Dringender Spendenaufruf

 Verein für Nothilfe e.V.
Postfach: 33 05 01 14175 Berlin Telefon: 030‐34389539 Email: nothilfee.v@t‐online.de www.vfnothilfe.de Spendenkonto: IBAN: DE28100900002649035000 BIC: BEVODEBB Volksbank Berlin
Dringender Spendenaufruf
Iran: Hinrichtungen stoppen! Menschenrechte verteidigen!
Christenverfolgung beenden! Minderheiten schützen!
Liebe Freundinnen, liebe Freunde,
im Iran leiden die Menschen mehr denn je unter schlimmsten Menschenrechtsverletzungen. Zur erschreckenden
Bilanz des Teheraner Regimes gehören Massenhinrichtungen, Folter und grausame Strafen wie Zwangsamputationen und Blendungen. Die Verfolgung von Gegnern der islamistischen Diktatur nimmt zu. In den Gefängnissen werden zahlreiche politische Gefangene unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten. Darunter sind
Menschenrechtsverteidiger, Frauenrechtlerinnen, Akademiker, Rechtsanwälte und Journalisten. Sie werden
jahrelang eingesperrt, weil sie gegen den islamischen Fanatismus und für Menschenrechte und Meinungsfreiheit
eintreten. Auch die Unterdrückung der religiösen Minderheiten, darunter der Christen, verschlimmert sich.
Schockierende Hinrichtungsbilanz im Iran
In der Regierungszeit des Regime-Präsidenten Rohani wurden schon über 2600 Hinrichtungen vollstreckt.
Mehr als 4000 zum Tode verurteilten Häftlingen droht unmittelbar die Hinrichtung, darunter auch politischen
Gefangenen und Angehörigen von Minderheiten. Amnesty International zufolge wurden im Iran im Jahre 2015
mindestens 977 Menschen hingerichtet, was 82 Prozent aller bestätigten Hinrichtungen der Region ausmacht. Im
Verhältnis zur Bevölkerungszahl gibt es in keinem Land der Welt mehr Exekutionen als im Iran.
Auch Minderjährige werden im Iran zum Tode verurteilt und hingerichtet. Damit verstößt das Teheraner Regime
unmittelbar gegen das Völkerrecht und die UN-Kinderrechtskonvention. Das Regime behält Gesetze bei, die es
erlauben, selbst neunjährige Mädchen und 15-jährige Jungen zum Tode zu verurteilen.
Internationale Menschenrechtskampagne
Wir wirken an einer internationalen Kampagne mit, die sich nachdrücklich für den Stopp der Hinrichtungen und
der Menschenrechtsverletzungen im Iran einsetzt. Nur durch massiven internationalen Druck kann die
Menschenrechtslage im Iran verbessert werden. Durch weltweite Aufmerksamkeit und Proteste können wir
erreichen, dass Gefangene freigelassen und Menschenleben gerettet werden.
• Wir setzen uns für die Abschaffung der Todesstrafe, die Einhaltung der Menschenrechte und die Freilassung
der politischen Gefangenen im Iran ein.
• Wir engagieren uns für den Schutz von Minderheiten und arbeiten dafür, dass die Verfolgung von Christen
und anderen religiösen Minderheiten im Iran ein Ende hat.
• Wir setzen uns gegen die Diskriminierung und Gewalt ein, die Frauen und Mädchen im Iran täglich erleiden,
und fordern die rechtliche und soziale Gleichstellung der Frauen.
Für unsere Menschenrechtsarbeit bitten wir dringend um Spenden.
Bitte unterstützen Sie unsere Hilfsaktion LEBEN RETTEN. Jeder Betrag ist wichtig! Ihre Spende rettet Leben.
Herzlichen Dank und beste Grüße!
Peiman Djarang (Vereinsvorsitzender)
im September 2016
P.S.: Bitte tragen Sie Ihren Namen und
Ihre Anschrift auf der Überweisung ein.
Sie erhalten dann automatisch eine
Spendenbescheinigung.
