OMSCHWEIZ.CH OKTOBER 2016 Nachrichten Bildung Hilfe Hoffnung Wärme und Licht für kalte Tage Zur Zeit und Unzeit Verkauft, betrogen, ausgenützt Moldawien – Oft reicht das Geld nicht mehr für Brennholz Türkei — Trotz Problemen und Gefängnis die Gute Nachricht verkündigen Frankreich — Mathieu und Anaïs bringen Hoffnung zu Prostituierten in Nantes 3 4 7 2 EDITORIAL GUTE NACHRICHT — TÜRKEI Überlastet – nichts geht mehr!? Letzte Woche fuhr ich mit neun unserer zwölf jungen Neu-Einsteigern mit dem Zug nach Holland an die Einsteigerkonferenz. Alles klappte hervorragend – bis wir Mannheim erreichten. Dort stiegen nochmals viele Leute hinzu, so dass der Zug so voll wurde, dass Reisende in den Gängen standen. Offensichtlich wollten viele auf den Flughafen, um in die Ferien zu fliegen. Da meldete sich der Zugführer: «Wegen überlastetem Zug fahren wir erst weiter, wenn genügend Leute den Zug verlassen haben. Wir bieten jedem, der dies tut den Betrag von 25 Euro.» Dieses Angebot, kam nicht so gut an, denn 40 Minuten später standen wir immer noch am selben Ort. Nichts ging mehr, bis ein Entlastungsschnellzug auf dem Gleis nebenan hielt und viele der Reisenden mitnahm. Doch in der Zwischenzeit hatten wir unseren nächsten Anschluss verpasst. Nun, hier war es ein Zug, der überlastet war (auch wenn es im Vergleich zu anderen Ländern wie Indien oder Kongo noch viel Platz gehabt hätte ). Doch – ist dies nicht eine Parabel auf unser Leben? Ist es nicht schon mir selber passiert? Zügig sind wir unterwegs, alles scheint zu klappen, doch je länger der Weg oder das Projekt, desto mehr Last nehme ich auf – bis der Punkt kommt, wo „mein System“ signalisiert: Stopp, überlastet! Und dann stehe ich da und weiss gar nicht mehr, wie ich da wieder herauskomme. Und nichts geht mehr. Nein, keine Angst, ich bin selber nicht in dieser Situation (ausser bei meiner kürzlichen Velo-Passfahrt über den Passwang L) doch ich war oft nahe daran und weiss von vielen Freunden, die Ähnliches erlebt haben. Der Entlastungsschnellzug wird uns eigentlich angeboten: Christus bietet uns an, Lasten und Sorgen auf ihn zu werfen. Das heisst aber meistens, umzusteigen (oder umzudenken), Dinge loszulassen und zu vertrauen, dass mich dieser Entlastungszug an den richtigen Ort bringt. Wer im Leben zügig unterwegs ist, läuft Gefahr, überlastet zu sein und es zu spät zu merken. Ich wünsche uns die Fähigkeit, dies rechtzeitig zu erkennen und wenn nötig, Dinge loszulassen und uns neu Jesus anzuvertrauen, der uns entlasten will. Mit herzlichen Grüssen, Euer Markus Flückiger Leiter OM Schweiz Jemand sein Von OM International. Wie ist es wohl, wenn man offiziell gar nicht existiert? Die Stadt El Tejar in Guatemala hat offiziell 12‘500 Einwohner. Nicht mitge- zählt werden Kinder, die nie amtlich registriert wurden – und das sind viele! Nicht registrierte Kinder dürfen aber nicht zur Schule, denn sie existieren nicht! Da sie niemand sind, fehlen sie auch nicht, wenn sie verschwinden. Darum werden sie oft Opfer des Menschenhandels. OMerin Rosie* berichtet: «Das Problem ist, dass wenn ein Kind nicht mehr heimkommt oder entführt wird, es unmöglich ist, es zu identifizieren, oder gar wieder zurückzuholen. Unsere Stadt ist gefährlich und Vergewaltigungen sind an der Tagesordnung.» Hanna* ist Witwe und Mutter von sechs Kindern. Sie und ihre Kinder nehmen am OM Projekt „Rescue“ teil. „Rescue“ arbeitet mit Familien in El Tejar, die von Armut, schlechter Ernährung, fehlender Schulbildung und häuslicher Nicht registrierte Kinder dürfen nicht zur Schule — sie existieren gar nicht Gewalt geplagt werden. Als Rosie erfuhr, dass fünf der sechs Kinder nicht registriert waren, wusste sie, dass