAN∎ nander verbinden. Mitternachtsruf Freundestreffen Montag, 3. Oktober 2016 Glauchau Sachsenlandhalle An der Sachsenlandhalle 3 DE 08371 Glauchau Norbert Lieth spricht um 10.00 Uhr und 14.00 Uhr über das biblisch-prophetische Thema: Die prophetische Dimension des Vaterunser Besondere musikalische Umrahmung mit dem Allianzbläsercollegium Kinderbetreuung ab 6 Jahre mit Hans-Jürgen Braun und seinem rollenden Kindertreff Grosser Büchertisch mit vielen Neuheiten! Seien Sie herzlich willkommen. Wir freuen uns auf die Gemeinschaft mit Ihnen! www.mnr.ch Nachrichten aus Israel | 10/2016 21 GESELLSCHAFT ARCHÄOLOGIE NEUES LICHT IM LEBEN DER PHILISTER Erstmals entdeckten Archäologen in Israel einen Philister-Friedhof, der einen einzigartigen Einblick in dieses «Seevolk» gewährt, das aus der Bibel als Feind des Volkes Israel bekannt ist. M Mit Sicherheit ist Goliat der bekannteste Philister. Die im Buch Samuel dargestellte Geschichte seines Kampfes gegen David, der als erwählter König von Israel im Vertrauen auf Gott in den Kampf gegen den Riesen zog, ist weithin bekannt. Goliat wird nicht nur in der Bibel erwähnt, sondern auch in den Schriftrollen vom Toten Meer, die seine Körpergrösse mit vier Ellen und einer Handbreit – rund zwei Meter – angeben. Vor rund einem Jahrzehnt entdeckten israelische Archäologen in der Philister-Stadt Gat zudem einen zeitgenössischen Hinweis auf Goliat, denn einer von zwei Namen einer Tonscherbe lässt sich so deuten. Die Philister werden in der Bibel zuerst in 1. Mose 21 und 26 erwähnt. Es ist bekannt, dass sie im Heiligen Land einen Fünf-Städte-Bund gründeten und Aschdod, Aschkelon, Ekron, Gat und Gaza eine Konföderation bildeten. Mit dem Schwinden der ägyptischen Vormacht in der Region erlangten die Philister an Bedeutung. Von der Richterzeit bis zur Frühzeit des unter König David gegründeten Königreiches berichtet die Bibel über erbitterte Kämpfe der Philister gegen Israeliten und Kanaaniter. Viel ist über die politische und militärische Infrastruktur der Philister bekannt. In letzter Zeit kamen durch archäologische Funde in anderen Regionen neue Erkenntnisse zur Herkunft dieses Seevolkes hinzu, denn schon lange stand fest, dass sie Fremde in der semitischen Region waren. Trotzdem liegen noch immer viele Aspekte des Lebens dieses Volkes, auf das die Bezeichnung «Palästina» zurückgeht, im Dunkeln. Seit drei Jahrzehnten graben Archäologen in Aschkelon. «Die Entdeckung eines Friedhofes ist die Krönung unserer Arbeit», sagte dazu Daniel Master, dem die Leon-Levy-Ausgrabungsexpedition 22 Nachrichten aus Israel | 10/2016 DAVID STATUE IN JERUSALEM Von der Richterzeit bis zur Frühzeit des unter König David gegründeten Königreiches berichtet die Bibel über erbitterte Kämpfe der Philister gegen Israeliten und Kanaaniter. untersteht, die u.a. in Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Harvard Universität durchgeführt wird. Die israelische Presse berichtete ausführlich über den Fund des Philister-Friedhofes, den Master gegenüber dem Nachrichtenportal i24 News wie folgt kommentierte: «Endlich haben wir die Gelegenheit, Philistern ins Angesicht zu blicken. Der Fund dieser 210 Skelette eines Friedhofes ausserhalb der Stadtmauern von Aschkelon, der zwischen dem 11. und dem 8. Jahrhundert v. Chr. genutzt wurde, eröffnet uns nicht nur mehr Wissen über die Bestattungsriten dieses Volkes, sondern anhand weiterer Analysen der Knochen werden wir detailliertere Erkenntnisse über ihre Lebensweise gewinnen. Der Fund stellt in Aussicht, die Philister wieder ‹zum Leben zu erwecken›.» In Aschkelon hatte man erstmals im Jahr 2013 Gräber entdeckt, doch da es sich inzwischen um die Freilegung eines grossen Friedhofes und um den Fund von vollständigen Skeletten handelt, werden die fortführenden Untersuchungen neue und zudem systematische Erkenntnisse bringen, die eine völlig andere Aussagekraft haben. Knochenproben wurden bereits zu DNA-Untersuchungen sowie Radiokarbon-Tests und anderen Analysen weitergeleitet. Doch schon vor Ort konnte die Anthropologin und Pathologin Sherry Fox festhalten: «Die Zähne berichten uns, dass die Menschen kein einfaches Leben hatten. Man kann erkennen, dass das Wachstum der Zähne unterbrochen wurde. Das weist auf Schwierigkeiten in der kindlichen Wachstumsphase aufgrund von Fiebererkrankungen oder Mangelernährung hin. Die Zähne wurden zudem als Arbeitsinstrument eingesetzt, wobei es sich um Webarbeiten gehandelt haben könnte. Die Knochen