Nein zur
Todesstrafe!
Schluss mit den Hinrichtungen im Iran!
Wir setzen uns für den sofortigen Hinrichtungsstopp und die Abschaffung der Todesstrafe im Iran ein. Wir appellieren an die
deutsche Bundesregierung, die Europäische
Union und den Europarat, die mehrfach ihre
entschiedene Ablehnung der Todesstrafe
bekräftigt haben, wirksame Maßnahmen zu
ergreifen, damit die Hinrichtungen im Iran
ein Ende haben.
Die Todesstrafe ist eine grausame und
unmenschliche Strafe, die gegen das
Grundrecht des Menschen auf Leben und
Würde verstößt. Das Teheraner Regime
hat weltweit di e schlimmste Hinrichtungsbilanz. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl gibt es in keinem Land mehr Exekutionen als im Iran. Tausenden Gefangenen
im Iran droht die Hinrichtung, darunter
auch politischen Gefangenen und Angehörigen von Minderheiten.
Seit dem Sommer 2013 wurden im Iran
unter dem Regime-Präsidenten Rohani
nach Angaben von iranischen Medien und
Menschenrechtlern mehr als 2600 Menschen hingerichtet. Viele Exekutionen fanden in der Öffentlichkeit statt, ein Mittel des
Regimeterrors gegen die Bevölkerung.
Nach Aussagen von UN-Experten kommt
die Hinrichtungspraxis im Iran willkürlichen Tötungen gleich. Die Gerichtsprozesse entsprechen nie den internationalen
rechtlichen Standards.
Im Iran werden auch Menschen hingerichtet,
die zum Zeitpunkt der ihnen vorgeworfenen
Tat noch min derjährig waren. Die islamistischen Gesetze des Teheraner Regimes
erlauben es, selbst neunjährige Mädchen
und 15-jährige Jungen zum Tode zu verurteilen. Dies ist ein klarer Verstoß gegen das
Völkerecht, das die Hinrichtung zum Tatzeitpunkt Minderjähriger verbietet, und zeigt,
dass das Regime die international gültigen
Rechte von Kindern missachtet und verletzt.
Bärbel Kofler, Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung:
„Ich bin zutiefst
entsetzt, dass, wie
erst jetzt bekannt
wurde, Iran am 18.
Juli den jungen
Iraner Hassan Afshar hingerichtet hat.
Hassan Afshar war zum Zeitpunkt der ihm
vorgeworfenen Tat erst 17 J ahre alt. Seine
Hinrichtung ist damit ein vollkommen inakzeptabler Völkerrechtsbruch, zumal beträchtliche Zweifel daran bestehen, dass in
seinem Verfahren rechtsstaatliche Prinzipien eingehalten wurden.
Sowohl die UN-Konvention über die Rec hte
des Kindes als auch der Internationale Pakt
über bürgerliche und politische Rechte –
beide von Iran ratifiziert – verbieten die
Hinrichtung von Menschen, die zum Tatzeitpunkt minderjährig sind.
Die Bundesregierung lehnt die Todesstrafe
unter allen Umständen ab. Gerade auch
angesichts der erschütternden Meldungen
über die jüngst vollzogene Hinrichtung von
20 Männern in der Region Alborz, appelliere
ich mit Nachdruck an alle Verantwortlichen
im Iran, die Vollstreckung weiterer Todesurteile mit sofortiger Wirkung auszusetzen und
im Falle Minderjähriger von ihrer Verhängung gänzlich abzusehen.“ (August 2016)
Massenhinrichtungen im Iran
weltweit verurteilt
Hoher UN-Menschenrechtskommissar:
„Die iranische Justiz tritt die
Menschenrechte mit Füßen“
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger,
ehem. Bundesministerin der Justiz:
„Die Fakten sind eindeutig: Zurzeit sind im
Iran wieder Massenhinrichtungen angesagt.
Brutal und menschenverachtend werden bis
zu 25 Exekutionen an einem Tag vollzogen.
