22.09.2016 Seite 1 von 7 Große Fliesen verlegen - Anleitung der Meisterschmiede Das brauchen Sie für Ihr Projekt Material Werkzeug □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ □ Fließspachtelmasse Klebeband Bodenfliesen Sanitär Silikon Tiefengrund Acryl Fugenfüllprofil Flexkleber Abdeckfolien und Malervlies Silikon-Glättmittel Flexfugenmörtel Entkopplungsmatte Heizkörperrosetten Holzlatten Profile/Übergangsschienen Dichtband Styrodur-/Hartschaumplatte Fliesenkeil Bleistift Andrückroller Metallbügelsäge Zollstock/Meterstab Schleifpapier Fugenglätter Wasserwaage Kartuschenpistole Stanleymesser Feile Schaufel Teleskopverlängerung Akkuschrauber Fliesenwaschset Winkelschleifer Knieschoner Spachtel Schere Gehörschutz Kelle Glättkelle Mörtelkübel Gehrungslade Kübel Fugenkreuze Staubsauger Handkreissäge Sicherheitsschuhe Besen 22.09.2016 Seite 2 von 7 □ □ □ □ □ □ □ □ Schritt für Schritt – so geht's! Entkopplungsmatte verlegen 1. Arbeitsschritt Zum Verlegen großer Fliesenformate auf schadhaften aber noch tragfähigen Untergründen ist der Einbau einer Entkopplungsmatte zu empfehlen. Besonders dann, wenn z. B. alte Holzbeläge oder Trockenestrichböden für das Verlegen großer Fliesen vorbereitet werden sollen. Viele Renovierungsarbeiten lassen sich dadurch erst realisieren. Die Entkopplungsmatte können Sie im Verlegeraum ausrollen und auf die nötige Bahnenlänge zuschneiden. Schneiden Sie am besten gleich alle Bahnen passend zu. 2. Arbeitsschritt An Heizkörperrohren oder Nischen wird die Matte eingeschnitten und angepasst, vergleichbar mit dem Verlegen eines Teppichbodens. Sie sollten dabei kleine Teilstücke vermeiden. Legen Sie die geschnittenen Bahnen gleich an der richtigen Stelle im Raum aus. Wenn alles passt, können Sie die Bahnen nacheinander wieder aufrollen und dabei die Kante der Bahn auf dem Boden anzeichnen. 3. Arbeitsschritt Die Markierungslinien helfen Ihnen jetzt beim Auftragen des Klebers. Rühren Sie eine passende Menge Flexkleber an und tragen Sie ihn auf die erste Fläche auf. Jetzt wird der Kleber mit einer Glättekelle mit 4 mm Zahnung verteilt und durchkämmt. Dabei muss zügig gearbeitet werden, damit die offene Zeit des Klebers nicht überschritten wird. Bleiben Sie nach Möglichkeit innerhalb der Markierungslinie. 4. Arbeitsschritt Die erste Matte in das Kleberbett legen und ausrollen. Rührwerk Monierzange Schutzbrille Tiefgrundroller Fliesenschneider Saugheber Steckbügel Feinsäge/Japansäge Platz für Ihre Notizen 22.09.2016 Seite 3 von 7 5. Arbeitsschritt Wenn die Matte richtig sitzt, können Sie sie mit einer Andrückrolle noch fest ins Kleberbett drücken. Dann kann direkt die nächste Bahn auf Stoß verlegt werden. 6. Arbeitsschritt Die Verbindungsstöße werden mit Dichtband verbunden. Dazu eine Schicht Flexkleber etwas breiter als das Dichtband auf den Verbindungsstoß glatt aufspachteln. Das Dichtband in das Kleberbett einlegen und mit der Glättekelle glatt andrücken. Anschließend wird das Band von oben mit einer Schicht Kleber überdeckt. 7. Arbeitsschritt Bevor die Fliesen verlegt werden können, wird die gesamte Entkopplungsmatte flächig mit Fliesenkleber verspachtelt. Dabei werden alle Mattenvertiefungen mit Kleber verfüllt. Lassen Sie die Kleberschicht dann durchtrocknen. Eine andere Möglichkeit wäre, die Fliesen nass in nass zu verlegen. Dabei würden Sie die Entkopplungsbahn mit Kleber verspachteln und bei noch frischem Kleber abschnittweise die Fliesen verlegen. Dieses Vorgehen erfordert aber ein hohes Arbeitstempo und Praxiserfahrung. Fliesen verlegen 1. Arbeitsschritt Beim Verlegen der Fliesen können Sie