zeigen, dass physisch schwere Arbeit verrichtet wurde und die Philister untereinander zu heiraten pflegten.» Zugleich sagte diese Expertin, dass alle bisher entdeckten Skelette in etwa auf die gleiche Körpergrösse schliessen lassen. Die Entdeckung des Friedhofes der Philister-Stadt Aschkelon, die in Spitzenzeiten bis zu 12.000 Einwohner zählte und 604 v. Chr. durch die Armee Nebukadnezars zerstört wurde, geht somit weit über Erkenntnisse hinaus, die Funde von Gebäuderesten, Alltagsgegenständen wie Kochutensilien, Handelswaren, Münzen und Schmuck sowie organischen Überresten brachten. Diese belegen, dass die Philister nicht hier heimisch waren, denn u.a. assen sie Schweinefleisch. Auf der Pressekonferenz im Rockefeller Museum, die mit einer Philister-Ausstellung im Israel Museum zusammenfiel, meinte Master: «Wir haben bereits viele archäologische Zeugnisse der Philister entdeckt, doch niemals zuvor einen solchen Fund gemacht, der uns systematische Erkenntnisse über ihre Riten bringen wird.» Philister praktizierten keine Sekundärbestattung wie Israeliten und Kanaaniter, sondern folgten ägäischen Traditionen, indem sie ihre Toten zusammen mit persönlichen sowie Ritualgegenständen in der Erde beisetzten. Mit Spannung darf man auf weitere Erkenntnisse warten, die die Laboranalysen in Aussicht stellen. AN∎ Warren W. Wiersbe NEU Wiersbe Kommentar zum Alten Testament Band I: 1. Mose bis Ester Band II: Hiob bis Maleachi Warren Wiersbe möchte die Bibel gläubigen Christen auf eine Weise nahebringen, die sie auf das Wesentliche für ihr persönliches Glaubensleben stossen lässt. Durch seine lebensnahen Ausführungen zu den biblischen Ereignissen, Schlüsselbegriffen und Personen gelingt es dem erfahrenen Bibellehrer, eine Brücke aus längst vergangener Geschichte zum heutigen Leser zu schlagen. Dieser erlebt auf eindrucksvolle Weise, wie die Tausende Jahre alten Texte in sein Leben hineinsprechen und ihm Weisung geben für ein Leben, das Gott gefällt. Die Kommentare von Warren Wiersbe sind folgendermassen aufgebaut: 1. Berücksichtigung eines übergeordneten Themas 2. Übersichtliche Gliederung des biblischen Buches und des Kommentars 3. Berücksichtigung aller Bibeltexte bei der Kommentierung 4. Arbeitsteil mit Fragen zu jedem Kapitel 5. Umfangreiche Anmerkungen zu Details/Hintergründen. Band I: Gebunden, 2356 Seiten Bestell-Nr. 180052 CHF 89.90, EUR 69.90 Band II: Gebunden, 2016 Seiten Bestell-Nr. 180053 CHF 89.90, EUR 69.90 >>> Bestelltelefon Schweiz: 044 952 14 14 Deutschland: 07745 8001 E-Mail: [email protected] Nachrichten aus Israel | 10/2016 23 GESELLSCHAFT GESELLSCHAFT andere DAS ISRAEL An der Seite der wirtschaftlichen Erfolge und der militärischen Macht zeichnet Israel eine profunde und auch in Extreme ausschlagende Diskussion aus, die manchmal sogar gewalttätige Formen annimmt. Hierbei geht es um die religiöse und kulturelle Definition des neuen Israels. 24 Nachrichten aus Israel | 10/2016 E Erez Biton ist der Sohn von Eltern, die 1949 von Marokko nach Israel einwanderten. Damals war er sieben Jahre alt. Biton, der ein namhafter orientalisch-israelischer Dichter ist, wurde dieses Jahr für sein literarisches Werk mit dem Israel-Preis bedacht. Biton ist blind. Als er zehn Jahre alt war, öffnete er eine Dose, die er in einem Feld in der Nähe seines Wohnortes, der Stadt Lod, gefunden hatte. Als er dieses Behältnis aufmachte, änderte sich sein Leben für immer, denn eine Handgranate explodierte und nahm ihm das Augenlicht. Im Alter von 74 Jahren öffnete er dann eine weitere Büchse; einige sagen, dass es dieses Mal eine Büchse der Pandora war, denn dadurch veränderte sich das kulturelle Antlitz Israels. Das erfolgte im Zuge der Veröffentlichung eines Kommissions-Berichts unter seiner Lei- tung, die sich mit dem Status des orientalischen Judentums im israelischen Bildungssystem beschäftigt. In dem Bericht werden eine Reihe von Empfehlungen zur Verbesserung des Ansehens des sephardischen Judentums ausgesprochen, die teilweise nicht nur als weitreichend, sondern sogar als radikal zu bezeichnen sind und sich auf Lehrinhalte an israelischen Schulen und Universitäten beziehen. Unter den Empfehlungen sind zu erwähnen: zukünftige Reisen von Schülerdelegationen nach Marokko, damit sie mehr und aus erster Hand über das Erbe des sephardischen Judentums lernen. Solche Reisen sollen den Bildungsreisen ähneln, die israelische Schüler nach Polen unternehmen. Darüber hinaus sollen Studenten, die Literatur, Geschichte