Foyer lesen - Foyer

4,00 Euro H12719
15.09.2016 bis 15.11.2016
foyer
Jetzt mit
+punkt.
Das Kulturjournal
für Bremen und den Nordwesten
116
„Ich war noch niemals
in New York“
im Musical Theater Bremen
Kunst im Nordwesten
Inhalt
INHALT
EDITORIAL
.................................................
Theater
Großfamilie Kultur hält zusammen.
Als „Alt-Bürgermeister“ Jens Böhrnsen im
Jahre 2007 das Kulturressort kurzerhand
zur Chefsache erklärte, traf er damit eine
kluge, weitsichtige Entscheidung, die bis
heute ihre positive Wirkung entfaltet.
04 ROSSINI-RAUSCH im Bremer Theater
06 PARABELSTÜCK Brechts „Guter Mensch…“
07 SCHONUNGSLOS „Sterben“ im Kleinen Haus
07 SCHAUSPIELRÄTSEL
08 NEUE WEGE Company bringt „King Charles III“
10 RINGEN UM MACHT „Macbeth“ in Oldenburg
11 BLOCKBUSTER Händel-Oper „Agrippina“
12 PROVOKANT 3 x Houellebecqs „Unterwerfung“
14 TANZ-MAGIER Hommage an Alwin Nikolais
15 SZENE Neues von Bühnen der Region
16 PUPPENSPIEL Vanaev interpretiert „Coppélia“
17 EWIGER FLUCH „Holländer“ in Bremerhaven
18 BREMER GMD Die lange Suche nach dem Chef
20 PREMIEREN-RUNDSCHAU
Vorausgegangen waren jahrelange Grabenkämpfe der jeweils zuständigen senatorischen Dienststellen mit den Bremer Kulturschaffenden. Als ungeliebtes Anhängsel
wurde die Kulturbehörde zwischen diversen Senatoren hin- und hergeschoben,
gelegentlich auch aufs Abstellgleis. Die Kulturszene wehrte sich auf ihre Art: Hoch
theatralisch ging es zu auf der kulturpolitischen Bühne, der so genannte Theatertod
ging um, die Widerstandsbewegung „Anstoß“ formierte sich mit roten Boxhandschuhen zu verbalen Attacken.
.................................................
Musik
Und heute? Dank der zweiten, nicht minder wichtigen Entscheidung Böhrnsens,
ist die hiesige Kulturlandschaft seither –
zumindest nach Außen – weitgehend befriedet. Mit der Berufung von Carmen
Emigholz zur Staatsrätin Kultur, ebenfalls
im Jahre 2007, hatte sie endlich ihren lang
ersehnten Traumjob und die Kulturszene
genau die Richtige am richtigen Platz.
Der neue Bürgermeister Carsten Sieling
war also gut beraten, im Kulturressort
alles beim Alten zu belassen, denn mit
dieser, vergleichsweise aufgeräumten,
Behörde lässt sich gelegentlich auch als
Kultursenator punkten.
Die Staatsrätin hat nämlich gerade eine
kleine hanseatische Sensation erreicht:
Wohl wissend, dass ihr Kuchen mit der Aufschrift Kultursubventionen im armen
Ländle Bremen derzeit nicht größer und
auch nicht reichhaltiger wird, hat sie die
Kulturfamilie an einen Tisch geholt und
die Großen gebeten, den Kleinen etwas
von den dicken Stücken abzugeben. Frei
nach dem Motto: Bremer helfen Bremern.
Auf diese Art der internen Solidarität hat
auch das Stiefkind namens Freie Szene die
Chance, die wichtige Nachwuchsarbeit für
die Großfamilie Kultur fortzuführen.
Ein Modell, das Anerkennung verdient
und durchaus Nachahmer finden darf, sofern es denn auch in die Tat umgesetzt
wird und sich nicht als medienwirksame
Sprechblase entpuppt. Doch zunächst erwarten wir gespannt die neue Spielzeit.
foyer wird Sie gerne mit reichlich Anregungen begleiten.
Marie-Clothilde Kronenberg
PS) Kunstfreunde, die das Magazin PUNKT vermissen, werden sich über die Seiten 43 - 47 freuen.
3 foyer
22 GLOCKEN-KLÄNGE im Bremer Konzerhaus
23 STRAHLKRAFT Das 27. Musikfest Bremen
24 MENSCHEN IM FOYER
26 LUTHERS LIEDER Ensemble Weser-Renaissance
27 HEIM-SPIELE Die Saison im Sendesaal Bremen
27 OPERNRÄTSEL
28 CANTO GENERAL aufgeführt von „Kantorka“
30 BREMER PHILHARMONIKER Volles Programm
32 KIRCHENMUSIK Rastloser Reger
33 JAZZTIPPS
34 KONZERTTIPPS | CD-TIPP
.................................................
Kunst
foyer
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foyer-kulturjournal.de
36 ADVANTAGE LIEBERMANN in der Kunsthalle
37 OH YEAH! Focke-Musik würdigt Pop-Musik
38 WIEDER DAHEIM Marcks-Haus beendet Umbau
40 SO EIN „KAFF“ Neues Museum in Fischerhude
41 PORTRÄT Hans-Adolf Cordes macht Museum
42 ENTDECKUNG Nikolai Astrup in Emden
42 NEU IN foyer: +punkt. Kunst im Nordwesten
49 KULTUR FORUM Notizen aus Galerien und Museen
.................................................
Gesellschaft
50 LITERATUR Buchbesprechungen
52 LITERATUR Buch & Kino | NordMord
53 SERIE „Was macht denn…?“
54 PANORAMA WISSENSCHAFT
55 KOLUMNE NACHGEDACHT Sitzen machen!
56 KINOTIPPS | NEU AUF DVD
58 ROLLENSPIEL | DVD-MUSIKTIPP
59 KUNSTRÄTSEL
60 ARCHITEKTUR Eine „Nike“ für Schuppen Eins
63 KULTURKALENDER Premierendaten
72 KULTUR FORUM Nachrichten aus der Region
74 GLOSSE | FOYER-AUTOREN | IMPRESSUM
foyer 4 THEATER BREMEN Il Barbiere di Siviglia
Michael Talke inszeniert „Il Barbiere
di Siviglia“ im Theater am Goetheplatz
Text: Ute Schalz-Laurenze
Die Geschichte ist rasch erzählt: Das
Mündel Rosina flieht mit Hilfe des pfiffigen Barbiers Figaro aus den Fängen seines
geldgierigen Vormundes Dr. Bartolo in die
Arme des Grafen Almaviva. Hochzeit, alles gut! Nur Bartolo guckt in die Röhre. –
Pierre Augustin Caron de Beaumarchais
brachte das Schauspiel „Il Barbiere di Siviglia“ 1775 in Paris zur Uraufführung.
Jahre später diente es Cesare Sterbini als
Michael Talke
Vorlage für das Libretto der Oper „Der
Barbier von Sevilla“ von Gioachino Rossini. Mehr noch: „Il Barbiere“ liefert auch
die Vorgeschichte zu Mozarts „Hochzeit
des Figaro“ von 1786. Denn Beaumarchais
ließ die Hauptcharaktere Rosina, Almaviva und Bartolo in seiner 1778 uraufgeführten Komödie „La folle journeé ou le
Mariage de Figaro“ wiederaufleben.
ROSSINI-RAUSCH
R
ossini im Schaffensrausch: In einer unvorstellbaren Zeit von elf (wie
er selber sagte) bis 20 Tagen (wie es
nachgewiesen ist) komponierte er sein
Meisterwerk „Il Barbiere di Siviglia“, das
mit dem Untertitel „Melodramma buffo“
1816 in Rom uraufgeführt wurde. Trotz
des Misserfolges dieser Aufführung gelang dem Werk ein Siegeszug ohnegleichen. Wien befand sich geradezu in einem
Rossini-Taumel, dem sich nicht einmal
Ludwig van Beethoven entziehen konnte.
In der Geschichte der Musik gibt es wohl
kaum einen vergleichbaren Fall: Da versetzt ein Komponist ganz Europa durch
seine Opern in diesen unbeschreiblichen
Enthusiasmus, um im Alter von 38 Jahren
nach Fertigstellung der letzten von 40
Opern 1829 nicht nur endgültig das Komponieren aufzugeben, sondern auch noch
(nach einem Bericht des belgischen Musikologen Francois-Joseph Fétis) zu behaupten, dass er „niemals das Verlangen nach
Musik gehabt habe.“
1810 hat Rossini versucht, die „opera seria“ wieder zu beleben, er leitete eine Reform des Koloraturgesanges ein. 1854 hat er
sich selbst als „letzten Klassiker“ bezeichnet. Er bedauerte stets den seiner Meinung
nach durch das Kastratenverbot verursachten Verfall der Gesangskunst. Gleichzeitig
hat Rossini, obschon nicht direkt politisch
aktiv, auf die zunehmende Technisierung
und heraufziehende Restauration teils ver-
THEATER BREMEN Il Barbiere di Siviglia 5 foyer
Birger Radde
Olof Boman
unsichert und teils scharf reagiert: seine
rhythmische Präzision und seine wirbelnden Crescendi haben soghafte und bedrohliche Züge.
Nerita Pokvytyte
rennt. Eine Gesellschaft, die sich eigentlich
überlebt hat.“ Das erzähle sich bildlich in
vergangenen Jahrhunderten einfach schöner, meint Talke: „Verlauste Haare unter
schlechtsitzenden, weißgepuderten
„Um diesen Wahnsinn, den die Protagonisten empfinden und dem Perücken. Der verrutschte Strumpf.
sie ausgeliefert sind, deutlich zu machen, spielen wir es vollständig.“ Spinnweben unter den Achselhöhlen. Reifrock und Mieder, die in der
Hector Berlioz warf Rossini „melodischen den die Protagonisten empfinden und dem Mode von Unfreiheit erzählen.“
Zynismus“ vor, Wagner nannte ihn den
sie ausgeliefert sind, deutlich zu machen,
„heiteren Skeptiker“. Friedrich Nietzsche
Premiere am 22. Oktober, 19.30 Uhr, im
spielen wir es vollständig.“
bescheinigte der Musik eine „überschäuTheater am Goetheplatz. Die nächsten
mende Animalität“. Und Heinrich HeiDer Regisseur Michael Talke, dessen grandi- Vorstellungen: 30. Oktober; 2., 4., 13., 15.,
ne sprach von „staatsgefährlichen Trillern oser „Rigoletto“ aus der vergangenen Spiel- 17. und 26. November; 2., 9., 26. und 28.
und revolutionärrischen Koloraturen“.
zeit noch gegenwärtig ist, lässt das Stück in Dezember. – Inszenierung: Michael Talseiner historischen Entstehungszeit spielen. ke; Musikalische Leitung: Olof Boman;
Der Schwede Olof Boman wird „Il Barbie„Die Oper beschreibt eine Gesellschaft, die Bühne: Barbara Steiner; Kostüme: Regine
re di Siviglia“ im Theater am Goetheplatz
Standfuss; Chöre: Alicia Meregaglia. Mitmehr dem Schein als dem Sein verpflichdirigieren; man darf wieder gespannt sein tet ist“, urteilt er. „Eine Gesellschaft, die ex- wirkende: Hyojong Kim (Almaviva), Paauf die Interpretation des Barockspeziatrick Zielke (Bartolo), Nerita Pokvytyte
trem hierarchisch gegliedert und der ihre
listen. Über das erste, sich fulminant stei- Moral abhandengekommen ist. In der je(Rosina), Birger Radde (Figaro), Christoph
gernde Finale der Oper sagt er: „Rossini
der nur noch dem eigenen Vorteil hinterher Heinrich (Basilio).
führt das Stück an einen Punkt, an dem jeder für sich sagen muss: jetzt werde ich
verrückt, ich kapiere nichts mehr. Meistens
wird das gekürzt. Um diesen Wahnsinn,
foyer 6 THEATER BREMEN Der gute Mensch von Sezuan
Brechts Lehrstück „Der gute Mensch
von Sezuan“ am Bremer Goetheplatz
Text: Sven Garbade
Alize Zandwijk
GUT ODER GIER
D
er 1943 in Zürich uraufgeführte
„Gute Mensch von Sezuan“ ist mehr
als ein Parabelstück, es ist ein universelles Zwickmühlen-Spiel für Gutmenschen. Wer sich im Kapitalismus traut, ein
guter Mensch zu sein, der macht Bankrott. Er muss sich verwandeln, hin zu einem kaltherzigen Schweinehund von systemrelevanter Gier.
So erzählt es uns Bertolt Brecht in seinem
Lehrstück von der Prostituierten Shen Te,
die ausgerechnet von den Göttern Geld geschenkt bekommt. Mit dem Mikrokredit
soll sie einen Tabakladen erwerben und
sich selbstständig machen. Bereits die Götter, ratlos geworden durch das Stocken einer rein
„Wie soll ich gut sein,
morawenn alles so teuer ist?“ lischen
Agenda, verlegen sich aufs Monetäre und versuchen es mit Wirtschaftsförderung durch
„Helikoptergeld“. Brecht hegte einen gewissen satirischen Grundzweifel an der moralischen Strahlkraft dieser Verzweiflungstat.
reichen ästhetischen Theorie zu grundieren, scheint sein episches Theater heute
ziemlich verloren dazustehen.
Es verstaubt im Niemandsland zwischen
satirischer Karikatur und nebulösem Missverständnis. Kaum ein Besucher wird nach
gesehener Sezuan-Aufführung Brechts
marxistische Weltsicht stringent verinnerlicht haben. Achselzuckend verhallen prominente Sätze wie: „Wie soll ich gut sein,
wenn alles so teuer ist?“
Beim Bremer Schauspiel kann man nun gespannt sein, was die Meisterin der farbigen Zwischentöne, Hausregisseurin Alize
Zandwijk, aus dem „Klassiker von durchschlagender Wirkungslosigkeit“ (Max
Frisch über Brecht) machen wird. Begegnet
sie der Schwarz-Weiß-Malerei mit der Vielfalt des Unbestimmten?
Zandwijks Arbeiten zeichnen sich durch
virtuos choreografierte Verlegenheitsgesten aus, mit denen sie die brüchigen Behauptungen einer Wohlstandsgesellschaft
plastisch macht. Dem brechtschen Theater
Lohnt sich also Gutsein in einer schlecht
scheint dies diametral entgegen zu laufen
verzinsten Welt? Brechts Stück, das heute
– ein Umstand, der die Neugier auf ihre Inauf den Lehrplänen der Schulen prominent szenierung fraglos schärfen dürfte.
verankert ist, bringt die Frage ziemlich artifiziell, allerdings auch etwas nebulös auf Premiere am 8. Oktober, 19 Uhr, im Theaden Tresen. Denn allen Bemühungen zum ter am Goetheplatz. Die nächsten VorstelTrotz, sein Programm mit einer umfanglungen: 12., 23. und 27. Oktober; 14. Januar.
THEATER BREMEN Sterben 7 foyer
IM SOG DER PROSA
Radikale Selbsterkundung: „Sterben“ von
Karl Ove Knausgård im Kleinen Haus
Text: Sven Garbade
M
Der 1968 geborene Norweger Knausgård, der
bereits in seiner äußeren Erscheinung mit
Zottelbart und Haarmähne einer Mischung
aus Rockstar, Dressman und modernem
Wikinger entspricht, bringt beste Voraussetzungen für gesteigerte öffentliche Beachtung mit. Sein megaloman-experimentelles
Selbstentblößungsprojekt schlug zunächst
in Norwegen, dann auch in Deutschland wie
eine Splitterbombe ein: Beschriebene Familienmitglieder verklagten ihn, die Kritiker
jedoch zeigten sich begeistert.
(mpg) Mit seiner Dissertation „Über das
Nervensystem der Barben“ etablierte sich
unser Autor als empirisch forschender Naturwissenschaftler. Er habilitierte sich als
Privatdozent für vergleichende Anatomie
und Physiologie an der Universität Zürich.
In einem sehr bekannten Theaterstück,
das als Fragment erhalten blieb und auch
als Vorlage für zwei Opern diente, setzte
er sich u. a. kritisch mit den Methoden der
sich gerade entwickelnden modernen Medizin auseinander.
Die sozialen Missstände seines Heimatlandes und die Juli-Revolution von 1830
regten ihn zu einer berühmten Flugschrift
an, aber auch zu einem scharfsinnigen
Drama über die französische Revolution.
Es zählt zu den ersten realistischen Bühnenwerken.
Karl Ove Knausgård
it „Sterben“ zeigt das Bremer
Theater den ersten Teil des aus
sechs Bänden bestehenden
Romanwerkes „Mein Kampf“ des Autors
Karl Ove Knausgård. Das Haus folgt damit
dem deutschlandweiten Trend, einen
spektakulären Bestseller für die Bühne zu
adaptieren.
Schauspielrätsel
grafischen Großwerkes sprechen sollte. „Wie
bei einer Grippewelle ist man überrascht“,
staunte der Kritiker Ijoma Mangold, „wen es
im weiteren Bekanntenkreis schon alles erwischt hat. Im Moment geht die KnausgårdEpidemie um, und die Droge hat auch bei
mir angeschlagen.“
Das eigene Leben schonungslos zum Gegenstand des Erzählens zu machen, ist Knausgårds Projekt. Er begreift sein Schreiben als
eine experimentelle Methode, die Stimmungen und Gefühle des eigenen Lebens mittels
intimster Schilderung so unmittelbar wie
möglich zu fassen. Nicht Distanz, sondern
Nähe, nicht Mehrdeutigkeit, sondern Eindeutigkeit erscheint ihm als Königsweg
einer radikalen Selbsterkenntnis.
Das Thema von Sterben ist die ambivalente
Beziehung des Autors zu seinem Vater. Als
dieser stirbt und Knausgård mit seinem Bruder den Nachlass ordnet, kommen schlimme
Erinnerungen hoch. Schrittweise entsteht
das Porträt eines Mannes, der einst das
Zentrum der Familie bildete, den aber beide
Söhne unsäglich zu hassen begannen. – Der
Regisseur Frank Abt, der Musiker Torsten
Kindermann und der Schauspieler Robin
Sondermann werden den Text im Team für
das Bremer Schauspiel inszenieren.
Allerorts wird von grassierender LeseSucht geschwärmt, wenn die Rede auf den
Literaturstar kommt, dessen Namen man
übrigens „Kneusgoor“ aussprechen sollte.
Menschen aus völlig unterschiedlichen
Lebensbereichen „ ... die Droge hat auch
scheinen bei mir angeschlagen.“
dem Sog
seiner im Stil eigentlich unspektakulären
Premiere am 14. Oktober, 20 Uhr, im
Prosa zu verfallen – ein gutes Zeichen, das
für die universelle Qualität seines autobio- Kleinen Haus.
Unser Autor gilt als Vorläufer von Gerhart Hauptmanns Sozialdramatik, sein
Einfluss reicht aber über Wedekind bis
hin zum Expressionismus. Ein bedeutender deutscher Literaturpreis trägt seinen
Namen. Seinen Erfolg konnte unser Autor nicht mehr erleben, zumal er in seinen
letzten Lebensjahren auch zeitweise als
Revolutionär verfolgt wurde. Er wurde nur
24 Jahre alt.
Wie heißen unser Autor und der Titel des
gesuchten Dramas, in dessen Titel der
Name eines berühmten Akteurs der französischen Revolution erwähnt wird?
Schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15.
Oktober 2016 an foyer, Roland Verlag
GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die
Teilnahme ist auch online möglich:
www.rolandverlag.de (Publikationen/Foyer)
Zu gewinnen sind 5 x 2 Karten für das Bremer Schauspiel.
Die Lösung aus foyer 115 lautet „Don
Juan und Faust“ von Christian Dietrich
Grabbe.
Gewonnen haben:
Traugott Eckhardt, Oldenburg
Rainer Messerschmidt, 28355 Bremen
Andrea Schneider, Berg. Gladbach
Tarja von Weihe, Bremen
Saima Zill, Hamburg
foyer 8
THEATER bremer shakespeare company
Foto: Marianne Menke
NEUE
WEGE
„King Charles III“ und Kooperationen prägen
Spielplan der bremer shakespeare company
Text: Peter Schulz
Der Preis ist heiß
Neues System in der Schwankhalle
D
ie bremer shakespeare company
ohne „neuen“ Shakespeare – für
Fans der munteren Truppe vom
Leibnizplatz ein ungewohnter Gedanke.
Doch in der Spielzeit 2016/17 wird es erstmals seit vielen Jahren tatsächlich keine Neuinterpretation eines der 37 Stücke
des Patrons und Namensgebers geben.
Shakespeare wird aber dennoch reichlich gespielt, 14 Inszenierungen gehören
zum Repertoire. Und eine deutsche Erstaufführung in der Tradition eines Shakespearschen Königsdramas: „King Charles
III“ von Mike Bartlett.
nicht allein wegen seines hohen Unterhaltungswertes gesichert. „Bartletts Drama
steht inhaltlich und sprachlich in der Tradition Shakespeares; der Text wechselt wie
bei ihm sprachlich zwischen Versmaß und
Prosa“, erklärt Intendantin Renate Heitmann. Der bewährte Rainer Iwersen wird
für die Übersetzung sorgen, Regie führt
Stefan Otteni. Die Premiere ist für den
kommenden Januar vorgesehen.
Die innige Verbindung zu Shakespeare
wird bei einem Blick auf den Spielplan der
Saison 2016/17 auch anhand weiterer Planungen deutlich.
„Das spektakulärste, ergreifendste und gottlos Genannt sei etwa
unterhaltsamste Stück Majestätsbeleidigung, das Stück „Macdas die britischen Theater je gesehen haben ...“ beth“ der Theatergruppe BeReZe aus
Der britische Autor spekuliert in seinem
Istanbul, die in türkischer Sprache (mit
2014 in London uraufgeführten und seither deutschen Übertiteln) „mit Shakespeare
mehrfach ausgezeichneten Stück über die darüber träumt, ob es vernünftige HerrThronfolge im britischen Empire nach dem scher geben kann“ (13. Oktober).
Tod von Königin Elisabeth II, schildert
die Entwicklung politischer Intrigen und
Motive, Konstellationen und Figuren aus
ruchloser Schurkereien. „Das spektakuShakespeares Dramen setzen den Rahmen
lärste, ergreifendste und gottlos unterhalt- für eine Uraufführung in Kooperation mit
samste Stück Majestätsbeleidigung, das
dem Bremer „steptext dance project“ und
die britischen Theater je gesehen haben,
der Vuyani Dance Company aus Südafrika.
und ich muss zugeben, dass ich jede Minu- Titel: „Out of Joint“, Premiere im kommente davon genossen habe“, schrieb Charles
den März. Schließlich kommt es im Mai zu
Spencer nach der Premiere im „Telegraph“. einem Gastspiel des Toneelhuis Theaters
Antwerpen, das anhand von Shakespeares
Die Bremer Company hat sich die deut„Othello“ den Rassismus als Machtkampf
schen Rechte an dem Erfolgsstück freilich unter Männern darstellt.
(ps) Mit einem „solidarischen Preissystem“ ist die Bremer Schwankhalle in die
Spielzeit 2016/17 gestartet. Es basiert auf
dem Grundsatz, dass die Besucher selbst
entscheiden sollen, wieviel sie für den
Eintritt in das Veranstaltungshaus in der
Neustadt zahlen möchten – sieben, zehn
oder 14 Euro.
Neu ist ebenfalls der Ansatz, einen „Zuschauerbeirat“ zu installieren, der dem
Schwankhallen-Team um Pikko Husemann „mit Rat und Tat“ zur Seite stehen
soll. Dafür werden Kulturinteressierte
„jeden Alters mit Lust auf Theater“ gesucht, „die keine (!) Theaterexperten sind,
vielleicht sogar noch nie im Theater waren und das gerne ändern möchten.“ Und
wer sich – Neuheit Nr. 3 – das Programm
oder einzelne Produktionen erläutern
lassen möchte, kann Pirkko Husemann
für „intime 2er bzw. 3er Gespräche“ buchen. Motto: „Schwankhalle for 2“.
Auf dem Spielplan stehen nach dem Start
mit der Musiktheaterproduktion „Liebe“
sowie den „Bremer Tanztagen“ (15. bis 18.
September) das spanische Theaterfestival im Oktober, das 19. Festival für zeitgenössische Musik im November, das Tanzprojekt „Grün Gold“ (13. Januar) und das
„Outnow!“-Festival in Zusammenarbeit
mit dem Theater Bremen im Juni.
DAS SEHEN WIR
GANZ KLASSISCH.
Kulturelles Engagement ist eine Investition für
Menschen – und macht unsere Stadt erst so richtig
lebenswert. Dafür setzen wir uns gerne ein.
www.swb-gruppe.de
foyer 10
OLDENBURGISCHES STAATSTHEATER Macbeth
Nadja Loschky, Foto: Annemone Taake
„Macbeth“ von Giuseppe Verdi im
Oldenburgischen Staatstheater
Text: Michael Pitz-Grewenig
Hendrik Vestmann
RINGEN UM DIE MACHT
M
it „Macbeth“ von Giuseppe Verdi
in der Pariser Fassung von 1865
gibt der neue Generalmusikdirektor Hendrik Vestmann seinen Einstand
am Oldenburgischen Staatstheater. Regie
führt Nadja Loschky, auch sie präsentiert
ihre erste Arbeit in Oldenburg.
Über sein Werk schrieb Verdi im August
1846: „Das Thema der Oper ist weder politisch noch religiös; es ist phantastisch.“
Eine merkwürdige Aussage, handelt doch
gerade diese Oper von politischer Macht
und deren Legitimation. Politik bildet
nicht nur den Rahmen für die Handlung,
sondern steht selbst im Zentrum. Aber
Verdi ging es auch um das Innenleben der
handelnden Personen und um das „Unvorhersehbare“, das alles ändern kann.
Genau hier setzt Nadja Loschky an. Die
junge Regisseurin richtet den Blick ins Innere der Figuren und die Motivation ihres
Handelns, das am Ende jede Kontrolle verloren hat. Der hereinbrechende Wahnsinn
der Protagonisten ist dabei die logische
Folge ihrer völligen Überforderung und
ihres Gewissens. Aber gibt es da nicht auch
den Wunsch nach Geborgenheit? Welche
Rolle spielt die ungewollte Kinderlosigkeit?
Es geht letztendlich um die Frage: Welchen
Preis haben die zu zahlen, die sich am Rin-
gen um die Macht beteiligen und am Ende
den Folgen ausgeliefert sind?
Das hat bis heute nichts an Aktualität verloren. Verdi war die Botschaft, die in diesem
düsteren Drama von Shakespeares verhandelt wird, so wichtig, dass er bewusst auf
die übliche Liebesgeschichte und damit auf
die tragende Tenorrolle verzichtete. Am 4.
September 1846 schrieb er an seinen Librettisten: „Diese Tragödie ist eine der großartigsten menschlichen Schöpfungen!“
Das sieht auch Hendrik Vestmann so: „Verdi geht mit ‚Macbeth’ einen für die Oper
seiner Zeit ungewöhnlichen Weg: Er bringt
ein Psychodrama auf die Bühne, in dem er
alle ihm zur Verfügung stehenden musikalischen Mittel zur intensiven Charakterisierung der Figuren und der dargestellten
Handlung einsetzt. Er bedient sich dabei
der ganzen Bandbreite des Orchesters vom
tiefsten Register bis hin zur Piccoloflöte
und erschafft so eine außergewöhnlich
farbenreiche Partitur.“
Premiere am 17. September, 19.30 Uhr,
im Großen Haus. Die nächsten Vorstellungen: 21. und 29. September; 2., 16.,
21. und 28. Oktober. – Mitwirkende u.a.:
Daniel Moon (Macbeth), Ill-Hoon Choung
(Banquo), Nina Gravok (Lady Macbeth).
OLDENBURGISCHES STAATSTHEATER Agrippina 11 foyer
Das Oldenburgische Staatstheater
präsentiert die Händel-Oper „Agrippina“
Text: Michael Pitz-Grewenig
Laurence Dale
KABALE AM KAISERHOF
A
ls der Ruhm des jungen Georg Friedrich Händel im fernen Italien des frühen Settecento jäh aufzublitzen begann, war es diese intrigenreiche Oper,
seine jugendlich ungestüme „Agrippina“,
die ihm Tür und Tor öffnete. Laurence Dale
inszeniert das musikalisch schillernde, das
Publikum in ein Wechselbad der Affekte
eintauchende „dramma per musica“ jetzt
am Oldenburgischen Staatstheater.
der christlichen Moral, und gewisse Namen zwischen ambitionierter Deutung und hisder antiken Chronik scandaleuse hatten da- torisierender Werksicht.
mals wie heute einen besonderen Klang.
Tom Schenks hat ein Bühnenbild mit Spiegeln entworfen, in dem sich die Eitelkeiten
Die Handlung: Die römische Kaiserin Agrippina zieht alle intriganten Register, um und Intrigen in die Unendlichkeit spiegeln
ihren Sohn aus erster Ehe, Nero, ein kraft- – ein kluger Griff, von dessen interessanten
Möglichkeiten in der Inszenierung oft Geloses Weichei, auf den Thron zu bringen.
brauch gemacht wird. Der Kostümbildner
Claudio, ihr Gemahl, ist ein SchürzenjäRobby Duiveman steckt die Protagonisten
ger. Nur Ottone ist gleichsam makellos
in Kostüme von edlem Barock-Prunk.
und verzichtet am Ende aus Liebe auf die
Mit der Uraufführung am 2. WeihnachtsMacht. Jeder bekommt am Ende, was intag 1709 in Venedig landete Händel einen
Die Inszenierung entspringt einer Koopetendiert war. Was für ein absurdes Happy
vollen Erfolg.
ration mit den Internationalen HändelEnd, bei dem am Ende diejeniHändel war in der Tat das gen die Macht bekommen, die sie Festspielen Göttingen 2015, dort war sie
Nicht weniger
als 27 Auffüh- gelungen, was man heute missbrauchen! Händel schuf da- ein durchschlagender Erfolg. Die Premiere
rungen schlos- „Blockbuster“ nennt.
mit eine bösartige Karikatur auf in Oldenburg mit dem Ensemble und Orsen sich noch
chester des Oldenburgischen Staatstheadie politischen Zustände im alwährend der venezianischen Karnevalsters unter der musikalischen Leitung von
ten Rom, die leider an Aktualität kaum etspielzeit 1710 an. Die vermutlich in Rom
Jörg Halubek, der bereits in den vergangewas verloren hat.
1708 komponierte, für Venedig bearbeitenen beiden Spielzeiten die Barock-Produkte Oper machte ihren Weg über die Opern- Auf dieses turbulente, aber auch nachtionen „Hercules“ und „Xerxes“ dirigiert
bühnen: 1713 Neapel, 1718 Hamburg, 1719 denklich machende Drama per musica
hat, dürfte ähnlich reizvoll werden.
Wien usw.
können sich die Opernfreunde in Oldenburg freuen. Der Regisseur Laurence Dale, Premiere am 15. Oktober, 19.30 Uhr, im
Händel war in der Tat das gelungen, was
Großen Haus. Weitere Vorstellungen: 22.
der selbst eine eindrucksvolle Sängerkarman heute „Blockbuster“ nennt. Die Ingre- riere hinter sich hat, wird diese Oper, die
und 29. Oktober; 6. und 9. November. Mitdienzien waren damals wie heute die gleiwirkende u.a.: Nina Bernsteiner (Agrippivon der Interaktion des macht- und liechen. Römische Geschichte war immer gut, besbesessenen Personals lebt, in einer Mi- na), Joao Fernandes/Julian Popken (Claudenn dort gab es keinen Mangel an Mördio), Leandro Marziotte (Ottone).
schung aus Ironie und entlarvender Chadern, Sadisten, Blutschändern, machthung- rakterzeichnung auf die Bühne bringen.
rigen Politikern und weiteren Antagonisten Seine Inszenierung ist ein souveräner Mix
foyer 12
THEATER IM NORDWESTEN Unterwerfung
DER AUTOR
ALS PROVOKATEUR
Oldenburg, Bremerhaven und Bremen
bringen Michel Houellebecqs Skandalbuch
„Unterwerfung“ heraus
Text: Sven Garbade
E
dgar Selge ging in Hamburg mit einem umjubelten Solo-Abend vorweg,
nun folgen gleich drei Theater der
Region Nordwest und bringen ebenfalls
„Unterwerfung“, den Skandal-Roman von
Michel Houellebecq, auf ihre Bühnen.
