Pressemitteilung Arbeitgeber fordern digitalen Aufbruch Magdeburg, 20. September 2016 Im Ergebnis ihrer diesjährigen Klausurtagung verständigten sich die Vorstände der Arbeitgeber und Wirtschaftsverbände Sachsen-Anhalts auf ein gemeinsames Positionspapier - „Digitaler Aufbruch SachsenAnhalt“. Zentral ist die Forderung, die aktuellen und zukünftigen Probleme des Landes durch die Politik klar zu benennen und anzugehen. Dabei messen die Arbeitgeber der Digitalisierung eine besondere Bedeutung bei. „Digitalisierung ist der einzige derzeit erkennbare Schlüssel zur Lösung vieler spezifischer Probleme unseres Landes“ unterstreicht Klemens Gutmann, Präsident der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände SachsenAnhalt e. V. und fährt fort „wir müssen den Digitalisierungsprozess endlich nutzen, um unser Land fit für die Zukunft zu machen“. Sachsen-Anhalt darf nicht weiter hinter seinen Möglichkeiten zurückbleiben. Die Arbeitergeber fordern, es müssen endlich ehrgeizige Ziele her. Nur so können die spezifischen Probleme des Landes angegangen werden. „Sachsen-Anhalt muss sich nun endlich ambitionierte Ziele setzen“ erklärt Dr. Lutz Petermann, Vorstandvorsitzender vom Verband der Metall- und Elektroindustrie Sachsen-Anhalt e. V. und erklärt, „wer junge Leute gewinnen will und es mit dem Wirtschaftsstandort ernst meint, der braucht vor allem ehrgeizige Pläne“. Die Positionen der Arbeitgeber des Landes werden mit konkreten Forderungen untermauert. Beim Breitbandausbau muss das Land endlich von plakativen flächendeckenden Zielen abrücken. Stattdessen muss die Breitbandinfrastruktur bedarfsbezogen und mit Blick auf internationale Spitzenleistungen aufgebaut werden. Dirk Bartens, Vorstandsmitglied vom Verband der IT- und Multimediaindustrie Sachsen-Anhalt e. V. (VITM), erläutert: „Breitbandausbau ist kein Selbstzweck. Wir müssen weg von der Gießkanne, hin zu passgenauen Lösungen, die dem internationalen Vergleich standhalten. Glasfaserausbau in Gewerbegebieten, kostenloses WLAN in touristischen Hot-Spots und passgerechte Lösungen für das ‚digitale Dorf‘ – für jeden Topf den passenden Deckel“. Auch für die Entwicklung der sachsen-anhaltinischen Wirtschaftsstruktur müssen die Chancen der Digitalisierung jetzt genutzt werden. Hierfür werden einfach handhabbare Digitalisierungs- und Modernisierungspakete für Unternehmen gefordert. „Besonders im Zusammenhang mit der Unternehmensnachfolge steht die Frage, wie wir junge Leute für die zeitgemäße Führung moderner Unternehmen begeistern können – OnlineMarketing, mobiles Arbeiten und das ‚Internet der Dinge‘ machen Unternehmen fit für die Zukunft und interessant für Nachfolger“ erläutert Jürgen Spicher, Vorsitzender vom Landesverband Metall-, Elektroindustrie und industrienaher Dienstleistungen e. V. Mit einem ‚digitalen Schulnetz‘ soll dafür gesorgt werden, dass alle Schulstandorte in Sachsen-Anhalt erhalten bleiben und gleichzeitig mit knappen Lehrerbeständen landesweit ein hochwertiger Unterricht abgesichert werden kann. Dazu wird der Anschluss aller Schulen an das Glasfasernetz gefordert. Auf dieser Basis können Lehrer z. B. in Mangelfächern zukünftig per Videokonferenz unterrichten. Gleichzeitig wird vom Land gefordert, in kürzester Zeit nur noch Schulbücher zu genehmigen, welche auch elektronisch zur Verfügung stehen, um somit die Mappen der Schüler zu erleichtern. Für den Bereich der Verwaltungsmodernisierung wird gefordert, dass Sachsen-Anhalts Bürger – ähnlich wie die Bürger Estlands – in kürzester Zeit nahezu alle Verwaltungsleistungen auch elektronisch nutzen zu können. Auch das ist Daseinsvorsorge und trägt dazu bei, das Leben und Wirtschaften auch in dünn besiedelten Gebieten attraktiv zu gestalten. „E-Government ist damit Standortpolitik und stärkt die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Sachsen-Anhalt. Verband der Metall- und Elektroindustrie Sachsen-Anhalt e. V. im HAUS DER WIRTSCHAFT, Humboldtstraße 14, 39112 Magdeburg Tel. (0391) 6 28 88 0, Fax. (0391) 6 28 88 10, E-Mail: [email protected], Internet: www.vme.org Die Arbeitgeber verlangen ein klares Bekenntnis des Landes zur Informatik-Ausbildung und darüber hinaus die Schaffung von zusätzlichen Digitalisierungs-Professuren an den Hochschulen des Landes. Gefordert wird, dass Sachsen-Anhalt das „Ursprungsland der Start-ups“, also der Unternehmensgründungen werden muss. Damit verbunden ist eine moderne Standortkampagne, die insbesondere junge Leute nach Sachsen-Anhalt zieht. Dabei muss Sachsen-Anhalt sich für junge Gründer attraktiv aufstellen und auf seine Stärken, wie z. B. die vorbildliche Vereinbarkeit von Beruf und Familie, setzen. „Das moderne und selbstbewusste Sachsen-Anhalt braucht nun endlich einen digitalen Aufbruch“ unterstreicht Marco Langhof, Vorsitzender des VITM und fährt fort, „als Unternehmer wollen wir gestalten. Wir wissen, dass es viele Menschen in unserem Bundesland gibt, die sich einbringen möchten. Sachsen-Anhalt muss sich den eigenen Herausforderungen stellen und sollte nun endlich das Selbstbewusstsein zeigen, hierfür eigene ambitionierte Lösungen zu entwickeln. Digitalisierung ist dabei nicht alles, aber ohne Digitalisierung ist alles nichts“. Pressesprecher: Verband der Metall- und Elektroindustrie Sachsen-Anhalt e. V. Herr Jan Pasemann Humboldtstraße 14 39112 Magdeburg Tel. +49 (0)391-62 888 51 Mobil: +49 (0) 152-54 59 47 69 E-Mail: [email protected]
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