und Philosophie studieren «mindestens ein Drittel der Gesamtkurszahl zu Themen der sephardischen Diaspora» absolvieren müssen. Die Reaktionen auf diese und andere Empfehlungen waren gemischt; es gab sowohl Lob als auch Kritik. Einer der Gegner dieses Ansatzes, Prof. Aviad Klingenberg, bezeichnete die Vorgehensweise als «Versuch, dem israelischen Bildungswesen ein merkwürdiges ethnisches Diktat aufzuerlegen». Gegenwärtig ist diese Diskussion weiterhin in vollem Schwung und bringt alte Geister eines ethnischen Disputes zwischen «der eindeutig aschkenasisch geprägten Mentalität» und der «unverkennbar sephardisch beeinflussten Mentalität» wieder einmal zum Vorschein. Diese öffentliche Debatte, die man streckenweise eher als einen Streit bezeichnen muss, ist lediglich ein Ausdruck eines in Israel gegenwärtig tobenden Kampfes um eine neue kollektive israelische Identität. Dieser Kampf spitzt sich immer mehr zu. Einer der am hartnäckigsten ausgetragenen und zugleich wohl schmerzhaftesten Kämpfe, den einige sogar als Zivilisationskampf bezeichneten, wird zwischen liberalem Säkularismus und national-religiöser Weltanschauung ausgefochten. Auch hier vernahm man in den letzten Wochen viel rund um eine weitere Schlüsselfigur dieses Kampfes: Rabbiner Jigal Levinstein, der zu den Führungspersönlichkeiten der Jeschiwa in der Siedlung Eli gehört, deren Studenten als national-religiöse Zionisten Wehrdienst leisten. Der strenggläubige Levinstein griff in einer Rede kürzlich die liberal-säkulare Gesellschaft Israels an, die seiner Meinung GESELLSCHAFT nach die Bildungsinfrastruktur der Ar- sich nicht nur auf Gegner des linken mee erobert hat. In seinen letzten Reden Spektrums. Innerhalb der israelischen und Äusserungen, die für einen öffentli- Rechten tobt gegenwärtig ein mit harchen Sturm der Entrüstung sorgten, griff ten Bandagen ausgetragener politischer er den religiösen Pluralismus der israe- Kampf um die Hegemonie ebenso wie lischen Armee an, der es zulässt, dass um die Gunst der Bevölkerung. Auch der die bei den Israelischen Verteidigungs- diesbezüglich öffentliche Dialog ist durch streitkräften (IDF) dienenden Soldaten ein mangelhaftes Differenzieren und ein mit dem Reformjudentum in Kontakt extremistisches Erscheinungsbild chakommen. Er kritisierrakterisiert. Die Wote, dass Absolventen gen schwappten sogar von Offizierskursen so hoch, dass Benny Der ethnische Disput Vorträge über die Begin – der für seine zwischen «der eindeutig Bewegung der Homorechtsnationale Halsexuellen und Lestung in Sachen Gebieaschkenasisch geprägten ben hören, die Rabbi te und seine liberalen Levinstein als «PerAnsichten im Hinblick Mentalität» und der verse» bezeichnete. auf Gesellschaft und «unverkennbar sephardisch Staat bekannt und Er kritisierte, dass angehende Offiziere zudem zu den traubeeinflussten Mentalität» nach Auschwitz reiernden Familien der sen, um dort «Reden IDF zu zählen ist (sein bringt alte Geister wieder hören zu müssen, die Sohn kam bei einem einmal zum Vorschein. gewährleisten solFlugzeugunglück ums len, dass sie sich in Leben) – von einem den Gebieten nicht extremistische Anwie Nazis aufführen». Darüber hinaus sichten vertretenden Sänger und Rapper, kritisierte er die Anweisungen der Ar- der kürzlich dem Likud beitrat, als «Verrämee, in welchen Fällen scharf geschos- ter» bezeichnet wurde. Ausgetragen wird sen werden darf und bezeichnete diese dieser Kampf in den sozialen Netzwerken. Order als «das Leben unserer Soldaten Alle, und damit sind wirklich alle eingefährdend». Diese und andere Themen schliesslich Ministerpräsident Netanjahu stehen gegenwärtig auf der Tagesord- gemeint, geben dort ihre Ansichten kund, nung der öffentlichen Debatte in Israel, reagieren und kommentieren auf Faceder man die Überschrift «Rückkehr zum book, Twitter und YouTube. Der Charakter Judentum» geben kann und die vom na- der hier bekundeten Botschaften beruht tional-religiösen Lager der Siedler ange- auf dem Wesen dieses Mediums: oberführt wird. Die Tatsache, dass Rabbiner flächlich, versimpelnd und leidenschaftLevinstein diese Themen in Zusammen- lich, sodass der Ton eingängig ist. Das hang mit den IDF brachte, verstanden Endergebnis erinnert nicht wenige an die die meisten Kreise in Israel als einen Atmosphäre, die vor der Ermordung RaAngriff auf ein gesellschaftliches Grund- bins die öffentliche Sphäre kennzeichnete. prinzip ebenso wie auf die Armee dieses Und zum Abschluss kann man eindemokratischen