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Honda
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18. September 2016
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Den ganzen Sommer über ist die Biologin Ulrike
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für Renaturierungen oder Ausgleichsflächen geSEITE 3
wonnenwird.
Der Weiler Geschäftsmann Hasan Alaca hat aus
dem heruntergekommenen Gasthaus auf dem
Hochblauen ein attraktives Ausflugs- und Übernachtungsziel gemacht. Er hat geschafft,wasvor
SEITE 4
ihm schon einige erfolglos probierten.
Der SC Freiburg mit seinem Kapitän Mike Frantz (Foto) hat am
3. Spieltag eine schmerzliche
Niederlage in Köln hinnehmen
SEITE 15
müssen.
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Freiburg will mal wieder wachsen
Auf dem Dietenbachgelände soll ein STADTTEIL in der Größe einer Kleinstadt entstehen
Der neue Freiburger Stadtteil Dietenbach rückt in
greifbare Nähe. Bevor die
Stadt jedoch wachsen kann
– zum dritten Mal in dieser
Generation – sind noch einige Hürden zu beseitigen.
DIETENBACHGELÄNDE
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Eine leichte Geburt wird es nicht,
Mundenhof
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doch sie wurde eingeleitet: Der
Testentwurf für den geplanten
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Freiburger Stadtteil Dietenbach
ist vorgestellt und gibt ihm ein
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erstes Gesicht. Vom namensgebenden Bach durchzogen und
per Straßenbahn über das Rieselfeld erreichbar soll er sein. Nun
kann es weitergehen auf dem
Untersuchungsgebiet
Untersuchung
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Weg zur Entlastung des Freiburger Wohnungsmarktes. Bis zu
Stadtbahntrasse
12 500 Menschen sollen mal zwiMu
schen Rieselfeld, Mundenhof,
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Autobahnzubringer und Weinaß ofe
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„Bis dahin wird noch viel Wasser den Dietenbach hinabflieRIESELRIESELßen“, sagte der Erste BürgermeisFELD
FELD
WEINGARTEN
ter Otto Neideck bei der Presse5000 m
konferenz am Anfang der Woche
und umschreibt so, dass der Pro- Quelle: Stadt Freiburg BZ-Grafik
zess voraussichtlich erst in den
Die Stadtbahnlinie wird verlängert, entlang der Mundenhofer Straße entsteht zwischen dem Rieselfeld und
Jahren zwischen 2020 und 2025
GRAFIK/FOTO: TOBE/BZ-GRAFIK/FOTOLIA
dem neuen Stadtteil Dietenbach ein „Sportgürtel“.
wirklich sichtbar werden wird –
dann ist mit den ersten Baggern
auf den Flächen im Südwesten sagt. „Im Frühjahr 2013 hieß es: handlungen verliefen konstrukder Stadt zu rechnen. Zwei bis ,15 Euro oder Enteignung!’“, erin- tiv, sagen beide Männer und
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drei Jahre später könnten erste nert sich Thomas Müller, der Baubürgermeister Martin Haag
Bewohner einziehen.
sich ebenfalls in der Interessen- bestätigt. Konkretes ist noch
Der weite Zeithorizont ist gemeinschaft engagiert. „Für 15 nicht zu erfahren. „Man wird im
auch dem Umstand geschuldet, Euro geben wir es nicht her, da mer in die gierige Ecke gestellt“,
dass die Fläche derzeit noch 390 sollen sie Massenenteignungen sagt Imberi – „Wir wissen, dass Ei
Eigentümern gehört, von denen machen“, habe er damals gesagt. gentum verpflichtet und in Frei
sich knapp 220 zusammenge- Dazu steht Müller weiterhin, burg
Wohnraumknappheit
schlossen haben. Vertreten vom doch momentan sieht es nicht herrscht. Uns geht es um die Ver
Freiburger Rechtsanwalt Tho- danach aus, als müsse die Stadt hältnismäßigkeit.“ Müllers Land
mas Burmeister fordern sie „50 zu diesem Mittel greifen.
gehört schon seit Generationen
Euro plus X pro Quadratmeter“,
Der Betrag wurde mit einem der Familie, es sei auch eine
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wie
Clemens
Imberi
von
der
EiGutachten
2012
festgelegt,
„soemotionale Angelegenheit –
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gentümer-Interessensgemeinmit ist der Preis quasi eingefro- doch Wohnungsbau, vor allem
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schaft „Zukunft Dietenbach“ ren“, erklärt Imberi. Doch die Ver- sozialen, begrüße er.
38
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Ein zweites Landwasser oder Weingarten soll Dietenbach jedoch
nicht werden, vor
allem
architektonisch – aus der Vergangenheit habe man gelernt, „dass es für die
Menschen wichtig ist, dass
sie unterschiedliche Gebäude haben, mit denen sie sich
identifizieren können“, sagt
der Baubürgermeister.
Diese Erkenntnis sei
bereits in den seit den
90ern in Freiburg gewachsenen Stadtteilen
Rieselfeld und Vauban umgesetzt worden. Auch im Fall
Dietenbach wird zwar mittels
Wettbewerb ein Büro gesucht
werden, das die Planung – ausgehend vom Testentwurf – dann in
seine Hand nimmt, bauen werden aber vielen Herren. Das Gewinnerbüro soll außerdem ermitteln, wie das errechnete Defizit von 56 Millionen Euro gedeckt werden kann – denn um
die Zustimmung des Regierungspräsidiums zu erhalten, ist
eine schwarze Null unter der
Rechnung zwingend.
„Wir übernehmen sicher 70 bis
80 Prozent der Planungsideen
und Lösungen, die im Rieselfeld
und dem Vauban umgesetzt
wurden“, sagt Haag. Dazu gehöre
die Stadtbahn, die den neuen
Stadtteil von Beginn an auf einer
zentralen Achse erschließt, wie
auch „ein Mix an Wohnungen
für Familien, Singles, jüngere
und ältere Menschen“, der sich
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DAS GELÄNDE im Freiburger
Südwesten wurde seit 2012
zur Errichtung eines neuen
Stadtteils ins Auge gefasst.
2015 fiel der Entschluss, in
den kommenden 20 Jahren
hier den Stadtteil Dietenbach entstehen zu lassen.
In bis zu 5 500 Wohnungen
sollen rund 12 500 Einwohner Platz finden.
Bereits in den 1990er-Jahren war Freiburg um zwei
Stadtteile erweitert worden:
Im Westen kam ab 1993 das
Rieselfeld hinzu, im Süden
ab 1998 der weitgehend autofreie Stadtteil Vauban.
Heute leben rund 5 500 Menschen im Vauban, das Rieselfeld hat knapp 10 000
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Einwohner.
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bewährt habe. „Wenn es uns gelingt, einen Stadtteil von der Lebensqualität des Rieselfelds oder
des Vauban zu bauen, dann sind
wir gut“, findet Haag – und einiges soll besser werden, beispielsweise soll der Stadtteil über
mehr Arbeitsplätze verfügen.
Wie auch schon im Vauban
sind fürs Dietenbach autofreie
Flächen vorgesehen, unterstützt
durch gleich mehrere Quartiersgaragen – „Der mittlere Grundwasserstand macht uns bei den
Tiefgaragen ohnehin einen
Strich durch die Rechnung.“ Kellergeschosse werde es dank Aufschüttungen zwar geben, zentrale Parkmöglichkeiten seien
durch den Umstand aber besonders gefragt, erläutert die Leiterin der Projektgruppe Dietenbach, Annette Schubert. Nun gelte es, so weit zu planen, dass das
Regierungspräsidium das Vorhaben absegnen kann.
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2 AUS DER REGION
Der Sonntag · 18. September 2016
32 Projekte für das Dreiland
KURZ GEFASST
AUTOUNFALL
76-Jährige stirbt nach Irrfahrt
Am Freitagmittag ist eine 76 Jahre alte Autofahrerin an den
Folgen ihrer schweren Verletzungen gestorben, die sie beim
Aufprall ihres VW Golf gegen mehrere Hindernisse in der
Ortsdurchfahrt Rheinfelden-Nordschwaben erlitten hat. Die
Unfallursache ist noch unklar, die Polizei vermutet eine medizinische Ursache, die zum Kontrollverlust über das Fahrzeug
geführt haben könnte.
DS
SPD
Zwei Bewerber um Kandidatur
Für die SPD-Kandidatur zur Bundestagswahl 2017 im Wahlkreis
Lörrach-Müllheim gibt es zwei Bewerber, meldet die Badische
Zeitung: Jonas Hoffmann (31) aus Lörrach und Patrik Schnell
(19) aus Heitersheim. Die Findungskommission habe gezielt
nach jungen Personen gesucht, die den notwendigen Aufbruch
in der Partei auch personell verdeutlichen. Wer tatsächlich
kandidiert, entscheidet sich erst im Januar.
DS
Die IBA Basel 2020 wendet sich in einer EXPO in Basel an die Öffentlichkeit
Für die Internationale Bauausstellung Basel 2020 (IBA)
ist es nun Zeit, offensiv an
die Öffentlichkeit zu gehen.
Dies soll bis 20. November
in der „IBA Expo“ in der
Basler Voltahalle geschehen, ergänzt mit einem großen Angebot an Außenaktivitäten, die die Räume, in
denen die IBA wirken wird,
erfahrbar machen.
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geplant?
Parkett
nötig?
Wie der Name IBA 2020 bereits
sagt, wird der Projekthorizont in
vier Jahren erreicht sein; und die
Öffentlichkeit soll schon heute
erfahren dürfen, welche 32 Projekte im Dreiländereck zwischen
Bad Säckingen, Muttenz und
Mülhausen ausgewählt wurden
und wie nah sie ihrer Verwirklichung gekommen sind.
DIE PROJEKTE
Die Internationale Bauausstellung wuchs bei ihrer Gründung
2010 schnell aus den reinen
städteplanerischen und architektonischen Aufgaben heraus.
Zu diesem Themengebiet kamen die Landschaftsräume und
das Zusammenleben. „Niemand
hätte vor sechs Jahren wissen
können, dass diese Projekte so
wichtig werden würden“, sagt der
Basler Regierungsrat und IBAPräsident Hans-Peter Wessels.
32 konkrete Projekte von öffentlicher und privater Hand
wurden in den vergangenen
sechs Jahren bewertet, auf ihre
Machbarkeit überprüft und nominiert, um 2020 unter dem
Der IBA-Vizepräsident und Rheinfelder Oberbürgermeister Klaus Eberhardt taucht in der virtuellen IBA-Welt
ab – und warnt vor falschen Erwartungen.
FOTOS: BORIS BURKHARDT
Label IBA präsentiert zu werden.
Für die deutsche Seite des Dreiländerecks sind vor allem die trinationale
Stadtentwicklung
„3land“ in Kleinhüningen, Hüningen und Friedlingen für
20 000 Einwohner und Arbeitsplätze interessant, die Mobilitätsdrehscheibe am Stettener
Zoll mit neuer S-Bahn-Haltestelle, die Entwicklung des Rheinufers bei Bad Bellingen zum
Naherholungsgebiet, Verbesserung der Umsteigesituation am
Badischen Bahnhof, die städtebauliche Entwicklung des Bahnhofsumfelds in Rheinfelden (Baden), die Aufwertung des Bahnhofsvorplatzes in Lörrach und
des Postareals, die Revitalisierung der Wiese, das neue Ortszentrum in Grenzach, der Rheinufer-Rundweg zwischen Grenzach-Wyhlen und Bad Säckingen
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nen haben eine ähnlich „extroDIE EXPO
vertierte“ Komponente. Dieses
Die Ausstellung, die gestern er- Konzept wird an der letzten Staöffnet wurde und noch bis 20. tion, dem „Gästebuch“, besonNovember in der Voltahalle an ders deutlich: Hier kann sich der
der Dreirosenbrücke zu besichti- Besucher im offenen Raum
gen ist, besteht aus sieben Kom- selbst filmen.
ponenten. Die Begrüßung erfolgt in 24 Sprachen; IBA-Ge- DER INSIDER
schäftsführerin Monica Linder- Der IBA-Vizepräsident Klaus
Guarnaccia weist darauf hin, Eberhardt hat als ehemaliger
dass das Dreiland in sprachlicher Bürgermeister von Weil am
Hinsicht nicht nur aus Deutsch Rhein und jetziger Oberbürgerund Französisch und den Dialek- meister von Rheinfelden einen
ten besteht. Acht Kurzfilme wer- besonders weiten Blick auf die
den zu verschiedenen IBA-Pro- Entwicklung im Dreiland im Sinjekten und -Themen auf einer ne der IBA: Er erinnert sich, wie
Leinwand gezeigt.
aufwendig es gewesen sei, das
Auf
einer
begehbaren Projekt der grenzüberschreitenGreenscreenplattform können den Tramlinie 8 von Basel nach
die Besucher virtuell auf einer Weil in das Schweizer AgglomeKarte des IBA-Projektgebiets rationsprogramm zu bekomwandeln; an einer weiteren in- men. Die IBA könne nun viele
teraktiven Karte ist es möglich, Projekte auf einem grenzübermehr über die Projekte zu erfah- schreitenden Niveau ausarbeiren. Das Thema Raumplanung ten, die sonst „durch alle natiowird anhand des Projekts nalen Förderungen gerutscht
„3land“ veranschaulicht: Eine wären“. Allerdings warnt EberProjektion zeigt, wie sich die Be- hardt vor der Erwartung, im Jahr
bauung ums eigentliche Drei- 2020 wären alle 32 Projekte der
ländereck in Weil-Friedlingen IBA umgesetzt. „Es wird Projekte
geben, die abgeschlossen sind;
seit 1905 entwickelt hat.
Auch ein virtueller Flug über es wird Projekte geben, die bereit
die Gebiete dreier ausgewählter für die Umsetzung sind aber
Projekte, darunter der Rhein- noch eine Finanzierung brauufer-Rundweg in Rheinfelden, chen.“
ist mithilfe einer elektronischen
Brille möglich. Auf einem Bild- > www.iba-basel.net
Ein Haus, zwei Pärchen, aber null
Sympathie: Diese Konstellation
führt zu einem Streit in Lörrach
Stetten, bei dem besagte Pärchen in besagtem Haus derart
miteinander in Streit gerieten,
dass am Ende geschlagen, getreten und gekratzt wurde. Sogar eine Flip-Flop-Sandale soll als
Schlaginstrument zum Einsatz
gekommen sein, meldet die Polizei, die gegen alle vier wegen
Körperverletzung ermittelt.
Die Woche vom 12. bis 17. September
Noch mehr Bus: ab sofort bie- Mittwoch
tet die Südwestdeutsche Verkehrs-Aktiengesellschaft (SWEG)
den Fahrgästen in allen ihrer 38
Busse in Lörrach und Weil am
Rhein KOSTENLOSES WLAN an.
Seit 1. Juli lief der Testbetrieb,
nun wurden alle Busse für rund
45 000 Euro mit draht- und kostenlosen Internetzugängen ausgestattet. Nutzen kann man sie
ohne Anmeldung.
Es ist nie zu früh, an Weihnachten zu denken: Die Stadt Weil am
Rhein bittet um WEIHNACHTSBAUMSPENDEN. Die Bäume
sollten zwischen sechs und zwölf
Meter hoch, in gutem Zustand
und möglichst gerade sein. Wer
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kann sich beim Betriebshof, Telefon 07621/167169, melden.
Dienstag
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gibt es Einkaufsgutscheine. App
und Name werden kommenden Bürgermeister Peter „Neptun“ Schelshorn tanzt mit seinen Gemeinderatsnixen Wasserballet und bekommt 1 000 Euro.
Freitag vorgestellt.
FOTO: BERGMANN
Donnerstag
Familientreffen der besonderen
Art am späten Abend im Musikclub Z7 in Pratteln: Marcel Schirmer (49), besser bekannt als
SCHMIER, begrüßt bei einem
Auftritt seiner Thrash-Band Destruction nicht nur drei ehemalige Schlagzeuger im Publikum,
sondern auch zwei „Mamis“. Die
verfolgen hinter den Reglern auf
der Bühne sichtlich stolz die
Bühnenshow ihrer Söhne.
Als NEPTUN verkleidet muss
Bürgermeister Peter Schelshorn
im Nichtschwimmerbecken des
Schönauer Freibades mit seinen
Gemeinderatsnixen Wasserballett tanzen. Weil er es macht, gewinnt er die Ortswette der Badischen Zeitung und 1 000 Euro.
Freitag
Ein Ende der Bauarbeiten auf der
Kreisstraße 6344 zwischen Wittlingen und dem Waldparkplatz
auf der Wittlinger Höhe meldet
das Landratsamt. Die für 85 000
Euro sanierte Straße ist wieder
frei befahrbar.
GTR/RIX
DIE DRITTE SEITE 3
Der Sonntag · 18. September 2016
Die heimische Vielfalt erhalten
Mit dem WIESENDRUSCH setzt sich die Ihringer Biologin Ulrike Stephan für ökologisch wertvolle, regionaltypische Wiesen ein
KATHRIN GANTER
D
ches, zum anderen ein sehr prak- auch als Aufwertung von FFHWiesen kann das Saatgut unter
tisches Arbeiten.“
anderem eingesetzt werden. Mit
m Flächen neu zu besäen, dem Wiesendrusch könne mit
werden etwa fünf Gramm den richtigen Samen angesät
Wiesendrusch pro Qua- werden, sagt die Biologin. Ab
dratmeter benötigt. Bei reinen dem Jahr 2020 ist das sogar geSamen wären es nur zwei setzlich vorgeschrieben.
Gramm, aber die Samen komSie liefert nicht nur das Saatplett herauszureinigen, das sei gut, sondern gibt ihren Kunden
nicht möglich. Die Kosten für ei- auch Tipps zur richtigen Bene artenreiche gebietsheimische pflanzung. Jetzt im Herbst ausNeubegrünung belaufen sich zusäen, erklärt sie, entspreche
auf durchschnittlich 950 Euro am ehesten der Natur. Aber auch
pro Hektar.
im Februar oder März könne geKunden von Ulrike Stephan sät werden. „So kann schon in
sind vor allem die Naturschutz- zwei Jahren eine gute, neue Heubehörden, also das Regierungs- wiese entstehen.“ Für die Pflege
präsidium und die Landratsäm- der Wiesen empfiehlt Ulrike Steter, aber auch das Wasserwirt- phan diejenigen, mit denen
schaftsamt. Auf Dämmen und auch sie die besten Erfahrungen
Gewässerrändern, Böschungen, gemacht hat: „Wir raten dazu,
auf Ausgleichsflächen, wo Wild- Landwirte die Wiesen bewirtschweine gewühlt haben und schaften zu lassen.“
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ine Wiese wie die von Herrn
Weber ist nicht zu übersehen“, antwortet Ulrike Stephan auf die Frage, wie sie die
richtigen Wiesen findet. Aber so
einfach ist es meistens nicht.
2003 gab es im Rahmen des Förderprogramms Plenum ein Projekt im Kaiserstuhl, wo der Wie-
I
st das Saatgut im Tank des
Mähdreschers, ist Ulrike Stephans Arbeit noch lange nicht
beendet: Nach dem Mähen wird
es in den Hänger umgeladen
und sofort zum Trockenplatz gebracht, damit es nicht zu gären
anfängt. Möglichst dünn ausgelegt trocknet das Druschgut
mindestens zwei Tage, danach
wird es in Säcke verpackt; jeder
Drusch bekommt seine eigene
Nummer.
Die Mischungen für ihre Kunden stellt Ulrike Stephan immer
individuell aus mindestens
sechs bis sieben Teilen zusammen, damit später eine mög-
lichst heimisch passende und artenreiche Wiese wachsen kann.
Der Kunde kann genau nachvollziehen, von welchen Spenderwiesen seine Mischung stammt.
Etwa 70 Prozent der Saatenmischung stammen aus dem Grasdrusch, etwa 30 Prozent aus dem
Kräuterdrusch.
Die Erntemenge variiere dabei
stark, berichtet die Biologin. Bis
zu 70 Kilo pro Hektar können es
beim ersten Mähdurchgang
sein. Beim zweiten sind es deutlich weniger, oft schwanken die
Mengen stark. „Auf einer Fläche
hatten wir beim Kräuterdrusch
nicht mal zehn Kilo Samen pro
Hektar“, sagt sie. „Ich habe lernen
müssen, dass die Wiesen nicht
jedes Jahr gleich sind.“ Aber das
macht für Ulrike Stephan den
Reiz ihres Jobs aus: „Zum einen
ist es ein sehr wissenschaftli-
Stück
N
ein, für mich entsteht
kein Nachteil, wenn die
Samen geerntet werden“,
erklärt Landwirt Joachim Weber,
dem die Margeritenwiese bei
Herbolzheim gehört. Diese Wiese dürfe er ohnehin nicht als
Ackerfläche nutzen. Und mähen
müsste er sie im Rahmen der
Landschaftspflege
ohnehin.
Dass die Samen abgeerntet werden, werde seiner Wiese nicht
schaden, sagt er. „Die Samen
sind nie zur gleichen Zeit reif,
man kann sie gar nicht abernten“, erklärt Ulrike Stephan. „Sie
hat eine große Überproduktion
an Samen.“
Ulrike Stephan ist den Landwirten, die ihre Wiesen zur Ernte
spenden, sehr dankbar. Nicht
nur wegen der Samen, sondern
auch über die Vorarbeit: „Eine alte Wiese wurde durch jahrzehntelange richtige Pflege so erhalten“, sagt sie. Und nicht, zum Beispiel durch eine Übersaat mit gebietsfremden Samen, zu sehr
verändert. „Es ist toll, wie die
Landwirte Landschaftspflege betreiben“, lobt sie.
Diese profitieren auch von der
Zusammenarbeit: Vor dem
Drusch entfernen Ulrike Stephan und ihre Helfer unerwünschte Pflanzen wie den
Stumpfblättrigen Ampfer und
Jakobs-Greiskraut in mühevoller
Handarbeit: Ulrike Stephan erzählt von einer sieben Hektar
großen Wiese im Taubergießen,
auf der sieben Leute vier Stunden lang zugange waren. Von
diesen Pflanzen befreit, die zum
Teil auch nach dem Trocknen
giftig bleiben, hat das Heu eine
höhere Qualität.
sendrusch erprobt wurde. „Rainer Jakob aus Ihringen hat das
damals gemacht“, erinnert sich
Ulrike Stephan. Mit dem Halbmagerrasen-Saatgut seien Böschungen nach der Flurbereinigung besät worden. Im Laufe der
Jahre wurde langsam ein Netz
von Spenderflächen aufgebaut.
Zum Teil kamen Hinweise von
Naturschützern auf wertvolle
Wiesen, erklärt Ulrike Stephan.
Aber auch mit den Naturschutzbehörden ist die Biologin gut
vernetzt, zum Beispiel mit den
Landschaftserhaltungsverbänden in den Landkreisen.
Seit 2013 ist „Wiesendrusch
Oberrheingraben“ ein zertifizierter Samenverkaufsbetrieb.
Das heißt, das Saatgut wird nach
den Richtlinien des Verbands
deutscher Wildsamen- und Wildpflanzenproduzenten
hergestellt und nach der Erhaltungsmischungsverordnung
und
durch das Bundessortenamt genehmigt. 15 der Sorten, die auf
den Wiesen am Oberrhein geerntet werden, unterliegen der
Saatgutverordnung, zum Beispiel der Glatthafer, Rot- und
Hornklee sowie die Wilde Möhre.
Im Rahmen des Modellprojekts „Schwarzwälder Wiesenvielfalt“ des Naturparks Südschwarzwald wurde in diesem
Jahr erstmals in den Höhenlagen
gedroschen. Dabei wurde das
Augenmerk auf Pflanzen wie
den Bärwurz und die Schwarze
Flockenblume gelegt. Typische
Schwarzwaldsorten, die aber
nicht als Saatgut erhältlich sind.
100g
und Blättern, wandert in den
Tank des Mähdreschers. Das Heu
können die Landwirte, die ihre
Wiesen zur Verfügung stellen,
dann trocknen und einfahren.
Portion
L
angsam rollt Alfred Engler
mit seinem großem Mähdrescher heran. Es ist die eigene Landmaschine des kleinen
Unternehmens Wiesendrusch
Oberrheingraben, der Waldkircher ist der Stammfahrer. „Wir
arbeiten aber auch viel mit
Lohndreschern“, sagt Ulrike Stephan. Das ist schon aufgrund
des großen Einzugsgebiets notwendig. Für die Lohndrescher
komme der Wiesendrusch zeitlich gut gelegen: Der erste
Schnitt kann vor der Getreideernte gemacht werden, der zweite vor der Maisernte.
An die 50 Druschdurchgänge
werden in dieser Saison zwischen Juni und Oktober gemacht. Der erste Schnitt ist der
Grasdrusch, der zweite der Kräuterdrusch. Gedroschen werden
könne mit jedem Mähdrescher.
„Wichtig ist, dass die Maschine
richtig eingestellt ist“, sagt Ulrike
Schäfer. Der Drusch – also Samen, Reste von Blüten, Stängeln
Landwirt Joachim Weber, Biologin Ulrike Stephan und Mähdrescherfahrer Alfred Engler auf der Margeritenwiese bei Herbolzheim: Die meisten Blumen sind schon verblüht und
FOTOS: KATHRIN GANTER
somit reif zum Ernten. Der Wiesendrusch wird getrocknet und zu Saatmischungen zusammengestellt.
Portion
er
Wiesenknopf-Ameisenbläuling hat eine unfeine Art, sich durchzufuttern: Das Weibchen legt seine Eier an der Knospe eines Wiesenknopfs ab, nach dem Schlüpfen
fressen die Raupen die Blüte von
innen heraus auf. Nach einiger
Zeit lassen sie sich fallen, locken
mithilfe ihrer Honigduftdrüsen
Ameisen an und lassen sich in
deren Bau tragen. Dort fressen
die Raupen Brut und Eier der
Ameisen und überwintern im
Bau, ehe sie sich im Frühjahr verpuppen und nach drei bis vier
Wochen als Schmetterlinge
schlüpfen. Dann müssen sie
schnell raus aus dem Ameisenbau, denn der Trick mit dem Honigduft funktioniert nicht mehr
– und die Schmetterlinge werden zur Beute der Ameisen.
Die Raupen futtern sich wahrscheinlich schon gemütlich
durch den Ameisenbau, als die
Biologin Ulrike Stephan an einem der letzten heißen Sommertage dieses Jahres auf einer
Magerwiese nahe Herbolzheim
auf eine Blüte deutet und sagt:
„Der große Wiesenknopf zeigt eine sehr gute Qualität an.“ Auch
Schafgarbe, Spitzwegerich und
Wiesenlabkraut sprießen. Das
Besondere an dieser Wiese sind
jedoch die Margeriten. „Wenn sie
voll in der Blüte sind, dann ist
hier alles weiß“, sagt sie. Aber nur
noch einzelne weiße Tupfen
leuchten im bräunlichen Grün.
Die meisten Margeriten sind
verblüht und reif zum Ernten:
Auf verschiedenen, heimischen
Wiesen im Oberrheingraben,
von Basel bis in der Nähe von
Mainz, erntet Ulrike Stephan die
Samen verschiedener heimischer Wiesen. Aus dem Druschgut stellt sie Saatenmischungen
her, mit denen Böschungen, Regenrückhaltebecken und Ausgleichsflächen biologisch heimisch und wertvoll begrünt werden können.