sie etwas unternehmen musste. Besonders die älteste, die 12-jährige Tochter Zoe*, machte Rosie Sorgen, denn als angehender Teenager war sie besonders der Gefahr von Missbrauch ausgesetzt. «Wir haben Zoe auf die Gefahren des Menschenhandels aufmerksam gemacht und begleiteten sie jeden Nachmittag vor dem Eindunkeln vom „Rescue“ Lokal nach Hause. Mit der Hilfe eines Rechtsanwaltes gelang es Rosie, alle fünf Kinder registrieren zu lassen. Auch der Schuldirektor wurde informiert und die Kinder eingeschult, aber Zoe’s Lehrer wollte sie nicht zu seiner Klasse zulassen. Rosie sagt: «Der Lehrer kannte Zoe’s Situation, er wusste, dass ihre Familie arm war. Er wusste auch, dass Zoe des Lesens und Schreibens nicht kundig war und darum ihre Rechte nicht kannte. Er machte ihr klar, dass sie nicht qualifiziert war, am Unterricht teilzunehmen.» Rosie fuhr weiter: «Ich sagte dem Lehrer: Zoe kennt die Regeln nicht – aber ich kenne sie; Zoe hat das Recht, zur Schule zu gehen!» *Namen geändert OM Nachrichten OKTOBER 2016 BRENNHOLZ— MOLDAWIEN 3 Wärme und Licht für kalte Tage Seit der Unabhängigkeit von Russland im Jahr 1991 gilt Moldawien als ärmstes Land Europas. Das kleine Binnenland, etwa 85% der Grösse der Schweiz, lebt vor allem von der Landwirtschaft. Ein grosser Teil des Volkseinkommens kommt aber auch von der Million Moldawier, die in anderen Ländern Arbeit gefunden haben und einen Teil ihres Lohns nach Hause senden. Da etwa 2/3 dieser Emigranten aus ländlichen Regionen stammen, bleiben diese Regionen zum Teil ohne Männer im arbeitsfähigen Alter. Laut UN und World Fact Book leben 30% der Bevölkerung in absoluter Armut. Weitere 21.9% müssen mit $1.25 pro Tag überleben. Probleme sind somit vorprogrammiert. Besonders leiden ältere Menschen, alleinerziehende Mütter und Behinderte. Auch Tagelöhner sind im Winter oft monatelang ohne Arbeit und somit ohne Einkommen. OM Moldawien nimmt sich jeden Winter vieler dieser Menschen an und beliefert sie mit Brennholz. Wir möchten Euch nach Moldawien mitnehmen um Euch einige dieser Menschen vorzustellen. chen. Da sie immer wieder ohnmächtig wird und hinfällt, muss sie immer betreut werden. Der Vater erholt sich von Tuberkulose und darf nicht arbeiten. Er kümmert sich um den Haushalt und bleibt bei seiner ältesten Tochter. Die Mutter Vadim: «Aber Brennholz kostet Geld und das haben wir nicht» arbeitet temporär in einem Hühnerstall — das bringt zwar etwas Geld, aber nicht viel. OM bringt ihnen Brennholz und Hoffnung. Vadim* Dann besuchen wir Vadim. Wir treffen ihn in seiner Wohnstube mit seinem 7-jährigen Sohn Ion*. Vadim sitzt auf dem Sofa, seine Bein- und Armprothese liegen neben ihm. In einen schweren Unfall rettete er das Leben seiner Kollegen und verlor dabei einen Arm und ein Bein. Daraufhin verliess ihn seine Frau. Liebevoll kümmert er sich um seinen Sohn. Er kocht, versorgt seinen Sohn, hält das Haus ordentlich und wenn möglich auch warm. Aber «Petru, dein Wunsch wurde erfüllt!» Brennholz kostet Geld, welches er nicht hat, denn die Rente reicht gerade Vater darf nicht arbeiten mal fürs Essen. Darum bringt OM auch Wir besuchen unsere erste Familie, ein Vadim Brennholz und etwas Licht in ihr Ehepaar mit drei Kindern, zwei Mädchen schweres Dasein. und einem Buben. Der Knabe und die jüngere Tochter gehen zur Schule, aber Anna* und ihre vier Kinder ihre ältere Schwester hat eine Lernbe- Der nächste Besuch gilt Anna und ihren hinderung und kann keine Schule besu- vier Kindern, drei Buben zwischen 7 OM Nachrichten OKTOBER 2016 und 15 und ein noch kleines Mädchen. Anna‘s Ehemann sitzt im Gefängnis und wird bis im Juli 2018 dort bleiben müssen. Als Anna zur Tür kam, fragten wir sie ob sie