Staates; es kam dem fach nicht umhin, in Zusammenhang Schlachten einer «heiligen Kuh» gleich. mit diesem gesellschaftlich-religiösAuch wenn Rabbiner Levinstein sich für politischen Erdbeben die erstaunliche seine Äusserungen entschuldigen muss- Tatsache zu erwähnen, die in ein paralte, so war der Schaden, den die Worte lel existierendes Universum zu gehören anrichteten, nicht wettzumachen. Die scheint: Neben dieser Erschütterung Armee war ins Zentrum einer politischen besteht ein Staat Israel, den man in Debatte geraten und wurde dadurch zum militärischer Hinsicht als stark, in wirtBestandteil des Diskurses. schaftlicher Hinsicht als stabil, im HinÜber dieser Diskussion in all ihren blick auf seine Innovationen als weltweit Teilbereichen schwebt – vielleicht sogar tonangebend und bezüglich der Lebensals Auslöser – die zunehmende politische erwartung zu den führenden Ländern Spaltung und die wachsende Distanz der Welt zählen muss und der zugleich zwischen rechts und links und die damit durch die Aussagen seiner Bürger zu einhergehende harsche Rhetorik, in der einem Staat wird, in dem die Latte des ein Gegner zum «Feind» oder sogar zum nationalen Glücksgefühls im weltweiten «Verräter» wird. Diese Rhetorik bezieht Vergleich ganz weit oben hängt. ZL∎ JETZT AUCH ONLINE beth-shalom.reisen T! 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Sie gipfeln im höchsten Feiertag des jüdischen Volkes: dem Versöhnungstag – Jom Kippur, der nahtlos in das Gebot übergeht, mit dem Aufbau der Laubhütte zu beginnen. 26 Nachrichten aus Israel | 10/2016 t D Die Tage vor Jom Kippur bezeichnen eine Zeit der Einkehr; man bemüht sich, dem Anspruch Gottes zu entsprechen und sich bei Mitmenschen für angetanes Unrecht zu entschuldigen, denn solange sich die Menschen nicht untereinander versöhnt haben, können sie keine Vergebung von Gott erhalten. Einst wurden an diesem Tag im Jerusalemer Tempel besondere Opfer dargebracht. Nur an diesem Tag war es dem Hohenpriester gestattet, den Raum des Allerheiligsten zu betreten, um dort stellvertretend für das Volk um Vergebung der Sünden zu bitten. An Jom Kippur, der auch nach der Zerstörung des Zweiten Tempels beibehalten wurde, wird gefastet. Dem strikten Fasten geht das «Mahl, das unterbricht» (Arucha Mafseket) voran. Ab 14 Uhr, also wenige Stunden bevor Jom Kippur anbricht, kommt das Land zum Stillstand: es laufen keine TV- und Radiosendungen und der Verkehr beruhigt sich, was auch bedeutet, dass keine öffentlichen Verkehrsmittel verkehren, und sogar Flug und Seehäfen liegen still. Jom Kippur erfordert allerdings noch mehr Vorbereitungen. Wenngleich die Mehrheit der jüdischen Bevölkerung ein säkulares Leben führt, so fasten an diesem hohen Feiertag fast 80 Prozent der jüdischen Gesellschaft Israels; es ist ein ganz besonderer Tag mit einer einzigartigen Bedeutung, Tradition und Atmosphäre. An Jom Kippur kann man beobachten, dass zwei Gemeinschaften parallel einen Tag begehen, gewisse Gebräuche pflegen oder zumindest pietätvoll respektieren, andere jedoch ausser Acht lassen. Die säkulare Gesellschaft kommt nicht auf den Gedanken, in der Öffentlichkeit zu essen, zu trinken, eine Zigarette zu rauchen oder gar das Auto zu benutzen. Zugleich sind säkulare Eltern zumeist nicht wie fromme jüdische Eltern damit beschäftigt, weisse Kleidung und Schlappen (Lederschuhe sind verboten) vorzubereiten. Sie machen vielmehr die Fahrräder und Skateboards ihrer Kinder fahrtüchtig, denn für diesen Teil der Bevölkerung ist es eine Nacht und ein Tag, an denen die Strassen nur nichtmotorisierten Vehikeln gehören. Dieser Teil der Bevölkerung ist von spät bis früh auf den Beinen und begeht so ihren Jom Kippur, doch zugleich käme niemand auf die Idee, einen Film bei vol- GESELLSCHAFT DIE MEHRHEIT DER JÜDISCHEN BEVÖLKERUNG FÜHRT EIN SÄKULARES LEBEN UND NUTZT DIE FREIEN SCHNELLSTRASSEN AN YOM KIPPUR UM FAHRRAD UND SKATEBOARD ZU FAHREN ler Lautstärke laufen zu lassen oder gar mit Geschirr zu klappern. In 3. Mose 16,29-31 heisst es: «Dies soll euch zur ewigen Satzung sein: Im siebten Monat, am zehnten des Monats, sollt ihr eure Seelen kasteien und keinerlei Arbeit tun, der Eingeborene und der Fremdling, der in eurer Mitte weilt. Denn an diesem Tag wird man Sühnung für euch tun, um euch zu reinigen. Von allen euren Sünden werdet ihr rein sein vor dem Ewigen. Ein Sabbat der Ruhe soll er euch sein, und ihr sollt eure Seelen kasteien, eine ewige Satzung.» Religiöse Juden halten