Programmen - Tonhalle

Gorbachev
JANUAR Designbureau
Immer mehr Clubmusiker interpretieren ihre Tätigkeit im Club nicht mehr
als DJing, sondern versuchen neue
Wege zu beschreiten und ihre Sets als
Live-Darbietungen vorzutragen. Zu
erwähnen ist hier KiNK, der in diesem
Bereich federführend ist. Aber auch
sein russischer Kollege Gorbachev
steht ihm diesbezüglich in Nichts nach:
Während seiner Performances kommt
unterschiedlichstes Instrumentarium
zum Einsatz. Dies tut der Russe auf
solch’ überragende Weise, dass längst
auch Booker ausserhalb Russlands auf
den Alleskönner aufmerksam geworden sind.
Mit Benjamin Forster, Perkussionist des
Tonhalle-Orchesters Zürich
Interview mit Philipp Gorbachev
«Der nackte Rhythmus»
Was ist Deine Beziehung zur Stadt?
Ich fühle mich sehr geehrt, nach Zürich
eingeladen worden zu sein. Ganz besonders
freut mich natürlich, dass die Einladung vom
Tonhalle-Orchester kommt. Dies hier ist
meine erste Show in Zürich. Derzeit befinde
ich mich auf Tour für mein neues Album
«Unlock The Box». Für die Tour habe ich eine
neue Liveshow konzipiert, mit der ich an der
tonhalleLATE auftreten werde, zusammen
mit meiner Berliner Liveband.
Was erwartest Du von Deinem gig
bei der tonhalleLATE? Kennst Du aus
Russland vergleichbare Projekte?
Ich bin neugierig auf das, was passieren wird
und ich hoffe, dass jeder Spass haben wird.
Es ist grossartig, wenn eine Institution wie
das Tonhalle-Orchester Zürich versucht, den
musikalischen Kontext neu zu interpretieren
und zu erweitern und sich damit aus der
Comfort Zone begibt. Das kann nur gut fürs
Publikum und für die Musik sein. In Moskau
sind mir keine ähnlichen Projekte bekannt.
Eigentlich eine Schande: Schostakowitsch
und Skrjabin sind Landsmänner, die eine
komplexe Vision der Musik pflegten und die
Lehrbücher hinter sich liessen.
Du erweiterst die elektronische Musik
mit vielen Live-Elementen. Was ist
Deine artistische Philosophie?
Mein Grundprinzip ist Ehrlichkeit. Musik
bedeutet für mich Spass, ich liebe die unterschiedlichsten Musikstile und ich liebe
gefüllte Dancefloors. Jeder Auftritt ist eine
neue Herausforderung und für mich stellt
sich die Frage immer wieder aufs Neue: Wie
kann ich mich zu Licht und Sound, zu Energie
und Stimmung connecten? Als Teenager habe
ich meine Leidenschaft für das Schlagzeug
entdeckt: Das so angeeignete Rhythmus-
Der Klassik-Club.
TOZZukunft
Der Club,
in dem klassische
Musik den Ton
angibt
Jetzt anmelden:
tonhalle-orchester.ch/tozz
gefühl in Kombination mit einem Mikrophon in der Hand reicht völlig aus, um eine
Geschichte zu erzählen.
Lionel Bringuier
Chefdirigent
Kannst Du uns etwas über Dein «The
Naked Man»-Projekt erzählen?
Es ist ein Projekt frei von Metronomen und
Computer. Die Band besteht aus Marco
Rivagli aka Skinny Bones, ein renommierter italienischer Drummer, dem Bassisten
Kevin aka Bucket und mir. Mit unserer Musik
wollen wir Songs aufs Essenzielle reduzieren,
auf den nackten Rhythmus. Auf diese Weise
kreieren wir eine Atmosphäre, in welcher
sich die Leute auf der Tanzfläche in ihren
Bewegungen verlieren können.
Das Interview führte der Nightlife-Experte und
Kolumnist Alex Flach.
Fr 30.09.16
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tonhalle .17
Fr 31.03
Definition
Projektil
Dimitri Schnider alias Definition scheint ins Bewusstsein der Schweizer ClubBooker geplatzt zu sein, wie ein Sommergewitter. Bei genauerer Betrachtung
erkennt man jedoch, dass sein derzeitiger, auch internationaler Erfolg, das
Ergebnis jahrelanger Aufbauarbeit ist. Seine Platten finden reissenden Absatz,
insbesondere bei Berufskollegen, die sie dann in ihre Sets einbauen, darunter
Grössen wie beispielsweise Darius Syrossian. Kürzlich hat Definition seinen
ersten, eigenen Event im renommierten Hive Club ausgerichtet.
Projektil ist ein Künstlerkollektiv, welches Räume und Erfahrungen
erschafft, in denen Sound, Visuals und Emotionen im gekonnten Zusammenspiel inszeniert werden. Das multi­disziplinäre Team umfasst Musiker, Ton­
ingenieure, Programmierer, Designer und visuelle Künstler. An der Schnittstelle von Kunst und Technologie entstehen zeitgemäss und inno­vativ
einmalige wie auch aussagekräftige Erlebnisse. Aus Licht und Leidenschaft
werden sinnliche Geschichten geschaffen.