genügend Brennholz habe. Lange schwieg sie — dann fragte sie «Wer hat es euch gesagt? Warum wisst ihr es?» Wir erklärten ihr, dass Gott es uns ans Herz gelegt habe. Nach dem Abladen rief sie ihrem 11-jährigen: «Petru*, dein Wunsch wurde erfüllt!» Sie erzählte uns, dass sie schon ganze zwei Tage kein Holz mehr hatte, um ein Feuer anzuzünden. Petru hätte noch heute Abend brennbares Material suchen gehen müssen! «Wir danken allen, die uns nicht nur Brennholz ins Haus, sondern auch Freude in unser Herz gebracht haben». *Namen geändert Geben Wärme und Ermutigung Wenn das Geld knapp ist, wird oft am Brennholz gespart. Darum ist Winter für viele ältere und ärmere Menschen in Moldawien furchterregend! Helft ihr mit, diesen Menschen mit einer Ladung Brennholz und guten Worten Hoffnung für den Winter 2016/17 zu bringen? Brennholz für eine Familie kostet pro Wintermonat CHF 65.Q 170 - Brennholz Moldawien Spenden 4 GUTE NACHRICHT — TÜRKEI Zur Zeit und Unzeit Von OM Deutschland Auf die Frage, wieso Daniel* auch in schwierigen Umständen die Gute Nachricht weitergibt, antwortet er: «Jesus und Paulus mussten Schlimmeres erleiden und machten trotzdem weiter.» «Die Liebe Christi in mir drängt mich, zu predigen und zwar zur „Zeit und zur Unzeit“ (2. Tim. 4,2), denn ich weiss, wie viele Menschen in der Türkei leiden, weil sie Christus nicht kennen und ich weiss, wie viele im Moment offen sind für die Gute Nachricht. Schliesslich weiss ich auch, dass niemand und nichts mir etwas antun kann ohne Erlaubnis des allmächtigen Retters.» Im Gefängnis Und Daniel weiss, wovon er spricht: 2008, 2009 und 2010 war er im Gefängnis, weil er auf den Strassen der Türkei die Gute Nachricht weitererzählte. Bei seinem letzten Aufenthalt im 2010 war er neun Tage in Haft, angeklagt wegen „Störung des öffentlichen Friedens und Anstiftung öffentlichen Ärgernisses“. Ihm drohte die Abschiebung und er brachte seinen Fall vors Gericht – und wurde in allen Anklagepunkten freigesprochen. «Missionar ist für die meisten Türken ein böses Wort», erklärt Daniel , «gleichzeitig realisieren viele moderne Türken, dass das Äussern einer freien Meinung auch zu einer demo- kratischen Gesellschaft gehört. Die Situation ist kompliziert, denn auf der einen Seite möchte man uns nicht da haben, aber auf der anderen Seite schützen uns die Gesetze. Deswegen habe ich, wie einige meiner Kollegen, meinen Fall vor Gericht gebracht. Die Chancen waren gut, denn bisher wurde immer im Sinne der Religionsfreiheit entschieden.» Gott ist gut Daniel ist ein in Kanada geborener Amerikaner. Er kommt aus einer Familie, in der Weltmission eine wichtige Rolle spielte. 1988 ging er mit OM nach Ungarn. Als er später mit OM in Zentralasien bei einem Gemeindegründungsprojekt mitarbeitete, lernte er die Deutsche Ursula* kennen. Sie heirateten 1998 und haben mittlerweile fünf Kinder zwischen zehn und 16 Jahren. Für Ursula und ihre Kinder war die Zeit von Daniels Gefängnisaufenthalt 2010 nicht einfach. Doch erlebten sie Gottes Trost und Beistand. «Ich erlebte, dass die Gemeinde Gottes in der Türkei, aber auch auf der ganzen Welt, einander hilft», erzählt Ursula . «Gott hat mir durch Klagelieder 3,25-27 Mut gemacht», berichtet sie. „Gut ist Jahwe zu denen, die auf ihn hoffen, und zu dem, der seine Nähe sucht. Gut ist es, schweigend auf die Hilfe Jahwes zu hoffen. Gut ist es für jeden, schon in der Jugend ein Joch zu tragen.