Lesen Sie die ungekürzte Reportage

Das Wunder von Medellín
Vom Drogensumpf zur lebenswerten Metropole
„Was....? Du wi l l st nach Kol umbi e n? Nach Me de l l ín?“ fragt mi ch me i ne Partne ri n
si chtl i ch be sorgt, al s i ch von me i ne n Pl äne n be ri chte . Bi l de r we rde n i m Kopf
wach, Bi l de r vom Droge nkri e g, ruchl ose n Morde n am he l l l i chte n Tag. Pabl o Esco bar und das Me de l l ín Karte l l ta uche n aus de r Eri nne rung auf.
Doch se i t de n 90e r Jahre n de s l e tzte n Jahrhunde rts, al s di e Ge wal t de r
Bande nkri e ge das öffe ntl i che Le be n i n de r Stadt e rsti ckte und di e Be wohne r zu
Ge i se l n machte , i st vi e l passi e rt. We r he ute di e i n e i ne m Ande nhochtal ge l e ge ne
3 Mi l l i one n Me tropol e e rl e bt, wi rd staune nd se i ne Bi l de r re vi di e re n.
Sonntagabe nd, di e Sonne taucht di e Stadt i n e i n l e tzte s, gol de ne s Li cht be vor si e
hi nte r de n Be rge n ve rschwi nde t. Di e ange ne hme n Te mpe rature n l ocke n di e
Me nsche n i ns Fre i e und l angs am fül l t si ch de r Parque de l De sos. Fami l i e n l asse n
si ch schwatze nd zum Pi ck Ni ck ni e de r, Ve rl i e bte si nd i n si ch ve rsunke n und
Ki nde r e rgötze n si ch an de n Wasse rspi e l e n, währe nd Strasse nve rkäufe r l autstark
Luftbal l one und Süssi gke i te n anpre i se n. De r Pl atz be i m Casa de l a Musi ca i st wi e
e i n ri e si ge s Fre i l i chtthe ate r ange l e gt und nach Ei nbruch de r Dunke l he i t fl i mme rt
auf de r Fassade de s ge ge nübe rl i e ge nde n Pl ane tari ums „Ratatoui l l e “ e i n
Ani mati onsfi l m für di e ganze Fami l i e . Di e Sze ne ri e e ri nne rt an Woodstock. Noch
vor 15 Jahre n, damal s he rrschte i n Te i l e n de r Stadt nachts i mme r noch
Ausgangsspe rre , e i ne unde nkbare Sze ne ri e . In Mome nte n wi e di e se m wi rd de r
Transformati onsproze ss de n Me de l l ín durchl aufe n hat zum Gre i fe n nah.
Doch bl e nde n wi r zurück. De r be waffn e te Konfl i kt i n Kol umbi e n hat e i ne l ange ,
trauri ge Ge schi chte . Se i t de r Unabhängi gke i t Kol umbi e ns e rschütte rte n i mme r
wi e de r Bürge rkri e ge das Land. Ne be n de r Landfrage ge ht e s i mme r auch um di e
Ri val i tät zwi sche n l i be ral e n und konse rvati ve n Kräfte n. De r bi s he ute
andaue rnde Konfl i kt be gann 1948 mi t de r Ermordung de s aussi chtre i che n
Präsi de ntschaftskandi date n Jorge El i é ce r Gai tán. Nachde m e r umfasse nde
Landre forme n ange kündi gt hatte wurde e r kurz vor de r Wahl auf offe ne r Strasse
e rschosse n. Nach ge wal ttäti ge n Tumul te n i n Bogota bre i te te n si ch i n de n darauf
fol ge nde n Jahre n he fti ge Kämpfe , he ute al s „La Vi ol e nca“ be kannt, i m ganze n
Land aus. Re chtsge ri chte te , de n Grossgrundbe si tze rn nahe ste he nde
Gruppi e runge n kämpfte n ge ge n l i nksge ri chte te Re be l l e n di e de n Ca mpe si ños
(Kl e i nbaue rn) nahe ste he n. Aus di e se n Gruppi e runge n sol l te n späte r di e
Parami l i tärs und di e l i nksge ri chte te n Gue ri l l agruppe n e ntste he n. Zu Be gi nn bl ieb
di e Be völ ke rung i n de n Städte n von de n Kampfhandl unge n we i tge he nd
ve rschont, di e Ge fe chte konze n tri e rte n si ch auf l ändl i che n Ge bi e te . Di e
Si tuati on ände rte si ch, al s i n de n 80 Jahre n Droge nkarte l l e i n de n Konfl i kt
e i ntrate n und mi t i hre n Narko -Mi l l i one n de n Konfl i kt anhe i zte n. Zum Te i l offe n,
zum Te i l ve rde ckt unte rstützte n Si e be i de Konfl i ktparte i e n . Imme r me hr
Campe si ños wurde n von i hre m Land ve rtri e be n und fl üchte te n i n di e Städte ,
al l e i n i m Jahre 2000 suchte n übe r 80'000 Me nsche n Zufl ucht i n Me de l l ín. Bi s
he ute wurde n übe r 6 Mi l l i one n Me nsche n (12% de r Ge samtbe völ ke rung
Kol umbi e ns) ve rtri e be n und di e Ve rtre i bung daue rt i mme r noch an. Al l e i n i m
Jahr 2014 musste n we i te re 300'000 Me nsche n fl üchte n. Al s soge nannte
De spl azados l e be n si e i n i l l e gal e n Hütte nsi e dl unge n am Stadtrand und kämpfe n
ums Übe rl e be n. Mi t de n Ve rtri e be ne n kam auch de r Kri e g i n di e S tadt. In de n
El e ndsvi e rte l n fi e l e s de n Droge nbarone n l e i cht unte r de n Mi tte l l ose n
Handl ange r für i hre dre cki ge n Ge schäfte zu re kruti e re n. De r e i nst pol i ti sch
moti vi e rte Kampf muti e rte zu e i ne m, wi rtschaftl i che n Inte re sse n fol ge nde n,
Droge nkri e g de r nach u nd nach di e ganze Stadt e rfasste .
