Neues Küsnachter Zentrum würde nachhaltig

32. Jahrgang
GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG
Donnerstag, 22. September 2016
Nr. 38
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Neues Küsnachter Zentrum würde nachhaltig
Falls sich die Küsnachter für
ein Zentrum und das Projekt
mit zwei Gebäuden entscheiden, werden die Häuser mit
Erdwärme beheizt.
mung durch Seewasser erwies sich
aber als zu teuer und aufwendig. Um
mit Holzschnitzeln heizen zu können,
hätte die Gemeinde einen Lagerraum
bauen und eine regelmässige Anlieferung organisieren müssen.
Minergie-A-Standard angestrebt
Oliver Linow
Ob und in welcher Form in Küsnacht
ein Zentrum entsteht, entscheidet das
Volk erst im Februar. Zwei Projekte
stehen zur Auswahl. Das eine beinhaltet eine dreigeschossige Tiefgarage sowie zwei Gebäude, das andere
ein Parkdeck. Bereits jetzt ist aber
klar: Sollten sich die Küsnachter für
das erste Projekt aussprechen, werden die beiden Gebäude mit Erdwärme beheizt. Dies hat die Auswertung
von Bodenproben ergeben, die im
August bei Probebohrungen entnommen worden waren.
Bis in eine Tiefe von 250 Metern
drang die Bohrfirma damals vor, um
Gestein zu entnehmen und die Temperatur zu messen. Die Auswertungen haben nun ergeben, dass die Ge-
Im August fuhren auf dem Parkplatz Baumaschinen auf.
meinde zehn Erdsonden à 250 Meter
bauen kann. «Das reicht, um die beiden Gebäude zu beheizen», erklärt
Nenad Andjelic von der Todt Gmür
und Partner AG, die an der Planung
des Projekts beteiligt ist. Erdsonden
können nicht ohne weiteres gebaut
Fotos: O. Linow
werden. Dazu ist eine kantonale Bewilligung erforderlich, die nach einer
Zustimmung an der Urne eingeholt
wird. Die Temperaturen im Untergrund variieren je nach Tiefe. Die
mittlere Bodentemperatur beträgt dabei 15 Grad, wie Andjelic auf Anfrage
250 Meter tief wurde gebohrt.
sagt. Damit sollte es möglich sein, die
Gebäude im Sommer auch passiv zu
kühlen.
Neben der Erdwärme hat die Gemeinde Küsnacht vorgängig auch andere Möglichkeiten abgeklärt, um die
Gebäude zu beheizen. Die Erwär-
Dass im Zentrum nachhaltig gebaut
werden soll, war für die Gemeinde
von Anfang an klar. Neben der Erdwärme könnte eine Photovoltaikanlage auf den beiden Dächern zu einer
nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Vorabklärungen fliessen in
das Bauprojekt ein, damit die Dachflächen durch Dritte. wie zum Beispiel Genossenschaften, für die Sonnenenergienutzung verwendet werden können. «Bei den beiden Gebäuden streben wir den Minergie-AStandard an», erklärt Nenad Andjelic. Dies setzt voraus, dass die Häuser
nicht mehr Energie verbrauchen, als
sie selbst produzieren.
Ob sich die Probebohrungen gelohnt haben, wird sich an der Abstimmung im kommenden Februar zeigen.
Pulsfühlung am Grill
Experte am Rebberg
Stopp am Grenzstein
Ein Fest für Fleischliebhaber und Gemüsegriller: Der Dorfplatz in Küsnacht verwandelte sich am Sonntag in einen Riesengrill. Eine Gelegenheit, die auch bekannte Lokalpolitiker
zum Gespräch und zur Pulsfühlung nutzten.
Seite 3
Von 1994 bis Juli 2016 war er für die Weinproduktion der
Staatskellerei Zürich verantwortlich: Neu ist Georges Kuster
Kellermeister in Küsnacht. Die Gottlieb Welti Weine AG hat
sich damit einen Mann mit viel Erfahrung geholt.
Seite 11
Das Grundstück, auf dem sich die Badi Steinrad befindet, gehört nicht der Gemeinde Herrliberg und die Gemeindegrenze
verläuft durch den See. Wer es nicht wusste, erfuhr es auf
der letzten Etappe der Gemeindeumwanderung.
Seite 16
Biswindstrasse 53, 8704 Herrliberg
Telefon 044 915 22 08, Fax 044 915 42 90
www.biswind.ch, [email protected]
Küsnachter
AKTUELL
Wenn der Dorfplatz zum Picknickplatz wird
Wo sonst Autos parkiert sind, standen
am vergangenen Sonntag Festbänke
und ein Riesengrill: Der Dorfplatz Küsnacht verwandelte sich anlässlich des
«Dorfplatzpicknicks» in einen grossen
Picknick- und Begegnungsplatz. Der
vom Vereinskartell und der reformierten Kirche organisierte Anlass fand bereits zum fünften Mal am Eidgenössischen Bettag statt und scheint immer
beliebter zu werden: Sorgten letztes
Jahr sicherlich auch die sommerlichen
Temperaturen und viel Sonnenschein
für Grossandrang, konnte es dieses
Jahr nicht das Wetter sein, das lockte.
Doch trotz gelegentlichen Niederschlägen nahmen rund 100 Küsnachterinnen und Küsnachter am öffentlichen
Picknick teil. Unter dem Vordach des
Gemeindehauses oder dem spontan
von Winzer Diederik Michel herbeigeschafften Zelt fanden dann auch alle
ein trockenes Plätzchen, wo die mitgebrachten Grillspezialitäten und anderen Leckereien genossen und grosszügig geteilt wurden.
Am grossen Grill der Flösser Forch ergaben sich spannende Gespräche unter Küsnachterinnen und Küsnachtern.
3
APROPOS . . .