“ Ein dreimaliges Gut und die Zusage, dass meine Kinder das alles nicht nur überstehen, sondern es gut für sie ist.» Die Türkei heute Daniel ist ein Theologe. Sein Herz schlägt für die Verbreitung der Guten Nachricht. Er ist Leiter des Bibelkorrespondenzkurses**, leitet eine Männergebetsgruppe und ein OM-Team, das einmal pro Woche auf die Strasse geht. Er beobachtet, «dass immer mehr Türken genug haben vom Islam und woanders nach Antworten suchen. Doch traurigerweise reagieren die christlichen Gemeinden nicht darauf und erzählen ihnen die Gute Nachricht nicht.» Da Daniel und Ursula nicht anders können, werden sie weiterhin – trotz aller Sorgen, Spannungen und Probleme – den Türken die Gute Nachricht „zu jeder Zeit und zur Unzeit“ verkündigen. Betet Daniel und Ursula bitten um Gebet: «Bitte betet, dass wir erfüllt von seinem Geist nah bei Jesus bleiben, dass wir Möglichkeiten ergreifen, die Gute Nachricht zu allen Zeiten und Unzeiten mutig und frei zu verkündigen. Betet, dass wir tief in Jesus Liebe verankert sein dürfen, damit wir nicht für uns selbst, sondern für ihn leben. Betet auch für unsere Kinder und die wunderbaren Mitarbeitenden und Helfer.» *Namen geändert **Durch den Bibelkorrespondenzkurs kommen Türken, die Interesse am Christentum zeigen, in Kontakt mit Christen. Sie werden in der Nachfolge Jesu ermutigt und bekommen christliche Bücher. www.bccturkey.org Viele sind im Moment offen für die Gute Nachricht OM Nachrichten OKTOBER 2016 IM EIGENEN HAUS — PAZIFIK & AFRIKA 5 Haushalthilfe Von OM Schweiz und OM MENA Vor kurzem las ich in einem Rundbrief von Freunden, dass sie endlich eine Waschmaschine kaufen konnten und somit nicht mehr auf eine Haushalthilfe angewiesen seien. Ein grosser Fortschritt! Ist es wirklich? Meine Gedanken gingen einige Jahrzehnte zurück: Als junger, lediger Mann begann ich meine Arbeit in den Bergen von Papua Neuguinea. Schon in der ersten Woche kam einer der Dorfältesten mit einem Jungen – der mein „Haushalthelfer“ werden sollte. Dankend lehnte ich ab. Eine Haushaltshilfe schien mir ebenso extravagant, wie unnötig. Ein Jahrzehnt später. Verheiratet, drei kleine Kinder: Wir leben ausserhalb der Küstenstadt Lae. Wieder wird uns von der Gemeindeleitung eine Haushalthilfe offeriert. Immer noch scheint es extravagant. Die Kinder geben zwar Arbeit und auch sonst gibt es viel zu tun – darum wurde die Offerte diesmal angenommen und die Haushalthilfe namens Ruth* angestellt. Von diesem Zeitpunkt an verbrachte Ruth einen Tag jede Woche mit uns. Sie wusch schimmlige Wände, faltete Kleider und brachte die Fensterscheiben zum Glänzen. Sie arbeitete langsam und oft fragte sich meine Frau, ob diese „Hilfe“, auch wirklich eine Hilfe sei, denn viel Zeit wurde mit Kaffeetrinken verbracht. Dann wurde geredet. Meine Frau lernte viel über die Kultur, sie lernte, wie die lokalen Leute denken. Sie erfuhr viel über unser Quartier und was die Nachbarn beschäftigte. Es wurde auch über den Glauben gesprochen, auch über schwierige Themen diskutiert. Ruth wurde für uns ein wichtiges Bindeglied zu den 30 Familien, mit denen wir unser eingezäuntes Quartier teilten. Wenn unser Leben zum Buch wird 2016. Ich lese den Bericht einer Mitarbeiterin im nördlichen Afrika: Zwanzig Jahre schon putzen die gleichen zwei Frauen Bethanys* Haus. Sowas schien nach westlichem Verständnis extravagant, aber in afrikanischem Kontext macht die Anstellung einer Haushalthilfe absolut Sinn. Afrikanisches Wüstenklima macht das Reinigen zur endlosen Arbeit. Angestellte, mit ihren angepassten Hilfsmitteln geben Bethany freie Zeit für ihre Hauptaufgabe, die Einsätze. Lokale Frauen einzustellen zeigt Liebe und Mitgefühl: «Es gibt jemandem ein Einkommen, der sonst keines hätte,» sagt Bethany. «Ein weiterer Grund, jemand im Haus arbeiten zu lassen ist, jemandem Einblick zu gewähren und Anteil an unserem Leben zu geben, wie man das sonst nie tun würde.» Bethanys Hausangestellte sind, wie die meisten, schlechter