Für ihr Wiesendruschgut
brauche sie Samen von ursprünglichen Wiesen, berichtet
Ulrike Stephan. Das Herkunftsgebiet, aus dem das Druschgut
stammen darf, um für eine Regio-Saatgutmischung verwendet werden zu können, ist genau
definiert. Und es gibt verschiedene Typen: Feuchtwiesen, Wiesenknopf-Wiesen mit Teufelsabbiss, artenreiche Magerwiesen
und Glatthaferwiesen sind einige davon. In Herbolzheim ist es
eben die Wiese mit den Margeriten, in Schallstadt beispielsweise
eine mit vielen Flockenblumen.
4 AUS DER REGION
Der Sonntag · 18. September 2016
Neue Aussichten
GESICHT DER WOCHE
ARTUR BUGGER
Abgang mit Knalleffekt
S
o lang seine Amtszeit war, fangen.“ Die hat Schwörstadt,
so kurz war sein Abgang:
eine kleine Gemeinde mit
Nach fast 32 Jahren ver2 400 Einwohnern östlich von
kündete Artur Bugger am Ende Rheinfelden, bitter nötig: Im
der Gemeinderatssitzung am
Gemeinderat sind die Fronten
verhärtet, vor alDienstag, dass er
lem um das Rheinnicht länger Bürgermeister von
schwimmbad –
dem aufgrund eiSchwörstadt sein
wolle. Der 64-Jährines Gutachtens
ge verteilte an die
der Zugang zum
Presse eine kurze
Rhein versperrt
schriftliche Stelwurde – gab es heflungnahme: „Es
tige Diskussionen.
stehen nun weitUB und FW verbündeten sich gereichende personelle und inhaltli- Artur Bugger will nicht gen die stärkste
che Entscheidunmehr. FOTO: RALF STAUB Fraktion, die CDU.
gen an, die im HinUnd Kompromisse
blick auf die Zukunft der
zu finden, zu befrieden, das ist
nicht Artur Buggers Stil. Er ist
Gemeinde von großer Bedeutung sind. Ich möchte diese
ein Bürgermeister der alten
Schule, bei dem die Betonung
Entscheidungen in neue und
eher auf dem Wort Meister als
wohl jüngere Hände übergeauf Bürger liegt. Damit hat jetzt
ben, da ich sowieso im kommenden Jahr regulär aus dem
vor allem Ebner zu kämpfen,
Amt geschieden wäre. Es ist
der – obwohl schon lange Jahre
jetzt der richtige Zeitpunkt, den Stellvertreter – nie Einblick in
Staffelstab zu übergeben.“ Und die Führung der Verwaltung
verabschiedete sich, ohne wei- hatte. Unter Bugger durfte der
teren Kommentar, in den JahStellvertreter hier und da mal
resurlaub. „Das kam völlig
Weinflaschen an Altersjubilare
überraschend“, sagt zwei Tage
überreichen. Das war’s. Nun soll
später Bürgermeisterstellverer die Geschäfte führen – hat
treter Harald Ebner (CDU), der
aber noch nicht einmal Zugang
noch immer nicht verstehen
zum abgeschlossenen Dienstkann, weshalb der Bürgermeis- zimmer Buggers. Harald Ebner
ter zurücktrat – obwohl seine
trägt’s mit Fassung: Die VerwalAmtszeit ohnehin am 17. Juni
tung stehe hinter ihm, und
Bugger habe ihm in einem kur2017 geendet hätte. Vielleicht,
sagt er im Nachhinein, hätte es zen Gespräch am Donnerstag
ein Indiz sein können, dass ein gesagt, dass er seine Entlassung
Gemeinderat der Liste Unabbei der Kommunalaufsicht
hängige Bürger (UB) im Juli und zum 30. November beantragt
eine Gemeinderätin der Freien habe. Dass die angenommen
Wähler (FW) – ebenfalls am
wird, sei Formsache, glaubt EbDienstag – zurücktraten. Doch ner. Dann können die Neuwahniemand, auch nicht die Mitar- len in Angriff genommen werbeiter der Verwaltung wussten, den. Und Schwörstadt im Frühdass Bugger geht. Trotz aller
jahr die Chance auf einen neuVerwirrung sagt Ebner: „Das ist en Anfang bekommen.
eine große Chance, neu anzuKATHRIN GANTER
KURZ GEFASST
AKTIONSTAG
Schöne Schals nähen
Am Samstag, 24. September, von 11 bis 15 Uhr, findet der zweite
Aktionstag im Rahmen der Sonderausstellung „Reiches Erbe
– Industriekultur im Dreiland“ im Dreiländermuseum in Lörrach
statt. Alle Interessierten können sich einfache Schals nähen
und sie mit nach Hause nehmen. Der Stoff wird von der
Stoffdruckerei KBC gesponsert. Parallel dazu gibt es 20-minütige
Kurzführungen durch die Sonderausstellung.
DS
Wohnpark am Warmbach
in Müllheim / Baden
Genießen in 1 165 Metern Höhe: Gipfelgastronomie auf dem HOCHBLAUEN
Der Weiler Geschäftsmann
Hasan Alaca hat aus dem
heruntergekommenen
Gasthaus auf dem Hochblauen ein attraktives Ausflugs- und Übernachtungsziel gemacht. Er hat geschafft, was vor ihm schon
einige erfolglos probierten.
GABRIELE HENNICKE
Rennradler und Mountainbiker
in bunten Trikots quälen sich auf
den Aussichtsberg des Markgräflerlandes hinauf. Wandergruppen besteigen den 1895 vom
Schwarzwaldverein
erbauten
Stahlfachwerkturm und genießen die Rundumsicht auf Rheinebene und Vogesen im Westen,
den Schwarzwald im Norden, Osten und Süden bis zu den Alpen.
Endlich können sie wieder auf
dem Hochblauen einkehren und
das in modernem, ansprechendem Ambiente ohne Schwarzwaldaccessoires.
Das frisch renovierte Berghaus Hochblauen präsentiert
sich in Weiß, die Fensterumrandungen in Rot. Platz gibt es genug, der große Speiseraum im
Erdgeschoss bietet Raum für 100
Personen, im neu geschaffenen
Gastraum unter der Terrasse
können bis zu 200 Menschen
speisen, auf den großen Terrassen rund um das Haus haben bis
zu 400 Gäste Platz. Geschickt hat
Hasan Alaca das größte Plus der
Location genutzt: die herrliche
Aussicht. Riesige Fensterflächen
ermöglichen prächtige Ausblicke, setzen die Räume selbst an
trüberen Tagen ins Licht. Direkt
unterhalb der Terrassen starten
die Gleitschirmflieger, eine breite hölzerne Zuschauertreppe
verbindet Berghaus und Fliegerwiese.
„Sehr viele Gäste sprechen
mich an und bedanken sich bei
mir. Sie freuen sich, dass dieser
schöne Ort wieder belebt ist“, berichtet Alaca strahlend und stolz.
„Viele hatten Angst, dass das
Blauenhaus irgendwann abgerissen wird, so heruntergekommen war es.“ Für viele Menschen
sei der Blauen ein ganz besonderer Ort, weil sie schöne Erinnerungen an Erlebnisse hier oben
haben. Auch von manchem Hei-
„Ich habe mich in den Ort verliebt“: Hasan Alaca (unten), Besitzer des wiedereröffneten Gifpelgasthauses
FOTOS: GABRIELE HENNICKE
auf dem Hochblauen.
ratsantrag, der in 1 165 Meter Höhe gemacht worden war, sei ihm
berichtet worden, so Alaca.
Der Geschäftsmann aus Weil
am Rhein ist türkischer Abstammung, er lebt seit 25 Jahren in
Deutschland. Als gelernter Hotelfachmann und Koch betreibt
er das Berghaus Hochblauen
selbst mit seiner Frau. Auch seine drei erwachsenen Söhne helfen mit, ein Cousin ist finanziell
beteiligt. Alaca ist Inhaber weitere Gastronomiebetriebe in der
Region, die er verpachtet hat, außerdem Immobilienverwalter
und er besitzt ein Reisebüro.
–
Internationale Küche
und Rustikales
–
Erst vor eineinhalb Jahren war er
zum ersten Mal auf dem Hochblauen, an einem herrlichen
Wintertag mit viel Schnee, strahlend blauem Himmel und Alpensicht. „Das war Schicksal, ich
hab mich in den Ort verliebt“,
sagt er. Aus den Zeitungen wusste er um die Problematik des
Berghotels aus dem Jahr 1875.
Nach Hause zurückgekehrt setzte Alaca sich an den Computer
und fing an zu recherchieren. Er
machte den Besitzer des Hauses,
den Berliner Volker Kirsch, ausfindig und nahm Kontakt mit
ihm auf. Nach etwa einem halben Jahr hatte man sich geeinigt
und der Weiler Geschäftsmann
kaufte die Immobilie.
Landhausgefühl
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Bruchsteinmauern und alte Balken wurden erhalten. Wer sich
besonderen Luxus leisten möchte, bucht die Suite mit Doppelbadewanne mit Alpenblick.
Jetzt hofft Hasan Alaca darauf,
dass sein Angebot angenommen
wird. „Ich habe meinen Teil gemacht und würde mich freuen,
wenn die Gäste es annehmen“,
sagt er.
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Warum er das schaffen wird,
was vielen vor ihm nicht gelang?
„Gastronomie liegt an dem, der
es betreibt“, sagt Alaca überzeugt, „man muss etwas Besonderes anbieten, dann kommen
die Leute gern.“ Wer nur wetterabhängig arbeite und nur auf ein
Angebot als Ausflugslokal setze,
der habe schon verloren, meint
er und setzt deshalb auf zusätzliche Attraktionen wie den Sonntagsbrunch. „Sie brauchen eine
gute Küche und besondere Veranstaltungen. Unser Brunchbüfett hat jede Woche einen anderen Schwerpunkt, einmal mediterran, einmal mexikanisch, da
gibt es so viele Möglichkeiten.
Und das Preis-Leistungs-Verhältnis muss stimmen“, sagt er.
Zwölf Gäste waren es am ersten
Sonntag, am vergangenen Sonntag bereits 100.
An Silvester wird es eine Silvestergala geben mit „Essen vom
Feinsten“, Grillständen im Freien
und Darbietungen verschiedener Künstler und bei hoffentlich
klarem Wetter Blick auf die Feuerwerke der Region. Auch als Seminar- und Tagungsort sei das
Berghaus konzipiert, ebenso für
Geburtstagsfeiern, Hochzeiten
und Firmen-Events. Alaca setzt
auf internationale Küche, ein
rustikales Angebot für Wanderer
gibt es ebenfalls. Im Nebenraum
mit dem gemütlichen Kachelofen soll eine Whisky-Bar und
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AUS DER REGION 5
Der Sonntag · 18. September 2016
Diskussionen um
Stellen in Fessenheim
Schließungspläne für das
Manuel Ruder zeigt, wie sein Programm aus einer Vorlage von Vincent van Gogh und einem Video ein bewegtes Kunstwerk im Stil des PostImpressionisten entstehen lässt. Mit expressionistischen Werken funktioniert das Verfahren besonders gut, wir haben ihm Franz Marcs Bild
FOTOS: KANG/ZVG/RUDER
„Steiniger Weg“ (rechts) gegeben und ihn gebeten, es auf das Foto anzuwenden. Das Ergebnis ist unten zu sehen.
Mit dem Chaos arbeiten
Das Fessenheim-Auswirdwieder
konkreter. Nachdem sich der Betreiber Energie de France (EdF)
und die französische Regierung
Ende August auf Entschädigungszahlungen von mindestens 400 Millionen Euro für die
derzeit für 2018 programmierte
Schließung des AKWs geeinigt
hatten, berichteten französische
Medien jetzt über den bevorstehenden Abbau von Arbeitsplätzen. Von den 850 am Standort direkt Beschäftigten sollen rund
330 für den Rückbau eingesetzt
werden, allen übrigen würden
Alternativen angeboten.
„Wir äußern uns dazu nicht“,
sagt
Fessenheim-Sprecherin
Christine Tousch allerdings auf
Anfrage. Wie die Meldung in die
Medien gelangt sei, entziehe sich
ihrer Kenntnis. Unterdessen demonstrierten am Mittwoch sowohl in Fessenheim als auch vor
der Pariser EdF-Konzernzentrale
Mitarbeiter, Gewerkschaftsvertreter und Bürgermeister Claude
Mit dem Programm eines Freiburger INFORMATIKERS werden bekannte Künstler zu Filmern
Für seinen Master-Abschluss suchte er noch ein
Thema, die Tagesschau interessierte sich dafür und
jetzt fragen Filmstudios bei
ihm an: Manuel Ruder hat
das Programm „Artistic
Style Transfer for Videos“
geschrieben.
SAVERA KANG
triert Ruder sich jedoch auf Expressionisten. Nicht weil ihr Stil
ihn besonders anspricht, der
Student sagt von sich selbst: „Ich
bin kein Kunstliebhaber.“ Die Erklärung fällt sehr pragmatisch
aus: „Expressionistische Kunstwerke sind eh chaotisch, da ist es
nicht schlimm, wenn der Pinselstrich aus dem Himmel am Boden ist.“
Das passiere vor allem bei den
bereits bekannten Bildbearbeitungsprogrammen, die versprechen, aus einem Foto ein Aquarell oder eine Kohlezeichnung zu
machen. „Diese einfachen Transformationen haben viele Zufallselemente“, erläutert Ruder, „mit
meinem Programm habe ich
versucht, sie zu minimieren.“ Er
„zeigt“ dem Rechner ein Kunstwerk und das Gerät zerlegt es in
seine charakteristischen Einzelteile. Anschließend gibt Ruder
dem Rechner eine Filmsequenz
und er rechnet die Einzelteile
wieder auf das Ganze um – voilà,
ein bewegtes Kunstwerk ist entstanden. Damit die Rechnerei
sich jedoch nicht über Tage
zieht, bleibt Ruder vorerst bei
chaotischen Werken.
„Ich habe auch schon Anfragen bekommen, ob man das
nicht mit bestimmten ComicStilen machen könnte“, berichtet
Ruder. Doch die seien zu formal,
„Ich interessiere mich vor allem
für maschinelles Lernen“, sagt
Manuel Ruder mit leuchtenden
Augen in der Küche des Instituts
für Informatik in Freiburg. Der
großgewachsene 23-Jährige ist
fasziniert davon, dass PCs sich
selbst etwas beibringen können,
und hat seinem Computer den
Anstoß gegeben: Er soll den Stil
eines Künstlers erkennen und
auf jedes beliebige Objekt anwenden können. Also zum Beispiel den Duktus eines Vincent
van Gogh auf eine Marktszene
auf dem Freiburger Münsterplatz übertragen.
Das Besondere: Der Computer
schafft das auch bei bewegten
Bildern, Ruder kann einen ganzen Film im Stil des niederländischen Begründers der modernen Malerei drehen. Oder im Stil
Franz Marcs, Wassily Kandinskys
oder August Mackes.
Rembrandt van Rijn oder Gerhard Richter wären theoretisch
auch möglich, derzeit konzen- So hätte Franz Marc den Informatiker (vielleicht) porträtiert.
zu aufgeräumt. Andere Anfragen kamen von Filmstudios, die
künstlerisch arbeiten, und sogar
ein Theater-Projekt, das bei den
Werbefestspielen von Cannes –
den wichtigsten der Branche –
dabei ist, möchte mit Ruder zusammenarbeiten.
Denn seitdem das Nachtmagazin der Tagesschau sein Projekt vorstellte, ist der junge Informatiker gefragt. Und auch
von fachkundigen Kollegen bekommt er Anerkennung für das
Programm, das er bisher schlicht
und lang „Artistic Style Transfer
for Videos“ nennt – „Da war mir
klar, dass es was Größeres ist“,
sagt Ruder. Eigentlich war er nur
auf der Suche nach einem Projekt für seine Master-Arbeit und
stieß nach einem Tipp seines
Professors auf eine Gruppe aus
Tübingen, die den Computer Fotos im Stil berühmter Künstler
erschaffen ließen.
Das müsse doch auch bewegt
möglich sein, dachte sich Ruder
und hatte innerhalb eines Monats das Programm geschrieben,
mit dem es tatsächlich möglich
ist. Es fiel ihm nicht schwer, mit
dem Erfolg und dem großen Interesse hätte er nicht gerechnet.
Ein nächster Schritt könnte
sein, die Rechendauer zu verkürzen: Aktuell muss der Computer
eine Stunde arbeiten, um eine
Sekunde Film produzieren zu
können. Aber Ruder will sich
nicht verzetteln, der Abschluss
steht ja auch noch an.
AKW
Brender gegen die Schließung.
Konkret gegen das FessenheimEnde verwehrt hatte sich Ende
August auch der Präsident des
Colmarer Departementsrats Eric
Straumann. In einem Schreiben
an Wirtschaftsminister Emmanuel Macron, der kurz darauf zurücktrat, fordert Straumann, der
wie Nicolas Sarkozy der Partei
„Die Republikaner“ angehört, einen Ausgleich für Einnahmenausfälle bei den betroffenen
Kommunen.
Versuchsweise strebt er auch
einen neuen Status für das Gewerbegebiet Nambsheim-Balgau-Fessenheim an, auf dem unter anderem europäisches Arbeits- sowie ein spezielles Steuerrecht gelten soll. Schließlich
tritt der Politiker für die Einrichtung eines Gaskraftwerks mit
600 Megawatt Leistung sowie
den Ausbau erneuerbarer Energien im Elsass ein, „um die
Stromversorgung garantieren
zu können“. ANNETTE MAHRO
Leben mit der ewigen Kunst
SURRENDE MASCHINEN, hochkonzentrierte Tätowierer und mal
mehr, mal weniger enstpannte Kunden: In Lörrach läuft an diesem
Wochenende die Tattoo- & Art-Show im Burghof. Schon gestern drängten sich die Besucher, viele ließen sich spontan oder mit vorher vereinbartem Termin verschönern. Auch heute haben viele der mehr als 60
internationalen Tätowierer zwischen 12 und 19 Uhr noch Zeit für Laufkundschaft. Wer sich nicht live traut, der kann sich schon mal über den
Künstler seiner Wahl oder das nächste Motiv informieren. Oder einfach
das umfangreiche Rahmenprogramm genießen. Der Eintritt kostet 12
FOTO: KATHRIN GANTER
Euro, Kinder unter zwölf Jahren sind frei.
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6 AUS DER REGION
Der Sonntag · 18. September 2016
Nicht nur Dissidenten
Kinder dieser Welt
Der Freiburger Historiker MICHEL ABESSER erforschte das Schicksal des Jazz in der UdSSR
Wie haben sich über Jahrzehnte eine amerikanische
Musikrichtung und sozialistische Kulturpolitik vertragen? Der Freiburger Historiker Michel Abeßer hat
in seiner Promotionsschrift
zum Schicksal des Jazz in
der Sowjetunion nach Stalins Tod eine Antwort gesucht: Dauernd konnte die
kommunistische Partei den
Swing nicht unterdrücken.
TONI NACHBAR
WELTOFFEN – Kinder dieser Welt“, lautet der Titel einer Ausstellung, die
am Mittwoch, 21. September, 17 Uhr mit einer Vernissage in der Sparkasse
Lörrach (Haagener Straße) eröffnet wird. Die beiden Kunstschaffenden
Sandra Stankiewitz und Oliver Nönninger haben sich mit den Lebensbedingungen von Kindern in aller Welt bildnerisch auseinandergesetzt.
Die Bilder sind die Ergebnisse eines inklusiven Kunstprojekts der Lebenshilfe Lörrach im Atelier Frida in Brombach. Zu sehen sind die Werke bis
FOTO: ZVG
22. Oktober.
50%
30%
Stundenlang kann man
dem aus Jena stammenden und in Thüringen
aufgewachsenen Wissenschaftler zuhören, wenn
Sowjetische Nachwuchsjazzer in Moskauer Jugendcafe 1963.
FOTO: KULL (ZVG)
er davon erzählt, welche
Entdeckungen er in den
vergangenen Jahren geBedeutende
rühmtesten sowjetischen Jazz- in den 30er-Jahren den Begriff
macht hat: Michel Abe- Michel Abeßer
ideologische
musiker, Eddie Rosner, landete „Estrada-Musik“ erfunden. Aber
FOTO: SCHEU Auseinanderset- im Gulag“, sagt Abeßer.
ßer, Jahrgang 1980, durfauch mit der neuen Jazz-Subkulte ab 2008 nicht nur in
zungen in der
Eine hermetische sozialisti- tur arrangierte sich die sozialistirussischen und estnischen Ar- sowjetischen Kulturelite über sche Kulturpolitik konnte im sche Kulturpolitik irgendwie.
chiven, sondern auch in privaten den Jazz folgten erst Jahre später, Zeitalter des Kalten Krieges aber Dabei spielte jene FunktionärsPlattenschränken stöbern: „Oft als im Stalinismus vor allem die nicht mehr funktionieren: Die kaste, die Konzerte und kulturelfand ich dort die Scheiben, die Literatur einem „sozialistischen Soldaten der Roten Armee, die le Veranstaltungen organisieren
auch meine Eltern besaßen.“
Realismus“ untergeordnet wer- halb Europa besetzt hatten, musste, eine bedeutende sowie
Die Universalität der Musik den sollte, mit dem Ziel, exklusiv kehrten auch mit Schallplatten merkwürdige Rolle. Sie war gemacht nicht halt vor den Gren- den Aufbau des Sozialismus zu heim, nicht wenige davon lande- zwungen, wirtschaftliche Pläne
zen eines Staates, möge dieser beschreiben. Sogar ein so nam- ten in den Sammlungen der Jazz- zu erfüllen, lukrativ füllte man
noch so repressiv sein. Als in hafter Schriftsteller wie Maxim Anhänger. Die USA ihrerseits Konzertsäle oft mit einer
Russland mit der Oktoberrevolu- Gorki wetterte damals gegen flochten in befreundeten Staa- „dschas-band“. Die sowjetische
tion 1917 die Bolschewiki die „dekadente westliche Musik“.
ten rund um die UdSSR ein Netz Jugend-Massenorganisation –
Macht übernahmen, war dort
Während des Zweiten Welt- von Radiosendern, das nicht nur Komsomol – wiederum erkannbald darauf der um die Jahrhun- kriegs, so Abeßer, wurde die Ab- westliche Politikwerte, sondern te, dass der Preis für die politidertwende in den Südstaaten schottung von westlichen Ein- auch Musik den sowjetischen sche Loyalität eines jungen städder USA entstandene Jazz nicht flüssen aufgeweicht. Die Sowjet- Bürgern lieferte.
tischen Publikums auch die Akunbekannt. Zumindest in St. Pe- union war im Krieg gegen Hitler„Die Industrialisierung und zeptanz einer umstrittenen Mutersburg und Moskau fand das deutschland auf Militärhilfe der Urbanisierung der Sowjetunion sik beinhaltet.
afroamerikanische Genre seine USA angewiesen, die Moral der benötigte ein Heer von TechniSo lebten miteinander und neAnhänger. „Vor allem in der ers- kämpfenden Soldaten durfte kern und Naturwissenschaft- beneinander Jahre lang Estrada,
ten Hälfte der 20er-Jahre “, er- nun wieder nicht nur mit sowje- lern. Diese neue städtische Elite Jazz und eine Jazz-Improvisatizählt Abeßer, „war der Begriff so- tischen Schlagern und einheimi- brauchte auch ihre Unterhal- onskultur. Der patriotisch-sozialistische Kultur in der Sowjet- scher Folklore, sondern auch mit tungsmusik“, erzählt Abeßer, wjetische Vorwurf „Heute hörst
union noch gar nicht präzise de- westlichen Klängen aufrecht ge- und mit der Liberalisierung der du Jazz, morgen verrätst du das
finiert. Es war eine Phase des halten werden. „Nach 1945 mit sowjetischen Innenpolitik nach Vaterland“ war nie allgemein
Experimentierens und der Aufflammen des Kalten Krieges Stalins Tod entstand eine neue gültig. „Ebenso“, sagt Abeßer, „ist
Avantgarde – darin konnte ame- war es damit vorbei. Alles, was Jazz-Subkultur in der UdSSR. Für auch nicht wahr, dass alle Jazzrikanischer Jazz seinen Platz fin- westliche Kultur war, galt wieder Töne, die denen des Jazz ähnlich musiker mit den schmalen Kraden.“
als schlecht. Einer der damals be- klangen, hatte das Regime schon watten Dissidenten waren.“
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AUS DER REGION 11
Der Sonntag · 18. September 2016
STERNMARSCH
KURZ GEFASST
500 zeigen
Solidarität
FEIERN
„Erfreut, berührt und bewegt“
zeigte sich das Aktionsbündnis
Miteinander am Sonntag. Rund
500 Bürger und Bürgerinnen
sind zum Sternmarsch gekommen, schätzt Sprecher Andreas
Rühle. Sie versammelten sich
auf dem Campus zwischen
Rheinschule und Mehrgenerationenhaus in Friedlingen. Neben
den Buttons der Initiatoren waren auch Fahnen von Amnesty
International und Unicef zu sehen. Als Schirmherr der Veranstaltung ergriff OB Wolfgang
Dietz als erster das Wort. Der
Sternenmarsch setzte Ausrufezeichen, für Respekt, Toleranz
und das Miteinander. Entsprechend stehe jeder einzelne Bürger, der mit seinem Kommen
seine Haltung zeige, eben dafür.
Dietz verdeutlichte: „Wir sind davon überzeugt: Niemand hat das
Recht, sich über seinen Nächsten
zu erheben, weil er dessen Meinung nicht teilt, nicht der gleichen Religionsgemeinschaft angehört oder einer anderen kulturellen oder ethnischen Herkunft
entstammt.“ Meinungsverschiedenheiten müssten daher mit
Argumenten ausgetragen werden. Zu den Gründen für ihr Dasein folgten kurze Ansprachen
von Rühle und Bürgern, bevor
der Abend bei Musik in den bei- Oberbürgermeister Wolfgang Dietz spricht bei der Kundgebung zum Sternenmarsch zu den Weiler und
den Kirchen ausklang.
PRO Friedlingert Bürgern, aber auch von Auswärts waren Teilnehmer gekommen.
FOTO: MARTINA PROPRENTER
Die Tücken des Wetters
Die DIREKTVERMARKTER des Landkreises ziehen Bilanz über einen verrückten Sommer
Es war ein verrückter Sommer, darin sind sich die Direktvermarkter im Landkreis Lörrach einig. Jammern wollen sie trotzdem
nicht. Für sie ist klar, dass
sie in den kommenden Jahren mit Wetterextremen
leben lernen müssen.
KATHRIN GANTER
bäume vor Pilzen und Bakterien
zu schützen. Und dann kamen
auch noch die gierigen Kirschessigfliegen dazu.
Statt Backweizen habe er fast
nur minderwertigeren Futterweizen ernten können, sagt
Landwirt Heinz Kaufmann aus
Efringen-Kirchen. Der Mais habe
wesentlich weniger Ertrag und
die Heuernte dieses Jahr sei
nicht nur sehr spät, sondern
auch dürftig gewesen.