Ein unfreiwilliges Ranking spielt
sich zurzeit zwischen den beiden
grossen Naturschutzorganisationen «Zoologische Gesellschaft
Frankfurt» und «World Wide
Fund for Nature» ab: Während
das WWF-Symboltier Grosser
Panda aus seinem jahrelangen
Bestandes-Tief
herausgefunden
hat, ist der Gorilla, «Wappentier»
der ZGF, bös in die roten Zahlen
gerutscht. Die Population des
«Östlichen Gorillas», dazu gehören Berggorilla und Östlicher
Flachlandgorilla, umfasste vor gut
20 Jahren noch 16 900 Tiere –
heute sind es nicht einmal mehr
ein Viertel davon, nämlich nur
noch 3800.
Überhaupt ist die von der Weltnaturschutzunion IUCN regelmässig aktualisierte Rote Liste gefährdeter Tierarten eine Schock-Lektü-
Ohne Mensch
gehts besser
Grillmeister Bruno Peter.
Musik, Speis und Trank wurden unter dem Zeltdach genossen.
Die Band «Bregy & Friends» begeisterte mit einem
spontanen Auftritt die Picknickteilnehmer.
Zumikon stimmt über
Baurechtsverträge ab
Für einmal war dort, wo sonst Autos parkiert werden,
geselliges Beisammensein möglich. Fotos: A. Just und zvg.
WAS ZEIGT DIESES BILD?
In Zumikon findet am kommenden
Dienstag, 27. September, eine Gemeindeversammlung statt. Es wird
über zwei vorzeitige Verlängerungen
von Baurechtsverträgen abgestimmt;
einerseits für denjenigen mit dem
Tennisclub Zumikon für die Liegenschaft im Seckholzweg 1, anderseits
für vier Verträge, die das Gewerbegebiet Schwäntenmos betreffen. (aj.)
KORRIGENDUM
Kein Austritt und
falscher Name
Im Artikel «Bauern und SVP tragen
in Küsnacht einen Konflikt aus» wurde letzte Woche vermeldet, dass Konrad Langhard aus dem Bauernverband austreten wolle. Dies ist falsch;
der Präsident der SVP Kanton Zürich
wird Mitglied des Bauernverbands
bleiben, hat aber angekündigt, aus
dessen Vorstand auszutreten. Ausserdem wurde im Leitartikel über die
Kandidaten für den Gemeinderat der
zweite Nachname von Susanna Schubiger falsch geschrieben. Der korrekte Name der Kandidatin lautet Schubiger-Münger. Wir bitten um Entschuldigung für diese Versehen.
Die Redaktion
22. September 2016
Annemarie
Schmidt-Pfister
Für einmal auch ein Fussballplatz
Den gemütlichen Anlass nutzten auch
viele Lokalpolitiker zum Austausch
mit der Bevölkerung. Neben dem Küsnachter Kantonsrat Hans-Peter Amrein (SVP) waren die Gemeinderäte
Noldi Reithaar, Ueli Schlumpf (beide
SVP), Martin Wyss und Gemeindepräsident Markus Ernst (beide FDP) zugegen. Deren zwei potenziellen neuen
Kollegen, Leo Scherer (SVP) und Susanna Schubiger-Münger (GLP), die
für den frei werdenden Sitz im Gemeinderat kandidieren, beweisen
ebenfalls ihre Nähe zur Bevölkerung
und mischten sich unter die Picknickfreudigen.
Während sich die erwachsenen
Küsnachterinnen und Küsnachter verköstigten und über Gott und die Welt
austauschten, stand bei der jungen
Generation das runde Leder im Fokus:
Der autofreie Dorfplatz wurde nämlich
kurzerhand auch noch zu einem Fussballplatz umfunktioniert. «Es ist das
erste Mal, dass sich unter den Kindern
ein gemeinsames Spiel entsteht», freute sich Regine Studer, Vorstandsmitglied des Vereinskartells. (aj.)
Nr. 38
re: Sie umfasst derzeit 82 954 Arten, von denen 23 928 zur höchsten Gefährdungskategorie zählen,
d.h. nur noch einen Schritt von der
Ausrottung entfernt sind. Neben
dem Gorilla betrifft dies auch die
so nah mit uns verwandten anderen Menschenaffen. Schuld daran
sind u.a. Zerstörung des Lebensraums und illegale Jagd. Nicht
vom «Aussterben» sollten wir daher reden, sondern vielmehr von
der aktiven «Ausrottung» durch
den Menschen.
Derweil haben sich im Gebiet
um Tschernobyl, wo 1986 nach
der Strahlen-Verseuchung fast
400 000 Menschen evakuiert wurden, viele Tiere wieder eingefunden: Elche gehören ebenso dazu
wie Wildschweine, Rehe, Wölfe
und viele kleinere Arten. Und auch
seither im «staatlichen radioökologischen Naturpark» angesiedelte
Wisente und Przewalskipferde
scheinen sich wohlzufühlen. Naturschützer kommen zum Schluss,
dass Radioaktivität offenbar weniger Einfluss hat auf den Artenbestand als der Mensch – wo er fehlt,
geht es den Tieren besser!
Schon vor Jahrzehnten hat
Professor Bernhard Grzimek im
Frankfurter Zoo eine bemerkenswerte Einrichtung geschaffen: Der
Besucher, der in den dort aufgehängten Spiegel guckt, liest auf
dem zugehörigen Schild, er sehe
hier «das gefährlichste Raubtier»
aller Zeiten. Die Spiegel-Ecke gibt
es noch immer – sie hat bis heute
weder an Aktualität noch an Brisanz verloren.
Susanna Schubiger
stellt sich vor
18 Soldaten posieren mit einer Frau für ein Gruppenbild. Bekannt ist nur Heinrich Freitag, der ganz links steht.
Das Ortsmuseum sucht Informationen zum Anlass und zu den abgebildeten Personen. Foto: Archiv Ortsmuseum Küsnacht.
Das Ortsmuseum Küsnacht braucht
die Hilfe der «Küsnachter»-Leserinnen und -Leser. In den letzten Jahren
hat das Museumsteam nämlich das
gesamte Fotoarchiv mit rund 10 000
Fotos digitalisiert und inventarisiert.
Bei einigen Fotos fehlen aber weiterführende Informationen.
