ZFHE 12/3 - Zeitschrift für Hochschulentwicklung

Zeitschrift für Hochschulentwicklung
Jg. 12 / Nr. 3 (September 2017)
Call zum Themenheft
Reclaiming Quality Development:
Forschung über Lehre und Studium als Teil der Qualitätsentwicklung
Gastherausgeber/innen: Marianne Merkt (Hochschule Magdeburg-Stendal),
Philipp Pohlenz (Universität Magdeburg), Isabel Steinhardt (INCHER Kassel)
Erscheinungstermin: September 2017
Zum Themenschwerpunkt
In der Diskussion um den Aufbau von Qualitätsmanagementverfahren wurde in den letzten
Jahren die Konzeption und Etablierung neuer Einrichtungen und Prozesse zur
Qualitätssteuerung in Studium und Lehre fokussiert. Wissenschaftliche Studien in diesem
Themenfeld bezogen sich z. B. auf das Professionsverständnis beteiligter Personen (so etwa
die Beiträge in der Ausgabe 5/4 der ZFHE).
Dabei wurde bisher wenig systematisch die Rolle der Lehrenden als Trägerinnen und Träger der
Qualität von Studium und Lehre als entscheidender Faktor für die Qualitätsentwicklung in
Hochschulen in den Blick genommen. Vielmehr lassen sich Entkopplungen von
institutionalisiertem Qualitätsmanagement und den Lehr-Lernpraktiken selber beobachten.
Das bedeutet, dass meist nur in geringem Grade Austausch, gemeinsame Reflexion und
gemeinsame (Praxis-)Forschung zwischen Abteilungen des Qualitätsmanagement und
Lehrenden stattfindet. Ebenso sind Qualitätsmanagement und Hochschuldidaktik auf der
organisationalen Ebene zumeist nicht systematisch aufeinander bezogen.
Ziel des Themenheftes ist es, eine Reflexion der bisherigen Praxen der Qualitätsentwicklung
von Studium und Lehre anzuregen. Dafür sollen die verschiedenen, in diesem Feld zu
identifizierenden Handlungslogiken unterschiedlicher Akteure (Lehrende,
„Qualitätsmanager/innen“, Verwaltungsangehörige) in einen produktiven Austausch miteinander
gebracht werden: Wie können zum Beispiel Erfahrungen aus dem Bereich der Evaluation für
Initiativen Lehrender zur Untersuchung ihrer eigene Lehre (im Sinne von Praxisforschung,
Aktionsforschung, design-based research, Gestaltungs- und Entwicklungsforschung sowie
weiteren Ansätzen in diesem Bereich) genutzt werden? Wie können Fragestellungen Lehrender
das Portfolio der in formalisierten Qualitätsmanagementverfahren adressierten Fragestellungen
erweitern?
Zwei Fragenkomplexe sind von besonderem Interesse für diese Ausgabe der ZFHE: Zum einen
geht es um die Effekte der bisherigen Qualitätsmanagementpraxis auf tatsächliche
Qualitätsentwicklung und die Lehrpraxis. Das heißt konkret:

Welche Effekte hat die bisherige Praxis der Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre
auf die Lehrenden sowie ihre Lehr-Lernverhältnisse mit den Studierenden?
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Jg. 12 / Nr. 3 (September 2017)

Welche Funktionen schreiben Lehrende dem Qualitätsmanagement zu? Sehen sie in
ihm eine Kontrollinstanz oder eine gewinnbringende Unterstützung? Kommt es zu
Auslagerungsprozessen im Sinne einer Verantwortungsdelegation?