gestellten Afrikanerinnen, des Lesens und Schreibens unkundige. «Sie gingen nie zur Schule, reagieren schlecht auf Theologie und wissen wenig über den Islam.» Darum sind persönliche Begegnungen so wichtig. «Sie reagieren stark auf das, was sie sehen und auf Freundlichkeit.» Wir müssen beten Es war eine lange Reise bis Sana*, eine der Haushaltangestellten, den Glauben an Jesus fand. Ein Erlebnis führte dann zum Durchbruch: Die Hochzeit ihres Sohns sollte im Freien stattfinden. Sie hatte Angst, dass Regen ihren Plänen einen Strich durch die Rechnung machen könnte, darum rief sie ihre Jesus-gläubige Schwester und ihre älteste Tochter Aisha*. «Wir müssen beten,» sagte sie. Zusammen beteten sie, dass Jesus den Regen bis nach der Hochzeit zurückhalten möge. Die Braut kam, Essen wurde serviert und die Hochzeit gefeiert. Kaum hatte der letzte Gast sie verlassen, fing es an zu regnen. «Wenn so etwas Praktisches auf ein Gebet hin passiert, macht das einen sehr tiefen Eindruck auf Nordafrikaner,» sagt Bethany. Eine neue Waschmaschine ist etwas Wunderbares. Wenn sie aber Menschen ersetzt, mit denen man eine Beziehung pflegen könnte, kann sie aber auch unserer Arbeit im Wege stehen. *Name geändert OM Nachrichten OKTOBER 2016 Zum Danken 5 Guatemala - Jemand sein 2 Moldawien - Wärme und Licht 3 Türkei - Zur Zeit und Unzeit 4 Pazifik & Afrika - Haushalthilfe 5 Südafrika - Wahre Freiheit 6 Dass Rosie mit Hilfe des Rechtsanwaltes die fünf Kinder registrieren konnte Dass Vadim, Anna und anderen letztes Jahr mit Brennholz geholfen werden konnte Dass auch ein Gefängnis Daniel nicht aufhält die Gute Nachricht weiterzugeben Dass Gott Bethany‘s Haushalthilfe durch ein Wunder Glauben finden liess Dass sich 16 Häftlinge für Jesus entschieden Logos Hope - Hoffnung für Säuglinge6 Dass Elaine Säuglinge retten darf Frankreich - Verkauft, betrogen 7 Naher Osten - Bibelschule 7 Indien - Ausweg aus der Armut 8 Dass die junge Frau den Ausstieg gewagt und die nötigen Papiere dazu erhalten hat Dass im kriegsversehrten Land eine Bibelschule eröffnet werden konnte Dass der Neubau gut voran kommt Zur Fürbitte Guatemala - Jemand sein 2 Moldawien - Wärme und Licht 3 Türkei - Zur Zeit und Unzeit 4 Pazifik & Afrika - Haushalthilfe 5 Südafrika - Wahre Freiheit 6 Für das Projekt „Rescue“ und den Schutz der Kinder vor Missbrauch und Menschenhandel Dass OM Moldawien genug Mitarbeitende und Geld haben um dieses Jahr weiterzuhelfen Für Schutz und Sicherheit der Familie in der Türkei Dass sich jeder Mitarbeitende bewusst ist, dass sein Leben von vielen beobachtet wird Für den Pastor, der im Gefängnis von Empangeni die Nacharbeit übernehmen wird Logos Hope - Hoffnung für Säuglinge 6 Dass für jedes dieser verlassenen Kinder ein passendes Zuhause gefunden werden kann Frankreich - Verkauft, betrogen Für die OMer, die den Afrikanerinnen auf den Strassen Nantes Hoffnung bringen 7 Irak - Bibelschule im Nahen Osten 7 Für Frieden im Land und dass viele Christen ausgebildet werden können Indien - Ausweg aus der Armut 8 Dass durch diese Schule viele Dalitkinder aus dem Armutszyklus ausbrechen können 6 GUTE NACHRICHT — TÜRKEI 6 LANDEINSATZ – LOGOS HOPE Wahre Freiheit «Ich bin heute hier, weil ich euch sagen will, dass Gott wirklich existiert», erklärte Abraham Moxen aus Neuguinea, als er den Häftlingen im Gefängnis von Empangeni erzählte, wie er als Strassenkind fast im Gefängnis gelandet wäre. Ein Legat Gutes bewirken über das eigene Leben hinaus OM Schweiz gibt gerne Auskunft: Tel. 044 832 83 83, [email protected] Besuchsreise Logos Hope 2.–10. März 2017 Gehe in der Karibik an Bord der Logos Hope und werde für eine Woche Teil der multi kulturellen Schiffsmannschaft. Leitung: Markus Flückiger Kosten: CHF 500.