Die iranische Justiz verliert jedes Maß und
schwelgt in Gewalt.
In die Regierungszeit des iranischen Präsidenten Rohani fallen inzwischen 2600 Vollstreckungen, allein im August gab es 100
Hinrichtungen. 4000 Menschen warten unter
menschenunwürdigen Bedingungen auf ihre
Exekution. Die Liste dieser staatlichen Exzesse ließe sich noch lange fortsetzen.
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
schreibt sich in Berlin in ein Kondolenzbuch
für die Opfer der Massenhinrichtungen im
Iran ein.
Diese letzten Wochen werfen einen vernichtenden Blick auf den islamischen Gottesstaat Iran, der sich mit den Atomverhandlungen von Wien wieder in die Staatengemeinschaft eingliedern wollte.
Am 2. August 2016 fand in einem Gefängnis
der iranischen Stadt Karaj eine Massenhinrichtung statt, bei der mindestens 20 Gefangene getötet wurden. Sie waren Angehörige
der sunnitischen Minderheit im Iran. Der
UN-Menschenrechtskommissar Zeid Ra’a d
Al Hussein verurteilte die Hinrichtungen und
erklärte, es gebe ernsthafte Zweifel an der
Rechtmäßigkeit der Strafverfahren. Mindestens einer der hingerichteten Männer, der
29-jährige Shahram Ahmadi, sei durch
Folter gezwungen worden, ein leeres Blatt
Papier zu unterschreiben, auf das dann ein
falsches Geständnis geschrieben wurde.
Angesichts einer solch grausigen Hinrichtungswelle, die der Hohe Kommissar der UN
für Menschenrechte auf das Schärfste verurteilt hat, muss die internationale Anerkennung des Iran wieder in Frage gestellt werden. Die iranische Justiz tritt die Menschenrechte, die internationalen Konventionen
und das Völkerrecht nach wie vor mit Füßen.“ (September 2016)
Der UN-Menschenrechtskommissar verurteile außerdem die Hinrichtung von Gefangenen, die als Minderjährige zum Tode
verurteilt wurden, als besonders verwerflich
und forderte das Teheraner Regime auf, das
strickte völkerrechtliche Verbot solcher
Hinrichtungen zu achten.“ (August 2016)
Berlin: Exiliraner und Menschenrechtler
protestieren mit Mahnwachen gegen die
Hinrichtungen im Iran.
Christenverfolgung
im Iran stoppen!
Pastor Nadarkhani droht wieder
eine schwere Strafe
Christliche Gefangene in
Lebensgefahr
Wir setzen uns für das Ende der Verfolgung
der Christen im Iran ein. Wir fordern die
Freilassung aller Gefangenen, die aufgrund
ihrer religiösen Überzeugung oder der
Ausübung ihrer Religion inhaftiert sind.
Religionsfreiheit ist eines der wichtigsten
Menschenrechte.
Unter der islamistischen Diktatur im Iran
nimmt die Diskriminierung und Unterdrückung der religiösen Minderheiten weiter
zu. Davon sind auch die christlichen
Gemeinden betroffen. Verhaftungen von
Christen wegen „Illegaler Verbreitung des
Evangeliums“ häufen sich.
Im Juli 2016 haben 80 Bischöfe und
Pastoren aus Großbritannien und den
USA, darunter John Pritchard (Bild), der
ehm. Bischof von Oxford, zur Hilfe für die
verfolgten Christen im Iran aufgerufen: „Die
im Iran herrschende Theokratie bietet
Menschenrechtsorganisationen und
Institutionen, die sich für den Schutz der
Rechte von Christen einsetzen, allen Grund
zur Sorge. Berichte der UNO weisen
übereinstimmend darauf hin, dass die
Unterdrückung von Christen unter der
Präsidentschaft von Hassan Rohani nicht
nur andauert, sondern sich verschärft hat.