Der «Küsnachter» veröffentlicht
diese Fotos in loser Folge. Gefragt
sind ortskundige Leserinnen und Leser, die dazu Informationen liefern
können. (aj.)
Bild Nr. 35711
Das Bild mit der Inventarnummer
35711 zeigt den Soldaten Heinrich
Freitag. Er ist auf dem Bild ganz
links zu sehen. Unklar ist, ob er in
der vorderen oder hinteren Reihe
steht. Heinrich Freitag ist 1940 gestorben. Das Ortsmuseum möchte
in Erfahrung bringen, um welchen
Anlass es sich handelt und wer die
Personen auf dem Bild sind. Gerne
nimmt die Ortsmuseums-Kuratorin
Elisabeth Abgottspon auch weitere
Hinweise zum Bild entgegen. Wer
etwas weiss, meldet sich unter Angabe der Inventarnummer unter [email protected] oder
044 910 59 70.
Das Ortsmuseum ist geöffnet am
Mittwoch, Samstag und Sonntag
von 14 Uhr bis 17 Uhr. (aj.)
Die glp Küsnacht-Zollikon bietet der
Bevölkerung am Donnerstag, 29.
September, die Möglichkeit, ihre Gemeinderatskandidatin Susanna Schubiger-Münger frühzeitig kennen zu
lernen. Die Kandidatin für die Ersatzwahl Ende November werde an diesem Anlass in ungezwungener Atmosphäre über ihre persönlichen Motive
für die Kandidatur sprechen und aufzeigen, wo sie in Küsnacht mit innovativen Ideen zukunftsgerechte Lösungsansätze sieht. (pd.)
Donnerstag, 29. September, 20 Uhr, Chrottegrotte, Obere Dorfstrasse 27A, Küsnacht.
4
Küsnachter
Nr. 38
AMTLICHE ANZEIGEN / SCHULE
22. September 2016
Küsnachter Sekundarschüler säubern das Dorf
Abfall gibt es überall, auch
an der Goldküste. Die
Sekundarschule Zentrum
säuberte im Rahmen des
Clean-up-Days die Gemeinde.
Der Grundgedanke des Clean-UpDays, die Schweiz vom Littering zu
befreien, diente in der Sek Küsnacht
als Basis des Tages. Die ambitionierte
Organisationsgruppe erarbeitete mit
viel Herzblut zehn unterschiedliche
Workshops zum Thema Abfall, von
denen die Lernenden in altersdurchmischten Gruppen je drei verschiedene Stationen durchliefen und auf die
Problematik sensibilisiert wurden.
Das Angebot setzte sich unter anderem mit den im Meer treibenden
Müllhalden und deren Folge für
Mensch und Tier auseinander. Die
Informationen waren geballt und
verlangten einiges an Aufmerksamkeit. Dass der Dreck, den der
Mensch verursacht, am Schluss via
Tier wieder auf unserem Teller landet, löste bei manchen Ekel, Irritation und Scham aus.
Betroffenheit der Jugendlichen
In einem anderen Workshop diente
die Kuh Agnes, die nach dem Verzehr
von Müll im Mai verstarb, als Ausgangslage. In den eineinhalb Stunden
setzten sich die Schülerinnen und
Schüler mit den Folgen auseinander,
die durch die Achtlosigkeit des Menschen für die Tierwelt zur Folge hat.
Die Betroffenheit der Kids war teilweise gross, und es ist zu hoffen,
dass sie künftig nicht zu den Abfallsündern gehören, die durch ihre
Die Jugendlichen machten Müllsammeln zum sportlichen Wettkampf.
Gleichgültigkeit zum Elend für die
Tiere beitragen.
Wer glaubt, an der Goldküste
herrsche Ordnung pur, dürfte sich geirrt haben, die Kids waren dementsprechend über die Abfallmenge im
idyllischen Küsnacht entsetzt. Innerhalb kurzer Zeit wurden kiloweise
Abfall aller Art gefunden. Zuerst
rümpften die Lernenden zwar genervt die Nase, weil sie den Dreck
von anderen einsammeln mussten.
Bald nahmen sie es sportlich und
wollten möglichst viel Abfall finden.
Zwei Workshops («Biogene Abfälle und Foodwaste» und «Lebensgeschichte eines Produktes») wurden
extern geleitet. Die Info- und Zahlenflut war zwar reichhaltig, aber irgendwie wollte der Funke nicht recht
springen. Wer viel weiss und etwas
zu sagen hat, ist bekanntlich nicht
zwangsläufig ein Meister in der Didaktik. Nichts desto trotz ist davon
auszugehen, dass die Kids sensibilisiert wurden und sich beim Kauf des
nächsten Handys bewusster sind, wie
viele Rohstoffe in den smarten Teilen
stecken.
Die Menge der Lebensmittel, die
täglich im Eimer landen (auch in der
Sekundarschule!), war wohl für viele
Lernende unfassbar. Vielleicht ist es
ein (zu) hoher Anspruch zu meinen,
dass hier jede und jeder in Zukunft
mehr Verantwortung übernimmt,
aber die Hoffnung stirbt bekanntlich
zuletzt.
Arbeiten werden ausgestellt
Drei Workshops befassten sich auf
kreative Weise mit der Abfallthematik. Aus Plastiksäcken, PET-Flaschen, Alubüchsen, Zeitungen usw.
entstanden
überraschende
Kleidungstücke und Accessoires (Handyhüllen, Rucksäcke usw.). Mit dem
Materialschlachtfeld, das am Ende
Aus Müll wurde unter anderem Mode und Musik.
des Tages im Zeichnungssaal zurückblieb, könnte wohl eine ganze
Schulklasse eingekleidet werden. Ob
sich dieser Modetrend allerdings
durchsetzen wird, sei dahingestellt.