Die lakonisch ausgebreitete Vision einer
Islamisierung Europas lässt landesweit
niemanden kalt, und so ziehen jetzt auch
die Häuser in Oldenburg, Bremerhaven
und Bremen mit eigenen Inszenierungen
nach. Eine solche flächendeckende Versorgung mit einem Text ist in der hiesigen
Theaterlandschaft bemerkenswert.
Ulrich Mokrusch
Michel Houellebecq
Weder innere Widerstände noch alarmistischer Furor zerrütten dabei den
Anti-Helden, er gleitet auf eine provokant
bequemliche Weise in die neue, radikal
islamische Zeit hinüber. Die Frage bleibt:
Steht tatsächlich ein derart imperialistischer Islam zu befürchten – und würde er
den Humanismus Europas zum Verlöschen
bringen?
Die Frage mag in weiten Teilen spekulativ
und unrealistisch, streckenweise sogar demagogisch sein. Doch das Thema bewegt
die Gemüter wie kein Zweites und künstlerische Zuspitzungen sind gefragt. Dass
am Erscheinungstag von „Unterwerfung“
zudem der Anschlag auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ stattfand, verzahnte
literarische Fiktion und faktische Realität
auf eine zuvor unvorstellbare Weise.
Der Erfolg scheint sich aus mehreren Quellen zu speisen. Houellebecqs literarische
Technik, bestehende Aushöhlungserscheinungen der Gegenwart zuzuspitzen und
sie in melancholische Zukunftsvisionen
fortzuschreiben, gerät in diesem, seinem
sechsten Roman an die vielleicht größte so- „Unterwerfung“ bleibt dabei ein Text, der
ziale Sprengfalle. Er beschreibt aus der Per- mit der eigenen Plausibilität zu kämpfen
spektive eines Universitäts-Dozenten, wie hat. Für eine Dystopie erscheint er zu indifFrankreich
ferent, für einen Polit-Thriller
zunächst Relevanz und Aufregung sind zu unwahrscheinlich. Dennoch
in einen
in jedem Fall garantiert.
spiegelt (und verstärkt!) der
Bürgerkrieg
Roman die Befindlichkeit einer
zwischen Nationalisten und Islamisten
Gesellschaft, die im Begriff ist, sich an der
gerät und am Ende sogar von einem islami- Frage des Islams in einer geradezu psychoschen Präsidenten, unter starker Einfluss- pathologischen Gereiztheit aufzureiben.
nahme Saudi-Arabiens, regiert wird.
THEATER IM NORDWESTEN Unterwerfung
Genau richtig also für das manchmal so
schläfrige Theater? Relevanz und Aufregung sind in jedem Fall garantiert. Zugleich
markiert Houellebecqs Erfolg am Deutschen
Schauspielhaus (in der Inszenierung von
Karin Beier) eine Neubesinnung auf den
Autoren als zentrale Instanz des Theaters.
Es scheint, dass sich im Gegenwartstheater die postdramatischen Experimente
ein Stück weit totgelaufen haben und
eine Rückbesinnung auf den Autoren und
dessen polarisierende Kraft stattfindet. In
der Mode, Bestseller aus der Buchbranche
für die Bühne zu adaptieren, schwingt
möglicherweise die Sehnsucht nach einer
Restauration des Autors als maßgebender
Instanz des Theaters mit.
In der Vielfalt von Handschriften junger
Regisseure, in deren buntem Einerlei,
möchte man ihn wieder an Bord haben: den identifizierbaren Verfasser,
den Denker und Urheber, den haftbaren
Provokateur oder das sich selbst bespiegelnde Genie. Seien es die hochdramatischen Anwaltsakten eines Ferdinand von
Schirach, das Durchmessen von Bildungshorizonten bei Daniel Kehlmann oder die
autobiografischen Selbsterkundungen von
Karl Ove Knausgård: Die unvergleichliche
Handschrift eines Einzelnen zieht wieder.
Den Textwolken von kombinatorisch agierenden Regie-Kollektiven weht damit ein
leicht restaurativer Wind entgegen.
Wobei in den kommenden „Unterwerfung“-Inszenierungen selbstverständlich
auch szenische Neuerungen anstehen.
In Oldenburg kommt das Stück unter der
Regie von Peter Hailer als Solo für einen
13 foyer
Schauspieler (mit Jens Ochlast) auf die
Bühne. In Bremen wird die junge Regisseurin Leonie Böhm den Roman zu einem
Theaterabend für ein dreiköpfiges Ensemble sowie einen Musiker einrichten.
Und auch in Bremerhaven verspricht die
Inszenierung von Mark Zurmuhle eine
neue Fassung mit insgesamt vier Spielern
– deutliche Variationen also zum Hamburger Monolog. Lust auf einen Vergleich
sämtlicher Fassungen wecken sie alle.
Rufus Beck
Premieren „Unterwerfung“ nach Michel
Houellebecq:
30. September, Kleines Haus, Oldenburgisches Staatstheater
12. November, Großes Haus, Stadttheater Bremerhaven
9. Dezember, Kleines Haus, Theater
Bremen
foyer 14
OLDENBURGISCHES STAATSTHEATER Imago Suite/4 Seasons
Antoine Jully zeigt den Doppelabend
„Imago Suite/4 Seasons”
Text: Sabine Komm
Probenfotos: Imago Suite/4 Seasons
MAGIER DES TANZES
A
lwin Nikolais (1910-1993) gilt als
Theatermagier. Als einer der ersten
hat der Amerikaner Bewegungen
und technische Tricks kombiniert. Jetzt
zeigt das Oldenburgische Staatstheater
die historische Rekonstruktion des abstrakten Ballettklassikers „Imago Suite“.
und heute Co-Direktor der Nikolais/Louis
Foundation for Dance Inc. in New York ist.
Mit „4 Seasons“, dem zweiten Teil des Doppelabends, erfüllt sich der 38-jährige Jully
einen Traum: „Ich wollte schon immer mit
Tänzern und dem Chor zusammenarbeiten.“ Abgesehen von einigen Handglocken
Die Tänzer von heute tragen die Original- verzichtet die halbstündige Uraufführung
Kostüme von damals, darunter Ganzkörauf Musikinstrumente. Stattdessen singt
pertrikots und hohe Hüte. Durch die rasch der erweiterte Chor a cappella Chansons
wechselnden Outfits erinnert die 35-minü- von Paul Hindemith, geistliche Gesänge
tige Inszenierung an Gemälde und Zirkus. von Max Reger, Kompositionen von Peteris
„Nikolais wollte den Körper von hierarchi- Vasks und „Cloudburst“ (Wolkenbruch)
schen Ordnungen befreit wissen. Dafür
von Eric Whitacre, der auch an der Filmreiließ er seine Ballerinen schon mal in Zelten he „Fluch der Karibik“ mitwirkte.
oder Säcken über die Bühne toben“, sagt
Oldenburgs Ballettchef Burkhard Nemitz. Jully geht es dabei nicht konkret um die
Jahreszeiten, sondern um menschliche
Gefühle und den Lebenskreislauf von der
Alles soll so sein wie damals, vor über
Geburt bis zum Tod. Seine Tänzer tragen
50 Jahren, als Nikolais‘ Inszenierung die
hautfarbige Kostüme, alles ist sehr purisTanzwelt aufwirbelte. Die Schatten der
tisch: „Wir wollen, dass sich die Zuschauer
Figuren und Requisiten werden auch jetzt
wieder vielfach vergrößert auf farbige Kulis- auf die Körper konzentrieren.“ Das Bühsen geworfen. Vor- und Rückwärtsbewegun- nenbild besteht aus 180 Quadratmetern
gen im Takt elektronischer Musik bewirkten abstrakt bekritzeltem Papier, das zerknüllt
und dann von hinten angestrahlt wurde,
Vergrößerungseffekte. „Nicolais ist auch
auch das ein Sinnbild für Emotionen.
heute noch modern, extrem modern“, sagt
Oldenburgs Chefchoreograf Antoine Jully.
Premier am 1. Oktober, 19.30 Uhr, im
Großen Haus. Weitere Vorstellungen: 9.,
Für die Einstudierung wurde ein promi20. und 30. Oktober; 15. November; 10.
nenter Gast ins Haus geholt. Alberto Del
Dezember.
Saz, der noch bei Nikolais getanzt hat
THEATER SZENE Neues von den Bühnen der Region 15 foyer
SZENE
Neues von den Bühnen der Region
Text: Peter Schulz
Valda Wilson mit dem Publikumspreis der Volksbühne Oldenburg
TREFFPUNKT LUZERN
Nahezu wie eine Dependance des Bremer
Theaters mutet das Theater im schweizerischen Luzern an, wo Benedikt von Peter
mit Beginn dieser Spielzeit die Intendanz
übernommen hat. Denn der Regisseur und
frühere Operndirektor am Goetheplatz
setzt an neuer Wirkungsstätte auf Mitarbeiter, die er in Bremer Tagen offenbar
schätzen gelernt hat. Von Peter „heuerte“
nicht nur Clemens Heil als Musikdirektor
an, sondern holt auch Regisseure wie Alice
Zandwijk, Felix Rothenhäusler, Nina Mattenklotz und Alexander Giesche oder die
Dirigenten Olof Boman und Stefan Klingele ins Haus – allesamt bestens bekannt
aus Bremer Produktionen. Marco Štorman
wurde als Hausregisseur verpflichtet, Dramaturgin Regula Schröter amtiert als
Künstlerische Leiterin Schauspiel. Im
Spielzeitheft bekennt der neue Intendant
übrigens, den Ruf aus Luzern beinahe verpasst zu haben. Der Brief mit der Einladung
zu einem Vorstellungsgespräch habe nämlich zwei Monate lang auf einem falschen
Schreibtisch im Bremer Theater gelegen.
schen Komponisten David Fennessy in der
Münchener Muffathalle. Die Koproduktion der Münchener Biennale mit dem Münchener Kammerorchester und dem Theater Osnabrück wurde von Marco Štorman
inszeniert, dessen „Parsifal“ gerade in Bremen zu sehen ist. Zum Ende der Spielzeit
2016/17 ist „Sweat of the Sun“ in Osnabrück
zu erleben.
Der mit 5000 Euro dotierte Kurt-HübnerPreis der Bremer Theaterfreunde ist zum
ersten Mal in seiner 21-jährigen Geschichte zu gleichen Teilen an zwei Preisträger
vergeben worden. Nadine Geyersbach und
Alexander Swoboda stehen laut Jury „exemplarisch für die bemerkenswerte Gesamtleistung eines Ensembles starker Schauspielerpersönlichkeiten am Theater Bremen.“
.......................................... ..........................................
60 Fachjournalisten des Magazins „Die
Deutsche Bühne“, das vom Deutschen Bühnenverein herausgegeben wird, haben das
Stadttheater Bremerhaven zu „einem der
besten Theater abseits der großen Zentren“
der Saison 2015/2016 gewählt. Die Bestnote erhielt das Theater Freiburg. Bremerhaven teilt sich Platz zwei mit den Häusern
in Halle, Konstanz, Graz, Heidelberg, Trier
und Gießen.
..........................................
Opernsängerin Valda Wilson ist mit dem
.......................................... Publikumspreis der Volksbühne Oldenburg
geehrt worden (Foto). Die Auszeichnung
für besonders erfolgreiche Bühnenauftrit„So sieht neues Musiktheater heute aus. So
sollte es aussehen: kurzweilig, zwanglos, lei- te wird alle zwei Jahre verliehen, abwechselnd in den Sparten Musik/Ballett und
denschaftlich“, jubelte die Kritikerin des
Schauspiel.
Bayerischen Rundfunks nach der Uraufführung von „Sweat of the Sun“ des iri-
Zu einem gefragten „Event“ hat sich offensichtlich der Opernball im Oldenburgischen Staatstheater entwickelt. Der
Vorverkauf für die nächste, erneut von Generalintendant Christian Firmbach moderierte Veranstaltung am 14. Januar 2017 mit
dem Oldenburgischen Staatsorchester sowie Künstlerinnen und Künstlern der verschiedenen Sparten hat bereits begonnen.
..........................................
Die Kinderclub-Produktion „Alle sagen
Mama anders“ des Oldenburgischen Staatstheaters ist zum 7. Deutschen Kindertheaterfest eingeladen worden, das im Oktober
in Leipzig stattfindet. Das von der Theaterpädagogin Hanna Puka entwickelte Stück
gehört zu den sechs Inszenierungen, die aus
ca. 40 Bewerbungen ausgewählt wurden.
foyer 16
STADTTHEATER BREMERHAVEN Coppélia
SCHWARZE
PUPPE
Aus der Produktion «Squeeze» von Sergei Vanaev
Bremerhavens Ballettchef Sergei Vanaev
entwickelt Choreographie zu „Coppélia“
von Leo Delibes
Text: Karin Hiller
E
s hat schon Tradition, dass sich Bremerhavens Ballettchef Sergei Vanaev
in jeder Spielzeit ein klassisches Ballett vornimmt und es in seiner unverwechselbaren choreographischen Sprache zeitgenössisch arrangiert – immer mit aufrichtigem Respekt vor dem Original.
In Léo Delibes’ „Coppélia“ fand Vanaev
die Verquickung von Mystik und Komödie,
die ihn zu neuen Ideen in Bewegungssprache und szenischer Umsetzung inspirierte:
„Ich möchte mehr die komödiantische Seite meiner Choreographien pflegen. Die kuriosen Situationen in ‚Coppélia’ sind für
mich eine phantastische Vorlage, denn die
choreographische Sprache entwickelt sich
nicht nur durch die Musik.“
ne Ehrgeiz. „Es ist wie eine Sucht für ihn“,
so Vanaev, „die er nur befriedigen kann,
indem er am Ball bleibt.“
Zuerst noch Sympathieträger, entwickelt
sich Coppélius in der Umgebung seines
Labors, das Darko Petrovic magisch mit
Monitoren und Zahnrädern ausstattet,
zum bösartigen Exzentriker, der von seinem Trieb beherrscht wird. Die Vorstellung, ein künstliches Geschöpf zu erschaffen, gehörte auch im 19. Jahrhundert zu
den großen Träumen der Menschheit.
Heutzutage sind Roboter und künstliche
Automaten, die menschliche Funktionen
übernehmen, ein unverzichtbarer Teil des
Alltags geworden.
Der in seiner Werkstatt mit schwarzer Magie experimentierende Dr. Coppélius hat
die Puppe Coppélia erschaffen, die so echt
und menschlich wirkt, dass sich der junge
Franz in sie verliebt. Doch bevor Coppélius die Seele des armen Jünglings ergaunern
kann, um damit die Puppe zum Leben zu
erwecken, nimmt Franz’ eifersüchtige Verlobte Swanilda heimlich den Platz der Puppe ein und deckt die Täuschung auf.
Franz lässt sich auf Coppélius und seine
Magie ein, weil er sich nach etwas Mystischem sehnt, das anders ist als sein Alltag. Er projiziert seine Hoffnungen auf die
Puppe. „Es dreht sich auch viel um Liebe,
Sex und unerfüllte Sehnsüchte in diesem
Stück“, betont Vanaev. In Delibes’ Musik
nimmt er nur minimale Schnitte und Kürzungen vor, seiner Inszenierung verpasst
er einen „französischen Touch“ und lässt
auch parodistische Elemente einfließen.
Coppélius ist ein Künstler und Erfinder,
hat den inneren Drang, etwas zu erschaffen. Der Menschheit will er damit keinen
Gefallen tun, sondern ihn treibt der eige-
Premiere am 15. Oktober, 19.30 Uhr, im
Großen Haus. Weitere Vorstellungen: 2.
und 11. November. Musikalische Leitung:
Tonio Shiga.
STADTTHEATER BREMERHAVEN Der f liegende Holländer 17 foyer
LIEBE, FLUCH
UND TOD
Joachim Goltz singt die Titelpartie
Matthias Oldag inszeniert Wagner-Oper
„Der fliegende Holländer“ am Stadttheater
Bremerhaven
Text: Karin Hiller
D
as Leben auf dem Meer war immer mit geheimnisvollen Mythen
behaftet. Nicht zu zähmende Naturgewalten und Gruselgeschichten von
Geisterschiffen verbreiteten Aberglauben und Ängste unter den Seeleuten. Das
Stadttheater Bremerhaven, die Spielstätte am Meer, bringt jetzt die Wagner-Oper
„Der fliegende Holländer“ heraus.
Die Sage des Fliegenden Holländers, der
verflucht ist, auf dem Meer herumzuirren,
bis ihn eine treu liebende Frau erlöst, begegnet Richard Wagner erstmals bei der
Lektüre von Heines „Memoiren des Herrn
Schnabelewopski“. Wenig später, im Jahre 1839, gerät Wagner auf der Flucht vor
seinen Gläubigern von Riga nach Paris an
Bord eines Segelschiffs in einen heftigen
Sturm. Die beängstigende Erfahrung mit
der rauen, tosenden See und die schaurigen Erzählungen der Matrosen hinterlassen einen bleibenden Eindruck und
sind ihm Inspiration für eine neue Oper.
Zwei konträre Welten begegnen uns in
Wagners „Der Fliegende Holländer“. Auf
der einen Seite die uns bekannte Welt an
Land, wohlgeordnet, in Regeln und Konventionen gefangen, von der Macht des
Geldes bestimmt. Und dann die Welt des
Ozeans, ein Ort, auf dem sich unser Leben
nicht abspielt. Dort herrscht in endloser
Weite die Freiheit des Chaos.
Für Matthias Oldag, der Wagners romantische Oper in Bremerhaven inszeniert,
sind es genau diese antagonistischen Gegensätze von Chaos und Ordnung, aus denen die Oper ihr Spannungspotential bezieht. Senta, sehnsüchtig auf den Holländer
hoffend, um die unerträgliche Enge ihres
Lebens und die unmenschlichen Verhältnisse ihrer von Geld beherrschten Welt hinter sich zu lassen, fühlt sich berufen, den
Holländer von seinem Fluch zu erlösen.
„Senta ist eine Grenzfigur“, so Oldag, „unendlich einsam, mit einer psychischen
Disposition. Sie hat sich in eine Abseitsposition manövriert, man kommt nicht mehr
an sie heran.“ Sie opfert sich für eine mythische Figur, springt in den Tod, um den
Holländer zu retten. „Sentas Sprung von
der Klippe ist ein Selbstmordfanal, ein
Terrorakt gegen sich selbst.“
Senta und der Holländer teilen ein gemeinsames Schicksal, sind übermächtigen Strukturen ausgeliefert, denen sie
nicht entkommen können. Ihre Liebe ist
ein Ausweg aus den Lebensumständen,
unter denen sie leiden. Schon bei ihrer ersten Begegnung erkennen sie ihre Seelenverwandtschaft.
Was verbirgt sich hinter der Katastrophe,
nicht sterben zu können? Oldag: „Der Holländer sieht das Elend der Menschen al-
le sieben Jahre wieder, sieht alles, was sie
tun und dass sie nichts dazulernen – ein
deprimierendes Schicksal.“
Die Oper markiert den Beginn von Wagners künstlerischer Entwicklung in Richtung durchkomponiertem Musikdrama.
Dem Orchester fällt erstmals eine entscheidende, Stimmung erzeugende Rolle
zu. Charakteristisch die aufwühlende musikalische Darstellung der Naturgewalten.
Eine offene Bühnenlösung (Bühne: Anna
Kirschstein) legt in Oldags Inszenierung
den Fokus stark auf die Figuren. Sie bewegen sich in einer kalten, geschäftlichen
Welt, einer zeitlosen Moderne. Nur die aus
der Zeit gefallene Figur des Holländers hat
ein barockes Äußeres (Kostüme: Ulrike
Melnik).
Und der Schluss? Gibt es einen Erlösungsmoment? Oldag sieht kein befreiendes Ende: „Der Holländer nimmt Sentas Opfer
nicht an, er fährt zurück auf den Ozean
und wird in sieben Jahren wiederkommen.“
Premiere am 29. Oktober, 19.30 Uhr, im
Großen Haus. Die nächste Vorstellung: 5.
November. – Musikalische Leitung: Marc
Niemann. Mitwirkende u.a.: Joachim
Goltz (Holländer), Agniezka Hauzer (Senta), Leo Yeun-Ku Chu (Daland).
foyer 18
MUSIK Bremer GMD
Bremer Philharmoniker, Foto: Henning Köpke
Neuer Bremer Generalmusikdirektor kommt
frühestens zur Spielzeit 2018/19
Text: Peter Schulz
CHEF AM PULT GESUCHT
D
as Pult der Bremer Philharmoniker
dürfte nach dem Abschied von Markus Poschner im kommenden Sommer vorerst unbesetzt bleiben. Wie aus
der Findungskommission zu hören ist,
wird der neue Generalmusikdirektor der
Hansestadt sein Amt frühestens 2018 antreten.
einmal ihre vertraglichen Verpflichtungen
erfüllen, bis sie frei sind“, weiß Carmen
Emigholz und kommt zu dem Schluss: „Es
wird höchstwahrscheinlich eine Interimsspielzeit geben.“
nen keine guten musikalischen Leiter haben werden.“
Eine Auffassung, die Carmen Emigholz
teilt. Programmatisch sei das Orchester
darauf vorbereitet und mit Gastdirigenten
Eine Perspektive, die den Beteiligten keiarbeite es ohnehin regelmäßig zusammen.
ne „Bauchschmerzen“ bereitet. „Nach dem „Wir hatten uns zwar gewünscht, dass die
Abschied von Lawrence Renes 2006 haben Suche schneller beendet werden kann,
wir die Saison 2007/08 ohne GMD überbrü- aber noch wichtiger ist, dass eine gute
Sieben Kandidatinnen und Kandidaten
cken müssen“, erinnert sich Intendant Köt- Wahl getroffen wird.“
hatten sich in den vergangenen Monaten
auf den Weg nach Bremen gemacht, um ein ter-Lixfeld. „Und das war musikalisch eine
der erfolgreichsten in der Geschichte des
Probedirigat bei den Philharmonikern zu
Auch Christian Kötter-Lixfeld hebt dieOrchesters.“
absolvieren, die anschließend ebenso ein
sen Aspekt hervor. „Die Chemie zwischen
GMD und Orchester muss einfach stimMeinungsbild entwickelten wie die FinAuch am Bremer Theater sieht man dieser men. Deshalb in der Saison 2017/18 lieber
dungskommission unter der Leitung von
Möglichkeit gelassen entgegen. „Wir geKulturstaatsrätin Carmen Emigholz. „Im
alle zwölf als üblicherweise sieben Philhen 2017/18 von einer Übergangsspielzeit
Rennen“ blieben zwei Dirigenten, mit deharmonische Konzerte mit Gastdirigenten
aus“, bestätigte Michael Börgerding, Gene- bestreiten als eine überhastete Entscheinen aktuell verhandelt wird. „Das sind
ralintendant des Theater Bremen, auf eine dung treffen. Es wäre aber sicher gut, wenn
sehr komplexe Gespräche, bei denen viel
foyer-Anfrage. „Ohnehin planen wir dieberücksichtigt werden muss“, erläutert
wir noch 2016 zu einem Ergebnis kämen.“
se Saison schon länger und das auch ohne
Christian Kötter-Lixfeld, Intendant der
GMD.“
Dafür zuständig ist die FindungskommisBremer Philharmoniker.
sion, der neben den genannten Persönlichkeiten auch zwei Orchestermusiker und
Schließlich gelte es, nicht nur die künstle- Beim Blick auf das Opernprogramm erIngo Gerlach, Chefdramaturg Musik am
rischen (und finanziellen!) Rahmenbedin- wartet Börgerding deshalb keine ProbleTheater Bremen, angehören. Dass auch der
gungen festzulegen, sondern auch die Inte- me: „Mit Olof Bomann und Clemens Heil
ressen der Bremer Philharmoniker und des haben wir schon drei feste Verabredungen allseits geschätzte Markus Poschner als
für diese Spielzeit. Ich mache mir, um ehr- „Verursacher“ der aufwändigen GMD-SuBremer Theaters zu berücksichtigen und
lich zu sein, eigentlich keine Sorgen, dass
zudem die Terminkalender miteinander
che nach seiner Meinung gefragt wird, darf
wir für die sechs oder sieben Produktioabzustimmen. „Gute Kräfte müssen erst
als sicher gelten.
foyer 20
PREMIEREN-RUNDSCHAU
Theater Bremen: „Parsifal“
Foto: Jörg Landsberg
Termine: 18. September; 3. und 16. Oktober;
20. November; 11. Dezember
Oldenburgisches Staatstheater: „Der Golem“
Foto: Stephan Walzl
Termine: 22., 27. und 29. September; 1. und 9. Oktober
Theater Bremen: „Seymour“
Foto: Jörg Landsberg
PREMIEREN-RUNDSCHAU
21 foyer
PREMIEREN-RUNDSCHAU
Theater Osnabrück: „Die Zauberflöte“
Fotos: Uwe Lewandowski
Termine: 23. und 28. September; 6., 9., 23. und 28. Oktober;
5. und 12. November; 8., 18., 20., 23. und 26. Dezember
Oldenburgisches Staatstheater: „Titanic“
Foto: Stephan Walzl
Termine: 15. und 25. September;
2., 15., 26. und 29. Oktober; 29. November
foyer 22
MUSIK Glocke Bremen
Bremer Konzerthaus erwartet Weltstar
Cecilia Bartoli und stabile Besucherzahlen
Text: Peter Schulz
Cecilia Bartoli, Foto: Uli Weber / Decca Classics
GLOCKEN-KLÄNGE
M
ontag, 21. November: Sie betritt
die Bühne. Sie, die unvergleichliche Cecilia Bartoli. Zum nunmehr
zehnten Mal gastiert die römische Mezzosopranistin in der Bremer Glocke, diesmal mit ihrem neuen Programm „Händel
Heroines“ und begleitet von „Les Musiciens du Prince“, dem neugegründeten Barockensemble der Opéra de Monte Carlo,
dessen künstlerische Leiterin sie ist.
Das Konzert der weltweit gefeierten Sängerin in der Reihe „Glocke vokal“ ragt ganz
ohne Zweifel aus dem Saisonprogramm
des Konzerthauses heraus, ohne die Bedeutung aller anderen Künstlerinnen
und Künstler schmälern zu wollen. „Jeder Auftritt von Cecilia Bartoli ist ein unvergessliches Erlebnis“, urteilt Glocke-Geschäftsführer Jörg Ehntholt, der auch dank
stabiler Eintrittspreise wieder mit einem
ausverkauften Haus rechnen kann.
Ehntholt geht allerdings davon aus, dass
die Elbphilharmonie („Die will man doch
sehen und erleben!“) zunächst eine besondere Anziehungskraft auf das Publikum ausüben wird. Mit Nachteilen für
sein Haus sei aber nicht zu rechnen: „Die
Künstleragenturen kennen die Landkarte ganz genau. Hamburg ist eben doch ein
gutes Stück weit von der Region Nordwest
entfernt. Ein Rückgang bei den Buchungen
ist deshalb nicht zu erwarten.“
Die Auslastung im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 wies 354 Veranstaltungen
und 200.649 Besucher auf. Die Zahlen liegen zwar etwas unter denen des Vorjahres
(365/216.912), die Auslastung sei allerdings
gleichgeblieben und betrage nach wie vor
durchschnittlich 80 Prozent.
Zum weitgespannten Reigen der kommenden Eigenveranstaltungen (Ehntholt:
„Trotz unserer eingeschränkten finanziEr sieht sich durch den erneuten Besuch der ellen Möglichkeiten“) gehören neben der
Primadonna in seiner Auffassung bestätigt, Reihe „Glocke Spezial“ u.a. mit dem Piadass die Glocke ihre herausragende Position nisten Chilly Gonzales (15. Dezember) und
im Wettbewerb mit anderen Sälen im Umder Fado-„Königin“ Mariza (9. April) wiekreis behaupten wird. Denn Hamburg sei
der die „Glocke Jazznights“. Sie bieten u.a.
zwar mit der Laeiszhalle und der neuen Elb- Konzerte mit Al Jarreau und der NDR-Big
philharmonie sehr attraktiv, aber: „Bis auf
Band (10. November) sowie dem Branford
wenige Ausnahmen sind die Größen der Klas- Marsalis Quartet und dem Jazz-Vokalisten
sikszene auch bereits bei uns aufgetreten.“ Kurt Elling (29. März).
MUSIK 27. Musikfest Bremen
27. Musikfest Bremen klang in die
gesamte Region Nordwest hinaus
Text: Peter Schulz
Foto: Musikfest Bremen/fotoetage
STRAHLENDE
WIRKUNG
„Eugen Onegin“, Foto: Heiko Sandelmann
W
ar es „Tancredi“, Rossinis erste Opera seria, konzertant aufgeführt von Ottavio Dantone und
seinem Ensemble Accademia Bizantina?
Oder der Klavierabend mit dem gefeierten russischen Pianisten Daniil Trifonov?
Oder sorgte Monteverdis „L’Orfeo“ mit
Rolando Villazón und Magdalena Kožená
für den Höhepunkt? Egal – das Musikfest
Bremen setzte auch bei seiner 27. Auflage
wieder zahlreiche Glanzlichter.
Ganz so, wie es Intendant Thomas Albert
angekündigt hatte. „Das Programm weist
viele Besonderheiten auf. Allen gemeinsam
ist jedoch die hervorragende künstlerische
Qualität. Dieses Musikfest wird noch lange
nachklingen“, versprach er bei der traditionellen Eröffnungsveranstaltung im Festsaal des Bremer Rathauses, die wieder am
Beginn der „Großen Nachtmusik“ stand.
Der beliebte Konzertreigen konnte in diesem Jahr erneut erweitert werden, stand
doch mit dem gerade fertiggestellten Innenhof des Gebäudes der Bremer Landesbank am Domshof der nunmehr neunte Veranstaltungsort zur Verfügung. Das
glänzend aufgelegte „Signum Saxophone
Quartet“ setzte ihn u.a. mit einer Bearbeitung von Griegs „Aus Holbergs Zeit“ exzellent ins Szene.
23 foyer
Das weckte bereits die Vorfreude auf das
nächste Musikfest, wobei die Illuminierung des Marktplatzes dann hoffentlich
wieder ähnlich stimmungsvoll ausfällt
wie in den Vorjahren. Denn das gewohnte
Hochgefühl angesichts der geschickt ausgeleuchteten Gebäude wurde diesmal weniger durch das temporäre Gerüst an der
Rathausfassade, sondern vielmehr durch
eine martialisch anmutende Schweinwerfer-Batterie getrübt, deren wuchtiges Licht
das festliche Ambiente nachhaltig störte.
Ungleich harmonischer war es da auf dem
Empfang zur Eröffnung (siehe auch die
nachfolgenden Seiten) zugegangen, bei
dem Bürgermeister Carsten Sieling vor geladenen Gästen die über die Grenzen Bremens hinausstrahlende Wirkung des
Festivals hervorhob. Nikolaus Behr, Vorstandsmitglied des Hauptsponsors EWE
AG, pflichtete dem Hausherren in seiner
Rede bei („Das Musikfest hat sich in viele
Richtungen geöffnet, wir können stolz sein
auf dieses Glanzlicht für Bremen und die
Region Nordwest“) und versprach mit Blick
auf Thomas Albert: „Wir werden auch weiterhin Noten zu Ihrer Partitur beisteuern“
– sprich: zu den unentbehrlichen finanziellen Förderern des Festivals gehören.
Charakter?
Stark.
Der neue Audi Q2 ist ein urbaner
Charaktertyp mit Ecken und
Kanten. Neben seinem selbstbewussten Auftritt überzeugen
auch die inneren Werte – mit
Features wie den optionalen
Assistenzsystemen, die man
bis jetzt nur aus der Oberklasse
kennt. Erleben Sie ihn selbst.
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sowie Effizienzklassen bei Spannbreiten in Abhängigkeit vom
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Alle Angaben basieren auf den Merkmalen
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foyer 24
MENSCHEN IM FOYER 27. Musikfest Bremen
MENSCHEN IM FOYER
Dr. Christoph Grunenberg, Kunsthalle Bremen
Senatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt,
Bernd Neumann, Kulturstaatsminister a.D.
Prof. Bernd Altenstein, Prof. Thomas Albert,
Bürgermeister Dr. Carsten Sieling, Ronaldo Villazón
MENSCHEN IM FOYER 27. Musikfest Bremen
25 foyer
Luise Scherf, Dr. Henning Scherf,
Bürgermeister a.D.
