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Sonntag/Montag,
18./19. September 2016
HANSESTADT LÜBECK
Schöne Kontraste in traumhafter Location
Die Designtage Lübeck mit insgesamt 33 Ausstellern finden erstmals auf der Kulturwerft Gollan statt –
Begeisterung bei Teilnehmern und Besuchern – Heute Auftakt mit Jazzfrühschoppen
Von Sabine Risch
St. Lorenz Nord. Wenn es Abend
wird auf der Kulturwerft Gollan,
wenn die ehemalige Werkhalle der
LMG leicht mystisch illuminiert
wird, herrscht gerade an diesem
Wochenende eine ganz besondere
Stimmung. Es sei, sagt Architekt
Thomas Schröder-Berkentien, „die
Spannung aus bestehender Industrie-Architektur und innovativem
Input.“ Er ist anlässlich der ersten
Lübecker Designtage in der aktuell angesagtesten Location der Hansestadt schlichtweg begeistert.
Moderne Möbel, Hölzer, Bäder,
Lampen, Kleidung, Schmuck und
mehr – es ist, als wäre die Kulturwerft eigens für diese alle zwei Jahre stattfindende Schau des guten
Geschmacks geschaffen worden.
Auch Veranstalterin Jana Kürbis ist
glücklich. „Eine coole Location“,
sagt sie. „Wir sind mit den Designtagen angekommen.“
Jürgen Ziegenbein von der Goldschmiede „Das kleine Kra“ nimmt
schon seit vielen Jahren an den Designtagen teil. Er nennt die Location „den Glücksfall schlechthin für
Lübeck“. Raumausstatter Dierk Süfke, von Anbeginn bei den Designtagen dabei, fühlt sich an die Premiere seinerzeit bei Huckepack-Wiek
erinnert. Zwischen Schrott habe
man beispielsweise ein knallrotes,
hochmodernes Sofa präsentiert.
Schöne Kontraste im improvisierten Ausstellungsraum. Kontraste
gibt es auf der Kulturwerft auch, improvisiert ist nichts. Die Aussteller
haben sich auf 2000 Quadratmetern passende Plätze ausgesucht,
es gibt Raum zum Relaxen, Frank
Sengers Team vom Holiday Inn
sorgt mit Catering vom „Kochwerk“
dafür, dass angesichts all der schönen Dinge niemand schwächelt.
Draußen, hinter der Halle, findet
sich unter dem Dachgerippe einer
weiteren Werkhalle ein Sandplatz
mit großer Bühne. Erstmals werden
die Designtage von Live-Musik
und Showacts begleitet. Am Freitag spielten mehrere Bands, gestern, zur großen Designtage-Party,
Max & Friends. Von hier draußen
zieht auch würziger Rauch gen
Haupthalle: Heiko und Anne Franz
vom Energiestudio Timmendorfer
Strand befeuern einen Kamin und
einen ganz speziellen Grill.
Begeistert sind eigentlich alle
von der Atmosphäre, und für die Besucher bieten die 33 Aussteller
deutlich mehr als noch vor zwei Jahren. Birgit Stamp-Oehme hat ihren
D) D) Es ist toll, weil man die
unterschiedlichen Geschäfte
einmal kennenlernt, in die
man sich sonst nicht traut.“
Birgit Stamp-Oehme, Lübeck
D) D) Mir gefällt das sehr gut,
Gerade angekommen und schon Platz genommen: Jutta und Peter Johnsen lassen sich von Sven Meyer von
Fotos: Lutz Roeßler (3), Olaf Malzahn (3)
„Inform“ die neue, äußerst variable Sitzgruppe der Firma Bullfrog zeigen.
Bernadette Büsgen, Lübeck
STADTGESPRÄCH
Sabine Risch
<
[email protected]
Telefon 04 51/144-22 34
Großfürstin und Mäzenin: Sie förderte in ihrem Münchener Salon
die Maler Kandinsky und Jawlensky, schuf nebenbei selbst bedeutende Malereien. Die Rede ist von
Marianne von Werefkin
(1860-1938). In Bernd Bornemanns
„Salon Utopia“, Aegidienstraße
35, erzählt am Donnerstag, 22. September, Irena Bogatko über Herkunft und Leben Werefkins, Klavier-Intermezzi kommen von Michèle Groß. Beginn ist um 17 Uhr.
Im zweiten „Salon-Tee“ am Donnerstag, 20. Oktober, ebenfalls um
17 Uhr, zeigt dann Bernd Bornemann Bilder des „Blauen Reiters“
und Werefkins. Zudem stellt die
Lübecker Künstlerin Monika
Sava-Bujak ihr neues Werefkin-Porträt (Pastell) vor, Daniel Fritzen präsentiert Klavier-Etuden. Die Gäste
werden jeweils, bei Tee und Gebäck, mit ins Gespräch einbezogen. Es wird ein Kostenbeitrag
von drei Euro erhoben.