Immerhin, ein paar gute
Nachrichten gibt es: „Die Äpfel
gehen gut an“, sagt Obstbauer
Andreas Schopferer aus Egringen, auch mit den anderen späten Sorten wie Pfirsichen und
Aprikosen ist er zufrieden. Auch
bei den Weintrauben seien Ertrag und Qualität top. Dass das
überhaupt so ist, war viel Arbeit,
erklärt Schopferer: „Im Frühjahr
mussten wir die Pflanzen schützen und jetzt schauen, dass wir
sie irgendwie am Leben halten.“
Der nasse Frühsommer und der
trockene Spätsommer wirbelten
die ohnehin eng getakteten Arbeitspläne der Landwirte durcheinander: Viele Sorten mussten
später gepflanzt, dann mühevoll
gepflegt werden. Die Erntezeiten
waren verschoben. Und dann
kam die Trockenheit. Selbst die
Senioren auf den Höfen hätten
solche Jahre selten erlebt. „Wir
müssen mit den Extremen leben
lernen“, sagt Gerda Müller, die
Vorsitzende der Direktvermarkter aus Haltingen. „Leider ist
noch nicht klar, wie man dem begegnen kann.“
–
Kunden sind ihren
sumenten ins Gespräch kommen. Die Favoriten der Kunden
seien nach wie vor die Erdbeeren
und auch Himbeeren würden
gerne gekauft. Die Zwetschgen,
sagt Andreas Schopferer, „laufen
über den Sommer mit, werden
dann aber im Herbst stärker gefragt.“ Heimische Pfirsiche und
Aprikosen seien ebenfalls sehr
beliebt. Und eine Sorte erlebe gerade eine Art Revival: Die Mirabelle ist aus der Vergessenheit
aufgetaucht.
Dass zumindest jene Verbraucher, die ihre Ware aus und in der
Region kaufen, auch bereit sind,
einen entsprechenden Preis zu
bezahlen, um die Landwirte zu
unterstützen, zeigt das Beispiel
von Heinz Kaufmann: Der Seebodenhof beliefert Kunden mit
frischer Milch. „Da hatten wir
dieses Jahr einen sehr guten Zulauf“, sagt Kaufmann – und das
nicht trotz, sondern gerade wegen der tiefen Milchpreise im Supermarkt.
Fein gewürfelte Tomaten mit
Landwirten verbunden
Rucola auf einem Bio-Baguette:
–
Mehr braucht es nicht für den
„Die Verbraucher zeigten viel
Genuss. „Die Tomate liebt das
Verständnis“, freut sich Gerda
Markgräfler Klima“, sagt Yogi
Müller. Das Gros der Verbraucher habe es zum Beispiel akzepReinhard. Auch wenn am Markt
vor allem rote, feste und billige
tiert, dass die Erdbeeren in dieTomaten verlangt werden, so hat
sem Jahr eben nicht so lange
er dennoch aktuell 15 Sorten in
haltbar und auch etwas wässrig
waren. „Zumindest, solange es
größerer Menge im Angebot;
geregnet hat“, fügt sie schmunweitere zehn im Test. 20 bis 30
zelnd hinzu. Auch hier sind die
Prozent seines Umsatzes mache
Direktvermarkter einig: Ihre
er mit Tomaten, er verkauft sie
Kunden seien interessiert und
von Mai bis November. Im Schatverständnisvoll. Das liegt sicher
ten seiner Bioland-Gärtnerei
am direkten Kontakt auf Wo- > WEITERE INFOS gibt es unter
Hoch-Reinhard in Fischingen
haben die Direktvermarkter des
chenmärkten und in den Hoflä- www.direktvermarkter-landkreiszur Pressekonferenz geladen
den, bei dem Erzeuger und Kon- loerrach.de
und mit Tomatenbrot und BioSaftschorle scheint der Spätsommer perfekt.
Ist er aber nicht: „Es ist nicht
das erste Jahr, in dem die Kartoffel so ist“, sagt der erfahrene
Landwirt Reinhard. „Aber dieses
Jahr ist es extrem.“ Die Zahl der
„Grumbierle“ stimme, aber teilweise erreichten sie nur 15 Prozent ihrer normalen Größe. Die
anderen Landwirtinnen und
Landwirte pflichten ihm bei und
berichten ihrerseits, was in dieser Saison so alles nicht wuchs,
wie es wachsen sollte. Im verregneten Frühjahr soffen die Erdbeeren regelrecht ab. Die ersten
fünf Erntewochen bei den Kirschen seien wegen des Regens
geplatzt, sagt Kreisobstbauberater Klaus Nasilowski. Die Landwirte mussten viel Pflanzen- Gruppenbild mit Tomaten: In Fischingen trafen sich die Direktvermarkter des Landkreises Lörrach, um von
schutz betreiben, um die Kirsch- einem verrückten Sommer zu berichten.
FOTO: KATHRIN GANTER
Citymarkt mit vielen Konzerten
Vom 21. bis 25. September findet zum sechsten Mal der Lörracher
Citymarkt mit Jahrmarkt, Rummel und Konzerten rund um
das Rathaus statt. Am Mittwoch eröffnet OB Jörg mit Fassanstich
und Freibier, die Händlerstände haben täglich von 9 bis 19
Uhr, die Schaustellerbetriebe von 11 bis 21 Uhr Betrieb. Musik
unterschiedlicher Genres gibt es abends: Den Auftakt macht
am Mittwoch Debbi Ela um 18.30 Uhr, am Donnerstag zeigen
junge Talente ab 18.30 Uhr ihr Können. Am Sonntag beginnt
der Markt um 11 Uhr und endet um 19 Uhr. Programmflyer
DS
und Standplan unter www.loerrach.de/citymarkt.
HEIMLEITER
Getreten und geschlagen oder nicht?
Am Mittwochabend kam es in einer Lörracher Flüchtlingsunterkunft zu Streit zwischen dem Heimleiter und zwei syrischen
Flüchtlingen, die mittlerweile verlegt wurden. So weit stimmen
die Meldungen von Polizei und Landratsamt überein, dann
aber gehen die Darstellungen auseinander: In der Polizeimeldung
heißt es, der Heimleiter sei geschubst worden, fiel um und
wurde anschließend getreten und geschlagen. Das Landratsamt
widerspricht. Zwar sei der Heimleiter geschubst worden, lag
aber weder auf dem Boden noch sei er geschlagen und getreten
worden. Laut Polizeisprecher Dietmar Ernst werde der Vorfall
nun intern untersucht, noch sei offen,wie es zu den unterschiedlichen Darstellungen kam. Ernst könne nur sagen, dass
der Heimleiter angegriffen und leicht verletzt worden sei.
DS
REIME
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Poetry Slam zumTag der Demokratie
„Edition“
Zum zweiten Mal feiert Lörrach am 21. September den „Tag
der Demokratie“, der an die revolutionären Ereignisse von
1848 erinnert. 12.30 Uhr beginnen die Festlichkeiten am Alten
Rathaus. Die Revolutionsrede hält der ehemalige Ulmer Oberbürgermeister Ivo Gönner, bevor alle Teilnehmenden zum
gemeinsamen Singen und anschließenden Revolutionsessen
eingeladen sind. Beim Führungsprogramm durch das Dreiländermuseum und die Stadt können sich Besucher am Nachmittag auf die Spuren der Geschichte begeben. 20 Uhr gibt
es im Burghof einen Poetry Slam der besonderen Art mit Texten
rund um die Themen Revolution und Demokratie.
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12 AUS DER REGION
Der Sonntag · 18. September 2016
Wie viel Zeit ist Recht?
Staatsanwaltschaft: Mahnung zur Eile am Gericht stellt KEINE NÖTIGUNG dar
Eine Gerichtspräsidentin ermahnt einen Richter ihres Hauses zu mehr Eile bei der Arbeit.
Ist das „Nötigung in einem besonders schweren Fall“, wie es der
Betroffene sieht, oder gar ein
Eingriff in die richterliche Freiheit? Wohl eher nicht, wenn man
der Lesart der Freiburger Staatsanwaltschaft folgt. Die hat in dieser Woche mitgeteilt, dass sie
keinen Straftatbestand in diesem Verhalten sieht.
Worum es geht? Um einen
Streit, der seit mittlerweile vier
Jahren die Gerichte beschäftigt:
Damals wurde ein Freiburger
Richter am Oberlandesgericht
Justizia und überquellende Aktenbündel: Wie viel Zeit dürfen sich Rich- Karlsruhe (OLG) von der damaliFOTO: DPA gen OLG-Präsidentin Christine
ter nehmen, um Recht zu sprechen?
Hügel dienstlich ermahnt, weil
er bei seinen Fällen lediglich eine
vergleichsweise niedrige Erledigungsquote von 68 Prozent erreichte – er bewältigte damit
rund ein Drittel weniger Fälle als
seine Kollegen in derselben Zeit.
Das fand Hügel ermahnenswert.
Der betroffene Richter hingegen
empörte sich: Er empfand die
Mahnung als Versuch der Gerichtspräsidentin, sich ungebührlich in seine richterliche
Freiheit und seine Arbeitsweise
einzumischen.
Der Fall schlug hohe Wellen,
und die Empörung reichte so
weit, dass der Verein „Neue Richtervereinigung“ in Berlin gar
Hügels Amtsenthebung forder-
te. Doch dazu kam es nicht. Denn
weder vor dem Landgericht
Karlsruhe noch vor dem Landesdienstgerichtshof in Stuttgart
(DGH) hatte der klagende Richter Erfolg: Der DGH entschied im
April 2015, dass Hügels Ermahnung nicht zu beanstanden gewesen sei.
–
Ermahnung zu flotterem
Richten nicht verwerflich
–
Jeder Richter sei verpflichtet, ein
gewisses Durchschnittspensum
an Entscheidungen abzuarbeiten. Schließlich habe ja jeder Prozessbeteiligte ein Recht auf eine
zügige Bearbeitung seines Falls.
Dennoch gab es weitere Strafan-
zeigen: Die OLG-Präsidentin,
mittlerweile im Vorruhestand,
habe sich der „Nötigung in einem besonders schweren Fall“
schuldig gemacht, als sie den
Richter seinerzeit zum flotteren
Richten anhielt. Das, so die Freiburger Staatsanwaltschaft nun,
sei weder verwerflich noch strafrechtlich relevant gewesen. Und
über die dienstrechtliche Zulässigkeit der Ermahnung habe
man als Staatsanwaltschaft ohnehin nicht zu befinden, dies sei
Sache der Dienstgerichte.
Die entscheidende Frage, wie
viel Zeit sich ein Richter in
Deutschland fürs Richten bei Gericht nehmen kann, bleibt allerdings weiter unbeantwortet. BP
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Die BZ präsentiert zum Jubiläum
Rigi – Die Königin der Berge
Samstag, 15. Oktober 2016
Die vierte und letzte BZ-Jubiläumsfahrt führt uns zur
Rigi, die wie eine Halbinsel etwas vorgelagert am Rande
der Voralpen zwischen den drei Seen Vierwaldstätter-,
Zuger- und Lauerzersee liegt.
Die Fahrt führt uns ins Herz der Zentralschweiz nach
Luzern. Dort geht es weiter mit einer einstündigen
Schifffahrt über den bezaubernden Vierwaldstättersee
nach Vitznau. Im Anschluss geht es mit der ältesten
Bergbahn Europas nach Rigi-Staffel, wo uns ein
3-Gang-Menü mit Tischwasser serviert wird.
Danach geht es weiter nach Rigi-Kulm, wo uns eine
atemberaubende 360-Grad-Rundsicht erwartet.
Hier oben bleibt noch genügend Zeit für eine kleine
Wanderung oder zur gemütlichen Einkehr.
Der zweite Teil der Rundreise führt via Zahnradbahn
nach Arth-Goldau, wo die Busse für die Heimfahrt
bereitstehen.
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AUS DER REGION 13
Der Sonntag · 18. September 2016
Tausche Gartenarbeit gegen Umzugshilfe
Gebe, und dir wird gegeben: Der Verein ZEITBANK PLUS Lörrach will vermehrt junge Familien ansprechen
gen Gemeinschaft geworden“,
sagt Vögtlin. Und das ist wichtig:
Denn es ist nicht leicht, Hilfe anzunehmen – schon gar nicht von
einem Fremden. Mit den Treffen
lernen sich die Mitglieder besser
kennen und Hürden werden abgebaut.
Bei den Treffen findet auch
ein Austausch über die Hilfen
statt: „Unsere Mitglieder erzählen immer ganz begeistert von
der gegenseitigen Hilfe – es wird
nicht nur geholfen, sondern
man sitzt noch gemeinsam zusammen, unterhält sich und
lacht miteinander“, sagt Gabriele
Vögtlin. Künftig möchte der Verein auch zunehmend junge Familien ansprechen. Denn auch
diese haben oftmals Hilfe nötig,
gerade, wenn man alleinerziehend ist oder die Großeltern
nicht vor Ort sind. So können
auch schon Schulkinder lernen,
was Nachbarschaftshilfe bedeutet, und dem Nachbarn zum Beispiel als Gegenleistung dafür,
dass er der Mama die Lampe aufgehängt hat, den Hof fegen.
Nach nur einem Jahr ist die
Lörracher Nachbarschaftshilfe der größte „Zeitbank
plus“-Verein in BadenWürttemberg. Zum Jubiläum wird gefeiert – und für
das Modell geworben.
SARAH TRINLER
„Jeder Mensch ist wertvoll und
hat einen festen Platz in unserer
Gesellschaft verdient“, sagt Gabriele Vögtlin, Vorsitzende des
Vereins „Zeitbank plus Lörrach“,
der am kommenden Samstag
sein einjähriges Bestehen feiert.
Die Mitglieder des Vereins praktizieren aktive Nachbarschaftshilfe, die in Zeitstunden honoriert wird. Diese können dann
wieder in die Hilfe anderer investiert werden.
Seit sie denken kann, ist es für
Gabriele Vögtlin selbstverständlich, den Nachbarn bei Arbeiten
unter die Arme zu greifen, die sie
aufgrund ihres Alters oder aus
anderen Gründen nicht (mehr)
selbst erledigen können. Leider
sei dies in der heutigen Zeit nicht
mehr ganz so selbstverständlich,
wie Vögtlin beobachtete: „Viele
Menschen schotten sich ab, kennen meist nicht mehr als den
Namen des Nachbarn.“ Um die
Nachbarschaftshilfe in Lörrach
wieder anzukurbeln, hat sie vor
einem Jahr den Verein „Zeitbank
plus Lörrach“ gegründet, angeregt von einem Vortrag, den der
Ortsverein „Zeitbank plus Efringen-Kirchen“ organisiert hatte.
Prinzip Zeitbank: Die eine kann mit der Heckenschere umgehen, dafür wird ihr die Wand gestrichen oder es gibt einen Kuchen.
Mittlerweile ist der Lörracher
Verein auf 65 Mitglieder angewachsen und somit – nach nur
einem Jahr – der größte Zeitbank-Verein Baden-Württembergs. „Ich bin richtig stolz auf
die Lörracher Bevölkerung“, sagt
die Vorsitzende, „sie hat den demografischen Wandel erkannt.“
Im vergangenen Jahr haben die
Mitglieder – das jüngste ist 25,
das älteste 92 Jahre – in rund 100
Stunden die unterschiedlichsten
Arbeiten „getauscht“. Wand streichen, Gardinen aufhängen, Hecke schneiden, Lampe aufhängen, zum Einkaufen fahren, zum
Arztbesuch begleiten – die Hilfe
ist vielfältig. Ein Mitglied, das einem anderen Hilfe geleistet hat,
kann diese auf sein ZeitbankKonto einzahlen und dafür wiederum andere Hilfe in Anspruch
nehmen.
„Jeder kann etwas zurückgeben“, sagt Vögtlin, die oftmals ältere Menschen am Telefon hat,
die gerne eine Hilfeleistung in
Anspruch nehmen würden, aber
glauben, dass sie selbst keine Hilfe anzubieten haben. Doch Vögtlin lockt mit ihrer offenen und
herzlichen Art aus jedem etwas
heraus. Ein ältere Frau kann zum
Beispiel einen leckeren Kuchen
backen, Hemden bügeln oder
Jüngeren das Strümpfestricken
beibringen. „Wir Jungen können
von der Lebenserfahrung der Älteren so viel profitieren“, betont
die Vorsitzende. Doch auch Interessierte, die aus gesundheitlichen Gründen keine Leistungen
erbringen können, können im
Verein Mitglied werden und
Stunden kaufen oder sich schenken lassen.
Der Verein möchte älteren
Mitmenschen vor allem den
Glauben nehmen, dass sie für
die Gesellschaft nur noch eine
Last sind. Viele ziehen sich im Alter zurück und vereinsamen zusehends. „Das muss geändert
FOTOS: ZVG
werden“, so die Meinung der
„Zeitbank plus“-Mitglieder. Über
die Nachbarschaftshilfe spüren
diese Menschen wieder einen
Wert und werden in die Gesellschaft integriert.
Denn zur Arbeit des Vereins
gehört nicht nur die Organisation der Hilfen, sondern auch die
Veranstaltung von Monatstreffen, bei denen Mitglieder und Interessierte auf unterschiedlichste Weise Zeit miteinander verbringen. Auch werden regelmäßig
Ausflüge
von
den
Mitgliedern organisiert oder
Spieleabende durchgeführt. „Wir
sind mittlerweile zu einer richti-
> ZEITBANK PLUS LÖRRACH
Sein einjähriges Bestehen feiert der
Verein am Samstag, 24. September, um 14.30 Uhr bei schönem
Wetter im Pavillon im Innenhof
oder im Gemeinschaftsraum der
Stiftung Udo und Johanna Kunz in
Hauingen. Alle Interessierten sind
willkommen. Mehr Informationen
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07621/49575.
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Die Preise in den Ländern der Eurozone fallen wegen des niedrigen Ölpreises erst
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EIS-Zauberei
The Food Truck
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TAGESSP
Frischer Glanz für Blaue Brücke
BRÜSSEL (AFP/dpa/bür). Wegen des
Ölpreisverfalls sind die Lebenshaltungskosten in der Eurozone erstmals
seit mehr als fünf Jahren zurückgegangen. Wie das Statistikamt Eurostat in einer ersten Schätzung mitteilte, verringerten sich die Verbraucherpreise in
der Währungsunion um 0,2 Prozent.
In Deutschland gab es demnach allerdings noch keinen Preisrückgang. Die Inflationsrate lag laut Statistischem Bundesamt aber nur noch bei 0,2 Prozent und damit dem tiefsten Wert seit fünf Jahren.
Die Gefahr einer für die Gesamtwirtschaft gefährlichen Deflation sieht der
Präsident der Deutschen Bundesbank,
Jens Weidmann, so oder so noch nicht:
„Eine für einige Monate unter null liegende Inflationsrate stellt für mich noch keine Deflation dar.“ Ein solcher Preisverfall
liege erst dann vor, wenn es zu einer sich
selbst verstärkenden Abwärtsspirale aus
negativen Inflationsraten, Rückgängen
der Wirtschaftsleistung und Lohnsenkungen auf breiter Front komme.
Der jetzt von Eurostat festgestellte
Preisrückgang in den Ländern der Eurozone ist zunächst allein auf den Absturz
des Rohölpreises zurückzuführen. Hingegen stieg die Kerninflation — also die Rate
ohne Energie, Nahrungs- und Genussmittel — sogar leicht auf 0,8 Prozent.
Dennoch dürften die sinkenden Preise
in der Eurozone den Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi,
darin bestärken, rasch mit neuerlichen
Eingriffen am Finanzmarkt die Gefahr einer Deflation abzuwehren. Die EZB
warnt davor, dass Verbraucher in der Hoffnung auf noch weiter sinkende Preise Anschaffungen zurückstellen könnten.
Diese Konsumzurückhaltung könnte
dann Unternehmen veranlassen, weniger
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Lebenshaltung wird billiger
Die Preise in den Ländern der Eurozone fallen wegen des niedrigen Ölpreises erstmals seit 2009
BRÜSSEL (AFP/dpa/bür). Wegen des
Ölpreisverfalls sind die Lebenshal-
selbst verstärkenden Abwärtsspirale aus
negativen Inflationsraten, Rückgängen
zu investieren oder gar ihre Produktion
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Aber sitzen die Schwaben bald auf dem Trockenen? / Von Stefan Hupk
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Osteria Bar Eden
MUSIK
DJ Jörg Höhne
DJ Uli Zwahlen
UNTERM STRICH
Baden ist immer gut
12 Sinne
Frachtgut
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Flüchtlinge im Mittelmeer
ROM/BERLIN (dpa). Zum zweiten Mal
innerhalb weniger Tage hat Italiens Küstenwache im Mittelmeer einen führerlosen Frachter mit hunderten Flüchtlingen
in Sicherheit gebracht. Die unter der Flagge Sierra Leones fahrende Ezadeen mit etwa 450 Migranten an Bord sollte in den
Hafen der kalabrischen Stadt Corigliano
Calabro geschleppt werden. Mitte der
Woche hatten die Behörden den Frachter
Blue Skyy M mit knapp 800 Menschen an
Bord auf hoher See gestoppt und an Land
begleitet. Das neue Phänomen der „Geisterschiffe“, die ohne Besatzung, aber vollgepfercht mit Flüchtlingen ihrem Schicksal überlassen werden, zeige einen „neuen Grad der Grausamkeit“, stellte die EUGrenzschutzagentur Frontex fest. Dass
Schleuser nun statt kleiner Boote ältere
Handelsschiffe mit besserer Seetauglichkeit einsetzten, seii ein Versuch, ihr krimiWinter
nter zu betreinelles Geschäft auch im Wi
ben. Die Gewinnspannen seien enorm.
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14 AUS DER REGION
Der Sonntag · 18. September 2016
Daten und Freiheit
LESERMEINUNG
BEKENNTNISSCHULEN
Zum Artikel „Expansion im Auftrag
Gottes“ in der Ausgabe vom 11.
September:
FLORIAN MEHNERTS
Unsachliche
Überschrift
Unabhängig davon, ob man mit
der weltanschaulichen Ausrichtung der in diesem Artikel besprochenen Schule konform
geht, finde ich sowohl den Titel
wie auch den Untertitel dieses
Artikels vorsichtig ausgedrückt
„daneben“. Im Titel ist von „Expansion“ die Rede, im Untertitel
von „Erobern“, beides meiner
Meinung nach sehr militärisch
klingende Begriffe. Würde man
den Artikel an sich nicht durchlesen, könnte man annehmen es
würde sich um eine Armee, eine
Verbrecherorganisation oder etwas Ähnliches handeln. Sie unterstellt sozusagen subtil eine
Gewalttätigkeit. Im Übrigen
kann bei einer größeren und vier
etwas kleineren Schulen kaum
von einer „Eroberung der südbadischen Bildungslandschaft“ die
Rede sein. Ich als Leser habe das
Bedürfnis nach möglichst sachlichen und neutralen Informationen und Formulierungen.
Wenn schon eine Überschrift
derart unsachlich ausfällt dürfen Sie sich nicht wundern, wenn
immer weniger Menschen etwas
mit dieser Art Journalismus anfangen können von dessen
Produkten lieber Abstand nehmen.
Projekt zur digitalen Überwachung
Florian Mehnert hat sich
mit provokanten Kunstaktionen mit der digitalen
Welt und ihren Folgen beschäftigt. So hat er 2015 mit
„11 Days“, als er angeblich,
eine Ratte live im Internet
erschießen lassen wollte,
für Schlagzeilen gesorgt.
Nun ist er in Weil am Rhein
aktiv – auch mit Vorträgen
und Diskussionen.
„Ergebnisse der Paläontologie passen besser als die Schöpfungsgeschichte“: Schädel eines Jungen, der vor 2 Millionen Jahren lebte.
Herr Mehnert, Ihre Aktion trägt
den Titel Freiheit 2.0. Worum
genau geht es dabei?
FOTO: BRETT ELOFF/LEE BERGER/UNI WITWATERSRAND/DPA
gensatz zur ersterzählten, wonach er ja als „Krönung“ zuletzt
geschaffen wird. Die „Schöpfungsgeschichte“ gibt es also gar
nicht, und das zweite Zitat lässt
somit offen, welche gemeint ist.
2. Allein schon diese Doppelhaftigkeit zeigt, dass diese „Geschichten“ auch nichts anderes
sind als „Denkmodelle“ mit den
Mitteln der jeweiligen Entstehungszeit: Gen 2 ist übrigens ca.
300-500 Jahre älter als Gen 1.
3. Die vielfachen Ergebnisse der
Paläontologie passen besser zu
den und die angeblichen „Lücken“ der Evolutionstheorie als
die beiden obigen Schöpfungserzählungen, vor allem was das
THOMAS BLEIL, GOTTENHEIM Alter der Menschheit und die
Abstammung des Homo sapiens
angeht, der ja auch heute noch
Diametraler
Erbgut des ausgestorbenen Vetters Neanderthaler und Erbgut
Widerspruch
gemeinsamer noch älterer VorEs steht in der Bildlegende „Die
fahren in sich trägt.
VOLKER MORSTADT, FREIBURG
Evolutionstheorie ist nur ein
Denkmodell“ und im Text „... für
die Entstehung der Welt wird ...
Ein Mittel
die alttestamentarische Schöpfungsgeschichte bevorzugt“. Da- zur Ausgrenzung
zu Folgendes: 1. Weitgehend unbekannterweise steht in Gen 2, 1- Der Grundgedanke der Inklusion zielt nicht nur auf die Teilha7 eine weitere „Schöpfungsgebe von behinderten Menschen,
schichte“, die der ersten und
meistzitierten von Gen 1 diame- sondern generell auf die Bejahung einer heterogenen Geselltral widerspricht: Der Mensch
schaft. Generell stehen Privatwird zuerst geschaffen, im Ge-
schulen, insbesondere Konfessionsschulen wie die evangelikale
FES in der Kritik, unter dem Vorwand der Religionszugehörigkeit als Mittel zur sozialen Ausgrenzung missbraucht zu werden. Auf die Frage, warum die
FES so erfolgreich sind, verweisen die Betreiber auf die unpopuläre Bildungspolitik der Landesregierung. Vermutlich wurden die wichtigsten Gründe
nicht genannt: Schulgeld und
Religionszugehörigkeit als Ausschlusskriterien für das nicht erwünschtes Klientel sozial schwacher und Migrantenfamilien.
Perspektivwechsel: Würde die
Mehrheitsgesellschaft die Bildung des islamischen Pendants
wollen, die wie die FES bei der
Einschulung das entsprechende
Glaubensbekenntnis von den Eltern unterschreiben ließe und
für die die Evolutionstheorie
„nur ein Denkmodell“ ist? Vermutlich würden die meisten
mindestens den fehlenden Integrationswillen einer muslimischen Grundschule reklamieren.
Die „Expansion im Auftrag
Gottes“ darf als Wunsch nach
heiler Welt vor dem Hintergrund
von Flüchtlingskrise, Rechtsruck
und der Bildung von Parallelgesellschaften mit ihrem Verunsicherungspotential gesehen werden. REINER ENGLER, MÜLLHEIM
Ich bin die Thematik dieses Mal
absichtlich nicht so kontrovers
angegangen wie bei meinen letzten Aktionen. Dieses Mal geht es
mir darum, dass Menschen daran teilnehmen. Es ist eine partizipative Kunstinstallation, die
sich um die Big Data dreht. Also
darum, was Google, Facebook,
Whatsapp und so weiter in jeder
Sekunde tun. Nämlich unsere
Daten sammeln. Es geht also um
die Verknüpfung des Begriffes
Freiheit mit der digitalen Welt
und darum, zu sehen und zu verstehen, dass das ständige Datensammeln zur Vernichtung der
Privatsphäre und damit zur Vernichtung unserer Freiheit führt.