Jörg Ehntholt, GF der Glocke Veranstaltungs GmbH
Christa Fuchs (OHB)
Marco R. Fuchs (OHB)
Hildegard Christiansen
Fon 0421 - 25 57 35
Oberneulander Heerstraße 26 - 28
28355 Bremen
Mo. - Fr. 10.00 - 18.30 Uhr
Sa. 10.00 - 13.30 Uhr
www.christiansen-women.de
Fotos: fotoetage/Nikolai Wolff
foyer 26
MUSIK Ensemble „Weser-Renaissance“
KLINGENDE REFORMATION
Ensemble „Weser-Renaissance“
Weser-Renaissance gestaltet Konzert-Zyklus über Martin Luther und die Anfänge
der protestantischen Kirchenmusik
Text: Ute Schalz-Laurenze
M
anfred Cordes und sein Ensemble „Weser-Renaissance“ gestalten
jedes Jahr vier Konzerte als Zyklus zu einem Thema. Da bleibt es nicht
aus, dass unbekannte und seltene Musik zu hören ist, die aber immer ein großes Publikum anzieht, weil man sich auf
die Spitzenqualität der Wiedergaben verlassen kann.
den.“ Die qualitative Spitze dieses Denkens ist 200 Jahre später die Musik von Johann Sebastian Bach.
Im Mittelpunkt des Weser-RenaissanceZyklus in Bremen stehen die Choräle von
Martin Luther, der wie kein anderer Theologe die Ausübung der Musik als Glauben
verstand. So erklingen im ersten Konzert
am 10. November (Unser Lieben FrauNun lockt ein besonderes Jubiläum: 500
en Kirche) von Luther erfundene MelodiJahre Reformation und ihre Folgen für die en, die Johann Walther in mehrstimmiMusik, darin insbesondere die Rolle Marge Musik gesetzt hat. Georg Rhau war ein
tin Luthers, der der Musik einen außerorVertrauter Luthers, der „die neuen protesdentlichen Stellenwert zuwies. Pauken und tantischen Lieder und ausgewählte alte kaTrompeten mochte er nicht, auch keine Or- tholische“ (Cordes) in seine Lichtmess-Vesgel und Streichinstrumente, sein Instruper hineingenommen hat (9. Februar, St.
ment war die Laute. Für sie schrieb er, der Petri-Dom).
selbst sehr gut sang, neue Lieder.
„Dann gibt es jede Menge protestantische
Auch für Kinder: „Kinder müssen singen
Flugblätter“, so Cordes, „zum Beispiel: So
und die Musica mit der ganzen Mathema- treiben wir den Papst hinaus… Das waren
tica lernen“ (den
richtige Kampflieder“ (9.
Hinweis könnten 500 Jahre Reformation und
März, St. Petri-Dom). Das
unsere Bildungsletzte Konzert (27. April,
ihre Folgen für die Musik ... St. Petri-Dom) bietet dann
politiker ja gut vertragen). Und seine
die umgedichteten lateideutschen Gemeindelieder wurden einer
nischen Hymnen als vier- bis sechsstimder schärfsten Waffen der Reformation.
mige Motetten in deutscher Sprache. So
Darüber hinaus war er der Überzeugung,
begegnen wir natürlich nicht einem Komzur Exegese und Weitergabe des Evangeponisten Martin Luther, sondern einem leiliums tauge besonders die Musik: „So wie
denschaftlichen Denker, dessen Anschaudas Evangelium gepredigt wird, so kann es ungen die gesamte Musikgeschichte in eine
auch durch die Musik weitergegeben wer- andere Richtung lenkten.
MUSIK Sendesaal Bremen
27 foyer
Opernrätsel
(mpg) Unser heutiger Komponist ist nur
noch wenigen Liebhabern der Oper bekannt. Auch in der Opernwelt sichert zumeist der Erfolg den Platz in der Musikgeschichte und diese hat es nicht gut gemeint
mit dem gesuchten Künstler. „To be, or not
to be!“ heisst ihr Verdikt unmissverständlich. Neben Rossini, Verdi, Puccini und Co.
war im 19. Jahrhundert kein Platz mehr für
einen weiteren italienischen Opernkomponisten.
Christian Tetzlaff
Sendesaal Bremen bringt Musiker zum
Schwärmen – Programm bis Januar vorgelegt
HEIM-SPIELE
T
ennis-Crack Boris Becker nannte
den Center Court von Wimbledon
einst „mein Wohnzimmer“, PopLiterat Benjamin von Stuckrad-Barre
empfindet ähnlich, wenn er an Bahnhöfe
denkt. Geiger Christian Tetzlaff hingegen
wähnt sich in seiner „persönlichen Kirche“, wenn er im Sendesaal Bremen steht.
Inspiration aus der Stille, die er ermöglicht, in einer lauten Zeit voller Misstöne“,
schreibt der Vorsitzende des Sendesaal-Vereins in der aktuellen Programmübersicht.
Auch der norwegische Tenor(-saxofonist
und -sänger) Håkon Kornstad kehrt gern
in den Konzertsaal zurück (13. November), den er bei seinem Auftritt bei der
Das Doppelkonzert des international ge„jazzahead!-clubnight“ schätzen gelernt
fragten Virtuosen, der am 24./25. Oktober hatte. „Als wir damals von der Bühne
sämtliche Bach-Werke für Violine solo
gingen, guckte sich die ganze Band an und
einspielt, gehört zweifellos zu den Höhesagte: WOW! Was für ein Saal! Der nahm
unsere Musik, schüttelte sie und warf sie
punkten der nunmehr achten Saison des
Konzertsaals, die allein bis zum Januar
auf eine akustisch phantastische Weise
über 50 Veranstaltungen aufweist und be- wieder aus. Er passt wie ein Handschuh
reits begonnen hat. Tetzlaff, laut Hambur- zu unserem Mix von Jazz und klassischen
ger Abendblatt „Ein Gegenmodell zu David Liedern.“
Garrett“, nahm im Sendesaal bereits fünf
Kammermusik-CDs auf und hat dabei „die Zum erneuten Heim-Spiel im Sendesaal
Andacht, Stille und Wärme des Klanges ge- kommt auch das Amaryllis-Quartett mit
funden, die diese Arbeit zur Freude macht seiner neuen Bratscherin Tomoko Akasaka,
– ergänzt durch ein wunderbares Team mit die Lena Eckels ersetzt hat. Beim Konzert
Betreuung in wirklich allen Belangen.“
am 22. November mit der sinnigen Bezeichnung „Aufbruch“ stehen die Streichquartette op. 18/6 und op. 130 von Ludwig
Ein Lob, das Peter Schulze zweifellos als
van Beethoven sowie das Streichquartett
Auszeichnung für alle Mitwirkenden wertet. „Ich habe den Eindruck, dass der Saal
Nr. 3 von Béla Bartók auf dem Programm.
immer mehr gebraucht wird: als Ort der
Dabei hatte unser gesuchter Komponist
alles richtiggemacht und für seine zweite Oper seinen Freund Arrigo Boito gewonnen, den Librettisten der Stunde. Doch
die Zeit war um 1865 in Italien wohl noch
nicht reif für einen derart anspruchsvollen
Stoff nach einem sehr bekannten Drama
von William Shakespeare. Die Uraufführung 1865 in Genua war wie die folgende
wichtige Inszenierung an der Mailänder
Scala sechs Jahre später kein Erfolg.
Unser Komponist widmete sich fortan erfolgreich dem Dirigieren. Er war fast zwei
Jahrzehnte lang Chef der Mailänder Scala und brachte dort unter anderem Verdis
„Otello“ zur Uraufführung. Sie wissen bestimmt, wie dieser Komponist und seine
zweite Oper heißen.
Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum
15. Oktober 2016 an foyer, Roland Verlag
GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die
Teilnahme ist auch online möglich: www.
rolandverlag.de (Publikationen/Foyer)
Zu gewinnen sind je 5 x 2 Karten für das
Theater Bremen, das Stadttheater Bremerhaven und das Oldenburgische
Staatstheater.
Die Auflösung des Opernrätsels in
foyer 115 lautet „Die Nase“ von
Dimitri Schostakowitsch.
Gewonnen haben:
Gabi Chapus, Oldenburg
Farin Farajollahi, Berlin
Tobias Hener, Oldenburg
Sibylle Kedenburg, Sottrum
Rolf-D. Kempf, Bremen
Hermann Köhler, Wiefelstede
Andrea Kohne, Bremen
Ilse Kresin, Oldenburg
Frank Lindhorst, Bremen
Götz Matthes, Achim
Marianne Nagel, Delmenhorst
Nulle, Bremerhaven
Annelie Roselius, Bremen
Andrea Schneider, 51469 Berg. Gladbach
Michael Ulrich, Bremerhaven
foyer 28
MUSIK Canto General
Annekatrin Kupke
Neu gegründeter Verein „Kantorka“ führt
Theodorakis-Oratorium „Canto General“ auf
Text: Alice Düwel
M
it einem großen Werk der Weltmusik tritt der neu gegründete
Oldenburger Verein „Kantorka“
erstmals an die Öffentlichkeit. Sein eigens
für dieses Vorhaben zusammengestellter
Projektchor wird am 19. November in der
Weser-Ems-Halle den „Canto General“
des griechischen Komponisten Mikis
Theodorakis auf die Bühne bringen.
Jarno Stiddien
HELLAS AN
DER HUNTE
Befreiung Griechenlands, Chiles und der
Welt“) erst 1975 nach Ende der griechischen Militärdiktatur auch in seinem
Heimatland aufführen.
In Chile, der Heimat des Literatur-Nobelpreisträgers Neruda, kam das Oratorium
erstmals 1993 in Santiago nach Ende der
Militärregierung Pinochets zur Aufführung. „Für mich war es das größte Erleb„Kantorka“ – der Name ist sorbisch und be- nis, den Canto dort vor dem Präsidentendeutet Vorsängerin – wird geleitet von Anpalast ,Moneda’ aufführen zu dürfen“,
nekatrin Kupke. Die Mezzosopranistin im
sagt Annekatrin Kupke. „Seine politische
Opernchor des Oldenburgischen Staatsthe- Botschaft hat nichts von ihrer Aktualität
aters geht gemeinsam mit ihren Mitstreiverloren“, ist sie überzeugt. „Es ist ein
tern voller Zuversicht an die große Aufgabe Aufruf zu Freiheit, Menschlichkeit und
heran. „Wir trauen uns das zu“, sagt sie mit Frieden.“
Blick auf das Ensemble mit 130 Mitwirkenden und das Orchester, bestehend aus fünf In Oldenburg wird Kapellmeister Robert
Gitarren, drei Querflöten, zwei Klavieren,
Brüll den „Canto“ zum nunmehr siebten
einer Bouzouki sowie Percussion.
Mal dirigieren. „Man muss es wieder machen“, betont er. „Das Werk gibt viele AntDer „Canto General“ nach Texten aus dem worten auf Probleme, die heute in der Welt
gleichnamigen Gedichtzyklus von Pabsind.“ Wenige Jahre nach der Urauffühlo Neruda handelt vom
rung der ersten
„Es ist ein Aufruf zu Freiheit, sechs Teile des
Kampf Lateinamerikas
gegen den Kolonialismus. Menschlichkeit und Frieden.“ Oratoriums 1974
Der heute 91-jährige Mikis
in Paris hat Brüll
Theodorakis konnte sein Werk („Der Canto dort eine Aufführung erlebt. „Da waren nur
ist eine Waffe in unseren Händen für die
Exilgriechen“, erinnert er sich. „Die haben
ein Volksfest daraus gemacht. Da habe ich
gedacht, das müsste man ein bisschen nach
Oldenburg tragen. Theodorakis hat mit seiner politischen Musik die Welt bewegt.“
In der Weser-Ems-Halle werden Annekatrin Kupke und der Mexikaner Arturo
Martin (Bariton) vom Stadttheater Bremerhaven die Solopartien singen. Schauspieler
Jarno Stiddien liest die Gedichte. Der Chor
erarbeitet die Literatur in Übungsgruppen
und Workshops komprimiert in den Wochen vor der Aufführung. Sängerinnen und
Sänger, die in keinem festen Chor singen,
stuft Kupke selbst in Stimmgruppen ein.
Mit dem Canto General will „Kantorka“ ein
deutliches Zeiten für künftige Aktivitäten
setzen. Der Vorstand hat sich die Förderung der Oldenburger Kultur- und Musikszene auf die Fahnen geschrieben – und
zwar für alle. Durch „innovative Präsentation klassischer Werke“ soll vor allem auch
die Jugend angesprochen werden. Ziel ist
es, unter Mitwirkung wechselnder Chorsänger jedes Jahr ein großes Chorwerk,
einen Liederabend oder ein Oratorium zu
präsentieren.
www.kantorka-oldenburg.de
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foyer 30
MUSIK Bremer Philharmoniker
VOLLES
PROGRAMM
Lorenzo Viotti
Foto: Stephan Doleschal
B
Bremer Philharmoniker verabschieden GMD
Markus Poschner und begrüßen Gäste von Weltruf
Markus Poschner, Foto: Daniel Vass
Text: Markus Wilks
est of Markus Poschner? Es wäre
nicht gerecht, wollte man die neue
Saison der Bremer Philharmoniker
ganz aus der Perspektive des Abschieds
von Markus Poschner beleuchten. Zweifelsohne steht der Generalmusikdirektor in seiner letzten, der zehnten Spielzeit
für hoch intensive, erstklassig musizierte
Konzerte, doch auch links und rechts neben ihm agieren einige bemerkenswerte
Dirigentenpersönlichkeiten. Zwölf Abokonzerte, fünfmal „5 nach 6“, etliche Sonderkonzerte, Kammermusik, Musikwerkstatt, Familienkonzerte, Gastspiele und –
natürlich – Musiktheater finden sich auf
dem umfangreichen Kalender der Bremer
Philharmoniker.
ten Rufs der Bremer Philharmoniker und
der Möglichkeit, ein durch und durch britisches Programm (Werke von Tippett,
Walton, Elgar) zu gestalten (April).
Mit dem ehemaligen Essener GMD Stefan Soltesz gastiert einer der erfahrensten
Künstler der Branche in Bremen, der beim
Neujahrskonzert ganz sicher seine Stärke als ein Orchester zu Höchstleistungen
animierender Pultmagier ausspielen wird.
Ähnlich routiniert ist Michael Schønwandt, der ehemalige Leiter der Kopenhagener Oper. Er wird Ende Februar nordisches Repertoire vorstellen (Sibelius und
Nielsen) und Alexander Krichel (einer der
talentiertesten jüngeren Pianisten) bei seinem Paradestück (2. Rachmaninov-Konzert) begleiten.
vergessenen, früh verstorbenen ehemaligen Bremer GMDs Marcello Viotti beginnt
gerade eine rasante Karriere (Gewinner
des Young Conductors Award 2015 der
Salzburger Festspiele) und erinnert die
Philharmoniker, so Intendant Christian
Kötter-Lixfeld, unter anderem wegen der
Gestik stark an seinen Vater. „Das ist bemerkenswert, weil er seinen Vater kaum
erlebt hat; zweifelsohne besitzt er das Potenzial zu einem großen Dirigenten!“
Programmatisch setzen Christian Kötter-Lixfeld, Markus Poschner und ihr
Team auf die Flexibilität und Vielseitigkeit der Bremer Philharmoniker, wobei der
Schwerpunkt erwartungsgemäß auf den
Werken für großes Orchester liegt. So sind
Das Herz in der Orchesteragenda bil– natürlich – Werke von Mahler, Brahms,
den natürlich die Philharmonischen (zuTschaikowsky und Dvorak dabei, dameist: Doppel-)Konzerte, von denen Mar- Doch es kommen auch junge Dirigenten
zu zwei Beethoven-Sinfonien und Auszükus Poschner alleine fünf leiten wird. Be- zu Philharmoniker-Ehren, beispielsweige aus Wagners „Götterdämmerung“. Zumerkenswert ist die Zusage von Sir Neville se Anja Bihlmaier (GMD-Stellvertreterin in gleich wird deutlich, dass ein Nachfolger
Kassel) mit einem Barockprogramm bei „5 des GMDs Möglichkeiten zur eigenen ProMarriner. Der bald 93-jährige Großmeinach 6“ und einem Gastspiel beim Musik- filierung bekommt, etwa im russischen
ster unter den Dirigenten ist mit der von
ihm gegründeten Academy of St Martin in fest in Goslar. Ohren und Augen auf heißt und nordischen Repertoire, der Moderne
es im Dezember, wenn Lorenzo Viotti ein oder der unterhaltenden Musik aus dem
the Fields zu Weltruhm gekommen und
wird vermutlich nicht wegen des Honorars interessantes italienisch-französisches
Bereich „Showtreppe“ (Christian KötterProgramm leiten wird. Der Sohn des unzugesagt haben, sondern wegen des guLixfeld).
MUSIK Bremer Philharmoniker 31 foyer
5nachsechs > 18.05 uhr > in
der glocke, großer saal
Was gibt es besseres, als den ausgefüllten (Arbeits-)Tag mit einem 5nachsechs Afterwork-Konzert zu beschließen? Hier kommen Sie garantiert auf
andere Gedanken!
Sir Neville Marriner, Foto: Richard Holt
Erleben Sie eine gute Stunde Musik und
Moderation, ohne Pause, kurzweilig,
zwanglos, auf höchstem Niveau. Unsere
Afterwork-Konzerte bieten großes Orchester, ein lebendiges und abwechslungsreiches Programm mit interessanten und überraschenden Extras.
Bei der Auswahl der Konzertprogramme
habe man, so der Philharmoniker-Intendant, nicht versucht, einen PoschnerQuerschnitt zusammenzustellen. „Dass es
dennoch dazu kommt, hat sich ergeben“,
berichtet Kötter-Lixfeld. Vielmehr wollte
man den Gedanken des letzten Philharmoniker-Festivals „An die Genze“ auf die
gesamte Saison übertragen. Und so gibt
es in der Regel Programme, mit denen das
Orchester auf eine sympathische Weise
stören möchte.
Man wolle mit einigen eher unbekannten
Stücken oder Soloinstrumenten, wie beispielsweise der Tuba im Neujahrskonzert,
aufhorchen lassen und das Publikum weiterhin zur Neugierde animieren. „Eines
unserer Credos ist die Verlässlichkeit!“,
sagt Christian Kötter-Lixfeld und betont,
dass „das Publikum immer auf einem hohen Niveau unterhalten und angeregt werden soll. Es darf uns vertrauen, dass wir
auch jenseits von Beethoven und Brahms
tolle, spannende Stücke und interessante
Künstler vorstellen, aber auch das Standardrepertoire auf einem hohen Niveau
einstudieren.“
Eines dieser großen Überraschungselemente ist sicherlich der Auftakt mit Bachs
h-moll-Messe (25./26. September), die sich
Markus Poschner gewünscht hat und oft
Barock-Spezialisten vorbehalten bleibt.
Für uns Zuhörer ist es Neuland zu erleben,
wie Markus Poschner Barockmusik stilistisch angehen wird. Zum Abschied konfrontiert Bremens GMD sein Publikum
noch einmal mit Beethoven (1. und 9. Sinfonie), den er immer mal wieder bravourös
dirigiert hat, der in der Außenwahrnehmung aber hinter seinen Bruckner- und
Mahler-Interpretationen zurückblieb.
Verzichten müssen wir weiterhin auf die
ganz üppig zu besetzenden Stücke wie
Mahlers 8. Sinfonie oder Messiaens Turangalîla-Sinfonie, die die akustischen Möglichkeiten der Glocke sprengen. Gleichwohl wird Markus Poschner beim 3.
Konzert mit Wagner und Alban Berg (Orchesterstücke op. 6) die Farbenvielfalt und
die Möglichkeiten eines großen Orchesters
voll ausreizen – quasi bis an die Grenze,
was die Glocke an philharmonischer Kraft
aushält.
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Mi 28.9.2016
WOHLTEMPERIERTES
Werke u.a. von Johann Sebastian Bach
Mi 30.11.2016
DES SCHICKSALS MACHT
Werke u.a. von Verdi und Wagner
Mi 25.1.2017
PATHOS, PASTA UND PALÄSTE –
BELLA ITALIA
Werke von Puccini, Rossini und Verdi
MI 22.3.2017
KLARINETTE KLÄNGE
Werke von Berlioz und Stamitz
DO 8.6.2017
PER ASPERA AD ASTRA
5nachsechs-Spezial – zum Abschied
vom Bremens GMD Markus Poschner
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www.bremerphilharmoniker.de
foyer 32
KIRCHENMUSIK in der Region
Zahlreiche Orgelkonzerte aus Anlass
des 100. Todestages des Komponisten
Text: Ulrich Matyl
Max Reger
RASTLOSER REGER
S
ein Leben war rastlos, zerrieben
zwischen Lehrtätigkeiten, anstrengenden Tourneen als Musiker und
einer Kompositionsproduktivität, die ihresgleichen sucht. Körperliche und seelische Zusammenbrüche folgten auf dem
Fuße. „Werk statt Leben“ nennt Susanne
Popp die neue Biographie über Max Reger, der 1916 im Alter von 43 Jahren in –
wie hätte es anders sein können – einem
Hotelzimmer in Leipzig gestorben ist.
Sein 100. Todestag liefert den Anlass für
eine Reihe von Konzerten in der Region. Zu Regers am meisten gespielten Werken zählen seine Orgelkompositionen. An
der Orgel fand er das ideale Instrument
für sich, weil überwältigend vielstimmig
und von einem einzigen Spieler zu beherrschen. Die Kirchenmusik der Region geht
aktuell darauf ein:
Bremer Reger-Tage im St. Petri-Dom vom
24. bis 29. Oktober: Orgel-, Chormusik,
Lichtinstallation und Einführungen. Darüber hinaus: Gesprächsmotetten zum Reger-Jahr am 22.9. und 17.11. mit Domorganist Stephan Leuthold.
Max-Reger-Tage in der Großen Kirche in
Bremerhaven: Jeweils samstags vom 8.
Requiems zum Jahresende
Zu Beginn der dunklen Jahreszeit sind
zwei Aufführungen von bemerkenswerten
Requiem-Vertonungen in Bremen und Bremerhaven zu erwähnen: In der Bremer
Trinitatiskirche Blockdiek erklingt am
13. November unter der Leitung von Ricarda Ochs das Requiem des 1945 geborenen
englischen Komponisten John Rutter. 1985
„Elias“ im St. Petri-Dom
uraufgeführt, schuf er eine eindrucksvolle
Nach Aufführungen in Bremerhaven und
Komposition zeitgenössischen Ausdrucks,
Oldenburg ist nun auch in Bremen Felix
in der er lateinische und englische Texte,
Mendelssohn Bartholdys großes Oratorium zu erleben, das sich mit jenem „starken, neue und alte musikalische Stilmittel zu
einem eingängigen Werk von großer Geeifernden und wohl auch bösen, zornigen
schlossenheit verschmolz.
und finsteren“ Propheten befasst, den
Mendelssohn sich so sehr für seine Zeit
wünschte und dem er mit diesem Werk ein Am gleichen Tag steht in der Christuskirche Bremerhaven eine der bedeutendsten
großes ausdrucksvolles und plastisches
Requiem-Vertonungen des 19. Jahrhunmusikalisches Tableau schuf. Wäre Elias
auch ein Prophet für unsere Tage? Die Mu- derts auf dem Programm, das Requiem
sikwissenschaftlerin und foyer-Mitarbeite- von Giuseppe Verdi. In seiner Monumenrin Ute Schalz-Laurenze und der Theologe talität dem liturgischen Gebrauch entHanns Keßler haben unter der Überschrift hoben, wurde dieses Spätwerk des Komponisten oftmals sogar als „seine beste
„Elias und der Krieg zwischen den ReligiOper“ bezeichnet. Aufgeführt wird es von
onen“ am 29. September im Chorsaal des
der Evangelischen Stadtkantorei und dem
Bremer Doms ein reflektierendes Referat
Philharmonischen Orchester Bremerhaven
zu diesem Thema vorbereitet. Die Auffühunter der Leitung von Eva Schad.
rung erfolgt am 2. Oktober mit dem Domchor und den Bremer Philharmonikern unter der Leitung von Tobias Gravenhorst.
Oktober bis 5. November mit großen Orgelwerken des Komponisten, ausgeführt
von verschiedenen Organisten u. a. aus
Berlin, Würzburg und Potsdam.
Orgelmusik zum Reger-Jahr am 25. September in der Martin-Luther-Kirche in
Bremen-Findorff. Solist: Christian Faerber.
MUSIK Jazztipps
JAZZTIPPS
Johanna Borchert, Foto: Simon Hegenberg
Nik Bärtsch
Text: Christian Emigholz und
Wilfried Hippen
Drei im Finale
Nik Bärtsch Mobile
3. Bremer Jazzpreis wird vergeben
Der Zen-Musiker aus der Schweiz
Zum dritten Mal wird 2016 der mit 10.000
Euro dotierte Bremer Jazzpreis vergeben.
Der alle zwei Jahre ausgeschriebene Wettbewerb des „Freundes- und Förderkreises des
Jazz Bremen e.V.“ steht jeweils unter einem
Thema. In diesem Jahr lautet es „Jazz &
Electronics“. Die Auswahl der drei Formationen, die beim Finale auftreten, hat eine
zehnköpfige, mit renommierten Fachleuten
besetzte Jury getroffen, und zwar aus einer
Vorschlagsliste von 19 Solisten, respektive
Bands.
Nicht aus dem Vollen, sondern aus der
Leere schöpfen ist ein Prinzip des ZenBuddhismus, und nicht nur dabei folgt
der Schweizer Pianist Nik Bärtsch dieser
Lehre. „Zen-Funk“ hat er seine Musik
einmal genannt. Wohl auch, um wiederum
in bester Zen-Tradition, jeder Interpretation und Kategorisierung den Wind aus den
Segeln zu nehmen.
Tatsächlich bedient er sich bei den Stilmitteln von Minimal Musik, Avantgarde, Pop
und Electronica – vor allem ist und bleibt
Ins Finale am 23. September geschafft
er aber ein Jazzmusiker, der mit seiner
haben es nun das „Trio Elf“, Niels Klein mit Gruppe improvisiert und dabei eben jedes
seiner Band „Tubes & Wires“, und JohanStück aus der Leere heraus zu entwickeln
na Borchert. Auf den ersten Blick ist „Trio
scheint. Konsequent verweigert er es
Elf“ ein ganz normales Pianotrio des Jazz, zudem, den Kompositionen Namen zu
auf den zweiten dann doch nicht, denn
geben. Mit seiner Gruppe „Ronin“ spielt er
die Band nutzt satte Grooves und Sounds, „Module“, die er immerhin beziffert.
um seine Jazzauffassung clubtauglich zu
präsentieren. Auch das Quartett „Tubes &
„Ronin“ entstand aus dem Projekt „MobiWires“ des Saxofonisten und Klarinettisten le“, mit dem Bärtsch seit den späten 90-er
Niels Klein setzt sich angelegentlich mit
Jahren versuchte, den rituellen Elemenelektronischen Effekten auseinander.
ten der Musik mehr Raum zu geben. Da
dauerte ein Konzert schon mal 36 Stunden
Die in Bremen aufgewachsene Pianistin und und war mit Videos sowie Schwertkunst
Sängerin Johanna Borchert ist die dritte im angereichert. Mal sehen, ob Bärtsch geBunde, die schon mit der Band „Schneeweiß meinsam mit den beiden Perkussionisten
& Rosenrot“ auf sich aufmerksam machte,
Kaspar Rast und Nicolas Stocker sowie
sich aber längst einen eigenen Weg im Jazz
Sha auf Bass- und Kontrabaßklarinette
gebahnt hat.
zumindest rhythmisch wieder aus dem
23. September, 20 Uhr, Schlachthof Bremen Vollen schöpft
20. Oktober, 20 Uhr, Sendesaal Bremen
33 foyer
foyer 34
MUSIK Konzerttipps
TIPPS
Licht und Bewegung
Mit singender Säge
(kh) Die szenische Aufführung einer Oper
in einem Kirchenraum ist sowohl dramaturgisch mit dem beschränkten Platz im
Kirchenschiff, als auch musikalisch durch
die von Nachhall geprägte Akustik eine
besondere Herausforderung. Kreiskantorin
Eva Schad (Foto) und Regisseur Wolfgang
Bachmann, der bereits mehrere Werke in
Kirchen inszeniert hat, stellen sich dieser
Aufgabe und bringen mit Glucks Barockoper „Orpheus und Eurydike“ ein weltliches Thema in die Christuskirche Bremerhaven.
(hip) Um als Sängerin wirklich großen Erfolg zu haben, ist sie zu originell. Deshalb
kennt man Meret Becker eher als TatortKommisarin und nicht als eine Hoffnung
der deutschen Popmusik, die sie gut hätte
werden können. 1969 in Bremen geboren
und unter Künstlern aufgewachsen, macht
das mehrfach mit Preisen bedachte Multitalent viel im Kino, Fernsehen und auf der
Bühne, aber sie verzettelt sich nicht.
Drei renommierte, in historischer Aufführungspraxis erfahrene Sänger sind als
Orpheus (Kaspar Kröner), Eurydike (Tanya
Aspelmeier) und Amor (Margaret Hunter)
zu erleben, musikalisch unterstützt vom
Main-Barockorchester Frankfurt und dem
Bremerhavener Kammerchor.
25. September, 18 Uhr, Christuskirche
Bremerhaven
Dabei wird sie wieder mit viel Selbstironie jeden Song wie ein kleines persönliches Drama vorführen, sich dabei selbst
auf den verschiedensten Instrumenten
begleiten und mindestens einmal auch die
singende Säge herausholen.
29. September, 20 Uhr, Kito Bremen
Musikalisch hat sie über die Jahre, in denen
sie unter anderem mit den Sportfreunden
Stiller oder Blixa Bargeld zusammenarbeiIn empfindsamen Arien und treibenden
tete, ihren eigenen Stil entwickelt. Auch
Rezitativen erzählt Gluck von Orpheus,
wenn sie sich dabei oft und gerne bei der
der durch die Macht des Gesangs seine
amerikanischen Populärmusik bedient, gibt
geliebte Eurydike mit Hilfe von Amor
sie Blues, Country und Bluegras dann doch
dem Totenreich entreißt. Bühne für die
einen ganz eigenen, berlinerischen Klang.
Aufführung ist ein Podest im vorderen
Abgesehen von ein paar gut ausgesuchten
Bereich der Kirche. Bachmann setzt keine Coversongs komponiert sie ihre Lieder
aufwendigen Kulissen und Kostüme ein,
selbst und wird auf dieser Tournee vor allem
die szenischen Effekte werden allein durch Stücke aus ihrer inzwischen fünften CD
Licht und Bewegung erzeugt.
„Deins und Done“ interpretieren.
MUSIK Konzerttipps / CD-Tipp
35 foyer
CD-Tipp:
Mit Ziehharmonika
Romantik trifft Moderne
(che) Der Österreicher Hubert von Goisern ist musikalisch schwer einzuordnen:
Nachdem er Ende der achtziger Jahre mit
seinen „Original Alpinkatzen“ schwungvollen Alpenrock inszenierte, änderte der
Multiinstrumentalist, dessen Hauptinstrument keineswegs nur die Ziehharmonika
ist, immer wieder seinen Stil. Dazu haben
auch seine Reisen nach Afrika und Südostasien beigetragen, von denen er allerhand
Inspirationen mitbrachte.
(UM) Das tiefe Eindringen in die Kompositionen einerseits und die gleichzeitige
programmatische Öffnung über das Genre
Streichquartett hinaus sind geradezu
Markenzeichen des Berliner Kuss Quartetts geworden. Gerade mit ihren konzeptuellen Präsentationen, in denen sie auch
die Zusammenarbeit mit Komponisten,
Sängern, Schauspielern oder PoetryKünstlern suchen, schufen sie ganz neue
und überraschende Perspektiven auf die
Kammermusik.
Unter Stalins Schatten
Andris Nelsons dirigiert Schostakowitsch
Spektakulär war auch von Goiserns
Donau-Tour auf einem Schiff im Jahr 2007,
bei der er mit seiner Band von Regensburg bis zum Schwarzen Meer schipperte
und an diversen Stationen Konzerte mit
einheimischen Bands gab. Ein Jahr später
folgte eine ähnliche Schiffsreise die Donau
aufwärts über den Rhein bis zur Nordsee.