Inwieweit folgt die derzeitige Qualitätsmanagementpraxis den Bildungszielen und
Entwicklungsproblemen akademisch fundierten Lehrens und Lernens? Inwieweit ist sie
an bestehenden Professionalisierungsinteressen der Lehrenden orientiert?
Der zweite Fragenkomplex bezieht sich auf eine Entwicklungsperspektive – im Sinne der
Weiterentwicklung derzeit gängiger Qualitätsmanagementverständnisse in Richtung einer
produktiven Verknüpfung verschiedener, in diesem Bereich relevanter Handlungslogiken.
Konkret stellen sich Fragen nach

Entwicklungsmöglichkeiten und Räumen für engere Kooperationen zwischen Lehrenden
und dem institutionalisierten Qualitätsmanagement. Ist eine gemeinsame
Hochschulforschung möglich, und wie sieht diese gegebenenfalls aus?

den Bedingungen, unter denen „praxiserkundende Selbstreflektionen“ von Lehrenden zu
Anlässen für institutionalisierte Qualitätsentwicklungen werden. Inwieweit lassen sich
Ergebnisse aus Praxisforschungen (z.B. design-based research) verallgemeinern und
standardisieren? Wie können diese Prozesse systematisch und institutionell unterstützt
werden?

den theoretischen und empirischen Perspektiven, die allgemein auf die
Qualitätsentwicklung und allgemein die Qualität in Studium und Lehre eingenommen
werden können. Welche Handlungsbedingungen und -strukturen müssen dazu in den
Blick genommen werden?
Das Themenheft möchte mit den angesprochenen Themen zum einen im Sinne der Idee der
Scholarship of Teaching and Learning Kommunikation über Ergebnisse bei der Erforschung der
eigenen Lehre und deren Nachnutzbarkeit in breiter angelegten Kontexten ermöglichen. Und
zum anderen das Verhältnis von „forschenden Lehrenden“ und den für
Qualitätsmanagement/Qualitätssicherung Zuständigen ausloten bzw. neu bestimmen.
Einreichungen sind daher sowohl als (empirische) Fallstudien (good practice),
Evaluationsstudien, Wirksamkeitsanalysen, komparative Studien, als auch als theoretische
und/oder konzeptionelle Beiträge zum Verhältnis zwischen Lehrpraxis, Lehrentwicklung und
institutionalisiertem Qualitätsmanagement willkommen.
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Hinweise zur Zeitschrift
Die ZFHE ist ein referiertes Online-Journal für wissenschaftliche Beiträge mit praktischer
Relevanz zu aktuellen Fragen der Hochschulentwicklung. Der Fokus liegt dabei auf den
didaktischen, strukturellen und kulturellen Entwicklungen in Lehre und Studium. Dabei werden in
besonderer Weise Themen aufgenommen, die als innovativ und hinsichtlich ihrer
Gestaltungsoptionen noch als offen zu bezeichnen sind.
Die ZFHE wird von einem Konsortium von europäischen Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern herausgegeben. Weitere Informationen: http://www.zfhe.at.
Informationen zur Einreichung
Beiträge können in zwei unterschiedlichen Formaten in deutscher oder englischer Sprache
eingereicht werden:
Wissenschaftliche Beiträge: Wissenschaftliche Beiträge innerhalb des Schwerpunktthemas
sollten folgende Kriterien erfüllen: Der Beitrag…
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bietet innovative Perspektiven, Argumente, Problemanalysen etc. auf das
Schwerpunktthema;
fokussiert wesentliche Aspekte des Schwerpunktthemas;
ist theoretisch fundiert, d. h. er bietet eine deutliche Anbindung an den
wissenschaftlichen Diskurs zu dem bearbeiteten Thema;
bietet zumindest in Teilen einen Zugewinn an wissenschaftlichen Erkenntnissen;
macht die Methodik der Erkenntnisgewinnung transparent;
folgt konsistent einschlägigen Regeln der Zitation (APA-Stil, 6. Auflage);