direkt mit dem Anrühren des Klebers beginnen. Rühren Sie nur die Menge an, die Sie in der offenen Zeit problemlos verarbeiten können. Bevor der Kleber auf den Boden aufgetragen wird, benötigt er eine Reifezeit. Richten Sie sich dabei nach der Angabe des Herstellers. In der Zwischenzeit können Sie die ersten Fliesen auf dem Boden markieren. Legen Sie die erste Fliese am Beginn der Verlegereihe ab. Damit ein großes Fliesenformat leichter zu bewegen ist, können Sie zwei Saugheber ansetzen. Wichtig wird das, wenn auf der Fliesenrückseite auch noch eine Schicht Kleber ist. 2. Arbeitsschritt Legen Sie dann eine Abziehlatte an die Fliese an und richten Sie sie parallel zur Wand aus. Markieren Sie die Fliesenbreite auf dem Boden. Sie können auch gleich noch überprüfen, ob der Wandverlauf gerade ist. Bei einem unregelmäßigen Wandverlauf muss entschieden werden, ob die Fliesen passend zugeschnitten werden müssen, oder ob die Unregelmäßigkeit so gering ist, dass sie durch die Wandfuge ausgeglichen wird. Die Fuge kann später durch Sockelfliesen oder eine Sockelleiste überdeckt werden. 3. Arbeitsschritt Nach der Reifezeit des Klebers kann direkt mit der Verarbeitung begonnen werden. Tragen Sie den Kleber für die erste Fliese mit einer Kelle auf den Bodenabschnitt auf und durchkämmen Sie den Kleber mit der Glättekelle in passender Zahnung. Auf die Fliesenrückseite kommt als Kontaktschicht ebenfalls Fliesenkleber. Dieser wird glatt aufgespachtelt. 22.09.2016 Seite 4 von 7 4. Arbeitsschritt Die Fliese dann mit den Saughebern ins Kleberbett einsetzen. 5. Arbeitsschritt An den Wandfugen setzen Sie Fliesenkeile ein, um den Abstand auszugleichen. 6. Arbeitsschritt Wenn die erste Fliese sitzt, können Sie direkt weiterarbeiten. Für die anschließende Fliese ebenfalls Kleber auf die Bodenfläche auftragen und die Fliesenrückseite glatt abspachteln. Dieses Verfahren nennt man „Buttering-Floating-Verfahren“. Setzen Sie die Fliese dann zuerst dicht an die vorige Fliese an und ziehen Sie sie im Fugenabstand zur Seite. Dadurch bleiben die Fugen frei von Kleber. Für den gleichmäßigen Fugenabstand zwischen den Fliesen verwenden Sie Fugenkreuze. 7. Arbeitsschritt Am Ende der ersten Verlegereihe muss in den meisten Fällen eine Fliese passend zugeschnitten werden. Verwenden Sie dazu einen handelsüblichen Fliesenschneider, auch Trockenschneider genannt. Diese gibt es auch für große Fliesenformate. Wenn sich eine Anschaffung nicht rechnet, weil Sie nur eine kleine Verlegefläche zu bearbeiten haben, können Sie auch auf ein Leihgerät ausweichen. Entscheiden Sie selbst, was für Sie besser ist. Den Fliesenzuschnitt können Sie am Fliesenschneider genau einstellen. Dann die Schnittkante in einem Durchgang anritzen. Zum endgültigen Durchtrennen wird die Fliese mit der eingebauten Vorrichtung abgeknickt. So bekommt die Fliese eine saubere Schnittkante. Für komplizierte Zuschnitte werden Sie einen Winkelschleifer benötigen. 8. Arbeitsschritt Die zugeschnittene Fliese dann am Reihenende einsetzen. Die zweite Reihe beginnen Sie je nach Verlegebild mit einer zugeschnittenen Fliese. Bei einem 1/4-Versatz hätte das erste Fliesenstück 1/4 Länge der ganzen Fliese. Der Versatz führt sich dann durch die gesamte Fliesenreihe fort. 9. Arbeitsschritt Heizungsrohre, die aus dem Boden kommen, meistern Sie, indem Sie die Position des Rohres auf die Fliese oder den Fliesenzuschnitt übertragen. Legen Sie zuerst eine Hartschaumplatte unter die Fliese, damit Sie nicht in den Boden schneiden. Denken Sie beim Arbeiten mit dem Winkelschleifer an die Staubentwicklung. Schneiden Sie, wenn