– (exclusive Flug) Information und Buchung: [email protected] Tel. 044 832 83 83 Schiffsfahrplan Logos Hope 18.11. – 29.11. Las Palmas, Gran Canaria Santa Cruz Las Palmas 9.11. – 14.11. Mindelo, Praia Cape Verde Tema 1.11. – 8.11. Praia, Cape Verde Takoradi Mindelo www.omships.org Hoffnung für Säuglinge 29.11. – 9.12. Santa Cruz De Tenerife 3.9. – 4.10. Tema, Ghana 5.10. – 25.10. Takoradi, Ghana Gebetstreffen Gemeinschaft – Information – Gebet Basel 26.9. / 31.10. / 28.11.: 19.15 – 20.30 Uhr Kontakt: Tel. 061 302 25 69 Langenthal 3.10. / 7.11 / 5.12.: 20.00 – 21.30 Uhr in der FEG, Weissensteinstrasse 7 Kontakt:Tel. 032 636 30 26 Zürich 27.9. / 25.10.: 18.15 – 20.00 Uhr Evangelische Gemeinde Albisrieden, Albisriederstrasse 399 Kontakt: Tel. 044 832 83 83 Alle sind herzlich willkommen! «Er kennt dich bei deinem Namen und du bist ihm wichtig. Er will dir ein Leben geben und eine Zukunft, auf die du dich freuen kannst.» Am Ende von Abrahams Botschaft standen sechs Häftlinge auf und entschieden sich für Jesus Christus als ihren Gott und Retter. In den Einzelgesprächen im Anschluss wollten dies zehn weitere Häftlinge tun. Einer der Wachmänner, der gleichzeitig der Pastor des Gefängnisses ist, war tiefbewegt von den Reaktionen und der Gegenwart Gottes an diesem Vormittag. Er wird die Nacharbeit übernehmen und sich darum kümmern, dass die 16 Häftlinge weiter im Glauben wachsen können. «Ich hatte noch ein Gefühl der Beklemmung, als ich das Gefängnis betrat», erinnert sich Teamleiter Dyfan Graves aus Wales, der zum ersten Mal ein Gefängnis besuchte. «Aber wir bringen wahre FreiFreiheit für Menschen heit - die Freiheit, die Christus schenkt im Gefängnis - an einen Ort, an dem Menschen unfrei sind.» Von einer Logos Hope Mitarbeiterin Vor vielen Jahren fiel Elaine Brenkman in ihrem Garten in Südafrika ein frischer Erdhaufen auf. Sie begann darin zu graben und fand ein Baby, das noch verzweifelt um seinen Atem rang. Seit diesem Tag widmete Elaine ihr Leben Frauen in Krisenschwangerschaften und gibt ungewollten Säuglingen in ihrem „Heim für ausgesetzte Babys“ ein Zuhause. Als ein Team von der Logos Hope das Heim besuchte, freute es sich, selber Säuglinge pflegen zu dürfen. Sie halfen beim Füttern, Baden und Spielen. Als Elaine ihnen jedoch die Geschichte eines jeden Babys in seiner harten Lebensrealität erzählte, traf es sie tief. Mancher Säugling wurde direkt nach seiner Geburt misshandelt und oftmals sogar richtig weggeworfen. Andere Babys leiden wegen ihrer drogenabhängigen Mutter selbst an Drogenabhängigkeit. Dass sie überlebt haben, ist ein richtiges Wunder. Elaine meint: «Ich glaube, dass Gott Grosses vorhat mit ihren Leben.» Jeden Tag werden Säuglinge in Müllhalden, Mülltonnen oder Gräben deponiert oder im besten Fall nach der Geburt in Elaines Heim abgegeben. Elaine betet, dass jedes Kind in seine Herkunftsfamilie zurückkehren kann, und dort von jemandem gut versorgt wird. Die anderen werden zur Adoption in liebevolle Familien abgegeben. Auch die Schiffsmitarbeitenden beten dafür, dass jedes dieser Babys später einmal den Teufelskreis des Bösen zu durchbrechen vermag und in seiner Generation Veränderung bewirken kann. OM Nachrichten OKTOBER 2016 MENSCHENHANDEL – FRANKREICH 7 Verkauft, betrogen, ausgenützt Von Mitarbeitenden, OM Frankreich «Das südliche Tor zur Bretagne – Nantes – ist ein Phänomen unter allen französischen Städten. Das einmalige Kultur- und Tourismusangebot wird Sie überraschen!» sagt die Tourismus Website. Mathieu* und Anaïs* kennen noch eine andere Seite von Nantes: Prostitution, Menschenhandel, Unterdrückung, aber auch Hoffnung. «Es ist Freitag,» sagt Mathieu, «und wir gehen heute Nacht wieder auf die Strasse.» 