umfasst maximal 33.600 Zeichen (inkl. Leerzeichen sowie Deckblatt, Literatur- und
Autorenangaben).
Werkstattberichte beziehen sich auf die instruktive Darstellung von Praxiserfahrungen, ‚Good
Practice‘, Gestaltungskonzepten, Modellvorhaben etc. Werkstattberichte sollten folgende
Kriterien erfüllen:
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Potential zum Transfer auf andere Praxisbereiche;
Herausarbeitung generalisierbarer Aspekte und Faktoren im Sinne einer Theoriebildung;
Systematik und Transparenz der Darstellung (z. B. keine unverständlichen Hinweise auf
Spezifika und Details in einem Praxisfeld);
ggf. konsistente Befolgung einschlägiger Regeln der Zitation (APA-Stil, 6. Auflage);
Umfang von maximal 21.600 Zeichen (inkl. Leerzeichen sowie Deckblatt, Literatur- und
Autorenangaben).
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Zeitplan
17. März 2017 – Deadline zur Einreichung des vollständigen Beitrags:
Ihre Beiträge laden Sie im ZFHE-Journalsystem (http://www.zfhe.at) unter der entsprechenden
Rubrik (Wissenschaftlicher Beitrag, Werkstattbericht) der Ausgabe 12/3 in anonymisierter Form
hoch; hierzu müssen Sie sich zuvor als „Autor/in“ im System registrieren.
16. Juni 2017 – Rückmeldung/Reviews: Wissenschaftliche Beiträge und Werkstattberichte
werden in einem Double-blind-Verfahren beurteilt (s. u.).
21. Juli 2017 – Deadline Überarbeitung: Gegebenenfalls können Beiträge entsprechend Kritik
und Empfehlungen aus den Reviews überarbeitet werden.
29. September 2017 – Publikation: Im September 2017 werden die finalisierten Beiträge unter
http://www.zfhe.at publiziert und auch als Printpublikation erhältlich sein.
Review-Verfahren
Sämtliche eingereichten Beiträge werden in einem „double-blind“ Peer-Review-Verfahren auf
ihre wissenschaftliche Qualität überprüft. Die Herausgeber/innen Heftes schlagen die
Gutachter/innen für den jeweiligen Themenschwerpunkt vor und weisen die einzelnen Beiträge
den Gutachterinnen und Gutachtern zu; sie entscheiden auch über die Annahme der Beiträge.
Die Auswahl der Gutachter/innen und der Begutachtungsprozess werden bei jedem Themenheft
jeweils von einem Mitglied des Editorial Boards begleitet.
Formatierung und Einreichung
Um bei der Formatierung der Beiträge wertvolle Zeit zu sparen, möchten wir alle Autorinnen und
Autoren bitten, von Beginn an mit der Formatvorlage zu arbeiten, die auf der Homepage der
ZFHE heruntergeladen werden kann:
http://www.zfhe.at/userupload/ZFHE_12-3_TEMPLATE.docx
Die Texte müssen bearbeitbar sein und z. B. in den Formaten Microsoft Word (.doc), Office
Open XML (.docx), Open Document Text (.odt) oder als Plain Text (.txt) vorliegen; bitte keine
PDF-Dateien einreichen. Die Beiträge werden zunächst in anonymisierter Fassung benötigt, um
das Double-blind-Reviewverfahren zu gewährleisten. Bitte entfernen Sie hierzu sämtliche
Hinweise auf die Autorinnen und Autoren aus dem Dokument (auch in den
Dokumenteigenschaften!). Nach positivem Reviewergebnis werden diese Angaben wieder
eingefügt.
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Noch Fragen?
Bei inhaltlichen Fragen wenden Sie sich bitte an Marianne Merkt ([email protected]), Philipp Pohlenz ([email protected]) oder Isabel Steinhardt
([email protected]).
Bei technischen und organisatorischen Fragen wenden Sie sich bitte an Michael Raunig
([email protected]).
Wir freuen uns auf Ihre Einreichung!
Marianne Merkt (Hochschule Magdeburg-Stendal)
Philipp Pohlenz (Universität Magdeburg)
Isabel Steinhardt (INCHER Kassel)
www.zfhe.at
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