Große Fliesen verlegen - Anleitung der Meisterschmiede

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Große Fliesen verlegen - Anleitung der Meisterschmiede
Das brauchen Sie für Ihr Projekt
Material
Werkzeug
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Fließspachtelmasse
Klebeband
Bodenfliesen
Sanitär Silikon
Tiefengrund
Acryl
Fugenfüllprofil
Flexkleber
Abdeckfolien und Malervlies
Silikon-Glättmittel
Flexfugenmörtel
Entkopplungsmatte
Heizkörperrosetten
Holzlatten
Profile/Übergangsschienen
Dichtband
Styrodur-/Hartschaumplatte
Fliesenkeil
Bleistift
Andrückroller
Metallbügelsäge
Zollstock/Meterstab
Schleifpapier
Fugenglätter
Wasserwaage
Kartuschenpistole
Stanleymesser
Feile
Schaufel
Teleskopverlängerung
Akkuschrauber
Fliesenwaschset
Winkelschleifer
Knieschoner
Spachtel
Schere
Gehörschutz
Kelle
Glättkelle
Mörtelkübel
Gehrungslade
Kübel
Fugenkreuze
Staubsauger
Handkreissäge
Sicherheitsschuhe
Besen
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Schritt für Schritt – so geht's!
Entkopplungsmatte verlegen
1. Arbeitsschritt
Zum Verlegen großer Fliesenformate auf schadhaften
aber noch tragfähigen Untergründen ist der Einbau einer
Entkopplungsmatte zu empfehlen. Besonders dann, wenn
z. B. alte Holzbeläge oder Trockenestrichböden für das
Verlegen großer Fliesen vorbereitet werden sollen. Viele
Renovierungsarbeiten lassen sich dadurch erst realisieren.
Die Entkopplungsmatte können Sie im Verlegeraum
ausrollen und auf die nötige Bahnenlänge zuschneiden.
Schneiden Sie am besten gleich alle Bahnen passend zu.
2. Arbeitsschritt
An Heizkörperrohren oder Nischen wird die Matte
eingeschnitten und angepasst, vergleichbar mit dem
Verlegen eines Teppichbodens. Sie sollten dabei kleine
Teilstücke vermeiden. Legen Sie die geschnittenen Bahnen
gleich an der richtigen Stelle im Raum aus. Wenn alles
passt, können Sie die Bahnen nacheinander wieder
aufrollen und dabei die Kante der Bahn auf dem Boden
anzeichnen.
3. Arbeitsschritt
Die Markierungslinien helfen Ihnen jetzt beim Auftragen des
Klebers. Rühren Sie eine passende Menge Flexkleber an
und tragen Sie ihn auf die erste Fläche auf. Jetzt wird der
Kleber mit einer Glättekelle mit 4 mm Zahnung verteilt und
durchkämmt. Dabei muss zügig gearbeitet werden, damit
die offene Zeit des Klebers nicht überschritten wird. Bleiben
Sie nach Möglichkeit innerhalb der Markierungslinie.
4. Arbeitsschritt
Die erste Matte in das Kleberbett legen und ausrollen.
Rührwerk
Monierzange
Schutzbrille
Tiefgrundroller
Fliesenschneider
Saugheber
Steckbügel
Feinsäge/Japansäge
Platz für Ihre Notizen
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5. Arbeitsschritt
Wenn die Matte richtig sitzt, können Sie sie mit einer
Andrückrolle noch fest ins Kleberbett drücken. Dann kann
direkt die nächste Bahn auf Stoß verlegt werden.
6. Arbeitsschritt
Die Verbindungsstöße werden mit Dichtband verbunden.
Dazu eine Schicht Flexkleber etwas breiter als das
Dichtband auf den Verbindungsstoß glatt aufspachteln. Das
Dichtband in das Kleberbett einlegen und mit der Glättekelle
glatt andrücken. Anschließend wird das Band von oben mit
einer Schicht Kleber überdeckt.
7. Arbeitsschritt
Bevor die Fliesen verlegt werden können, wird die gesamte
Entkopplungsmatte flächig mit Fliesenkleber verspachtelt.
Dabei werden alle Mattenvertiefungen mit Kleber verfüllt.
Lassen Sie die Kleberschicht dann durchtrocknen. Eine
andere Möglichkeit wäre, die Fliesen nass in nass zu
verlegen. Dabei würden Sie die Entkopplungsbahn
mit Kleber verspachteln und bei noch frischem Kleber
abschnittweise die Fliesen verlegen. Dieses Vorgehen
erfordert aber ein hohes Arbeitstempo und Praxiserfahrung.