Für das 2. Philharmonische Kammerkonzert hat sich das Kuss Quartett mit der
Sopranistin Juliane Banse zusammengetan, die sowohl auf der Bühne als auch im
Konzert- und Liedgenre zu den herausragenden deutschen Sängerinnen zählt.
In Bremen kommt es zur interessanten
Gegenüberstellung und Begegnung von
„Neuer Musik“ und Romantik, wenn die
„Gesänge für Sopran und Streichquartett“
von Robert Schumann und Aribert Reimann und Streichquartette des musikalischen Erneuerers Arnold Schönberg und
seines großen Vorbilds Johannes Brahms
auf dem Programm stehen.
17. Oktober, 20 Uhr, Glocke Bremen
Im vorigen Jahr legte der vielseitige Musiker das Album „Federn“ vor, für das er
durch den Süden der USA gereist war, um
sich mit Blues, Cajun, Rock und Country
auseinanderzusetzen. „Federn“ enthält
dabei auch seine Dialektversionen von
bekannten Songs wie „Jambalaya“. Hubert
von Goisern und seine Band sind gleich
zweimal in der Region zu erleben:
29. September, 20 Uhr,
Das Kuss Quartett ist zudem am 11. NoKulturetage Oldenburg
vember (20 h) beim Worpsweder Musik1. Oktober, 20 Uhr, Music Hall Worpswede herbst 2016 (Bötjersche Scheune, Bauernreihe 3a) zu hören.
Gerade weil er nicht dirigiert hat, wurde
über Andris Nelsons in der diesjährigen Festspielzeit so viel diskutiert und
spekuliert wie über nur wenige andere
Künstler. Seine kurzfristige Absage bei
den Bayreuther Wagner-Festspielen wird
seiner Karriere sicher nicht geschadet
haben, dazu ist der Lette inzwischen viel
zu gut im internationalen Klassikgeschäft
vernetzt.
Mit dem Boston Symphony Orchestra
hat Andris Nelsons eine Doppel-CD mit
Schostakowitschs Sinfonien Nr. 5, 8 und
9 sowie mit Auszügen aus der „Hamlet“Suite eingespielt – Teil 2 eines schon jetzt
weit beachteten Zyklus‘ mit den Sinfonien des russischen Komponisten. In
seiner Funktion als Chefdirigent animiert
Andris Nelsons das Orchester zu einer
expressiven, erstklassigen Interpretation
der hoch emotionalen Musik, ohne dabei
auf Präzision und eine differenzierte
Tongebung zu verzichten.
Dass Schostakowitsch mit Musik immer
auch gesellschaftliche und politische
Zustände seiner Gegenwart beleuchten
wollte, kann man hören und nicht nur
dem Untertitel der CD („Unter Stalins
Schatten“) entnehmen. – DGG 479 5201,
2 CDs
Markus Wilks
foyer 36
KUNST Kunsthalle Bremen
ADVANTAGE LIEBERMANN
Max Liebermann, Polospieler in Jenischs Park, 1903, Öl auf Leinwand, Privatbesitz
Reiten, Tennis, Polo: Max Liebermann
und der Sport in der Kunsthalle Bremen
Text: Sabine Komm
E
s gab schon viele Liebermann-Ausstellungen. Jetzt überrascht die
Kunsthalle Bremen vom 22. Oktober
bis 26. Februar mit einem neuen Blick auf
den deutschen Impressionisten. Der Fokus liegt auf dem Thema Sport.
stellung des Sports in der deutschen Kunst
war Liebermanns Werk Auftakt und Meilenstein.“
Die thematisch geordnete Ausstellung beginnt um 1900, für Liebermann eine Wende. Hatte er bis dahin Motive wie hollänVor gut 100 Jahren erfasst Deutschland
dische Bauern und Näherinnen bevorzugt,
eine regelrechte Sportbegeisterung. Kura- geht es ihm jetzt – wie Edgar Degas, Edoutorin Dorothee Hansen belegt das mit eiard Manet und Henri de Toulouse-Lautrec
nem Foto von 1910. Zu sehen ist Kronprinz – um Freizeit. Liebermanns Gemälde zeiWilhelm hoch zu Pferd, davor Cecilie von
gen Cafégärten und Flaniermeilen. Und
Preußen mit einem Tennisschläger. Dem
immer wieder Bewegung in freier Natur:
Vorbild der englischen Sportbewegung fol- Badende, Reiter am Wasser, Polospieler, algend, sind diese neuen Freizeitvergnüles elegante Amateursportler.
gen für die Oberschicht damals der letzte Schrei.
Tennis ist zuvor schon Thema für den Briten John Lavery gewesen, jetzt auch für
Max Liebermann (1847-1935) setzte sich als Liebermann. Mit pastosem Strich hält der
einer der ersten Maler mit diesem neuen
mittlerweile über 50-Jährige den sonnigen
Lebensgefühl auseinander. Für Dorothee
Tennisplatz am Meer fest. Mit Damen in
Hansen, selbst Tennisspielerin, Anlass ge- langen Kleidern. Ein weiteres Thema sind
nug, rund um dieses Thema eine AusstelPferderennen, während sich Max Slevogt
lung mit 140 Gemälden, Skulpturen und
etwas später auf Trabrennen konzentriert.
Papierarbeiten aus internationalen Sammlungen zu entwickeln.
Nach dem Ersten Weltkrieg spielen sportliche Aktivitäten in Liebermanns Werk
„Max Liebermann – Vom Freizeitvergnükaum noch eine Rolle. Junge Maler nehgen zum modernen Sport“ erzählt die Ge- men den Ball auf. Willy Jaeckel, Renée Sinschichte von Reiten, Tennis und Polo in
tenis oder Rudolf Großmann porträtieder Kunst. Der Vergleich mit Werken engren schwitzende Boxer, angefeuert von den
lischer und deutscher Zeitgenossen verMassen. Motive, die weit weg sind von Liedeutlicht die Einzigartigkeit des Berliner
bermanns Faible für eleganten Rasensport
Malers. Dorothee Hansen: „Für die Darunter freiem Himmel.
KUNST Focke-Museum Bremen 37 foyer
POWER, POLITIK, PROTEST
„Oh Yeah!“ Focke-Museum Bremen im
Rhythmus von „Popmusik in Deutschland“
Text: Sabine Komm
M
usik trifft ins Herz, lässt uns
träumen, tanzen, abheben. Das
Focke-Museum Bremen zeigt
vom 30. September bis Sommer 2017, wie
viel Power, Politik und Protest in solchen
Sounds stecken kann.
werden die „Puhdys“ zur Kult-Rockband
Ost. Damit sie im Hörfunk gespielt werden
und im DDR-Fernsehen auftreten können,
brauchen sie deutsche Texte und Eigenkompositionen. Ein Kompromiss, der den
Erfolg bringt.
setzt auf ein buntes Publikum. Direktorin
Frauke von der Haar will so das Focke-Museum noch stärker für Gegenwartsthemen
öffnen. Nach dem Start in Bremen wird die
Wanderausstellung in Berlin, Frankfurt,
Leipzig und Stuttgart zu sehen sein.
Die Ausstellung „Oh Yeah! Popmusik in
Deutschland“ führt wie eine Radiosendung durch 90 Jahre Musikgeschichte: vom
Schwung der 1920er Jahre bis zum Brachialsound von „Rammstein“. Die Besucher
laufen über die „Main Road“, Herzstück der
Multimediaschau. Hier lassen sich Kopfhörer einstöpseln, um Musik und Infos wie
im Radio zu hören.
Komponist Karlheinz Stockhausen schafft
mit der Erfindung elektronischer Sounds
die Voraussetzung für „Kraftwerk“, Techno
und Elektropartys. Hiphop kommt in
Mode, die Love Parade, der A-cappellaPop der „Prinzen“ und auf Mallorca die
Klamauk-Schlager von Jürgen Drews.
In allen fünf Städten gibt es lokale Bezüge zur Popmusik, auch in Bremen. Harry
Frommermann, Gründer der „Comedian Harmonists“, hat hier seine letzten
Lebensjahre verbracht. Happy-SoundErfinder James Last, die Beatband „The
Yankees“ und die Eurodance-Gruppe „Mr.
President“ sind Bremen-Gewächse. Und
der „Beatclub“, die erste Musiksendung im
deutschen Fernsehen mit englischsprachigen Interpreten, von Radio Bremen speziell
für Jugendliche konzipiert und so abgefahren, dass es anfangs Proteste hagelt. Im
Focke-Museum können sich die Besucher
in stylischem Ambiente der 1960er Jahre
legendäre „Beatclub“-Ausschnitte ansehen.
Den Look für diesen musikalischen Rundschlag hat das Berliner Gestaltungsbüro
Los geht’s in den Goldenen Zwanzigern, als „gewerkdesign“ entwickelt. Ihre StellwänRadio, Schelllackplatte und Grammophon de sehen aus wie aufgeklappte CD-Hüllen.
erschwinglich werden und der Swing und
Plakate, Musikinstrumente, Videos und
Songs der „Comedian Harmonists“ in die Wohnzimmer Einzug „Oh Yeah!“ rollt die Musiklandschaft
halten. Nach dem Krieg dann der in Ost und West auf.
Traum vom deutschen Elvis. Ted
Herold und Peter Kraus starten durch. Die Hörbeispiele vermitteln Zeitgeist. Passend
Migrantenband „Los Binkis“ aus Badenzur „schönen Schlagerwelt“ von Caterina
Württemberg erobert die erste Gastarbei- Valente und Heintje gibt’s das Rezept für
ter-Generation.
Toast Hawaii. Ein Backstage-Bereich hält
„Bravo“-Hefte bereit. „Oh Yeah!“ rollt die Musiklandschaft in
Ost und West auf. Es geht um die Leipziger Projektleiter Jan Christoph Greim hat
Beat-Demo, die 1965 von Volkspolizei und „Oh yeah“ in enger Kooperation mit dem
Staatssicherheit der DDR gewaltsam aufMuseum für Kommunikation in Bern und
gelöst wird. Trotz dieses Anti-Pop-Kurses
„gewerkdesign“ in Berlin entwickelt und
Wer mehr will, hört sich in sogenannten
Soundlounges „Pur“, die „Wildecker Herzbuben“, Udo Jürgens, Herberg Grönemeyer,
„Ton Steine Scherben“, „BAP“ und „Boney
M.“ an. Und dann sind die Besucher im
Jetzt angekommen, bei aktuellen Musikvideos, darunter Helene Fischers „Atemlos“
und „Mit Dir“ von „Freundeskreis“ – das
Ende einer Zeitreise kreuz und quer durch
Deutschlands Pop.
foyer 38
KUNST Gerhard-Marcks-Haus
Vincent Barré, Haut Nr. XVII, XI, XV,
XVI, 2007, Steingut dunkel, VG BildKunst, Bonn 2016
WIEDER
DAHEIM
G
eschlossen, aber nicht dicht. Sondern nur andernorts. Denn am 1971
eröffneten Stammsitz im Bremer
Ostertor wurde mächtig gebaut. Und deshalb ging das Bremer Gerhard-MarcksHaus auf Wanderschaft, stellte im Gröpelinger Atelierhaus Roter Hahn, im Haus
der Bürgerschaft und zuletzt in der Kulturkirche St. Stephani aus.
Vincent Barré, Zwillingssäulen, 2008,
Eisen, Sammlung Fonds de dotation,
VG Bild-Kunst, Bonn 2016
Umgebautes Gerhard-Marcks-Haus startet
am 2. Oktober mit drei Ausstellungen
Text: Peter Schulz
digt er an. „So schaffen wir eine klarere
Struktur für unsere Besucher und können
gleichzeitig besser mit unseren wenigen
Kräften haushalten. Obendrein wird es
möglich, auch einmal das gesamte Haus
für nur eine große Ausstellung zu nutzen.“
Eine klarere Struktur erhielten auch die
Räumlichkeiten der klassizistischen, zwischen 1825 und 1828 nach Plänen von
Doch jetzt, nach 14 Monaten, ist die Zeit der Friedrich Moritz Stamm (1794-1843) erProvisorien vorbei, naht die Rückkehr in
richteten Ostertorwache. Und damit fing
das umgestaltete und
der planende
teilsanierte Gebäude. „Wir krempeln das Haus künftig Bremer ArchiAm 2. Oktober öffnet dreimal im Jahr komplett um ...“ tekt Jan Schuldas Bildhauer-Museum
ze gleich am
an der „Kulturmeile“ wieder seine Tore und Eingang an. Denn statt wie bisher über eilädt ein, gleich drei Ausstellungen zu besu- ne schmale Seitentür können Besucher
chen, die jeweils bis zum 29. Januar laufen. das Gerhard-Marcks-Haus künftig stracks
Nämlich „Vincent Barré – Géométrie bâ(s)
durch die neuerdings verglaste Säulenhaltarde“ im Haupttrakt, „Kosmos Marcks –
le betreten, wo sie an einen mobilen EmpGünter Busch. Das ist mein Mann“ auf der
fangstresen und quasi mitten in die hier
Empore und „Birgit Ramsauer – Ich bin kei- beginnende Hauptausstellung gelangen.
ne Bildhauerin!“ im Pavillon.
„Wir schlagen dank dieser in Einklang mit
Direktor Arie Hartog leitet damit einen
dem Landesdenkmalpfleger realisierten
Wandel im Ausstellungskonzept der EinAnordnung gleich mehrere Fliegen mit eirichtung ein. „Wir krempeln das Haus
ner Klappe“, sagt Arie Hartog. „Wir gekünftig dreimal im Jahr komplett um,
winnen mehr Ausstellungsfläche, auch
machen dann jeweils drei neue Ausstelweil wir den bisherige Kassenraum in dielungen mit längeren Laufzeiten“, künser Form nicht mehr benötigen. Wir prä-
sentieren uns einladender und attraktiver.
Und obendrein wird durch die angelegte
Rampe endlich Barrierefreiheit erreicht.“
Dieses bisherige Manko führte auch zum
Einbau eines Fahrstuhls, der in den um eine Etage aufgestockten Mittelbau des Gebäudes führt. Das Ergebnis: Mehr Licht und
mehr Platz – auch für die Mitarbeiter des
Hauses. Denn das Zeichnungsarchiv von
Gerhard Marcks zog vom Ober- ins Tiefgeschoss, seine bisherigen Räume konnten für
Bürozwecke umgebaut werden.
Apropos mehr Licht: Die rückwärtige Fassade wurde durchgängig neu verglast, wodurch einerseits mehr Tageslicht ins Gebäude fällt, andererseits dank der erheblich
besser isolierenden Fenster die Energiekosten erheblich niedriger ausfallen dürften.
Rund 2 Millionen Euro hat der durch
die Waldemar-Koch-Stiftung ermöglichte Umbau gekostet; der Etat wurde ebenso punktgenau eingehalten wie der Zeitplan. Und deshalb kann das Haus nach der
für den 2. Oktober vorgesehenen offiziellen
Eröffnung am darauffolgenden „Tag der
deutschen Einheit“ bei freiem Eintritt besichtigt werden.
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foyer 40
KUNST Kunst am Fluss Fischerhude
„Kunst am Fluss“ – Das neue
Werner Zöhl-Museum in Fischerhude
Text: Berit Böhme
DAS KAFF IM DORF
D
ie regionale Kulturlandschaft ist um
ein Museum reicher. Unlängst wurde das Haus „Kunst am Fluss Fischerhude“ (KaFF) eröffnet, in dem sich
alles um den Maler Werner Zöhl dreht, der
von 1926 bis 2012 gelebt hat.
Zöhl. „Hatte er einem Bild den letzten Pinselstrich gegeben, hat er es nie revidiert“,
ergänzt ihre Tochter Caroline.
Die Scheune beherbergt auch das Zöhl-Archiv. Das Gros des Oeuvres ist bereits in einer Datenbank erfasst. „Es gibt eine Dunkelziffer, bedingt aus der Zeit, als ich noch
Margarethe Zöhl und ihre Kinder Jan und
nicht seine Sachen verwaltete“, so die WitCaroline brachten das Museumsprojekt ge- we. Die Aufgabe, ein „richtiges Werkvermeinsam auf den Weg. „Es war gar nicht so zeichnis zu machen“ steht laut Caroline
„Er musste einfach immer malen“, sagt
einfach, überhaupt einen Platz zu finden“,
Zöhl aber noch aus. Parallel zum Museum
seine Witwe Margarethe Zöhl. Im Laufe
sagt die Witwe. Schließlich stieß die Familie bleibt das Zöhl’sche Atelier in Fischerhudeder Jahrzehnte schuf der gebürtige Stenauf eine Scheune aus dem 18. Jahrhundert,
Surheide erhalten.
daler 8.000 Werke. Neben 4.000 Ölgemälunweit des Otto-Modersohn-Museums und
den hinterließ er Zeichnungen, Pastelle,
der Wümme. „Der Umbau dauerte fünf Mo- Margarethe Zöhl lernte ihren Mann im BreAquarelle und Holzschnitte. Der Wahl-Fi- nate, alles was ging, haben wir so gelassen.“ men der Nachkriegszeit kennen. Der aus
scherhuder besuchte keine Kunsthochbritischer Kriegsgefangenschaft Entlasseschule, zeigte aber schon auf dem Gymna- Geblieben sind beispielsweise das Flecht- ne kam bei ihrer Familie unter und machsium großes Talent.
und Ständerwerk, Möbel und der Kachelte eine Maurerlehre. „Ich ging da noch zur
ofen. Die Räume verteilen sich auf zwei
Schule“, erinnert sich Margarethe Zöhl,
Zöhl setzte sich intensiv mit Malern wie Ly- Etagen. Dort sollen zwei Mal im Jahr wech- die später als Lehrerin arbeitete. Mitte der
onel Feininger, Paul Klee und Piet Mondri- selnde Werkschauen mit unterschiedliSechzigerjahre zog die Familie nach Fian auseinander. Schließlich
chen
scherhude.
fand er zu seinem eigenen „Er war ganz ruhig und unbeeinSchwerStil, setzte geometrische
flussbar, was seine Malerei angeht“ punk- Das KaFF (In der Bredenau 83) ist freitags
Farbflächen zu Landschaften zu
bis sonntags jeweils von
ten, Stillleben und Figuren zusammen. „Er sehen sein. „Wir möchten seine Bilder auch 14 bis 19 Uhr geöffnet.
war ganz ruhig und unbeeinflussbar, was
mit den Werken anderer Maler in Verbinwww.kaffischerhude.de
seine Malerei angeht“, sagt Margarethe
dung bringen“, sagt die Tochter.
PORTRÄT Hans Adolf Cordes 41 foyer
STIFTER & STEUERMANN
Wie Hans Adolf Cordes die Lilienthaler „Kunstschau Wümme-Wörpe-Hamme“ etabliert hat
Text: Berit Böhme
A
us der Küche dringt das Brummen
der Espressomaschine. „Wollen Sie
auch Sahne auf den Preiselbeerkuchen?“, fragt der schlanke, grauhaarige Mann und lugt in die Kaffeestube.
Hans Adolf Cordes ist zugleich Seele und
Motor der „Kunstschau Wümme-WörpeHamme“ im Lilienthaler Ortsteil Trupe.
Seit über einem Jahrzehnt belebt er die
Kulturszene im Nordwesten. Anfangs belächelt, hat sich der 76-Jährige längst als
Museumsleiter, Herausgeber von Kunstbüchern und Gründer der Kunststiftung
Lilienthal einen Namen gemacht.
Der Betriebswirt gibt sich bescheiden.
„Ich verstehe nichts von Kunst“, sagt er.
„Ich war mein Berufsleben lang bei Siemens auf dem Computersektor tätig.“
Doch Cordes‘ Herz schlug schon immer
für die bildende Kunst. Zusammen mit
der inzwischen verstorbenen Ehefrau
Monika besuchte er so manche Ausstellung und unternahm Kunstreisen. „Und
als mal ein paar Mark über waren, haben
meine Frau und ich einen kleinen Modersohn gekauft. Dann wurden es ein paar
mehr Bilder“, gesteht er lachend. Mittlerweile sind es 250. Neben „Alten Worpswedern“ finden sich Künstler wie Carl Jörres,
Tetjus Tügel, Uwe Häßler und Toni Elster
in der Sammlung.
Die Objekte wurden 2003 in die Kunststiftung Lilienthal überführt. „Die Sammlung sollte nicht zerfleddern“, begründet Cordes diesen Schritt. Er hat sich eine „zusammenhängende Betrachtung der
Kulturregion“ auf die Fahne geschrieben.
Die vermisst er bei den meisten anderen
hiesigen Kulturakteuren. Für Cordes bilden Worpswede, Fischerhude und Lilienthal ein „Kulturdreieck“.
Seit 2004 organisiert Cordes Ausstellungen. Zunächst nutzte er dafür einen Raum im Lilienthaler Kulturzentrum Murkens Hof. „Das hat im Grunde keiner ernst genommen“, erinnert sich
der Diplom-Kaufmann. Mittlerweile wird
Cordes nicht mehr belächelt. „Man baut
sich ein vertrauensvolles Netzwerk auf.
Der fachliche und wissenschaftliche Austausch klappt sehr gut.“
2008 kaufte Cordes das ehemalige Küsterschulhaus in Trupe und baute es zur
Kunstschau mitsamt Café um – und
zwar ohne öffentliche Förderung! Der
im Herbst 2009 eröffnete Standort ist bewusst gewählt. „Ich bin irgendwie auch
ein Lokalpatriot“, gesteht Cordes, und seine Augen hinter den Brillengläsern blitzen
schelmisch. „Im Grund genommen ist Lilienthal seit Jahrhunderten die Nahtstelle
zwischen Bremen und den Künstlerorten
Worpswede und Fischerhude.“ Eine Konkurrenz zu bestehenden Häusern habe er
aber nie sein wollen.
Ein Leben ohne die Kunstschau kann sich
Cordes nicht vorstellen. „Es ist eine Aufgabe geworden, es ist richtig Arbeit.“ Der
widmet sich der Lilienthaler „60 bis 70
Stunden in der Woche“. Cordes schlüpft in
viele Rollen: Er tüftelt an neuen Ausstellungsideen und Kunstbüchern, er fährt
durch die Republik, um Leihgaben abzuholen oder er serviert Kaffee und Kuchen
im Café seiner Einrichtung. „Ich mache
das gerne. Ich mag den Kontakt mit den
Besuchern.“ Unterstützung bekommt der
Museumsgründer zwar nicht aus öffentlichen Töpfen. Dafür aber vom 2004 gegründeten, 265 Mitglieder starken Lilienthaler
Kunstverein. Der „harte Kern“ packt beispielsweise beim Ausstellungsaufbau mit
an. Cordes hofft, dass die Kunstschau auch
nach seinem Tod Bestand hat. „Gewissheit
gibt es nicht. Aber ich bin in einem bestimmten Umfang Optimist.“
Übrigens: Bis zum 30. Oktober ist in der
Lilienthaler Kunstschau noch die Ausstellung „Hanseatische Malerinnen um 1900“
zu sehen.
www.kunststiftung-lilienthal.de
foyer 42
KUNST Kunsthalle Emden
NORWEGEN ENTDECKEN
Kunsthalle Emden zeigt erstmals in Deutschland Werke
des Malers Nikolai Astrup
Text: Berit Böhme
Nikolai Astrup, Märzstimmung am Jølstravatnet,
Nikolai Astrup, Rhabarber, 1911, Ö/L, 93 x 110 cm. Sparkassenstiftung DNB/
Die Astrup Sammlung /KODE Kunstmuseen, Bergen. Foto © Dag Fosse / KODE vor 1908, Ö/L, 75 x 57 cm, Privatsammlung, Oslo.
Foto © Anders Bergersen
N
ikolai Astrup (1880-1928) war lange nur in Norwegen populär. Nun
entzückt der Landschaftsmaler und
Grafiker auch das Publikum jenseits der
Fjorde. Vom 2. Oktober bis zum 22. Januar 2017 ist sein Werk erstmals in Deutschland zu sehen. Die Kunsthalle Emden
zeigt mehr als 100 Ölgemälde und großformatige Holzschnitte.
Bei der Ausstellung, zu der ein 200 Seiten starker Katalog erschienen ist, handelt
es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der
Londoner Dulwich Picture Gallery, des Henie Onstad Kunstsenters bei Oslo und der
Kunsthalle. Emden ist die dritte und letzte
Station der Ausstellungstournee.
Nikolai Astrup, Pastorensohn aus Westnorwegen, entschied sich zum Leidwesen seines Vaters für die Kunst und gegen die Pfarroder Beamtenlaufbahn. „Ich brenne darauf,
hinaus zu dürfen und etwas über Malen und
Zeichnen zu lernen“, gestand er als Jüngling.
1899 besuchte er in Kristiania (dem heutigen
Oslo) die Königliche Zeichenschule und die
Malschule Harriet Backer.
Astrup bereiste Städte wie Dresden, Paris,
Hamburg oder London. Trotz der internationalen Eindrücke war er fest in Westnor-
wegen verwurzelt. Den Großteil seines Lebens verbrachte er in Jølster. „Vielleicht bin
ich einer der orts- und erdgebundensten
Maler im ganzen Land“, sagte Astrup über
sich selbst.
ten ist die Überarbeitung mit dem Pinsel“,
sagt Kari Greve vom Nationalmuseum für
Kunst in Oslo. „Er malte nicht nur auf seine
Druckstöcke, sondern auch auf seine fertigen Drucke.“
1905 wurde das lange unter dänischer und Nikolai Astrup heiratete 1907 die erst
schwedischer Herrschaft stehende Nor15-jährige Engel Sunde, die beiden hatten
wegen unabhängig. Das neue Nationalge- acht Kinder. In Jølster bauten sie abgetrafühl spiegelt sich auch in Astrups Kunst. Er gene Häuser aus der Region als Hof Sanwollte laut den Ausstellungsmachern „eidalstrand wieder auf und lebten inmitten
nen ‚Nationalstil‘ erschaffen, der in Stim- traditioneller Möbel als Selbstversormung und Motiv rein norwegisch war.“
ger. Den Garten nutzte der Künstler nicht
Astrup kombinierte dafür Realismus, nai- nur für den Obst- und Gemüseanbau und
ve Malerei und norwegische Folklore. „Ich Nutztiere. Er gestaltete ihn auch bewusst
wollte mich in den rohen Farben Westnor- als Motivvorlage. Trotz des „Rückzugs in
wegens waschen, um
die Natur“ lebte die Fa„Pionier des norwegischen milie nicht abgeschotmich von all dem zu
reinigen, was ich von Holzschnitts“
tet. Bei den Astrups
der Kunst anderer aufhabe akademisches und
genommen haben könnte, um allen Einbohemienhaftes Flair geherrscht; der Maflüssen zu entgehen und meinen eigenen
ler pflegte regen Austausch mit Kollegen.
Stil zu finden“, schrieb Astrup. Zu seinen
Lieblingsmotiven zählte das Freudenfeuer Nikolai Astrup war zeitlebens kränklich,
in der Mittsommernacht.
er litt unter Asthma und Tuberkulose. 1928
starb er an einer Lungenentzündung. SeiAstrup gilt neben Edvard Munch (1863ne Witwe war geschäftstüchtig und öffnete
1944) als „Pionier des norwegischen Holz- Sandalstrand für Besucher. Zudem machte
schnitts“. Ab 1904 experimentierte er mit
sie Karriere als Textilgestalterin. Das Anverschiedenen Techniken. „Ein besonwesen ist heute ein Museum.
deres Merkmal von Astrups Holzschnit-
Bremen: Städtische Galerie. GAK. Galerie im Park. Gerhard-Marcks-Haus. Museen Böttcherstraße. Delmenhorst:
Städtische Galerie. Oldenburg: Oldenburger Kunstverein. Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte.
Rastede: Palais Rastede. Cloppenburg: KunstHalle. Osnabrück: Foyer Kreishaus des Landkreises Osnabrück
+punkt.
Kunst im Nordwesten – Ausstellungen + Termine
September bis November 2016
Emil Nolde, Nackter Mann vor dunkler Gestalt, Aquarell 1938-45, ©Nolde Stiftung Seebüll
+punkt.
foyer 44
THEATER Seiteninhalt
Kunst im Nordwesten – Ausstellungen + Termine
Bremen
Städtische Galerie
Bremen
GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst
Bremen
Galerie im Park
25. SEPTEMBER BIS 11. DEZEMBER 2016
Di-So 12 bis 18 Uhr
www.staedtischegalerie-bremen.de
20. AUGUST BIS 13. NOVEMBER 2016
Di-So 11 bis 18 Uhr, Do 11 bis 20 Uhr
www.gak-bremen.de
18. SEPTEMBER BIS 13. NOVEMBER 2016
Mi-So von 11 bis 18 Uhr
www.kulturambulanz.de
KABBO KA MUWALA
IB GEERTSEN
– The Girl’s Basket
Ausstellung
Migration und Mobilität in der
Zeitgenössischen Kunst in Süd- und
Ostafrika
b Geertsen (1919-2009) ist einer der
wichtigsten Vertreter der dänischen
Konkreten Kunst. Angesichts der
Qualität seines Œuvres ist es erstaunlich,
dass seine Werke außerhalb Dänemarks
nahezu unbekannt sind. Unstrittig weist
Geertsens Schaffen Impulse auf, die heute (wieder) fester Bestandteil einer jüngeren künstlerischen Produktion sind.
Seine Farbpalette, seine geometrischen
Formen, seine Verwebung von Balance,
Bewegung, Farbe, Fläche, Licht und Luft
sowie seine Idee, Gattungsgrenzen zu
sprengen und sich auf direktem Wege mit
dem täglichen Leben der Menschen zu
verknüpfen, erfahren in vielen aktuellen
Positionen ein Revival.
I
CLOSE TO ME –
BERÜHREN
MwangiHutter, Nothing Solid, 2015, Video,
© MwangiHutter
M
it Werken von Berry Bickle,
Jodi Bieber, Border Farm Project, Rehema Chachage, Mimi
Cherono Ng´ok, Anawana Haloba,
Kiluanji Kia Henda, Wanja Kimani,
Syowia Kyambi, Gerald Machona,
Immy Mali, MwangiHutter, Nástio
Mosquito, Emma Wolukau-Wanambwa, Rut Karin Zettergren.
Die Ausstellung „Kabbo ka Muwala –
The Girl´s Basket“ in der Städtischen
Galerie Bremen wirft anhand von 15
wichtigen künstlerischen Positionen
aus Afrika einen zeitgenössischen
Blick auf das Thema der Migration.
Grundsätzliche Fragen zur Migration
als Kontinuum, zu Bedingungen und
Erfahrungen in der Diaspora und zu
der Bedeutung von Grenzen werden
gestellt. Insbesondere in der gegenwärtigen eindimensionalen Fokussierung in Deutschland erweisen die
Kunstwerke, wie vielschichtig Migration auf gesellschaftlicher, persönlicher
und metaphorischer Ebene ist.
Im Rahmen der ersten Ausstellung von
Ib Geertsen in Deutschland präsentiert
die GAK eine Auswahl seiner Mobiles,
Gemälde und Papierarbeiten wie auch
eine Dokumentation exemplarischer
Projekte für den öffentlichen Raum und
Entwürfe für den angewandten Bereich.
Die Ausstellung wird kuratiert von Janneke de Vries und von einem ausführlichen Begleitprogramm ergänzt.
Im Anschluss erscheint ein Katalog.
Ib Geertsen, Fassadengestaltung in Brøndby,
1991, Foto: GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst
Ausstellung
André Schmucki , Far Journey, 2016,
Airbrush, Acrylic, Oil on Canvas
I
n unserer Gegenwart scheint der
unmittelbare Kontakt von Mensch
zu Mensch immer weniger eine
Rolle zu spielen. Die Kommunikation funktioniert mehr und mehr über
Smartphone und Computer, Gefühle
werden in die Sphären des Digitalen
ausgelagert. Diesem Phänomen gehen
die sechs internationalen Künstler, die
ihre Arbeiten in der Ausstellung „Close
TO ME – BERÜHREN“ zeigen, auf den
Grund. Sie beschäftigen sich mit Nähe
und Distanz, mit der realen und surrealen Welt. Die Ausstellung zeigt entrückte
Bildnisse voller Sehnsucht, romantische
Begegnungen mit der Natur, aber auch
Isolation, Verstörung und Unnahbarkeit.
Dabei schaffen es die Künstler, eine leise
und intime Atmosphäre zu schaffen, die
den Betrachter im Innersten berührt.