Grossen Anklang bei den meisten
Kids fand der Workshop «Musik aus
Abfall», in dem die unterschiedlichsten Instrumente aus PET, Büchsen,
Karton, Knöpfen, alten Pfannen usw.
hingezaubert wurden. Was den Kids
Spass machte, dürfte in vielen anderen Ländern aus der Not heraus geschehen. Ob dieser Aspekt den Kids
in ihrem kreativen Schub immer bewusst war? Dass nun beinahe jeder
Abfalleimer im Schulhaus mit kreativen Slogans und Symbolen dekoriert
ist, sieht enorm chic und einladend
aus, ob’s die Jugendlichen nach diesem Tag vermehrt dazu verleitet, ihren Müll korrekt zu entsorgen, bleibt
zu hoffen. Das Feedback seitens der
Lernenden fiel am Ende des Tages
Fotos: zvg.
in der Auswertungsrunde mehrheitlich positiv aus. Viele Workshops
waren lehrreich und eindrücklich
und hatten offensichtlich Spass gemacht. Die zufällig zusammengewürfelten Gruppen wurden für viele
als bereichernd erlebt. Für einzelne
Kids war der Tag zu anstrengend,
das teilweise lange Zuhören ermüdete sie sichtbar.
Bis zu den Herbstferien werden
die vielen Workshopplakate und Produkte im Zentrum ausgestellt. Wer
Interesse hat, sich vor Ort ein Bild
über den Output dieses Tages zu
machen, ist herzlich dazu eingeladen. Wichtig dürfte vor allem auch
sein, dass die Eltern der Lernenden
durch Interesse an der Sache unterstützend wirken. Immerhin ist es ja
eine Tatsache, dass der Abfall nicht
weit vom Stamme fällt.
Gabi Herren,
Schulleitung Zentrum
Amtliche Publikationen
Bauprojekte
Bauherrschaft:
vertreten durch Meier Architekten, Albisriederstrasse 80, 8003 Zürich
Projektverfasser: Meier Architekten, Albisriederstrasse 80,
8003 Zürich
Objekt/Beschrieb: Projektänderung zum Neubau Einfamilienhaus mit Aussenschwimmbad, vergrösserte
Gebäudevorsprünge und Abstufung am
Flachdach (teilweise bereits erstellt), auf
dem Grundstück Kat.-Nr. 8416
Zone:
Wohnzone W2/1.20
Strasse/Nr.:
Im Eigeli 8, 8700 Küsnacht
Die Bauakte liegt während 20 Tagen, vom Datum der Ausschreibung an, beim Bauamt der Gemeindeverwaltung Küsnacht auf.
gärten behindert. Oft wird dadurch auch die Verkehrsübersicht
bei Einmündungen, Ausfahrten und Kreuzungen massiv verschlechtert. Gerade im Winter beeinträchtigen ungenügend zurückgeschnittene Bäume und Sträucher mit der zusätzlichen
Schneelast die Pfadarbeiten des Strassenunterhalts.
Die Eigentümer von Grundstücken werden deshalb aufgefordert, die Bepflanzung auf ihrem Grundstück, falls erforderlich,
bis zum 31. Oktober 2016 auf die gesetzlichen Masse wie folgt
zurückzuschneiden:
Über Strassen muss der Fahrraum bis auf eine Höhe von 4,5 m
freigehalten werden. Bei Fuss- und Radwegen muss die lichte
Höhe mindestens 2,5 m betragen. Diese Lichtraumprofile sind
dauernd freizuhalten.
Begehren um Zustellung baurechtlicher Entscheide können innert der gleichen Frist schriftlich bei der örtlichen Baubehörde
gestellt werden. E-Mail-Zuschriften erfüllen die Anforderungen
an die Schriftlichkeit in der Regel nicht. Wer das Begehren nicht
innert dieser Frist stellt, hat das Rekursrecht verwirkt. Die Rekursfrist läuft ab Zustellung des Entscheides (§§ 314–316 PBG).
kehrssicherheit. Deren einwandfreie Funktion soll auch Sie in
der Dunkelheit vor möglichen Gefahren schützen.
Bei Fragen zum allgemeinen Rückschnitt steht Ihnen der Leiter
Strassenunterhalt, Herr Caspar Maag (Tel. 044 913 13 50), vom
Werkhof Küsnacht gerne zur Verfügung. Haben Sie Fragen zum
Freischnitt der Beleuchtungskandelaber, gibt Ihnen Herr Stefan
Jung, Teamleiter Unterhalt Strom (Tel. 043 222 32 52) der Werke
am Zürichsee AG, gerne Auskunft.
Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass Eigentümer von verkehrsbehindernden Bäumen und Sträuchern für Unfälle und
Schäden haftbar gemacht werden können. Die Gemeinde Küsnacht und die Werke am Zürichsee AG danken für eine fristgerechte Ausführung der Arbeiten zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer.
22. September 2016
Die Abteilung Tiefbau und Die Werke am Zürichsee AG
Amtliche Informationen
22. September 2016
Die Baukommission
Bestattungen
Zurückschneiden von Bäumen und
Sträuchern
Entlang von öffentlichen Strassen, Fusswegen und Plätzen
werden die Passanten und der Fahrzeugverkehr vielfach durch
überhängende Äste von Bäumen und Sträuchern aus den Vor-
Schneiden Sie auch Sträucher und Bäume im Bereich von Strassenlampen, Hinweis- und Signalisationstafeln so weit zurück,
dass die Lampen ihre Beleuchtungsfunktion erfüllen und die
Schilder mühelos gelesen werden können. Besonders die öffentliche Beleuchtung ist ein wesentlicher Bestandteil der Ver-
Gemeindehaus Obere Dorfstrasse 32 8700 Küsnacht T 044 913 11 11 www.kuesnacht.ch
Meier geb. Wagner, Lilly, von Fisibach AG, wohnhaft gewesen
in 8700 Küsnacht ZH, Obere Heslibachstrasse 50, geboren am
18. Mai 1921, gestorben am 3. September 2016.
22. September 2016
Das Bestattungsamt
S C H U L E / VE R E I N E
Küsnachter
Nr. 38
22. September 2016
Frezi Heslibach
bietet neue Kurse an
Hochmotiviert in die neue Saison
Die Leiter der Freizeitanlage Heslibach möchten auf ihre neben dem
Werkstattbetrieb stattfindenden Kurse
aufmerksam machen. Für Kinder und
Erwachsene finden am See diverse
Fit-und-Funky-Workshops mit Jasmin
Pearl statt. Fit und Funky vereint alle
wichtigen Elemente eines ausgeglichenen Trainings. Funky Moves zu cooler
Musik, choreografiertes Krafttraining
mit dem eigenen Körpergewicht und
ein wohltuendes Stretching machen
Fit und Funky zu einem effektiven und
einzigartigen All-in-one-Training.
