Nein zur Benutzungspflicht

NOTTULN
Samstag, 17. September 2016
NR. 218 RBA01
Westfälische
Nachrichten
Nein zur Benutzungspflicht
Nottuln
Grüne greifen die Situation am stark beschädigten Radweg Steinstraße auf
Von Ludger Warnke
M
ilch macht müde
Männer munter“,
lautet eine alte
Marketingweisheit, deren
Wahrheitsgehalt durchaus
angezweifelt
werden
darf. Zu diesem Schluss
ist jedenfalls der
Nottulner
gekommen,
der in den vergangenen
Tagen Hektoliter an Milch
und Tonnen von Milchprodukten zu sich genommen hatte.
Nein, nein, es handelte
sich nicht um eine Solidaritätsaktion für die heimische Landwirtschaft,
wenngleich der Mann mit
den Landwirten mitfühlt.
Ursache für den erhöhten
Konsum von Milch, Joghurt, Quark und Buttermilch in diversen Ge-
schmacksrichtungen war
ein simpler Satz des Junior: Er wolle doch mal
wieder Cornflakes mit
Milch essen und einen
Joghurt mit Schokostücken.
Der Wunsch war Befehl. Mutter machte
gleich einen Großeinkauf
im Supermarkt und kehrte mit diversen Milchprodukten für eine ganze
Kompanie zurück. Pech
nur, dass Vater abends
auf dem Heimweg vom
Büro denselben Gedanken hatte und ebenfalls
einkaufte – für eine ganze Kompanie.
Ebenfalls Pech, dass Juniors Wunsch nach Milch
sich ziemlich schnell als
Eintagsfliege entpuppte.
Und weil Muter mit der
Laktose hadert, blieben
die Berge an Milch,
Quark und Joghurts am
Vater hängen. Nach einer
Woche Kampf gegen die
Milchberge fühlt sich der
Nottulner jetzt doch ein
wenig schlapp . . .
NACHRICHTEN
Einbrüche im Gewerbegebiet
NOTTULN. Die Kreispolizei
Coesfeld ermittelt wegen
mehrerer Einbrüche, die
sich in der Nacht zum
Freitag im Gewerbe- und
Industriegebiet Nottuln
ereignet haben. So brachen bislang unbekannte
Täter in eine Firma an
der Hanns-MartinSchleyer-Straße ein.
Nach Angaben der Polizei öffneten die Täter gewaltsam ein Fenster und
durchsuchten Werkstatt
und Büros. Ob etwas
entwendet wurde, steht
noch nicht fest. Weitere
Einbrüche ereigneten
sich in der Otto-HahnStraße. Dort drangen Täter gewaltsam in zwei
Gewerbebetriebe und in
eine karitative Einrichtung ein. Hierbei richteten sie einen Sachschaden in Höhe von rund
1500 Euro an. Sie entwendeten außerdem
einen Laptop sowie rund
800 Euro Bargeld. Hinweise nehmen die Polizeiwachen Dülmen,
' 0 25 94/79 30, und
Coesfeld, ' 0 25 41/1 40,
entgegen.
CDU: Außerordentliches Bedauern
-luw- NOTTULN. Karl Schiewerling hat sich entschieden: Er kandidiert
nicht erneut für den
Bundestag (wir berichteten). In seiner HeimatCDU hier in Nottuln hat
diese Entscheidung keine
Begeisterung ausgelöst.
„CDU-Ratsfraktion und
CDU-Gemeindeverband
bedauern die Entscheidung von Karl Schiewerling außerordentlich“,
machten der CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende Dr. Bruno Voß
und der stellvertretende
Fraktionsvorsitzende
Markus Lunau deutlich.
„Wir hätten es gerne gesehen und ihn unterstützt, wenn er noch einmal kandidiert hätte“, so
Lunau.
Karl Schiewerling habe
sich in Berlin einen Namen auch über die Parteigrenzen gemacht. Als
ausgesprochen kompetenter Sozialpolitiker habe er wichtige Projekte
initiiert oder begleitet.
Auch habe er mit viel
Bürgernähe die Interessen des gesamten Wahlkreises in Berlin vertreten. Aus Sicht der Nottulner CDU werden gerade in der aktuell herausfordernden Zeit erfahrene Persönlichkeiten in
Berlin gebraucht.
Fraktion und Partei betonen aber auch: „Natürlich respektieren wir die
Entscheidung von Karl
Schiewerling.“
Eine konkrete Aussage
zur Nachfolge von Schiewerling machte die CDU
noch nicht. „Mit der
neuen Situation und
ihren Folgen wird sich
die CDU Nottuln in den
nächsten Tagen beschäftigen“, hieß es gestern.
Wie berichtet, hat der
CDU-Kreisvorstand auf
Vorschlag von Karl
Schiewerling den Kreisvorsitzenden Marc Henrichmann (40) aus Havixbeck als Bundestagskandidaten vorgeschlagen.
| Seite Havixbeck
Servicepartner: Tabakwaren Vorfeld, Appelhülsener Straße 22,
48301 Nottuln, Mo-Fr 7.00-19.00 Uhr, Sa 7.00-16.00 Uhr
Anzeigen-/Leserservice: Telefon 0 25 02 / 9 41 80
Fax: 0 25 02 / 94 18 19.