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Dmitri Schostakowitsch (1906 – 1975)
Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 54
Philipp Gorbachev (solo) &
The Naked Man
Elektronischer Live Act mit
Benjamin Forster, Perkussionist
des Tonhalle-Orchesters Zürich
Definition DJ
Projektil Visuals
Das Gefühl von Freiheit lernte der russische Komponist Dmitri Schostakowitsch wohl
nie kennen. Denn mit Stalin und seinen Henkern im Nacken glich sein Leben einem
Drahtseilakt: Sich den staatlichen Vorgaben anpassen oder die eigene Kreativität
ausleben? Zum Glück kam Schostakowitsch bei seinen «unsozialistischen» Ausbrüchen
stets mit einem blauen Auge davon, denn unliebsame Künstler verschwanden auch
mal über Nacht. An seinem sinfonischen Werk lässt sich die politische Geschichte der
Sowjetunion und deren Umgang mit Kunst besonders gut zeigen. Mal verboten, dann
umjubelt, gar als Propagandamittel im Krieg verwendet, machten seine 15 Sinfonien
so ziemlich alles durch. Die Sechste von 1939 bildet dabei keine Ausnahme. Beginnend
mit einem dichten, sich kaum zu Melodien durchringenden Largo steigern sich die zwei
folgenden Sätze über ein Allegro bis zum Presto und einem gewaltigen H-Dur-Schluss.
Ende gut, alles gut? Njet, denn bei Schostakowitsch ist es fast nie, wie es auf den
ersten Höreindruck scheint.
• Geboren 1986 in Nizza, studierte am Conservatoire National
Lionel Bringuier
KONZERTFOYER
• Nicht nur in Zürich begeistert das TonhalleOrchester Zürich, sondern auch auf seinen
Tourneen durch ganz Europa, Asien und Südamerika sowie mit seinen CD-Einspielungen.
Rebekka Meyer
ISTEN
N
O
P
M
KO
E
& WERK
Supérieur de Musique in Paris Cello und Dirigieren bei Zsolt
Nagy.
• Seit 2004 dirigiert er Spitzenorchester und arbeitete sechs Jahre
lang als Resident Conductor mit dem Los Angeles Philharmonic.
Ein Kulturengagement der Credit Suisse – Partner der tonhalleLATE seit 2007.
Largo / Allegro / Presto
• Mit der Zürcher Tonhalle steht ein Konzertsaal
zur Verfügung, der als einer der besten der
Welt gilt.
Eine Veranstaltung des Tonhalle-Orchesters Zürich in Zusammenarbeit mit Roos & Company.
Dmitri Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 54
• Es präsentiert seinem Publikum pro Saison
rund hundert Konzerte mit etwa fünfzig
verschiedenen Programmen.
Von 2009 bis 2012 war er Chefdirigent der Sinfónica de Castilla y
León. Seit der Saison 2014/15 ist er Chefdirigent und Musikalischer Leiter des Tonhalle-Orchesters Zürich.
• 2016/17 gibt Lionel Bringuier sein Debüt an der Opéra National
de Paris und dirigiert Bizets «Carmen». Zudem hält er bei den
Salzburger Festspielen und beim Wolftrap Center for the
Performing Arts, der Sommerresidenz des National Symphony
Orchestra in Washington, seinen Einstand.
• Enge Verbindungen unterhält er zum Cleveland Orchestra, zu
Los Angeles Philharmonic, zu den Münchner Philharmonikern,
zum NDR Sinfonieorchester und zu den Wiener Symphonikern.
Folge Tonhalle-Orchester Zürich auf
Baskische Volksmusik anyone? Ähm ... Ungefähr so ging es auch Peter Eötvös, als er
vom Baskischen Nationalorchester 2011 einen Kompositionsauftrag für ein neues Stück
bekam. Doch der Ungar ist schliesslich nicht umsonst ein bekannter Dirigent, Komponist
und in dieser Saison Creative Chair-Inhaber beim Tonhalle-Orchesters Zürich. Und so
hatte er bald seinen all-time favourite dieser Musik gefunden: das baskische Tamburin.
Dieses bildet zusammen mit zwei Cajónes, also Kistentrommeln, denn auch das rasselnde
Zentrum des Orchesterwerks «The Gliding of the Eagle in the Skies». Auch zu diesem
Titel wurde Eötvös übrigens von baskischer Musik inspiriert. Eines der traditionellen
Lieder faszinierte ihn besonders: «Als ich es hörte, sah ich ein Bild vor meinem inneren
Auge: einen Adler, hoch am Himmel gleitend, bewegungslos, mit weit gespannten
Schwingen. Ich sah den Blick des Adlers, hörte das Rauschen der Flügel im Wind, spürte
den endlosen Raum und das Gefühl vollkommener Freiheit.»
• 1868 gegründet, zählt es dank seines
ehemaligen Chefdirigenten David Zinman
zu den herausragenden internationalen
Sinfonieorchestern.
© Priska Ketterer
Péter Eötvös Creative Chair
«The gliding of the Eagle in
the Skies»
Tonhalle-Orchester Zürich
Tonhalle-Orchester Zürich
Lionel Bringuier Leitung
Peter Eötvös (*1944)
«The gliding of the Eagle in the Skies»
© Paolo Dutto
Programm
GROSSER SAAL TONHALLE