Die westlichen Regierungen müssen sich für
die Verbesserung der Menschenrechtslage,
einschließlich der Lage der Christen im Iran,
einsetzen.“
Auch der UNO-Sonderberichterstatter zur
Menschenrechtslage im Iran, Ahmed Shaheed, übt in seinem jüngsten Bericht scharfe
Kritik an der Verfolgung der Christen im
Iran. Er äußert sich besonders besorgt über
die Behandlung iranischer Christen mit
muslimischer Vergangenheit, die im Iran
fortwährend willkürlicher Verhaftung,
Schikanierung und Gefangennahme
ausgesetzt sind.
Seit 2008 ist im Iran gesetzlich
festgeschrieben, dass der Übertritt vom
Islam zu einer anderen Religion mit dem
Tode bestraft werden kann. Dieses Gesetz
gefährdet das Leben aller, die von ihrem
Menschenrecht auf Religionsfreiheit
Gebrauch machen.
aus dem Iran fliehen. Telefonischer Kontakt
zu den Kindern wird der gefangenen
Menschenrechtlerin nicht erlaubt.
Die iranische Musiklehrerin Maryam
Naghash-Zargaran wurde 2013 zu 4 Jahren
Haft verurteilt, weil sie zum Christentum
übergetreten ist und sich zusammen mit
anderen Christen im Nordiran um den
Aufbau eines Waisenhauses bemühte.
Der iranische Pastor Youcef Nadarkhani
wurde im August 2016 vor einem
Revolutionsgericht in Teheran erneut wegen
angeblicher „Gefährdung der nationalen
Sicherheit“ angeklagt.
Der im Nordiran lebende Pastor (im Bild mit
seiner Frau und seinen Kindern) wurde
bereits mehrfach festgenommen. 2009 war
der frühere Leiter einer kleinen
protestantischen Gemeinde wegen „Abfalls
vom Islam“ und „Verbreitung nichtislamischer Lehren“ zum Tode verurteilt
worden. Nachdem sich weltweit Kirchenvertreter und Menschenrechtler für seine
Freilassung eingesetzt hatten, wurde Pastor
Nadarkhani im Januar 2013 unter Auflagen
freigelassen. Nun droht ihm wieder eine
schwere Strafe.
Annegret Kramp-Karrenbauer, Ministerpräsidentin Saarlands: „Die erneute Anklage
des zum Christentum konvertierten Pastors
gibt wieder einmal Anlass zur Sorge über den
Zustand der Menschenrechte und die freie
Religionsausübung im Iran. Religionsfreiheit
ist eines der wichtigsten Menschenrechte.“
16 Jahre Haft wegen Einsatz
gegen die Todesstrafe
Die
iranische
Journalistin
und
Menschenrechtsverteidigerin
Narges Mohammadi (im Bild mit ihren
Kindern) wurde Mitte Mai 2016 im Iran zu 16
Jahren Haft verurteilt. Der Grund für ihre
Verurteilung war ihre Menschenrechtsarbeit
und ihre Mitwirkung an einer Kampagne
zur Abschaffung der Todesstrafe im Iran.
Narges Mohammadi, die im Teheraner EvinGefangnis inhaftiert ist, ist schwer krank. Sie
leidet an einer Lungenembolie und an einer
neurologischen Erkrankung, die zu Krampfanfällen und Lähmungs-erscheinungen führt.
Im Gefängnis wird ihr die notwendige
medizinische Behandlung verweigert. Ihr
Ehemann musste mit den beiden Kindern
Maryam Naghash-Zargaran litt an einer
Herzerkrankung, bevor sie ins Gefängnis
kam. Nach ihrer Inhaftierung hat sich die
Erkrankung jedoch wesentlich verschlimmert, so dass die Gefangene nun in
akuter Lebensgefahr ist. In den letzten
Monaten musste sie mehrfach ins Krankenhaus eingeliefert werden. Aber sie wurde
immer wieder ins Gefängnis zurückgebracht, bevor die Behandlung abgeschlossen war. Eine vorzeitige Haftentlassung wird ihr verweigert. Es ist zu
befürchten, dass sie die Haftzeit nicht
überlebt.