Ei ne e i ge ntl i che Ge wal tkul tur e tabl i e rte si ch und e rre i chte Anfang de r 90 Jahre
i hre n Höhe punkt. In bürge rkri e gsähnl i che n Kämpfe n range n Gue ri l l e ros und
Parami l i tärs e rbi tte rt um di e Vorhe rrschaft i n de n Barri os (Quarti e r e ). Offe ne
Ge fe chte , Fol te r, Ki dnappi ng und and e re Gräue l tate n ware n an de r
Tage sordnung. We r e i ne de r vi e l e n unsi chtbare n Gre nze n übe rschri tt musste
dami t re chne n, e rschosse n zu we rde n. Inte l l e ktue l l e , Journal i ste n, Akti vi ste n
und Pol i ti ke r di e si ch ge ge n das Di ktat de r Ge wal t ste mmte n wurde n am
he l l i chte n Tag auf offe ne r Strasse ode r an i hre m Arbe i tspl atz l i qui di e rt. Al l e i n i n
Me de l l ín ve rl ore n i n di e se r Ze i t bi s zu 7000 Me nsche n pro Jahr ge wal tsam i hr
Le be n, übe r 90'000 i n de n Jahre n 1978 bi s 2008 - me hr al s di e Stadt Luze rn
Ei nwohne r hat. Ve rwal tung und Pol i ze i ware n korrupt, von de n Droge nkarte l l e n
unte rwande rt und di e Re gi e rung machte ge me i nsame Sache mi t Kri mi ne l l e n und
Parami l i tärs. De r Droge nbaron Pabl o Escobar konnte si ch fre i be we ge n und sass
al s Abge ordne te r i m Parl ame nt.
Allen war klar – so geht es nicht mehr weiter!
Anfangs de r 90e r Jahre be fand si ch
Staat und Ge se l l schaft an de r Gre nze
de s Zusamme nbruchs. Di e Be wohne r
Me de l l i ns ware n zu Ge i se l n de s Te rrors
ge worde n und di e al l ge ge nwärti ge
Ge wal t drohte das öffe ntl i che Le be n zu
e rsti cke n. Me de l l ín war so ti e f ge fal l e n
und das Se l bstbe wusstse i n war sowe i t
ze rstört, dass al l e n kl ar war: So ge ht e s
ni cht we i te r. Mochte n di e Lage r auch
noch so unve rsöhnl i ch se i n, „Stopp de r
Ge wal t!!!“ se tzte si ch durch - Di e
M ahnm al gegen das Verges s en:
Me nsche n hatte n ge nug ge l i tte n. Di e
Eine Bom be z e rs törte di e F ri e de ns ta ube von
F e rnando B ote ro und ri s s 30 Me ns che n i n de n
Ze i t war re i f für de n Wande l . Parl ame nt,
Tod.
Re gi e rung, Ve rwal tung und
Zi vi l ge se l l schaft be ganne n si ch auf di e Vi si on e i ne s ne u e n Me de l l i ns
hi nzube we ge n. Je de r für si ch und trotzde m ge me i nsam.
Fe rnando Re ndón, Gründe r de s Poe si e fe sti val s bri ngt e s auf de n Punkt, we nn e r
sagt: „Wi r hatte n di e Wahl – Fl i e he n ode r Hande l n!“
Zusamme n mi t e i ne r Handvol l Li te rate n l ud e r 1991 unte r de m Motto „Poe si e i st
Macht“ zu e i ne r nächtl i che n Le sung von Li e be sge di chte n i n e i ne n öffe ntl i che n
Park. Trotz Ausgangspe rre fol gte n 3000 Me nsche n de m Aufruf. „Be i d e r e rste n
Le sung fand e twas statt, das si ch von unse re r Le be nswi rkl i chke i t grundl e ge nd
unte rschi e d.“ so Re dón „di e Arme e l i e ss uns we i te rl e se n!“ Zur zwe i te n Le sung
kame n 6'000 Me nsche n bi s schl i e ssl i ch 25'000 mi t i hre r Präse nz e i n Ze i che n
ge ge n Ge wal t und Te rror se tzte n – und be i ke i ne r de r Le sung kam e s zu e i ne m
ge wal ttäti ge n Zwi sche nfal l . Di e Utopi e vom fri e dl i che n Zusamme nl e be n wurde
gre i fbar.
