Ein Platz für Tanja - Logbuch der SY Samoa

Ein Platz für Tanja
Montag 19.09.2016
44°50,61 N 013°50,57 E
Log 2539,6 3,9 sm
Marina Veruda Luft 24°
Betr. Std. 435,4
Steg
Im strömenden Regen verließen wir gestern unser Zuhause in Deutschland. Dieser Regen verfolgte
uns noch weit bis ins Innere von Österreich. Danach wurde es besser und als wir aus dem
Karawankentunnel auf der slowenischen Seite raus fuhren, hatten wir über 20° und Sonnenschein. Ich
hatte schon befürchtet meine Sonnenbrille liegt nur zur Zierde im Auto.
Bei unserer Ankunft um 19:00 Uhr in der Marina war es auch noch schön warm.
An unserem Steg liegen zwei neue Boote. Jetzt ist der Steg auf beiden Seiten belegt.
Wie immer war dann noch auspacken und einräumen angesagt. Danach gab es noch ein Anlegebier
und anschließend ging es ab in die Koje.
Als ich heute Morgen aufstand, schien die Sonne.
Der Käpten schlief noch als ich mich aufmachte um Brot zu kaufen.
Da entdeckte ich, dass es Tanja ist, die schräg gegenüber von uns als neues Boot am Steg liegt.
Was für ein herrlicher Morgen.
Meine Aufgabe war es heute, die Gästekabine wieder so umzuräumen, dass wir sie wie gehabt als
Stauraum nutzen können.
Wolfgang wollte unterdessen die Ankerwinde etwas versetzen, damit die Kette besser drüber läuft. Als
er die Schrauben löste und sie herausnehmen wollte ging es nicht, weil die Kabel zu kurz sind. Um die
Kabel abzuklemmen, müsste die Abdeckung abgenommen werden. Das geht aber nicht, weil der Platz
dahinter nicht reicht und die Winde dazu erst ausgebaut sein müsste. Also ein typisches Henne-EiProblem.
Das bedeutet wir bekommen evtl. ein Problem, wenn mal der Motor von der Ankerwinsch kaputt
gehen sollte. Etwas ratlos beendete er erst mal sein Vorhaben, die Ankerkette etwas gerader über die
Nuss laufen zu lassen.
Unser nächstes Thema, war unser Sprayhood. Sollen wir es reparieren lassen oder kaufen wir uns ein
neues und welchen Segelmacher wollen wir damit beauftragen? Unseren Gardi oder Sebel, von dem
einige unserer Bootsnachbarn ihr Schiff bestücken ließen.
Wir laufen am Steg auf und ab und begutachten die Arbeiten von Sebel. Danach beratschlagen wir
uns und sind uns einig, wir beauftragen wieder unseren Refko von Gardi Sail.
Unsere Vorsegelpersenning muss auch dringendst nachgenäht werden.
Wolfgang ruft den Segelmacher gleich an und dieser sagt, dass er Morgen um 9:00 Uhr kommen will.
Beim Begutachten der Schiffe am Steg, ist mir aufgefallen, dass das zweite neue Boot, ein kleineres
Motorboot deutlich kleiner ist als seine unmittelbaren Nachbarn und auf der einen Seite ein Fender
sehr ungünstig angebracht ist. Deshalb geht Wolfgang von der Samoa aus auf die Mistral
und platziert den Fender weiter hinten, dass bei Wind kein Schaden an den Schiffen entstehen kann.
Später entdeckt er noch ein seltsames Wassergefährt. Sieht irgendwie aus, wie der lange
Schwimmsteg, der heute Nachmittag vorbei geschleppt wurde. Nur viel kleiner und mit einer
Steuersäule. So was haben wir auch noch nicht gesehen.
Den ganzen Tag über gab es mehr oder weniger Wolken. Als es mal mehr waren, quetschte sich ein
Stückchen Regenbogen durch das Grau und brachte somit ein bisschen Farbe in den Himmel.
Es dauerte nicht mehr lange und die Sonne ließ den Himmel im Westen für einen kurzen Moment
erröten, bevor sie unterging.