bernard buffet - Presse

PROGRAMMINFO
06/11/2016
SONNTAG, 6. NOVEMBER 2016 UM 17.35 UHR
BERNARD BUFFET
DER WILDE MALER
DOKUMENTATION VON STÉPHANE GHEZ
ARTE FRANCE, ANAPROD
FRANKREICH 2015, 53 MIN.
ERSTAUSSTRAHLUNG
Zwischen Punk und Pop, Radikalität und Daseinsangst: Kaum ein Künstler hat einen derartigen Aufstieg
und anschließend tiefen Fall erlebt wie Bernard Buffet (1928-1999). Buffet nahm sich im Alter von 71 Jahren das Leben, da er aufgrund einer Parkinsonerkrankung nicht mehr arbeiten konnte. Er galt in Frankreich als einer der bedeutendsten Maler der Nachkriegszeit, war eine Figur des Jet-Sets und legitimer
Nachfolger von Picasso, bevor sich die Kunstwelt von ihm abwandte. Sein Sohn Nicolas Buffet sowie sein
zeitweiliger Lebensgefährte Pierre Bergé geben Einblick in das Leben und Wirken eines lange verkannten Künstlers, der als Vorläufer der Pop-Art gilt. ARTE zeigt die Sendung anlässlich der Ausstellung die
das Musée d’Art Moderne de Paris vom 14. Oktober 2016 bis 26. Februar 2017 zeigt.
Kaum ein Künstler hat einen derartigen Aufstieg
und anschließend tiefen Fall erlebt wie Bernard
Buffet. Mit knapp 20 Jahren wurde er im Frankreich
der Nachkriegszeit als einer der bedeutendsten
Künstler gefeiert und von Schriftstellern wie Giono
und Cocteau hofiert. Doch in den 70er Jahren
wandte sich die Kunstwelt von ihm ab. 1999 schied
Bernard Buffet freiwillig aus dem Leben.
Seit mehr als 50 Jahren werden weite Teile seines
8000 Gemälde umfassenden Werks in Archiven
verwahrt und waren der Öffentlichkeit lange
nicht zugänglich. Seine schwarzkonturierten,
ausgezehrten und oft nackten Gestalten, deren
Ausdruckskraft
in
der
entbehrungsreichen
Kindheit des Künstlers zu wurzeln scheint, strahlen
Daseinsangst und existentielle Tristesse aus, was
sie nur allzu menschlich macht.
Die enorme Popularität des Künstlers, sein offen zur
Schau gestellter Reichtum und seine ablehnende
Haltung abstrakter Kunst gegenüber kamen in
den 60er Jahren bei der Kritik nicht mehr gut an.
Sie sah in ihm nur noch einen Kitschmaler, der
mit traurigen Clowns und Blumen-Stillleben auf
einen bourgeoisen Massengeschmack setzte. Der
englische Buffet-Biograf Nicholas Foulkes sprach
von „national embarrassment” - die Kunstwelt
schäme sich geradezu für Buffet. Wie konnte ein
umjubelter Künstler plötzlich derart in Ungnade
fallen? Was für ein Mensch war Bernard Buffet?
Um diese Fragen zu beantworten, erzählt Buffets
Sohn Nicolas aus dessen Privatleben, und Bernard
Buffets früherer Lebensgefährte Pierre Bergé stellt
erstmals seine private Sammlung mit Werken des
Malers vor.
Ferner gibt der Film Einblick in das einzige
Museum, das ausschließlich Werke Buffets ausstellt
und 1973 in Japan eröffnet wurde. Der Street Artist
C215, der Direktor der Berliner Nationalgalerie
Udo Kittelmann und der Leiter des Pariser Musée
d’Art Moderne Fabrice Hergott erläutern, warum
Bernard Buffet heute als bedeutendes Genie und
als Vorläufer der Pop-Art gilt.
PRESSEKONTAKT: KATJA BIRNMEIER / [email protected] / T +33 388 14 21 52 / F +33 388 14 23 50
BILD: © ANAPROD