Rockröhre: Die letzte Tour Ende
Februar/Anfang März hätte nicht
besser laufen können für die zierliche Rockröhre Shelly Bonet, denn
die amerikanische
Blues-Rock-Sängerin spielte bis vor
und nach ihrer Kehlkopfentzündung
vor ausverkauften
Häusern. Ende Februar erschien auch
ihr lang erwartetes
Sängerin
Album „Love in a
dangerous World“. Shelly Bonet.
Jetzt kommt die
Sängerin, die schon Special Guest
von Michael Bolton und Jethro-Tull-Gitarrist Martin Barre war,
nach Lübeck. Am Freitag, 30. September, ist sie im „Rider’s Café“,
Leinweberstraße 4, zu erleben.
Einlass ist um 20 Uhr, Beginn um
21 Uhr. Karten kosten im Vorverkauf 14 Euro zuzüglich Gebühren.
Zweitbester Cheddar-Burger: Riesen-Erfolg für den 26-jährigen LüVeranstalterin Jana Kürbis (l.) testet mit Anne
Antje Urban schaut bei Wolfgang Reckzeh
Interessant findet Possehl-Stiftungs-Chef Max becker Nawid Safaie, denn beim
Franz vom Energiestudio Timmendorfer
durch die Holstentor-Brille, die „Colibri“ zum
Schön (l.) die Schrankwand „Sigma“, die Skan- von „Kerrygold“ ausgelobten bunStrand den Außenkamin samt Zubehör.
25-jährigen Firmengeburtstag gefertigt hat.
bo-Chef Carsten Bliddal ihm vorführt.
desweiten Wettbewerb „Deutschlands bester Cheddar-Burger“ erbei Designerin Katja Lux erstande- Hutgeschäft würde ich sonst nie nen Holzschalen auch kleine, diHeute sind die Designtage auf
nen Hut gleich aufgesetzt und sieht reingehen“, sagt sie. Bernadette ckere an – aus 3500 Jahre alter Ei- der Kulturwerft Gollan in der Einrichtig glücklich aus. „Einmalig, Büsgen, „bewaffnet“ mit einem Fo- che, die beim Pflügen eines Ackers siedelstraße 6 von 10 bis 18 Uhr geeinfach super“, sagt sie über die Lo- toapparat, geht von Stand zu in Schönwalde entdeckt wurde.
öffnet. Ab 11.30 Uhr spielen die Jocation, aber auch die Designtage Stand. „Sehr gut“, sagt Büsgen, ge„Wer hochwertige Produkte an- hanneum Big Band und das Stefan
selbst findet sie toll, „weil man hier fallen ihr die Designtage, „vor al- bietet, muss bei den Designtagen Kuchel Quartett zum JazzfrühGeschäfte kennenlernt, von deren lem die Einrichtungssachen pas- dabei sein“, findet Jürgen Ziegen- schoppen auf, ab 15 Uhr die Band
Existenz man vielleicht gar nichts sen gut hierher.“Auch bei Holzge- bein, der sich unlängst vom Brodte- Ten to Go mit Pop unplugged. Der
weiß“. Und weil sie sich in dieser stalterin Maren Regenberg schaut ner Ufer für seinen Ostsee Eintritt kostet acht Euro, für Kinder
Atmosphäre etwas traut: „In ein sie vorbei. Die bietet neben filigra- Cliff-Ring hat inspirieren lassen.
bis zu 14 Jahren ist er frei.
Musicals und Menü
„Phantom der Oper“ kommt ins Arosa Hotel
Travemünde. Das Essen soll zum
echten Erlebnis werden, nicht nur
aufgrund kulinarischer Finessen,
sondern auch durch das Rahmenprogramm. Im Arosa Hotel Travemünde können alle, die Musicals
lieben, am Freitag, 18. November,
oder wahlweise am 11. Februar,
auf ihre Kosten kommen.
Dann nämlich präsentiert das
Hamburger Musical Ensemble das
„Musical Dinner“. Unter anderem
zu hören und zu sehen sind die
Highlights aus „König der Löwen“,
„Das Phantom der Oper“, „My Fair
Lady“, „Grease“, „Tanz der Vampire“, „Mamma Mia“ und dem Klassiker „West Side Story“.
Birgit Wilckens vom Veranstalter
vor allem die
Einrichtungssachen passen
gut in diese Hallen.“
19
Glamour-Events verspricht: „Unsere fantastischen Sänger in originalgetreuen Kostümen bringen den
Glanz der großen Shows in greifbare Nähe.“ Dazu serviert das Team
von Küchenchef und Sternekoch
Dirk Seiger ein köstliches Drei-Gänge-Menü.
Ein Abend also, der eine angenehme Flucht aus dem Alltag verspricht. Beginn ist am 18. November und 11. Februar jeweils um
19.30 Uhr im Arosa Hotel an der Außenallee, die Teilnahme kostet
74 Euro inklusive Menü und Aperitif. Eintrittskarten gibt es im Arosa
Hotel, Telefon 045 02/307 00, oder
unter der kostenlosen Karten-Hotline 08 00/040 23 66 54.
sr
Schicksalhafte Begegnung: Opernsängerin Christine und das Phantom,
Foto: Glamour-Events
dargestellt von Akteuren des Musical Ensembles.