sich die Mehrheit der Stunden des Jom Kippur in der Synagoge auf, denn fünf Gottesdienste regeln diesen Tag. Man nimmt nichts zu sich, doch auch Waschen, Kämmen, Schminken und dergleichen sowie ehelicher Verkehr sind an diesem Tag untersagt. Man befasst sich nicht mit Materiellem, sondern ist mit einer reuigen Rückkehr zu den Wurzeln der Seele beschäftigt. Der Höhepunkt dieses Tages wird mit dem Kol Nidre-Gebet erreicht. Das ist der Zeitpunkt, an dem sich die den ganzen Tag über offenstehenden Himmelspforten schliessen. Es ist ein er- greifendes Gebet, das auch viele Säkulare in die Synagogen zieht und mit dem wiederhallenden Rufen des «Schema Israel», «Höre Israel … der Ewige ist einzig» und mit einem einzigen SchofarTon und der Verkündung «Nächstes Jahr in Jerusalem» endet. Gläubige Juden essen erst wieder nach der Hawdala (wörtlich: Trennung, ein Ritus, der den Übergang von Heiligem und Profanem besiegelt), andere, die gegessen haben, jedoch zumeist nur kalte, zuvor bereitete Speisen, werfen nun wieder Herd und Ofen an. Fast 26 Stunden war es überall so ruhig, dass man auch in Grossstädten eine Stecknadel zu Boden fallen hätte hören können. Zum Ausgang des Jom Kippur ist dann wieder der normale Alltagslärm zu hören, unter den sich allerdings ein anderer Lärm mischt. Überall klopft und hämmert es geschäftig, da schon das nächste Fest vor der Tür steht: Sukkot, das Laubhüttenfest. Es gilt als religiöses Gebot (Mitzwa), unmittelbar nach Jom Kippur mit dem Aufbau der Laubhütte zu beginnen. Um sie fertigzustellen bleibt allerdings Zeit, denn dieses siebentägige Fest mit dem anschliessenden Thora-Freudenfest (Simchat Thora) wird erst am 5. Tag nach Jom Kippur begangen. Zeit zur Fertigstellung der Laubhütte braucht man tatsächlich: Nicht nur, weil viele immer wieder verzweifelt am der richtigen Zusammenbau der Eisenstangen basteln und die oben überzulegenden Palmenzweige zusammentragen müssen, sondern eine Sukka festlich mit Girlanden, Leuchten und religiösen Symbolen in schillernden Farben ausgeschmückt wird. Eine Sukka sollte unter freiem Himmel stehen, weshalb religiöse Familien sie lediglich auf Balkonen ohne Bedachung bauen, denn laut Religionskodex (Halacha) muss man durch die Palmenwedel die Sterne sehen können. Laubhütten findet man auch in Gärten, vor Eingängen von Gemeinschaftshäusern und auf Parkplätzen. Viele Gemeinden haben eine grosse Gemeinschafts-Sukka, und auch Hotels errichten solche, denn wenigstens Mahlzeiten sollten in der Laubhütte eingenommen werden. Sukkot ist eines der drei jüdischen Wallfahrtsfeste, das sich im Laufe der Jahrhunderte stark gewandelt hat, was die biblische und auch die rabbinische Literatur reflektiert. In 5. Mose 16,1314 heisst es: «Das Fest der Laubhütten sollst du sieben Tage lang halten, wenn du den Ertrag deiner Tenne und deiner Kelter eingesammelt hast. Und du sollst an deinem Fest fröhlich sein, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Knecht und deine Magd und der Levit und der Fremdling und die Waise und die Witwe, die in deinen Toren sind.» Erst nach dem Babylonischen Exil wurde Sukkot mit der Wüstenwanderung des Volkes nach dem Exodus aus Ägypten in Verbindung gebracht, sodass sich fortan auch das Wohnen in der Sukka einbürgerte. Doch dies halten heutzutage eigentlich nur ultraorthodoxe Männer ein, wenngleich es für viele Kinder viel Spass bringt, in der Laubhütte zu campen. Hinzufügen muss man allerdings, dass Israel, das reichlich mit Sonne verwöhnt ist, in den Nachtstunden dieser Jahreszeit dennoch empfindlich kalt werden kann. In Anlehnung an das antike Erntedankfest und die mit Regen und Fruchtbarkeit assoziierten Zeremonien werden während Sukkot zu den Gottesdiensten in der Synagoge die Arba´a minim getragen. Sie bestehen aus dem zu einem Feststrauss gebundenen Palmzweig (Lulav), der dem Strauss den Namen gibt, drei Myrtenzweigen (Hadassim) und zwei Bachweidenzweigen (Arawot) sowie dem Etrog, eine Sorte der Zitronatzitrone. Die Arba´a minim spielen bei weiteren rituellen Handlungen eine Rolle und sind auch in der Laubhütte zugegen, in der bis nachts gesungen und erzählt wird. Da es in 4. Mose 29,35 heisst: «Am achten Tag kommt ihr zur grossen Festversammlung zusammen; alle Arbeit muss an diesem Tag ruhen», wird anschliessend Schmeni Azeret gefeiert («Achter (Tag) der Versammlung»), an dem zum Ende des Gottesdienstes zudem eine Seelenfeier zum Gedenken an die Toten stattfindet. Daran schliesst sich Simchat Thora