Das beliebte Zumba Gold am frühen Mittwochabend wird weitergeführt! Es ist von Yolanda Sanz speziell
für Neueinsteiger, ältere Aktive sowie
leicht verletzte Menschen erarbeitet
worden. Die frisch-fröhliche Atmosphäre und die mitreissende Latinmusik zum Work-out machen riesig
Spass. Ein weiteres Highlight sind
zwei Comic-Zeichnen-Kurse, die von
der Comiczeichnerin und Grafikerin
Brigitte Fries angeboten werden. Einer der Kurse richtet sich an Primarschüler, der andere an Jugendliche ab
der Oberstufe. Am Schluss des Kurses
gibt es eine Ausstellung.
Neben der offenen Werkstatt bietet
Jeannine Stricker, die Leiterin des
Werkateliers, fünf neue spannende
Kurse an. Nebst den Kursen «Dekorative Mobiles» und «Tischbomben für
Kinder», werden auch Erwachsenenkurse angeboten. Arbeiten mit Linolschnitt-Drucktechnik, Herstellen von
zauberhaften Blumenlichterketten aus
Filz sowie das Kreieren von Silikonformen, die in Beton gegossen werden,
animieren zum kreativen Werken. (e.)
Der Eislaufclub Küsnacht
hofft, an die starken Leistungen des Vorjahres anknüpfen zu können. Dazu
wurde im Sommer in Frankreich trainiert.
Diese und weitere Kursangebote unter
www.kuesnacht.ch.
Schatzkammerkonzert
in Küsnacht
Die Musikschule Küsnacht führt am
Sonntag, 2. Oktober, um 17 Uhr das
beliebte
Schatzkammerkonzert
durch. Die Violinklasse des international
bekannten
Violinvirtuosen
Pierre Cochand interpretiert Meisterwerke aus Barock, Romantik und
Klassik. Die jungen Geigerinnen und
Geiger spielen mit Alex Stukalenko,
dem preisgekrönten Pianisten internationaler Wettbewerbe. Das Konzert
findet im Singsaal-Pavillon Wiltiswacht an der Heinrich-WettsteinStrasse 16 in Küsnacht statt. (e.)
ANZEIGEN
Eigentlich hat die neue Saison des
Eislaufclub Küsnacht (ECK) bereits
im Juli nach der 53. ordentlichen
Mitgliederversammlung begonnen.
Die Präsidentin, Anja Zehnder,
schloss das alte Vereinsjahr mit ausgezeichneten Ergebnissen, in sportlicher sowie finanzieller Hinsicht.
Sehr erfolgreich waren auch die
Events, die die Vereinsmitglieder
und deren Familien auf und neben
der Eisbahn zusammenbrachten.
Von der Adventsshow auf der stimmungsvollen kleinen Eisbahn des
Hotel Sonne bis zum grösseren Familien- und Clubfest am Ende der
Saison auf der KEK, die Anlässe
wurden den Ambitionen des Vorstandes gerecht. Der Club soll für alle Eisbegeisterten aus der Region
Küsnacht offen sein, so das Credo.
Kapazitätsgrenze erreicht
Zahlreiche Podestplätze an nationalen und internationalen Wettbewerben bestätigen die eingeschlagene
sportliche Strategie unter der Leitung von Richard Leroy. Die Silbermedaille von Shaline Rüegger an
den Schweizer Meisterschaften der
Elite und weitere sieben Teilnahmen
an den Schweizer Meisterschaften
der jüngeren Alterskategorien erlauben es, hoffnungsvoll in die sportliche Zukunft zu schauen. Auf der finanziellen Seite präsentierte Meghan Huber ihre letzte Jahresrechnung und alle Anwesenden dankten
ihr für ihre ausgezeichnete Arbeit.
Die gesunden Zahlen sind auf
kontrollierte Ausgaben und Mehr-
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Der Eislaufclub Küsnacht hofft, an die guten Resultate aus der letzten Saison anknüpfen zu können.
einnahmen durch neue Kurse, wie
den Erwachsenkurs, zurückzuführen. Ausserdem konnten neue Mitglieder gewonnen werden. Mit über
250 Mitgliedern, davon 180 Kinder,
die die «Sternli-Kurse» besuchen,
erreicht der ECK wegen der Eisverfügbarkeit leider seine Kapazitätsgrenze. Falls das neue Eisstadionprojekt in Zürich angenommen wird,
könnte dies zu mehr verfügbarem
Eis in Küsnacht führen, wodurch
der ECK mehr Mitglieder aufnehmen
und auch Saisonkinderkurse anbie-
ten könnte. Im Sommer verlagern
sich die Trainings der Kaderläuferinnen und -läufer nach Biarritz.
Ideale Bedingungen in Frankreich
Dort trainieren die jungen Sportler
je nach Alter und Niveau zwei bis
drei Wochen unter idealen Bedingungen. Richard Leroy bildet dafür
ein Trainerteam der Extraklasse, bestehend aus Trainern, die vor kurzem noch an Weltmeisterschaften
und Olympia teilnahmen und ihre
einmalige Erfahrung den jungen
In Biarritz fanden die Athleten ideale Bedingungen.
Fotos: zvg.
Küsnachtern vermitteln. Der Eisbahnkomplex in Biarritz liegt direkt
am Strand. Sobald die Eiseinheiten
abgeschlossen sind, wird am Strand
und im Ozean ein polysportives Training weitergeführt, aber auch die
Ferien können genossen werden.
Für einige Eltern ist es ein Pluspunkt, dass die Campsprache mehrheitlich Französisch ist. Mit dem
Schulanfang haben die Küsnachter
hoch motiviert das Eis auf der KEK
wiederangetroffen.
