Alle Kinder dieser Welt

Pressemitteilung
Integration beginnt mit Sprache: Alle rund 50.000 Kitas in
Deutschland erhalten Vorlesekoffer „Alle Kinder dieser Welt“
Bundesweites Leseprojekt fördert Integration und Lesespaß im Kleinkindalter / Projektabschluss in Potsdam / Bildungsminister Baaske sowie DB-Chef Grube und Christina Rau
für die Deutsche Bahn Stiftung übergeben Vorlesekoffer stellvertretend für alle Kitas
Mainz/Potsdam, 23. September 2016. Die Zahl der Kita-Kinder mit einem Migrationshintergrund steigt
weiter an. 2015 besuchten bundesweit fast 2 Millionen Kinder zwischen 3 und 6 Jahren eine Kita – gut
560.000 mit einem Migrationshintergrund. Vergangenes Jahr kamen zusätzlich 70.000 bis 80.000
Kinder unter 6 Jahren neu nach Deutschland. Sprache bildet die Basis für gegenseitiges Kennenlernen,
Verstehen und erfolgreiche Integration. Vor diesem Hintergrund statten die Stiftung Lesen, die
Deutsche Bahn Stiftung und der Carlsen Verlag alle rund 50.000 Kitas in Deutschland mit dem
Vorlesekoffer „Alle Kinder dieser Welt“ aus.
Die Partner machen sich bundesweit dafür stark, dass in den Kitas, aber auch zu Hause regelmäßig
vorgelesen wird. Aufgrund der Größe und Reichweite ist „Alle Kinder dieser Welt“ eines der
engagiertesten Projekte zur Sprach- und Leseförderung in Deutschland. Es stärkt das Verständnis für
fremde Kulturen und Religionen. In diesen Wochen werden die letzten Koffer an die noch fehlenden
sechs Bundesländer, darunter Brandenburg, ausgeliefert. Bis Jahresende erhalten damit bundesweit
alle rund 50.000 Kitas unmittelbar Unterstützung zur Förderung von Sprache und interkultureller
Kompetenz.
Für die Kitas in Brandenburg nahmen heute in Potsdam Günter Baaske, Minister für Bildung, Jugend
und Sport, und die ‚Kita Sonnenschein‘ den ersten von rund 1.500 Vorlesekoffern von Dr. Rüdiger
Grube, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn, Christina Rau, Schirmherrin Deutsche Bahn Stiftung,
und Dr. Jörg f. Maas, Hauptgeschäftsführer Stiftung Lesen, entgegen.
Baaske: Lesen ist der Schlüssel zur Welt
„Lesen macht schlau, regt die Fantasie an und entführt uns in andere Welten. Bücher bereichern uns
ein Leben lang. Vorlesen und gemeinsames Lesen in der Familie machen Spaß und fördern diese
Entwicklung“, sagte Günter Baaske, Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg,
bei dem Termin in der Potsdamer Kita Sonnenschein. „Ich danke der Deutsche Bahn Stiftung und der
Stiftung Lesen für ihren Beitrag zur Bildung und Integration bereits in der Kita.“
Grube: Nur wer lesen kann, hat eine Chance auf Bildung
„Jedes Kind in Deutschland sollte lesen können. Lesen ist das Fundament für Bildung und der Zugang
zur Welt. Darauf verweisen aktuelle Studien: Kinder, denen zu Hause und in der Kita vorgelesen wird
sind offener und selbstbewusster, sie lernen besser und finden sich besser zurecht in der Welt.“
„Alle Kinder dieser Welt“ ist eines von mehreren Projekten der Deutschen Bahn und der Deutsche
Bahn Stiftung mit der Stiftung Lesen. Über die Kooperation werden bereits seit 1996 regelmäßig
kindgerechte Vorlese- und Bücherkofferprojekte sowie der Bundesweite Vorlesetag organisiert mit
dem Ziel, die Lese- und Sprachkultur in Deutschland zu fördern.
Maas: Vorlesen beugt funktionalem Analphabetismus vor
„Angesichts von 7,5 Millionen funktionalen Analphabeten in Deutschland bleibt frühe Leseförderung
wichtig, gerade auch für Kinder mit Migrationshintergrund. ‚Alle Kinder dieser Welt‘ unterstützt ihre
Entwicklung bereits in der Kita mit Geschichten, die eine Brücke zwischen den Kulturen schlagen“, so
Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen.