Drohende Folter: Verhaftete
Christen an unbekannten Ort
verschleppt
Am 26. August 2016
wurde der iranische
Christ Ramiel Bet
Tamraz zusammen
mit vier anderen
Christen vom
iranischen
Geheimdienst verhaftet und an einen
unbekannten Ort verschleppt. Ramiel BetTamraz ist der Sohn von Pastor Victor BetTamraz, der die Pfingstlich-Assyrische
Kirche von Teheran bis zu ihrer Schließung
durch das Regime im Jahr 2009 leitete.
Pastor Tamraz selbst wurde im Dezember
2014 wegen „illegaler Verbreitung des Evangeliums“ verhaftet. Nach mehreren Monaten
kam er gegen Kaution frei. Er soll in Kürze
vor Gericht gestellt werden. Es wird
befürchtet, dass der Geheimdienst von dem
nun verhafteten Sohn und den anderen
Verschleppten durch Folter Geständnisse
erzwingen will, die dann vor Gericht gegen
Pastor Tamraz verwendet werden sollen.
Iran: Menschenrechte
verteidigen!
Wir setzen uns für den Stopp der
Menschenrechtsverletzungen und die
Freilassung der politischen Gefangenen im
Iran ein.
Die im Iran herrschende Diktatur gehört
weiterhin zu den schlimmsten
Menschenrechtsverletzern der Welt. Folter
und grausame Strafen wie
Zwangsamputationen und Blendungen
gehören im Iran nach wie vor zum Alltag.
Menschenrechtsverletzungen sind
Instrumente des Regime-Terrors gegen die
Bevölkerung. Die Verfolgung von
Andersdenkenden,
Menschenrechtsverteidigern und Angehörigen von Minderheiten nimmt zu.
Grausame Folter: Gefangenen
wird medizinische Versorgung
verweigert
Amnesty
International:
"Die iranischen
Behörden
verweigern
politischen
Gefangenen eine
angemessene
medizinische
Versorgung.
Damit setzen sie
leichtfertig das
Leben dieser
Gefangenen aufs Spiel. Den Betroffenen
drohen chronische Gesundheitsschäden
und bleibende Behinderungen."
Ein Bericht von Amnesty International vom
Juli 2016 liefert klare Belege dafür, dass die
Justiz und die Gefängnisbehörden im Iran
politischen Gefangenen den Zugang zu
notwendiger medizinischer Versorgung
bewusst verweigern. In vielen Fällen
geschieht dies mit grausamem Kalkül, um
politische Gefangene einzuschüchtern, zu
bestrafen oder zu erniedrigen, oder um sie
zu "Geständnissen" und "Reuebekundungen" zu zwingen.
"Im Iran werden die medizinischen
Bedürfnisse von Gefängnisinsassen auf
nahezu unverantwortliche Weise ignoriert.
Stattdessen setzen die Behörden die
Gesundheit von Gefangenen routinemäßig
als Druckmittel ein. Politischen Gefangenen
die nötige medizinische Versorgung zu
verweigern, ist grausam und durch nichts zu
rechtfertigen", so Amnesty International.
Britische Stiftungsmitarbeiterin
im Iran zu fünf Jahren Haft
verurteilt
Iranische Justiz hält kanadische
Professorin willkürlich in
Gefangenschaft
Nazanin
ZaghariRatcliffe (im
Bild mit ihrer
Tochter
Gabriella)
ist britische
Staatsbürgerin iranischer Herkunft und
Projektleiterin der Thomson Reuters
Foundation, einer gemeinnützigen Stiftung
zur
Förderung
von
unabhängigem
Journalismus und Rechtsstaatlichkeit. Seit
April 2016 ist Nazanin Zaghari-Ratcliffe im
Iran in Haft. Nach einem Familienbesuch
wurde sie am Flughafen von Teheran
verhaftet, als sie nach London zurückfliegen
wollte. Ihrer zweijährigen Tochter Gabriella
wurde der Pass entzogen, so dass auch sie
den Iran nicht verlassen kann.