Was al s Ze i che n de r Zi vi l ge se l l schaft be gann, e ntwi cke l te si ch zu e i ne m de r
wi chti gste n Li te raturfe sti val s Süd ame ri kas. In 25 Jahre n truge n übe r 900 Poe te n
aus 143 Lände rn i hre Te xte i n me hr al s 60 Sprache n vor. Und al l jährl i ch l ausche n
200'000 Zuhöre r und Zuhöre ri nne n de n Darbi e tunge n. Für se i ne Ve rdi e nste
wurde 2006 Fe rnando Re ndòn und das Poe si e fe sti val von Me d e l l ín mi t de m
al te rnati ve n Nobe l pre i s, de m Ri ght Li ve l i hood Award, ausge ze i chne t. „Es habe
be wi e se n, wi e Kre ati vi tät, Schönhe i t, fre i e r Ausdruck und Ge me i nschaftssi nn
se l bst unte r von Angst und Ge wal t ge prägte n Be di ngunge n bl ühe n und di e se
übe rwi nde n könne n“ so di e Laudati o. De r de utsche Publ i zi st Ge se ko v on Lüpke
schre i bt übe r das Poe s i e fe sti val : „Al l e be kannte n Ansätze ware n ge sche i te rt, am
Ende de r Sackgasse wurde nur noch Not - Manage me nt be tri e be n. Dann kam e i ne
We nde . Di e Me nsche n wandte n si ch nach Inn e n und fragte n nach de n ti e fste n
Se hnsüchte n und Grundbe dürfni sse n . Und da e ntstand das Bi l d von Li e be , von
Poe si e , von Schönhe i t, von de r Be rührung de r He rze n durch di e Poe si e , di e vi e l
ti e fe r gi ng al s di e sozi al e Not, di e Sozi al i sati on durch di e Ge wal t, de r Hass und
di e Frustrati on. Und di e Li e be sge di chte , di e se Ge sänge e i ne r suche nde n Se e l e ,
he i l te n di e se ge wal ttäti ge Stadt.“
Erfolg hat viele Väter und Mütter.....
Etwa zur gl e i che n Ze i t be we gte si ch auch di e nati onal e Pol i ti k. Ei ne
ve rfassungsge be nde Ve rsamml ung wurde e i nbe rufe n und e rarbe i te te 1991 unte r
Ei nbe zug we i te r Be völ ke rungskre i se und de mi l i tari si e rte r Konfl i ktparte i e n e i ne
ne ue Ve rfassung. Be me rke nswe rt, Antoni o Navarro Wol f, e he mal i ge r Che f de r
l e ge ndäre n Gue ri l l i a Gruppe M19, wurde al s e i ne r dre i Co-Präsi de nte n de r
Ve rsamml ung ge wähl t. Erstmal s i n de r Ge schi chte Kol umbi e ns wurde n wi chti ge
de mokrati sche Pri nzi pe n wi e Bürge rre chte und Re chtsstaatl i chke i t
fe stge schri e be n. Di e fi skal i sche und pol i ti sche De ze ntral i si e rung übe rtrug de n
Stadtre gi e runge n me hr Macht und Ve rantwortung und e bne te de n We g für
Re forme n. Me de l l ín wurde zum Labor. Stadtre gi e rung, Zi vi l ge se l l schaft und
Ve rwal tung suchte n ge me i nsam nach Auswe ge n aus de r Ge wal tspi ral e . Lokal e
NGO’s spi e l te n dabe i e i ne trage nde Rol l e . Aus de re n K re i se n stammte de r 2004
ge wähl te Bürge rme i ste r Se rgi o Fajardo. Mi t se i ne m Te am prägte e r das ne ue
Me de l l ín massge bl i ch. Doch l ange vor de r Re gi e rung Fajardo ware n be re i ts
we i tsi chti ge , auf Ausgl e i ch be dachte Stadtpl ane r an We rk. Si e pl ante n und
baute n e i n i nte gri e rte s öffe ntl i che s Transportsyste m.
Die Metro: Rückgrat des Neuen Medellíns
Wi e e i n Rückgrat durchzi e ht di e Me tro, e i ne S -Bahn, das Stadtge bi e t von Nord
nach Süd. Gonde l bahne n, di e Me trocabl e , e rschl i e sse n di e Barri os an de n
Be rghänge n, Busse und Le i hfahrräde r e rgänze n das Ganze zu e i ne m i nte gri e rte n
Transportsyste m.