In Freiheit 2.0 gehen Sie diese
Thematik vielschichtig an. Es gibt
eine Self-Tracking-App für das
Smartphone und in Weil am
Rhein, wo der Kunstverein die
Zentrale der Aktion darstellt, sind
bunte Linien auf den Straßen
zu sehen und zahlreiche Geschäfte haben den Begriff Freiheit in
ihr Ladenschild eingearbeitet.
Ja, das Gebäudes des Kunstvereins Weil heißt bis Projektende
am 16. Oktober Büro der Freiheit
2.0. Hier laufen die Bewegungsprofile der Nutzer ein, die mit
der für das Projekt entwickelten
App daran teilnehmen. Da werden anonym und verschlüsselt
Florian Mehnert sprayt sein Farbband.
Daten generiert, um in Echtzeit
ein großes Bewegungsprofil zu
erstellen, das in künstlerischer
Form im Internet und im Büro
der Freiheit visualisiert. Von hier
aus werde ich in den nächsten
vier Wochen das Projekt steuern
und mit den Besuchern über das
Thema Freiheit in Zusammenhang mit der Big Data diskutieren. Zudem gibt Vorträge und
Diskussionen mit unterschiedlichen Referenten. Bei der temporären Umbenennung von 21 Geschäften im Dreiländereck, 14
davon in Weil, spreche ich von einer initiierten sozialen Revolte,
denn nur aus der Gesellschaft
heraus kann etwas gegen die Big
Data und ihre Geschäftsmodelle
unternommen werden. Die bunten Linien auf den Straßen stellen den normalerweise unsichtbaren Datenfluss dar, von dem
wir aber alle wissen.
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2.0 Die Kunstaktion
begleiten bis zum 15. Oktober Kolloquien zum Thema Big Data, Kontrolle und Freiheit in der Städtischen Galerie imWeiler Stapflehus.
Heute stehen zwischen 14 und 17
Uhr Vorträge und eine Diskussion
zum Thema Daten und Manipulation auf dem Programm. Am Freitag, 23. September, geht es ab 19
Uhr um Freiheits- und Kontrollverlust, eine Woche darauf geht es um
die Automobilindustrie und Big
Data. Das vollständige Programm
Was erhoffen Sie vom Projekt?
gibt es unter www.florianmehDas Ganze soll einen Bewusst- nert.de
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Katzen, Hexenzauber und Leichenkult: Das Naturhistorische Museum
SEITE 18
Basel zeigt Mumien.
18.September2016
Schmerzhafter Lernprozess
STANDPUNKT
CEFERIN IST NEUER UEFA-PRÄSIDENT
Der SC FREIBURG verliert beim 1. FC Köln unerwartet deutlich mit 0:3
0:3 (0:3) hat der SC Freiburg
am Freitagabend beim 1. FC
Köln verloren. Wer daraus
ableitet, die Freiburger hätten einen schlechten Auftritt abgeliefert, liegt falsch.
Der Sportclub bot ein engagiertes Spiel, musste jedoch in der ersten Halbzeit
individuellen Fehlern Tribut zollen.
E
MICHAEL DÖRFLER
Die Gesichtszüge von Christian
Streich versteinerten umso
mehr, je länger er das Zahlenwerk studierte. 65 Prozent Ballbesitz hatte die Mannschaft des
Freiburger Trainers in Köln, 82
Prozent aller gespielten Pässe
fanden den dafür ausgesuchten
Adressaten, acht Schüsse aufs
gegnerische Tor wurden abgegeben, ja selbst das Eckballverhältnis sprach mit 6:4 für die Gäste
aus dem Breisgau. Verloren haben sie trotzdem. Weil, wie es
Streich ausdrückte: „Wer seine
Chancen nicht nützt, der verliert
halt.“ So sei es nun mal im Fußball.
In der Tat sind viele der über
47 000 Besucher mit dem Eindruck nach Hause gegangen,
dass der Aufsteiger eine solide
Partie abgeliefert hat beim zwischenzeitlichen Tabellenführer.
Optisch, das ist gar nicht zu leugnen, waren die Freiburger sehr
präsent auf dem Müngersdorfer
Rasen. Der Wucht und Schnelligkeit, mit der die Kölner vor allem
in den ersten 45 Minuten agierten, hatte der Sportclub aber
nicht standgehalten – vor allem,
weil Caglar Söyüncü einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte.
Der junge Türke, unter der Woche noch von einem Katarrh geplagt, wurde seiner weithin
sichtbaren Nervosität nicht Herr
und lieferte bei den Gegentoren
zwei und drei von Bittencourt
Fassungslos am Spielfeldrand: Trainer Christian Streich.
(31.) und Modeste (43.) unfreiwillige Schützenhilfe. Zunächst ließ
er sich in einem Zweikampf von
Kölns Japaner Osako vorführen
und rutschte aus. Dann unterschätzte er die Wirkung eines
Einwurfs von Sörensen, der
prompt auf dem Kopf von Modeste landete und von dort den
direkten Weg ins Tor fand.
–
Keine Vorwürfe
an Söyüncü
–
Vorwürfe an den 20-Jährigen
gab’s aber keine. „Ich wollte ihn
langfristig aufbauen, ihm Zeit
zur Akklimatisierung geben.
Aufgrund der Verletztensituation muss er jetzt aber spielen,
weil auch Neuzugang Georg Niedermeier noch nicht fit für 90
Minuten ist“, erklärte der konsternierte Christian Streich. Für
den Lernprozess des Türken
dürfte das ein schmerzlicher,
gleichwohl auch wichtiger Auftritt gewesen sein. Oft werden
ihm solche Fehler wohl nicht
mehr passieren.
„Kein Vorwurf an ihn“, sagte
auch Kapitän Mike Frantz und
fügte an: „Wir sind eine Mannschaft und gewinnen und verlieren zusammen.“ Dass man die
Partie aber „derart“ verloren habe, wurmte auch Frantz. Über
weite Strecken des Spiels habe er
sein Team nicht unbedingt als
das schlechtere identifiziert.
Womit er nicht einmal unrecht hat. Gleichwohl muss man
auch relativieren. Der Sportclub
begann mit viel Selbstvertrauen
und versuchte mit eigenem Ballbesitz den Kölner Tatendrang etwas zu entschärfen.
Ein Vorhaben, das aber nicht
zur vollen Zufriedenheit ausfiel.
Grund: Das vertikale Spiel der
Hausherren war wesentlich
schneller und vor allem druckvoller als das der Freiburger. Und
dass Modeste nach einer Ecke
von Risse (29.) die Führung erzielte, traf die Freiburger ins
Mark. In bislang allen drei Bundesligapartien mussten die
Breisgauer somit der Führung
des Gegners hinterherrennen.
Mit der Führung im Rücken
ließen es die Kölner dann im
FOTO: AFP
zweiten Durchgang etwas ruhiger angehen – was dem Sportclub zumindest optisch entgegen kam. Niederlechner, der für
Söyüncü gekommene Petersen,
Grifo und Philipp konnten jedoch das Chancenplus für den
SC nicht mehr in Tore ummünzen.
Ein bisschen fehlte die Präzision, Glück im Übermaß war auch
keines vorhanden – und dann
parierte auch der nach Verletzung wieder ins Kölner Tor zurückgekehrte Timo Horn durchaus routiniert den einen oder anderen Ball. Kurzum: Es war für
die Freiburger zum Haare raufen.
Wie schon bei der skurrilen
1:2-Niederlage zum Auftakt bei
Hertha BSC Berlin musste der
Sportclub jetzt auch in Köln eine
Menge Lehrgeld zahlen. Beide
Partien wären wohl in der zweiten Liga von den Freiburgern gewonnen worden. Doch der Wind,
der in der Bundesliga durch den
Strafraum pfeift, ist ein anderer,
stärkerer. Daraus lernen ist jetzt
angesagt.
Es ist langweilig, wenn
Bären mit Mäusen raufen
s ist nicht gut,
die gleichen Bären
verehrte Bayübrig. Jahr für Jahr.
ern-Fans, wenn
Die wirtschaftlichen
euer Verein im
Unterschiede in EuSchongang gegen
ropa, hochpotente
den russischen VizeSponsoren, exorbimeister FK Rostov
tantes TV-Geld und
vom Don 5:0 gedie finanzielle VerTONI NACHBAR
winnt. Es ist nicht
teilungsarithmetik
witzig, liebe BVBzwischen Siegern
Anhänger, wenn euer Verein
und Verlierern hat die UnLegia Warschau mit 6:0 „vom
gleichgewichte im kontinenPlatz fegt“ – wie es im zeitgetalen Fußball ins Extrem genössischen Sportreporter-Jar- führt.
gon heißt. Es ist nicht cool,
Mit sehr leiser Stimme hat der
wenn – wieder Reporterneue gewählte Uefa-Präsident,
Sprech – Messi und der FC
Aleksandar Ceferin, versproBarcelona beim 7:0 gegen Cel- chen, für eine neue Balance
tic Glasgow mit den Schotten
in Europa zu kämpfen.
„Playstation spielen“.
Wer den aktuellen Spiegel liest,
Am allerwenigsten ist es ober- weiß, wie schwach der 48-jähcool, hier eine sozialistisch
rige Jurist aus Slowenien geinspirierte Argumentation ge- genüber den wirklichen Fußgen eine durchaus liberale Ent- ball-Mächtigen ist. Bayernwicklung im heutigen euroBoss Rummenigge erklärt
päischen Fußball zu führen.
dort, nach welcher Logik sein
Aber: Die Statistik des ersten
Verein mehr als hundert MilChampions-League-Spieltags
lionen jährlich allein aus der
der Saison 2016/17 präsentiert Champions League einnehdem frisch gewählten Uefamen muss, um gegen ein halPräsidenten Erschreckendes:
bes Dutzend vermeintlich
Der Gala-Wettbewerb des kon- noch reicherer Klubs zu betinentalen Verbandes liefert
stehen.
im Herbst zunehmend MatDieser Wettlauf zum Geld setzt
ches, die daherkommen, als
noch nicht zum Endspurt an.
würden Bären mit Mäusen
Ihn cool zu finden, wäre so
raufen. Wenn im Frühling die makaber wie sich bei diesem
Mäuse weg sind, bleiben stets Text nicht zu langweilen.
KURZ GEFASST
EISHOCKEY
EHC Freiburg verliert in Kaufbeuren
Der EHC Freiburg hat zum Saisonauftakt der DEL-2 mit 1:3
beim ESV Kaufbeuren verloren. Ohne den verletzten Dennis
Meyer und den aufgrund einer Strafe aus der vorigen Saison
gesperrten Marc Wittfoth gingen die „Wölfe“ dennoch im zweiten
Drittel dank eines Treffers von Steven Billich mit 1:0 im Allgäu
in Führung. Doch im Laufe des Schlussdrittels drehten die
Kaufbeurer auf, setzten die Freiburger unter Druck und drehten
das Spiel. Im ersten Heimspiel empfängt heute der EHC ab
DS
18.30 Uhr die Heilbronner Falken.
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Der Sonntag · 18. September 2016
Famose Sachsen in Hamburg
FUSSBALL
1. Bundesliga – 3. Spieltag
1. FC Köln - SC Freiburg
3:0
(3:0)
Tore: 1:0 Modeste (29.), 2:0 Bittencourt (31.), 3:0 Modeste (43.) – Zuschauer:
46 000
Bayern München - FC Ingolstadt
3:1
(1:1)
Bor. Dortmund - SV Darmstadt 98
6:0
(1:0)
Hamburger SV - RB Leipzig
0:4
(0:0)
1899 Hoffenheim - VfL Wolfsburg
0:0
(0:0)
Eintr. Frankfurt - Bayer Leverkusen
2:1
(0:0)
Tore: 0:1 Lezcano (8.), 1:1 Lewandowski (12.), 2:1 Alonso (50.), 3:1 Rafinha
(84.) – Zuschauer: 75 000
Tore: 1:0 Castro (7.), 2:0 Ramos (48.), 3:0 Pulisic (54.), 4:0 Castro (78.), 5:0 Rode
(84.), 6:0 Mor (88.) – Gelb-Rote-Karte: Niemeyer (57.) – Zuschauer: 80 000
Tore: 0:1 Forsberg (66.), 0:2 Werner (72.), 0:3 Werner (77.), 0:4 Selke (90+2.)
– Zuschauer: 52 000
Zuschauer: 23 000
Tore: 1:0 Meier (53.), 1:1 Chicharito (60.), 2:1 Fabian (79.) – Zuschauer: 45 000
Mönchengladbach - Werder Bremen
Sa. 18.30 Uhr
FC Augsburg - FSV Mainz 05
So. 15.30 Uhr
Hertha BSC Berlin - FC Schalke 04
So. 17.30 Uhr
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1.
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● 16.
● 17.
● 18.
Bayern München
RB Leipzig
1. FC Köln
Bor. Dortmund
Hertha BSC Berlin
Eintr. Frankfurt
VfL Wolfsburg
1899 Hoffenheim
Bayer Leverkusen
Mönchengladbach
FC Augsburg
SC Freiburg
SV Darmstadt 98
FSV Mainz 05
FC Ingolstadt
Hamburger SV
FC Schalke 04
Werder Bremen
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0:3
1:8
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● Champions League ● Champions League Qualifikation ● Europa League ● Relegation ● Abstieg
Spielplan/1. Liga
Spielplan/2. Liga
DIENSTAG, 20. SEPTEMBER
DIENSTAG, 20. SEPTEMBER
VfL Wolfsburg – Bor. Dortmund
FC Ingolstadt – Eintr. Frankfurt
SV Darmstadt 98 – 1899 Hoffenheim
SC Freiburg – Hamburger SV
VfB Stuttgart – Braunschweig
MITTWOCH, 21. SEPTEMBER
Bayern München – Hertha BSC Berlin
Bayer Leverkusen – FC Augsburg
FC Schalke 04 – 1. FC Köln
Werder Bremen – FSV Mainz 05
RB Leipzig – Mönchengladbach
1. FC Nürnberg – Greuther Fürth
SV Sandhausen – FC Heidenheim
Fort. Düsseldorf – VfL Bochum
MITTWOCH, 21. SEPTEMBER
Hannover 96 – Karlsruher SC
FC Kaiserslautern – Dynamo Dresden
Erzgebirge Aue – Arminia Bielefeld
Würzburger Kick. – Union Berlin
2. Bundesliga – 5. Spieltag
VfL Bochum - 1. FC Nürnberg
5:4
Greuther Fürth - Würzburger Kick.
0:3
TSV 1860 München - Union Berlin
1:2
Braunschweig - SV Sandhausen
2:1
FC Kaiserslautern - VfB Stuttgart
0:1
FC Heidenheim - Fort. Düsseldorf
So. 13.30 Uhr
Arminia Bielefeld - Hannover 96
So. 13.30 Uhr
Dynamo Dresden - Erzgebirge Aue
● Aufstieg ● /● Relegation ● Abstieg
RB Leipzig hat dem Hamburger SV den nächsten Dämpfer
verpasst und bleibt auch nach
drei Spieltagen ungeschlagen.
Die Sachsen gewannen ihr erstes
Auswärtsspiel in der Bundesliga
verdient mit 4:0.
Emil Forsberg verwandelte
nach 65 Minuten einen Foulelfmeter, Emil Orban (72.), Timo
Werner (77.) und Davie Selke
(90.+1) erhöhten. Mit nunmehr
sieben Punkten mischt Leipzig
im oberen Tabellen-Drittel mit.
Die Norddeutschen haben seit
sechs Partien keinen Aufsteiger
daheim mehr geschlagen und
liegen mit nur einem Zähler aus
drei Partien deutlich unter den
Erwartungen.
HSV-Trainer Labbadia stellte
erstmals den brasilianischen Zugang Douglas Santos auf der linken Verteidigerseite auf. Der 22Jährige bemühte sich, wirkte
aber noch unsicher. Kapitän Johan Djourou kehrte zurück ins
Team, bildete lange Zeit mit
Emir Spahic ein sicheres Abwehrduo, leistete sich aber vor
dem dritten Tor einen eklatanten Fehler.
Der HSV begann zwar offensiv
und kam vor 52 998 Zuschauern
im Volksparkstadion gut in die
Partie, gegen selbstbewusste
Gäste war es aber schwer. Coach
Ralph Hasenhüttl musste Lukas
Klostermann (Kreuzbandriss)
ersetzen. Bereits nach drei Minuten gab Yussuf Poulsen eine gute
Vorlage, doch Forsberg konnte
sie nicht nutzen. Nach einer Viertelstunde rettete der gebürtige
Leipziger René Adler nach einem
Kopfball von Bernardo.
RB stand gut in der Abwehr
und machte es dem HSV schwer,
in den Strafraum vorzudringen.
Sie versuchten es immer wieder
über die schnellen Flügelspieler,
Leipzig setzte auf seine Konterstärke.
Zu einer klaren Torchance kamen die Gastgeber erst in der 45.
Minute, als Aaron Hunt nach
Flanke von Filip Kostic frei vor
2:0
Karlsruher SC - FC St. Pauli
● 1. Braunschweig
● 2. Würzburger Kick.
● 3. FC Heidenheim
4. VfB Stuttgart
5. Union Berlin
6. Dynamo Dresden
7. VfL Bochum
8. Hannover 96
9. TSV 1860 München
10. Greuther Fürth
11. Fort. Düsseldorf
12. SV Sandhausen
13. Erzgebirge Aue
14. FC St. Pauli
15. Karlsruher SC
● 16. Arminia Bielefeld
● 17. 1. FC Nürnberg
● 18. FC Kaiserslautern
FUSSBALL-BUNDESLIGA : Der Aufsteiger verpasst Labbadia-Elf eine schwere Demütigung
Während Bayern München
und Borussia Dortmund
am 3. Spieltag der FußballBundesliga souveräne Siege
feierten, sorgte Aufsteiger
RB Leipzig in Hamburg für
einen Paukenschlag. Bayer
Leverkusen strauchelte erneut – diesmal in Frankfurt.
So. 13.30 Uhr
5
5
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4
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1:8
2
Wie haben wir das gemacht? RB-Trainer Ralph Hassenhüttl bejubelt
FOTO: DPA
den Leipziger Auswärtssieg in Hamburg.
Keeper Peter Gulácsi vergab.
Schiedsrichter Robert Kampka
(Mainz) zog sich bei seiner Bundesliga-Premiere den Unmut
der heimischen Anhänger, Spieler und Labbadia zu, weil er häufig unterbrach und die Gäste
mehrmals bevorzugte.
–
Berechtigter Elfmeter
–
Leipzig stellte sich mit zunehmender Spieldauer besser auf
das Flügelspiel der Hanseaten
ein. Gotoku Sakai (60.) versuchte
es mit einem Distanzschuss, der
aber über die Latte flog. Als Adler
den auf ihn zustürmenden Werner touchierte, gab es zu Recht
Strafstoß. Forsberg verwandelte
und gab nur Minuten später die
Freistoßvorlage für Orban, der
aus spitzem Winkel einköpfte.
Adler hatte keine Chance.
Labbadia wechselte den vom
FC Barcelona gekommenen Alen
Halilovic ein, doch bevor der
Techniker zum Zuge kommen
konnten, leistete sich Djourou
einen Fehlpass. Forsberg reagierte schnell und setzte Werner ein,
der zum 3:0 verwandelte. Dem
geschockten HSV gelang danach
gar nichts mehr. Das Tor von Selke war der unrühmliche Schlusspunkt.
Nur drei Tage nach der Enttäuschung in der Champions
FUSSBALL
Oberliga
1.
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FV Ravensburg
1. CfR Pforzheim
SC Freiburg II
FSV Bissingen
SSV Reutlingen
1. Göppinger SV
Offenburger FV
Bahlinger SC
FSV Hollenbach
SV Oberachern
Stuttg. Kick. II
Astoria Walldorf II
TSG Balingen
Karlsruher SC II
Neckarsulmer SU
SV Spielberg
SV Sandhausen II
Spvgg. Neckarelz
FUSSBALL
Verbandsliga
0:0
4:2
3:2
1:2
0:1
1:1
*
heute
heute
FSV Hollenbach - 1. Göppinger SV
SSV Reutlingen - SV Sandhausen II
Karlsruher SC II - Offenburger FV
SV Spielberg - Bahlinger SC
TSG Balingen - Stuttg. Kick. II
1. CfR Pforzheim - FV Ravensburg
SV Oberachern - FSV Bissingen
SC Freiburg II - Astoria Walldorf II
Neckarsulmer SU - Spvgg. Neckarelz
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16:7
19:7
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3
Landesliga
4:0
1:2
4:0
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heute
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FC 08 Villingen - Kehler FV
SC Pfullendorf - FC Denzlingen
SV Linx - SV Bühlertal
FC Auggen - SC Lahr
1. SV Mörsch - SV Kuppenheim
FC Bötzingen - Freiburger FC
Solvay Freiburg - FC Neustadt
FC Waldkirch - FC Bad Dürrheim
Rielasingen-Arl. - SV Stadelhofen
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Freiburger FC
FC Denzlingen
FC 08 Villingen
SV Linx
SV Endingen
Kehler FV
SV Kuppenheim
FC Auggen
SC Lahr
Rielasingen-Arl.
1. SV Mörsch
SV Stadelhofen
SV Bühlertal
FC Bad Dürrheim
FC Waldkirch
SC Pfullendorf
Solvay Freiburg
FC Bötzingen
FC Neustadt
League hat Bayer Leverkusen in
der Bundesliga einen weiteren
Rückschlag hinnehmen müssen.
Die Rheinländer verloren mit 1:2
bei Eintracht Frankfurt und haben mit drei Punkten aus drei
Spielen einen Fehlstart hingelegt.
Vor 43 000 Zuschauern brachte Torgarant Alex Meier (53. Minute) die Hessen zunächst mit
seinem zweiten Saisontor in
Führung, bevor Chicharito (60.)
die stärker werdende Werkself
für ihren Aufwand belohnte. Als
Bayer längst die bessere Mannschaft war, erzielte Offensivmann Marco Fabian (79.) das 2:1
für die Hausherren. Zum tragischen Helden wurde dann ausgerechnet Chicharito: Der Torschütze setzte kurz vor Schluss
(88.) einen Foulelfmeter an den
Pfosten.
Schon am Mittwoch war Leverkusen mit einem 2:2 gegen
ZSKA Moskau in der Königsklasse hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die Eintracht
hingegen hat nach dem Auftakterfolg gegen den FC Schalke 04
(1:0) bereits den zweiten Favoriten im eigenen Stadion besiegt
und früh in der Saison sechs
Punkte erspielt.
Den ersten Applaus des Tages
gab es schon vor dem Anpfiff:
Für den an Krebs erkrankten
Marco Russ, der seinen Vertrag
in Frankfurt bis 2019 verlängerte. Die Eintracht, die Trainer Niko
Kovac nach dem verlorenen Hessenderby gegen Darmstadt auf
drei Positionen umstellte, begann forsch und erspielte sich
erste Chancen.
In der Folge wurden die Rheinländer aber stärker und traten
präsenter auf. Trainer Roger
Schmidt hatte eine Woche nach
dessen Hattrick zunächst erneut
auf den finnischen Stürmer Joel
Pohjanpalo verzichtet und zudem Freistoß-Spezialist Hakan
Calhanoglu und Nationalspieler
Kevin Volland auf der Bank gelassen.
Die erste große Chance der
Gäste hatte Admir Mehmedi
nach sehenswerter Kombination
(25.) - sein Versuch strich knapp
am langen Eck vorbei. Im Gegenzug versuchte es Fabian (34.) für
die Hausherren mit einem Distanzschuss, zielte dabei aber etwas zu hoch. Kurz vor dem Ende
der ersten Halbzeit traf Eintracht-Stürmer Haris Seferovic
(44.) nach einer Hereingabe von
rechts nur das Außennetz. DPA
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Bezirksliga
SV Kirchzarten - Frbg.-St. Georg.
0:1
FC Erzingen - SV Jestetten
3:1
SV Weil - Lörrach-Bromb.
0:3
VfB Waldshut - FC Wittlingen
0:2
SF Elzach-Yach - FC Emmendingen
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Wasser/Kollm. - VfR Hausen
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FC Zell - FSV Rheinfelden
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FV Herbolzheim - SV Laufenburg
SV Au-Wittnau - FSV RW Stegen
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Lörrach-Bromb.
SV Au-Wittnau
FC Emmendingen
SV Kirchzarten
Frbg.-St. Georg.
SV Weil
Wasser/Kollm.
VfR Hausen
SF Elzach-Yach
FSV RW Stegen
FV Herbolzheim
FSV Rheinfelden
SC Wyhl
SV Laufenburg
Efringen-Kirch.
FC Zell
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FC Schönau - RW Weilheim
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SV Weil II - FC Wehr
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Brennet-Öflingen - VfR Bad Bellingen
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FC 08 Tiengen - SV Herten
heute
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Lörrach-Bromb. II - FC Wallbach
heute
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Wutöschingen - SV Buch
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FC Wehr
SV Weil II
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Lörrach-Bromb. II
FC Erzingen
FC Schönau
SV Buch
FC 08 Tiengen
FC Wallbach
SV Jestetten
Wutöschingen
RW Weilheim
VfR Bad Bellingen
Brennet-Öflingen
SV Herten
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10:7
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8:13
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7:13
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SPORT 17
Der Sonntag · 18. September 2016
Fußball durch Fußball
KURZ GEFASST
FUSSBALL
In der Oberliga findet der SC FREIBURG II wieder zu sich selbst zurück
Der SC Freiburg II mischt
nach dem Abstieg rundum
erneuert die Oberliga auf.
Hauptverantwortlich sind
vor allem zwei Akteure: Der
neue Trainer, Fußballphilosoph Christian Preußer
und ein Routinier, Rückkehrer Felix Roth.
SKANDAL
Schmidt stützt Beckenbauer
Der frühere DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt hat Franz
Beckenbauer wegen der umstrittenen 5,5-Millionen-EuroZahlung in Schutz genommen. „Franz Beckenbauer, der im
Zusammenhang mit der WM 2006 ganz hervorragende Leistungen erbracht hat, ist ausschließlich für seine werbliche
Tätigkeit für Oddset honoriert worden“, wird Schmidt in der
Bild-Zeitung zitiert. Anfang der Woche war bekannt geworden,
dass der damalige WM-OK-Chef Beckenbauer 5,5 Millionen
Euro aus den Geldern des Werbevertrages des DFB mit dem
nationalen WM-Förderer Oddset erhalten habe. Beckenbauer
sagte, er habe die WM ehrenamtlich organisiert.
DPA
JAKOB SCHÖNHAGEN
FORMEL 1
Gilt als der Anführer der SC-Freiburg-Bundesliga-Reserve: Heimkehrer Felix Roth.
hat die Antwort. Wenige kennen
den Jugend- und Amateurbereich so gut wie Dominik Wohlfahrt. Man erwischt den 1,90 Meter-Hünen auf dem Fahrrad.