Kritischer Blick
auf Mensch und
Gesellschaft
Travemünde. „Poesie der Straße“
heißt die Ausstellung mit Bildern
des Wittener Künstlers Klaus Dieckhoff, die von heute an in der Alten
Vogtei an der Travemünder Vorderreihe zu sehen ist. Galeristin Ninette Mathiessen, besser bekannt
als „Die Kunstwerkerin“, eröffnet
die Ausstellung heute von 12 bis
14 Uhr im Beisein des Künstlers.
Der studierte Werbegrafiker
Klaus Dieckhoff zeigt Arbeiten aus
dem Genre „Mixed Media“. Er
kombiniert seine Erfahrungen in
der klassischen Malerei mit den
Möglichkeiten der Fotografie und
Computergrafik. Fotografien und
Fotomontagen werden durch malerische Überarbeitung verfremdet.
Mathiessen: „Mit den Mitteln Farbe und durch Hinzufügung einzelner Bildpartien lässt er dem zugrundeliegenden Material eine neue Bedeutung zukommen.“ Seine Sujets
bestünden aus Gebäuden, Alltagsszenen, Momentaufnahmen und
Stillleben, die er, einmalig koloriert, ganz neu inszeniere. Der Betrachter werde angezogen von pastelligen Tönen und entdecke hinter der farbenfrohen Idylle plötzlich einen kritischen Blick auf
Mensch und Gesellschaft.
Zu sehen ist die Ausstellung von
heute an bis zum 9. Oktober im ersten Obergeschoss der Alten Vogtei. Der Eintritt ist frei. Näheres unter www.dieckhoff-kunst.de.
Zehn Jahre Klinik-Clowns
Lithografie von Mueller-Stahl für guten Zweck
Innenstadt/St. Jürgen. Seit inzwischen zehn Jahren zaubern sie ein
Lächeln in die Gesichter kranker
Kinder, spenden Freude und leisten wertvolle Therapiehilfe: die Lübecker Klinik-Clowns.
Seit einem Jahrzehnt gibt es jetzt
die freischaffenden Künstler mit einer speziellen Ausbildung für ihren Einsatz in der Universitäts-Kinderklinik. Laut Schirmherr Björn
Engholm arbeiten sie nach dem Konzept „Freude und Lachen als Therapiehilfe“, das sich zunächst in den
USA, dann in Österreich und seit
vielen Jahren auch in Deutschland
und anderen Ländern bewährt habe. Engholm: „Die Clowns schenken den kranken Kindern einen
,Hauch Lebensfreude’ und sorgen
durch Frohsinn für neue Energie.“
Der kleine Trägerverein der
Clowns finanziert deren Arbeit ausschließlich durch Spenden. Zum
zehnjährigen Jubiläum des Vereins hat der Künstler Armin Mueller-Stahl ein Ständchen zweier Musiker gezeichnet, das als Original-Lithografie (90er-Auflage, numeriert und einzeln signiert) zum
Verkauf angeboten wird. Der Erlös
kommt in voller Höhe der Arbeit
der Clowns zugute.
Interessenten und Spender können sich am Sonnabend, 24. September, ab 11 Uhr am Info-Stand
der Clowns in der Breiten Straße,
Nähe Rathaus, informieren.
sr
Seit 2006 ermöglicht der Verein den wöchentlichen Besuch der KlinikFoto: Maxwitat
Clowns in der Kinderklinik.
Überzeugte die Jury: Nawid SaFoto: Kerrygold
faie aus Lübeck.
reichte er den zweiten Platz. Hunderte Burger-Experten aus ganz
Deutschland hatten sich am Wettbewerb beteiligt, die besten neun
stellten sich in einem Live-Wettbewerb in Hamburg einer kritischen
Jury mit dem Zwei-Sterne-Koch
Thomas Martin (49). Nawid trat mit
„Big Mamas Cheddar-Burger“ gegen weitere acht Burger-Experten
an. Seine Zutaten: Teriyake, Ananas und kräftiger Cheddar-Käse.
Thomas Martin war begeistert
vom Rezept des Zweitplatzierten:
„Der ,Big Mama Cheddar Burger’
hat gezeigt, wie vielseitig man
Cheddar-Käse kombinieren kann.
Ananas und Teriyake ergänzten
sich wunderbar mit dem kräftigen
Cheddar-Geschmack“, so der Küchenchef des Hotels Louis C. Jacob in Hamburg.
Songwriter: Der Australier Paul Fogarty steht in der Tradition von
Bob Dylan, Leonard Cohen und
Townes Van Zandt. Fogartys Lieder
erzählen vom Leben, den damit
verbundenen Höhen und Tiefen
und sind durchdrungen von seinem Lebensmotto „Dream and let
dream“. Am Mittwoch, 21. September, ist er im „Tonfink“, Große
Burgstraße 46, zu hören. Beginn
ist um 20 Uhr, Hutkasse.