an, das Thora-Freudenfest, das sich als eigenständiger Feiertag im Mittelalter ausbildete, als sich der jährliche Zyklus für die Vorlesung der Thora – also der fünf Bücher Mose – durchsetzte. Erneut unterscheiden sich die Gebräuche an diesem Tag häufig aufgrund des Herkunftshintergrundes einer Gemeinde bzw. Gemeinschaft, doch allen gemeinsam ist, dass man den letzten Vers des 5. Buches Mose liest und anschliessend den jährlichen Zyklus mit dem ersten Vers des 1. Buches Mose erneut beginnt. AN∎ Nachrichten aus Israel | 10/2016 27 Mitternachtsruf Freundestreffen Dienstag, 1. November 2016 Sindelfingen Stadthalle Sindelfingen Schillerstrasse 23 DE 71065 Sindelfingen 10.00 Uhr > Winrich Scheffbuch war 30 Jahre Pfarrer in der Ludwig-HofackerGemeinde in Stuttgart. Thema: Die Zeit, in der wir leben 14.00 Uhr > Norbert Lieth gehört dem Vorstand des Mitternachtsruf an. Er ist Autor zahlreicher Bücher. Thema: Die Zeit, die da kommt Besondere musikalische Umrahmung mit Govert Roos Grosser Büchertisch mit vielen Neuheiten! Kinderbetreuung ab 6 Jahre mit Hans-Jürgen Braun und seinem rollenden Kindertreff Ein gutes und preiswertes Mittagessen kann vor Ort eingenommen werden Seien Sie herzlich willkommen. Wir freuen uns auf die Gemeinschaft mit Ihnen! 28 Nachrichten aus Israel | 10/2016 www.mnr.ch BIBEL BIBEL ISRAEL ein Volk von ganz besonderer Art Teil 8 MOSE 1.Mo 46,3 «Ich bin Gott, der Gott deines Vaters. Fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen, denn zu einer grossen Nation will ich dich dort machen!» Von Thomas Lieth Nachdem die Nachkommen Israels etwa 350 Jahre lang in Ägypten waren, wurde Mose geboren, ein Nachkomme Levis. Israel war in der Zwischenzeit zu einem grossen Volk herangewachsen, lebte aber unter Fremden, so wie es Gott Abram (später Abraham) angekündigt hatte: «Ganz gewiss sollst du wissen, dass deine Nachkommenschaft Fremdling sein wird in einem Land, das ihnen nicht gehört; und sie werden ihnen dienen, und man wird sie unterdrücken vierhundert Jahre lang» (1.Mo 15,13). Zu Jakob bzw. Israel hatte Gott gesagt: «Ich bin Gott, der Gott deines Vaters. Fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen, denn zu einer grossen Nation will ich dich dort machen!» (1.Mo 46,3; vgl. V 27; 5.Mo 26,5; Ps 107,38; Apg 7,17). Dort, in Ägypten, wurden die Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs auch als Hebräer bezeichnet – doch noch waren sie keine richtige Nation, noch besassen sie kein eigenes Land und keine eigene Hauptstadt. Es sollten insgesamt 430 Jahre vergehen zwischen dem Zeitpunkt, als Jakob mit seiner ganzen Sippe nach Ägypten zog, und dem Beginn des Auszugs unter Mose. 2. Mose 1 berichtet, wie das Volk in Ägypten heranwuchs und dann ein neuer Pharao zu seinen Leuten sagte: «‹Die Israeliten sind so zahlreich und stark, dass sie uns gefährlich werden. Wir müssen etwas unternehmen, damit sie nicht noch stärker werden. Sie könnten sich sonst im Kriegsfall auf die Seite unserer Feinde schlagen, gegen uns kämpfen und dann aus dem Land fortziehen.› Die Ägypter setzten deshalb Aufseher ein, um die Israeliten mit Zwangsarbeit unter Druck zu halten. Sie mussten für den Pharao die Vorratsstädte Pitom und Ramses bauen. Je mehr man die Israeliten aber unterdrückte, desto zahlreicher wurden sie und desto mehr breiteten sie sich aus. Den Ägyptern wurde das unheimlich. Darum liessen sie die Israeliten als Sklaven für sich arbeiten, misshandelten sie und machten ihnen das Leben zur Hölle. Sie zwangen sie, aus Lehm Ziegel herzustellen und harte Feldarbeit zu verrichten. Doch nicht genug damit: Der König von Ägypten liess die beiden hebräischen Hebammen Schifra und Pua rufen und befahl ihnen: ‹Wenn ihr den hebräischen Frauen bei der Geburt beisteht, dann achtet darauf, ob sie einen Sohn oder eine Tochter zur Welt bringen. Die männlichen Nachkommen müsst ihr sofort umbringen, nur die Mädchen dürft ihr am Leben lassen.› Die Hebammen aber gehorchten Gott und befolgten den Befehl des Königs nicht. Sie liessen auch die Söhne am Leben. Da liess der König die Hebammen kommen und fragte sie: ‹Warum widersetzt ihr euch meinem Befehl und lasst die Jungen am Leben?› Sie antworteten dem Pharao: ‹Die hebräischen Frauen sind kräftiger als die ägyptischen. Bis die Hebamme zu ihnen kommt, haben sie ihr Kind schon längst zur Welt gebracht.