E-Mail: [email protected]
Lokalredaktion: Burgstraße 35, 48301 Nottuln
Iris Bergmann: 0 25 02 / 94 18 75
Frank Vogel: 0 25 02 / 94 18 71
Ludger Warnke: 0 25 02 / 94 18 70
Johannes Oetz (Sport): 0 25 02 / 94 18 72
Fax: 0 25 02 / 94 18 79
E-Mail: [email protected]
wn.de
NOTTULN. Bei Radfahrern ist
der Radweg an der verlängerten Steinstraße zwischen
der Ortslage Nottuln und der
Bauerschaft Buxtrup nicht
nur bekannt, sondern auch
berüchtigt. Der Radweg
weist gravierende Schäden
auf, ist mehr Buckelpiste als
ebene Fahrbahn. „Der Weg
ist
eine
Katastrophe“,
schimpft eine Radfahrerin,
die gerade zufällig vorbeikommt und die GrünenRatsmitglieder Stephan Hofacker und Ludger Jaxy zusammen mit dem sachkundigen Bürger Klaus Kienle
vor Ort antrifft.
An dieser Situation soll
sich nun möglichst schnell
etwas ändern, wünschen die
Grünen und machen deshalb den Radweg an der
Steinstraße zum Gegenstand
eines Ratsantrages. Konkret
schlagen die Grünen vor, die
derzeit noch geltende Benutzungspflicht des Radweges
aufzuheben. Die Radfahrer
sollen sich künftig die Straße
mit den Autos teilen. Dabei
ist den Grünen klar, dass
weitere, ergänzende Maßnahmen notwendig seien.
Ob dies bauliche Maßnahmen sind, Fahrbahnmarkierungen und/oder ein strengeres Tempolimit, müsse
man diskutieren, sagt Fraktionsvorsitzender Stephan
Hofacker. Ludger Jaxy weist
darauf hin, dass es mittlerweile Verkehrsschilder gebe,
Am Radweg Steinstraße besteht aus Sicht der Grünen dringender Handlungsbedarf. Weil der
Radweg sehr beschädigt ist, schlagen die Grünen – hier Klaus Kienle, Stephan Hofacker und Ludger
Jaxy (v.l.) – die Aufhebung der Benutzungspflicht vor. In Dülmen gibt es Verkehrsschilder (kl. Foto),
mit denen Autofahrer auf so eine Situation hingewiesen werden.
Fotos: Ludger Warnke / Ludger Jaxy
die auf die Aufhebung der
Radwegepflicht hinweisen.
Solche Schilder seien sicherlich auch für die Dülmener
Straße geeignet, wo die Radwegebenutzungspflicht bereits vor längerer Zeit aufgehoben worden sei.
Der Radweg Steinstraße
habe eine große Bedeutung,
auch für die Pendler, die von
Nottuln mit dem Rad/E-Bike
zum Bahnhof Appelhülsen
fahren. Und weil der Radweg
so sehr beschädigt sei, fahren sowieso schon immer
mehr Radfahrer auf der Straße, was aber derzeit noch zu
heftigen Reaktionen bei
Autofahrern führe. Ludger
Jaxy: „Uns wurde geschildert, dass verärgerte Autofahrer die Radfahrer beschimpfen und sogar mit
Handgreiflichkeiten
drohen.“
Für die Grünen ist daher
klar: Auf die lange Bank
schieben darf man das Problem Steinstraße nicht.
UBG sieht eine Chance für die Zukunft
Vorschlag zum Projekt Franz-Rhode-Platz: Pendler- und Busparkplätze an den Ortsrand verlagern
NOTTULN. Die Pläne, das Edeka-Einkaufszentrum zu vergrößern, bewegen derzeit die
Gemüter in Nottuln, denn
durch die geplante Erweiterung soll der Rhodepark um
mehr als 1400 Quadratmeter
verkleinert werden. Um das
zu vermeiden, dem Investor
aber die Möglichkeit der Erweiterung zu geben, hat die
UBG-Fraktion bereits im Dezember 2015 im Ausschuss
für Gemeindeentwicklung
beantragt, eine Verlagerung
des Busbahnhofes zu prüfen.
„Die Argumente der RVM
und des Busunternehmens
Veelker gegen eine solche
Verlagerung haben die UBG
nicht überzeugen können“,
erklärt Fraktionsvorsitzender Karl Hauk-Zumbülte in
einer Pressemitteilung.
Die UBG schlägt vor, die
Parkplätze für Pendler und
die Busparkplätze (für Pausen- und Wartezeiten) ca.
300 Meter weiter nördlich in
die neu entstehende Freifläche zwischen der Umgehungsstraße und der Daruper Straße zu verlagern. Auf
der Höhe des Edeka-Gelän-
des sollte dann direkt an der
Daruper Straße (oder alternativ im Wallbereich des
Rhodeparks) eine großzügige Haltestelle sowohl in
Richtung Münster als auch
in Richtung Coesfeld errichtet werden.