He ute i st di e Me tro aus de m öffe ntl i che n Le be n Me de l l íns ni cht me hr
we gzude nke n - si e i st zu e i ne m i de nti tätssti fte nde n Symbol de r Aufe rste hung
Me de l l íns ge worde n und ve rbi nde t ni cht nur ge ographi sch, sonde rn auch
ge se l l schaftl i ch und sozi al . In unmi tte l bare r Nähe de r Stati one n e ntstande n, für
al l e l e i cht e rre i chbar, Parks, Muse e n und Ze ntre n. Si e schaffe n Räume de r
Be ge gnung we l che von de n Pai sas, de n Be wohne rn Me de l l íns, ge rne
ange nomme n und akti v ge nutzt we rde n. Dank Me tro und Me trocabl e habe n nun
auch di e Be wohne r de r Hütte nsi e dl unge n an de n Be rghänge n di re kte n Zugang zu
de n Re ssource n und Arbe i tspl ätze n de r Inne nstadt. Le gal e Jobs al s Al te rnati ve
zur Karri e re i m Droge nne tzwe rk.
Di e Pai sas, schätze n i hre Me tro! Auffäl l i g, di e bl i tz bl anke n Stati one n und das
zuvorkomme nde Mi te i nande r de r Fahrgäste . Se l bst 20 Jahre nach de r Eröffnung
si nd Schmi e re re i e n ode r ande re Spure n von Vandal i smus kaum zu fi nde n und i n
Ge spräch bl i tze n Stol z u nd Dankbarke i t auf. Längst i st di e Me tro zum Rückgrat
de s Ne ue n Me de l l íns ge worde n.
Demokratische Architektur und Urbane Akupunktur
Hoch übe r de m Norde n de r Stadt, i m Barri o Santo Domi ngo, si nd di e dre i
schwarze n Monol ythe n de r Bi bl i ote ca España von we i te m si chtbar. Al s e i ne s de r
Le uchtturmproje kte vom i nte rnati onal be kannte n Archi te kte n Gi ancarl o
Mazzanti e rbaut und 2007 e i nge we i ht, i st di e Bi bl i ote ca España das wohl
be kannte ste Be i spi e l von De mokrat i sche r Archi te ktur i n Me de l l i n.
De r kühne Entsche i d zur Re al i si e rung de s symbol trächti ge n Proje kte s fi e l zu
e i ne m Ze i tpunkt, al s i n Santo Domi ngo Ausgangsspe rre he rrschte , kri mi ne l l e
Bande n das Barri o te rrori si e rte n und di e Pol i ze i e s kaum wagte das Vi e rte l
übe rhaupt zu be tre te n. Er ze ug t von de r grosse n Vi si onskraft de m starke n Wi l l e n
zur Transformati on de r damal i ge n Stadtre gi e rung.
We r he ute das Quarti e r be sucht
fi nde t e i n Ne ue s Santo Domi ngo
vor. Normal i tät, nur Wandbi l de r
be ze uge n di e l e i dvol l e
Ve rgange nhe i t und be wahre n vor
de m Ve rge sse n, de nn di e Si tuati on
i st i mme r noch fragi l .
Schre i bt man übe r Me de l l ín’s Wande l kommt man an Se rgi o Fajardo ni cht
vorbe i . Al s Akti vi st de r Zi vi l ge se l l schafft schaffte e r 2004 i m zwe i te n Anl auf de n
Sprung i ns Bürge rme i ste ramt.
Ni cht e i ne m e tabl i e rte n Pol i t-Cl an ange höre nd gi ng e r ne ue We ge . Ei ne r
be kannte n Archi te kte nfami l i e e ntstamme nd und se l be r studi e rte r Archi te kt war
si ch Fajardo de r Be de utung de s öffe ntl i che n Raume s für das Se l bstbe wusstse i n
und de r Zusamme nhal t e i ne r Ge se l l schaft be wusst. Unt e r de m Be gri ff
„De mokrati sche Archi te ktur“ wurde di e Stadte ntwi ckl ung vorange tri e be n. Di e
Aufwe rtung de s öffe ntl i che n Raume s war für i hn ni cht bi l l i ge r Tri ck um di e
Tatkraft de r Stadtre gi e rung zu be we i se n, sonde rn e r ve rstand e s al s e i ne
kompl e tt ne ue Art de r Stadtpol i ti k.
Gl e i ch zu Be gi nn se tzte e r mi t se i ne r Stadtre gi e rung ne ue Akze nte . Al s e rste s
wurde e i n We rte kanon e rarbe i te t, de m si ch al l e Mi tgl i e de r ve rpfl i chte te n:
Transpare nz und Re chtsstaatl i chke i t, Nul l Tol e ranz ge ge nübe r Korrupti on,
Ge wal tfre i he i t, Be te i l i gung und Te i l habe für al l e Bürge ri nne n und Bürge r. Auf
di e se r Basi s nahm di e ne ue Stadtre gi e rung di e Arbe i t auf und be gann mi t e i ne r
e i nge he nde n Si tuati onsanal yse . Di e Pol i ze i wurde ti e fgre i fe nd re formi e rt und
dank be sse r Be zahl ung, Ausbi l dung u nd Ausrüstung we ni ge r anfäl l i g für
Korrupti on, Übe rgri ffe und Unte rwande rung durch di e Karte l l e . Mode rne
Pol i ze i stati one n machte n di e Präse nz de s Re chtsstaats i n de n Barri os si chtbar.