Mit Per Morten Abrahamsen (Dänemark), Maurizio L’Altrella (Italien),
André Schmucki (Schweiz), Josef Zlamal
& Richard Stipl (Tschechien) und Alexander Zakharov (Russland)
THEATER Seiteninhalt+punkt.
45 foyer
45
Bremen
Gerhard-Marcks-Haus
Bremen
Museen Böttcherstraße
Delmenhorst
Städtische Galerie
2. OKTOBER 2016 BIS 29. JANUAR 2017
www.marcks.de
9. OKTOBER 2016 BIS 29. JANUAR 2017
www.museen-boettcherstrasse.de
17. SEPTEMBER 2016 BIS 22. JANUAR 2017
VINCENT BARRÉ.
EMIL NOLDE TRIFFT
PAULA MODERSOHNBECKER
À LA RECHERCHE:
HERMINE DAVID
Géométrie bâ(s)tarde
Ausstellung
E
in zentrales Thema der modernen
europäischen Bildhauerei ist das
Wechselspiel zwischen Naturvorbild und einer abstrakt gedachten plastischen Form. Der französische Bildhauer
Vincent Barré schafft einfache Volumen,
die über ihre Form und ihren Maßstab
voller Verweise auf die menschliche
Figur sind. Im Gespräch nannte er seine
Skulptur „Géométrie bâ(s)tarde“ und bezeichnete damit den Übergang von einer
klar definierten Form im Raum zu einem
Kunstwerk, das über kleine Abweichungen und eine lebendige Oberfläche eine
Unzahl an Assoziationen ermöglicht.
Barrés Ausgangspunkt sind seine Skizzenbücher. Darin notiert er Gesehenes
und einzelne Formen und Stimmungen
tauchen in seinen Skulpturen auf. Seine
Methode basiert auf einem Durchdenken der Möglichkeiten von Material und
Technik. Daraus hat er Arbeitsprozesse
entwickelt, die in der Form ablesbar sind.
Die Ausstellung „Vincent Barré – Géométrie bâ(s)tarde“ verbindet Ausgangpunkt
und Methode und zeigt so zum ersten
Mal in Deutschland einen der wichtigsten
zeitgenössischen Bildhauer Frankreichs.
Vincent Barré, Großer Torso Y-Form Nr. 1, 2014,
Großer Torso Y-Form Nr. 2, 2014, Aluminium,
VG Bild-Kunst, Bonn 2016
Ausstellung
F
arbgewaltige Blumenbilder, grandiose
Landschaften – vor allem diese Motive
sind heute das Markenzeichen des
deutsch-dänischen Künstlers Emil Nolde.
Doch tatsächlich ist es ein anderes Motiv,
das den Großteil seines Werks prägt: der
Mensch. 1900 ging er, wie so viele seiner
Zeit, zum Studium nach Paris und lernte
dort die junge, noch unverheiratete
Künstlerin Paula Becker kennen. Während ihres kurzen, aber bemerkenswerten
Künstlerdaseins schuf auch sie unzählige
figürliche Darstellungen: Kinder, Paare
und Akte. Beide vereint jedoch mehr als
die Faszination für das gleiche Motiv. Sie
suchen – jeder auf seine individuelle Art
– durch Einfachheit und Reduktion das
Wesentliche, die Tiefe und das Einzigartige des Menschen herauszuarbeiten.
Zum ersten Mal nach ihrer Begegnung
in Paris treffen Emil Nolde und Paula
Modersohn-Becker erneut aufeinander. Insgesamt 70 Gemälde, Aquarelle,
Zeichnungen und Drucke eröffnen im
direkten Gegenüber überraschend neue
Einblicke in die Bildwelten von zwei der
bedeutendsten Pioniere der Moderne.
Emil Nolde: Bruder und Schwester, 1918,
© Nolde Stiftung Seebüll
www.staedtische-galerie-delmenhorst.de
Mit Werken u. a. von Pierre Bonnard,
Sigrid Hjertén, Rudolf Levy, Per
Krohg, Emil Orlik, Jules Pascin, Fritz
Stuckenberg
Sigrid Hjertén, Hermine David, 1927
Öl auf Leinwand, 73 × 54 cm, Privatsammlung
„À
la recherche: Hermine David“
bietet in einer bislang einzigartigen Schau einen tiefen
Einblick in das umfangreiche Œuvre der
französischen Malerin, Grafikerin und
Buchillustratorin Hermine David (1886 –
1970). Die Ausstellung folgt mit rund 100
Exponaten den Spuren der Künstlerin.
Als Schülerin der berühmten Académie
Julian und häufiger Gast im legendären
Café du Dôme in Paris lernt sie u. a. die
Schwedin Sigrid Hjertén, Rudolf Levy,
Man Ray sowie den in Delmenhorst
beheimateten Maler Fritz Stuckenberg
kennen, allesamt Künstler, die sie zeichnend und malend porträtieren. Sie selbst
entwickelt vor allem im Feld der Grafik
und Buchillustration eine unabhängige
und gefragte Position. Die Bremer Illustratorin Anke Bär bereichert die Ausstellung mit zeichnerischen Interventionen,
die einen Brückenschlag in die Gegenwart und zu spannenden Fragen der
Gender-Forschung bieten.
+punkt.
Kunst im Nordwesten – Ausstellungen + Termine
Oldenburg
Oldenburger Kunstverein
Oldenburg
Horst-Janssen-Museum
2. SEPTEMBER BIS 30. OKTOBER 2016
www.oldenburger-kunstverein.de
17. SEPTEMBER 2016 BIS 15. JANUAR 2017
www.horst-janssen-museum.de
JUERGEN STAACK
DER HORST JANSSEN
ARCHIPEL
Oldenburg
Landesmuseum
für Kunst und Kulturgeschichte
Reduktion der Wirklichkeit
J
uergen Staack lotet die Möglichkeiten
und Bedingungen des künstlerischen
Bildes aus. Was kann ein Bild leisten?
Wo sind die Grenzen der Bildlichkeit?
Immer im Fokus des Konzeptkünstlers
stehen dabei die Kommunikation und ihr
Scheitern. Staack arbeitet in verschiedenen Varianten mit fremdem und eigenem
Bildmaterial: Mal verliert er es, mal interpretiert er es um oder lässt es zerfallen,
mal verwandelt er es in Klang und Sprache, kodiert es und macht es erfahrbar.
Dass Staack die Grenzen der Fotografie
erforscht und neben Bild, Sprache, Ton
auch Installation, Video, Performance
verwendet, verdeutlicht seine Skepsis
gegenüber dem fotografischen Bild.
In seiner Klang- und Rauminstallation „WEI“ thematisiert der Düsseldorfer Künstler eine chinesische Praxis,
Telefonnummern auf Hauswände zu
hinterlassen. Dahinter verbergen sich
Dienstleister jeglicher Art. Genaueres
erfährt der Interessierte erst durch einen
Anruf. Die Administration versucht den
Vertriebsweg zu unterbinden, indem sie
Arbeitskolonnen die Telefonnummer jeden Tag übermalen lässt. In dem wiederkehrenden Prozess liegen Scheitern und
Erfolg dicht beieinander.
Gefördert durch: Stiftung Niedersachsen,
VR Stiftung, Raiffeisenbank Oldenburg,
Ernst Schnetkamp Beteiligungs GmbH,
Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Stadt Oldenburg.
Die Reise geht weiter …
22. OKTOBER 2016 BIS 22. JANUAR 2017,
IM AUGUSTEUM
www.landesmuseum-ol.de
„DIE WELT IN DIESEN
RAUSCHENDEN
FARBEN“
Meisterwerke aus dem
Brücke-Museum Berlin
D
Foto: Andrey Gradetchliev
M
it „Der Horst Janssen Archipel“ erwartet den Besucher
die umfassendste Schau zu
Leben und Werk von Horst Janssen, die
das Museum je gezeigt hat. Nachdem
im Frühjahr im Altonaer Museum die
Reise zum Janssen Archipel begonnen
hat, geht die Entdeckungstour nun mit
einer Vielzahl neuer und überraschender Exponate weiter …
Der Besucher kann sich zwischen sechs
Themeninseln treiben lassen und so
Janssens Wirkungsorte, seine zum Teil
sehr eigenwilligen Kommunikationsstrategien und -formen oder auch die
den Künstler umgebende „Entourage“
entdecken und kennenlernen. Neben
den meisterlichen Zeichnungen zeigt
die Schau viele unbekannte Werke,
dazu sehr Persönliches und Dinge, die
den Künstler in seinem Alltag umgeben
haben.
Erhellt wird der Blick auf diese Inselwelt
durch Kurzfilme des Filmemachers
Hinrich Lührs, der bislang unbekanntes
Filmmaterial audiovisuell zusammengestellt hat. Gerade durch dieses Zusammenspiel entspinnt sich ein fesselnder
Dialog zu den Objekten der Schau, was
die Reise zum Horst Janssen Archipel zu
einem Erlebnis werden lässt.
ie erste Sonderausstellung nach
der umfassenden Sanierung des Oldenburger Augusteums, in dem die
jungen Brücke-Künstler Karl SchmidtRottluff und Erich Heckel 1908 ihre in
Dangast entstandenen Werke zum ersten
Mal der Öffentlichkeit vorstellten, ist
eine hochkarätige Schau mit Highlights
aus dem Brücke-Museum Berlin.
Während der zentrale Galerieraum den
expressionistischen Meisterwerken der
Brücke-Maler Ernst Ludwig Kirchner,
Otto Mueller, Max Pechstein sowie
Schmidt-Rottluff und Heckel gewidmet ist, stehen die Kabinetträume im
Zeichen der Oldenburger Themen: Zum
einen werden Motive gezeigt, die die
Brücke-Maler im Oldenburger Land
fanden und an denen sie ihren epochemachenden Flächenstil entwickelten,
zum anderen die ebenso spontanen wie
intimen, meisterlich gezeichneten und
gemalten Künstlerpostkarten, die die
Künstlerfreunde in den Jahren ab 1909
von und nach Dangast sandten.
+punkt.
Rastede
Palais Rastede
Cloppenburg
KunstHalle
30. OKTOBER BIS 18. DEZEMBER 2016
www.palais-rastede.de
6. NOVEMBER 2016 BIS ZUM JAHRESENDE
Mi 15-18 Uhr, Do 18-20 Uhr, So 15-18 Uhr
sowie nach Vereinbarung
www.kunstkreis-cloppenburg.de
47
Osnabrück
Foyer Kreishaus
des Landkreises Osnabrück
„ICH HALTE MICH FÜR
EINEN BRAUCHBAREN
WERNER BERGES –
UND EHRLICHEN MALER“ 50 AUS 50
Josef Pollak (1912-1997)
Malerei und Zeichnung
I
n bescheidenen Umständen lebend
und ohne akademische Ausbildung
war das Leben des Einzelgängers und
Delmenhorster Künstlers Josef Pollak
(1912-1997) vom Malen und Zeichnen
bestimmt. Aus seinem umfangreichen Werk aus 1000 Ölbildern und 900
Aquarellen, das die Josef-Pollak-Stiftung
verwahrt, werden schwerpunktmäßig
Arbeiten gezeigt, deren Ausgangspunkt
die norddeutsche Landschaft und die
Küstenregion waren. Seine Landschaftsdarstellungen und -impressionen sind
voller Poesie und gründen in einer
romantischen Naturauffassung. Auch
bei seinen prächtigen Blumenstillleben
blieb Josef Pollak immer dem Gegenständlichen verhaftet. Das intensive
Erleben der Landschaft und der Natur
im Jahreszeitenwechsel spiegelt sich in
seinen lichtdurchfluteten und farbenprächtigen Arbeiten in Öl- und Aquarellmalerei sowie der Wiedergabe bizarrer,
knorriger Bäume mit Tusche auf Papier.
Ausstellung
4. OKTOBER BIS 3. NOVEMBER 2016
LEBT DER MENSCH
VOM BROT ALLEIN?
Installationen und Skulpturen
von Volker-Johannes Trieb
D
er Kunstkreis Cloppenburg zeigt
vom 6.11.16 bis zum Jahresende
Originale des 1941 in Cloppenburg
geborenen Künstlers Werner Berges, der
zu den wichtigsten Vertretern der popart in Deutschland zählt. Mit 50 Werken
aus 50 Jahren wird ein Überblick seines
breiten Schaffens gegeben, der weit über
sein Hauptthema, die aus dem Kontext
der Werbung gelöste und dem Betrachter
gleichrangig gegenübergestellte weibliche Figur, hinausgeht. 1960-63 studierte
Berges in Bremen Gebrauchsgrafik, bis
1968 freie Malerei an der staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Berlin bei
Alexander Camaro. Hunderte von Einzelund Gruppenausstellungen weltweit zeigten seine Arbeiten, zuletzt in der Schirn
Kunsthalle Frankfurt, german pop. Im
Museumsdorf Cloppenburg waren seine
Werke erstmals 1965 zu sehen. Zahlreiche
Arbeiten von Werner Berges befinden sich
im öffentlichen Raum, und auch in seiner
Heimatstadt bereichert eine Skulpturengruppe den Rathausplatz.
„L
ebt der Mensch vom Brot
allein?“ – unter diesen Titel
stellt Volker-Johannes Trieb
seine Ausstellung in der Reihe Kunst im
Kreishaus.
Altar und Schlachtblock, Ölkanister
und Schulbank, Holzstuhl und Metallschrank – Fundstücke, die der Osnabrücker Keramiker Volker-Johannes Trieb
mit Steinzeugton zu Objekten einer
Installation kombiniert, verwandt der
arte povera (ital. arme Kunst): „Lebt der
Mensch vom Brot allein?“ Eine Balance
auf dem Grat zwischen Figuralität und
Abstraktion, die auf die Heiligung des
Alltags zielt, zugleich Konsumkritik und
Aufbegehren gegen eine Gesellschaft,
die größeren Wert auf das Haben legt
als auf das Sein.
www.atelier-trieb.de
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KULTURFORUM 49 foyer
: Kulturforum
Zusammengestellt von Peter Schulz
Horst Janssen, Brücke aus Stein, 1990 © VG Bild-Kunst Claudia Piepenbrock, © Franziska von den Driesch
Unter dem Motto „Kucken Kommen“ öffnen über 60 kreativ Schaffende am 29./30.
Oktober ihre Ateliers und Werkstätten im
Bremer Viertel. Wegweiser gibt’s an den
Infoständen auf dem Ulrichsplatz und
„Am Ziegenmarkt“.
Notizen aus
Galerien und Museen
Die bedeutende Sammlung Blessin ist
für das Horst-Janssen-Museum gesichert
worden. Dabei handelt es sich um über
300 Zeichnungen und Aquarelle von Horst
Janssen (Foto), die Stefan Blessin dem
Haus zum Kauf angeboten hatte. Blessin
war über Jahre ein ständiger Begleiter von
Janssen und schrieb dessen erste wichtige
Biografie. 1,2 Mio. Euro der Kaufsumme
stammen aus Landes und Bundesmitteln
sowie privaten Zuwendungen, 210.000
Euro steuerte die Stadt Oldenburg bei. Die
Sammlung soll von Mai bis August 2017 zu
sehen sein. Museumsleiterin Jutta MosterHoos bezeichnete den Ankauf als „Quantensprung“ für ihr Haus.
......................................
Das Drents Museum in Assen (Niederlande) und die Kunsthalle Emden bereiten
eine Ausstellung dem Titel „The American
Dream“ vor, die im Herbst 2017 an beiden
Orten parallel laufen soll. Vorgesehen ist
ein Überblick über den amerikanischen
Realismus von 1945 bis heute mit Werken
von u. a. Edward Hopper, Andy Warhol
und Chuck Close.
......................................
Das Deutsche Schiffahrtsmuseum zeigt
noch bis 15. Januar eine Sonderausstellung
zum „Jahr der Meere und Ozeane“. Unter
dem Titel „Ogyanos – Ozeane“ sind Objekte
und Installationen der persischen Künstlerin Maryam Motallebzadeh zu sehen.
Werbeaufnahmen der Fotografen Helene
Schüler (1907-1987) und Hermann Schlüter (1903-1981), entstanden in den 50-er
Jahren des vergangenen Jahrhunderts,
zeigt das Historische Museum Bremerhaven. Seine Ausstellung „WirtschaftsWunderWelten“ spiegelt bis 26. Februar den
wirtschaftlichen Wiederaufbau und die
Konsumwelt der Nachkriegszeit wider.
......................................
Die Jury des Kunstpreises der Böttcherstraße in Bremen hat den mit 30.000 Euro
dotierten Preis des Jahres 2016 Emeka
Ogboh zugesprochen. Der Vorschlag kam
von Johan Holten, Staatliche Kunsthalle
Baden-Baden. Die Jury zeigte sich besonders angetan von der Rauminstallation
„The Continental Entrée“ des nigerianischen Künstlers.
Anzeige
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Im Schnittfeld von Kunst, Mode und Ökologie ist die Ausstellung „Gefährdete Pracht“
Die Arbeit „Seitengang: 2 angepasste
angesiedelt, die bis 4. Dezember in der
Wände, spiegelnd und lautlos“ der mit dem Kunsthalle Wilhelmshaven läuft. Die DeKarin Hollweg-Preis 2016 ausgezeichneten signerin Cornelia Hesse-Honegger entwarf
Claudia Piepenbrock (Foto) ist noch bis
für die Schweizer Marke „Fabric Frontline“
zum 25. September im Bremer Museum
edle Seidentücher und verwendete dafür
Weserburg zu sehen. Das Werk ist Teil der
als Motive geschützte, gefährdete oder
Ausstellung „Heal the World. Meisterschü- unscheinbare Tier- und Pflanzenarten.
lerinnen und Meisterschüler der Hoch......................................
schule für Künste Bremen“.
......................................
Die Ausstellung „Faszination Wale –
Mensch. Wal. Pazifik“, die vom 7. November 2015 und nach Verlängerung bis zum
22. Mai 2016 im Übersee-Museum Bremen
zu sehen war, hat über 61.000 Besucher
angezogen. „Offensichtlich haben wir
mit diesem Thema einen Nerv getroffen“,
urteilt Direktorin Wiebke Ahrndt. Eines
der Exponate, das originalgroße Modell
eines Blauwalherzens, soll dauerhaft in die
Ausstellung „Ozeanien“ integriert werden.
Das Kunsthaus Stade zeigt bis 15. Januar
die Ausstellung „Salvador Dalí. Das grafische Werk“ mit mehr als 200 Arbeiten,
unter anderem mit Handzeichnungen und
Illustrationen zur Weltliteratur oder eigenen
Schriften des Künstlers. Fotos und Filmbeiträge dokumentieren zudem sein Arbeiten.
......................................
„Absichtsvoll in Zusammenhang gebrachte
Werke“ aus dem Bestand der Sammlung
der Städtischen Galerie Bremen, entstanden in einem Zeitraum von über 50 Jahren,
sind bis 22. Januar im Café K des Bremer
„Rotes Kreuz Krankenhaus“ zu sehen.
© Timo Jaworr „Lost in Paradise“ (2013)
„Junge Fotografie im
Schloss“
Seebäder – im Dialog
Arbeiten von Janina Ahrendt, Laura
Stöckel und Timo Jaworr sind bis 16.
Oktober im Cuxhavener Schloss Ritzebüttel zu sehen. Erle Bessert M. A. hat die
Ausstellung mit dem Titel „Seebäder – im
Dialog“ zum 200. Geburtstag des Seebads Cuxhaven kuratiert. Damit wird die
durch die Stiftung Niedersachsen geförderte Reihe „Junge Fotografie im Schloss“
fortgesetzt. Weitere Informationen unter:
www.erlebessert.de
Schloss Ritzebüttel, 27472 Cuxhaven,
Schlossgarten 8 | Tel. 0 47 21 – 72 18 12
Öffnungszeiten/Eintritt:
www.schloss-ritzebuettel.cuxhaven.de
foyer 50
LITERATUR Ewige Jugend / Die unsterbliche Familie Salz
LITERATUR
Text: Inge Zenker-Baltes
Späte Sühne
Die Sünden der Väter
Donna Leon at her best
Familiensaga von Christopher Kloeble
Vor Jahren war die Enkelin einer betagten
Comtessa nachts in einen der Kanäle Venedigs gestürzt und hatte irreparable geistige Schäden davongetragen. Die Comtessa
hegte schon immer den quälenden Verdacht, das auffallend schöne und liebenswerte Mädchen könnte einem Verbrechen
zum Opfer gefallen sein und wirft der Polizei vor, damals nachlässig ermittelt zu haben. Obwohl Commissario Brunetti wenig Chancen für erfolgreiche Recherchen
sieht, macht er sich der alten Dame zuliebe
an die Arbeit.
Wenn sie fesselnd geschrieben sind, das
Geschehen über mehrere Generationen
verfolgt wird, sich Fiktion eng an Überliefertes anlehnt und mit dem Zeitgeschehen
verwoben ist, verfügen Familiengeschichten über einen ganz eigenen Charme.
Christopher Kloeble hat eine solche von
der Familie Salz geschaffen.
Brunettis grandiose Verhörkunst gegen
Ende der aufwühlenden Nachforschungen,
wenn nicht nur dem mutmaßlichen Täter,
sondern auch den Lesern der Atem stockt,
zeigt die Autorin auf dem Zenit ihrer psychologisch-raffinierten Erzählkunst und
stellt einen der Höhepunkte dieses exzellenten Romans dar, der trotz allem zu einem zauberhaft tröstlichen Ende findet.
Donna Leon: Ewige Jugend. Ü: Werner
Schmitz, Diogenes, 336 S., Euro 24,-
Kloeble nimmt gern Menschen unter die
Lupe, die immer wieder die gleichen Fehler begehen und nichts daraus lernen. Vier
Jahre Schreibarbeit und noch längere Recherche hat er in das Œuvre investiert, ist
eine enge Beziehung mit der großbürgerlichen Familie eingegangen, deren Schicksal
er durch das Dritte Reich, die Welt-, Nachkriegs-, dann DDR-Zeiten begleitet.
Christopher Kloeble: Die unsterbliche Familie Salz. dtv, 438 S., Euro 22,-
Auf Verlangen ihres Ehemannes verlässt
die wohlhabende Lola Rosa mit ihm und
den beiden Töchtern ihr geliebtes München, um in Leipzig ein Hotel zu übernehmen. Für die sensible Frau ist dies der
Feinsinnig, niveauvoll und meist auch
Anfang vom Ende. Sie leidet unter der kaltspannend sind die bisher 24 Brunetti-Kri- schnäuzigen Lieblosigkeit des Mannes,
mis von Donna Leon. Doch „Ewige Jugend“ dem sie mit ihrem Vermögen ein behagliübertrifft sie alle. Auch wenn das Gesche- ches Leben erst ermöglicht hatte, und geht
hen sich, so wie edler Wein, erst langsam
schließlich elendiglich zugrunde. In hoentwickelt, sucht doch sein Tiefgang in Ge- hem Alter deckt ihre Tochter als Ich-Erzähstalt existentieller Reflexionen vor dem
lerin das skandalöse Verhalten ihres Vaters
Hintergrund des vibrierenden Spannungs- sowie ein unerhörtes Familiengeheimnis
bogens seinesgleichen.
auf.
LITERATUR Eine treue Frau / I saw a Man
Weder untadelig noch treu
Tragische Verstrickungen
Jane Gardam setzt Romantrilogie fort
Owen Sheers erstmals auf Deutsch
Von jedem Ereignis gibt es nicht nur eine
Wahrheit, vielmehr variiert diese je nach
Blickwinkel der Beteiligten. Jane Gardam,
Grande Dame der englischen Unterhaltungsliteratur, hat das in ihrer Trilogie um
Edward Feathers, Kronanwalt in Hongkong, aufs Subtilste umgesetzt. Wie schon
„Ein untadeliger Mann“ landete mit „Eine
treue Frau“ auch Band zwei auf den vorderen Plätzen der Sellerlisten.
Menschen, die ungewollt schuldig werden,
schildert eindringlich der britische Autor
Owen Sheers in seinem zweiten Roman „I
saw a man“, der kürzlich auf Deutsch erschienen ist. Die schicksalsschwere Geschichte von Verlust und vom Umgang mit
Schuld handelt von der Zerstörung intakter Persönlichkeiten und auch mitmenschlicher Beziehungen.
Gardam erteilt hier Feathers Ehefrau Betty das Wort und lässt sie das lange gemeinsame Leben der Beiden schildern. Aparterweise ist Betty genauso wenig „eine treue
Frau“ wie Sir Edward „ein untadeliger
Mann“. Denn unmittelbar nach der Verlobung mit ihm lernt sie dessen Erzrivalen
Terence Veneering kennen und lieben. Und
ebenso wenig wie Edward kennen Betty
und ihr Liebhaber – seine Version folgt im
dritten, im Spätherbst erscheinenden Band
– die vollständige dramatische Ehe- und
Betrugsgeschichte.
Gardam geißelt mit abgründiger Ironie
den Müßiggang insbesondere weiblicher
Mitglieder der britischen Aristokratie, welche unbeeindruckt scheint vom drohenden
Zerfall des Empire. Begeisternd wieder der
perlende Erzählton dieses Buches, auch
wenn man den scharfen Biss des ersten etwas vermisst.
Jane Gardam: Eine treue Frau. Ü: Isabel
Bogdan. Hanser Berlin, 272 S., Euro 21,90
Michael, ein erfolgreicher Autor, und die
Kriegsberichterstatterin Caroline hatten
erst vor kurzem ihr gemeinsames Leben
aufgenommen, als Caroline durch den von
einem amerikanischen Drohnenpiloten
ferngesteuerten Angriff in Pakistan eher
aus Versehen ums Leben kommt – ein Kollateralschaden, meldet lapidar die Militärführung. Wie betäubt beginnt Michael ein
neues Leben. Schnell freundet er sich mit
den Nachbarn an und geht schon bald bei
ihnen ein und aus. So ist es nur natürlich,
dass er eines Nachmittags durch die offenstehende Hintertür das scheinbar leere
Haus betritt, um nachzusehen, ob alles in
Ordnung ist. Doch das Haus ist nicht leer,
und es geschieht etwas Schreckliches.
Owen Sheers wurde mehrfach mit Auszeichnungen bedacht, sein erster Roman
hochkarätig verfilmt. Atemberaubend
spannungsgeladen, tiefgründig und unter
die Haut gehend ist der neue.
Owen Sheers: I saw a Man. Ü: Thomas
Mohr. DVA, 300 S., Euro 19,99
51 foyer
foyer 52
LITERATUR Buch & Kino / NordMord
LITERATUR
Buch & Kino
NordMord
Leinwandgöttinnen
Krimis aus der Region
Katharine Hepburn war es. Grace Kelly unbestritten auch. Audrey Hepburn erst recht.
Sie und zwölf weitere Oscar-Preisträgerinnen von 1929 bis heute fanden Aufnahme in
den großformatigen Band „Leinwandgöttinnen“. Nur 15 von insgesamt 74 mit der begehrten Trophäe ausgezeichneten Künstlerinnen – schon das zeigt auf, wie schwer den
Autoren die Auswahl gefallen sein dürfte.
Der Mann gehört auf die Couch. Und zwar
dringend. Doch der depressive, hypersensible Kommissar Danowski führt statt mit
einem Psychiater lieber Gespräche mit seiner vor Jahrzehnten gestorbenen Mutter
und stümpert nahezu autistisch durch einen Mordfall, der ihn an die Unterweser
führt und restlos überfordert.
Als Richtschnur für ihre Entscheidung nennen sie Stil, Glamour und Persönlichkeit;
Talente, die eben nicht jeder Schauspielerin
gegeben sind; egal, wie ausdrucksstark sie
sich auch vor der Kamera inszeniert haben
mag. Doch zum Generationen überdauernden Mythos, deren Strahlkraft bis heute anhält, steigen halt nur wenige auf. So
wie Vivien Leigh, die „ewige“, vom Winde
verwehte Scarlett, Bette Davis, deren magische Augen Kim Carnes im Welthit „Bette Davis Eyes“ besang, oder Julia Roberts,
Schönheitsikone der 90-er Jahre.
Eine durchaus ungewöhnliche Story also,
die „Fallwind“ allein schon aus dem KrimiEinerlei heraushebt. Zudem pflegt der Autor Till Raether einen nonchalanten, leicht
ironischen Stil, der dabei hilft, die ersten
der insgesamt 79 Kapitel zu bewältigen.
Der Plot kommt nämlich etwas schwerfällig auf Touren, bevor das Karussell der
Ereignisse im letzten Drittel des Buches
ähnlich rasant rotiert wie die Windkraftanlagen in der Nordsee, die den Handlungsrahmen liefern.
Denn der in seiner Dienststelle wenig geschätzte Ermittler findet sich plötzlich als
Unerwähnt blieb aus genannten Gründen Opfer einer Entführung in der fensterlodie anmutige Luise Rainer, bislang einzisen Gondel eines Windrades wieder und
ge Deutsche unter den Preisträgerinnen
muss zudem feststellen, dass er dieses Ver(1937 und 1938). Sie überwarf sich mit dem ließ mit einer Frau teilt. Es entwickelt sich
MGM-Boss Mayer – und pfiff fortan trotz
ein bizzarr anmutendes Kammerspiel mit
berückender Ausstrahlung auf Glanz und
Mutter Danowski als dritter „Akteurin“,
Glimmer.
während an Land die Suche nach den beiden Vermissten auf Hochtouren läuft.
Peter Schulz
Peter Schulz
D. Sannwald/T. Lindemann: Leinwandgöttinnen. ebersbach & simon, 136 Seiten, Till Raether: Fallwind. Rowohlt-Verlag,
475 Seiten, 14,99 Euro.
24,95 Euro
SERIE Was macht denn…?
WAS MACHT DENN …?
Tosca, Staatstheater Mainz, Foto: Martina-Pipprich
foyer auf den Spuren von alten Bekannten aus der regionalen Kulturszene
(mw) Der Vorgänger ist zugleich der
Nachfolger. Ab 1999 war Daniel Harding
der Musikalische Direktor der Deutschen
Kammerphilharmonie Bremen, 2003
folgte ihm Paavo Järvi nach. Mit Beginn
der neuen Konzertsaison wiederum
übernimmt Daniel Harding von Järvi den
Chefposten beim renommierten Orchestre
de Paris. Damit ist der 41-jährige Brite zu
einem der wichtigsten Dirigenten weltweit
aufgestiegen, auch wegen vieler erfolgreicher Gastspiele in den großen Konzertund Opernzentren zwischen Berlin und
Mailand.
Bei den diesjährigen Salzburger Festspielen kam ihm die Ehre zu, das Auftaktkonzert der Wiener Philharmoniker zu leiten
und mit dem Orchester das einstündige
Oratorium balbulum „Halleluja“ von Péter
Eötvös zur Uraufführung zu bringen,
das – kurzweilig und unbequem, aber
auch hörenswert – nach einer Bebilderung
schreit. Harding meisterte seine Aufgabe
souverän, überzeugte aber noch stärker
beim langen Adagio von Mahlers unvollendeter 10. Sinfonie.
Hardings Karriere schraubt sich langsam,
aber unvermindert in die Höhen der Klassikbranche hinauf. Bleibt zu hoffen, dass
er nach seinem letzten Auftritt (vor einem
Jahr in der Glocke) auch in Zukunft mit
einem seiner Orchester Bremen besucht.
(usl) Dass sie in Bremen den Mann ihres
Lebens getroffen hat, verrät sie uns gerne,
die Mezzosopranistin Nadja Stefanoff.
Bis 2014 gehörte sie dem Ensemble am
Goetheplatz an, aber noch immer sind ihre
charakteristisch-dunkle Stimme und ihre
mühelosen, ausgeglichenen Koloraturen
ebenso präsent wie die mitreißende Intensität ihres Spiels.
Sieben Jahre war die gebürtige Chemnitzerin in Bremen. Sie hat beste Erinnerungen
an diese Zeit: „Zu dem Zeitpunkt meiner
‚Karriere’ bekam ich die Gelegenheit,
Erfahrung mit großen Repertoirerollen zu
sammeln. Zudem ist das Bremer Publikum
ein dankbares, enthusiastisches.“ Hier
konnte sie neben Hosenrollen wie Oktavian, Idamante, Calbo (in Rossinis Maometto) ihre Mezzostimme entwickeln zum
(jugendlich)-dramatischen Sopran.