Bereits Ende Monat vertreten
Shaline Rüegger und Nurullah Sahaka am Junior Grand Prix in Ljubljana die Schweiz. Im Oktober folgt der
erste Wettbewerb der Saison für die
Kaderläuferinnen: Sie werden in Lugano am Swiss Cup teilnehmen.
In den Herbstferien vom 17. bis
zum 21. Oktober organisiert der
ECK einen öffentlichen Kurs für Kinder ab 4 Jahren. Dieser findet täglich von 16.30 bis 17.15 Uhr in
Kleingruppen statt. Dieser sowie
auch alle Saisonkurse und Privatlektionen können neu direkt in Internet
gebucht werden.
Dominique Bausback, ECK
300 Theks: Küsnachter Sammel- «H 110 × B 40»: Artischock
aktion bricht alle Rekorde
zeigt Hochformatiges
Die Küsnachter Elternräte
führen seit einigen Jahren
eine Theksammlung durch.
Dieses Jahr wurden alle Rekorde gebrochen.
Seit einigen Jahren organisieren
Küsnachter Elternräte eine Theksammlung im Raum Küsnacht und
der Umgebung. In diesem Jahr hat
die Aktion alle Rekorde gebrochen.
Über 300 Schultheks, Rucksäcke
und Chindsgitäschli wurden gesammelt.
Ein Grund für das gute Ergebnis
ist sicher, dass in diesem Jahr einige Gemeinden zum ersten Mal mitgemacht haben. Insgesamt haben
sich Schulen aus acht Gemeinden
an der Aktion beteiligt: Ebmatingen,
Erlenbach, Herrliberg, Küsnacht,
Maur, Stäfa, Zollikerberg und Zumikon waren dabei.
«So langsam wird es eine ‹kantonsweite›
Theksammlung»,
schreibt das Organisationskomitee
in einem Dankesbrief an die Elternräte. Auf der Fahrt nach Winterthur, wo die Schultaschen abgeliefert wurden, sei der VW-Bus aus allen Nähten geplatzt. Es hätte tatsächlich kein einziger weiterer Thek
reingepasst.
Die gesammelten Taschen werden nun nach Rumänien und in die
Ukraine transportiert und dort an
die Kinder verteilt. Wie immer waren viele Theks gefüllt mit tollen Sachen wie Malstiften, Etuis und kleinen Geschenken. Diese waren zum
Teil ganz neu gekauft worden. (e.)
Insgesamt 300 Theks und «Chindsgi-Taschen» konnten gesammelt werFoto: zvg.
den. Sie kommen nun nach Rumänien und in die Ukraine.
In der Villa Meier-Severini in
Zollikon zeigen 64 Künstler
aus der Region ihre Werke
zum Motto «H 110 × B 40».
«H 110 × B 40» ist nicht nur der Titel der diesjährigen unjurierten
Gruppenausstellung des Kunstvereins Artischock, sondern primär die
Formatvorgabe für die teilnehmenden Mitglieder des Vereins. «Das
spezielle Hochformat ist einerseits
eine Herausforderung für unsere
kunstschaffenden Mitglieder, um eigens für diese Ausstellung etwas Aktuelles zu schaffen. Andererseits finden mit dem schmalen Format zahlreiche Künstler in den Räumlichkeiten der Villa Platz», erklärt Artischock-Präsidentin Arian Zeller.
Es steht den Künstlern offen, wie
sie die Vorgabe des Hochformats
umsetzen. Erlaubt sind auch Skulpturen, und so werden Besucher eine
spannende Mischung aus Gemälden,
Fotografien und Objekten antreffen,
die mit unterschiedlichen Materialien erschaffen worden sind. Ein Blick
auf das Ausstellungsplakat zeigt,
dass wiederum viele Persönlichkeiten dabei sind, die sich seit Jahren
erfolgreich künstlerisch betätigen.
Zudem darf man auf Neuentdeckungen gespannt sein. «Mit der unjurierten Ausstellung können wir das
regionale Schaffen fördern», erklärt
Arian Zeller. Und die herrschaftliche
Villa Meier-Severini sei innerhalb
von Artischock wegen der speziellen
«H 110 × B 40»: So lautet die Vorgabe für die Künstler.
Foto: zvg.
Ausstrahlung der Räumlichkeiten
beliebt. Artischock, den Verein für
Kunstschaffende und Kunstinteressierte, gibt es seit 27 Jahren. Er
wird heute von rund 320 Mitgliedern getragen. Davon sind rund 80
Prozent als Kunstschaffende tätig.
Die unjurierte Gruppenausstellung
findet alle zwei Jahre statt. (pd.)
Gruppenausstellung Artischock: Vernissage
Do, 29. Sept., 18–20 Uhr. Danach jeweils
Mo, Di, Do und Fr 16–19 Uhr, Mi 14–
19 Uhr und Sa/So 11–17 Uhr. Finissage:
So, 9. Okt., 11–17 Uhr. Villa Meier-Severini,
Zollikerstrasse 86 (Dufourplatz), Zollikon.
6
Küsnachter
Nr. 38
22. September 2016
AKTUELL
Westwärts – auf ins amerikanische Abenteuer
Im Frachtschiff nach New
York, im Zug nach Seattle;
im Zelt auf einer Farm und
in einer Gastfamilie in San
Francisco: Meine sechsmonatige USA-Reise verspricht
jede Menge Abwechslung
und Abenteuer.
Lena Schenkel
Einmal westwärts die Welt zu umrunden, war der ursprüngliche
Traum: nach Amerika, über die Philippinen und Südostasien nach Indien; via Suezkanal und Griechenland
zurück in die Schweiz. Und das möglichst ohne ein Flugzeug zu besteigen. Dabei plagen mich weder Flugangst noch ökologisches Gewissen.
Vielmehr mag ich das langsame Reisen, bei dem der Weg das Ziel ist und
der Geist Zeit hat, mitzukommen.