Doch Fajardos Hauptstossri chtung zi e l te ni cht auf di e di re kte Kri mi nal i t ät. Er
fokussi e rte auf das ge se l l schaftl i che Ungl e i chge wi cht, auf de sse n Nährbode n
Ge wal t und Kri mi nal i tät ge de i he n.
Al l e Bürge ri nne n und Bürge r
be kame n de n gl e i che n Anspruch an
di e Qual i tät von Bi l dung,
Ve rsorgung, Transport und
öffe ntl i che m Raum. So s tärkte e r
Ide nti fi kati on und di e Be re i tschaft
zur Übe rnahme von (Se l bst -)
Ve rantwortung. Gl e i chbe re chti gte r
Zugang zu Re ssource n be de ute te ,
dass be i spi e l swe i se Proje kte i n de n
Hütte nsi e dl unge n am Stadtrand di e gl e i che archi te ktoni sche Qual i tät aufwe i se n
musste n, wi e di e Proje kte i n de r Inne nstadt. Unte r de m Sti chwort „Parti zi pati ve
Fi nanzpl anung“ wurde transpare nt ge macht, wi e vi e l öffe ntl i che Ge l de r je de m
Barri o i nve sti e rt wurde n und wi e e s e i nge se tzt wurde . In bre i t abge stützte n
Be te i l i gungsproze sse n konnt e n di e Be wohne r akti v Ei nfl uss auf di e Pl anung
ne hme n und Pri ori täte n se tze n.
Se rgi o Fajardo hatte ni cht nur e i ne kl are Vi si on von e i ne m ne ue n
Ge se l l schaftsve rtrag für Me de l l i n sonde rn auch e i n fe i ne s Ge spür für Te amwork,
Me nsche n und de re n Ide e n. Al s de r Städte pl ane r Al e jandro Eche ve rri öffe ntl i ch
kri ti si e rte , dass Gonde l bahne n de n Däche rn und Le uchtturmproje kte ni cht
ge nüge n, um Ge bi e te zu ve rne tze n und nachhal ti g zu transformi e re n hol te e r i hn
kurze rhand i ns Te am. Er machte i hn zum Stadtbaume i ste r. Ge m e i nsam
e ntwi cke l te n das Programm „Urbane Akupunktur“. Im Be wusstse i n, dass e i ne
Entwi ckl ung de r ärmste n und ve rl e tzl i chste n Barri os di e grösste He be l wi rkung
habe n, be ganne n si e dort i hre Arbe i t - „Re chtsfre i e “ Ge bi e te i n de ne n
Hoffnungsl osi gke i t, Ge wal t, A rmut,
Pe rspe kti ve nl osi gke i t und
Ohnmacht de n Al l tag prägte n.
Inte rdi szi pl i näre Te ams e rforschte n
Schme rzpunkte und Be dürfni sse .
Ge me i nsam mi t de n Be wohne ri nne n
und Be wohne rn wurde n Lösunge n
e ntwi cke l t und umge se tzt. Es
e ntstand e i n fe i nmaschi ge s Ne tz
aus Infrastruktur und sozi al e n
Strukture n. Übe r 20 Bi bl i othe k Parks wurde n al s Tre ffpunkt und kul ture l l e Ze ntre n e tabl i e rt, Fre i ze i t - und
Bi l dungsange bote i n de n Ce ntro Cul tural e s e röffne n Erwachse ne n be rufl i che
Pe rspe kti ve n hol e n di e Ki nde r von de r Strasse . Un te r de m Be gri ff „Bue n
Comi e nzo“ ve rsuche n 350 Ki nde rtage sstätte n Ki nde rn e i ne n gute n Start zu
ge be n. Und i n de n ne ue n öffe ntl i che n Parks pul si e rt das ge se l l schaftl i che Le be n
wi e de r. Rückbl i cke nd re sümi e rt Al be rto Pe re z, Stadtbaudi re ktor de r 90e r Jahre
„Natürl i ch spi e l te n di e Großi ndustri e l l e n, Pol i ti ke r und Archi te kte n e i ne ze ntral e
Rol l e . Abe r e s war vor al l e m e i n ri e si ge s kol l e kti ve s Expe ri me nt. Ohne di e
Unte rstützung de r Bürge ri nne n und Bürge r wäre n wi r ni cht we i t ge komme n.“
„Ohne die Unterstützung de r Bürgerinnen und Bürger wären wir nicht
weit gekommen“
Es i st Samstagmorge n. Ich wi l l me hr übe r de n Wande l e rfahre n und be suche
Moravi a, di e e he mal i ge Abfal l de poni e de r Stadt. Was he ute wi e e i n Park auf
e i ne m normal e n Hüge l aussi e ht, i st e i n Tat und Wahr he i t e i n ri e si ge r Abfal l be rg,
de r 32m i n de n Hi mme l ragt.
Auf di e se m Hüge l tre ffe i ch El cy.