Mit der Rolle der Tosca verabschiedete sie
sich. Diese Partie sang sie auch an neuer
Wirkungsstätte in Mainz, wo nun eine
aufregende Arbeit bevorsteht: Nachdem
sie nicht nur in Bremen, sondern auch an
anderen Häusern in Bellinis Norma deren
Konkurrentin Adalgisa gesungen hatte,
übernimmt sie nun die Titelpartie. „Für
mich eine folgerichtige Entwicklung.“ Und
wie geht’s weiter? „Im italienischen Fach!
Aber auch mit Janacék und Mozart.“
53 foyer
foyer 54
PANORAMA Wissenschaft
PANORAMA
Text: Stephan Cartier
Gordon Pipa und Kai-Uwe Kühnberger
Martin Schweer
Dr. Watson hilft
Sexuelle Vielfalt im Sport
Dass das Computerprogramm „Watson“
heißt, macht es noch nicht zu einem guten
Doktor, auch wenn es an Sherlock Holmes‘
treuen Gefährten erinnert. Aber durch ein
Aufsehen erregendes Projekt Osnabrücker Kognitionsforscher wird die Analyse-Software aus dem Hause IBM zu einem
medizinischen Arzthelfer erster Güte. Unter Leitung von Gordon Pipa und Kai-Uwe
Kühnberger aus dem Institut für Kognitionswissenschaften wurde eine Software
entwickelt, mit der Grippewellen vorhergesagt und im besten Fall eingedämmt werden können.
Es war der Sommer des Sports – wenn
schon nicht der Sommer des guten Wetters.
Ob Fußball-EM, Olympische Spiele oder
Paralympics – körperliche Hochleistungen
und die völkerverbindende Kraft des Spitzensports dominierten über Monate die
Medien. Doch wie steht es mit der Toleranz
im alltäglichen Sport? Dieser Frage geht ein
Projekt der Universität Vechta nach, das
sich der „Akzeptanz sexueller Vielfalt im
organisierten Sport am Beispiel des Fußballs in Niedersachsen“ widmet, wie der etwas strenge offizielle Titel erklärt.
Durch die Auswertung von weltweit täglich 500 Millionen Meldungen des Dienstes
Twitter gelingt es durch große Rechnerkapazität, automatisch Sätze zu identifizieren, in denen der User über Grippe
schreibt. Die Analyse der Mitteilungen ist
sehr trennscharf, wie Gordon Pipa beton:
„Watson versteht den Inhalt von Nachrichten und geht damit weit über das Suchen
von Schlüsselwörtern hinaus.“
Somit wird es möglich, die Ballung von Infektionen schnell zu lokalisieren und die
Verbreitung zu prognostizieren. Dass der
Computer durch immer neue Twitter-Analysen auch lernt, Sprache besser zu verstehen, ist ein Nebeneffekt, den IBM für weitere Entwicklungen nutzen möchte.
Was hinter dem Unternehmen „Akse Vielfalt“ steckt, ist dagegen sehr lebensnah
und nicht ohne gesellschaftliche Brisanz. „Tatsächlich wissen wir kaum etwas
über das Klima im organisierten Sport“,
so der Projektleiter, der Psychologe Martin Schweer. „Wie offen gehen die Menschen im Sport mit sexueller Vielfalt um?
Fühlen sich Lesben und Schwule im Sport
akzeptiert?“ Gerade im Fußball herrschen
scheinbar noch immer große Vorbehalte
gegen Homosexualität.
Ob dies tatsächlich so ist oder ein Klischee bedient, dem wird das vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft
und Kultur finanziell geförderte Projekt in
Vechta durch Interviews unter Fußballern
aus der Region in den nächsten drei Jahren nachgehen.
KOLUMNE Nachgedacht foyer 55
Text: Stephan Cartier
NACHGEDACHT
SITZEN MACHEN!
E
igentlich ist Sitzen eine von den
leichteren Tätigkeiten im Leben.
Es besteht zum einen keine Gefahr,
dass man währenddessen irgendwo gegenläuft. Man kann auch nicht umfallen
– oder wenn, dann von geringerer Höhe
als beim Stehen. Und die Kollision mit anderen Sitzenden ist physikalisch nahezu
ausgeschlossen.
Woher der aktuell dermaßen schlechte Ruf
des Sitzens rührt, ist schwer zu sagen. Joggen mag sicher gesund sein, und glaubt
man Immanuel Kant, dann hat der Mensch
seinen Verstand durch den aufrechten
Gang erworben. Doch als er ihn hatte,
musste sich der Mensch irgendwann hinsetzen, um sich auszuruhen und mit dem
Verstand etwas anzufangen. Zum Beispiel
Lesen, Beobachten, Nachdenken. „Der
Denker“, Auguste Rodins berühmte Statue,
hockt aus gutem Grund auf seinem Stein
und rennt nicht rum.
tigen, den Untertan auf einem Thron zu
empfangen. Spätformen hiervon finden
sich noch heute in Amtsstuben und an
Bahnschaltern.
Es gibt einen wunderbaren Running Gag
in Billy Wilders Filmkomödie „Eins, zwei,
drei“ aus dem Jahr 1961, der diesen Zusammenhang von Hierarchie und Haltung illustriert. Immer wenn der quirlige amerikaniUneigentlich sieht es ganz anders aus.
sche Coca-Cola-Manager Mr. MacNamarra,
Da stellt das Sitzen ein eminentes Risiko
grandios gespielt von James Cagney, in sein
für Leib und Leben dar, wie die Studie eiBerliner Büro hineinstürmt, springen alle
ner großen deutschen Versicherung unAngestellte in guter deutscher Untertanenlängst erneut feststellte. Sie bestätigt, was So ist es also an der Zeit, an dieser Stelmanier auf und stehen in Habachtstellung.
die Weltgesundheitsorganisation WHO seit le eine Apologie des Sitzens anzustimmen. Irritiert schreit Mr. MacNamarra dann: „SitJahren anmahnt: Mangelnde Bewegung ist Gesundheitsstudien können nicht über die zen machen!“. Die Nachkriegsdeutschen
die Volkskrankheit Nummer eins.
große kulturhistorische Bedeutung diesollen eben ihren verhängnisvollen Trieb
ser besonderen Ruheposition hinwegtäuaufgeben, Führern hinterherzulaufen. Und
Kein Wunder: Unser Berufsalltag auf dem schen. Allein der Mensch sitzt auf Stühvor allem sollen sie den rechten Arm beim
Schreibtischstuhl oder das feierabendlen, ansonsten steht oder liegt alles in der
Grüßen unten lassen.
liche Nachleben auf der Couch fördern
Natur herum. Als orthopädisch komplexe
nicht eben die DurchHaltung ist das Sitzen nämlich eine subti- Blaise Pascal, Mathematiker und Philoblutung der Gefäße. „Sitzen kann
le Revolte des Werkzeugmachers Mensch
soph, wusste schon 1670 in seiner Essaytödlich sein!“ gegen die Schwerkraft. Man beugt sich ihr Sammlung „Pensées“ um die Vorteile des
Wie das Fallbeil einer Guillotine sausund zeigt der Gravitation auf halbem Weg entschleunigten Daseins auf dem Stuhl
te der Satz des Studienleiters auf alle Undennoch die Grenzen auf. Bis hierhin und für die Geschichte: „Das ganze Unheil der
bewegten herab: „Jede zusätzliche Stunde nicht weiter!
Welt rührt daher, dass die Menschen nicht
Sitzen erhöht das Sterberisiko.“ Man wird
ruhig in ihrer Kammer sitzen können.“ Wer
zweifelsohne in den Möbelläden an Stüh- Selbstbestimmtes Sitzen ist mithin ein
mit seinem Allerwertesten den Kontakt zur
len demnächst das Warnschildchen „SitStatement der Souveränität. Wer sitzt, hat Welt hält, bleibt eben gelassener als die,
zen kann tödlich sein!“ finden.
Recht oder ist wenigstens König. Es war
die rasch über sie hinweg schreiten wollen.
seit Jahrtausenden das Privileg der Mäch-
foyer 56
KINO Welcome to Norway
KINO
Text: Wilfried Hippen
„Welcome to Norway“
Das fidele Flüchtlingsheim
„Welcome to Norway“
von Rune D. Langlo
Komödien über gesellschaftliche Probleme waren lange eine Spezialität des
britischen Kinos. Doch mittlerweile haben die Skandinavier im Genrekino der
„social comedies“ mächtig aufgeholt. Für
diese Entwicklung ist „Welcome to Norway“ ein perfektes Beispiel.
Die Grundidee des Regisseurs und Drehbuchautoren Rune Denstad Langlo basiert auf wahren Geschichten, wie man sie
auch aus Deutschland kennt: Fremdenfeindliche Betreiber von heruntergekommenen Hotels auf dem Lande bieten ihre
Zimmer den Behörden als Flüchtlingsunterkünfte an. Die Krise ist für sie eine Gelegenheit, Geschäfte zu machen.
In „Welcome to Norway“ ist der Antiheld
Primus solch ein Schlitzohr. Eigentlich
ist der Hotelbetreiber schon pleite und
in seinem Hotel fehlen Türen, Heizung
und Strom. Egal – schnell werden die Asylanten in Busladungen angekarrt und Primus ist sofort heillos überfordert. Christen weigern sich mit Muslimen die Zimmer zu teilen, genauso wie Sunniten mit
Schiiten. Geld von der Ausländerbehörde
gibt es nur, wenn Sprachkurse und ein Kooperationsrat eingerichtet werden.
ist, sodass sie ihre neue Bleibe „Guantanamo“ nennen. Vorurteile haben jedoch auch
sie, und so machen sich alle lächerlich. Besonders Primus, der immer wieder so tölpelhaft scheitert, dass er einem im Laufe
des Films immer mehr ans Herz wächst.
Gerettet wird er durch den Afrikaner Abedi, der nicht nur als einziger Hotelgast
fließend Norwegisch spricht, sondern sich
auch als Organisationstalent entpuppt.
Aus der Sprachverwirrung entstehen ständig hochkomische Missverständnisse,
und es ist dem deutschen Verleih hoch
anzurechnen, dass er eine halb eingedeutschte Fassung in die Kinos bringt, in
der das Norwegisch synchronisiert, aber
alle anderen Sprachen untertitelt wurden.
Da Langlo vom Dokumentarfilm kommt,
sind seine Bilder realistisch und authentisch. Die Hotelgäste sind fast alle tatsächlich als Flüchtlinge nach Norwegen gekommen. Oliver Mukaba, der den Abedi
spielt, lebte jahrelang in einem Flüchtlingsheim. Langlos Witz ist zum Teil sehr makaber – auch hier kann man die britischen
Vorbilder erkennen. Und er macht die Konflikte durch satirische Überhöhung kenntlich, behält dabei aber immer einen liebevollen Blick auf seine Filmfiguren. So hat
Und Primus ist ein Rassist, der schnell un- „Welcome to Norway“ zugleich Biss und
ter den Hotelgästen als Diktator verschrien Herz. – Kinostart: 13. Oktober.
KINO Demnächst/DVD-Tipp
57 foyer
TIPP
„Café Society“
„Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“
Neu auf DVD
Demnächst im Kino
„Das Tagebuch der
Anne Frank“
von Hans Steinbichler
Oliver Stone mag die politischen Rebellen.
Er hat sogar eine wohlwollende Dokumentation über Fidel Castro gemacht,
und so ist es kein Wunder, dass er sich
nun mit „Snowden“ (22. 9.) den Champion der Whistleblower Edward Snowden
vornimmt. Nun passt dieser als schmächtiger Brillenträger im Grunde gar nicht zu
Stone, denn der mag seine Protagonisten
stämmig und laut – man darf also darauf
gespannt sein, wie sich Stone diesen Helden zimmert.
Es gibt kaum noch einen bedeutenden
französischen Künstler des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, über den nicht mindestens ein Spielfilm produziert worden
wäre. In „Meine Zeit mit Cézanne“ (6. 10.)
hat Daniéle Thompson gleich zwei Fliegen
mit einer Klappe geschlagen: Sie erzählt
von den Jugendjahren des Malers Paul
Cézanne und des Schriftstellers Èmile Zola, denn diese kannten sich schon als Kinder. Kluge und gepflegte Unterhaltung ist
garantiert und wenn sich die beiden Freigeister in Montmartre in die gleiche Frau
verlieben, wird der Film zu einer Art „La
Boheme“ ohne Hunger und Schwindsucht.
nach Palästina flüchtete, wundert man
sich nicht mehr so sehr darüber, dass sie
den autobiografischen Roman „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ (3. 11.)
von Amos Oz verfilmt hat. Und so ist es
auch nur konsequent, wenn sie selber die
Mutter des jungen Amos spielt, der im Jerusalem der 40-er Jahre aufwächst. Erzählt
wird die Geschichte des 10-jährigen, der
am liebsten den vielen Geschichten seiner
Mutter lauscht und nach deren Selbstmord
selbst zu einem Erzähler wird.
Der inzwischen 80 Jahre alte Woody Allen galt schon als ausgedienter Altherrenregisseur, als er 2011 mit „Midnight in Paris“ seinen bisher größten Kassenerfolg inszenierte. Und so wie er dort das Paris der
20-er Jahre herauf beschwörte, nimmt er
sich in „Café Society“ (10. 11.) des Hollywoods der 30-er Jahre an. Ein New Yorker
Intellektueller wird durch Ruhm und Geld
in die Traumfabrik an der Westküste gelockt – die Geschichte hat Allen seit „Der
Stadtneurotiker“ schon oft erzählt. Doch
diesmal blickt er mit einem nostalgischen
Auge auf das Filmgeschäft jener Zeit und
hat mit eleganter Jazzmusik, viel Glamour,
Witz und Romantik wieder einen Film geWenn man weiß, dass die Hollywoodmacht, in den auch ein Publikum gehen
Schauspielerin Natalie Portman 1981 in Je- dürfte, das den Namen Woody Allen noch
rusalem geboren wurde und ihre Familie
nie gehört hat.
in den 30-er Jahren aus Deutschland
Das Tagebuch von Anne Frank ist eines
der wichtigsten literarischen Dokumente
des vergangenen Jahrhunderts. Und seit
den 50-er Jahren gibt es viele künstlerische Adaptionen. Es wurde als Graphic
Novel gestaltet, als Theaterstück inszeniert, zum Ballett, Musical, zu einer Oper
und vielen Filmen umgearbeitet.
Hans Steinbichlers Adaption wirkt kaum
wie ein historischer Kostümfilm, sondern
eher wie eine der Coming of Age-Geschichten. So wird ein junges Publikum
schnell Zugang zu der Handlung bekommen, denn die Anne Frank des Films ist
eine junge, erstaunlich modern wirkende
Frau, in deren Gedanken, Hoffnungen,
Ängste sich ihre heutigen Altersgenossen
unmittelbar hineinversetzen können.
Weil er ihre Geschichte nicht als eine
Geschichtsstunde, sondern als ein bewegendes, menschliches Drama gestaltet, gibt Steinbichler ihr neben der gerade heute so wichtigen Aufklärung über
Antisemitismus und Holocaust noch eine weitere, zugleich universelle und tagesaktuelle Bedeutung. Wenn in ihm von
Verfolgung, Flucht, Mut, Angst, Diskriminierung und Vernichtung erzählt wird,
sind die Parallelen zur Flüchtlingsproblematik nicht zu übersehen.
foyer 58
ROLLENSPIEL
DVD-Tipp
Fundgrube zu Wagner
Stefan Mickisch spielt und erklärt
„Der Ring des Nibelungen“
: Rollenspiel
(bö) „Willy Dammasch ist mir jetzt sehr
nahe“, sagt Katharina Groth und blättert
durch das 200 Seiten starke Werkverzeichnis. Die Kunstwissenschaftlerin wandelte
auf den Spuren des Expressionisten Willy Dammasch (1887-1983), durchforstete
Archive und private Wohnzimmer. Und
förderte manch Dokument und Gemälde
zu Tage.
„Worpswede spielte immer eine Rolle bei
mir“, gesteht die 32-Jährige, die unlängst
die Hoetger-Ausstellung des Worpsweder
Museumsverbundes kuratiert hat. Als Kind
begleitete sie ihre Eltern bei Besuchen
von Hans-Hermann Rief, dem Gründer
des Worpsweder Archivs. Allerdings habe
sie bei diesen Ausflügen nicht so sehr die
Kunst, sondern die Eisdiele geschätzt…
Seine Einführungskonzerte anlässlich der
Bayreuther Festspiele (1998-2013) sind legendär, seine rund 60 CDs weitaus mehr
als nur die Erinnerung an viele anregende
Gesprächskonzerte. Die Rede ist von Stefan
Mickisch, der dank des hiesigen Richard
Wagner-Verbandes am 29. Oktober wieder einmal in Bremen gastiert – diesmal zur
„Parsifal“-Produktion; im Januar kommt er
nach Oldenburg zum neuen „Der Ring des
Nibelungen“.
Als Ergebnis der jahrelangen musikalischen,
philosophischen und musikwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Wagners Tetralogie hat Stefan Mickisch nun auch eine
üppige DVD-Box mit über neun Stunden
Wagner-Erläuterungen veröffentlicht. Anders
als bei seinen bekannten „Ring“-CDs handelt
es sich nicht um Mitschnitte der Gesprächskonzerte, sondern um Studioaufnahmen
Dammaschs Vielseitigkeit imponiert Groth. am Flügel im heimischen Wohnzimmer.
„Er hat kontinuierlich gearbeitet und sich
Das bringt den Vorteil mit sich, dass Mickweiterentwickelt. Er wusste, was er wollte.“
isch deutlich mehr Zeit hat, um große und
Der Sohn eines Lokführers wuchs im Berkleine Aspekte zu erläutern, was er auf eiliner Stadtteil Wedding auf. In Berlin benem noch konzentrierteren Niveau als live
gann auch Groths Spurensuche. „In den Armacht. Außerdem ist man dank der Kamechiven fand ich einiges.“ Über Aufrufe in
ras ganz dicht an Mickisch und den Kladen Medien tauchten bislang unbekannte
viertasten dran. Eine schier unermessliche
oder verloren geglaubte Bilder des Malers
Fundgrube an Gedanken, Erklärungen und
auf. Manche sind noch bis zum 23. OktoMusikbeispielen zum „Ring“ für Kenner
ber in der Kunsthalle Worpswede zu sehen und am Werk Wagners Interessierte. –
– anschließend verschwinden sie wieder in Fafnerphon 2151, 6 DVDs, Euro 95,-.
Markus Wilks
privaten Sammlungen.
ROLLENSPIEL 59 foyer
Kunsträtsel
Max Liebermann und der Sport
Ab dem 22. Oktober zeigt die Kunsthalle
Bremen die Ausstellung „Max Liebermann
– Vom Freizeitvergnügen zum modernen
Sport“. Sport gehört heute zum modernen Lifestyle, er ist ein populäres Massenspektakel oder verleiht Prestige. Der Siegeszug des Sports begann in Deutschland
vor über 100 Jahren.
Max Liebermann war der erste deutsche
Künstler, der sich intensiv mit diesem
Thema auseinandersetzte. Die Sonderausstellung untersucht seinen Blick auf Bewegung und Sport und erzählt zugleich die
Geschichte vom Reiten, Tennis und Polo
in der Kunst.
Nach dem Ersten Weltkrieg rückten die
sportlichen Motive bei Liebermann in den
Hintergrund. Stattdessen begannen jüngere Künstler, den Sport als Thema zu entdecken. Vor allem populäre Massensportarten wie Fußball oder Boxen entdeckten
sie als Motiv.
(red) Mit dem Bekenntnis „Immer glücklich hier zu sein“ und einer Karikatur der
Bremer Stadtmusikanten hat sich Startenor
Rolando Villazón im Goldenen Buch der
Freien Hansestadt Bremen verewigt. Den
Anlass lieferte sein mittlerweile vierter
Auftritt beim Musikfest Bremen, wo er
diesmal in der Titelrolle der MonteverdiOper „L’Orfeo“ zu hören war.
Der mexikanisch-französische Opernsänger, der gemeinsam mit seiner Familie
von Bürgermeister Carsten Sieling durch
das zum UNESCO-Welterbe gehörende
Rathaus geführt wurde, erhielt während
seines Besuchs zudem den diesjährigen
Preis des Musikfestes, die von Bernd Altenstein geschaffene Bronzeskulptur „Orpheus mit seiner Leier“. In seiner Laudatio
hob Musikfest-Intendant Prof. Thomas
Albert hervor, wie sehr Villazón mit seiner
Stimme, seiner Ausdruckskraft und seiner
fesselnden Bühnenpräsenz jeden Auftritt
zu einem wahrhaftigen Erlebnis mache.
(red) Er steht jetzt in einer Reihe mit Julia Fischer, Patricia Kopatchinskaja oder
Leonard Elschenbroich: Jean Rondeau
(25). So wie diese drei Künstler wurde nun
auch der französische Cembalist, Organist,
Pianist und Komponist mit dem „Förderpreis Deutschlandfunk“ ausgezeichnet,
den der Sender seit 1998 gemeinsam mit
dem Musikfest Bremen an hochbegabte
Nachwuchskünstler verleiht.
„Jean Rondeau zeichnet sich durch ein
kantables, reich artikuliertes und dynamisches Spiel mit einem fokussierten,
resonanzreichen Klang aus“, hieß es in der
Begründung der Jury. Dies ermögliche ihm
„fesselnde Interpretationen, die sich dank
seines bewundernswerten Anschlags kontrastreich zwischen ausgewogener Eleganz
und schwungvoller Vitalität bewegen.“
Wie sich das anhört, konnte das Musikfest-Publikum gleich in drei Konzerten erleben, die der vielseitige Franzose nach
dem Festakt in der Kirche Unser Lieben Frauen in Bremen gegeben hat. Dabei
Villazón erinnerte sich in seiner Dankespräsentierte sich Rondeau nicht nur als
rede, dass er als Musikstudent in Mexiko
Solist in Cembalo-Konzerten von Bach
die Rolle des Hahns in einer Oper über
oder Rameau, sondern stellte sich auch als
die Stadtmusikanten gesungen habe. Mit
Blick auf die Auszeichnung erklärte er: „Ich Pianist mit seinem Jazz-Ensemble „Note
Forget“ in der Reihe „Musikfest Surprise“
empfinde den Preis als eine Umarmung
zwischen der Stadt, dem Musikfest Bremen mit Eigenkompositionen und Improvisationen vor.
und mir.“
Die Ausstellung präsentiert rund 140 Werke und zeigt darüber hinaus historisches
Material. Die Werke stammen sowohl aus
der Kunsthalle Bremen als auch aus internationalen Museen und Privatsammlungen. Außerdem werden Arbeiten unter
anderem von Gustave Caillebotte, Edgar
Degas, Sir John Lavery, Edouard Manet,
Ernst Oppler, Renée Sintenis und Henri de
Toulouse-Lautrec vom Reitsport, Tennis
und Boxen präsentiert.
Frage: Das Bremer Gemälde „Papageienallee“ von Max Liebermann wurde in einem
Zoo gemalt. Welcher Zoo ist dargestellt?
Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum
15. Oktober 2016 an foyer, Roland Verlag
GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die
Teilnahme ist auch online möglich: www.
rolandverlag.de (Publikationen/Foyer).
Zu gewinnen sind 3 x 2 Eintrittskarten für
die Kunsthalle Bremen.
Die Antwort des Kunsträtsels aus der
Ausgabe 115 lautet: Nina Beier.
Gewonnen haben:
Iris Hartlage Stewes, Oldenburg
Hans-Jörg Meißner, Bremen
Kurosh Valizadeh, Bremen
foyer 60
ARCHITEKTUR Schuppen Eins
PER AUTO INS LOFT
Bremer Büro Westphal mit dem BDAArchitekturpreis „Nike“ ausgezeichnet
Text: Sabine Komm
W
o einst Portalkräne Stückgut
vom Schiff auf die Straße oder
Schiene transportierten, wohnen
und arbeiten heute Menschen, entstand
die Bremer Überseestadt. Mittenmang:
Der mächtige, umgebaute Schuppen Eins.
Das Konzept für die Umgestaltung hat
das Bremer Büro Westphal Architekten
BDA entwickelt und jetzt dafür den nach
der griechischen Siegesgöttin benannten
„Nike“ des Bundes Deutscher Architekten
(BDA) erhalten.
Stuhlrohrfabrik in Findorff. Hier lässt
sich besonders gut über die Bedeutung
historischer Gebäude nachdenken. Für
Birgit Westphal sind solche Zeitzeugen
identitätsstiftend: „Der Hafen kann nur
Geschichte erzählen, wenn die alte Architektur bleibt, sonst wirkt er synthetisch.“
In Hamburgs Hafencity sei viel zu viel
abgerissen worden, dadurch werde so ein
Areal austauschbar.
tektenwettbewerb ausgeschrieben. Das
Büro Westphal erhielt den Zuschlag, weil
die Architekten von Anfang an die Größe
dieses Giganten bewahren und erlebbar
machen wollten.
Im neun Meter hohen Erdgeschoss ist ein
Technik- und Erlebniszentrum mit einem
Boulevard entstanden, wo Oldtimer ausgestellt, restauriert, gewartet, gelagert und
verkauft werden, zudem Bürolofts über
Die Westphals rollen die Pläne vom Schup- zwei Etagen. Die 20 Wohnungen im Oberpen Eins aus, um die Dimensionen des
geschoss haben Terrassen mit Blick auf
Die seit 2007 alle drei Jahre in sechs KaGiganten vor Augen zu führen. Das Stahl- den Europahafen. Eine Gesamtinvestition
tegorien vergebene Auszeichnung gilt als
betongebäude mit der Ziegelverkleidung
von rund 30 Millionen Euro.
„Oscar“ der Architektur. David Chipperist fast einen halben Kilometer lang. Die
field (London), Max Dudler (Berlin) oder
Nutzfläche auf zwei Etagen beträgt 30.000 Die größte Herausforderung war das
Bothe Richter Teherani (Hamburg) haben Quadratmeter, so groß wie drei FußballBelichtungskonzept. Unten wurden
sie schon eingeheimst. Jetzt hat die Jury
felder.
zwischen den alten Stahlbetonstrukturen
erstmals ein Bauvorhaben im Nordwesten
lichtdurchlässige Gussglaswände eingeDeutschlands ausgewählt, und zwar in der 1959, zur Zeit des Wirtschaftswunders, hat zogen. Oben ließen die Architekten unter
Kategorie „Fügung“. Sie wird für gelungene die Stadt Bremen dieses Industriegebäude freiem Himmel eine Straße einschneiden,
Bauwerke vergeben, bei denen „Material,
für den Stückgutumschlag errichtet. Wol- um die Wohnungen erschließen und beForm und Funktion besonders wirkungsle, Bananen, Kaffee, Autos
voll zu einer Einheit gefügt werden und
sind hier eingetroffen und Der Hafen kann nur Geschichte erzählen,
so das Prägende des Ortes weitergebaut
weitergeleitet worden.
wenn die alte Architektur bleibt, sonst
wird.“ Neben der Kategorie „Fügung“ wird „Schnell rein und raus“,
die „Nike“ auch für Symbolik, Atmosphäre, sagt Jost Westphal. „Das wirkt er synthetisch.“
Komposition, Soziales Engagement und
war kein Lager-, sondern
Neuerung vergeben. Hinzu kommen die
ein Logistikgebäude.“ Es sei damals der
lichten zu können. Wer hier wohnt, kann
„Große Nike“ und die „Klassik-Nike“.
modernste Schuppen im modernsten Ha- mit dem Auto-Lift hochfahren und von
fen Europas gewesen.
dort bis in die zweigeschossige LoftwohSchuppen Eins – für Birgit und Jost Westnung. Jost Westphal: „Auf einem Saurier
phal und ihren Kollegen Klaas Dambeck
2008 hat Investor Klaus Hornung eine
wohnen und auf so eine Hafenlandschaft
ein Heimspiel: Der Schuppen ist nicht
Hälfte des denkmalgeschützten Schupsehen, das ist einmalig.“
weit weg von ihrem Büro in Bremens alter pens Eins erworben und einen Archi-
ARCHITEKTUR Schuppen Eins
Bereits bei der alten Energieleitzentrale
und der Staplerhalle in Bremens Überseestadt, heute ein ungewöhnlicher Ort
für Konzerte, hatte das Architektenbüro
bewiesen, wie cool historische Gebäude
innen aussehen können. Als nächstes
planen die Architekten den Umbau der
alten Messehalle 15 in Leipzig, einstmals
die weit gespannteste Konstruktion der
Welt für 35.000 Besucher – auch das eine
gigantische Herausforderung.
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61 foyer
foyer 62
KULTURKALENDER
KULTURTERMINE
PREMIERENDATEN
...................................................
Stadttheater Bremerhaven
15. Mai bis 15. September 2016
...................................................
Theater Bremen
15. 9. (S) nach Georg Büchner: Dantons Tod. Kleines Haus
8. 10. (S) Bertolt Brecht: Der gute Mensch von Sezuan.
Theater am Goetheplatz
14. 10. (S) nach K.O. Knausgard: Sterben. Kleines Haus
22. 10. ( M) Gioacchino Rossini: Il Barbiere di Siviglia.
Theater am Goetheplatz
23. 10. (S) nach Sarah Crossan: Die Sprache des Wassers. Moks
27. 10. (T) Samir Akika/Unusual Symptoms: Akika X.
Kleines Haus
6. 11. (S) Erich Kästner: Das doppelte Lottchen. Theater am Goetheplatz
(Abkürzungen: M = Musiktheater, S = Schauspiel,
T = Tanztheater) Alle Termine ohne Gewähr!
Abkürzungen:
P = Premiere
WA = Wiederaufnahme
UA = Uraufführung
z.l.M. = zum letzten Mal
w.n.a.a. = wenn nicht anders angegeben
Alle Termine ohne Gewähr! Kein Anspruch auf Vollständigkeit!
Terminschluss: 1. September
BREMEN
......................................
Theater Bremen
Theater am Goetheplatz
(Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h)
Carmina Burana Sept. 16. (WA), 24.; Okt.
14.; Nov. 10.
Maria de Buenos Aires Sept. 17. (WA), 25.
(18 h); Okt. 9. (18 h); Nov. 1.
Parsifal Sept. 18. (15.30 h); Okt. 3.+16.
(jew. 15.30 h)
Werther (WA) Sept. 21., 29.; Okt. 6.; Nov. 5.
17. 9. (M) Wildhorn/Black/Hampton: Dracula. Großes Haus
24. 9. (S) Sophokles: Antigone. Großes Haus
1. 10. (S) Der Vorname. Kleines Haus
15. 10. ( T) Delibes/Vanaev: Coppélia. Großes Haus
29. 10. (M) Richard Wagner: Der Fliegende Holländer.
Großes Haus
12. 11. (S) Michel Houellebecq: Unterwerfung. Großes Haus
............................................
Staatstheater Oldenburg
17. 9. (M) Giuseppe Verdi: Macbeth. Großes Haus
30. 9. (S) Michel Houellebecq: Unterwerfung. Kleines Haus
1. 10. (T) Nikolais/Jully: Imago Suite/4 Seasons (UA).
Großes Haus
7. 10. (S) Nino Haratischwili: Schönheit (UA). Exerzierhalle
15. 10.(M) Georg Friedrich Händel: Agrippina. Großes Haus
16. 10. (S) Pedro Calderón de la Barca: Das Leben ein Traum. Kleines Haus
5. 11. (M) Stephen Sondheim: Sweeney Todd. Großes Haus
6. 11. (S) Lutz Hübner: Fro Müller mutt weg. Kleines Haus
Eine Familie (WA) Sept. 23. (19 h); Okt.
1.+21. (jew. 19 h)
Gastspiel Das Leben des Galilei Sept. 30.
Der gute Mensch von Sezuan Okt. 4. (Voraufführung/19 h), 8. (P/19 h), 12.+15.+
27.(jew. 19 h), 23. (18 h); Nov. 10. (10 h)
Il Barbiere di Siviglia Okt. 22. (P), 30. (18
h); Nov. 2., 4., 13. (15.30 h), 15.
Das Schloss (WA) Okt. 24.
Gastspiel Theatre du Pain: Tamtam der
Leidenschaften Okt. 28.
Wo die wilden Töne wohnen Okt. 30. (P/11 h)
Das doppelte Lottchen Nov. 6. (P/16 h),
11.+14. (jew. 10 h)
Nexttome (WA) Sept. 27.; Okt. 15., 21.
Die Schutzbefohlenen (WA) Sept. 29.; Okt.