Über die Jahre verkürzte sich der
Traum pragmatisch auf die Strecke
bis an die amerikanische Westküste
und den Wunsch, ein halbes Jahr in
den USA zu verbringen.
Unsere Frau
in Nordamerika
Die Zürcherin Lena Schenkel (33)
ist freie Mitarbeiterin unserer
Zeitung. Während sechs Monaten
bereist sie die USA und berichtet
während dieser Zeit regelmässig
von ihren Erlebnissen. Neben
kürzeren Aufenthalten in den
Küstenmetropolen wird sie einen
Monat als Helferin auf einer Biofarm verbringen, sich auf einen
dreiwöchigen Roadtrip entlang
der Westküste begeben sowie einen dreimonatigen Sprachkurs in
San Francisco absolvieren. Derzeit überquert sie im Frachtschiff
den Atlantik. (zb.)
Im Westen wirklich nichts Neues?
Wussten meine je einmonatigen Ferien in Thailand und Myanmar zu begeistern, sorgten meine Reisepläne
diesmal oft für unverhohlen geäussertes Unverständnis. «Die kennt
man doch aus dem Fernsehen»,
kommentierte etwa ein Freund meine
Aussage, dass ich während meines
dreimonatigen Sprachaufenthalts in
San Francisco lieber in einer Gastfamilie als in einer Studentenresidenz
wohne, um die amerikanische Kultur
näher mitzuerleben. Jeder hat das
Gefühl, die USA bereits zu kennen,
ohne je dort gewesen zu sein. Die
gängigsten Vorurteile: das Land als
Hoheitsgebiet von Kommerz und
Konsum; die Bewohner ungebildete,
oberflächliche Patrioten.
Gleichzeitig orientieren wir uns
an der grossen Nation im Westen:
Wir verehren ihre Musiker, sind
süchtig nach ihren Fernsehserien
oder importieren deren Gastronomiekonzepte. Und jene, die da waren,
schwärmen von der Schönheit der
Lena Schenkel ist unterwegs über den Grossen Teich. Bei ihrer Ankunft wird sie die Freiheitsstatue so sehen,
wie es Zehntausende bei ihrer Einwanderung über viele Jahrzehnte zum ersten Mal sahen.
Foto: A. J. Minor
Natur und der Freiheit des Seins. Allein schon diese Widersprüche sind
für mich Antrieb genug, mir ein eigenes Bild machen zu wollen. Und sollten die «Amis» tatsächlich so sein,
wie man ihnen nachsagt, werde ich
mich als militante Optimistin mit
Hang zu übertriebenem Enthusiasmus und oberflächlicher Freundlichkeit dort bestimmt sehr wohl fühlen.
Stadt, Land, Meer –
ohne Führerschein
Da sechs Monate niemals ausreichen,
um alle 52 US-Staaten zu bereisen,
beschränke ich mich auf jene Städte,
die ich schon immer mal mit eigenen
Augen sehen wollte: natürlich New
York, dann Seattle und Los Angeles
für die Rockerin, San Francisco für
den Hippie in mir und schliesslich Las
Vegas – wenn man schon mal da ist.
Als Kontrast dazu geht es dazwischen
immer wieder aufs Land: In die unzähligen Nationalparks entlang meiner Wegstrecken und für einen Monat
auf eine Biofarm auf einer Insel vor
Seattle, wo ich für Kost und Zeltlogis
einen Monat aushelfe.
Um diese Destinationen miteinander zu verbinden, werde ich just das
Naheliegende nicht tun: Auto fahren.
Dem US-Volkssport Nummer 1 kann
ich allein schon des fehlenden Führerscheins wegen nicht frönen. Stattdessen geht es nach der Anreise mit dem
Frachtschiff im Zug von Ost nach
West, wahrscheinlich ganz inkonsequent mit dem Flugzeug von Nord
nach Süd und dazwischen im Bus in
die Umgebung, mit dem Taxi durch
die Städte und zu Fuss in die Natur.
Bloss für den Roadtrip der Westküste
zwischen San Diego und San Francisco entlang braucht es standesgemäss
ein Auto. Hinters Steuer wird sich
dann mein Freund setzen, der mich
im Sommer drei Wochen besuchen
kommt.
Me, myself and someone
Davon abgesehen, werde ich allein
unterwegs sein, um Leute, Sprache
und Kultur noch unmittelbarer ken-
nen zu lernen. Und obendrein mich
selbst. Indem ich nur noch das tue,
worauf ich Lust habe, dabei aber auch
eigenständig Entscheidungen fällen
und mich selbst aushalten muss.
Um nicht ganz zu vereinsamen,
setze ich statt Motels oder Hotels auf
Privatunterkünfte – konkret auf die
Internetplattform Airbnb. Statt ganzer Unterkünfte, die ich dort normalerweise buche, sollen es diesmal
Gäste- oder Mehrbettzimmer sein.
Schliesslich ist es in nordamerikanischen Grossstädten ungleich schwieriger, Leute kennen zu lernen, als
auf Backpacker-Tour in Asien oder
Australien. Zudem ist es wesentlich
günstiger und auch authentischer,
was mir beim Reisen gleichermassen lieb ist.
Küsnachter
VE R E I N E
Naturfreunde wandern
im Glarnerland
In der Chrottegrotte findet bereits zum
zehnten Mal die legendäre JamSessionBar für frei improvisierte und experimentelle Musik statt. Die Musikerinnen und Musiker interpretieren nicht
bekannte Songs oder Standards, sondern kreieren mit Neugierde und Mut
zum Risiko eine Musik, die direkt aus
der gegebenen Situation und der spontanen Interaktion heraus entsteht –
mal chaotisch wild, mal zärtlich sanft,
immer voller Überraschungen. Spontan gebildete kleinere oder grössere
Gruppierungen sorgen für einen spannenden und intensiven Abend. Ein
Abenteuer für Mitspieler und Zuhörer,
die sich auf eine Klangreise auf unbegangenen Pfaden und mit unbekanntem Ausgang freuen können. (e.)