Mi t i hre r Gärtne ri nne n -Coope rati ve
„Manos que si e mbran vi da“ (Hände
di e Le be n säe n) zi e ht si e Pfl anze n
und Säml i nge we l che de r
Stadtve rwal tung ve rkauft we rde n.
Si e e rzähl t, dass wi r mi t Si che rhe i t
noch vor we ni ge n Jahre n be i m
Gang durchs Quarti e r e rschosse n
worde n wäre n und wi e di e
damal i ge Stadtve rwal tung mi t e i n e r Mül l de poni e ve rsuchte , di e dort wohne nde n
De spal zi ados zu ve rtre i be n um das Ge bi e t für Immobi l e n Proje kte fre i zu
kri e ge n. Und si e be ri chte t von i hre m Bl e i be n und Wi de rstand, wi e e i ni ge i hre
Hütte n auf de m Mül l e rri chte te n um de m De poni e re n Ei nhal t zu g e bi e te n. Ja,
Me de l l ín we rde wi e Rom von si e be n Hüge l n be wacht – de r Be rg von Moravi a se i
nun de r Achte . Er ge höre unte r De nkmal sschutz ge ste l l t, de nn hi e r l i e ge di e
Ge schi chte de r Stadt be grabe n. Ich frage El cy, was si e vom Wande l de r Stadt
und i hre s Barri os hal te . „Oh, e s hat si ch vi e l ge tan. Ich bi n wi rkl i ch froh darübe r.
Ke i n Ve rgl e i ch, si e habe e i n ge re ge l te s Auskomme n, e i n orde ntl i che s Zuhause
und se i froh übe r di e Normal i tät. Di e unsi chtbare n Gre nze n i m Barri o, di e
je de rze i t de n Tod be de ute n konnte n, se i e n ve rschwunde n und si e brauche si ch
ni cht me hr tägl i ch Sorge n mache n, ob i hr Mann und i hre Ki nde r am Abe nd
wi e de r nach Hause käme n. Abe r....“ – Abe r....??“ El cy wi rd nachde nkl i ch. Es
sti mme schon, dass di e Stadtve rwal tung i n de n l e tzte n Jahre n schi e r
ungl aubl i che s e rre i cht habe . Doch e s schme rze , we nn di e Me di e n i mme r nur
Pol i ti ke r und de re n Proje kte al s di e Väte r de s Wande l s i ns Rampe nl i cht rücke n.
Das we rde de n Fraue n und Männe rn ni cht ge re cht, di e i n Sti l l e und
Hartnäcki gke i t an de r Basi s de n Be i trag l e i ste te n, ohne de n di e Proje kte de r
Re gi e rung ni e mal s hätte n Fuss fasse n und ge l i nge n könne n.
Comuna 13: mit HipHop für eine friedliche Gesellschaft
We l che n Ante i l am Wande l zi vi l ge se l l schaftl i che , pri vate und ki rchl i che
Ini ti ati ve n habe n wi rd i n de r Co muna 13 be sonde rs auge nfäl l i g. Comuna 13 l i e gt
i m Nordwe ste n de r Stadt, an de r Ausfal l s trasse zum Pazi fi khafe n Uraba, übe r
de n Waffe n i ns Land und me hr al s 80% de s Kokai ns ausse r Lande s ge schafft
wurde n. De r strate gi sche n Be de utung e ntspre che nd hart ware n di e Kämpfe
zwi sche n de n Stadtge ri l l e ros und de n Parami l i tärs, we nn e s um di e
Vorhe rrschaft und di e „Si che rung“ de r Transportwe ge gi ng. We r i n di e se m
Quarti e r aufwuchs, schi e n we ni g Al te rnati ve n zu habe n.
He ute be suche n vi e l e das Quarti e r um di e
öffe ntl i che n Rol l tre ppe n zu be si chti ge n,
di e ge baut wurde n , um de n
Be wohne ri nne n und de n Be wohne rn de r
ste i l e n Be rghänge de n Zugang zur Stadt zu
e rl e i chte rn. Nur we ni ge e rahne n um di e
jüngste Ge schi chte . Ki nde r spi e l e n i n de n
e nge n Gasse n und di e Erwachse ne n
ve rsamme l n si ch zu e i ne m Schwatz auf de n
kl e i ne n Pl ätze n.
Fröhl i ch bunt ge stri che ne Häuse r mi t
kl e i ne n Vorgärte n, wi rke n e i nl ade nd,
Pl akate be grüsse n di e Be suche r und bunte ,
grossfl ächi ge Grafi te s dränge n i ns
Bl i ckfe l d. Di e Grafi te s si nd si chtbare
Spure n de r „El i te de HIP -HOP“ e i ne m Künstl e rkol l e kti v. El i te de HIP -HOP hat si ch
de m Zi e l ve rschri e be n mi t Kunst und Juge ndkul tur i hre Comuna 13 zu
transformi e re n. Ei ne profe ssi one l l e Hi p -Hop Schul e wurde aufge baut. Mi t Rap,
DJ, Bre ak-Dance und Grafi te s ge be n si e di e We rte von Ge wal tfre i he i t und
fri e dl i che m Zusamme nl e be n an di e Juge ndl i che n de r Comuna we i te r, si e ze i ge n
Pe rspe kti ve n auf und stärke n de re n Se l bstbe wusstse i n.