Dieser Vorschlag hat nach
Ansicht der UBG mehrere
Vorteile: Der Rhodepark
müsste nicht so stark beschnitten werden. Die Linienbusse müssten nicht
mehr den Edeka-Markt umfahren, um zur Haltestelle zu
kommen. Die Linienbusse
würden durch ihre laufenden Motoren im Standbetrieb, zum Beispiel für die
Klimatisierung, die Anwohner und Besucher weniger
stören. Der Edeka-Markt
könnte direkt an den Park
angrenzen mit der Möglichkeit von Außengastronomie
in Richtung Park. Das würde
das Bäckerei-Café deutlich
aufwerten.
Die UBG räumt ein: „Sicherlich hat der Rhodepark
in den letzten Jahren ein
eher unbeachtetes Dasein
gefristet, aber die Gemeinde
Nottuln hatte nicht die finanziellen
Möglichkeiten
einer großen Umgestaltung
und wird sie auch in den
nächsten Jahren nicht haben. Da sind andere Vorhaben wie Turnhallenneubau
und Ortskernsanierung vordringlicher.“
Deshalb: „Wir sehen in
unserem Vorschlag eine historische Chance, neben der
Erweiterung des Einkaufszentrums das Umfeld aufzuwerten und den Rhodepark
mehr einzubeziehen“, erklärt
die UBG.
Knuffig und sehr praktisch
Mehr Personal
fürs Rathaus?
Bäderteam freut sich über neues Dienstfahrzeug / Dank an die heimische Wirtschaft
-luw- NOTTULN. Die SPD-Ratsfraktion beantragt mehr Personal für das Bau- und Planungsamt der Gemeinde
Nottuln. Ob es um zwei neue
Stellen oder um mehr oder
weniger Stellen geht, lässt
der Antrag offen. Die Verwaltung ist gefordert, die
Arbeitsbelastung darzustellen.
Grund für den SPD-Vorstoß sind die immer umfangreicher werdenden Aufgaben. SPD-Fraktionsvorsitzender Manfred Gausebeck
erinnert daran, dass die SPD
bereits bei den letzten Etatberatungen darauf hingewiesen habe, dass die Mitarbeiter des Bau- und Planungsamtes immer stärker
durch neue Aufgaben belastet werden. „Nun sind noch
umfangreiche Aufgaben hinzugekommen. Neue Baugebiete sollen entstehen, Übergangsheime müssen geplant
und gebaut werden, ebenso
Kindergärten und eine Turnhalle“, schildert Gausebeck.
Um eine Überlastung der
Mitarbeiter und Mehrkosten
durch die Vergabe von Aufträgen zu vermeiden sowie
um eine zeitnahe Bearbeitung der Projekte sicherzustellen, sei mehr Personal erforderlich.
-luw- NOTTULN. Bürgermeisterin Manuela Mahnke findet
den Piaggio Porter „knuffig“.
Schwimmmeister Dirk Casimir hingegen schätzt mehr
den außerordentlich hohen
praktischen Nutzen. Doch
beide freuen sich riesig, dass
das neue Dienstfahrzeug für
das Bäderteam der Gemeindewerke nun in Betrieb genommen werden kann.
„COE - GW 89“, so das amtliche Kennzeichen, ist einsatzbereit.
Am Donnerstag stellten
die Gemeindewerke den Wagen vor. Mit dabei die Vertreter und Vertreterinnen von
20 Unternehmen aus Industrie, Handwerk, Handel und
Dienstleistung. 20 Firmen
aus allen Ortsteilen der Gemeinde haben mit ihrer
Werbung auf dem Fahrzeug
dazu beigetragen, dass die
Gemeindewerke das neue
Fahrzeug nun für fünf Jahre
nutzen können und dabei
nur die laufenden Betriebskosten zahlen müssen.
Bürgermeisterin Mahnke
sprach allen beteiligten Firmen einen großen Dank aus
und überreichte eine Dankesurkunde.
Für die Gemeindewerke ist
Dank der Unterstützung der heimischen Wirtschaft haben die Gemeindewerke ein neues
Dienstfahrzeug für das Bäderteam.
Fotos: Ludger Warnke
es bereits das dritte Mal, dass
auf diese Weise ein Fahrzeug
angeschafft wird, berichtete
Stefanie Voß. Die Werke
arbeiten dabei vertrauensvoll mit der Firma Mobil
Sport- und Öffentlichkeitswerbung zusammen. Regio-
nalverkaufsleiter
Heinz
Schlüter lobte die außerordentlich gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde und
den Firmen.
Das neue Dienstfahrzeug,
ein weißer Piaggio Porter
mit geschlossener Ladeflä-
che mit Kippfunktion, wird
ausschließlich vom Bäderteam eingesetzt. Vor allem
für das Wegbringen des
Grünschnitts, für Fliesenund andere Materialtransporte sei der Wagen super
geeignet, sagte Dirk Casimir.