Freitagabend, gleich ist Training,
dann werden sie wieder mächtig
hechten müssen, seine Lehrlinge. Wohlfahrt hält dem SC Freiburg seit über 15 Jahren die Stange, fast ebenso lang ist er als Torwart-Trainer tätig, derzeit bei der
U 19 und U 15. Jahrelang hütete er
selber das Tor der Amateure. Was
die Beständigkeit angeht, ist er
so etwas wie der Volker Finke der
Torwarttrainer. Ihm imponiert
der Saisonstart der Reserve. „Die
angedachte Mischung aus jungen Wilden und Erfahrenen
funktioniert“, findet der 38-jährige. Einer sticht dabei heraus. Der
Rückkehrer Felix Roth gibt dem
jungen Team Halt, dirigiert und
führt, auf und neben dem Platz.
„Felix macht das überragend“,
behauptet Wohlfahrt.
Ähnlich angetan von Roth ist
auch Neu-Trainer Christian
Preußer. „Er ist das Bindeglied
zum Team“, sagt der 32-jährige.
Der Vielgelobte selbst gibt sich
bescheidener. Felix Roth hat ei-
ne knackige Trainingswoche
hinter sich. Doch bei all dem
Spaß derzeit, beklagt er sich
nicht. „Meine Aufgabe gefällt
mir richtig gut“, berichtet der 28jährige. Die komplette Jugend
verbrachte er beim SC, schaffte
es später sogar auf einen Bundesligaeinsatz. Danach wechselte er für sechs Jahre nach Altach,
dem derzeitigen Tabellenzweiten Österreichs. Nachdem seine
Freundin im Sommer ihr Referendariat am Bodensee abgeschlossen hatte, stand schnell
fest, dass es zurück nach Freiburg geht. Hier soll Roth die Reserve mit seiner Erfahrung zurück in die Regionalliga führen.
Er erfüllt seine Aufgabe mit Bravour.
–
Das Fachwissen
sprudelt nur so
–
Auch für Christian Preußer hat
das Wochenende angefangen. Es
ist mal wieder vollgepackt: Gestern – Abschlusstraining, heute –
Heimspiel mit Vor- und Nachbereitung. Preußer klingt dennoch
entspannt, in sich ruhend, fokussiert. Wenn er über Fußball
FOTO: SCHÖN
spricht, sprudelt das Fachwissen.
Der Erfurter ist kein klassischer
Übungsleiter, sondern ein Fußball-Lehrer der neuen Generation. Den Erfolg würde er nie allein
auf Roth reduzieren. „Auch die
Jungen machen ihre Sache gut“,
freut sich Preußer und nennt
stellvertretend den 18-jährigen
Tim Probst, der beim Sieg gegen
Neckarelz seinen ersten Oberliga-Treffer markierte.
Preußer ist zufrieden. Hinter
ihm und seinem Team liegt endlich wieder eine volle Trainingswoche, die englischen Wochen
sindvorerst rum. „Jetzt wird man
sehen, wie wir Fußball spielen
wollen“, hofft Preußer. Er hat klare Vorstellungen. Für ihn formen
die Spieler das System, nicht das
System die Spieler. „Daher haben wir zwei Grundpfeiler“, sagt
der gebürtige Berliner. Ballbesitz
und frühes Verteidigen, lauten
die Grundsätze. Im Vordergrund
steht immer die Arbeit am Ball.
„Er lässt uns viel spielen, genau
das, was uns Spaß macht “, verrät
Torjäger Roth. Starre, statische
Übungen, das gäbe es unter
Preußer nie. Was zählt ist der
Sport: Fußball durch Fußball.
Teamchefs aufgeschlossen
Nach der Übernahme durch den neuen Besitzer Liberty Media
sind die Formel-1-Teamchefs für eine mögliche Teilhabe der
Rennställe an der Motorsport-Königsklasse aufgeschlossen.
„Es würde auf jeden Fall Sinn ergeben“, sagte Sebastian Vettels
früherer Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Der Vorschlag
klinge gut, meinte auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.
Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn bezeichnete es am
Freitag als „interessante Idee“, wenn sich für alle Rennställe
die Möglichkeit biete.
DPA
PARALYMPICS
Zeyen Fahnenträgerin
Die Rollstuhlbasketballerin Annika Zeyen ist die deutsche
Fahnenträgerin bei der Abschlussfeier der Paralympics in Rio
de Janeiro. Die 31-Jährige, die mit dem deutschen Team am
Freitag den USA im Finale unterlag und die Silbermedaille
holte, wird am Sonntagabend die deutsche Fahne ins legendäre
Maracanã-Stadion tragen.
DPA
EISHOCKEY
184 Strafminuten
in Krefeld
184 Strafminuten, darunter
sechs Spieldauerdisziplinarstrafen, sprachen die Schiedsrichter
nach der DEL-Begegnung zwischen den Krefeld Pinguinen
und den Adlern Mannheim zum
Auftakt in der Deutschen Eishockey Liga aus. Unmittelbar nach
Ende des Spiels – Krefeld siegte
mit 4:3 – waren die Spieler aufeinander losgegangen.
Die Krefelder Daniel Pietta,
Marcel Müller und Mike Mieszkowski sowie Garrett Festerling,
Daniel Richmond und David
Wolf auf der Gegenseite waren
die Hauptbeteiligten bei der
Boxeinlage.
DPA
FOTO: DPA
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79541 Lörrach-Brombach
79541 Lörrach-Brombach
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79541 Lörrach-Brombach
Lörracher Straße 8
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Pole-Position für den Deutschen beim FORMEL-1-RENNEN in Singapur
aus. Pascal Wehrlein verabschiedete sich dagegen als 20. erwartungsgemäß sehr früh.
Völlig zufrieden war Rosberg.
„Ich bin natürlich glücklich. Mit
Sicherheit war das eine meiner
top drei Runden“, resümierte er.
Die Pole hat sich in Singapur
sehr oft ausgezahlt: Sechsmal in
den vergangenen acht Jahren gewann der Pilot, der sich auch die
beste Ausgangslage sicherte.
„Der hat eine Wunderrunde hingezaubert“, lobte Mercedes-Teamaufsichtsrat Niki Lauda..
Angefressen war Vettel nach
seinem deprimierenden 22.
Rang. „Im Endeffekt ist es natürlich bitter, weil das Auto gut war.
Wie gut werde ich bis morgen
Abend nicht herausfinden“,
meinte der 29-Jährige, der von
einem schweren Schaden am
Querstabilisator berichtete. Dabei wollte der viermalige Weltmeister, der mit vier Erfolgen Rekordsieger im Stadtstaat ist, seine enttäuschende Saison mit der
Wiederholung seines Vorjahreserfolgs aufhübschen.
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„Zauberrunde“ von Rosberg
Mit einer Zauberrunde hat sich
Nico Rosberg die Pole Position
für sein Formel-1-Jubiläumsrennen in Singapur gesichert. Der
Mercedes-Pilot verwies mit einem Vorsprung von mehr als einer halben Sekunde Daniel Ricciardo im Red Bull auf den zweiten
Platz.
Für Rosbergs Teamrivalen Lewis Hamilton reichte es auf dem
5,065 Kilometer langen Kurs nur
zu Platz drei. Rosberg kann nach
seiner 29. Karriere-Pole voller
Zuversicht in seinen 200. Grand
Prix am Sonntag (14 Uhr) starten.
Im besten Fall kann der 31-Jährige sein Wochenende sogar mit
der Rückeroberung der WM-Führung von Hamilton krönen. Gerade mal zwei Punkte trennen
sie.
Gute Aussichten auf Punkte
hat auch Nico Hülkenberg. Der
Fahrer von Force India geht vom
achten Rang in den 15. Saisonlauf. Vorjahressieger Vettel
schied wegen eines Schadens an
seinem Ferrari überraschend bereits in der ersten K.o.-Runde Zuversichtlich: Rosberg.
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Jahrelang gehörte die Bundesliga-Reserve des SC Freiburg zum
Standardrepertoire der Regionalliga. Seit 2008 kickte die
Zweite in Deutschlands vierthöchster Spielklasse. Letztes Jahr
kam der Einbruch. Paradox: Gerade in dem Jahr, in dem die
Bundesligamannschaft die souveräne Rückkehr in die erste Liga
packte, hakte es im Paradebereich des Sportclubs, dem Nachwuchs. Am letzten Spieltag stieg
die Reserve ab, auch die U-19Bundesligamannschaft wurde
nur Neunter. Die Folgen: Aderlass, Umstrukturierung und
neuer Trainer. Mit Christian
Preußer holten die Verantwortlichen einen ehemaligen Drittliga-Trainer aus Erfurt. Die Zeichen standen auf Umbruch. Fast
zehn Jugendspieler wurden zu
den Amateuren beordert. Ein erfahrenes Trio, bestehend aus Felix Roth, Ivica Banovic und Matti
Langer, sollte den jungen Wilden
neue Sicherheit geben. Soweit
der Plan im August. Der Abstieg
als Chance zum Neuanfang.
Bis dato geht die Rechnung
auf. Der SC wirbelt durch die
Oberliga: Nach acht Spieltagen
stehen die SC-Amateure auf dem
zweiten Platz, knapp hinter Spitzenreiter Ravensburg. Lediglich
zwei Ausnahmen beflecken die
weiße Weste: Gegen Bissingen
setzte es eine 0:4-Klatsche. In Ravensburg standen die Zeichen
bis zur letzten Minute auf Unentschieden, erst dann kassiertendie Gäste die zweite Niederlage. Ansonsten dominiert die Reserve in der Oberliga, hat fünf
Mal zu Null gespielt und kann
mit einem Sieg am heutigen
Sonntag, 14 Uhr, gegen Astoria
Walldorf II die Tabellenführung
holen.
Worauf beruht der gute Saisonstart? Ein Gymnasiallehrer
Stuttgart klettert
Zwei Tage nach dem Rücktritt von Trainer Jos Luhukay hat
der VfB Stuttgart für Positiv-Schlagzeilen gesorgt. Die Schwaben
siegten am Samstag unter Interimstrainer Olaf Janßen im
Südwest-Klassiker beim 1. FC Kaiserslautern 1:0 (0:0) und
kletterten am fünften Spieltag mit nun neun Punkten auf
den vierten Tabellenplatz der zweiten Fußball-Bundesliga.
Spitzenreiter bleibt Eintracht Braunschweig nach dem 2:1
(0:0) gegen den SV Sandhausen.
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Der Sonntag
Kultur
Leckeres im Herrehus
Sternekoch Oliver Rausch (Foto) serviert im Spätsommer im „Herrehus“
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18.September2016
Ein aufgemotzter Toter
für den Weltmarkt
MUMIEN (2):
Das Rätsel des Basler „Inkakriegers“
Wer mit Kurator Gerhard Hotz oder das Kokatäschchen. Als „Indurch die Basler Mumien-Aus- kakrieger“ wurde die Mumie
stellung (siehe Haupttext) geht, jahrzehntelang präsentiert, bis
trifft einen Mann, den noch das einem Sammlungspfleger Zweikleinste Detail, der neueste Er- fel kamen und er die Mumie
kenntnisgewinn begeistert und röntgen ließ. Die Sensation war
dessen Liebe offenbar allen Ob- keine kleine, denn die Mediziner
jekten gilt. Und doch sagt er in identifizierten die Leiche als die
der hinteren Ecke des Südameri- einer Frau. Später hinzugezogeka-Raumes: „Jetzt kommt der ne Textilexperten waren sich
Star“. Er bleibt stehen bei einer dann bald einig: Hemd und
vielleicht einen Meter hohen, Schmuck sind nichts als inszekompakten Mumienfigur, üppig nierte Folklore, die im damals
geschmückt und im typischen munteren Mumienhandel einen
Gewand eines
besseren Preis
Inkakriegers.
versprach.
Was Hotz beDoch Hotz
geistert, ist albestand in der
lerdings weniVorbereitung
ger die Figur als
der Ausstelvielmehr ihre
lung darauf,
Geschichte. Die
alle Mumien
Geschichte einoch einmal
ner Fälschung
zu
untersuund ihrer Aufchen und zu
deckung.
scannen. Und,
1921 erwarb
siehe da, die
das Basler Völals Krieger verkerkundemukleidete Frau
seum, das heuentpuppte
te zum Musesich tatsächum der Kultulich als etwa
ren
gehört, Der Basler Inkakrieger entpuppte achtjähriger
eine Mumie, sich erst als Frau, nun aber als
Knabe, der an
die von der Knabe – und birgt weiter Rätsel.
einem Tumor
Südküste Pelitt. Die Unterrus, aus dem 15. oder 16. Jahrhun- suchung der in mehreren
dert nach Christus stammen Schichten umhüllten Mumie besollte. Die kompakte Form des stätigte allerdings das Alter, etwa
sogenannten Mumienbündels von 1580 datiere die mittlere
ist typisch für die Fundregion: Schicht, so Hotz. Noch etwas förDie Toten wurden in Hockstel- derten er und sein Team zutage:
lung, die rechte Hand auf dem Eine Rippe des Knaben ist durchHerzen, den linken Arm um die schnitten. Ein neues Rätsel, desKnie geschlungen, präpariert. sen Lösung die Leiche bisher
Das Wollhemd mit Schachbrett- noch nicht preisgab.
muster, in das die Mumie gekleiWie an anderen Stellen der
det ist, machte sie als Krieger Ausstellung kann der Besucher
identifizierbar: ein Sperrwerfer auch hier Schicht für Schicht die
im Rang eines Ofiiziers, darauf Mumie an einem Bildschirm
deutet der Muschelschmuck selbst untersuchen und sich verRAZ
ebenso hin wie die Federbänder tiefend informieren.
NEUE TONTRÄGER
KATHARINA MASCHMEYER QUARTET
Sakrileg im Geiste Coltranes
H
ut ab vor dem, der sich
was traut, und wenn’s
dann auch noch passt,
Chapeau! Ein Tribute an John
Coltranes „A Love Supreme“ im
Cover von John McLaughlins
„The Inner Mounting Flame“:
Coltranes legendäres Werk
durch den Jazz-Rock-Wolf zu
drehen, ist für die Jazzpolizei
ein Sakrileg. Einem Donnerhall
gleich eröffnet die brötzende
Stromgitarre Nils Pollheides
den Reigen. Mit sattem Overdrive spielt er die mantraartige
Hookline von „Acknowledgement“ während Katharina
Maschmeyer am Tenorsax melodische Bögen fließen lässt.
Zum Ende hin leiten zarte, wie
Nebelschwaden im Morgenlicht dahinziehende Keyboardsounds und die tiefen, brubbeligen Klänge der Bassklarinette
kontrastreich und emotionsgeladen über zu „Resolution“, das
mit druckvollen Beats des
Schlagzeugers Jens Otto vorantreibt. Bei der Bearbeitung ging
es dem Quartett, das mit dem
Perkussionisten Nippi Noya
zum Quintet heranwächst, um
das Zusammenspiel und die
Freisetzung von Energie.
„Psalm“ beginnt mit der akustischen Gitarre von Nils Pollheide, die mit Sitar-ähnlichem
Sound eine flirrende, schwülheiße Stimmung erzeugt.
Maschmeyer nimmt diese mit
der Bassklarinette auf, und Percussion, Schlagzeug und Bass
kreieren einen tranceartig federnden Groove. Pollheide, dessen Spiel hörbar von McLaughlin und Santana beeinflusst ist,
darf sich in der hymnengleichen Pharoah-Sanders-Nummer „The Creator Has A Masterplan“, richtig austoben. Die Eigenkompositionen „Universal
Tone“ und „My Zen For You“
komplettieren das Album stimANDREAS COLLET
mig.
> KATHARINA MASCHMEYER
QUARTET with Nippy Noya „A
Love Supreme/Universal Tone“
(Neuklang). LIVE am 23. September im Jazztone Lörrach
Menschliche Mumien galten der Medizin lange als Schutz- und Kraftquelle.
FOTO: GREGOR BRÄNDLI (ZVG)
Was vom Leben übrig bleibt
MUMIEN (1):
Das Naturhistorische Museum Basel widmet sich dem Tod in Natur und Kult
40 Millionen Jahre alte Frösche, manipulierte Moorleichen, ägyptische Katzen
und Krokodile, Hexenzauber und Leichenkult: Das
Naturhistorische Museum
Basel zeigt Mumien – konzentriert sich aber vor allem
auf deren Entstehung.
RENÉ ZIPPERLEN
Wie wurmstichiges Holz ragen
die dürren Beine aus dem Kleid,
dem Baby im Arm seiner Mutter
mag man kaum ins Gesicht sehen. Steinböcke liegen grazil und
wie im Flug verendet in Vitrinen,
ein Jahrmillionen alter Frosch
glotzt frisch vom Tisch, Schädel
mit aufgerissenen Mündern blicken dich an. Mumifizierte Leichen schlagen bis heute in Bann,
erzählen viel über Natur und
Kultur und behalten doch viele
Rätsel für sich. Nun gastiert die
Wanderausstellung der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim in
Basel. Allerdings haben die Kuratoren des Naturhistorischen
Museums aus 100 Mumien 60
ausgewählt, viele eigene ergänzt,
und die Schau völlig neu konzipiert und inszeniert.
Die wohl am besten erforschte
Mumie weltweit hat einen eigenen Raum bekommen, kalt wie
ein pathologisches Labor, ist
aber abwesend: Die Gletscherleiche Ötzi reist nicht mehr. In Basel liegt ihr hochaufgelöstes Abbild auf einem interaktiven Seziertisch, dessen Touchscreen
weit über das hinausgeht, was
das Naturhistorische Museum
bisher an Vertiefungsmöglichkeiten geboten hat.
Überhaupt schafft es die Ausstellung, auch bei den morbidesten Objekten keinen Schreckensvoyeurismus zu bedienen. So haben der Paläontologe Loïc Costeur und der Anthropologe
Gerhard Hotz auch den Schwerpunkt verschoben: von der kulturellen Bedeutung auf die Entstehung der Mumien durch Er-
frieren, Austrocknung, Einbettung
oder
menschliche
Eingriffe. Gerade bei den Menschenleichen kommt der kulturelle Kontext aber nicht zu kurz.
Die Schau ist inszenatorisch
auf sehr hohem Niveau. Das beginnt mit dem ersten Raum, der
neben dem Abguss des berühmten Mammutbabys aus Sibirien
Funde aus den Schweizer Alpen
zeigt. Steinböcke und Gemsen,
die in Gletschergebieten zu Tode
stürzten und von Eis und Kälte
konserviert wurden. Sie zeugen
ganz unterschiedlich auch vom
Klimawandel. Eine 200 Jahre alte
Gems etwa wurde in einer Höhe
gefunden, in der die Tiere heute
nicht mehr leben, und der heutige Rückzug der Gletscher gibt
immer wieder neue Funde frei.
Wie gut die Ausstellung Anschaulichkeit und Wissenschaftlichkeit verbindet, zeigt etwa das
Beispiel einer 20 Millionen Jahre
alten Echse, bei der Haut und Teile von Organen noch immer
erhalten sind. Aus
mehr als 1000
Querschnittaufnahmen
eines
Computertomographen haben die Basler
ein stark vergrößertes 3-DBild in 150 Teilen erzeugt, das die Besucher
zu
Hobbyradiologen
macht.
–
Besucher können
selbst forschen
–
Viele Tiere wurden durch Austrocknung konserviert, zu sehen
sind neben einer Streifenhyäne
aus Jordanien und einem 40 Millionen Jahre alten Frosch auch
Zu Tode gestürzter
Steinbock, gefunden
in 3000 Meter Höhe
im Wallis, mumifiziert durch Erfrieren
im Gletschereis.
zahlreiche heimische Tiere wie
Katzen – Hörstationen erzählen
eine poetische Rekonstruktion
ihres Schicksals. Anderes erzählt
eine 500 Jahre alte Katze aus
dem schwäbischen Bietigheim,
die 2000 im Zwischenboden
über der Wohnstube eines katholischen Pfarrers mit weiteren
Katzen gefunden wurde. Man
vermutet, dass es sich um einen
Schutzbann für den Pfarrer gehandelt hat, der womöglich in einem Hexenprozess aktiv war.
Menschliche Mumien galten
der Medizin lange als Schutzund Kraftquelle: Gebärenden
legte man Streifen von Mumienhaut auf den Bauch, und noch
bis Anfang des 20. Jahrhunderts
gab es Mumienpulver in Apotheken zu kaufen.
Die Präsentation verstorbener
Menschen ist nicht immer etwas
für empfindsame Gemüter. Das
beginnt bei den 2000 Jahre alten
Moorleichen von Weerdinge. Das Moor zerstört Knochen und Organe und hinterlässt nur noch Hautschläuche, Haare und
Teile der Organe. Erst
in den 70er Jahren entdeckten Forscher, dass beide Leichen männlich sind. Einer
fehlen Teile der Genitalien und der Brust,
auch die Lage des
eng umschlungenen Männerpaars
wurde verändert –
weil Homosexualität 1904 als nicht
präsentabel galt?
So
berührend
wie gruselig ist der
Anblick der zum
Todeszeitpunkt
26-jährigen
Terézia Borsodi
aus Ungarn,
die mit ihrem Baby
bestattet
und 1994
in einer
Krypta mit 300 weiteren Särgen
gefunden wurde. Sie starb 1794
im Kindbett, ihr Baby kam per
Kaiserschnitt auf die Welt. Hotz
betont, nicht nur die Tragik der
Toten zeigen zu wollen, sondern
den historischen Kontext, in diesem Falle etwa die damalige Kindersterblichkeit.
Wichtigster Fund aus Basler
Sicht ist die 1945 bei Renovierungsarbeiten
ausgegrabene
Mumie aus der Barfüsserkirche
– gestorben offenbar an einer
Quecksilbersulfatvergiftung, infolge einer Syphilis-Therapie.
Neue Untersuchungen gaben
den Forschern ein Rätsel auf:
Kleidung und Sargdeckel sind
200 Jahre jünger als die Leiche.
Offenbar wurde sie Mitte des 18.
Jahrhunderts ein zweites Mal bestattet, als im selben Grabschacht neue Särge eingesetzt
wurden. Zusammen mit einem
Basler Bürgerforschungsprojekt
will Hotz nun mehr über die
weibliche Leiche herausfinden.
Weitere Mumien stammen
aus Südamerika (siehe kleinen
Text links) und natürlich aus
Ägypten. Ein großer Tisch zeigt
detailliert den Weg der Mumifizierung – stets mit Bezug auf die
rituellen Hintergründe. So erfährt der Besucher auch, dass die
Erhaltungskunst erst entstand,
als reiche Ägypter ihren Toten
Grabkammern bauten – dort
herrschte ein anderes Klima als
bei den sonst üblichen Sandbestattungen in der Wüste. Damit
die Leichen dennoch erhalten
blieben, mussten komplexe Methoden der Mumifizierung entwickelt werden. Und man erfährt
von einem blühenden Wirtschaftszweig der Nil-Antike:
Rund 70 Millionen Tiermumien
sind wohl hergestellt worden, in
Basel zu sehen sind Katzen, Sperlinge, Krokodilbabys, Frösche
oder auch ein Ibis.
> MUMIEN „Rätsel der Zeit“. Naturhistorisches Museum Basel, Augustinergasse 2, Dienstag bis
Sonntag, 10 bis 17 Uhr (bis 30.
April 2017). www.mumien.ch
KULTUR IN DER REGION 19
Der Sonntag · 18. September 2016
Freiheit der Berge
ZUR PERSON
JOSEPH-SAMUEL FARINET (1845-1880) aus dem Aostatal gilt
Ein Falschmünzer als Tell der Neuzeit? „ FARINET oder Das falsche Geld“ am Theater Basel
Dem legendären Walliser
Falschmünzer Farinet widmet das Theater Basel seine
zweite Uraufführung. Reto
Finger hat den Roman von
Charles Ferdinand Ramuz
bearbeitet – lässt aber die
spannenden Fragen etwas
in der Luft hängen.
manchen als ein Robin Hood der Schweiz. Im Unterwallis
prägte er viele Jahre mit unfassbarem Erfolg falsche Münzen,
vor allem 20-Rappen-Stücke. Zeitweise sollen ein Drittel aller
Münzen „Farinets“ gewesen sein. Offenbar traute die ländliche
Bevölkerung diesem Geld mehr als dem krisenanfälligen
Papiergeld der Kantonalbank und unterstützte Farinet lange.
Erst auf heftiges Betreiben Berns wurde Farinet gejagt und
in der Salentze-Schlucht gestellt. Ob er dort durch einen Sturz
oder einen Schuss umkam, blieb ungeklärt. Die Walliser
Kantonalbank gab 1998 eine Gedenkmedaille heraus. Der
RAZ
„Farinet“ hatte einen legalen Wert von zehn Franken.
KURZ GEFASST
RENÉ ZIPPERLEN
Diesem Mann steht sogar der
Mond bei, wenn es ihm bei der
Flucht hilft. Joseph-Samuel Farinet hätte in der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts der neue
Tell werden können. Sohn einer
Schmuggler- und Wildererlegende aus dem Aostatal, größter
Falschmünzer der Schweiz (siehe
Kasten rechts). Hunderttausende, meist kleine Münzen muss er
geprägt haben. Nicht, um Reichtum anzuhäufen, er verschenkt
das Geld, das zur Zweitwährung
wird. Den Berglern im Wallis, wohin der Outlaw flüchtet, gefällt
das: Sie trauen der spekulationsanfälligen Papierwährung der
Kantonalbank nicht über den
Weg, und vom verhassten Bern
und seinen Gesetzen wollen sie
unbehelligt leben.
Farinet wird von der Bevölkerung unterstützt, von der örtlichen Polizei nur halbherzig gejagt, und die Landjäger aus Sion
sind auf verlorenem Posten. Sie
hängen in Basel denn auch zappelnd und kreischend in den Seilen, während die Dörfler zum
neuen Rütli-Schwur zusammenstehen und auf ihren Helden anstoßen. Zu stilisierter Älpler-Musik (Albrecht Dornauer) und
manchem Jodeljuiz quillt der
Nebel aus der talabwärts geneigten Holzhütte, die Jessica Rockstroh ebenso entworfen hat wie
die leicht schiefen Trachten-,
Landjäger- und Bauernkluften.
Reto Finger hat im Auftrag des
Basler Theaters aus Charles Ferdinand Ramuz’ Romanvorlage
einen geradlinigen Theater-
ARCHITEKTUR
Bergbauern im Nebel, der Erlöser steht schon vor der Tür – noch verehren sie ihn.
abend gemacht, der einsetzt, als
Farinet nach drei Jahren mithilfe
seiner Joséphine aus dem Gefängnis flüchten konnte. Sein
Rebellenleben hat da schon einen Wendepunkt erreicht: Farinet soll aufgeben, seine Reststrafe absitzen und fortan friedlich
und frei leben. Für das unmoralische Angebot steht Gemeinderat Romailler, der auch bereit
scheint, seine Tochter in den
Deal hineinzugeben. Martin Hug
spielt ihn, wie auch den Bauern
Charrat und einen Landjäger,
mit schrulliger Freude am Komischen.
Nicola Mastroberardino verleiht seinem Farinet dagegen
mal wildwüchsige, mal erlöserhafte Züge. So predigt er der im
kargen Leben geübten Dorfgemeinschaft schon fast parodistisch von der Selbstbestimmung: „Du willst liegen bleiben,
bleib liegen. Du willst aufstehen,
steh auf.“ Als Mischung aus Freiheitsprophet und Freibeuter ist
er nie wirklich Teil der Dorfgemeinschaft, und die Rebellion
bleibt aus. Noch schirmen ihn
die treu ergebenen Bergler ab.