2.+16. (jew. 18.30 h)
Istanbul Sept. 30.; Okt. 3.+9.+30.
(jew. 18.30 h), 6.
Sterben Okt. 14. (P), 23. (18 h)
Johanna (WA) Okt. 20., 22.
Akika X Okt. 27. (P), 29.
Moks
Wunderbrut Sept. 15. (10.30 h)
Gastspiel Junger Tanz aus Bremen Sept.
17. (18 h)
Eins zu eins (WA) Sept. 18. (16 h), 19.
(10.30 h)
Out of Control (WA) Sept. 23.+27.+29.+30.
Kleines Haus
(10.30 h), 24. (19 h)
(Beginn, w.n.a.a.: 20 h)
Die Sprache des Wassers Okt. 23. (P/16 h),
Dantons Tod Sept. 15. (P), 16., 21., 25.
26.+27.+31. (jew. 10.30 h), 30. (16 h)
(18.30 h); Okt. 7., 8.
The Maidenhair Tree & The Silver Apricot Nahaufnahmen Juni 24. (19 h/P), 25. (19
h), 26. (16 h)
(WA) Sept. 17., 23.; Okt. 1., 13.
Zwei Giraffen tanzen Tango – Bremer
Brauhauskeller
Schritte (WA) Sept. 18. (18.30 h)
Hikimori Sept. 16.+17. (jew. 19 h), 19. (10.30 h)
Die Familie Schroffenstein (WA)
Rich Kids (WA) Okt. 19.+21.+22.+25.+28.+29.
Sept. 20., 21., 26.; Okt. 28.
(jew. 19 h), 30. (z.l.M./19 h)
Der Botschafter Sept. 24.
KULTURKALENDER
......................................
bremer shakespeare company
Theater am Leibnizplatz
Tel. 04 21 - 50 03 33
(Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h)
Der Kaufmann von Venedig Sept. 15.
Festival Tanztage Bremen Sept. 16. (18 h)
Macbeth Sept. 17.
Bremen: Stadt der Kolonien
Sept. 19., 26.; Okt. 25.
Hamlet Sept. 20.
Schachnovelle Sept. 21.; Okt. 2.
König Lear Sept. 22.
Doktor Faustus Sept. 23.
Was ihr wollt Sept. 24.; Okt. 28.
Mario und der Zauberer Sept. 27.
Szenische Lesung Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben Sept. 28.
Romeo und Julia Sept. 29.; Okt. 15.
Atelier Blaumeier: Der Sturm
Sept. 30.; Okt. 1.
Gastspiel The Re-Imagining of French
Gray… Okt. 8.
Gastspiel Macbeth/Iki Kisilik Kabus
Okt. 13.
Alvaro Solar: Männerfreundschaft Okt. 14.
Gastspiel Die Reise nach Jerusalem Okt. 16.
Theater Pschyrembel spielt Franz Kafka Okt. 21.
Wie es euch gefällt Okt. 22., 29.
Zirkus Fiffix Schwarz weiß bunt Okt. 23.
Gastspiel Axel Hacke Okt. 24. (20 h)
Episode A/B Sept. 30.; Okt. 1. (20 h)
Konzert: Françoiz Breut Okt. 3. (21 h)
Lajos Talamonti: Neuropa Roulette Okt.
14., 15. (jew. 20 h)
Spanisches Theaterfestival Okt. 20. bis 22.
globale Literaturfestival: Das Fest und
die Gäste Tschechisches Theatergastspiel.
Okt. 30., 31.
Konzert: Kreidler Nov. 4. (21 h)
Magali Sander Fett: Schweres Wasser
Nov. 4., 5. (jew. 20 h), 6. (19 h)
......................................
Schnürschuh Theater
Kartentelefon: 04 21 - 55 54 10
www.schnuerschuh-theater.de
Herr Lehmann Sept. 24. (20 h), 25. (19 h);
Okt. 22. (20 h), 23. (19 h);
Nov. 11 (20 h)
Anders Sept. 16. (20 h/P), 18. (18 h); Okt.
26. (19 h)
......................................
Glocke
Tel. 04 21 – 33 66 99 | www.glocke.de
(Beginn, w.n.a.a.: 20 h)
Göttinger Symphonie Orchester Sept. 15.
Joja Wendt Sept. 16.
musica viva Sept. 17.+18. (jew. 19.30 h)
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Sept. 22., 24.
GLOCKE backstage Besucherführung
Sept. 24.; Okt. 15. (jew. 14 h)
Bremer Kaffeehaus-Orchester Sept. 25.
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (15.30 h/Kleiner Saal)
1. Philharmonisches Konzert Bremer PhilTheater PHÖNIX Bremen
harmoniker Sept. 25. (11 h), 26.
Tel. 0421 - 44 12 78
5nachsechs – Afterwork-Konzert Sept. 28.
www.theater-phoenix-bremen.de
(18.05 h)
im bremer kriminal theater
Wiener Klassik Okt. 1.
Bremen-Walle, Theodorstr. 13 B
Klaus Maria Brandauer & Sebastian
Knauer Okt. 1. (Kleiner Saal)
Die Kaktusblüte Romantische Komödie.
Nov. 9., 10., 11. (jew. 20 h), 12. (18 h), 13. (16 h) „Two Tribes. One Spirit“ Okt. 2.
Yul Anderson Okt. 5. (Kleiner Saal)
Bürgerparkkonzert Bremer Philharmoni. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ker Okt. 7.
sch wa nk hal le
Vanessa Mai Okt. 8.
Buntentorsteinweg 112
Glocke-Sonderkonzert Internationales JuTel. 04 21 - 520 80 70
gendsinfonieorchester Bremen 2016 Okt.
www.schwankhalle.de
9. (19 h)
Bremer Tanztage Sep. 15. – 18.
2. Philharmonisches Kammerkonzert Kuss
Konzert: The Ex. Support „Im Grunde Ge- Quartett Okt. 17. (Kleiner Saal)
nommen“. Sept. 22. (21 h)
Die Deutsche Kammerphilharmonie BreRabih Mroué: Riding on a Cloud
men Okt. 21.
Sept. 23., 24. (jew. 20 h)
Glocke ImPuls „Composer Slam“ Okt. 21.
Christoph Spehr und KLANK: Borgsein.
(Kleiner Saal)
foyer 63
Thorsten Havener Okt. 22.
Chris Barber and The Big Chris Barber
Band Okt. 23. (18 h)
2. Philharmonisches Konzert Bremer Philharmoniker Okt. 24., 25.
Lesung mit Musik Thomas C. Zinke & Hauke Scholten Okt. 26. (19 h/Kleiner Saal)
Wise Guys Okt. 28., 29.
musica viva Okt. 30. (15.30+19.30 h)
Igor Levit, Klavier Okt. 31.
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Nov. 1., 2.
#thesoldierstale Nov. 4. (Kleiner Saal)
Wiener Klassik Nov. 5.
3. Philharmonisches Konzert Bremer Philharmoniker Nov. 6. (11 h), 7.
Orchester der Musikfreunde Bremen
Nov. 6.
EuropaChorAkademie Nov. 8.
The Rascals Rock’n’Roll Show Nov. 9.
GLOCKE JAZZnights Al Jarreau & NDR
Bigband Nov. 10.
Kurt Krömer Nov. 11.
Feuerwehrmann Sam Nov. 12. (17 h)
Kunst Hand Werk & Design Nov. 13. (10 h/
Foyer)
10 Jahre Fitzek Show Nov. 14.
......................................
EuropaChorAkademie
www.europachorakademie.de
Rutter: Magnificat, Kerschek: Volkslieder
verjazzt Leitung: Joshard Daus. Nov. 8.,
Glocke Bremen. Konzert: 20 h, offene Probe: 19.30 h
......................................
Musical Theater Bremen
Tel.: 0421 – 33 37 555
Tickets: www.musicaltheater-bremen.de
(Beginn, w.n.a.a.: 20 h)
Ich war noch niemals in New York 16.
Sept. bis 9. Okt. (Di., Do., Fr. jew. 19.30 h;
Mi. 18.30 h; Sa. 15+19.30 h; So. 14+19 h)
Wickie – Das Musical Okt. 15. (14+17.30 h)
Die größten Musical-Hits aller Zeiten
Okt. 21.
Albert Hammond & das Leipziger Symphonieorchester Okt. 22.
B.E.G.IN-Gründungstag 2016
Okt. 27. (11-18 h)
Pepe Lienhard Big Band Swing Live
Okt. 28. (19 h)
Beatrice Egli Nov. 3. (19 h)
Kastelruther Spatzen Nov. 4.
Alligatoah Nov. 5.
foyer 64
KULTURKALENDER
......................................
DKV-Residenz
in der Contrescarpe
Sándor Falvai Sept. 24.
Rembrandt Frerichs Trio feat Kayhan
Kalhor Sept. 30.
Songs & Whispers Special: release concert
Tel. 04 21 - 3 22 90
RATS und ROE Okt. 1.
Weltklassik am Klavier (jew. 17 h)
Camerata Instrumentale Okt. 2. (19 h)
„Ein neues Erzählkonzert“ mit Meryem
Klavierabend Kurt Seibert Okt. 15.
Natalie Akdenizli. Sept. 25.
Harmonien der Welt III: The Waste Land
„Himmlische Klänge“ mit Chiyan Wong. Okt. 16. (18 h)
Okt. 30.
Scriabin Code Okt. 19.
„Slawische Reise“ mit Béla Hartmann.
Nik Bärtsch‘s Mobile Okt. 20.
Nov. 20.
Mehmet Polat Trio Okt. 21.
residenz@sendesaal: Christian Tetzlaff
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . spielt die Bach-Solowerke für Violine Okt.
24. und 25.
Club Moments
Annette Maye’s Vinograd Express & GianVor dem Steintor 65 | Tel. 04 21 - 7 92 66 33 luigi Trovesi Okt. 27.
www.club-moments.de
Marialy Pacheco & Joo Kraus Okt. 28.
(Beginn, w.n.a.a.: 20 h)
Duo Poetico Musicale Okt. 30.
WIRFÜRWEN Indierockband aus Bremen. Jazzchor Freiburg Nov. 4.
Sept. 16.
Lucia Cadotsch Speak Low: Nov. 10.
Sparcasse in concert & Nordwestradio
Saltarello: Theo Plath & Fabian Müller
präsentieren Gemma Ray (GB/D) Sept.19. Nov. 12.
Nick Gibbs & the Freedom Spirits
Matineé: Alt-Hastedter Kammerorchester
Sept. 24.
Nov. 13. (11 h)
Songs & Whispers – Circuit 9. Sept. 25
Håkon Kornstad’s Tenor Battle Nov. 13.
Nordwest Concert Band Small Big Band.
Sept. 28.
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Local Heroes Band Contest Okt. 2.
jazzmoments & MIB präsentieren: Sirena Bremer Jazzpreis 2016
Jazz & Electronics
Riley (UK) Quartett Okt. 5.
Felix Elsner the best of 5 years on the jaz- www.jazzpreis-bremen.de
Bremer Jazzpreis Live-Konzert der Finazy side of pop. Okt. 16.
listen Mit Johanna Borchert, Niels Klein –
Songs & Whispers – Circuit 10. Okt. 23.
jazzmoments & MIB präsentieren: Ansgar Tubes & Wires und TRIO Elf, anschließend
Preisverleihung. Moderation: Nabil Atassi.
Specht Quartett + Klaus Fey Nov. 19.
Sept. 23. (20 h), Schlachthof Bremen
A Tribute to Prince On the jazzy side of
pop – Felix Elsner. Nov. 20.
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Kulturkirche St. Stephani
Sendesaal Bremen
www.kulturkirche-bremen.de
Bürgermeister-Spitta-Allee 45
Tickets: Tel. 04 21 – 33 00 57 67
[email protected]
www.sendesaal-bremen.de
(Beginn, w.n.n.a.: 20 h)
Aino Löwenmark Sept. 15.
Emiliano Sempaio Meretrio (BRA) Sept. 16.
Preisträgerkonzert: Elizaveta Ukrainskaia Sept. 18. (18 h)
konzert im dunkeln: Maria Pia De Vito &
Huw Warren Sept. 22.
Harmonien der Welt II: Special Night
Sept. 23.
celestial harmonies special: Klavierabend
Kartenbestellungen Tel. 04 21 – 30 22 42
(Beginn, w.n.n.a.: 20 h)
Psalmen klingen in die Nacht Abendliche
Klänge und Texte zum Ökumenischen
Stadtkirchentag Bremen. Sept. 17.
Ramón Jaffé & Tim Günther Jüdische &
christliche Musik für Violoncello & Orgel/
Klavier. Sept. 25. (19 h)
Intuiciones – CD Release Spanische und
südamerikanische Klänge. Ausführende:
Lux Nova Duo. Okt. 18.
West-East-Jazz-Quartett mit Erdal Akkaya
(Baglama/Gesang), Peter Dahm, Olaf Rodt,
Uli Moritz. Okt. 28.
Max Reger im 100. Todesjahr Volker Ellenberger (Mainz) spielt ausgewählte Orgelwerke des Komponisten. Okt. 30.
„Die Würde des Menschen ist unantastbar“ Benefiz-Konzert: Peter Dahm & das
Westend-Projekt-Orchester spielen zugunsten von „refugio bremen“. Nov. 4. (19.30 h)
„... und wie begegn ich dir“ Popkulturelle
Einführung in das Weihnachtsoratorium
von Johann Sebastian Bach zum Konzert
am 27. Nov. Mit Gudrun Mawick (Schwerte) und Tim Günther. Nov. 24. (17.30 h)
Weihnachtsoratorium (Teile 1-3). Die Musik Johann Sebastian Bachs für Soli, Chor,
Saxofon, Pauken und Orgel. Mitwirkende:
Iris Kupke, Sopran; Carolin Masur, Alt; Clemens Löschmann, Tenor; Armin Kolarczyk, Bass; Die Westphälischen Saxophoniker; Bremer Kantorei St. Stephani, Dirigent:
Tim Günther. Nov. 27. (15.30+19 h)
Cello-Loop Stephan Schrader (Deutsche
Kammerphilharmonie Bremen) präsentiert das Programm seiner Debut-CD.
Dez. 1.
„… groß Fried ohn Unterlass…“ Weihnachtliche Musik zum Zuhören und Mitsingen bei Kerzenschein und Punsch. Dez.
16.
„We’ll be out for Christmas“ Jazz just zum
Fest mit Oli Poppe & friends. Dez. 20.
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Ensemble Weser-Renaissance
Bremen / Orlando e.V.
Veranstaltungsreihe: „Ein neues Lied wir
heben an“ Martin Luther und die Anfänge der protestantischen Kirchenmusik. 10.
Nov.: „Geystliches Gesangk Buchleyn“ Luthers Lieder in Vertonungen von Johann
Walter (20 h); Einführungsvortrag Prof. Dr.
Jürgen Heidrich, Universität Münster (19
h). Unser Lieben Frauen Kirche, Bremen.
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St. Petri Dom
www.stpetridom.de
ELIAS Oratorium von F. Mendelssohn
Bartholdy. Okt. 2. (20 h). Solisten, Bremer
Domchor, Bremer Philharmoniker, Leitung: Tobias Gravenhorst. Kartenvorverkauf: Nordwestticket, Kapitel8 und Domshop.
KULTURKALENDER
Am Markt | Tel: 04 21 – 32 16 76
www.ratskeller-bremen.de
[email protected]
Nachts in Bremen „Das Dinner-Musical“. 17.09.2016 • 19:00 Uhr
Dinner in Concert „Eine Nacht in Las
Vegas“ 18.09.2016 • 18:00 Uhr
Krimidinner „Die Jagd vom schwarzen
Moor“ 23.09.2016 • 19:00 Uhr
Tod im Ratskeller „Lesung aus der Kriminal-Anthologie Tod im Ratskeller“
25.09.2016 • 18:00 Uhr
Tod im Ratskeller „Lesung aus der Kriminal-Anthologie Tod im Ratskeller“
01.10.2016 • 18:00 Uhr
Tod im Ratskeller „Lesung aus der Kriminal-Anthologie Tod im Ratskeller“
08.10.2016 • 18:00 Uhr
Nachts in Bremen „Das Dinner-Musical“
22.10.2016 • 19:00 Uhr
Dinner in Concert „Eine Hommage an
Udo Jürgens“ 23.10.2016 • 18:00 Uhr
Krimidinner „Ein Leichenschmaus“
30.10.2016 • 18:00 Uhr
Halloween Dinner „Ein schaurig, schöner
Musical Abend“ 04.11.2016 • 19:00 Uhr
Nachts in Bremen „Das Dinner-Musical“
05.11.2016 • 19:00 Uhr
Dinner in Concert „Dean Martin & Sinatra swing“ 06.11.2016 • 18:00 Uhr
Martinsgans Büffet „Herbstliche Leckereien“ 11.11.2016 ab 18:00 Uhr
Chor Plan b „Wenn Musik der Liebe
Nahrung ist“ 12.11.2016 • 19:00 Uhr
Krimidinner „Die Nacht des Schreckens“ 13.11.2016 • 18:00 Uhr
Advents Brunch im Bacchuskeller
27.11.2016 • 11:00 Uhr
Der Kommissar 27.11.2016 • 18:00 Uhr
Gericht und die Krise der Geburtshilfe.
Von Eva Schindele.
LeseArt (19 h)
Okt. 20.: „Über die Mobilität des Menschen – Eine Geschichte des Gehens“ Der
Diplom-Psychologe Dr. Johann Günther
König zeichnet die Geschichte dieser Fortbewegungsart nach.
Nov. 17.: „Max Liebermann. Sport als Facette des modernen Lebens“ Dr. Lena
Schrage zur Ausstellung „Liebermann –
Vom Freizeitvergnügen zum modernen
Sport“ in der Kunsthalle Bremen.
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Buchhandlung Storm
Langenstraße 11
Autorenlesung Andreas Pflüger „Endgültig“ Sept. 22. (20 h)
Gottfried Benn – Friedrich Wilhelm Oelze. Briefwechsel Verlagspräsentation und
Buchvorstellung mit Thedel von Wallmo-
BB Promotion GmbH
in association with
Sundance Productions, Inc. NY
presents a production of
Michael Brenner
den, Wallstein Verlag. Sept. 29. (20 h)
Bibliotheken im Exil Es lesen Cornelius
Kopf-Finke, Katharina Hanstein-Moldenhauer, Bernd Moldenhauer und Konrad
Zaiss. Nov. 3. (19 h)
David van Reybrouck: Gegen Wahlen Warum Abstimmen nicht demokratisch ist.
Nov. 10. (20 h)
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Logbuch
in der Überseestadt
www.logbuchladen.de
Prime Time – Crime Time: Nackter Mann,
der brennt Lesung mit dem Deutschen
Krimipreisträger 2016 Friedrich Ani. Sept.
21. (20h), Bremer Kriminal Theater. Eintritt 12 €
Die kleinste Familie der Welt Lesung mit
Bernadette Conrad. Sept. 22. (19.30 h),
Logbuchladen. Eintritt 8 €
DER ORIGINAL BROADWAY-KLASSIKER
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swb-Kundencenter
Sögestraße/Am Wall
(im Fachberatungsbereich Telekommunikation im Erdgeschoss)
Tel. 04 21 – 83 11 41 (LeseArt)
Tel. 04 21 – 34 31 70 (bremer hörkino)
hörkino (20 h):
Okt. 5.: „Exil im eigenen Land“ Myanmar aus der Sicht einer Rohingya-Familie. Von Mandy Fox.
Nov. 2.: „Verurteilt“ Eine Hebamme vor
17. - 20.11.16
Musical Theater Bremen
Tickets: 0421 - 36 36 36 · 0421 - 35 36 37 · 01806 - 10 10 11*
www.westsidestory.de
Örtlicher Veranstalter:
Koopmann Concerts &
Promotion GbR
*0,20 €/Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,60 €/Anruf
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Bremer Ratskeller
foyer 65
foyer 66
KULTURKALENDER
„Ins Grüne“
„Mir ist das Leben lieber“ Sammlung Reydan Weiss
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AKB
Übersee-Museum Bremen
Bahnhofsplatz 13 | Tel. 04 21 – 16 03 80
Angewandte Kunst Bremen
www.akb-bremen.de
„Ins Grüne“ Jahresausstellung der Bremer
Kunsthandwerker rund um das Haus
Riensberg des Focke-Museums, Schwachhauser Heerstr. 240. Sept. 17. (11-19 h)
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artefactum
Kunst . Hand . Werk & Design. breit gefächert auf hohem Niveau. Nov. 13. (10-18
h), Glocke Foyer + kl. Saal
www.uebersee-museum.de
Amerika Ab 5. November
KunstWerk im Viertel
tät Potsdam). Simon Starlings Werke in der
Ausstellung reflektieren die Lochkartenweberei als Kulturtechnik. Nov. 1. (19 h)
Laufende Ausstellung: Das Loch Bis Nov. 6.
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im Park
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Galerie
Züricher Straße 40 | Tel. 04 21 – 408 17 57
Focke-Museum
Close To Me – Berühren 18. Sept. bis 13. Nov.
Bremer Landesmuseum für Kunst und
Kulturgeschichte
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Tel. 04 21 – 6 99 60 0-0
Café K
www.focke-museum.de
Rotes Kreuz Krankenhaus
Oh Yeah! Popmusik in Deutschland
30.
Tel. 0421 – 55 99-0 | tägl. 7-18.30 h, Sa-So +
Sept. bis 16. Juli
Gläser des Jugendstils im Haus Riensberg Feiertage 7.15-9.30 h + 14.30-18.30 h
Reflexionen Kunst aus dem Magazin der
Städtischen Galerie Bremen. Bis 22. Jan.
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Kunsthalle Bremen
Weserburg
Am Wall 207 | Tel. 04 21 – 329 08-0
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Di 10-21 h, Mi-So 10-17 h (ab Okt. 10-18 h) Museum für moderne Kunst
LaWeser Frauen-Kunstmarkt
Teerhof 20 | 04 21 – 59 83 9-0
Filme von Mary Reid Kelley Bis 19. Feb.
Vortrag: Inhalt und Auswirkungen des
Kulturgutschutzgesetzes 27. Sept. (18 h)
Max Liebermann – Vom Freizeitvergnügen zum modernen Sport Ab 22. Okt.
Kulturabend: Max Liebermann – Maler
des Lebens 4. Nov. (18.30-20 h)
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Gerhard-Marcks-Haus
Tel. 04 21 – 32 72 00 | www.marcks.de
Vincent Barré. „Géométrie bâ(s)tarde“ 2.
Okt. bis 29. Jan.
Kosmos Marcks „Günter Busch. Das ist
mein Mann.“ 2. Okt. bis 29. Jan.
Birgit Ramsauer „Ich bin keine Bildhauerin!“ 2. Okt. bis 29. Jan.
Kunstwerk des Monats Ab Oktober 2016
stellt das Gerhard-Marcks-Haus jeden
Monat unter den Rubriken „Zuwachs“,
„Mein Marcks“ und „abgestaubt“ ein
Kunstwerk aus der Sammlung vor!
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Museen Böttcherstraße
Paula Modersohn-Becker Museum
Böttcherstraße 6-10, 28195 Bremen
www.museen-boettcherstrasse.de
Emil Nolde trifft Paula Modersohn-Becker 9. Okt. bis 29. Jan.
www.weserburg.de
Deutscher Karikaturenpreis Ab 14. Nov.
Heal the World Meisterschüler der Hochschule für Künste Bremen. Bis 25. Sept.
Marcel Broodthaers Musée à vendre.
Sammlung Manfred Schmidt. Bis 30. Okt.
Das Gelbe vom Ei – Farbenrausch 03 kek
Kindermuseum. Bis 29. Jan.
Mir ist das Leben lieber Sammlung Reydan Weiss. Bis 26. Feb.
Weitere Ausstellungen: www.weserburg.de
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Künstlerhaus Bremen
Am Deich 68/69 | 28199 Bremen
Tel. 04 21 – 59 80 412 | Mi-So 14-19 h
www.kuenstlerhausbremen.de
Tage der offenen Ateliers mit Führungen
und Rahmenprogramm, u.a. Performance
im Innenhof sowie anschließender Party im Gastatelier. Sept. 17. (ab 18 h), 18.
(ab 14 h)
„Das Loch. Beobachtungen vom Schwinden des Seins“ Vortrag und Buchvorstellung
von Prof. Dr. Wolfgang Hagen (Professor für
Medienwissenschaft an der Leuphana Universität, Lüneburg). Sept. 21. (19 h)
Kuratorenführung durch die Ausstellung
„Das Loch“ mit Gergana Todorova. Okt.
16. (14 h)
Gespräch zwischen Simon Starling (Künstler) und Dr. Birgit Schneider (Professorin für Medienökologie an der Universi-
Villa Sponte, Osterdeich 59 b
www.laweser.de
Gemälde, Skulpturen, Porzellan, Textiles,
Glaskunst und Schmuck. Eintritt frei.
Sept. 24. (10-18 h), 25. (10-17 h)
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KunstWerk im Viertel
www.kunstwerkimviertel.de
Offene Ateliers in allen Seitenstraßen des
Viertels. Startpunkt und Stadtplanausgabe:
Infostände am Ziegenmarkt und am Ulrichsplatz. 29. und 30. Okt. (jew. 11-18 h)
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Feuerwache
GfG / Gruppe für Gestaltung
Altes Zollamt / Waller Stieg 1
»In Between myself« Linoldrucke von
Pia van Nuland, Ausstellung 7. bis 11. Okt.
Vernissage Okt. 7. (18 h)
Finissage Okt. 11. (18 h)
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Overbeck-Museum
Tel. 04 21 – 66 36 65
Tägl. 11-18 h (außer Mo)
Achtung: Wald! Konstantin Déry / Stepanek & Maslin. 30. Okt. bis 15. Jan.
KULTURKALENDER
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Kulturbüro Bremen Nord
Tel. 0421 – 65 48 48
www.kulturbuero-bremen-nord.de
(Beginn, w.n.a.a.: 20 h)
Kulturbahnhof Vegesack
Alex Diehl & Band Sept. 30.
Nomfusi Okt. 22.
„Road Stories“ International Blues & Folk
Festival. Nov. 4.
Ulla Meinecke Nov. 5.
foyer 67
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Bremen-Vegesacker
KUNSTherbst
im HAVEN HÖÖVT
Tel. 04 21 – 65 14 38 | www.fadein.de
[email protected]
Kito
Carmela de Feo Sept. 16.
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bereits zum 16. Mal präsentieren fast 60 internationale Künstler aktuelle Kunst der
Andy Strauß Sept. 23.
Haus Kränholm
Malerei, Fotografie, Bildhauerei, Grafik, ObMeret Becker Sept. 25.
jekt- und Digitalen Kunst. Für das beste
Kränholm
Scheune
Latin Quarter Okt. 1.
Jazz Festival Bremen Nord Okt. 1., 2. (Kito Auf dem Hohen Ufer 35/35a, 28759 Bremen Kunstwerk wird ein vom Bremen-VegesaTel. 04 21 - 69 21 28 10, www.kraenholm.de cker Beirat gestifteter Publikumspreis ver& Gewoelbe) jew. 19 h
Lichte Momente – Dunkle Leidenschaften geben. Der Eintritt ist frei. Nov. 20. (11-17 h)
Mensch Marylin Okt. 7.
Hagai Shaham,Violine; Almut Preuss-NieKorff/Ludewig Okt. 15.
meyer, Klavier. Sept. 25 (11 h)
Okko Herlyn Okt. 16. 17h
Starkes Stück – Schuberts ForellenquinBöse Schwestern Okt. 22.
tett... Mitglieder der Deutschen Kammer- . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sarah and Julian Okt. 23.
philharmonie Bremen; Almut Preuss-NieLambert Okt. 28.
Kunstschau
Tina Teubner und Ben Süverkrüp Okt. 29. meyer, Klavier. Nov. 13 (11 h)
Trupe 6 | www.kunststiftung-lilienthal.de
Reiner Kröhnert Nov. 4.
Di-Sa 14-18 h, So 10-18 h oder nach Verein.
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Dennis Gastmann Nov. 5.
barung
Kabbelsnak Nov. 9. (19.30 h)
HAVEN HÖÖVT Vegesack
„Hanseatische Malerinnen um 1900“
El Mago Masin Support Pannebierhorst
Kunstschaufenster
Bis 30. Okt.
Nov. 11.
Tel. 04 21 – 65 14 38 | www.fadein.de
Friedrich Liechtenstein Trio Nov. 12.
Wind, Wasser und Mee(h)r Arbeiten von
Bärbel und Olaf Kock mit regelmäßig
wechGustav-Heinemann-Bürgerhaus
selnden Gastkünstlern. 9.30 – 20 h
Horst Schroth Okt. 2.
Gerd Dudenhöffer als Heinz Becker Okt. 6.
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KULTURKALENDER
Agnes Sander-Plump (1888-1980), Geschwister
beim Spiel, 1954 (Galerie Cohrs-Zirus)
kd.kunst Galerie: „Dixi“
Salvador Dalí: Der geläuterte Dante, Illustration aus dem Zyklus
zu Dante Alighieri ‚La divine Comédie‘, Blatt 67, 1960
© Kunstgalerien Böttingerhaus, Bamberg, Foto: Uwe Gaasch
FISCHERHUDE
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BEVERSTEDT
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Podium Worpswede
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[email protected]
Otto-Modersohn-Museum
Die Arche
In der Bredenau 95 | Tel. 0 42 93 – 328
tägl. 10-18 h | www.modersohn-museum.de
WORPSWEDE
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Neuer Worpsweder
Kunstverein NWWK
Galerie im Village, Bergstr. 22
Tägl. 10-18 h
RAW 2016 Festival der Photographie Fotografische Positionen. Jürgen Strasser/
Rüdiger Lubricht. 17. Sept. bis 16. Okt.
Karin Friedrichs „Con Fuoco“. 23. Okt. bis
13. Nov. Vernissage: 23. Okt. (15 h)
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Die Worpsweder Museen
Tel. 0 47 92 – 39 68
www.worpswede-museen.de
bis 23. Oktober: „Die wilden Zwanziger –
Worpswede expressiv“ Die Große Sommerausstellung der Worpsweder Museen
Fortlaufend „Martha und Heinrich Vogeler. Die Geschichte einer Sammlung“
Haus im Schluh
ab 6. November „Paula Modersohn-Becker Kunstpreis“ Große Kunstschau
ab 6. November „furios und feminin – da
sind wir!“ Worpsweder Kunsthalle
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Galerie Cohrs-Zirus
Alte und neue Worpsweder Kunst
Bergstraße 33 | 27726 Worpswede
Tel. 0 47 92 – 1748 und 2320
Sa+So 11-13 + 14-18 h
Galerie-Cohrs-Zirus-Worpswede.de
Eintragungen in den
foyer-Kulturkalender nur
5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt
Kontakt
Roland Verlag
Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17
[email protected]
Tel. 0 47 92 – 95 68 41
Worpsweder Musikherbst 2016
Bötjersche Scheune, Bauernreihe 3a
(Beginn jew. 20 h)
Trio Catch Sept. 23.
Minguet Quartett Okt. 7.
Sebastian Böhlen Quartett Okt. 28.
Kuss Quartett Nov. 11.
Kartenvorverkauf: Worpswede-Touristik,
0 47 92 – 93 58 20
HAGEN
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Kultur- und Heimatverein
Burg zu Hagen
Tel. 0 47 46 - 60 43 | www.burg-zu-hagen.de
Veranstaltungen
Musikalischer Kabarettabend Mit Martin
Zingsheim. Sept. 17. (20 h)
Historischer Vortrag Okt. 6. (20 h)
Stummfilm-Konzert „Juha“ Mit Michael Rettig (Klavier), Miran Zrimsek (Cello).
Okt. 30. (19 h)
Ausstellungen
Graphik Novel – Bildergeschichten.
Bis 30. Okt.
Til Mette „Meine Welt“ Karikaturen.