möglich, im Freien. Auf jeden Fall eine Schutzbrille und Gehörschutz tragen! Schneiden Sie den Ausschnitt von beiden Seiten mit dem Winkelschleifer ein. 22.09.2016 Seite 5 von 7 10. Arbeitsschritt Mit einer Monierzange oder einer schmalen Kneifzange können Sie den eingeschnittenen Streifen abknicken. Das ausgebrochene Teilstück benötigen Sie gleich noch. 11. Arbeitsschritt Legen Sie den vorbereiteten Fliesenzuschnitt probeweise am Heizungsrohr an. Wenn er passt, können Sie gleich mit dem Verkleben weitermachen. An schwer zugänglichen Stellen tragen Sie den Fliesenkleber nur auf die Fliesenrückseite auf. Hierzu den Kleber in der passenden Zahnung durchkämmen. 12. Arbeitsschritt Wenn die Fliese sitzt, können Sie das herausgetrennte Teilstück um den Rohrdurchmesser und die Breite einer Dehnfuge kürzen. Dann Kleber auf das Teilstück auftragen und in die Lücke hinter dem Heizungsrohr einsetzen. Die Fugen werden später mit Fugenmörtel gefüllt. 13. Arbeitsschritt Jetzt können Sie weitere Fliesen bis zur vorletzten Reihe verlegen. Lassen Sie den Kleber durchtrocknen, bevor Sie die letzten Fliesen verlegen. So können Sie die verlegten Fliesen betreten und die letzten Fliesen von dort aus verlegen. Wenn der Belag betreten werden kann, können Sie die Fliesenkreuze herausnehmen. 14. Arbeitsschritt An der Tür wird ein Übergangsprofil eingebaut. Dieses überdeckt die Fliesenkante zum angrenzenden Bodenbelag. Übergangsprofile gibt es für unterschiedliche Beläge und Höhen. Das Profil besteht aus einem Unter- und einem Oberteil. Das Unterteil muss befestigt werden, bevor die Fliesen im Bereich der Tür verlegt werden. Wenn Sie eine Fußbodenheizung haben, verwenden Sie ein Profil, bei dem das Unterteil verklebt werden kann. Ansonsten befestigen Sie es mit Dübeln und Schrauben. Die passende Länge schneiden Sie mit einer Metallbügelsäge in der Gehrungslade zu. Die Schnittkante dann mit einer Feile entgraten. 15. Arbeitsschritt Schneiden Sie nun die restlichen Fliesen passend zu und verlegen Sie sie erst lose ohne Kleber. Im Bereich der Tür müssen Bereiche ausgespart werden. Zeichnen Sie sich die Breite auf der Fliese an und schneiden Sie sie dann mit dem Winkelschleifer zu. 16. Arbeitsschritt Dann diese Fliesen ebenfalls lose auslegen und prüfen, ob alles passt. Die Fliese wird unter die gekürzte Türzarge geschoben. 22.09.2016 Seite 6 von 7 17. Arbeitsschritt Übertragen Sie einen schiefen Wandverlauf oder Hindernisse auf die Fliesen. Kurvige Abschnitte können Sie mit einem selbstgebauten Werkzeug übertragen. Nehmen Sie ein passend dickes Holzteil oder auch einen Zollstock und befestigen Sie daran einen Stift, z. B. mit Klebeband. Schneiden Sie die Fliese auf die maximale Breite zu und legen Sie sie dann an ihrem Wandabschnitt an. Jetzt kommt Ihr Anzeichenwerkzeug zum Einsatz: Fahren Sie einfach den Kurvervenverlauf ab und übertragen Sie ihn dabei als Markierung auf die Fliese. 18. Arbeitsschritt Mit dem Winkelschleifer nun den Fliesenabschnitt abtrennen. Sie können die Kurve auch in gerade Abschnitte unterteilen, dann lässt sich mit dem Winkelschleifer besser schneiden. 19. Arbeitsschritt Legen Sie die Fliese probeweise an den Wandabschnitt an und testen Sie, ob der Zuschnitt passt. Wenn alle Zuschnitte gemacht sind, können Sie die Fliesen wieder zur Seite legen und Fliesenkleber auftragen. Wenn der Streifen für Ihre Glättekelle zu schmal ist, können Sie den Kleber auch ausschließlich auf die Fliesenrückseite auftragen, in der passenden Zahnung durchkämmen und dann verlegen. Lassen Sie den Fliesenkleber trocknen, bevor Sie z. B. die Sockelfliesen verlegen. 