Doch spätestens, als sie erkennen müssen, dass sein Geld
nichts mehr wert ist, drehen sich
die Verhältnisse. Der Goldstaub
hängt Farinet nur noch wie
Dreck aus den Berghöhlen an
Hemd und Hose, sein Freiheitsversprechen hat sich erledigt. Er
bleibt Außenseiter. Auch in Sachen Liebe. Die herrlich schwüle
Szene, wenn Farinet mit steifem
Hasen in der Hand Romaillers
Tochter Therèse fast verführt,
wird dank der hinreißend grotesk dahinschmelzenden Leonie
Merlin Young zum komödiantischen Höhepunkt. Liebesdinge
sind Farinets Kernkompetenz
nicht. Allerdings bleibt auch seine Zerrissenheit zwischen der
Freiheit des Outlaws und dem
kleinen privaten Glück dramaturgisch eher eine Behauptung.
In der Heldenpose droht Fingers
Farinet etwas zu erstarren.
Wirkliche Tiefe bekommt dagegen die tragische weibliche
Hauptfigur. Dass Farinet am Ende wie der Rote Korsar an seiner
Leiter in der Schlucht hängt und
seine Jäger verhöhnt, geschenkt.
Die larmoyant-schicksalsergebe-
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Farinets Geliebte Joséphine zur
emotional bewegendsten Figur
zu machen. Das beginnt mit den
Erniedrigungen im Verhör
durch die zuvor von den Bauern
verseckelten Landjägern. Wie
sich Störmer schier in Angst auflöst, um am Ende in stolzer Verzweiflung die Polizei zu verhöhnen, das geht unter die Haut.
Doch Joséphine ist nur so stark
wie ihre Beziehung zu Farinet.
Und am Ende ist sie es, die einer
Utopie alles opfert, um wie eine
Hündin aus dem Dorf vertrieben
zu werden. Eine starke Szene.
Dass die großen Fragen der Farinet-Legende, Fragen nach
Recht und Gerechtigkeit, der Rolle des Geldes für die Gemeinschaft, nur angerissen werden,
verhindert einen Theaterabend,
der mehr als nur gern erzählt.
DAS KREUZWORTRÄTSEL präsentiert
Teilstrecke
Ersatzanspruch e. Radrennens
Vals. Er hat aber auch das Kunsthaus Bregenz und das Kolumba
Kunstmuseum in Köln entworfen. Aktuell arbeitet er auch
an der Erweiterung des Los
Der Stararchitekt Peter ZumAngeles County Museums of
thor hat sich gegen elf Kollegen Art in den USA. Beyeler-Dirkedurchgesetzt und wird den Ertor Sam Keller freut sich bereits
weiterungsbau der Fondation
auf ein „Bauwerk von hervorBeyeler in Riehen
ragender Qualität“.
bauen. Der in
Kosten soll der priGraubünden levat finanzierte Bau
bende Pritzker80 Millionen FranPreisträger wurde
ken. Dafür und für
1943 in Basel geden Betrieb liegen
boren. Internatioder Fondation benal und einem
reits Schenkungsbreiten Publikum
zusagen von Stifbekannt wurde
tungen über 50
Zumthor mit der
Millionen Franken
DS
Felsentherme
vor.
Peter Zumthor baut
Beyeler-Erweiterung
Liebe: Die harmonischen
Schwingungen setzen sich
noch eine Weile fort. Beruf:
Man ist beeindruckt von Ihrem Elan und
Durchsetzungswillen. Allgemein: Bewahren Sie sich Ihre innere Ruhe und Gelassenheit.
WAAGE
Liebe: Vertrauen Sie bei wichtigen Entschlüssen ruhig Ihrer
Intuition. Beruf: Sie sollten Ihren Standpunkt mit allem Nachdruck
vertreten. Allgemein: Ein Hobby könnte
eine zusätzliche Geldquelle werden.
SKORPION
Liebe: Sie sind bereit, sich der
Liebe mit Haut und Haaren
hinzugeben. Beruf: Nun können Sie ab und an eine kleine Arbeitspause einlegen. Allgemein: Ein Kurswechsel
tut Not? Greifen Sie neue Ideen auf.
SCHÜTZE
Liebe: Es lohnt sich, eine spontane Bemerkung genauer zu
hinterfragen. Beruf: Schalten
Sie Ihr hohes Arbeitstempo jetzt ein wenig zurück. Allgemein: Bei Vertragsabschlüssen kommt es auf die Details an.
STEINBOCK
Liebe: Der Gedanke an Ihren
Schatz versetzt Sie stets in
Hochstimmung. Beruf: Lassen
Sie sich von der Meinung anderer nicht
verunsichern. Allgemein: Sie haben
Grundsätze, von denen Sie nicht abweichen.
WASSERMANN
Liebe: Glückshormone versetzen Ihnen unerwartet einen
Gute-Laune-Kick. Beruf: Die
Kollegen sind hilfsbereit. Können Sie sich
revanchieren? Allgemein: Eine Machtposition unter keinen Umständen ausnutzen.
FISCHE
Liebe: Sie übertreiben in einer
Sache, die Folge ist unnötiger
Streit. Beruf: Kritische Zurückhaltung ist vorläufig die beste Pannenhilfe. Allgemein: Für vorausgegangene Mühen ernten Sie nun den Erfolg.
20 KULTUR IN DER REGION
Der Sonntag · 18. September 2016
Heimliche Herrscher
Komm mit ins Paradies
Interaktives Schauspiel als SCHNITZELJAGD durch Basel
In den Apfel beißen, den die
Schlange (im Hintergrund) bereitstellt? Dass das nicht gut ausgeht,
weiss man eigentlich besser.
Falle! – und nachdem die Schlange mit schmeichelnden Worten
versucht, mehr über die Teilnehmer herauszufinden, müssen
diese sich schließlich beeilen
und aus dem Traumland fliehen.
Denn Adam, Hacker und Untergrundkämpfer, braucht Hilfe bei
seiner Mission.
Schauplatz der Schnitzeljagd
ist die Stadtbasler Industrie- und
Gewerbezone Lysbüchel, die vor
GrundKurs
GrundKurs
GrundKurs
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Erwachsene
Erwachsene
Erwachsene
Erwachsene
SO
MO
DI
MI
20.05
19.20
21.05
19.20
Im TURM zu Basel: Grotesker ist nur die Realität
Theresia Walser erhebt
nicht den Anspruch, die
vielfach verschlungenen
Algorithmen der internationalen Finanzwelt durchschaut zu haben. Ihr Stück
„Im Turm zu Basel“ spielt
stattdessen die grotesken
Trümpfe aus, die einem System ganz automatisch anhaften, das niemand ganz
Ein echter Mensch? Nein, Hacker Adam kommt lediglich in Form seines versteht, aber auch nieAvatars der Gruppe zur Hilfe, behauptet er zumindest. .
FOTOS: PRO mand verstehen soll.
einem großen städtebaulichen
Umbruch steht, in zwei Jahren
müssen die großen und kleinen
Betriebe einer Bebauung weichen. Derzeit ist sie aber die ideale Kulisse, um zwischen überwachsenen Eisenbahnschienen,
in alten Treppenhäusern und
verstaubten Werkstätten nach
Hinweisen zu suchen. Anwohner
und Spaziergänger werden kurzerhand ins Spiel mit eingebunden, als vermeintliche Zombies.
Wer dabei mehr Spaß hat, lässt
sich schwer sagen, ins Lachen
kommen jedenfalls sowohl die
Teilnehmer als auch die unfreiwilligen Zuschauer.
„Nimmerland“ ist die zweite
Episode des Jubiläumsstücks der
Theater Falle, die damit ihr 30jähriges Bestehen feiert. Das legendäre Jugendtheater schlägt
Brücken zwischen Jung und Alt,
Stadt und Land, Kunst und Pädagogik. Mit diesem opulent produzierten Zyklus wird nun bis
2018 die Vertreibung des Menschen aus dem Paradies behandelt. Dabei hat jede Episode einen anderen Autor und entsprechend auch einen anderen
schauspielerischen und medialen Zugang. Rund eine Million
Franken lassen sich die Theaterleute um die Gründerin und
künstlerische Leiterin Ruth Widmer dieses Projekt kosten. Nach
nur zwei Spieltagen fällt das Fazit positiv aus: 80 Prozent der
Karten sind bereits verkauft.
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
GrundKurs Jugend
GrundKurs Jugend
GrundKurs Jugend
MO 17.30 Uhr
MI 17.30 Uhr
SA 16.15 Uhr
DiscoFox 1
BoogieWoogie 1
Salsa 1
TangoArgentino 1
LindyHop 1
HipHop Erwachsene
SO
MI
SA
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SA
SA
Zumba
Zumba
MO
DI und DO
15.15
21.05
18.00
15.15
18.00
16.30
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Uhr
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Uhr
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18.9.
19.9.
20.9.
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20.11.16
21.11.16
15.11.16
16.11.16
10.10. 12.10. 15.10. -
12.12.16
14.12.16
17.12.16
18.9. - 20.11.16
21.9. - 16.11.16
17.9. - 19.11.16
18.9. - 20.11.16
17.9. - 19.11.16
fortlaufend
18.45 Uhr und 20.00 Uhr
fortlaufend
18.00 Uhr
67 verschiedene Kurse im Programm
Der Biss in einen Apfel reicht,
um ins Nimmerland einzutauchen, besiedelt von fabelhaften
Wesen, aber auch von Zombies.
Raus aus diesem (Alb)Traumland kommt man nur als Team
und mithilfe eines abenteuerlustigen Hackers. Das interaktive
Schauspiel der Basler Theater
Falle bietet 100 Minuten Schnitzeljagd, Lachmuskelkater inklusive.
Der Start ist noch etwas zögerlich, werden die Gruppen doch
bunt zusammengemischt – fürs
Kennenlernen bleibt gar nicht
viel Zeit. Die gruselige Atmosphäre in der Zollhalle, in der das
Abenteuer beginnt, schweißt
aber zusammen. Dass der Biss in
den bereitgelegten Apfel Folgen
haben wird, ist auch den weniger
bibelvertrauten
Teilnehmern
gleich klar, dennoch siegt die
Neugier und das Abenteuer
kann beginnen. Dieses führt ins
Nimmerland, wo Tinkerbell mit
Süßigkeiten und Seifenblasen
bereits wartet – Achtung, eine
Autoren der medial inszenierten Episode sind Miro Widmer
und Philippe Graff, beide seit
Jahren mit der Theater Falle verbunden. ’Während der Plot –
Adams Geschichte – schnell gefunden war, hat die Ausarbeitung schließlich rund sieben
Monate gedauert, wie Widmer
erzählt. Denn natürlich sollten
die Rätsel bei der Schnitzeljagd
knifflig sein, sollen dabei aber
auch von medial weniger affinen
Teilnehmern gelöst werden können.
Der große Aufwand wird dabei
von den Schnitzeljagdteilnehmern kaum bemerkt. So ist eine
Station in einem Computerspielezimmer, das nach drei Minuten wieder verlassen wird. „Der
Aufbau hat aber drei Tage gedauert“, sagt Graff. Auch die Betreuung der Teilnehmer ist luxuriös:
Auf fünf Teilnehmer kommen
zehn Schauspieler, die sie bespaßen und ihnen helfen. Dennoch:
Versteckte Schlüssel und Disketten muss jede Gruppe selbst finden, um nach fast zwei Stunden
herauszufinden, was Snake (die
Schlange) wirklich im Schilde
führt. MARTINA PROPRENTER
> NIMMERLAND
noch bis zum
19. Oktober, wegen der großen
Nachfrage sind weitere Vorstellungen für 2017 geplant. Informationen und Tickets gibt es auf
der Homepage www.theaterfalle.ch
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Fast alles spielt sich im Vorfeld
eines Dinners ab, zu dem sich
seit Jahrzehnten alle zwei Monate tatsächlich die wichtigsten
Banker der Welt in der „Bank für
Internationalen Zahlungsausgleich“ (BIZ) beim Basler Bahnhof SBB treffen. Schon dieser
Umstand hat den Hang zum Absurden. Die äußerliche Unscheinbarkeit des oberirdisch 19stöckigen Hochhauses aus den
1970er-Jahren tut ein Übriges,
und so absichtslos offen, wie unter Walsers Bühnenfiguren, wird
hier zwischen Suppe und Dessert vermutlich nicht selten gesprochen. Viele der Walser-Sätze
glaubt man schon irgendwo gehört zu haben, so etwa, wenn der
Finanzweltpapst Mr. Greeper
(Thomas Reisinger) sich in herablassender Jovialität äußert:
„Demokratie ist Sandkasten für
die Armen im Geiste. Die dürfen
ruhig mitreden, wo es um nichts
geht.“ Auch habe er nichts gegen
die Staatsform, in der das Volk
bestimmt, „aber zwei und zwei
sind vier, ob man will oder nicht“.
Weil Menschen mit solchen
Erkenntnissen selbstredend niemand finanzökonomisch das
Wasser reichen kann, bleiben sie
unter sich und in ihrem Turm. In
den Bau kann von außen niemand hineinsehen, aus ihm heraus fließt keine Information.
Ausgenommen sind nur Greepers regelmäßige Erklärungen,
die er nach den Treffen „an die
Märkte“ richtet, so wie es einst
der vormalige Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB)
Jean-Claude Trichet gegenüber
der Presse hielt. An die reale Geschichte der 1930 unter ihrem
heutigen Namen als ordnende
Instanz für die deutschen Reparationszahlungen nach dem Ersten Weltkrieg gegründeten Bank,
die sich sehr bald anderem widmete und etwa während des
Zweiten Weltkriegs Goldgeschäf-
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Finanzweltpapst Mr. Greeper (Thomas Reisinger) und Liliane Almuat
als taube „Saaltochter“ im Turm zu Basel – dem Sitz der Bank für Internationalen Zahlungsverkehr.
FOTO: HALLSTRÖM
te für die Deutsche Reichsbank
abwickelte, erinnern zwei Hausgeister oder immerjunge „Saaltöchter“ (Carina Braunschmidt
und Liliane Amuat), die ihren
Dienst seit 85 Jahren versehen.
Es wird viel geraucht auf der
Bühne, und man fragt sich, was
Regisseur Sebastian Schug gerade daran so gefällt. Die beiden
Bediensteten, von denen es
heißt, sie seien taub, beteiligen
sich nicht nur mit ihren Glimmstängeln an mancher Vernebelungsaktion, die ja doch wieder
in den Kontext passt.
Zu ihnen gesellt sich sehr bald
die Turmherrin genannte und
trotz Businessdress etwas matronenhafte Tronje, von Katja
Jung anfangs noch mit mal beherrschter Hysterie, mal mit
machttrunkener Selbstvergessenheit gespielt. Sie rechnet sich
Chancen aus, zu Greepers Stellvertreterin ernannt zu werden,
geht über Leichen und beerbt
den obersten Banker schließlich
ganz. Mit Orlando Klaus als Guston und Simon Zagermann als
Ferchl ist die Bühnenbesetzung
fast komplett. Guston ist der unangenehme Kriecher, der Greeper möglicherweise auf dem
Weg an die Spitze selbst einmal
war, müsste man doch nur den
Anfangsbuchstaben seines Na-
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mens austauschen und man hätte einen kriechenden Creeper.
Spielt sich anfangs noch alles
quasi auf dem Vorflur der Macht
ab, so steigern sich Bühne (Christian Kiehl) und Effekte in dem
anderthalbstündigen, zunächst
als Komödie, dann aber als Groteske angekündigten Auftragswerk zum Finale hin immer weiter. Vincent Glander, der den Argentinier Barbosa spielt und den
Kalauer „Mein Schwellenland ist
über die Schwelle geschwollen“
beiträgt, fährt da plötzlich wie eine Puppe aus dem Tisch, um
gleich wieder darin zu verschwinden.
Beim Dinner, zu dem es nahe
an da Vincis „Abendmahl“ am
Ende dann doch noch kommt,
übernimmt Ferchl die Rolle des
Judas, den allerdings niemand
mehr braucht, Greeper ist bereits verschieden. Nach der Logik
des Stücks können die Märkte
das verkraften, sie merken nicht
einmal, wenn die Köpfe ausgetauscht werden und nur die Anzüge bleiben. Die Wirklichkeit sei
übrigens, so wird die Autorin im
Programmheft zitiert, „oft viel
grotesker, als man es wahrhaben
möchte“. Könnte sein.
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zeichnet die Ausbildungsbörse der Stadt Weil am
Rhein aus, die am Samstag
24. September, von 9 bis 13 Uhr Einblicke in mehr als 250 verschiedene
Berufsbilder ermöglicht. 135 Aussteller sind mit dabei, darunter alle
großen Unternehmen der Region
wie etwa Vitra, Raymond, Conductix-Wampfler, Endress + Hauser
oder Hieber. Selbst für Weltkonzerne wie Novartis, BASF und Rheinkalk ist die größte Börse ihrer Art in
der Dreiländerecke längst ein
Pflichttermin. Auf den Arealen der
Realschule Dreiländereck und des
Oberrhein-Gymnasiums an der
Eger- und der Königsbergerstraße
stellen aber auch mittelständische
Unternehmen, Handwerksbetriebe,
Behörden, kirchliche Einrichtungen
und die Stadt heraus, dass sie attraktive Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe sind.
„Von der Größe her sind wir an
der Obergrenze angelangt, das
Spektrum ist ausgereizt“, sagt der
Personalleiter der Stadt Weil am
Rhein, Christoph Braun, der ge-
S
„Zollfreie“ B317 Richtung Lörrach >>
DreiLänderGarten
Vom Parkplatz Dreiländergarten pendeln Shuttle-Busse zur Börse
meinsam mit seiner Kollegin Andrea
Steinebrunner die Börse mit viel Engagement und dem Mut, immer wieder Neues einfließen zu lassen, organisiert. Alle Branchen, die in der
Grenzecke vertreten sind, zeigen
bei der Ausbildungsbörse in Weil am
Rhein praktisch lückenlos Präsenz.
Als Neulinge runden in diesem Jahr
die Unternehmen Busch, Jet Aviation, Swisspro, Würth Elektronik und
das Reisebüro Seilnacht das Spektrum ab. So kann man sich dank Jet
Aviation erstmals auch über den Beruf des Anlagen- und Apparatebauers mit Schwerpunkt Flugzeugunterhaltung informieren. Ergänzend
informieren Weiterbildungseinrichtungen darüber, wie sich eine praktische Ausbildung mit einer schulischen Zusatzqualifikation oder einem Studium kombinieren lässt.
Trotz der Vielfalt ist den Organisatoren Eines wichtig: „Die Börse soll
dennoch kompakt bleiben, Vieles
an einem überschaubaren Ort vereinen und kurze Wege bieten“, schildert Andrea Steinebrunner.
Unkompliziert soll für die Schulabgänger der Jahre 2017 und 2018
sowie ihre Eltern auch die Anreise
sein. Deshalb richtet die Stadt auch
in diesem Jahr einen kostenlosen
Shuttle-Service ein. Hier hat man
aber eine unbedingt zu beachtende
Änderung vorgenommen: Zentraler
Anfahrpunkt ist nicht mehr der
Parkplatz beim Vitra Haus, sondern
der Festplatz vor dem Dreiländergarten im Stadtteil Otterbach. Dieser ist aus Richtung Wiesental und
Lörrach direkt über die Zollfreie
Straße erreichbar. Zwischen dem
auch als LGS-Parkplatz bekannten
Sammelpunkt und dem Schulzentrum an der Egerstraße pendeln von
acht Uhr an pausenlos Shuttle-Busse hin und her. Auch mit dem öffentlichen Nahverkehr ist die Ausbildungsbörse gut zu erreichen (siehe
Grafik). Bei den Schulen selbst gibt
es dagegen kaum Parkplätze. HF
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as macht die Ausbildungsbörse in Weil am
Rhein, die am Samstag,
24. September, in den
Gebäuden der Realschule Dreiländereck und des Oberrhein-Gymnasiums sowie in den Schulhöfen zum 22. Mal angeboten
wird, so erfolgreich? Es ist
nicht nur die Quantität, also
die Vielfalt der Betriebe und
Branchen, die sich präsentieren,
sondern auch die Qualität der Information, die an den Ständen geliefert
wird.
Das Konzept umreißen
die Organisatoren Christoph Braun und Andrea Steinebrunner von der Weiler Stadtverwaltung so: Es sollen auch vielfältige Möglichkeiten zur Begegnung
und zu ersten Gesprächen geschaffen werden. So entsenden fast alle
Betriebe auch Entscheider der Führungsebene an die Börse, die genau
erklären können, worauf sie bei
Lehrlingen Wert legen. Wer aber
Hemmungen hat, sich gleich an einen der Chefs zu wenden, dem ste-
hen fast überall auch Azubis als Ansprechpartner zur Verfügung, die in
der vertrauten Sprache der Jugendlichen schildern, wie die Ausbildung abläuft.
Viele Unternehmen betreiben
zudem einen großen Aufwand und
präsentieren Geräte, Maschinen
und Fahrzeuge. So bauen in den
Schulhöfen etwa die Autohäuser
kleine Fuhrparks auf. Dort ist auch
Raum für praktische Vorführungen.
Und nicht selten lässt sich gleich
ausprobieren, ob Talent für ein
Handwerk vorhanden ist.
Für die Unternehmen bietet die
Ausbildungsbörse auch eine gute
Plattform, um Ausbildungsberufe
bekannt zu machen, die öffentlich
kaum wahrgenommen werden. Zu
diesen eher wenig nachgefragten
Berufsbildern gehört etwa dasjenige des Stanz- und Umformmechanikers, das für Unternehmen der Metallbranche wie etwa Raymond sehr
wichtig ist.
Und nicht zuletzt kann eine solche Börse auch überkommene Rollenbilder aufbrechen. Denn an ei-
Die Ausbildungsbörse ist auch eine Kontaktbörse.
nen handwerklichen Beruf denken
Mädchen nach wie vor eher selten.
Das kann sich ändern, wenn sie bei
der Börse am Stand eines Betriebes
mit einer begeisterten Auszubildenden ins Gespräch kommen.
Die Betriebe haben auch längst
erkannt, dass kleinliches Konkurrenzdenken fehl am Platz ist. So
sind auch Innungen vertreten, die
FOTO: TEUBER
ihre Branche betriebsübergreifend
präsentieren.
Uunter den Städten und Gemeinden im Kreis ist die führende Rolle,
die Weil am Rhein bei der Berufsorientierung eingenommen hat, respektvoll anerkannt und akzeptiert.
Statt sich mit eigenen Börsen zu
profilieren, werben sie für die VerHF
anstaltung in Weil.
Realschule Dreiländereck | Oberrhein-Gymnasium
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s müsse nicht jeder, der
den Schulabschluss in der
Tasche habe, gleich eine
weiterführende Bildungseinrichtung besuchen oder sich an
einer Hochschule einschreiben,
sagt Christoph Braun, Personalleiter der Stadt Weil am Rhein. Deshalb wollen er und seine Kollegin
Andrea Steinebrunner mit der Ausbildungsbörse am 24. September
von 9 bis 13 Uhr bei der Realschule
Dreiländereck und im OberrheinGymnasium für eine solide Berufsausbildung werben und dem Trend Die Börse regt dazu an, neue Berufe zu entdecken. FOTO: LAUBER
zum sofortigen Studieren entgegenwirken. Denn eine Lehre schließe
INFORMATIONEN FÜR ELTERN
ein späteres Studium nicht aus.
Das duale Ausbildungssystem,
das die praktische Ausbildung im
„Eltern werden bei der Be„ICH WILL MEINEM KIND
Betrieb mit einer theoretischen
rufswahl als Mentoren immer DOCH NICHT REINREDEN –
Schulung kombiniere, eröffne alle
wichtiger“, sagt Christoph
WIE BEGLEITE ICH MEIN KIND
Möglichkeiten und biete ausgeBraun, städtischer PersonalIM BERUFSWAHLPROZESS?“
zeichnete Karrierechancen, sagt
leiter und Organisator der AusUm 11 Uhr zeigt dann der
Braun und ergänzt: „Es gibt prakbildungsbörse. Deshalb bietet Vortrag „KARRIERE MIT LEHtisch keinen Beruf, der sich nicht
die Börse um zehn Uhr im
RE“ auf, welche Entwicklungsdurch Zusatzausbildungen erweiOberrhein-Gymnasium folmöglichkeiten das duale Austern lässt“. Das System ist also nach
genden Vortrag für Eltern an:
DS
bildungssystem bietet.
oben durchlässig.
„Karriere mit Lehre“ lautet deshalb der Titel eines Vortrages um 11
Uhr im Oberrheingymnasium, der
aufzeigen soll, welche Entwicklungsmöglichkeiten das duale System eröffnet. Zuvor gibt ein Referat
Eltern Tipps, wie sie ihre Kinder bei
der Berufswahl begleiten können,
ohne sie zu bevormunden. Denn sie
kennen ihre Kinder am besten und
sie sind auch gefordert, wenn es
um Fragen wie die Finanzierung der
Ausbildung oder die optimale Versicherung der Kinder während der
Ausbildung geht.
Viele Jugendliche kommen bereits mit Präferenzen für eine Branche oder Berufsrichtung zur Börse
und steuern dann gezielt die entsprechenden Stände an. Um sie
aber auch mit Berufen in Kontakt zu
bringen, die sie nicht im Fokus haben, legen die Organisatoren bei der
Platzierung der Stände Wert auf eine bunte Mischung der Branchen.
„Das ist anregender und letztlich
zielführender als das Bilden separater Bereiche für die Berufsgruppen“,
HF
ist Braun überzeugt.
Chemie, die verbindet.
Damit Natur
Wissenschaft liebt.
... Perspektiven mit einer
Ausbildung bei ALDI SÜD.
• Ausbildung zum Verkäufer und
Kaufmann im Einzelhandel (m/w)
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24 DREI GÄNGE
Der Sonntag · 18. September 2016
Sahniger Kern
ÜBERM TELLERRAND
FRANKFURTER BRETT
D
Werkbank für die Küche
as „Päckchen“ ist so groß
und schwer (elf Kilo!),
dass man einen Küchenroboter darin vermutet, aber
tatsächlich ist dann doch „nur“
ein simples Brett für die Küche
darin. Das Frankfurter Brett ist
aber mehr als nur ein Speckund Zwiebelbrett, man sagt
Küchenstation
und Werkbank
dazu. Der Namensgeber dafür war die
Frankfurter Küche, eine extrem durchdachte Einbauküche. Das
Frankfurter Brett ist aber nicht
für die Hausfrau gedacht, sondern für den Küchenhelden,
der auch als „der gastrosexuelle
Mann“ durch die Medien geistert. Für dieses Spezies gibt es
japanische Messer, Kupferkochtöpfe, Kochbücher und
Bretter wie diese, die die kulinarische Welt bedeuten. Das von
den Zwillingsbrüdern Johannes
und Joseph Schreiter entwickelte Teil hat eine stabile Schneidefläche plus ausfahrbarer Bügel
als Halterung für tiefe und weniger tiefe Gebinde, die für
Nahrungsmittel, Gewürze,
Messer und Schnittgut gedacht
sind. Also alles, was bei einer
zünftigen Kochsession an- und
abfällt. Der Live-Test zeigt, ja,
man hat alles im Blick und im
Zugriff, sofern man auch Logistiker ist und vorab alles gut vorbereitet hat. Ratzfatz hat man
das Zwiebelchen in der
Hand, geschält,
geschnitten
und der Abfall
ist auch gleich
versorgt. Genauso fix ist der
Paprika geschnippelt, der
Spargel geschält. Das Brett ist
flink gesäubert und lässt sich
gut verstauen. Manche werden
es fest installieren wollen, endlich hat der heilige Bezirk seinen Altar, pardon, seine Küchenstation. Sehr schön ist die
Idee mit Kindern am Brett zu
kochen. Prima, da kann man alles gut vorbereiten, dann zubereiten und anschaulich erklären. Wenn Kochen noch nicht
zum Event geworden ist, jetzt
PASCAL CAMES
ist es eines!