Fliesen verlegen
1. Arbeitsschritt
Beim Verlegen der Fliesen können Sie direkt mit dem
Anrühren des Klebers beginnen. Rühren Sie nur die Menge
an, die Sie in der offenen Zeit problemlos verarbeiten
können. Bevor der Kleber auf den Boden aufgetragen wird,
benötigt er eine Reifezeit. Richten Sie sich dabei nach der
Angabe des Herstellers. In der Zwischenzeit können Sie
die ersten Fliesen auf dem Boden markieren. Legen Sie
die erste Fliese am Beginn der Verlegereihe ab. Damit ein
großes Fliesenformat leichter zu bewegen ist, können Sie
zwei Saugheber ansetzen. Wichtig wird das, wenn auf der
Fliesenrückseite auch noch eine Schicht Kleber ist.
2. Arbeitsschritt
Legen Sie dann eine Abziehlatte an die Fliese an und
richten Sie sie parallel zur Wand aus. Markieren Sie die
Fliesenbreite auf dem Boden. Sie können auch gleich noch
überprüfen, ob der Wandverlauf gerade ist. Bei einem
unregelmäßigen Wandverlauf muss entschieden werden,
ob die Fliesen passend zugeschnitten werden müssen, oder
ob die Unregelmäßigkeit so gering ist, dass sie durch die
Wandfuge ausgeglichen wird. Die Fuge kann später durch
Sockelfliesen oder eine Sockelleiste überdeckt werden.
3. Arbeitsschritt
Nach der Reifezeit des Klebers kann direkt mit der
Verarbeitung begonnen werden. Tragen Sie den Kleber
für die erste Fliese mit einer Kelle auf den Bodenabschnitt
auf und durchkämmen Sie den Kleber mit der Glättekelle
in passender Zahnung. Auf die Fliesenrückseite kommt als
Kontaktschicht ebenfalls Fliesenkleber. Dieser wird glatt
aufgespachtelt.
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4. Arbeitsschritt
Die Fliese dann mit den Saughebern ins Kleberbett
einsetzen.
5. Arbeitsschritt
An den Wandfugen setzen Sie Fliesenkeile ein, um den
Abstand auszugleichen.
6. Arbeitsschritt
Wenn die erste Fliese sitzt, können Sie direkt
weiterarbeiten. Für die anschließende Fliese ebenfalls
Kleber auf die Bodenfläche auftragen und die
Fliesenrückseite glatt abspachteln. Dieses Verfahren nennt
man „Buttering-Floating-Verfahren“. Setzen Sie die Fliese
dann zuerst dicht an die vorige Fliese an und ziehen Sie sie
im Fugenabstand zur Seite. Dadurch bleiben die Fugen frei
von Kleber. Für den gleichmäßigen Fugenabstand zwischen
den Fliesen verwenden Sie Fugenkreuze.
7. Arbeitsschritt
Am Ende der ersten Verlegereihe muss in den
meisten Fällen eine Fliese passend zugeschnitten
werden. Verwenden Sie dazu einen handelsüblichen
Fliesenschneider, auch Trockenschneider genannt.
Diese gibt es auch für große Fliesenformate. Wenn sich
eine Anschaffung nicht rechnet, weil Sie nur eine kleine
Verlegefläche zu bearbeiten haben, können Sie auch auf
ein Leihgerät ausweichen. Entscheiden Sie selbst, was
für Sie besser ist. Den Fliesenzuschnitt können Sie am
Fliesenschneider genau einstellen. Dann die Schnittkante in
einem Durchgang anritzen. Zum endgültigen Durchtrennen
wird die Fliese mit der eingebauten Vorrichtung abgeknickt.
So bekommt die Fliese eine saubere Schnittkante. Für
komplizierte Zuschnitte werden Sie einen Winkelschleifer
benötigen.
8. Arbeitsschritt
Die zugeschnittene Fliese dann am Reihenende einsetzen.
Die zweite Reihe beginnen Sie je nach Verlegebild mit
einer zugeschnittenen Fliese. Bei einem 1/4-Versatz hätte
das erste Fliesenstück 1/4 Länge der ganzen Fliese. Der
Versatz führt sich dann durch die gesamte Fliesenreihe fort.
9. Arbeitsschritt
Heizungsrohre, die aus dem Boden kommen, meistern
Sie, indem Sie die Position des Rohres auf die Fliese oder
den Fliesenzuschnitt übertragen. Legen Sie zuerst eine
Hartschaumplatte unter die Fliese, damit Sie nicht in den
Boden schneiden. Denken Sie beim Arbeiten mit dem
Winkelschleifer an die Staubentwicklung. Schneiden Sie,
wenn möglich, im Freien. Auf jeden Fall eine Schutzbrille
und Gehörschutz tragen! Schneiden Sie den Ausschnitt von
beiden Seiten mit dem Winkelschleifer ein.
