Vorlage Medienmitteilung, 15.6.2010

Gesundheitsdirektion
Amt für Gesundheit
Gesundheitsförderung und Prävention
Zug, 22. September 2016
MEDIENMITTEILUNG
Psychologische Erste Hilfe kann jeder leisten
Der 10. Oktober ist der Tag der psychischen Gesundheit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) widmet sich aus diesem Anlass dem Thema «Psychologische Erste Hilfe» –
der niederschwelligen Unterstützung von Menschen in belastender Lebenssituation.
Jeder Mensch kann diese Erste Hilfe leisten, denn sie bedarf wenig: zuhören, trösten,
beruhigen.
Wenn schlimme Ereignisse passieren, können Menschen den Betroffenen ihre Hilfe und Unterstützung in unterschiedlicher Art anbieten. Erste Hilfe nach einem Unfall gehört heute zum
Schulstoff, ein Erste-Hilfe-Kurs ist Voraussetzung für den Fahrzeugausweis. «Fast jede Person
weiss, was zu tun ist», so Gesundheitsdirektor Martin Pfister. «Trifft man allerdings auf Menschen, denen es psychisch nicht gut geht, wird man unsicher und weiss nicht, wie man reagieren soll».
Niederschwellige psychologische Unterstützung
Psychologische Erste Hilfe ist eine niederschwellige, mitmenschliche sowie einfache psychologische und soziale Unterstützung für Menschen in belastenden Situationen. Normalerweise
sind Fachpersonen im Gesundheitsbereich, Lehrpersonen, Feuerwehrleute und Polizisten mit
Betroffenen konfrontiert – helfen kann aber jede Person. Es ist ein Angebot praktischer Hilfe
das auf grundlegenden menschlichen Bedürfnissen und Anliegen basiert: Zuhören, trösten, beruhigen, einfach da sein, etwas zu trinken geben.
Wie kann geholfen werden?
Folgende Tipps sollen bei der psychologischen Ersten Hilfe beachtet werden: Einen ruhigen
Platz zum Sitzen und Reden aufsuchen. Die betroffene Person erzählen lassen, jedoch nicht
zum Reden zwingen. Wenn sie erzählt, aufmerksam zuhören, ihre Gefühle und Ängste respektieren und sie nicht unterbrechen. Die Privatsphäre respektieren und das Gesagte als vertraulich behandeln. Ausserdem ruhig und geduldig bleiben, nicht aufdringlich sein und die Person
nicht unter Druck setzen. Falls nötig, der Person Zugang zu Hilfsmassnahmen ermöglichen,
damit sie ihre Bedürfnisse melden kann.
Kinder brauchen besondere Aufmerksamkeit
Kinder getrauen sich oft nicht, über ihre Probleme zu sprechen, insbesondere dann, wenn ein
Elternteil psychisch erkrankt ist. Ihre Probleme werden so nicht gleich erkannt, weil ihnen oft zu
wenig Beachtung geschenkt wird. Insbesondere diese Kinder brauchen viel Zuneigung und sind
manchmal auf psychologische Erste Hilfe angewiesen. Dabei spielen ihre Bezugspersonen, wie
nahe Verwandte, gute Bekannte oder die Lehrperson eine wichtige Rolle. Welche Hilfe Kinder
eines psychisch erkrankten Elternteils benötigen, wird im Rahmen einer Filmmatinee am SonnAegeristrasse 56, 6300 Zug
T 041 728 39 39, F 041 728 39 40
www.zg.ch/gesund
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tag, 2. Oktober 2016, ab 10 Uhr im Kino Seehof thematisiert. Im Anschluss an den Film «Kinder zwischen Risiko und Chance – Leben mit einem psychisch erkrankten Elternteil» diskutieren Fachpersonen der Psychiatrie, der KESB, des Schulpsychologischen Dienstes sowie eine
Protagonistin des Films über die Herausforderungen.
Anlaufstellen im Kanton Zug
Die Psychologische Erste Hilfe kann die Situation von betroffenen Personen augenblicklich
verbessern, weil sie über ihre Probleme und Sorgen reden können. Es gibt jedoch Situationen,
in denen es weiterführende professionelle Unterstützung braucht. Auf der Website
www.psychische-gesundheit-zug.ch sind unter der Rubrik «Rat & Hilfe» verschiedene Zuger
Anlaufstellen aufgelistet, an die man sich in solchen Situationen wenden kann.
Mit einer einfachen Art der Unterstützung kann bereits sehr viel unternommen werden, um das
Leid der betroffenen Person frühzeitig zu senken, bevor es noch viel schlimmer wird.
Gesundheitsdirektion, Amt für Gesundheit
Bildlegende: Die Herausforderung, als Kind mit einem psychisch erkrankten Elternteil zu leben,
wird am Sonntag, 2. Oktober, im Kino Seehof Zug im Rahmen einer Filmmatinee thematisiert.
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Kasten:
Filmmatinee «Kinder zwischen Risiko und Chance»
Am Sonntag, 2. Oktober 2016, findet im Kino Seehof Zug von 10.00 Uhr bis 12.15 Uhr eine Matinee mit dem Film «Kinder zwischen Risiko und Chance – Leben mit einem psychisch erkrankten Elternteil» statt. Anschliessend wird an einer Podiumsdiskussion mit Fachpersonen und e iner Protagonistin im Film diskutiert, welche Unterstützung für die se Kinder hilfreich ist. Weitere
Informationen sind unter www.psychische-gesundheit-zug.ch zu finden.