6. Nov. bis 12. Feb.
Kinder-/Jugendveranstaltungen
Illustration & Comic-Lesung „Madgermanes“ von Birgit Weyhe. Okt. 23. (16 h)
Martinsspiel vor der Burg Nov. 11. (17 h)
Freie Künstlervereinigung e.V.
kuenstlerarche.de
44. Jahresausstellung 500 aktuelle Arbeiten von 50 KünstlerInnen. 2. bis 9. Okt.
Schulzentrum Beverstedt, Schulstr. 6. Eintritt frei
STADE
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Kunsthaus Stade
Wasser West 7, 21682 Stade
www.museen-stade.de
Salvador Dalí. Das grafische Werk
Bis 15. Jan. 2017
ACHIM
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Kunstverein Achim e.V.
www.kunstverein-achim.de/ausstellungen
Im Haus Hünenburg, Schwedenschanze
39, 28832 Achim | So 14-17 h
Dagmar Calais Horti Conclusi – Die verschlossenen Gärten. Bis 27. Nov.
Im Rathaus Achim, Obernstraße 38,
28832 Achim geöffnet zu den allgemeinen
Öffnungszeiten
Sabine Seemann „unendlich“. 30. Okt. bis
23. Nov. Vernissage 30. Okt. (11.30 h)
SYKE
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Syker Vorwerk – Zentrum für
WALLHÖFEN
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . zeitgenössische Kunst
www.syker-vorwerk.de
kd.kunst Galerie
Mi 15-19 h, Sa 14-18 h, So/Feiertage 11Dorfstraße 30 | www.kdkunst.de
„Dixi“ Internationales Kunstprojekt von
Uwe Schloen mit Arbeiten von elf beteiligten Künstlern. 25. Sept. bis 16. Okt.
18 h
Utopien Jahresausstellung des BBK Bremen. Bis 13. Nov.
Jo Fischer: In Syke 4. Dez. bis 5. Feb.
KULTURKALENDER
BRUCHHAUSEN-VILSEN
69 foyer
DELMENHORST
„Transformationen“ Malerei in Enkaustik und Acryl von Brigitte Tüttelmann.
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seit 2005 experimentiert die Bremer Künstlerin mit der Enkaustik-Technik. Es entKulturzentrum Robberts Huus Städtische Galerie
stehen großformatige Bilder, die dem Bewww.robberts-huus.de | Tel. 0 42 58 - 98 35 74 Delmenhorst
trachter Raum für Erdachtes und Erlebtes,
Mensa Schulzentrum, Auf der Loge 5
Fischstr. 30 | Tel. 0 42 21 – 141 32
Gesehenes und Gefühltes geben. 28. Okt.
Serenadenkonzert mit der Sinfonietta Al- Di-So 11-17 h, Do 11-20 h
bis 22. Jan.
www.staedtische-galerie-delmenhorst.de
ler-Weser. Werke von Mendelssohn und
St. Katharinenkirche Schönemoor
ter
Spaces – Perception. Reflection. In vention
Vaughan Williams. Sept. 18. (16 Uhr)
Schönemoorer Dorfstraße 10, GanderkeBis 16. Okt.
see-Schönemoor
À la recherche: Hermine David 17. Sept. bis
Konzert mit dem Posaunenquartett OPUS
22. Jan.
4 „Von Bach bis Gershwin.“ Nov. 12. (17 h).
Salon de Bär 23. Okt. bis 5. Feb.
Kartenreservierung unter 0 42 22 – 44 444
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SCHWARME
Kulturzentrum Robberts Huus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Theater „Kleines Haus“
www.robberts-huus.de
Tel. 0 42 58 – 98 35 74, Hoyaer Straße 2
„Raben- und andere Mütter“ Ein literarisches Programm über fürsorgliche Mütter
und ehrgeizige, tyrannische Stief-, Großund Übermütter mit Sabine Wackernagel.
Okt. 22. (19 h)
SUDWALDE
......................................
Galerie ab-heute.net
Tepestraße 20A | 27257 Sudwalde
Tel. 0 42 47 – 15 21
Bärbel Bahlke-Meisel „Uroborus“. 5. Nov.
(Eröffnung 19 h) bis 13. Feb.
CLOPPENBURG
Max-Planck-Str. 4 | Tel. 0 42 21 – 165 65
www.konzert-theaterdirektion.de
(Beginn, w.n.a.a.: 20 h)
Camerata Instrumentale Klassikkonzert.
Okt. 1.
Adieu und bis gleich mit Anja Kruse. Okt.
16.
Zauberhafte Zeiten mit Andrea Spatzek.
Okt. 22.
Henri Sigfridsson Klavier. Okt. 23.
Kerle im Herbst mit Horst Janson. Okt. 29.
Tim Fischer Nov. 6.
Amber Hall mit Allegra Curtis. Nov. 12.
Wer hat Angst vor Virginia Woolf mit Leslie
Malton Nov. 15.
GANDERKESEE
......................................
Gemeinde Ganderkesee
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0 42 22 - 44-610 | www.ganderkesee.de
5. Grode Plattdüütsche Week „GalaPlatte“ –
KunstHalle Cloppenburg
großer plattdeutscher Galaabend.
Kulturbahnhof | Bahnhofstraße 82
Tel. 01 71 – 62 29 147
Werner Berges – 50 aus 50
6. Nov. bis zum Jahresende
OSNABRÜCK
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Foyer Kreishaus des Landkreises Osnabrück
Am Schölerberg 1 | Tel. 05 41 – 50 1-0
Volker-Johannes Trieb „Lebt der Mensch
vom Brot allein.“ 4. Okt. bis 3. Nov.
OLDENBURG
......................................
Oldenburgisches Staatstheater
Tel. 04 41 - 22 25 111
(Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h)
Großes Haus
Macbeth Sept. 17. (P), 21., 29.; Okt. 2. (15
h), 16. (18 h), 21., 28.
1. Mitsing-Konzert Sept. 24.
2. Sinfonie-Konzert Sept. 25. (11.15 h), 26.
Liederabend Sept. 25. (18 h)
Imago Suite/4 Seasons Okt. 1. (P), 9.+30.
(jew. 18 h), 20.; Nov. 15.
Agrippina Okt. 15. (P), 22., 29.; Nov. 6. (18
h), 9.
Die lustige Witwe Okt. 23. (15 h)
Gastspiel Poetry Slam Okt. 23. (20.30 h)
Terror (WA) Nov. 4.
Sweeney Todd Nov. 5. (P)
Kleines Haus
(Beginn, w.n.a.a.: 20 h)
Titanic Sept. 15., 25. (18.30 h); Okt. 2.
Nov. 12. (19.30 h). Hotel Backenköhler,
(18.30 h), 15., 26., 29.
Stenum, Dorfring 40.
Die Leiden des jungen Werther Sept. 16.;
Okt. 5.
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sluderkraam in’t Treppenhuus Sept. 17., 24.
KulturHaus Müller
Fünf Löcher im Himmel Sept. 18. (18.30
Ring 24 | Tel. 0 42 22 – 44 444
h), 23.
(regioVHS Ganderkesee-Hude)
Liliom Sept. 21.
www.kulturhaus-mueller.de
Unterwerfung Sept. 30. (P); Okt. 13., 21.,
„Stille Dinge, tiefe Wasser“ Malerei von Ka- 28.; Nov. 13.
rolin Kloppstech. Die Künstlerin (*1981)
Gastspiel Mensch Marylin Okt. 1.
steht in der Tradition der europäischen
Krieg der Welten Okt. 8.
Stillleben- und der Marinemalerei. Ihre
Das Leben ein Traum Okt. 16. (P), 19., 22.,
Bilder besitzen hohe ästhetische Strahl30. (15 h)
kraft und sind von verstörender Schönheit. Liederabend Hommage an Udo Jürgens
Bis 23. Okt.
Okt. 23. (18.30 h)
foyer 70
KULTURKALENDER
Till Fellner © Gabriela
Fro Müller mutt weg Nov. 6. (P/18.30 h),
11., 14.
Exerzierhalle
(Beginn, w.n.a.a.: 20 h)
Der Golem Sept. 22., 27., 29.; Okt. 1., 9. (18
h)
Schönheit (UA) Okt. 7. (P), 11., 14., 16.+23.
(jew. 18 h), 18., 21.
Gastspiel 14. Komische Nacht Okt. 13.
(19.30 h)
Gastspiel Poetry Slam Okt. 22.
Die besseren Wälder (WA) Okt. 27. (11 h),
28. (10.30 h)
Tschick (WA) Okt. 29.; Nov. 1.
Die besseren Wälder Nov. 4. (10.30 h)
......................................
Verein der Musikfreunde
Oldenburg e. V.
www.musikfreunde-oldenburg.de
Reihe „Große Pianisten im Kleinen Haus“:
Marc-André Hamelin spielt Werke von
Haydn, Feinberg, Beethoven und Schumann. Oldenburgisches Staatstheater /
Kleines Haus. Sept. 18. (11.15 h)
Reihe „WortSpiel“:
„Sommerherz – das Leben der Alice
Herz-Sommer“ Gesprächskonzert mit
Maraike Brüning, Klavier. Werke von
Frédéric Chopin. Oldenburgisches Staatstheater – „Exerzierhalle“ am Pferdemarkt.
Okt. 15. (19.30 h)
Karten: Theaterkasse Tel. 04 41 – 22 25 111
Jubiläum mit Konzerten; Uraufführungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
und Präsentation von historischen elekEdith-Russ-Haus
tromechanischen Tasteninstrumenten.
für Medienkunst
27. bis 30. Okt.
Tel. 04 41 – 2 35 32 08 | Di-Fr 14-18 h,
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sa+So 11-18 h
www.edith-russ-haus.de
Oldenburger Kunstverein
„On Building Nations“ von Mahmoud
www.oldenburger-kunstverein.de
Khaled und Szabolcs KissPál. Bis 23. Okt.
Di-Fr 14-18 h, Sa+So 11-18 h
Juergen Staack „Reduktion der Wirklichkeit“ Bis 30. Okt.
BAD ZWISCHENAHN
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Galerie Moderne
Landesmuseum für Kunst
Am Delf 37 | Tel. 0 44 03 – 54 29
und Kulturgeschichte
www.galeriemoderne.de
Schloss | Tel. 04 41 – 2 20 73 00
www.landesmuseum-oldenburg.niedersachsen.de, Di-So 10-18 h
Kabinettschau: Gurlitt – Liebermann. Die
Geschichte eines verlorenen Bildes bis 9.
Okt. im Prinzenpalais
Tür auf! Treffpunkt der Kulturen 25.
Sept. bis 27. Nov. im Oldenburger Schloss
„Die Welt in diesen rauschenden Farben“
Meisterwerke aus dem Brücke-Museum
Berlin. 22. Okt. bis 22. Jan. im Augusteum
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Landesmuseum
Natur und Mensch
Tel. 04 41 - 92 44-300 | Di-Fr 9-17 h, Sa+So
10-18 h, www.naturundmensch.de
Alle Wetter! 29. Okt. bis 23. April
Mensch und Küste Was tun, wenn die
Nordsee steigt? 29. Okt. bis 23. April
Schwarz-Weiß 19 Künstler zeigen Bilder, Grafiken, Plastiken und Keramiken
u.a. von Horst Antes, Werner Berges, Klaus
Fußmann, Horst Janssen.
16. Sept. bis 13. Nov.
RASTEDE
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Palais Rastede
Tel. 0 44 02 – 8 15 52 | Mi-Fr + So 11-17 Uhr
www.palais-rastede.de
Ingelberga Scheffel „Tanzender Pinsel“.
Bis 23. Okt.
DANGAST
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Franz Radziwill Haus
Ehemaliger Landtag
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . www.radziwill.de
Oldenburg
„Schneeweiß und Nachtschwarz“ AusstelTappenbeckstraße 1 | www.musiktage.de Horst-Janssen-Museum
lung bis 8. Jan. 2017
Tel. 04 41 – 23 07 236 (LzO-Ticketshop)
Niedersächsische Musiktage
Veranstaltung zum Thema Leidenschaft.
Mitwirkende: Till Fellner, Piano. Werke
von Robert Schumann: Humoreske B-Dur
op. 20/Fantasie C-Dur op.17. Dagmar Hoffmann-Axthelm Vortrag über die Psyche
Robert Schumanns. Volker Gerling Daumenkino. Eintritt: € 22/€ 17. Sept. 25. (17h)
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oh ton e.V.
Katharinenstr. 1 | www.ohton.de
Festival 25 Jahre oh ton Teil 1: 25-jähriges
Tel. 04 41 – 2 35 28 91 | Di-So 10-18 h
www.horst-janssen-museum.de
Der Horst Janssen Archipel – Die Reise
geht weiter… 17. Sept. bis 15. Jan.
WILHELMSHAVEN
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. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Landesbühne Nord
Tel. 0 44 21 – 94 0 115
Stadtmuseum
Tel. 04 41 – 2 35 28 86 | Di-So 10-18 h
www.stadtmuseum-oldenburg.de
Perspektivwechsel: Oldenburger Fotografien von Beate Lama und Friedrich Precht
Bis 6. Nov.
Stadttheater
(Beginn, w.n.a.a.: 20 h)
Dantons Tod Sept. 18. (15.30 h); Okt. 29.
Die lächerliche Finsternis Sept. 17., 28.;
Okt. 16. (15.30 h), 25.
Die Feuerzangenbowle Okt. 22.; Nov. 9.
KULTURKALENDER
EMDEN
TheOs
(Beginn, w.n.a.a.: 20 Uhr)
Fletsch – Saturday Bite Fever Okt. 15., 21.; . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Nov. 4., 12.
Ostfriesisches Landesmuseum
Füße im Himmel (13+) Sept. 21. (19 h)
Emden
DINGiLINGI! (3+) Okt. 29. (15 h); Nov. 13.
Rathaus am Delft, Brückstraße 1
(15 h)
Tel. 0 49 21 – 87 20 58
Kalif Storch (6+) Nov. 6. (15 h)
www.landesmuseum-emden.de
Sonderausstellung „Was damals Recht
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . war…“ – Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht 25. Sept. bis 6.
Kunsthalle Wilhelmshaven
Nov. Di-So von 10-18 h
Tel. 0 44 21 – 4 14 48
Sonderausstellung Geheimbünde – FreiDi. 14-20 h, Mi-So 11-17 h
maurer in Ostfriesland 27. Nov. bis 5.
www.kunsthalle-wilhelmshaven.de
März. Di-So von 10-17 h
Gefährdete Pracht Textildesign der
Sammlungsausstellung mit den AbteiSchweizer Kultmarke Fabric Frontline
lungen „Neue Galerie“ – „Münzkabinett“
zwischen Kunst, Mode und Ökologie.
– „Der Mann von Bernuthsfeld und sei18. Sept. bis 4. Dez.
ne Zeit“
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pelzerhäuser11+12 , Pelzerstraße 11+12
Tel. 0 49 21 – 87 20 58 | Di-So 11-17 h
Küstenmuseum
Sonderausstellung KriWilhelmshaven
se und Aufschwung –
Weserstr. 58 | Tel. 0 44 21 – 40 09 40
Ostfriesland im Königwww.kuestenmuseum.de | Di-So 11-17 h reich Hannover 1815
Traud’l Knoess „Ewiger Stoffwechsel“. Re- – 1866
trospektive Werkschau mit Malerei, Bron- 18. Sept. bis 27. Nov.
ce-Plastiken, Objekten, Assemblagen.
Sonderausstellung
Bis 30. Nov.
37ste Emder Kunstausstellung
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11. Dez. bis 5. Feb.
71 foyer
BREMERHAVEN
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Stadttheater Bremerhaven
Tel. 04 71 – 49 00 1
(Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h)
Großes Haus
Dracula Sept. 17. (P), 25. (15 h), 30.; Okt. 3.
(15 h), 8., 9. (15 h), 20., 23.; Nov. 4., 6.
Antigone Sept. 24. (P), 29.; Okt. 5., 16., 22.,
28., 30.
2. Sinfoniekonzert „Die Stimmen Andalusiens“ Sept. 26. (20 h), 27., 28.
Operettengala „Dein ist mein ganzes
Herz“ Okt. 1.
Coppélia Okt. 15. (P); Nov. 2., 11.
Der fliegende Holländer Okt. 29. (P); Nov. 5.
Familienkonzert Nov. 6. (11 h), 7. (11 h)
Unterwerfung Nov. 12. (P)
Gastspiel Ohnsorg Theater: Op Düvels
Schuuvkoor Okt. 21.
tour-house präsentiert eine Produktion von Stage Entertainment
ICH WAR NOCH
NIEMALS IN
Burg Kniphausen
Fedderwarder Landstraße
www.stiftung-burg-kniphausen.de
Kulturherbst 2016
Elena Gatti Malerei. Bis 13. Nov.
„… und wenn es Liebe wär“ Moderne Liebesgeschichten gelesen von Ulrike Kriener. Sept. 17. (19 h)
Lesung mit Nina Weijers Sept. 22. (19 h)
Krimilesung mit Friedrich Ani Sept. 28.
(19 h)
Konzert mit Irina Vardeli (Klavier) und
Adam Mital (Violoncello). Nov. 5. (20 h)
Konzert Cuarteto SolTango. Nov. 12. (20 h)
Literaturherbst Buchvorstellungen mit
Musik. Nov. 13. (17 h)
...................
Kunsthalle
Emden
Tel. 0 49 21 – 97 50 0 |
www.kunsthalle-emden.de
Di-Fr 10-17 h (jeder 1.
Di 10-21 h). Sa, So, Feiertage 11-17 h
Otto Mueller: natürlich nackt Badende
Akte. Bis 25. Sept.
Nikolai Astrup Norwegen. Eine Entdeckung. 2. Okt. bis 22.
Jan. – Ausstellung zum
30-jährigen Bestehen
der Kunsthalle
NEW YORK
16. Sept. - 09. Okt. 2016
Musical Theater Bremen
TICKETS: An allen VVK Stellen • CTS 0421 / 35 36 37
Nordwest Ticket 0421 / 36 36 36 • Ticketmaster 01806 / 999 0000
www.eventim.de
foyer 72
KULTURFORUM
: Kulturforum
Zusammengestellt von Peter Schulz
Nachrichten aus
Bremen und der Region
Ein „Solidarpakt Kultur“ soll freiberufliche Kulturschaffende in Bremen unterstützen, die keine öffentlichen Fördergelder erhalten. Das vom Senator für Kultur initiierte
Bündnis sieht vor, dass Einrichtungen wie
etwa die Kunsthalle, die Philharmoniker
oder die Stadtbibliothek angesichts positiver
Wirtschaftsdaten freiwillig Mittel an die
„freie Szene“ abtreten. Rund 300.000 Euro
sind bereits zusammengekommen, über die
Vergabe entscheidet die Kulturdeputation.
......................................
Sieben Konzertprogramme hat sich das
Bremer Ensemble „musica viva“ für
die Saison 2016/17 vorgenommen. Den
Höhepunkt dürfte erneut das Weihnachtskonzert am Wochenende des 2. Advents
bilden, das sechsmal an drei Tagen in der
Glocke erklingen wird (2. bis 4. Dez., jew.
15.30+19.30 h). Zum Saisonauftakt am
17./18. Sept. ist unter anderem der Bariton
Armin Kolarczyk zu Gast.
......................................
Eine Hommage an Udo Jürgens steht
vom16. September bis 9. Oktober auf dem
Spielplan des Bremer Musical Theaters.
„Ich war noch niemals in New York“ (Foto)
vereint 20 seiner größten Erfolge, darunter Titel wie „Merci, Chérie“, „Griechischer Wein“ oder „Mit 66 Jahren“ in einer
Komödie, die auf einem Kreuzfahrtschiff
angesiedelt ist. Vom 17. bis 20. November
folgt die „West Side Story“ von Leonard
Bernstein mit der Originalchoreografie
von Jerome Robbins.
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Das Trio Catch (23. Sept.), das Minguet
Quartett (7. Okt.), das Sebastian Böhlen
Quartett (28. Okt.) und das Kuss Quartett (11. Nov./siehe auch Seite 35) treten
beim Worpsweder Musikherbst 2016 auf.
Beginn jeweils 20 h in der Bötjerschen
Scheune (Bauernreihe 3a).
mung ausgelöst, die musikalische Leitung
lag bei Daniel Inbal.
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Der in den Ruhestand getretene Dr. Klaus
Sondergeld, bis Juni einer der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bremen,
ist zum Vorsitzenden des Rundfunkrates
von Radio Bremen gewählt worden. Der
62-jährige leitet weiterhin den Stiftungsrat
des Museums Weserburg. Für dieses Ehrenamt wird ein Nachfolger gesucht.
Vom 27. bis 30. Oktober findet in Worpswede die „Kunst- und Filmbiennale 2016“
statt. Unter dem Motto „Transformers“ ist
ein Austausch zwischen Künstlern und
Kulturschaffenden aus der Ukraine und
Worpswede aus den Bereichen bildende
Kunst, Film und Literatur vorgesehen.
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Die Bremer Philharmoniker und die
Bremer Hochschule für Künste haben
eine „Orchesterakademie“ gegründet,
um Musikstudenten an den beruflichen
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alltag heranzuführen. Die „Akademisten“
können bei Proben und Konzerten des Ensembles mitwirken und praktische ErfahGabriela Maria Schmeide (Foto), bis 2009
Ensemblemitglied des Bremer Theaters, ist rungen sammeln. Durch die Kooperation
hofft Intendant Christian Kötter-Lixfeld
für ihre Leistung im Radio Bremen-Tatort
„mittel- und langfristig auf hervorragen„Die Wiederkehr“ mit dem Deutschen
den Nachwuchs in unseren Reihen.“
Schauspielerpreis 2016 in der Kategorie
beste Nebenrolle ausgezeichnet worden.
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Rund 200.000 Besucher haben nach Schätzungen der Veranstalter das diesjährige
Kultur-Festival „Breminale“ auf den Weserwiesen am Bremer Osterdeich besucht.
Als Termin für das kommende Jahr wurde
der 5. bis 9. Juli angekündigt.
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Um die großen Romane der Weltliteratur
geht es in der Literaturreihe „Erfahren,
woher wir kommen“, die das Nordwestradio
in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek
Bremen in deren Räumen Am Wall 201 fortsetzt. Die Themen: Thomas Mann „Der Zauberberg“, gelesen von Siegfried W. Kernen
(20. Sept.), Laurence Sterne „Leben und Meinungen des Tristram Shandy, Gentleman“
(Jürgen Thormann/18. Okt.) und Miguel de
Cervantes „Don Quijote von der Mancha“
(Helge Heynold/15. Nov.) Es kommentiert
Hanjo Kesting. Beginn jeweils 19 h.
Heftig gemeuchelt wird im Sammelband
„Tod im Ratskeller“, der im Leda-Verlag
Leer erschienen ist (9,99 Euro) und den
vielsagenden Untertitel „Böse bechern in
Bremen“ trägt. Die Herausgeber (und Mitautoren) Jürgen Alberts und Toby Martins
haben darin 21 Kurz-Krimis versammelt,
die sich allesamt rund um den Bremer
Ratskeller und um alkoholische Getränke
drehen. Obendrauf gibt’s einen Text von
Edgar Allen Poe und einige Rezepte von
Ratskeller-Chefkoch Arnd Feye.
Anzeige
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Die schwedische Autorin Liza Marklund
erhält den Radio Bremen-Krimipreis 2016.
mit 2.500 € dotierte Auszeichnung
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die
zählt den renommiertesten Krimipreisen
Das Theater Osnabrück hat bis April kom- in Deutschland und wird der Gewinnerin
am 26. Sept. in Bremen überreicht. Mit ihmenden Jahres 18 Vorstellungen der von
Alexander May inszenierten Mozart-Oper rem jüngsten Roman „Verletzlich“ schloss
„Die Zauberflöte“ terminiert. Die Premiere Marklund die überaus erfolgreiche Reihe
um die Journalistin Annika Bengtzon ab.
Anfang September hatte große Zustim-
Yul Anderson spielt am 5. Oktober
(20 h) in der Glocke ein bewegendes Klavierkonzert mit neuen Improvisationen.
Anderson ist der Erfinder des innovativen
HaloSurround-Kopfhörers: Probieren
Sie das neuartige 360° „Virtual Reality“Konzerterlebnis vor Ort aus.
KULTURKALENDER
Kleines Haus
Frühstück bei Tiffany
Sept. 17., 25.; Okt. 9. (15 h), 14.
Szenen einer Ehe
Sept. 18.; Okt. 7., 15.; Nov. 6., 13.
Der Vorname
Okt. 1. (P), 8., 16., 27.; Nov. 5.
Sechs Tanzstunden in sechs Wochen
Okt. 6., 13., 29.; Nov. 1., 4., 11.
Gastspiel Niederdeutsche Bühne Waterkant: Käte maakt Sluss
Okt. 22. (P), 30.; Nov. 10., 12.
Gastspiel Hospizverein Bremerhaven:
Monsieur Ibrahim und die Blumen des
Korans Okt. 28.
JUB! Junges Theater Bremerhaven
Columbusstr. 2/Elbinger Platz
Die zweite Prinzessin (ab 4 J.). Sept. 25.
(P,16 h), 27.+28.+29.+30. (jew. 10.30 h);
Okt. 5.+6.+12.+25.+26.+27. (jew. 10.30 h),
9. (16 h)
WunderBar Okt. 15.
Tigermilch (ab 13 J.).
Okt. 18.+20.+21. (jew. 10.30 h)
Krieg. Stell dir vor, er wäre hier
(ab 13 J.) Nov. 1.+8. (jew. 10.30 h)
Seefisch Kochstudio
(Am Schaufenster 6)
Kochen für Europa Okt. 5.
KAPOVAZ (Bgm.-Smidt-Str. 147)
Rum und Wodka Okt. 7., 28.; Nov 5.
......................................
Kunsthalle Bremerhaven
Tel. 04 71 – 4 68 38
Di-Fr 11-18 h, Sa+So 11-17 h
www.kunstverein-bremerhaven.de
mindestens_ein_gedanke_zu_ 25 Texte
von 25 Autoren zu 25 Werken von 25
Künstlern des Bremerhaven-Stipendiums. Bis 18. Sept.
Peter Senoner Corpus matic.
25. Sept.
bis 6. Nov.
René Wirths 20. Nov. bis 1. Jan.
......................................
Deutsches
Schiffahrtsmuseum
Institut der Leibniz-Gemeinschaft
www.dsm.museum | tägl. 10-18 h, ab 7.
11. montags geschlossen
Sonderausstellung: Ogyanos – Ozeane
Installationen von Maryam Motallebzadeh. Bis 9. April
foyer 73
...................................... ......................................
Historisches Museum
Christuskirche Bremerhaven
Tel. 04 71 – 30 81 60 | Di-So 10-17 h
historisches-museum-bremerhaven.de
Von Bremerhaven in die Welt Künstlerische Impressionen von Heiner Palinkas.
Bis 30. Okt.
WirtschaftsWunderWelten Werbefotografien der 1950er Jahre. Bis 26. Feb.
......................................
Deutsches Auswandererhaus
www.dah-bremerhaven.de | tägl. 10-18 h
(ab 1. November 10-17 h)
Das Erlebnismuseum zu 300 Jahren deutscher Aus- und Einwanderungsgeschichte
......................................
Stadthalle
Bremerhaven
Jazz Band Ball im
Rahmen des Jazz Port
Festivals. Mit Andreas Kümmert & Band,
Jazzkantine und der
RB Hot Jazz Brassband. Okt. 22. (20 h)
Soulfood Festival
Bremerhaven mit
Midnight Star, Col
Million, Natasha
Watts, Mariama Ceesay, Roberto Angrisani, Sed Soul Orchester. Nov. 5. (19 h)
...................
KulturKirche
in der Pauluskirche
www.kulturkirchebremerhaven.de
Finissage der Ausstellung „SchönerHeit – Das Hohelied
der Liebe in Bildern“
von Julia Krahn.
Sept. 22. (19 h)
„Wenn du den Frieden willst...“ Musik
und Wort im Angesicht von Krieg und
Gewalt. Nov. 6. (17 h)
Schillerstraße 1 | Tel. 04 71 – 20 02 90
Herbstliche Orgelmusiken 2. Konzert:
„Springdance“. Orgel-Schlagzeug-Jazzkonzert mit Jochen Welle (Schlagzeug),
Hans-Martin Limberg (Orgel). Sept. 18.
(19 h). Eintritt: € 7,- (6,-)
„Orpheus und Euridike“ Szenische Barockoper von Willibald Gluck. Main-Barockorchester Frankfurt; Bremerhavener
Kammerchor; Solisten; musikalische Leitung: Eva Schad; Regie: Wolfgang Bachmann. Sept. 25. (18 h). Eintritt: € 27,- (25,-)
Bremerhavener Kammerorchester Werke
von Bruch, Wolf und Liszt. Okt. 30. (17 h).
Eintritt: € 8,- (7,-)
Chorkonzert Guiseppe Verdi: Requiem
Evangelische Stadtkantorei Bremerhaven;
Philharmonisches Orchester Bremerhaven; Solisten; Leitung: Eva Schad. 13. Nov.
(18 h). Eintritt: € 24,- (22,-)
PARSIFAL
von Richard Wagner
Musikalische Leitung: Markus Poschner
Regie: Marco Štorman
1
2
FOYER-TIPP
für Musik-Freunde
Mit einem zweiteiligen Festival feiert das
„oh ton“-Ensemble sein 25-jähriges Bestehen (27.-30. Okt./7.-8. Dez.). Geplant sind
Konzerte und Workshops in Oldenburg und
der Nordwest‐Region. Dabei werden auch
wegweisende historische elektromechanische Tasteninstrumente präsentiert. Infos unter www.ohton.de
3
4
6
5
8
Luther-Jubel
Bald beginnt es, das große Jubeljahr zum
500. Reformationsjubiläum. Und alle feiern mit und ganz besonders Martin Luther: Städte wie Wittenberg, Eisenach
oder Eisleben, Wirkungsstätten des Reformators, oder Sachsen-Anhalt, das sich an
den Landesgrenzen mit Autobahnschildern als „Ursprungsland der Reformation“ spreizt.
Natürlich wollen viele am Jubiläum verdienen. Deshalb werfen sie Kuriositäten
wie die Luther-Socke auf den Markt, das
Paar für schlappe 7,50 Euro und mit dem
aufgedruckten Luther-Wort „Hier stehe ich. Ich kann nicht anders“. Außerdem
gibt’s die Luther-Baseball-Mütze in weiß
zu 23,49 Euro oder eine 65 cm große Luther-Handpuppe für schon ambitioniertere 149 Euro.
Es jubeln aber auch die Bundesbank, die
eine 50-Euro-Goldmünze mit dem Motiv „Lutherrose“ herausbringt, der OsfaliaVerlag aus Osterwieck im Harz mit seinem
Comic „Zu Tisch bei Luthers in Wittenberg“ oder die Stadt Worms, weil sie in ihrem Souvenirshop die allerletzten LutherPlaymobilfiguren verhökern kann.
Nur das oberfränkische Coburg schmollt.
Denn die für 150.000 Euro entwickelte
Smartphone-App namens „Luther to go“
leitet Touristen zu Luther-Stätten, die
samt und sonders in Thüringen liegen.
Dabei sei Coburg mitsamt seiner Veste,
wo sich Luther 1530 ein halbes Jahr lang
versteckt hielt, reformationsgeschichtlich
doch viel wichtiger als die Wartburg!
Luther würde sagen: „Aus tiefer Not schrei
ich zu dir, Herr Gott, erhör mein Rufen.“
Peter Schulz
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IMPRESSUM
Herausgeberin
Marie-Clothilde Kronenberg (v.i.S.d.P.) 1
Chefredakteur Peter Schulz 2
Kfm. Leitung Sonja Chrobok 17
Anzeigenverkauf Martina Ch. Radeke 19,
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Autoren dieser Ausgabe
Berit Böhme 16, Dr. Stephan Cartier 6,
Christian Emigholz 11, Sven Garbade 14,
Karin Hiller 12, Wilfried Hippen 10,
Dr. Sabine Komm 8, Dr. Ulrich Matyl 7,
Simon Neubauer 3, Michael Pitz-Grewenig 4,
Ute Schalz-Laurenze 9, Peter Schulz 2,
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Theater, Museen, Konzerthäuser und -büros,
Ticket-Service-Center, Hotels, Abonnementvertrieb, Fach-Zeitschriften­h andel Bremen,
Bremerhaven und Oldenburg
Bezugspreis Einzelpreis 4,00 Euro
Jahresabonnement 20,00 Euro
Auflage 10.000 Exemplare
Erscheinungsweise zweimonatlich
Nächste Ausgabe 15. November 2016
Redaktionsschluss 15. Oktober 2016
ISSN-Nr. 1618-0852
Titelmotiv Musical Theater Bremen:
Ich war noch niemals in New York
Foto: Eventpress Stage
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