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10. Arbeitsschritt
Mit einer Monierzange oder einer schmalen Kneifzange
können Sie den eingeschnittenen Streifen abknicken. Das
ausgebrochene Teilstück benötigen Sie gleich noch.
11. Arbeitsschritt
Legen Sie den vorbereiteten Fliesenzuschnitt probeweise
am Heizungsrohr an. Wenn er passt, können Sie
gleich mit dem Verkleben weitermachen. An schwer
zugänglichen Stellen tragen Sie den Fliesenkleber nur
auf die Fliesenrückseite auf. Hierzu den Kleber in der
passenden Zahnung durchkämmen.
12. Arbeitsschritt
Wenn die Fliese sitzt, können Sie das herausgetrennte
Teilstück um den Rohrdurchmesser und die Breite einer
Dehnfuge kürzen. Dann Kleber auf das Teilstück auftragen
und in die Lücke hinter dem Heizungsrohr einsetzen. Die
Fugen werden später mit Fugenmörtel gefüllt.
13. Arbeitsschritt
Jetzt können Sie weitere Fliesen bis zur vorletzten Reihe
verlegen. Lassen Sie den Kleber durchtrocknen, bevor Sie
die letzten Fliesen verlegen. So können Sie die verlegten
Fliesen betreten und die letzten Fliesen von dort aus
verlegen. Wenn der Belag betreten werden kann, können
Sie die Fliesenkreuze herausnehmen.
14. Arbeitsschritt
An der Tür wird ein Übergangsprofil eingebaut. Dieses
überdeckt die Fliesenkante zum angrenzenden Bodenbelag.
Übergangsprofile gibt es für unterschiedliche Beläge und
Höhen. Das Profil besteht aus einem Unter- und einem
Oberteil. Das Unterteil muss befestigt werden, bevor die
Fliesen im Bereich der Tür verlegt werden. Wenn Sie
eine Fußbodenheizung haben, verwenden Sie ein Profil,
bei dem das Unterteil verklebt werden kann. Ansonsten
befestigen Sie es mit Dübeln und Schrauben. Die passende
Länge schneiden Sie mit einer Metallbügelsäge in der
Gehrungslade zu. Die Schnittkante dann mit einer Feile
entgraten.
15. Arbeitsschritt
Schneiden Sie nun die restlichen Fliesen passend zu und
verlegen Sie sie erst lose ohne Kleber. Im Bereich der Tür
müssen Bereiche ausgespart werden. Zeichnen Sie sich die
Breite auf der Fliese an und schneiden Sie sie dann mit dem
Winkelschleifer zu.
16. Arbeitsschritt
Dann diese Fliesen ebenfalls lose auslegen und prüfen,
ob alles passt. Die Fliese wird unter die gekürzte Türzarge
geschoben.
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17. Arbeitsschritt
Übertragen Sie einen schiefen Wandverlauf oder
Hindernisse auf die Fliesen. Kurvige Abschnitte können Sie
mit einem selbstgebauten Werkzeug übertragen. Nehmen
Sie ein passend dickes Holzteil oder auch einen Zollstock
und befestigen Sie daran einen Stift, z. B. mit Klebeband.
Schneiden Sie die Fliese auf die maximale Breite zu und
legen Sie sie dann an ihrem Wandabschnitt an. Jetzt kommt
Ihr Anzeichenwerkzeug zum Einsatz: Fahren Sie einfach
den Kurvervenverlauf ab und übertragen Sie ihn dabei als
Markierung auf die Fliese.
18. Arbeitsschritt
Mit dem Winkelschleifer nun den Fliesenabschnitt
abtrennen. Sie können die Kurve auch in gerade Abschnitte
unterteilen, dann lässt sich mit dem Winkelschleifer besser
schneiden.
19. Arbeitsschritt
Legen Sie die Fliese probeweise an den Wandabschnitt an
und testen Sie, ob der Zuschnitt passt. Wenn alle Zuschnitte
gemacht sind, können Sie die Fliesen wieder zur Seite
legen und Fliesenkleber auftragen. Wenn der Streifen für
Ihre Glättekelle zu schmal ist, können Sie den Kleber auch
ausschließlich auf die Fliesenrückseite auftragen, in der
passenden Zahnung durchkämmen und dann verlegen.
Lassen Sie den Fliesenkleber trocknen, bevor Sie z. B. die
Sockelfliesen verlegen.