El i te de Hi p-Hop hat be re i ts e i ni ge Hunde rt Juge ndl i che ausge bi l de t. Ei ni ge von
i hne n habe n habe n e s zu nati onal e n Ruhm und e i ne m sol i de n Ei nkomme n
ge bracht. Ei ni ge n Abgänge rn be zahl t di e Stadt für zwe i Jahre de n staatl i che n
Mi nde stl ohn dami t si e das Erl e rnte an di e nächste Ge ne rati on we i te rge be n. El i te
de Hi pHop be we i st anschaul i ch, dass e s re al e Al te rnati ve n zu e i ne r Droge n - und
Ge wal tkarri e re gi bt. Se i t kurze m si nd auch Unte rne hme r auf El i te de HIP -HOP
aufme rksam ge worde n und förde rn di e Arbe i t. Was abe r noch wi chti ge r i st, si e
habe n di e Sche u abge l e gt, Juge ndl i che aus de r Comuna 13 e i nzuste l l e n. G e nügte
frühe r re i n de r Abse nde r Comuna13 für e i ne Absage , si nd si e he ute be re i t, e i ne
Chance zu ge be n. Di e Erfol gsge schi chte von El i te de HIP -HOP hat si ch
he rumge sproche n und das Mode l l wurde auf ande re Probl e mvi e rte l Me de l l íns
und sogar nach Bogota und Ca l i übe rtrage n.
Attraktiver Lebensraum dank Empresas Públicas de Medellin (EPM)
EPM (Empre sas Públ i cas Me de l l ín) ve rsorgt di e Re gi on mi t Strom, Wasse r,
Ene rgi e und Te l e kommuni kati on. Di e ge se tzl i che Ve rpfl i chtung, Se rvi ce s auch i n
de n i nforme l l e n Hütte nsi e dl unge n anzubi e te n, i m Ge ge nsatz zu de n me i ste n
Städte n Südame ri kas wo di e s aus Angst vor künfti ge n Be si tzansprüche n
ve rwe i ge rt wi rd, i st be me rke nswe rt. Zude m mache n sozi al abge stufte Tari fe di e
Grundve rsorgung für al l e e rschwi ngl i ch. Manche Probl e me , he rvorge rufe n durch
mange l nde Hygi e ne ode r ve rschmutzte s Tri nkwasse r könne n so an de r Wurze l
ge packt we rde n. Trotz di e se r Aufl age n e rwi rtschafte t EPM jährl i ch e i ne n Ge wi nn
von rund 450 Mi l l i on $. Al s staatl i che s Unte rne hme n muss di e se r ni cht an
Inve store n ausge schütte t we rde n, sonde rn wi rd Grosste i l s übe r e i ne Sti ftung i n
Bi l dung und Stadte ntwi ckl ung re i nve st i e rt. Übe r di e Jahre e ntstand e i n
umfangre i che s, qual i tati v hochste he nde s Bi l dungs - und Fre i ze i tange bot für al l e .
EPM i st he ute aus de m Stadtbi l d ni cht me hr we gzude nke n und e i n wi chti ge r
Pfe i l e r de s ne ue n Ge se l l schaftsve rtrags. Dabe i be schränkt si ch di e EP M Sti ftung
ni cht nur auf di e Re al i si e rung von Proje kte n, sonde rn trägt durch vi e l fäl ti ge
Ange bote und mi t sorgfäl ti ge r Pfl e ge dazu be i , dass di e Anl age n nachhal ti g
attrakti v bl e i be n und von de r Be völ ke rung ge nutzt we rde n.
So e ntstand de r e i ngangs e rwähnte Parque de De sos, das Pl ane tari um, de r
Parque Expl ora, Parque de l os Pi e s De scal zo (Barfuss Park), das
Naturschutzge bi e t Parque Arví und vi e l e s ande re me hr. Parque Expl ora l ädt
Jung und Al t auf spi e l e ri sch Art e i n, Naturwi sse nschaft und Te chni k zu e rkunde n.
De r Barfuss Park ve rl e i te t dazu, di e unmi tte l bare Umwe l t si nnl i ch wahr zu
ne hme n und se nsi bi l i si e rt für ökol ogi sche n The me n wi e (Tri nk -)Wasse r und
Bode n. De r kompl e tt e rne ue rte Botani sche Garte n i st zum be l i e bte n Fre i raum
ge worde n, wo si ch sonntags ge r ne Fami l i e n zum Pi ck -Ni ck ode r Fami l i e nfe st
tre ffe n.
Koste ngünsti g, di re kt aus de r Stadt, ge l angt man mi t de r Me trocabl e i n 30
Mi nute n zum Parque Arví – e i n übe r 16'000 ha grosse s Naturschutzre se rvat mi t
Pri märwal d, me hr al s 80 km Wande rwe ge n und e i ne m gr osse n Re i chtum an
Wi l dbl ume n und Schme tte rl i nge n. Natur pur, Sti l l e und vi e l fri sche Luft.