> FRANKFURTER BRETT, ver-
schiedene Größen, ab 199 Euro,
www.frankfurter-brett.de.
Keramikmarkt in Kandern
Internationale KÄSESPEZIALITÄTEN stehen heute in Schloss Reinach im Mittelpunkt
Sternekoch Oliver Rausch
serviert im Spätsommer im
„Herrehus“ zarte Burrata
di bufala mit fruchtigen
Tomaten und knuspriger
Focaccia. Im Innenhof von
Schloss Reinach in FreiburgMunzingen lässt auch er
sich heute vom internationalen Angebot beim 7. Tuniberger Käsemarkt inspirieren.
SUSANNE LINDNER
„Meine Küche hat sich durch
Freiburg und die Region um 180
Grad gedreht. Alles, was man
braucht, wächst und gedeiht
hier“, schwärmt Sternekoch Oliver Rausch. Im Kraichgau ist er
groß geworden und nein, betont
er, das sei kein Vergleich zum
überwältigenden Angebot im
Breisgau. Vor neun Jahren wurde
er hier heimisch, lebt mit seiner
Frau Anne und den Kindern in
Schallstadt-Mengen. Sein Arbeitsplatz ist nobel: Hotelier
René Gessler hat ihn in FreiburgMunzingen fürs „Herrehus“ engagiert – eines von drei Restaurants auf Schloss Reinach am Fuße des Tunibergs. Die Vivothek
Limoncello mit leichter mediterraner Küche, „’s Badische Wirtshus“ mit einheimischen Spezialitäten und Rauschs Refugium
reihen sich um den Innenhof des
ehemaligen Gutshofs, der im 17.
Jahrhundert das erste Mal beurkundet wird. Schloss und
Schlosshof bilden ein stimmungsvolles Ambiente für zahlreiche Veranstaltungen, zu denen seit sieben Jahren auch der
Tuniberger Käsemarkt gehört.
„Er hat einiges an Know-how
für mich gebracht“, sagt Oliver
Rausch, der für Besucher der
Herrehus-Terrasse
alljährlich
auch ein Brett mit ausgewählten
Käsespezialitäten der Marktteilnehmer zusammenstellt. Mit
Holzofenbrot aus dem Münstertal, Chutney einer Freiburger
Manufaktur und vorzugsweise
Feigen- und Orangensenf.
Aromatische Tomaten mit sahniger Burrata: So schmeckt für Sternekoch Oliver Rausch vom „Herrehus“
FOTOS: ATTILA JOSZEF
der Spätsommer.
Sich durchprobieren, Neues
entdecken und die Liebe zu Klassikern des Käseuniversums vertiefen – Käse-Liebhaber sind
neugierig. Ihr Objekt der Begierde bleibt Geschmackssache: „Ein
Stilton ist mir persönlich zu dominant-säuerlich, doch ich liebe
beispielsweise die feine Würze
und das tolle Aroma des italienischen Taleggio, den ich ebenso
gern in der Küche verwende wie
Morbier“. Ein französischer Affineur schaut regelmäßig im
Schloss vorbei, der Küchenchef
schätzt aber auch ein experimentierfreudiges Berner Unternehmen, von dem er gerade fabelhaften Mutschli mit gerösteten Hanfkörnern bevorratet. Frischer Ziegenkäse aus der
Region? „Ist immer dabei, da haben wir enge Bande zu einem lokalen Erzeuger“.
REZEPT
Burrata di bufala
mit Focaccia, Tomaten und
Vinaigrette
Für vier Personen:
2 mal 250 g Burrata di bufala
in der Salzlake auf Körpertemperatur erwärmen. Vor dem
Servieren in 4 Hälften teilen,
mit Salz und Pfeffer würzen.
Ca. 600 g Tomaten, bunt gemischt (z.B. Berner Rose, Ochsenherzen, Roma Gold, Sundrop, Black Krim, Green Tiger)
mit einer Vinaigrette aus 50
ml Olivenöl, 20 ml Macada-
miaöl, 50 ml Apfel-Balsamessig, 50 ml Tomatenessenz,
Steinsalz und Pfeffer beträufeln. Bunte Kräuter (z.B. Kapuziner Kresse, Gänsefußkraut, Pimpernelle, Wicke, Sauerklee und Malabar-Spinat)
marinieren und ebenfalls anrichten.
Tipp: Tomaten sollten nie einen Kühlschrank oder ein
Kühlhaus von innen sehen.
Die Kälte zerstört das wunderbare Aroma. Deshalb zimmerwarm oder noch besser sonSUL
nenwarm genießen.
Auf der Herrehus-Karte: Im
Frühjahr Ziegenfrischkäse in
Heuasche mit Himbeeren, Rhabarber und Kräutersalat. Ein aufwendiges Rezept, für das Rausch
Schwarzwaldheu im Ofen röstet,
es danach in Rapsöl einlegt,
durch ein Tuch passiert, Heu zu
Asche verbrennt, fein mixt… und
so weiter.
Auf der Herbstkarte gibt’s als
Vorspeise und Zwischengericht
vergleichsweise einfacher Nachvollziehbares, wenngleich nicht
minder Schmackhaftes: Burrata
di bufala mit sonnengereiften
Tomaten, Focaccia und Kräutervinaigrette. „Der flüssige, sahnige Kern ist das Besondere“, erklärt Oliver Rausch. „Die Burrata
wird in einem Becher mit Salzlake in lauwarmem Wasser erwärmt, hat beim Essen dann zwischen 39 und 40 Grad“.
> 7.
TUNIBERGER KÄSEMARKT
auf Schloss Reinach in FreiburgMunzingen, St. Erentrudis-Str. 12.
Heute von 11 bis 18 Uhr, Eintritt
frei. Informationen über das Hotel,
die Restaurants und kulturelle Veranstaltungen auf www.schlossreinach.de
Die ganzeWelt in einem Haus
AUSFLUGSTIPP:
TÖPFERINNEN UND TÖPFER aus der Regio sowie aus ganz Deutschland präsentieren ihre Arbeiten am kommenden Wochenende beim
24. Kanderner Keramikmarkt. Die Besucher können auf der Aktionsfläche „Modellieren mit Ton“ auch selbst handwerklich aktiv werden.
Der Markt findet statt am Samstag, 24. September, von 10 bis 18 Uhr,
und am Sonntag, 25. September, von 11 bis 18 Uhr. Von 12 bis 17 Uhr
FOTO: ULRICH SENF
findet zudem ein verkaufsoffener Sonntag statt.
KURZ GEFASST
HERBSTHOCK
Fest rund um das Schlössli
Das traditionelle Schlossgrabenfest im Lörracher Ortsteil
Brombach findet heute noch statt. Es beginnt um 10 Uhr mit
einem ökumenischen Gottesdienst, um 11 Uhr öffenen die
19 Buden und Stände rund um das Brombacher Schlössli. Den
ganzen Tag über gibt es ein buntes Programm, um 16 Uhr findet
DS
zum letzten Mal das Entenrennen statt.
HERBSTHOCK II
Im Zeichen der Waie
Mit dem „Tag der Blasmusik“ geht heute das Waiefest in Inzlingen
ab 11.30 Uhr weiter, den ganzen Tag über spielen verschiedene
Vereine und Kapellen aus der Region. Am morgigen Montag
ist ab 12 Uhr Handwerker- und Firmenhock, um 15 Uhr Kindernachmittag und ab 20 Uhr Musik und Tanz mit der LiveDS
time-Band.
HERBSTHOCK III
Gesang an der altenTrotte
Der Gesangsverein Haltingen veranstaltet heute ab 11 Uhr
sein traditionelles Winzerfest an der alten Trotte in Weil am
Rhein-Haltingen. Neben dem gastgebenden Chor werden auch
DS
Musikvereine auftreten.
Um Tiger und Löwe oder Ozelot
und Serval aus der Nähe anzuschauen, muss man nicht in den
Zoo, ein Weltreise muss auch
nicht sein. Es reicht der Gang ins
Zoologische Museum Straßburg.
Wie in alter Zeit werden dort exotische und weniger exotische
Tiere ausgestellt.
Wer das Zoologische Museum
noch aus seiner Kindheit kennt,
erinnert sich gerne an die Sonntage dort. Die Leute sagen „süß“
und „etwas verstaubt“ in einem
Atemzug. Damals war es eine besondere Welt, im Fernsehen lief
höchstens Disneys „Die Wüste
lebt“ und einen richtigen Zoo
hatte Straßburg damals (wie
heute) auch nicht. Also ging man
in diesen wilhelminischen
Prachtbau und staunte über die
Giraffe am Eingang, schlich über
das knarzende Parkett und glotzte auf Löwen, Gorilla und das
Skelett einer Fledermaus. Alles
hinter Glas. Heute zeigt sich das
Museum herausgeputzter und
Affen, Großkatzen und Eisbären
sind zum Teil neu arrangiert.
Wie jedes Museum glänzt
auch das Zoologische Museum
ab und zu mit einer Sonderausstellung wie derzeit mit „Lumiere“. Diese widmet sich mehr oder
Zoologisches Museum der Stadt Straßburg
Entstaubt, aber immer noch süß: Das Zoologische Museum in StraßFOTO: PASCAL CAMES
burg lässt Sonntage kurzweilig werden.
weniger wissenschaftlich dem
Thema Licht, ob nun als Teilchen
oder als Wellen und auch wie ein
Periskop oder ein Prisma funktioniert, wird gezeigt. Alte Messinstrumente sind aufgebaut, der
„Star“ der Ausstellung ist ein magischer Tisch, an dem ein Thema
wie Kameraobjektiv mit Schaubildern und Fotos veranschaulicht wird. Schade ist nur, dass
die Informationen nicht auf
deutsch sind. Aber schon einen
Raumweiter machen sie’s richtig
(und) einleuchtend, hier sind
Tiere aus dem Dschungel Bor-
neos zu sehen und Fische aus der
Tiefsee, von denen manche von
der deutschen Tiefseeexpedition anno 1889/90 stammen.
Im ersten Stock und im zweiten Stock liegen die wahren
Gründe, um das Museum zu besuchen. Aus dem riesigen Fundus hat man die schönsten Exemplare ausgewählt. In Glasvitrinen sind Affen und Halbaffen
arrangiert, besonders augenfällig sind die meterlangen Großarrangements hinter Glas, wo man
alles reingepackt hat,was irgendwie zu einem Thema passt. Nor-
malerweise würden es ja Eisbären, Polarfüchse und Walrösser
oder Tiger, Hyänen und Wölfe
nicht auf so engem Raum (bzw.
Scholle) aushalten, aber in diesem Zustand schon. Das hat komische Augenblicke, wie beim
mächtigen Walross mit den kleinen Augen und angstmachende
Augenblicke mit Mähnenwolf
und Wolf auf Augenhöhe. Weiter
wird auch noch das Tierleben im
Elsass gezeigt und was sich im
Wald findet, wird auch in Szene
gesetzt.
Auch schön ist die gut bestückte Bibliothek mit Fotobänden und Bilderbüchern für Kinder. Wer vom Museum geschafft
ist, findet Stärkung nebenan im
italienisches Café Milano und
ein paar Meter weiter gibt es
günstig Pommes in der stylischen Burgerkneipe „Chez mon
Ex“. Circa 200 Meter entfernt
liegt der zur Universität gehöPASCAL CAMES
rende Park.
> ZOOLOGISCHES
MUSEUM,
29, Bld de la Victoire, Straßburg,
Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr,
dienstags geschlossen, Eintritt
6,50 Euro, ermäßigt 3,50 Euro.
Ausstellung „Licht! Das Unerklärliche erhellen“ bis 31. Dezember.
MENSCHEN UND MÄRKTE 25
Der Sonntag · 18. September 2016
Ohne Werbung, aber mit einer Mission
In Rheinfelden sitzen 3 FREUNDE , die nun schon seit zehn Jahren unter diesem Namen faire Bio-T-Shirts herstellen
Zuerst wollten sie nur den
perfekten T-Shirt-Schnitt
finden, heute geht es auch
um Bioqualität und faire
Arbeitsbedingungen im gesamten Herstellungsprozess: „3 Freunde“ aus Rheinfelden werden zehn Jahre
alt.
SAVERA KANG
„Wir sind drei Freunde, die bei
den Pfadfindern sozialisiert
wurden“, antwortet Stefan Niethammer auf die Frage, wer die
„3 Freunde“ sind, die dem TShirt-Label seinen Namen geben. Maik Frantsche und Alexander Tscheulin sind die anderen
beiden Ex-Pfadfinder, zusammen hatten die Rheinfelder
2006 die Idee, ein T-Shirt zu kreieren, das perfekt sitzt und nicht
schnell ausleiert.
Wenn Niethammer zurückdenkt, muss er jedoch schmunzeln: „Unser erstes T-Shirt war
das absolute Desaster!“ Es war
pünktlich zur Fußball-WM vor
zehn Jahren fertig, doch „ein cooles Fußballshirt war es nicht“, erinnert er sich. Auch von Lieferketten und Abläufen hatten die
drei Freunde noch nicht viel Ahnung, und so lag die Ware lange
am Zoll und verkaufte sich
schließlich nicht wie erhofft. Sie
blieben auf einem ordentlichen
Stapel sitzen – Lehrgeld. „Es ist
gut, wenn man Fehler gleich am
Anfang macht“, sagt Niethammer heute.
Mittlerweile haben die drei
fachkundige Unterstützung – in
Indien haben sie einen Textilprofi kennengelernt, aus Albstadt
bekommen sie Anregungen von
Studierenden der Bekleidungsund Textiltechnik. Das perfekte
T-Shirt hat doppelte Nähte und
Zwei Mitglieder der Bauernkooperative bei Pratima im indischen Bundesstaat Orissa schichten RohbaumFOTO: ZVG
wolle auf.
wird aus langspaltiger Baumwolle gewoben. Der Autodidakt
Niethammer weiß inzwischen
auch selbst, worauf es ankommt,
und berät Start-up-Firmen.
Und so fasste das Projekt
„3 Freunde“ schon bald größere
Ziele ins Auge: „Es war die Zeit,
als Al Gores Film ,Eine unbequeme Wahrheit’ Wellen schlug“, erinnert sich der Unternehmer.
Die Botschaft kam auch in
Rheinfelden an: „Wir fragten uns,
wie viel CO2 bei der Herstellung
so eines T-Shirts freigesetzt
wird.“
Die Antwort kam aus dem
Öko-Institut in Darmstadt, eine
Mitarbeiterin erklärte den drei
Freunden, dass schon viel gewonnen ist, wenn man beim Anbau der Baumwolle auf Pestizide
verzichtet und keine weiten
Transportstrecken in der Produktionskette hat. Seitdem wer-
den 3 Freunde-T-Shirts aus Biobaumwolle hergestellt.
Niethammer betont, dass es
ihm und seinen Freunden wichtig war, die gesamte Produktion
überblicken und so garantieren
zu können, dass neben den ökologischen Kriterien auch soziale
Mindeststandards eingehalten
und übertroffen werden. Alle TShirts sind fairtrade-zertifiziert,
das bedeutet, dass die Bauern,
Näher und Färber in Indien bei
einer Wochenarbeitszeit von 48
Stunden einen existenzsichernden Lohn erhalten – „Es muss für
eine vierköpfige Familie in Indien reichen.“ Berechnet wird der
Lohn mit diesen Vorgaben nach
den Zahlen der Clean Clothes
Foundation, rund 11 000 Rupien
dürften es derzeit sein, die Angestellte monatlich erhalten, 148
Euro. Damit liegt ihr Verdienst
deutlich über dem gesetzlichen
Mindestlohn. Das Max-Havelaar-Fairtrade-Siegel ist einigen
zwar nicht streng genug, doch
laut Niethammer gibt es im Bekleidungsbereich keine Zertifizierungsalternative.
Die Baumwolle wird im indischen
Bundesstaat
Orissa angebaut, verarbeitet wird sie in Tamil
Nadu. „Uns war es
wichtig, dass wir unsere Produktion in einem
demokratischen Land
ansiedeln“, erklärt Niethammer. Hürden gab
es dabei zuhauf: „Es ist
unglaublich schwierig,
in Indien eine Firma zu gründen“, man müsse es sich so vorstellen: „Die schlechten Teile der
europäischen Bürokratie treffen
auf indische Kreativität.“ Der
Textilexperte, den sie in Indien
kennengelernt hatten, ist heute
Tödlicher Hilfsjob
Niethammer meint es ernst,
wenn er von Nachhaltigkeit und
sozialer Verantwortung spricht –
das wird spätestens dann klar,
wenn er sagt: „Wir wollen nicht
möglichst viele T-Shirts verkaufen, wir machen auch nichts Modisches“ – lange halten sollen die
Kleidungsstücke und im Idealfall konventionelle Ware verdrängen. Ein T-Shirt für vier Euro
und in zwei Wochen ein neues?
Der falsche Weg. Das ist es, wofür
Niethammer
sensibilisieren
möchte. Davon leben muss er als
Einziger der drei Freunde auch,
doch ein Teil des Lohns ist nach
seiner Aussage, wenn er weiß,
dass die Person, die sein T-Shirt
genäht hat, auch davon leben
kann. Seine beiden Freunde
kümmern sich um neue Designs, beraten und arbeiten Projektbezogen in Niethammers
Firma mit.
Die Produktion erfolgt darüber hinaus klimaneutral – das
bedeutet, dass der CO2-Ausstoß
kompensiert wird. Niethammers nächstes Ziel: Die Massensuizide indischer Kleinbauern
bekämpfen. Denn SaatgutSchulden und Dürren stürzen
leider regelmäßig viele Familienväter in Schwierigkeiten, aus
denen sie sich nicht anders zu befreien wissen.
Der
Unternehmer
„Es ist ein gutes Gefühl, zu
möchte darüber nicht
wissen, dass derjenige, der
hinwegsehen.
ein T-Shirt genäht hat,
Bei all dem Engagement wird sich mandavon leben kann.“
cher fragen, warum er
Stefan Niethammer
noch
nie
von
„3 Freunde“ gehört hat.
Der Grund ist simpel:
re steckt, denn: „Es muss nicht Sie machen keine Werbung. Und
,3 Freunde’ draufstehen, andere doch verkaufen die drei Freunde
können unsere Herstellungsket- in guten Jahren 60 000 T-Shirts
te auch nutzen“, sagt Nietham- – da sie auf den Zwischenhandel
mer. Ab 100 Stück kann jeder verzichten, können sie ein unbesein eigenes Label von den drucktes Exemplar für 13,49 EuRheinfeldern beliefern lassen.
ro verschicken.
KURZ GEFASST
Kein Einlenken trotz Hitze: Neue Vorwürfe im Fall des TOTEN ERNTEHELFERS
Eine Woche nach dem Bekanntwerden des tragischen Todesfalls
eines 32 Jahre alten Erntehelfers
vom Juni 2014 haben der Schwager des Getöteten und eine Zeugin schwere Vorwürfe gegen den
damaligen Arbeitgeber des Getöteten erhoben.
Dem 47 Jahre alten Landwirt
aus einer kleinen Gemeinde südlich von Freiburg soll das Schicksal seines Mitarbeiters demnach
vollkommen gleichgültig gewesen sein. Dies sagte eine Zeugin
dem Sonntag.
Der 32-jährige Rumäne war im
Juni 2014 nach mehr als zwei Wochen im Koma gestorben, nachdem er zuvor bei sengender Hitze ohne Wasser und ohne Pause
beim Aufsammeln von zahllosen 20 Kilo schweren Heuballen
helfen musste. Auch der 39 Jahre
alte Schwager des Toten war bei
dem Arbeitseinsatz auf dem Feld
am Samstag vor Pfingsten 2014
bei Temperaturen von weit über
30 Grad damit beschäftigt. Er berichtet nun, dass der Landwirt
nicht bereit gewesen sei, trotz
der Hitze langsamer arbeiten zu
lassen. Der Mann sei dafür bekannt gewesen, so arbeiten zu
lassen. Aus Angst, seinen Job zu
verlieren, habe der 32-Jährige
sich nicht gewehrt. Der Grund:
Der Mann war wenige Wochen
zuvor zum ersten Mal Vater geworden und musste Frau und
Kind in Rumänien versorgen.
Eine Zeugin, deren Mann zur
gleichen Zeit wie derverstorbene
ihr Mann vor Ort, die Garantie,
dass die klingenden Zertifikate
auch eine Berechtigung haben.
Als Kopf der Firma fliegt Niethammer aber auch mindestens
einmal pro Jahr selbst auf den
Subkontinent.
Ein Highlight für ihn war die
Gründung der eigenen Näherei
2012. Als „3 Freunde“ dann zwei
Jahre später für die Produktionskette mit dem Fairtrade-Award
ausgezeichnet wurden, sei es eine schöne Bestätigung für den
Entschluss gewesen, als einziger
T-Shirt-Hersteller im Nachhaltigkeitsbereich eine eigene Näherei zu betreiben.
Mittlerweile sind zu den Shirts
auch Pullover gekommen, der
DFB wird voraussichtlich in der
kommenden Saison seine Kleinkinderkollektion vorstellen, die
von den drei Freunden produziert wird; wenn in Konstanz –
wo sich neben Rheinfelden ein
zweiter Firmensitz befindet – ein
Kind geboren wird, schickt die
Gemeinde ein 3 Freunde-T-Shirt
zur Begrüßung. Auch Bad Säckingen soll an WillkommensShirts für Neugeborene interessiert sein. Nicht überall weist ein
Aufdruck oder Zettelchen darauf
hin, wer hinter der fairen Biowa-
BADENMESSE
Kuchen und Reptilien
Die Freiburger Baden-Messe rechnetvor dem heutigen Schlusstag
mit 60 000 bis 70 000 Besuchern an den neun Messetagen.
Im vergangenen Jahr zählte die Baden-Messe knapp 80 000
Besucher. Doch da hatte die Messe die Landwirtschaft zum
Thema – und dieses Jahr war das erste Wochenende sehr heiß.
Als Blickfang hat sich die Reptilienschau mit Schlangen und
Echsen erwiesen. Heute ist die Messe in der Messe Freiburg
RIX
noch von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Harte Arbeit und kein Wasser trotz sengender Hitze? Der beschuldigte Landwirt bestreitet offenbar die VorFOTO (SYMBOLBILD): FLEIG
würfe der Staatsanwaltschaft, Zeugen erhärten sie.
Erntehelfer in der Klinik in Freiburg lag, erinnert sich an erschütternde Szenen im Krankenhaus. Sie berichtet, dass die
Familie des ums Leben gekommenen Rumänenvon dem Landwirt unter Druck gesetzt worden
sei: Demnach soll der Landwirt
behauptet haben, die Erntehelfer seien nicht krankenversichert. „Die Familie des Mannes
war in heller Aufregung, weil sie
glaubte, die teure Behandlung
im Krankenhaus selbst bezahlen
zu müssen“, sagt die empörte
Frau rückblickend. Der Landwirt
habe sich nicht ein einziges Mal
im Krankenhaus blicken lassen,
um nach dem Kranken zu sehen.
„Und er hat den Angehörigen des
todkranken Mannes nicht einmal freigegeben, um ihn auf der
Intensivstation zu besuchen.“
Soweit sie sich an die Berichte
der Familie erinnere, habe der
32-Jährige schon bei der Feldarbeit mit der Ohnmacht zu kämpfen gehabt, so die ältere Dame
weiter. „Damals war die Rede davon, dass der Bauer den Erntehelfer deshalb auch noch beschimpft haben soll.“
Gegen den Landwirt ist mittlerweile ein Strafbefehl wegen
fahrlässiger Tötung ergangen.
Der Beschuldigte hat dagegen
Widerspruch eingelegt. Er sieht
den Fall offenbar anders. Zieht er
den Widerspruch nicht zurück,
kommt es zum öffentlichen Prozess.
Die Witwe und das Kind des
Getöteten leben den Berichten
der Familie zufolge in Rumänien
in großer Armut und werden so
gut es geht vom Schwager und
der Familie mitversorgt. Die Lage der Erntehelfer hat sich jedoch durch den Jobverlust des
39-Jährigen vor wenigen Wochen
DS
weiter zugespitzt.
Am Dienstag in Ihrer BZ:
Jugend & Beruf
26 NACHRICHTEN · EXTRA
Der Sonntag · 18. September 2016
Charme trotz Schirm
Das Münchner OKTOBERFEST startet verregnet, entspannt – und mit vielen Kontrollen
München (dpa). Sehr nass,
sehr ruhig. Das Oktoberfest
hat begonnen. Bunte Schirme unter grauem Himmel
prägen das Bild. Trotzdem
sind die Veranstalter zufrieden. Sicherheitskontrollen
und Rucksackverbot: reibungslos. In den Zelten: Geschäft gut. Nur die Fahrgeschäfte: leer.
Dieses Mal hat es der Herrgott
nicht gut gemeint mit München.
Ausgerechnet zum Beginn des
Oktoberfestes gießt eswie aus Eimern. Bunte Regenschirme,
grauer Himmel. Fahrgeschäfte
fahren halb leer, und in vielen
Bierzelten bekommen Besucher
am Samstag auch nachmittags
nach dem Anstich noch einen
Platz – sonst waren die Zelte oft
schon vor der offiziellen Eröffnung wegen Überfüllung geschlossen. So entspannt wie
noch nie habe das Oktoberfest
begonnen, sagen alle.
Es ist die sicherste Wiesn der
Geschichte. Erstmals ist das Gelände vollständig umzäunt. Dut-
zende Ordner in gelben
bel der Gäste das Volksfest
Warnwesten kontrollieren
eröffnete. Reiter ist Rekordan sämtlichen Eingängen,
halter: Sein Vorgänger
schicken Besucher mit GeChristian Ude – der erste,
päck zurück. Große Taschen
der es überhaupt mit zwei
und Rucksäcke sind verboSchlägen schaffte – brauchten. An den neu eingerichtete dafür viele Jahre. Die
ten GepäckaufbewahrunZahl der Schläge ist eine
gen bilden sich gelegentlich
wichtige Kennziffer für das
Schlangen. Doch auch hier
Ansehen eines OBs in der
heißt es: „Alles im grünen
Stadt.