Weitere Informationen zum Projekt „Alle Kinder dieser Welt“ und Expertenmeinungen zum Thema
„Kita und Integration“ unter www.stiftunglesen.de/alle-kinder-dieser-welt
Der interkulturelle Vorlesekoffer „Alle Kinder dieser Welt“ (in Kooperation mit dem Carlsen Verlag)
„Alle Kinder dieser Welt“ umfasst neun Geschichten. Der gleichnamige Vorlesekoffer enthält für
Erzieher und Pädagogen außerdem Tipps zum Vorlesen und zur interkulturellen Arbeit und auch
Anregungen zur Einbindung der Geschichten in den Kita-Alltag. Start des Projekts war 2010/2011. In
diesem Herbst kommt das Projekt mit den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,
Niedersachsen, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen zum Abschluss.
„Levent und das Zuckerfest“ von Myriam Halberstam und Dorothea Tust, Grußwort: Cem Özdemir
Im Kindergarten erzählt Levent vom Ramadan, der Fastenzeit. Am Ende von Ramadan feiert er mit seiner Familie das
Zuckerfest. Sein bester Freund Tom darf mitfeiern. Sie stehen mitten in der Nacht auf und essen mit anderen türkischen
Familien leckere Speisen. Dies und noch mehr über Ramadan und das Zuckerfest erfährt Tom in diesem Bilderbuch. Eine
Geschichte über den Kinderalltag in einer türkischen Familie, die in Deutschland lebt.
„Huda bekommt ein Brüderchen“ von Eva Spanjardt und Suleman Taufiq, Grußwort: Suleman Taufiq
Huda ist fünf Jahre alt und hat ein Brüderchen bekommen. Deshalb ist ihre Oma aus Damaskus zu Besuch. Das ist in Syrien.
Um das Baby willkommen zu heißen, hat die Oma köstliche Süßigkeiten mitgebracht. Außerdem verteilt sie Salz auf dem
Fußboden. Das bringt Glück. Wie die Geburt des Babys in dieser Familie gefeiert wird, erfahren Kinder in diesem Bilderbuch.
Eine Geschichte über den Kinderalltag in einer syrischen Familie, die in Deutschland lebt.
„Mwangaza und die Geschichte mit dem Zahn“ von Agatha Ngonyani und Antje Flad, Grußwort: Denenesch Zoudé
Bald soll Mwangaza im Kindergarten eine Geschichte erzählen. Zum Glück ist in seiner Familie immer etwas los, denn er hat
fünf Schwestern. Eines Abends verliert seine große Schwester Amami einen Wackelzahn. Warum bei Mwangaza und seiner
Familie nicht die Zahnfee kommt, sondern der Rabe Kunguru, erfahren Kinder in diesem Bilderbuch. Eine Geschichte über
den Kinderalltag in einer afrikanischen Familie, die in Deutschland lebt.
„Lili und das chinesische Frühlingsfest“ von Dagmar Yu-Dembski und Sigrid Leberer, Grußwort: Timo Boll
Lili feiert mit ihrer Familie das chinesische Frühlingsfest. Ihre Freundin Emma darf mitfeiern. Bei Lili zu Hause ist schon alles
festlich geschmückt. Von der Decke hängen rote Lampions. Emma darf bei den Vorbereitungen für das Festessen helfen. Wie
und warum die Chinesen das Frühlingsfest feiern, erfahren Kinder in diesem Bilderbuch. Eine Geschichte über den
Kinderalltag in einer chinesischen Familie, die in Deutschland lebt.
„Jana und Teresa feiern Himmelfahrt“ von Bogda Pana und Eva Katja Bandlow, Grußwort: Prof. Dr. Rita Süßmuth
Teresa feiert mit ihrer Familie Mariä Himmelfahrt. Ihre Freundin Jana darf mitfeiern. Alle ziehen sich hübsch an. Die Kirche
und das ganze Dorf sind mit Blumen geschmückt. Eine Marienfigur wird in einem Umzug durch das Dorf getragen. Dies und
noch mehr über den katholischen Feiertag erfährt Jana in diesem Bilderbuch. Eine Geschichte über den Kinderalltag in einer
polnischen Familie, die in Deutschland lebt.