Di e se Pe rl e n mache n Me de l l ín zu de r Stadt, von de r Stadtführe r Al vare z Corre a
he ute sagt: „Wi r mochte n di e se Stadt ni cht – he ute i st e s e i ne
Li e be sge schi chte !“
Geschichte heisst sich erinnern und den Opfer ein Gesicht geben!
Wi e e i n l angge stre ckte r, ste i ne rne r Tunne l führt das 2013 e röffne te Casa de l a
Me mori a i n di e Eri nne rung. Ge me i nsam mi t de n Ange höri ge n wurde di e
Ausste l l ung ge stal te t. Bi l de r, Fi l mdokume nte , Inte rvi e ws und Ori gi nal töne ge be n
de n Opfe rn Ge si cht und Sti mme . Ei n Raum de s Er -Inne rns, de r Traue r und de r
Ve rsöhnung. „Wi r wünsche n uns, dass ni cht di e Ge schi chte n de r Pabl o Escobars
und Don Be rnas übe rdaue rn, sonde rn di e Ge schi chte n de r Me nsche n, di e de r
al l ge ge nwärti ge n Ge wal t Opfe r fi e l e n und di e de r muti ge n Fraue n und Männe r,
di e si ch dage ge n ste mmte n. Me nsche n, di e i hre n Mut oft mi t de m Le be n
be zahl te n. “ - „De r Schme rz i st di e ze ntral e Antri e bsfe de r. Uns ge ht e s darum,
de n Kri e g aus de r Anonymi tät
he rauszuhol e n, de nn al l e al l e
Kol umbi ane r habe n Opfe r zu
be kl age n.“ So di e
Muse umspädagogi n Mayori
Casti l l a.
Be i m Be tre te n de s Muse ums
we rde i ch warmhe rzi g
e mpfange n. Di e Gui de s,
Be wohne ri nne n und Be wohne r de r uml i e ge nde n Barri os und Auge nze uge n. Di e
Fre ude , dass si ch e i n Gri ngo für „i hre “ Ge schi chte i nte re ssi e rt i st offe nsi chtl i ch.
Und al s Mai a Lourde s, e i ne kl e i ne zurückhal te nde Mi ttfünfzi ge ri n mi r das Bi l d
e i ne s abge schl age ne n Kopfe s, de r ne be n e i ne m mi t Fol te rspure n übe rsäte n
Körpe rs l i e gt ze i gt und mi t Träne n i n de n Auge n und ge broche ne r Sti mme di e
Ge schi chte e rzähl t, dann wi rd di e unfassbare Tragödi e für e i ne n Mome nt
fassbar. Ni chts voye uri sti sche s, ke i ne Schul dzuwe i sunge n, ke i ne Erkl ärunge n nur
Traue r, Schme rz und Ante i l nahme .
„Si ch e ri nne rn - um ni cht zu
wi e de rhol e n – De n Opfe rn e i n
Ge si cht ge be n!“ - Intui ti v be gre i fe
i ch, wi e ge hört we rde n he i l t und
e rfasse di e Be de utung di e se s
Raume s - für Be troffe ne , de n
Fri e de nsproze ss, für Me de l l ín und
ganz Kol umbi e n.
Der Friede in Medellín, ein fragil es Gut
Di e jüngste Ge schi chte Me de l l íns, di e Ge schi chte n de r Be wohne r und e i n
Transformati onsproze ss de r an e i n Wunde r gre nzt habe n mi ch ti e f be rührt. Noch
si nd ni cht al l e Ursache n de r Konfl i kte ausge räumt und e i ne ganze Ge ne rati on i st
mi t de m Kri e g al s Al l tage rfahrung i n de n Barri os aufge wachse n. So bl e i bt de r
Fri e de i n Me de l l ín trotz al l e n Erfol ge n noch e i n fragi l e s Gut. Doch das Erre i chte
und de r Fri e de nsproze ss zwi sche n Re gi e rung und de n FARC -Re be l l e n sti mme n
zuve rsi chtl i ch. Hoffe n wi r, dass umsi chti ge Me nsche n di e se s zarte Pfl änzche n
he ge n, pfl e ge n und zur Bl üte bri nge n.
Über den Autor
Andre as Kol l e r l e bt und arbe i te t i n Enge l burg. Er be gl e i te t Me nsche n, Proje kte
und Organi sati one n i n Ve rände rungs - und Wachstumsproze sse n. 2015 be re i ste
e r währe nd 5 Monate n Südame ri ka mi t de m Zi e l Me nsche n und Be i spi e l e
aufzuspüre n, we l che Spure n i n e i ne posi ti ve Zukunft l e ge n.
Auf Anfrage ste ht e r ge rne für Workshops und Vorträge zur Ve rfügung
Kontakt
Andre as Kol l e r
Arte si s Consul ti ng
Chapfstrasse 18
CH-9032 Enge l burg
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