Neue Herausforderungen für Abfall

Pressemeldung
16.09.2016
Neue Herausforderungen für Abfallvergärungsanlagen
+++ Bioabfall-Vergärungsbranche trifft sich in Bayreuth +++ EEG 2017 und Fremdstoffproblematik zentrales Thema +++ Verbändekooperation unterzeichnet +++
Freising. Die Branche der Bioabfallvergärer hat sich am 14. und 15. September in Bayreuth getroffen. Erstmals
organisierten der Arbeitskreis zur Nutzung von Sekundärrohstoffen und für Klimaschutz e.V. (ANS) und der
Fachverband Biogas e.V. (FvB) gemeinsam eine Tagung, die sich ausschließlich mit den Fragen rund um die
Abfallvergärung beschäftigt. Mehr als 100 Teilnehmer sind der Einladung zum 4. Abfallvergärungstag des FvB
bzw. zum 77. Symposium des ANS gefolgt. „Die große Resonanz zeigt, dass wir mit der gemeinsamen Veranstaltung den richtigen Weg gegangen sind“, freut sich Dr. Stefan Rauh, Geschäftsführer des Fachverbandes
Biogas.
Auf die Betreiber der rund 400 spezialisierten Bioabfallvergärungsanlagen kommen mit dem novellierten Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2017) neue Herausforderungen zu. In die ab dem nächsten Jahr geltenden Ausschreibungen gehen die verschiedenen Bestandsanlagen mit unterschiedlichen Voraussetzungen: Jene, die
bisher ausschließlich Bioabfälle vergoren haben, müssen aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen mit
einem geringeren Preis in die Ausschreibungen gehen als jene, die Energiepflanzen vergären. Die originären
Abfallvergärer sehen darin die Gefahr, dass ihnen ihre Substrate strittig gemacht werden. „Leidtragende wären
die Pioniere der Biogasbranche. Alteingesessenen Abfallanlagen droht der Verlust ihrer Inputstoffe und damit die
Grundlage ihrer Existenz“, erklärt Rauh. „Hier besteht dringender Handlungsbedarf seitens der Politik, um für
Wettbewerbsgleichheit zu sorgen.“
Einen zweiten Schwerpunkt der Abfallvergärungstage bildeten Stör- und Fremdstoffe: Plastiktüten und sonstige
nicht biologisch abbaubare Substanzen in der Biomülltonne können zu Problemen bei der energetischen Verwertung führen. Einen Lösungsansatz sieht Prof. Dr. Achim Loewen, Vorstandsvorsitzender des ANS, in einer verbesserten Kooperation: „Öffentlich rechtliche Entsorgungsträger und Betreiber von Abfallbehandlungsanlagen
sollten wieder Partner auf Augenhöhe werden. Beide müssen in ihren Einflussbereichen Verantwortung übernehmen und das Biogut den erhöhten Qualitätsansprüchen entsprechend verfügbar machen.“
Einen möglichen Schritt in diese Richtung präsentierte der Fachverband Biogas mit seinem Biotonne-Aufkleber,
der einerseits für das getrennte Sammeln dankt und die Verwertungspfade des biogenen Reststoffes zu Strom
und Dünger aufzeigt und gleichzeitig um die Vermeidung von Fremdstoffen bittet.
Um die energetische Verwertung von Bioabfällen auch auf Verbändeebene weiter voranzubringen haben der
Vorsitzende des ANS, Achim Loewen, und der Geschäftsführer des Fachverbandes Biogas, Stefan Rauh, direkt
vor Beginn der Tagung gegenseitig einen Mitgliedsantrag unterzeichnet. „Bei der Partnerschaft geht es uns nicht
nur um Synergieeffekte bei Veranstaltungen; auch bei Fachthemen wollen wir künftig stärker gemeinsam agieren“, betont Loewen.
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Kurzinfo Fachverband Biogas e.V.
Der Fachverband Biogas e.V. vertritt die Biogasbranche im Dachverband der Erneuerbaren Energien, dem Bundesverband
Erneuerbare Energie (BEE) e.V. Mit rund 4.900 Mitgliedern ist er Europas größte Interessenvertretung der Biogasbranche.
Der Fachverband Biogas e.V. setzt sich bundesweit ein für Hersteller und Anlagenbauer sowie landwirtschaftliche und industrielle Biogasanlagenbetreiber.
www.biogas.org
Kontakt:
Fachverband Biogas e.V.
Andrea Horbelt
Pressesprecherin
Tel. 0 81 61/98 46 63
Mail: [email protected]
Fachverband Biogas e.V.
Alexander Knebel
Pressesprecher Politik
Tel. 030/2758 179 21
Mail: [email protected]