Die
Professorin
Homa
Hoodfar,
eine kanadische
Staatsbürgerin
iranischer Herkunft, ist seit Anfang Juni 2016
im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran
inhaftiert. Der Grund sind ihre Forschungsarbeiten zum Thema Frauenrechte im Iran.
Die iranische Justiz hat sie wegen
angeblicher „Vergehen gegen die nationale
Sicherheit“ angeklagt. Ihr wird vorgeworfen,
eine
„feministische,
schleichende
Revolution“ im Iran geplant zu haben. Ihr
Anwalt wird systematisch an seiner Arbeit
gehindert. Der Gesundheitszustand von
Homa Hoodfar hat sich nach Monaten in
Einzelhaft so verschlechtert, dass sie kaum
gehen oder sprechen kann. Die
Anthropologin Homa Hoodfar, die an der
Concordia University in Montreal lehrte, war
im Februar 2016 in den Iran gereist, um
Verwandte zu besuchen und Forschung
über die Teilnahme von Frauen an den
Wahlen im Iran zu betreiben. Die Verhaftung
der Wissenschaftlerin ist eine weitere Repressalie des iranischen Regimes gegen
Menschen, darunter Akademiker, die
friedlich ihr Recht auf Meinungsfreiheit
ausüben.
Anfang September wurde die Stiftungsmitarbeiterin von einem Teheraner
Revolutionsgericht zu fünf Jahren Haft
verurteilt. Im Juni hatte die iranische Justiz
gegen Nazanin Zaghari-Ratcliffe Anklage
erhoben. Die Revolutionsgarde wirft ihr vor,
an Umsturzversuchen gegen das Regime im
Iran beteiligt gewesen zu sein.
Nazanin Zaghari-Ratcliffe war nie an
politischen Aktivitäten im Iran beteiligt.
Menschenrechtler
und
Iran-Experten
bezeichnen diese Vorwürfe als absurd. Das
Regime in Teheran nutze solche Fälle
politisch, als Druckmittel – so wie es schon
bei zahlreichen anderen Gefangenen mit
doppelter Staatsbürgerschaft gemacht
wurde.
Richard Ratcliffe, der in London lebende
Ehemann der Gefangenen, erklärte Presseberichten zufolge, dass die Gesundheit
seiner Frau sich in der Haft drastisch
verschlechtert habe, sie könne kaum noch
stehen. Er setzt sich mit einer internationalen
Kampagne für die Freilassung seiner Frau
ein und versucht, die Welt auf das Leid seiner
Familie aufmerksam zu machen.
Verein für Nothilfe e.V. www.vfnothilfe.de Postfach 330501 ‐ 14175 Berlin Tel: 030‐34389539 Email: nothilfee.v@t‐online.de Spendenkonto: IBAN: DE28100900002649035000 BIC: BEVODEBB Volksbank Berlin Spenden sind steuerlich absetzbar. Menschenrechtsarbeit hat Erfolg!
Der iranischamerikanische
Pastor Saeed
Abedini war
wegen seines
christlichen
Glaubens im
Iran über drei Jahre lang in Haft. Im
Gefängnis wurde er misshandelt und unter
Druck gesetzt, seinem christlichen Glauben
abzuschwören. Er weigerte sich jedoch,
seine Überzeugung zu verleugnen.
Weltweit haben sich Menschenrechtler und
Kirchenvertreter für seine Freilassung eingesetzt. Die Kampagne hatte Erfolg: Im
Januar 2016 wurde Pastor Abedini freigelassen und durfte in die USA ausreisen.
In einer Menschenrechtsveranstaltung sagte
er: „Meine Anwesenheit hier beweist, dass
jeder Akt des Widerstandes ein Sieg ist. Ein
Sieg für die Freiheit. Die Botschaft Gottes in
der Bibel sagt, dass wir der Tyrannei Widerstand entgegensetzen müssen. Das Böse
wird niemals siegen.“