2009 hatte Mathieu die Vision, den Opfern des Frauenhandels auf Nantes‘ Strassen Freiheit zu bringen. Jesus sagte in der Vision: «Geh, finde meine Töchter, die in Sklaverei gefallen sind. Erzähle ihnen, dass sie von ihrem himmlischen Vater geliebt sind und dass er sie nicht vergessen hat. Zeige ihnen meine Liebe. Erzähle ihnen, dass sie betrogen werden und ihre Peiniger lügen, wenn sie behaupten, dass sie auf die Strasse gehören. Sag ihnen, dass ich mein Leben auch für sie gegeben habe, so dass sie rein und frei werden können. Sag ihnen, dass ich eine Zukunft und Hoffnung für sie habe.» Mathieu und Anaïs sind seither dieser Vision gefolgt. Seit sieben Jahren besuchen sie junge Frauen. Sie versuchen, Vertrauen aufzubauen. Sie erzählen auch die Nachricht der Hoffnung. Wenn der Moment gekommen ist, helfen sie diesen jungen Frauen, aus ihrem aufgezwungenen Gewerbe auszusteigen. Das ist meist alles andere als einfach, denn viele dieser Afrikanerinnen sind gebunden: einige durch afrikanischen Zauber und praktisch alle durch riesige, nicht selbst verschuldete Darlehen. Aussteigerinnen müssen ein sicheres, geschütztes Zuhause erhalten, einen Beruf erlernen und sich an einen neuen Lebensrhythmus gewöhnen. Es sind nicht viele, die den Ausstieg wagen, denn damit bringen sie ihr Leben und dasjenige ihrer Familien in Afrika in Gefahr. Trotzdem wagen es einige. Eine junge Frau — sie genoss in ihrem Heimatland nur sehr wenig Schulbildung — schreibt in gebrochenem Französisch: «Hi, wie geht es dir heute? Ich habe Identitätsdokumente erhalten. Sie sind 10 Jahre gültig. Ich bin glücklich. Ich darf arbeiten und bin Französin und spreche ein bisschen Französisch. Danke vielmal dass du mir gehol- Sie erzählen die Nachricht der Hoffnung fen hast, von der Strasse wegzukommen. „F“ hat für mich eine Wohnung gefunden. Du und deine Frau, bitte kommt mich besuchen. Danke viel, viel mal. Ich lege diesem Brief einige Bücher bei. Gib sie den Mädchen auf der Strasse, damit auch sie erfahren, dass Prostitution nicht gut ist für sie. Es gibt Auswege. Danke, dass du den Strassenmädchen hilfst! Ich freue mich, dich bald zu treffen.» Betet für Mathieu, Anaïs und die Afrikanerinnen auf Nantes‘ Strassen. *Namen geändert Bibelschule im Nahen Osten Von OM Mitarbeitenden im Nahen Osten Seit 2012 sammelt OM Schweiz Nothilfe für syrische Flüchtlinge im Nahen Osten. Auch heute noch ist Lebensmittelhilfe notwendig – vielleicht mehr denn je, denn die Ersparnisse der Flüchtlinge sind aufgebraucht. Flüchtlinge, die keine Zukunft mehr sehen, sind bereit, den gefährlichen Weg nach Europa einzuschlagen. OM Mitarbeitende berichten aus einem Containercamp «Es besteht kein Zweifel, dass diese Nothilfe für die Flüchtlinge viel bedeutet. Obwohl Lebensmittelpakete nur sporadisch verteilt werden, decken sie doch einen Teil des täglichen Bedarfs ab. Für Kinder ist ein Geschenk und aufmerksames Zuhören viel wert, es gibt ihnen ein Gefühl von Vertrauen und Achtung. Nach OM Nachrichten OKTOBER 2016 der Verteilung besuchen wir einige Familien in ihren Containern. Sie teilen ihre Sorgen mit uns und sind dankbar, wenn wir mit ihnen beten. Eine Frau stimmte sogar ein Lied zum Dank an Gott an.» Gott tut Grosses im Nahen Osten: «Wir können nur dankbar staunen: Das erste evangelische Bibelinstitut im ganzen Land wurde eingeweiht! An dieser Schule werden in Zukunft Menschen in Musik, Seelsorge, Englisch, Computer, Management und anderen Gebieten ausund weitergebildet. Hier werden Kirchenleiter für ihre Aufgabe zugerüstet! Wir freuen uns, dass dieses Ziel nach relativ kurzer Bauzeit erreicht werden konnte trotz der vielen