› So vermehrten sich die Israeliten auch weiterhin und wurden immer mächtiger. Gott aber liess es den Hebammen gut gehen. Weil sie ihm gehorcht hatten, schenkte er ihnen zahlreiche Nachkommen. Nun gab der Pharao seinem ganzen Volk den Befehl: ‹Werft jeden Jungen, der den Hebräern geboren wird, in den Nil! Nur die Mädchen dürfen am Leben bleiben.›» Wir sehen hier wieder einen listigen Versuch Satans, die Geburt der Nation Israel zu verhindern. Gottes grosser GegenspieNachrichten aus Israel | 10/2016 29 Impressum BIBEL NACHRICHTEN AUS ISRAEL ® SCHWEIZ: Missionswerk Mitternachtsruf Abteilung Beth-Shalom Ringwiesenstrasse 12a CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 17 Fax 0041 (0)44 952 14 19 E-Mail: [email protected] PHARAO BEFAHL JEDEN JUNGEN, DER DEN HEBRÄERN GEBOREN WIRD, IN DEN NIL ZU WERFEN. ABER MOSE WURDE GERETTET ® DEUTSCHLAND: Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V. Abteilung Beth-Shalom Kaltenbrunnenstrasse 7 DE 79807 Lottstetten Tel. 0049 (0)7745 8001 Fax 0049 (0)7745 201 E-Mail: [email protected] ZEITSCHRIFTEN ler gab sich in diesem Kampf um die Vorherrschaft der Menschen keineswegs geschlagen. Aber Mose wurde gerettet, als er von seiner Mutter in ein Binsenkästchen ins Schilf am Ufer des Nils gesetzt wurde. Die Schwester von Mose, wahrscheinlich Mirjam, versteckte sich dabei Der Mitternachtsruf kommt zu Ihnen mit Norbert Lieth und Joshua Keller Thema: Prophetische Augenblicke Mi. 09.11.2016 • 20.00 Uhr Hofstett-Emerbuch Gemeinschaftshaus, Im Burrach 2, DE 73340 Hofstett-Emerbuch (Amstetten) Do. 10.11.2016 • 19.30 Uhr Ravensburg Christliche Gemeinde Ravensburg, Bleicherstrasse 32 - 34, DE 88212 Ravensburg Fr. 11.11.2016 • 19.00 Uhr Schopfloch Gemeinschaftsschule - Mensa, Schulstrasse 14, DE 72296 Schopfloch Grosser Büchertisch mit vielen Neuheiten! 30 Nachrichten aus Israel | 10/2016 in der Nähe, um zu beobachten, was passieren würde. 2. Mose 2,5–10 schildert: «Da kam die Tochter des Pharao an den Nil, um zu baden. Ihre Dienerinnen blieben am Ufer zurück. Auf einmal sah sie das Kästchen im Schilf. Sie schickte eine Dienerin hin, um es zu holen. Als sie es öffnete, fand sie darin einen weinenden Säugling, einen kleinen Jungen. Voller Mitleid rief sie: ‹Das ist einer von den Hebräerjungen!› Die Schwester des Kindes kam aus ihrem Versteck und fragte: ‹Soll ich eine hebräische Frau rufen, die das Kind stillen kann?› ‹Ja, tu das!› sagte die Tochter des Pharao. Da holte das Mädchen die Mutter des Kindes, und die Tochter des Pharao sagte zu ihr: ‹Nimm dieses Kind und stille es für mich. Ich werde dich dafür bezahlen.› So kam es, dass die Frau ihr eigenes Kind mit nach Hause nehmen und stillen konnte. Als der Junge gross genug war, brachte sie ihn wieder zurück. Die Tochter des Pharao adoptierte ihn als ihren Sohn. Sie sagte: ‹Ich hab ihn aus dem Wasser gezogen.› Darum gab sie ihm den Namen Mose.» Gott erwählte sich wieder einen Mann, um die Geschichte Israels fortzuführen, um aus diesem Volk eine Nation zu machen. Es musste zur Geburt Israels kommen, um den Heilsplan Gottes fortzuführen. Mose wurde der berufene Führer, der dieses Volk aus der Knechtschaft Ägyptens führen sollte. Gott gab kund, dass Er das Geschrei seines geknechteten Volkes gehört hatte. Jetzt kam Er, um die Hebräer zu erretten, damit sie Ihn anbeten würden. Wie versprochen, errettete Gott Sein Bundesvolk aus der Knechtschaft, zeigte Er ihm Seine Macht und Zuverlässigkeit, offenbarte sich in Herrlichkeit, gab Israel Sein Gesetz, eröffnete den Weg, um Gemeinschaft mit Ihm zu haben, und wohnte ∎ schliesslich unter Seinem Volk. Schweiz: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom «Nachrichten aus Israel» Ringwiesenstrasse 12a, CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 15, Fax 0041 (0)44 952 14 11 E-Mail: [email protected] Deutschland: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom «Nachrichten aus Israel» Kaltenbrunnenstrasse 7, DE 79807 Lottstetten Tel. 0049 (0)7745 8001, Fax 0049 (0)7745 201 E-Mail: [email protected] Die «Nachrichten aus Israel» erscheinen auch in englischer, französischer, holländischer, portugiesischer, rumänischer, spanischer und ungarischer Sprache. Erscheinungsweise: monatlich. INITIALEN DER AUTOREN DIESER AUSGABE ML = Mori Lidar; ZL = Zwi Lidar; AN = Antje Naujoks ABONNEMENTSPREISE JÄHRLICH Der regelmässige Bezug der Zeitschrift in der Schweiz, Deutschland und Österreich bedingt Kosten von jährlich 15 EUR / 24 CHF. Übrige Länder, Preis auf Anfrage EINZAHLUNGEN Schweiz: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom Postfinance, IBAN: CH52 0900 