20. Arbeitsschritt Als umlaufenden Rand über dem Fliesenbelag können Sie Sockelleisten oder Sockelfliesen anbringen. Sockelfliesen schneiden Sie sich aus den restlichen Fliesen zu. Verwenden Sie am besten die beiden langen Seiten. Dann haben Sie eine Originalkante und eine geschnittene Kante. Eine übliche Sockelhöhe beträgt z. B. 7 cm. Tragen Sie den Fliesenkleber dann auf die Rückseite der Sockelfliese auf und setzen Sie sie zuerst auf der Bodenfliese auf. Dann im Abstand der Bodenfuge nach oben ziehen und Fliesenkeile für die Fuge einsetzen. Weitere Sockelfliesen ansetzen und auch in die Fugen dazwischen Fliesenkreuze einsetzen. Wenn die Sockelfliesen komplett verlegt sind, lassen Sie den Kleber trocknen. Fliesen verfugen 1. Arbeitsschritt Ist der Fliesenkleber vollständig durchgetrocknet, kann verfugt werden. Falls in den Fugen noch störender Fliesenkleber oder loser Kleber steckt, sollten Sie diesen vor dem Verfugen herauskratzen, denn der Fugenmörtel sollte gleichmäßig dick in die Fugen eingebracht werden. Saugen Sie die Fläche dann gründlich ab. Rühren Sie den Fugenmörtel in einem sauberen Gefäß klumpenfrei an. Mit dem Fugengummi den Fugenmörtel diagonal in die Fliesenfugen streichen. Auch die Sockelfliesen verfugen. Nur die Fuge zwischen Sockel- und Bodenfliesen bleibt frei. Diese wird später dauerelastisch verfugt. 22.09.2016 Seite 7 von 7 2. Arbeitsschritt Warten Sie, bis der Fugenmörtel leicht angezogen hat – das erkennt man an der matten Oberfläche. Danach können Sie mit dem Schwammbrett abwaschen. Verwenden Sie immer frisches Wasser, und drücken Sie das Schwammbrett gründlich aus. Gut geeignet ist ein Fliesen-Waschset mit Ausdrückrollen, Fugengummi und Schwammbrett. Lassen Sie nach dem Abwaschen den Belag restlos trocknen. 3. Arbeitsschritt Die Bodenfuge zwischen Sockel- und Bodenfliesen wird dauerelastisch mit Sanitär-Silikon in der passenden Farbe verfugt. Am besten ist es, wenn Sie in die Fuge zuerst ein Fugenfüllprofil einsetzen. Dieses sorgt dafür, dass das Silikon nur oben und unten haftet und Bewegungen besser ausgleicht. 4. Arbeitsschritt Dann das Silikon mit der Kartuschenpresse gleichmäßig auftragen und anschließend mit dem Fugenglätter abziehen. Den Fugenglätter können Sie mit einem passenden Silikon-Glättmittel benetzen. Der Silikonüberschuss lässt sich dadurch nach dem Abziehen leichter ablösen. Wasserstreifen gleich entfernen, bevor diese antrocknen. Sonst können Schlieren zurückbleiben, die nur schwer zu entfernen sind. Abschlussarbeiten Zum Schluss wird noch das Oberteil des Übergangsprofils auf die erforderliche Breite zugesägt. Die Schnittkanten mit der Feile entgraten. Dann können Sie das Oberteil auf dem Unterteil mit den beiliegenden Schrauben befestigen. Das Türblatt wird jetzt noch auf das benötigte Maß gekürzt. Dazu den Abstand vom unteren Bandunterteil bis zum Übergangsprofil messen. Ziehen Sie noch ca. 5 mm ab, damit das Türblatt sich frei über dem Profil bewegen kann. Zeichnen Sie die Schnittlinie auf dem Türblatt an und kleben Sie die Kante mit Kreppklebeband ab. Dann mit der Handkreissäge zuschneiden und nach dem Entfernen des Klebebandes die Kante mit Schleifpapier entgraten. Nun können Sie das Türblatt wieder einhängen. Den Übergang von der Sockelfliese zur Wandfläche können Sie mit Acryl verfugen. Acryl ist überstreichbar. Die Fuge zwischen Türzarge und Bodenfliesen verfugen Sie mit Sanitär-Silikon. Die Heizkörperrohre decken Sie mit Rosetten ab. Fragen zum Onlineshop - 02236 3148 999 - Montag bis Samstag - 08:00–20:00 Uhr
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