„Yuki kommt aus Japan“ von Aki Tschchne und Sike Tessmer, Grußwort: Elmar Wepper
Im Kindergarten schaut Timo neugierig in Yukis Frühstücksdose. Da ist kein Brot drin, sondern Reis mit Gemüse und Fisch. Bei
Yuki zu Hause lernt Timo wie man mit Stäbchen isst. Außerdem darf er bei den Vorbereitungen für das Puppenfest helfen.
Wie und warum dieses Fest gefeiert wird, erfährt Timo in diesem Bilderbuch. Eine Geschichte über den Kinderalltag in einer
japanischen Familie, die in Deutschland lebt.
„Sascha und sein neues Zuhause“ von Ingke Brodersen, Grußwort: Anna Dogonadze
Sascha und seine Familie kommen aus Russland. Anfangs ist ihm in der deutschen Stadt noch Vieles fremd. Aber im
Kindergarten findet er bald eine neue Freundin und freut sich auf sein erstes russisches Weihnachtsfest in Deutschland.
Warum Sascha und seine Familie den Heiligen Abend erst im Januar feiern, erfahren Kinder in diesem Bilderbuch. Eine
Geschichte über den Kinderalltag in einer russischen Familie, die in Deutschland lebt.
„Lena feiert Pessach mit Alma“ von Myriam Halberstam und Julia Späth, Grußwort: Charlotte Knobloch
Alma feiert mit ihrer Familie das jüdische Pessach-Fest. Ihre beste Freundin Lena darf mitfeiern. Erst müssen sie alte Krümel
und Brotreste aufräumen. Später sitzen alle um den festlichen Tisch und es gibt leckere Speisen. Es wird gesungen, erzählt
und gelacht. Lena ist neugierig und erfährt viel über jüdische Traditionen.
„Paola, Fabio und das Familienfest“ von Donatella Capriz und Friedrike Rave, Grußwort: Roberto Capitoni
Paola und Fabio fahren nach Italien zu Nonna und Nonno, ihren Großeltern. Die ganze Familie trifft sich dort, denn ihre kleine
Cousine Chiara wird getauft. Wie eine Taufe in Italien gefeiert wird und warum es die berühmte Pizza Margherita gibt,
erfahren Kinder in diesem Bilderbuch. Eine Geschichte über den Kinderalltag in einer italienischen Familie, die in Deutschland
lebt.
Soziale Verantwortung übernehmen – das gehört zur Geschichte der Eisenbahn. Die Deutsche Bahn Stiftung gGmbH knüpft an
diese Tradition an. Unter dem Leitgedanken „Anschluss sichern. Verbindungen schaffen. Weichen stellen.“ bündelt sie seit
2013 die gemeinnützigen Projekte der DB in Deutschland und das DB Museum. Die Stiftung setzt sich für die Lese- und
Sprachkultur von Kindern und Jugendlichen in Deutschland ein und führt die seit 1996 bestehende Kooperation zwischen der
Deutschen Bahn und der Stiftung Lesen weiter fort. Beispiele sind bundesweite Projekte für Kindergärten, Schulen und weitere
Kindereinrichtungen, Vorlese- und Bücherkofferprojekte sowie der Bundesweite Vorlesetag. Mehr Informationen auf
www.deutschebahnstiftung.de
Die Stiftung Lesen arbeitet dafür, dass Lesen Teil jeder Kindheit und Jugend wird. Denn Lesefreude und Lesekompetenz sind
wichtige Voraussetzungen für die persönliche Entwicklung und ein erfolgreiches Leben. Als operative Stiftung führt sie in enger
Zusammenarbeit mit Bundes- und Landesministerien, wissenschaftlichen Einrichtungen, Stiftungen, Verbänden und
Unternehmen breitenwirksame Programme sowie Forschungs- und Modellprojekte durch. Dazu zählen der „Bundesweite
Vorlesetag“, der „Welttag des Buches“ und „Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“, ein bundesweites frühkindliches
Leseförderprogramm, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert wird. Die Stiftung Lesen steht unter
der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und wird von zahlreichen prominenten Lesebotschaftern unterstützt. Mehr unter
www.stiftunglesen.de
Pressekontakte
Stiftung Lesen:
Hans Georg Selge, Leiter Kommunikation
Römerwall 40, 55131 Mainz
Tel.: 06131 / 2 88 90-36
[email protected]
Deutsche Bahn Stiftung gGmbH:
Roman Rühle, Kommunikation/Sprecher
Bellevuestraße 3, 10785 Berlin
Tel. 030 / 297-56107
[email protected]