0000 8001 1535 0 BIC: POFICHBEXXX oder ZKB, IBAN: CH59 0070 0115 2007 7269 5 BIC: ZKBKCHZZ80A Deutschland: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom Sparkasse Hochrhein, Waldshut IBAN: DE36 6845 2290 0006 6006 70, BIC: SKHRDE6WXXX Österreich: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom Sparkasse Hochrhein, Waldshut IBAN: DE36 6845 2290 0006 6006 70, BIC: SKHRDE6WXXX Herstellung: GU-Print AG, Zürich ISRAELREISEN Missionswerk Mitternachtsruf Abteilung Beth-Shalom-Reisen Ringwiesenstrasse 12 a, CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 18, Fax 0041 (0)44 952 14 19 E-Mail: [email protected] BETH-SHALOM HOTEL, ISRAEL Hanassi Avenue 110, P.O.B. 6208 31060 Haifa, Israel Tel. 00972 4 837 74 81, Fax 00972 4 837 24 43 E-Mail: [email protected] WWW.BETH-SHALOM.CO.IL Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar. 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Neue Vortrag-CDs n Bestelltelefo14 CH : 044 952 14 DE: 07745 8001 nr.ch E-Mail: verlag@ m Dr. Joachim Cochlovius Benedikt Peters Reinhold Federolf Samuel Rindlisbacher Die lebendige Hoffnung der Christen Das hohepriesterliche Gebet des Herrn Vor dem Zorn In der Welt habt ihr Angst Wo wir auch hinschauen in dieser Welt, Leiden und Tod sind allgegenwärtig. Hoffnungslosigkeit beherrscht die Menschen. Wir als Christen wissen jedoch, dass Jesus dem allem ein Ende setzen wird. Er wird schlussendlich die Herrschaft übernehmen und sogar den Tod vernichten. Eine mutmachende Botschaft von Dr. Joachim Cochlovius. In dieser Botschaft geht Benedikt Peters besonders auf Johannes Kapitel 15–17 ein. Jesus bereitet seine Jünger auf das vor, was sie in Zukunft erwarten wird auf dieser Welt. Sie werden seine Zeugen sein in der Kraft des Heiligen Geistes. Ein ernstes Wort, das auch uns persönlich sehr viel zu sagen hat. Wie reif ist die Welt für den Zorn Gottes? Und was sagt die Heilige Schrift über die glückselige Hoffnung der Christen? Auf seine unnachahmliche Art und Weise verknüpft Reinhold Federolf das feste prophetische Wort der Bibel mit dem Zeitgeschehen und macht deutlich, worauf es ankommt. Prophetisch und aufrüttelnd. Jesus Christus wusste, dass Seine Erlösten in der Welt Angst haben würden. Das ist normal. Auch heute kann uns so einiges ängstigen. In der Welt geht es drunter und drüber. Samuel Rindlisbacher zeigt, wie wir in Christus trotz aller Ängste Zuversicht haben können. Seelsorgerlich und weiterführend. • Audio-CD Bestell-Nr. 130134 CHF 5.50, EUR 4.00 • Audio-CD Bestell-Nr. 130137 CHF 5.50, EUR 4.00 • Audio-CD Bestell-Nr. 130133 CHF 5.50, EUR 4.00 • Audio-CD Bestell-Nr. 130138 CHF 5.50, EUR 4.00 Fredy Peter und René Malgo Samuel Rindlisbacher, Thomas Lieth und Norbert Lieth Abtöten – Ablegen – Anziehen Ehe – Familie – Beruf In Kolosser Kapitel 3 wird das ganze Christenleben auf den Punkt gebracht. Alles Böse und Schlechte sollen wir töten und ablegen, dafür alles Gute anziehen. Wie das genau funktioniert, erklären Fredy Peter und René Malgo in drei Vorträgen ganz ausführlich. Eine sehr praktische Hilfe für jeden, der Jesus wirklich nachfolgen will. Was sagt die Bibel eigentlich über das Zusammenleben in Ehe, Familie und im Berufsleben? Interessanterweise finden wir diese Instruktionen in Kolosser Kapitel 3. Samuel Rindlisbacher, Thomas Lieth und Norbert Lieth lassen in diesen drei Auslegungen die biblischen Werte aufleuchten, die für genau diese zwischenmenschlichen Beziehungen so wichtig sind. • Audio-CD Bestell-Nr. 130135 CHF 5.50, EUR 4.00 • Audio-CD Bestell-Nr. 130136 CHF 5.50, EUR 4.00 TopBilder – TopQualität! Israelkalender 2017 Der neue Israel-Kalender ist da! Grosses Format, qualitativ sehr hochwertig, und in einem Design, das die Schönheit und Vielfalt Israels in den Vordergrund stellt. An den spektakulären Panoramabildern aus dem Heiligen Land (Luftaufnahmen!) kann man sich gar nicht genug sattsehen, dazu ein kurzes, passendes Wort aus der Bibel. Ein tolles Präsent, mit dem Sie sich selbst und anderen ein ganzes Jahr lang Freude schenken. Bitte beachten Sie das erhöhte Porto für den Versand ausserhalb der Schweiz und Deutschland. In Europa: Porto für 1 Kalender EUR 21.50, für jeden weiteren Kalender EUR 2.50 zusätzlich. Andere Länder: auf Anfrage Grossformat: Breite 60cm, Höhe 47cm Bestell-Nr. 341217 CHF 29.00, EUR 24.00 Für Ihre Bestellung Schweiz : 4 14 & 044 952 1 Deutschland :1 & 07745 800 E-Mail : h verlag @ mnr.c
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