Bereich. Wir haben noch
„Auf eine friedliche
Platz.“ Ein Besucher verWiesn!“ Damit stieß Reiter
sucht, an der Theresienhöhe
mit
Ministerpräsident
unter dem neuen Rollzaun
Horst Seehofer (CSU) auf
durchzukriechen, um den
das Gelingen des Volksfesim Stadtrat wochenlang getes an. „Auf eine friedliche
stritten wurde. Ordner sind
Wiesn, wo alle gesund komsofort zu Stelle: Einlass nur
men und gesundwieder geüber die kontrollierten Einhen. Das ist das, was wir
gänge. Das neue Sicherwollen in München.“ Nach
heitskonzept hat seine erste
monatelanger Debatte um
Probe bestanden – allerdie Sicherheit wollen die
dings bei wohl vor allem
Münchner und die Besuwetterbedingt mäßigem Becher aus ganz Deutschland
sucherandrang.
und der Welt vor allem ei„Jetzt haben wir so lange
nes: unbeschwert ihr Volkseinen so schönen Spätsomfest feiern. Dennoch ist zu
FOTO: AFP spüren, dass die Welt anmer gehabt – und ausge- Die Münchnerinnen lassen sich das Feiern nicht nehmen.
rechnet heute fängt es zu
ders geworden ist seit 2015.
regnen an. Das ist ein bisschen besten ab morgen.“ Immerhin stich gesorgt. Nur zwei Schläge Vor dem Anstich weist BR-Modeschade“, sagt Wiesn-Chef Josef hat im Schottenhamel-Zelt brauchte er auf seiner dritten rator Christoph Deumling etwa
Schmid (CSU). Sein Haupt- Oberbürgermeister Dieter Reiter Wiesn zum Anzapfen des ersten extra auf die Böllerschüsse hin,
wunsch: „Schönes Wetter, am (SPD) für einen perfekten An- Fasses, mit dem er unter dem Ju- die den Start des Volksfestes ver-
künden. „Das hat seine Richtigkeit.“ Nach dem Amoklauf in
München und den Anschlägen
weltweit – denken die Menschen
schnell einmal an eine Explosion.
Bis zum Nachmittag melden
die Sicherheitskräfte: keine Zwischenfälle. Selbst die erste Alkoholvergiftung wurde erst um
15.10 Uhr registriert, Stunden
später als üblich. Die Besucher
nehmen auch die neuen Sicherheitsvorkehrungen gelassen hin.
„Das ist richtig so. Das ist für die
Sicherheit“, sagt Maxime Magnez aus dem französischen Lille,
der bei der Gepäckabgabe ansteht. Sein Begleiter Thomas Coulon sagt: „Wenn wir Angst hätten, wären wir nicht gekommen.“ „Es ist schon komisch,
wenn die Wiesn eingezäunt ist“,
sagt Karsten Hoyer aus Düsseldorf. Die Kontrollen seien eher
lasch gewesen – aber auch für
ihn ist Angst kein Thema. Wirte,
Politiker, Prominente – alle haben dafür geworben: Feiern, sich
nicht einschüchtern lassen. Der
Münchner Polizeipräsident Hubertus Andrä sagt: „Wenn wir unser Leben einschränken, spielen
wir denen in die Hände.“
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Personal Shopperin SILKE GÜRTNER aus Endingen hilft beim Einkauf von Kleidung
Viele Frauen kennen das: Der
Kleiderschrank ist voll und trotzdem hat frau nichts zum Anziehen. Sie fragt sich: Hätte ich die
Sachen wirklich kaufen sollen?
Passen die zu mir? Genau solche
Fragen will Personal Shopperin
Silke Gürtner aus Endingen verhindern. Sie begleitet Menschen
beim Einkauf und rät zu der Kleidung, die zum Typ passt, sodass
erst gar kein falsches Stück in
den Schrank kommt. Wir waren
neugierig und haben die Mutter
unserer Autorin mit Gürtner auf
Einkaufstour geschickt.
Personal Shopperin – wie wird
man denn so was? „Meine Freundinnen meinten, ich würde ihnen so gute Shoppingtipps geben, dass ich das beruflich machen sollte“, sagt die 45-Jährige.
Als Einkaufsbegleitung ist sie im
Durchschnitt einmal im Monat
unterwegs. Daneben bietet sie
unter anderem Workshops für
Typ- und Stilberatung und einen
Kleiderschrankcheck an. Die
heutige Mission: Ein Kleid für eine Silberhochzeit finden. „Ich
mache das immer so, dass wir
beide durch den Laden laufen
und die Kleidung heraussuchen,
die uns ins Auge sticht“, sagt
Gürtner und legt mit meiner
Mutter los: Schnell finden sich
zahlreiche Kleidungsstücke, die
auf einem Ständer gesammelt
werden.
Normalerweise geben die
Kunden 400 bis 500 Euro aus:
„Wenn man sich eine Shoppingbegleitung leistet, ist man bereit,
auch für die Kleidung etwas
mehr auszugeben.“ Eine Tour ist
je nach Person unterschiedlich
lang und kostet pro Stunde 40
Euro. Manche suchen dabei Outfits für besondere Anlässe, andere Bekleidung für den Alltag. „Eine Kundin hat sich zehn T-Shirts
gekauft, weil sie genug Hosen
hatte.“
Ihre jüngsten Kunden sind um
die 20 Jahre alt, ihre bisher älteste Kundin war eine 80-jährige
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Sitzt es gut? Die Personal Shopperin Silke Gürtner (rechts) bei der AnFOTO: LISSI SAVIN
probe mit einer Kundin.
men hatte. Hauptsächlich kommen Privatpersonen zu ihr, ab
und an auch Geschäftsleute.
In der Umkleide warten ein
großer Haufen an Kleidern, eine
Hose und mehrere Oberteile.
Meine Mutter zieht ein Teil nach
dem anderen an. Gürtner zupft
immer wieder an ihr herum, damit alles perfekt sitzt. Ein Kleid
mit rot-gelb-weißem Muster
und Wasserfallkragen steht ihr
am besten. „Da sieht man aber
meine Knie“, sagt meine Mutter.
„Sie haben schöne Beine. Da
brauchen Sie sich wirklich keine
Sorgen zu machen“, antwortet
die Personal Shopperin und gibt
zu bedenken: „Wenn das Kleid
über die Knie geht, können die
Beine zu kurz wirken.“ Als meine
Mutter wieder in der Umkleide
verschwunden ist, sagt Gürtner:
„Ich finde es wichtig, dass ich
nicht meinen eigenen Geschmack auf die Kunden übertrage. Es muss ihnen stehen und
gefallen.“ Meine Mutter tritt aus
der Kabine heraus. Sie trägt ein
bodenlanges
dunkelblaues
Kleid, versehen mit rot-orangefarbenem Muster. „Das Kleid
steht Ihnen sehr, sehr gut!“, so
die Einkaufs- und Stilberaterin.
Meine Mutter blickt skeptisch in
den Spiegel. „Aber wann soll ich
das denn anziehen?“ Silke Gürtner erklärt ihr: „Nur weil es bodenlang ist, muss es nicht unbedingt schick getragen werden.
Mit flachen Schuhen und einer
Jeansjacke können Sie es auch
ganz einfach im Alltag anziehen.“ Ich pflichte ihr bei: „Mama,
solche Kleider sind gerade angesagt.“ Sie legt das Kleid beiseite
und verspricht, es sich zu überlegen. Am Ende hat meine Mutter
zwei Kleider für die Feier zur
Auswahl sowie ein neues T-Shirt.
Auch das bodenlange Kleid
nimmt sie mit. Ihr Fazit? „Ich
fand gut, dass Frau Gürtner mir
nicht nur gesagt hat, wie ein spezifisches Kleidungsstück an mir
aussieht, sondern dass sie mir
auch allgemeine Tipps gegeben
hat – zum Beispiel wie ich meine
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kann.“
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NACHRICHTEN 27
Der Sonntag · 18. September 2016
Bunter Protest in FRANKFURT mit Seifenblasen und Konfetti
Frankfurt (dpa/lhe). Biobauern und Imker, Altlinke und
Punks, Gewerkschafter und
Kirchenleute: Die Sorge vor
den Folgen der Freihandelsabkommen TTIP und Ceta
einte gestern Tausende
Menschen auf dem Frankfurter Opernplatz.
Die Demonstranten eint die
Furcht vor den Folgen der Abkommen der EU mit Kanada und
den USA: Sie könnten massive
Auswirkungen für Umwelt- und
Verbraucherschutz haben und
zu mehr Ungerechtigkeit im
Welthandel führen.
Der Biobauer Moritz Schäfer
hat sich ebenso wie eine Reihe
anderer Landwirte schon früh
am Morgen auf seinen Traktor
geschwungen, um rechtzeitig
zum Demonstrationsbeginn in
Frankfurt zu sein. „TTIP bedeutet
einen direkten Angriff auf die
bäuerliche Landwirtschaft“, begründet er seine Teilnahme an
dem Protest. „Für die Agro-Industrie geht es um ein ganz großes Stück vom Kuchen.“ Dann
drohten sowohl Bauern als auch
Verbraucher auf die Verliererseite zu kippen.
„Freie Menschen statt freier
Märkte“, steht auf einem der Protestplakate, „Demokratie ist keine Ware“ auf einem anderen. Immer wieder ist von der Sorge die
Rede, dass bei TTIP und Ceta über
In Frankfurt herrschte eine Mischung aus Protest und VolksfeststimFOTO: DPA
mung.
die Köpfe der Menschen hinweg
verhandelt worden sei, ohne
dass diese eine Mitsprachemöglichkeit hätten.
Trotz aller Sorgen herrscht
teilweise Volksfest-Stimmung.
Von einem der Lautsprecherwagen fliegt Konfetti, Luftballons
steigen in den Himmel, Kinder
lassen schillernde Seifenblasen
schweben. Der Protest ist bunt
und laut: Mal stimmen Gewerkschaftsbarden alte Lieder der
amerikanischen Bürgerrechtsbewegung an, mal lässt es die
Linke zu etwas härteren Rhythmen rocken. Kleinkinder schlafen unbeeindruckt in ihren Kinderwagen, während sich ihre Eltern mit dem mitgebrachten
Vollkornbrot stärkten.
Bei der Abschlusskundgebung
ergreift auch der Frankfurter
Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) das Wort: „Wir haben
auch in Frankfurt Ängste und
Sorgen, was uns diese Abkommen bringen werden“, sagt er.
Der CDU-Kreisverband hat ihm
wegen dieses Auftritts schon im
Vorfeld „Stimmungsmache gegen einen freieren Handel mit
den USA“ vorgeworfen.
Wie viele das Aktionsbündnis
von mehr als 130 Gruppen zwischen Alter Oper und Bankentürmen zusammengebracht hat,
darüber herrscht bei Polizei und
Veranstaltern Uneinigkeit: Während die Polizei von 25 000 Teilnehmern spricht, sagen die Organisatoren, es seien 50 000
Menschen gekommen. Klar ist.
Der Opernplatz reicht nicht für
alle aus. „Diese Abkommen gehen auf Kosten der Menschen in
Afrika, Asien und Lateinamerika
und machen den Welthandel
noch unfairer“, meinte eine Demonstrantin. „Das dürfen wir
nicht zulassen.“ Andere hatten
Angst vor den Auswirkungen auf
Verbraucherschutz. „Was ist,
wenn womöglich genmanipulierte Lebensmittel auf unseren
Markt gelangen“, sagt die 65-jährige Gertrude Schneider. „Ich
sorge mich um die Zukunft meiner Enkel.“
In die besorgten Stimmen
mischt sich aber auch Zuversicht. „Heute wackeln TTIP und
Ceta, und das ist unser Verdienst“, ruft etwa Alexis Passadakis vom globalisierungskritischen Netzwerk Attac bei einer
Kundgebung unter dem Beifall
von Tausenden. Er bezieht sich
auch auf die Bedenken von Teilen der SPD gegen das von Bundeswirtschaftsminister Sigmar
Gabriel befürwortete Ceta-Abkommen.
Doch bei manchen blieb Unbehagen trotz des Gefühls, so
viele Gleichgesinnte mit ganz
unterschiedlichem Hintergrund
gefunden zu haben. „Toll, dass so
viele Leute zusammen gekommen sind“, meint die 38-jährige
Karin Höltzer, die mit Mann und
Kindern zur Demonstration gekommen ist. „Aber ob nun der
Druck von unten zum Einlenken
führt, weiß ich nicht.“
Merkels kalkuliertes Friedenssignal
Von ihrer Flüchtlingspolitik will die KANZLERIN nicht abrücken – sie kommt ihren Widersachern aber entgegen
BERLIN (DPA). Manchmal ist es
einfach klüger, Druck aus dem
Kessel zu lassen. Das weiß auch
die Machtpolitikerin Angela
Merkel. Und so nimmt sich die
Kanzlerin einen eigenen Satz
vor, der die Schar ihrer Kritiker
längst sekundenschnell zur
Weißglut bringt. Es ist der Satz,
der einmal in den Geschichtsbüchern stehen könnte und zum
Motto ihrer Flüchtlingspolitik
geworden ist: „Wir schaffen das.“
Zum ersten Mal geprägt im
Sommer 2015, seitdem mehrfach bekräftigt. Nun verkündet
die CDU-Chefin, die drei Worte
lieber nicht mehr so oft zu verwenden. Es ist ein fein kalkuliertes Friedenssignal, nicht zuletzt
an die CSU. In einer kontrollierten Operation hängt Merkel ihre
Formulierung demonstrativ ein
Stück tiefer. Der Satz werde doch
manchmal überhöht, sagt sie im
Interview mit der Wirtschaftswoche, das just einen Tag vor der
Abgeordnetenhauswahl in Berlin erscheint. Mittlerweile sei er
„zu einer Art schlichtem Motto,
fast zu einer Leerformel“ geworden. Und deswegen möge sie ihn
auch „am liebsten kaum noch
wiederholen“. Mit einer Dosis
Selbstkritik fügt die Kanzlerin
hinzu, dass sich von den „übertrieben oft wiederholten drei
Worten“ sogar manch einer provoziert fühle. Und beteuert, so
sei das natürlich nie gemeint gewesen. Ohne die Kritiker zu nennen, dürfte Merkel darauf bauen, dass ihre Worte besonders in
den eigenen Unionsreihen vernommen werden.
Nach der bitteren Schlappe in
Mecklenburg-Vorpommern, wo
die CDU hinter die AfD absackte,
bläst die CSU wieder verschärft
zur Attacke auf „die Berliner Politik“ und die Kanzlerin als Person.
Auch in der CDU empfinden
manche ihr unbeirrtes Festhalten am Motto „Wir schaffen das“
inzwischen als Sturheit. Dabei
schwingt auch die Erwartung
mit, Merkel möge angesichts der
großen Probleme doch zumindest Zweifel erkennen lassen
und etwas signalisieren wie: „Wir
haben verstanden.“ Mit ihrer
Nachdenklichkeit in Sachen „Wir
schaffen das“ kommt die Kanzlerin ihren Widersachern auf emotionaler Ebene entgegen – aber
ohne vom Inhalt abzurücken
oder gar bedeutendere Positionen wie ihr striktes Nein zu einer
Flüchtlings-Obergrenze zu räumen, die die CSU wild entschlossen will. „Nein“, sagt Merkel also
auch auf die Frage, ob sie sich
von dem Satz distanziere. „Er ist
Teil meiner politischen Arbeit,
weil ich davon überzeugt bin,
dass wir ein starkes Land sind,
das auch aus dieser Phase gestärkt herauskommen wird.“
Ob der Entkrampfungsversuch trotzdem glückt? Bessere
Stimmung könnte nicht schaden, wenn sich CDU und CSU in
diesem Herbst bei gemeinsamen Themenkonferenzen zusammenraufen wollen. Am Satz
gestoßen hatte sich auch CSUChef Horst Seehofer, der ihn sich
„beim besten Willen nicht zu eigen machen“ konnte. Und nun?
Schonvor Merkels Wortmeldung
hatte der Bayer im Spiegel signalisiert, dass er „ein gutes Stück
zuversichtlicher“ geworden sei,
Streitigkeiten mit der Kanzlerin
und CDU-Vorsitzenden in der
nächsten Zeit klären zu können.
DA S W E T TE R
16°
13° Lahr
Ettenheim
16°
6°
Rhe
in
16°
13°
isam
Breisach a. Rh.
Dre
Emmendingen
Elzach
Elz
Waldkirch
Freiburg
Titisee
Im Norden Sonne und Wolken, dabei meist trocken. Im Süden dichte Wolkenfelder und immer
wieder Regen. Temperaturen zwischen 16 und
21 Grad. Dazu meist schwacher Wind.
Lörrach
Bad Säckingen
morgen
19°
3
Neustadt
FELDBERG
1493 m
7°
Schluchsee
6°
Bonndorf
12°
St. Blasien
9°
16° Schopfheim
WaldshutWeil a. Rh. 13°
Tiengen
Rheinfelden
Tief THERESIA bringt feuchte und kühlere
Luftmassen nach Südbaden. Heute halten sich
den ganzen Tag dichte Wolken und häufig fällt
Regen. Teilweise regnet es auch länger anhaltend
und ergiebig. Dazu weht schwacher bis mäßiger
Südwestwind. Es ist herbstlich kühl mit Temperaturen bis maximal 16 Grad. Morgen und am
Dienstag bleibt es meist trocken. Zwischen den
Wolken zeigt sich zeitweilig die Sonne. Mit bis zu
19 Grad ist es ein wenig wärmer.
heute
16°
Müllheim
Basel
DEUTSCHLANDWETTER
12°
9°
16°
13°
Bad Krozingen
Furtwangen
15°
12°
11 l/m²
Niederschlag
übermorgen
18°
2
2
0 l/m²
g
Niederschlag
0 l/m²
Niederschlag
25°
20°
15°
Kiel
Dresden
Nürnberg
5°
6 12 18 0
6 12
18
0
6 12 18 Uhr
Windstärken in den Kreisen in Beaufort
07:09/19:35Uhr
20:43/08:59Uhr
Auf- und Untergangszeiten gelten für Freiburg
Saarbrücken
Stuttgart
16°
13°
Freiburg
19°
13°
20°
13° Berlin
Essen
20°
21°
11°
12°
Köln
Frankfurt
10°
1
Rostock
Hamburg
Hannover
SYRIEN
Waffenstillstand droht zu scheitern
In Syrien haben die Kämpfe trotz der vereinbarten Waffenruhe
am Samstag weiter an Intensität zugenommen. Kampfjets
flogen nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für
Menschenrechte mehrere Luftangriffe auf Rebellenstellungen
in den Provinzen Hama und Aleppo. Auch in Dschubar, einem
Vorort der Hauptstadt Damaskus, gingen die Gefechte zwischen
Regierungstruppen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad
und Aufständischen weiter. Russland warf den USA vor, ihren
Einfluss auf Milizen der gemäßigten Opposition nicht geltend
zu machen. Rebellengruppen nutzten die Feuerpause, um
sich neu zu formieren, sagte der russische General Wladimir
Sawtschenko. Eine Sitzung im UN-Sicherheitsrat zu Syrien
war in der Nacht von Freitag auf Samstag (MESZ) wegen Spannungen zwischen Russland und den USA kurzfristig abgesagt
DPA
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11°
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Notruf Stromstörung:
0 18 01/60 50 44
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117
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01 80/6 0762 12
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Nummer gegen Kummer:
Kinder- und Jugendtelefon,
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Der Sonntag · 18. September 2016
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Nachfüllen von Material.
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betreuen Sie unsere Standardkatalogprodukte und übernehmen die konstruktive Modifikation von
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Der Sonntag · 18. September 2016
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Beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald mit Sitz in Freiburg
sind zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Referat Soziale Leistungen
in der Gruppe AsylbLG mehrere Stellen für Sachbearbeiter jeweils
in Vollzeit zu besetzen.
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– Sie entscheiden über Leistungsansprüche von
Antragstellern nach dem Asylbewerberleistungsgesetz
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der leistungsberechtigten Personen und Antragsteller in dem
Ihnen zugeordneten Bezirk zuständig
Ihre Qualifikation
– Sie haben ein Studium zum Bachelor of Arts – Public
Management bzw. zum Dipl.-Verwaltungswirt (FH) bzw.
ein Studium der Rechtswissenschaften oder die
Angestelltenprüfung II bzw. den Verwaltungsfachwirt oder
eine vergleichbare berufliche Qualifikation mit
Berufserfahrung in einem Sozialleistungsbereich
Unser Angebot
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Entgeltgruppe 9. Bei Vorliegen der laufbahnrechtlichen
Voraussetzungen ist eine Übernahme im Beamtenverhältnis
bis Besoldungsgruppe A 10 LBesGBW möglich.
– Ein sicherer Arbeitsplatz, flexible Arbeitszeiten,
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Die vollständige Stellenausschreibung und weitere Informationen
finden Sie unter www.breisgau-hochschwarzwald.de, Rubrik
Stellenportal.
Wir suchen Sie!
Haben Sie Interesse? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis
spätestens 3. Oktober 2016 in unserem Onlineportal.
Wir suchen zum nächstmöglichen
Zeitpunkt eine
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staatlich anerkannte
Erzieher/in/
pädagogische
Fachkraft
in Vollzeit für die Kindertagestätte
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und für die Erweiterung unserer städtischen Kindertagesstätten Bienenkorb
zum 1. Juni 2017 und Kunterbunt zum
01. September 2017 mehrere
staatlich anerkannte
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Orthopädie und Rheumatologie,
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finden Sie einen abwechslungsreichen Arbeitsplatz vor. Ihr Aufgabengebiet umfasst Einzel- und Gruppenbehandlungen in Form von Wasserund Trockengymnastik.
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Gehalt durch Fortbildungspunkte aufzustocken.
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pädagogische
Fachkräfte
Erwünscht sind ausdrücklich auch
Bewerbungen aus dem erweiterten
Fachkräftekatalog nach § 7 Kindertagesbetreuungsgesetz (z.B. SozialpädagogenInnen, HeilpädagogenInnen,
mit Befähigung für das Lehramt an
Grundschulen)
In unseren Kindertagesstätten werden
Kinder im Alter von 1-6 Jahren im Team
in klar strukturierten Bildungsbereichen
gefördert und betreut. Das Kind und
die bestmögliche Entwicklung seiner
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Leitung Therapieabteilung
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0 76 32 / 7 59 – 1 73 [email protected]
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verantwortungsvolle Tätigkeit
in einem engagierten Team
mit regelmäßigen Teambesprechungen, Fortbildungen
und Supervision.
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und Begeisterung für die
Bildungsarbeit von Kindern,
Flexibilität und einen positiven
Teamgeist.
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aussagekräftige Bewerbung
bis spätestens 04.10.2016 an
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79618 Rheinfelden (Baden).
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steht Ihnen Frau Kreil (Bienenkorb), Tel. 07623/5176
und Frau Jüngerkes (Kunterbunt), Tel. 07623/20066
gerne zur Verfügung.
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Straßenwärter oder in einem handwerklichen Beruf mit
ähnlichen Tätigkeiten
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bereit die Fahrerlaubnis innerhalb Ihres ersten Arbeitsjahres
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Einstellung in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis.
Verfügen Sie bei Einstellung nicht über die Fahrerlaubnisklasse CE erfolgt die Einstellung zunächst in einem
befristeten Arbeitsverhältnis.
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spätestens 3. Oktober 2016 in unserem Onlineportal.
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Straßenbetriebsdienst und der Straßenunterhaltung durch,
insbesondere Winterdienst, Gehölzpflege, Mäharbeiten,
Straßenausbesserungsarbeiten, Unterhaltungsarbeiten an
Ingenieurbauwerken und an der Straßenausstattung
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Der Internationale Bund (IB) ist mit fast 14.000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern einer der großen Dienstleister in der Jugend-, Sozial- und
Bildungsarbeit in Deutschland. Unser Leitsatz lautet „MenschSein stärken“.
Beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald mit Sitz in Freiburg
ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Fachbereich Straßenbau und
-betrieb (FB 650) bei der Straßenmeisterei Müllheim die Stelle eines
Straßenwärters in Vollzeit zu besetzen.
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Mail: [email protected]
Wir sind ein kundenorientiertes Dienstleistungsunternehmen mit über 2.000
eigenen und verwalteten Wohnungen.
Zum 1. November 2016 suchen wir eine/n
die Evangelische Kirchengemeinde Eimeldingen
sucht für ihren Kindergarten St. Martin zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n
Erzieher/in (75 %).
Informationen zum Kindergarten finden Sie unter
http://www.eimeldingen.eu/pb/,Lde/283325.html
Die Vergütung erfolgt nach TVöD.
Anfragen und Bewerbungen schicken Sie bitte an
Evangelische Kirchengemeinde Eimeldingen-Märkt
z. Hd. Herr Pfarrer Jochen Debus, Dorfstraße 14, 79591 Eimeldingen
Tel.: 0 76 21 / 6 25 84;
e-mail: [email protected]
Für Informationen steht ihnen Frau Mössinger, Tel. 0 76 21 - 6 12 66,
gerne zur Verfügung.
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in Teilzeit (16 Std.) für den Nachmittag Montag bis Donnerstag.
Sie sind ein kaufmännisches Allround-Talent und bewahren stets einen kühlen
Kopf? Das Anforderungsprofil und weitere Informationen finden Sie auf unserer
Homepage. Wenn Sie Interesse an dieser vielseitigen Stelle haben, bewerben
Sie sich bitte schriftlich – vorzugsweise per Mail – mit aussagekräftigen Unterlagen. Auskunft erteilen Ihnen der Geschäftsführer Herr Burger (Telefon
0 76 23/72 06-33) und der Leiter Abteilung Technik Herr Schmidt (Telefon
0 76 23/72 06-18). Bewerbungen per E-Mail richten Sie bitte bis zum
05.10.2016 an:
[email protected]
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Friedrichstraße 6, 79618 Rheinfelden,
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Dienstleistungsorientierung
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schaftung, Budgetüberwachung im Rahmen des Mieter­Vermieter
Modells mit dem Vertragswesen)
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der kaufmännischen, infrastrukturellen und technischen
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wirt/in (FH) oder Bachelor of Arts ­ Public Management oder ein
Studium der Betriebswirtschaftslehre bzw. eine Ausbildung im
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gute Kenntnisse im Haushalts­, Kassen­ und Rechnungswesen, in SAP,
im Miet­ und Vertragsrecht, im Verwaltungsrecht (LVwvfG, VwGO)
sowie im Vergaberecht (GWB, Vergabeverordnung, VOB, VOL)
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Belastbarkeit, Teamfähigkeit
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dungsgesetz Baden­Württemberg (LBesG BW) bzw. Eingruppierung
nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) in der
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Dann bewerben Sie sich bitte schriftlich bis zum 7. Oktober 2016.
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Kontakt:
Hervé Roséfort, Leiter des Amtes für
Gebäudemanagement und Umweltschutz
Tel. 07621/704­650
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Rheinfelden, Tel. 07623 95-237
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✁
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eine gut abgeschlossene Ausbildung als
Technischer Modellbauer oder Schreiner.
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mit Autismus - Spektrum - Störungen
während ihres Besuchs der Regelschule
unterstützen. Es handelt sich um eine sozialversicherungspflichtige Anstellung mit
einem Umfang von 15-20 Stunden pro
Schulwoche. Da die Leistung an 5 Einsatztagen in den Schulzeiten erbracht wird, ist
eine Wohnortnähe zum jeweiligen
Einsatzort wünschenswert. Bezahlung der
pädagogischen Fachkraft (Erzieher/in, Heilerziehungspfleger/in,
Heilpädagoge/in,
Sozialpädagoge/in) mit „Kenntnissen im
Bereich Autismus-Spektrum“ gemäß TVöD.
Bitte senden Sie Ihre schriftliche Bewerbung an: Lebenshilfe Lörrach e.V., Herrn
Helmut Ressel, Wintersbuckstr.7, 79539
Lörrach, [email protected],
www.lebenshilfe-loerrach.de
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Tel. 0175-6691132
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Kreisverband Lörrach
Weiler Str. 6, 79540 Lörrach
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