Nöte und Schrecken, von denen täglich in den Nachrichten berichtet wird. Wir beten oft intensiv für Frieden im Land, für unsere Regierung, für die Kämpfer an der Front und die Flüchtlinge in den Lagern. Dann stehen wir wieder in einem Camp, wo Menschen leben, die den Verlust von mehreren Familienangehörigen, meist Töchtern, nie überwinden können. Sie leben in zermürbender Ungewissheit, ob diese noch am Leben sind. Unter diesen Flüchtlingen sind Menschen, die ihre Hoffnung auf Jesus setzen. Auch wenn sie oft ihren Glauben nicht frei bezeugen können, sind sie doch Botschafter Jesu und trösten, wo Trost nötig ist.» 8 Ausweg aus der Armut www.omschweiz.ch IMPRESSUM Herausgeber: OM Schweiz Hertistrasse 31, Postfach 8304 Wallisellen Telefon 044 832 83 83 E-Mail: [email protected] Gebetsmail: [email protected] PC 84-7189-5 (OM Schweiz) UBS AG, 8098 Zürich CH13 0025 7257 7573 9040 G Bilder: OM International S.2: Kenneth & Joanne Tsang S.8: OMIF, India Die OM Nachrichten erscheinen 10mal jährlich. Abonnementspreis: CHF 16.— Redaktion & Layout: OM Schweiz Druck: Eugster Druck AG, 9410 Heiden hergestellt aus 100% Altpapier OM Schweiz ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) und hat auch den Ehrenkodex SEA unterzeichnet. DALITSCHULE – NORDINDIEN Arjun*, neun Jahre alt, verbringt seine Kindheit in einer guten, aber sehr armen Familie. Ihr Haus ist klein und heruntergekommen, das Essen einfach und oft wenig. Auch Arjun‘s Kleider zeugen von seiner ärmlichen Herkunft. Grund für die Armut ist das indische Kastensystem. Arjun‘s Familie gehört zu den Dalits, kastenlose, die von allen verachtet sind. Sie gelten als Ausgestossene. Die meisten besser bezahlten Arbeitsstellen bleiben Dalits verwehrt. Darum arbeitet Arjun‘s Vater auch als schlechtbezahlter Taglöhner. Auch Arjun wäre kaum eine andere Karriere geblieben, hätte er nicht die Gelegenheit bekommen, in unsere englischsprachige Schule aufgenommen zu werden. Arjun, mittlerweile in der fünften Klasse, gibt sich viel Mühe und ist nun einer der besten Schüler an der ganzen Schule. Er weiss jetzt schon, dass diese Schule ihm die Möglichkeit gibt, aus dem Zyklus der Armut seiner Eltern auszubrechen. Platz für weitere Schüler AZB CH-8304 Wallisellen PP-Journal Anfangs dieses Jahres haben viele von Euch mitgeholfen, ein zweites Stockwerk mit weiteren sieben Klassenzimmern, in unserer Schule in Nordindien aufzubauen. Gleichzeitig wird auch, zur Sicherheit der Schüler und Lehrer, eine Mauer um das Schulareal gebaut. Die Arbeit an die- Geschenkshop Sinnvolle Geschenke, die 3fach Freude machen • • • • zum Geburtstag zum Jubiläum als Dank zur bestandenen Prüfung oder einfach so oder stellt Euch selber einen Geschenktisch für Euer Fest zusammen und lasst Eure Gäste auswählen www.geschenkshop.omschweiz.ch Wir arbeiten an der Decke der letzten zwei Klassenzimmer sen Projekten verläuft planmässig. Unser Vertreter schreibt: «Alle Pfeiler sind fertig gegossen. Die Decke, welche gleichzeitig als Dach dient, ist über fünf der Klassenzimmer fertig, wir arbeiten zur Zeit an den letzten zwei. In vier Zimmern sind die Fenster- und Türrahmen komplett, die Wände verputzt. Elektrische Installationen, Wasser und Malerarbeiten müssen noch ausgeführt werden. Etwa 380 Meter der Sicherheitsmauer sind fertig gebaut, etwa 15 Meter und das Einfahrtstor fehlen noch. Wir hoffen, dass das ganze Projekt bis Ende November fertig ist.» Bald ist es soweit! Bald können weitere Schüler wie Arjun die ersten der neugebauten Klassenzimmer beziehen. Bald ermöglicht die Schule weiteren Dalitkindern den Ausweg aus dem System der Armut und Unterdrückung.
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