20. Arbeitsschritt
Als umlaufenden Rand über dem Fliesenbelag können Sie
Sockelleisten oder Sockelfliesen anbringen. Sockelfliesen
schneiden Sie sich aus den restlichen Fliesen zu.
Verwenden Sie am besten die beiden langen Seiten. Dann
haben Sie eine Originalkante und eine geschnittene Kante.
Eine übliche Sockelhöhe beträgt z. B. 7 cm. Tragen Sie den
Fliesenkleber dann auf die Rückseite der Sockelfliese auf
und setzen Sie sie zuerst auf der Bodenfliese auf. Dann im
Abstand der Bodenfuge nach oben ziehen und Fliesenkeile
für die Fuge einsetzen. Weitere Sockelfliesen ansetzen und
auch in die Fugen dazwischen Fliesenkreuze einsetzen.
Wenn die Sockelfliesen komplett verlegt sind, lassen Sie
den Kleber trocknen.
Fliesen verfugen
1. Arbeitsschritt
Ist der Fliesenkleber vollständig durchgetrocknet, kann
verfugt werden. Falls in den Fugen noch störender
Fliesenkleber oder loser Kleber steckt, sollten Sie diesen
vor dem Verfugen herauskratzen, denn der Fugenmörtel
sollte gleichmäßig dick in die Fugen eingebracht werden.
Saugen Sie die Fläche dann gründlich ab. Rühren Sie den
Fugenmörtel in einem sauberen Gefäß klumpenfrei an.
Mit dem Fugengummi den Fugenmörtel diagonal in die
Fliesenfugen streichen. Auch die Sockelfliesen verfugen.
Nur die Fuge zwischen Sockel- und Bodenfliesen bleibt frei.
Diese wird später dauerelastisch verfugt.
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2. Arbeitsschritt
Warten Sie, bis der Fugenmörtel leicht angezogen hat – das
erkennt man an der matten Oberfläche. Danach können
Sie mit dem Schwammbrett abwaschen. Verwenden Sie
immer frisches Wasser, und drücken Sie das Schwammbrett
gründlich aus. Gut geeignet ist ein Fliesen-Waschset mit
Ausdrückrollen, Fugengummi und Schwammbrett. Lassen
Sie nach dem Abwaschen den Belag restlos trocknen.
3. Arbeitsschritt
Die Bodenfuge zwischen Sockel- und Bodenfliesen wird
dauerelastisch mit Sanitär-Silikon in der passenden Farbe
verfugt. Am besten ist es, wenn Sie in die Fuge zuerst ein
Fugenfüllprofil einsetzen. Dieses sorgt dafür, dass das
Silikon nur oben und unten haftet und Bewegungen besser
ausgleicht.
4. Arbeitsschritt
Dann das Silikon mit der Kartuschenpresse gleichmäßig
auftragen und anschließend mit dem Fugenglätter abziehen.
Den Fugenglätter können Sie mit einem passenden
Silikon-Glättmittel benetzen. Der Silikonüberschuss
lässt sich dadurch nach dem Abziehen leichter ablösen.
Wasserstreifen gleich entfernen, bevor diese antrocknen.
Sonst können Schlieren zurückbleiben, die nur schwer zu
entfernen sind.
Abschlussarbeiten
Zum Schluss wird noch das Oberteil des Übergangsprofils
auf die erforderliche Breite zugesägt. Die Schnittkanten
mit der Feile entgraten. Dann können Sie das Oberteil auf
dem Unterteil mit den beiliegenden Schrauben befestigen.
Das Türblatt wird jetzt noch auf das benötigte Maß gekürzt.
Dazu den Abstand vom unteren Bandunterteil bis zum
Übergangsprofil messen. Ziehen Sie noch ca. 5 mm ab,
damit das Türblatt sich frei über dem Profil bewegen kann.
Zeichnen Sie die Schnittlinie auf dem Türblatt an und
kleben Sie die Kante mit Kreppklebeband ab. Dann mit der
Handkreissäge zuschneiden und nach dem Entfernen des
Klebebandes die Kante mit Schleifpapier entgraten. Nun
können Sie das Türblatt wieder einhängen. Den Übergang
von der Sockelfliese zur Wandfläche können Sie mit Acryl
verfugen. Acryl ist überstreichbar. Die Fuge zwischen
Türzarge und Bodenfliesen verfugen Sie mit Sanitär-Silikon.
Die Heizkörperrohre decken Sie mit Rosetten ab.
Fragen zum Onlineshop - 02236 3148 999 - Montag bis Samstag - 08:00–20:00 Uhr