Sa, 1. Okt, Dorfstr. 27, Küsnacht. Bar ab
19.30 Uhr, Musik ab. 20 Uhr. Kollekte.
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7
Mit professionelleren Stukturen will sich der Fussballclub Küsnacht für die
Zukunft rüsten. An der GV
segneten die Mitglieder
deutliche Mehrkosten ab.
Sieben Stunden Wanderzeit
Jamsession für frei
improvisierte Musik
22. September 2016
FC Küsnacht
erhöht Budget
Der Aufstieg der langen, aber genussvollen Wanderung auf den
Mürtschenstock beginnt in Obstalden auf guten, manchmal etwas
feuchten Wegen. In ungefähr einer
Stunde erreichen die Teilnehmer das
Berghaus mit Biobetrieb auf Hüttenbergen. Weiter geht es über Alt Staffel nach Meerenboden, einem sonnigen Hochplateau.
Es folgt ein steiler Aufstieg zum
Robmen. Von dort wandert man
flach weiter bis Ober Mürtschen und
zum höchsten Punkt der Tour auf
1840 Meter. Der Abstieg bis auf
1650 Meter ist steinig und etwas
ruppig. Später passieren die Wanderer die Alp Hummel und die Abzweigung zum Fronalppass. Ein abwechslungsreicher Weg oberhalb
Spaneggsee führt zum Talalpsee.
Nach weiteren eineinviertel Stunden
ist Filzbach oder Obstalden erreicht.
Der Schwierigkeitsgrad ist T2+. Solide Wanderschuhe, Wanderstöcke,
gute Kondition, und Trittsicherheit
sind erforderlich. Die Wanderzeit
beträgt insgesamt sechseinhalb bis
sieben Stunden. Sowohl beim Aufals auch beim Abstieg sind jeweils
1300 Meter zu bewältigen. Die Verpflegung erfolgt aus dem Rucksack,
eventuell kehrt die Gruppe ein. Billette müssen vom Wohnort über Ziegelbrücke nach Mühlehorn Obstalden, retour ab Filzbach, gelöst werden.
Die Teilnehmer besammeln sich
um 7.25 Uhr am Hauptbahnhof am
Kopf des Perrons bei Gleis 6. Der
Zug fährt um 7.43 Uhr Richtung
Linthal. Interessierte müssen sich
bis Montag, 26. September, bei Marta Knieza, Tel. 044 422 24 34 oder
[email protected],
anmelden. Auskunft über die Durchführung gibt es ab Mittwoch, 28. September, um 18 Uhr unter 044 422
24 34 oder 077 467 67 18. (e.)
Nr. 38
Sollen die Junglöwen führen: Die Routiniers Tim Ulmann, Patrick Sidler, Marc Geiger, Michael Liniger (v. l.) F: W. Da Rin
Harziger Saisonstart der GCK Lions
Die GCK Lions starten mitneuem Konzept, aber ohne
Punkte in die Meisterschaft.
Hanspeter Rathgeb
Die GCK Lions beginnen die Saison
mit einem neuen Konzept. Anstelle
von erfahrenen Spielern mit ausländischer Lizenz – deren zwei wären in
der NLB erlaubt – setzen Sportchef Simon Schenk und Trainer Matti Alatalo
auf vier Schweizer Routiniers. Diese
sollen mit viel Herzblut die junge
Mannschaft führen, ihnen Vorbild sein
und helfen, die talentierten Spieler an
die NLA heranzuführen. Michael Liniger (36) spielte fast 20 Jahre in der
Nationalliga, zuletzt 9 Jahre bei Kloten. Patrick Sidler (30) kehrt von Ambri-Piotta zurück, Marc Geiger (29)
vom EHC Visp. Captain Tim Ulmann
(28) war schon letzte Saison dabei.
Die erste Meisterschaftswoche
brachte zwar zum Teil schon recht gute Leistungen, doch Punkte gab es
noch keine. Beim Liganeuling EVZ
Academy, dem neuen Farmteam des
EV Zug, setzte es eine unnötige 2:3Niederlage ab. Torschützen waren Michael Liniger und Jérôme Bachofner.
Beim ersten Heimspiel in Küsnacht
war Favorit Olten zu Gast. Bis zum 4:4
im Schlussabschnitt hielten die Zürcher gut mit, mussten sich aber dem
stärkeren Gegner am Schluss mit 4:6
geschlagen geben. Torschützen waren
Raphael Prassl, Xeno Büsser, Pascal
Zumbühl und Jérôme Bachofner. Die
dritte Partie fand in Visp bei einem
weiteren Favoriten statt. Vor fast 3000
Zuschauern hielten die GCK Lions
auch hier gut mit, zogen aber am
Schuss trotz Chancengleichheit mit
2:4 den Kürzeren. Die beiden Tore erzielten Michael Liniger und Marco Miranda.
Am nächsten Dienstag kommt es
auf der KEK in Küsnacht zum Cup-Hit
gegen das NLA-Team aus Ambri-Piotta. Dieses Spiel bedeutet eine spezielle
Herausforderung für das junge Team
der GCK Lions.
CH-Cup: Di, 29. September, 20 Uhr: GCK
Lions - HC Ambri-Piotta. KEK, Küsnacht.
Tickets nur an der Abendkasse ab 19 Uhr.
Jahrgänger besuchen die Innerschweiz
Der zweite Tagesausflug des
Jahrgängervereins Erlenbach im laufenden Jahr
führte in die Innerschweiz.
Am vermutlich letzten Sommertag
konnte Paul Haltiner, der Präsident
des Jahrgängervereins, 35 Personen
zum Ausflug in die Innerschweiz begrüssen. Erstes Ziel nach einer problemlosen Fahrt nach Luzern war
das dortige Bourbaki-Panorama.
Das 1881 vom Maler Edouard Castres geschaffene Rundgemälde wurde 1889 von Genf nach Luzern verlegt. Heute ist es in einem im Jahre
2000 eröffneten Neubau der Zürcher
Architekten Kreis Schaad Schaad
beheimatet.
Es zeigt auf 112 × 10 Metern mit
einem vorgelagerten plastischen Gelände mit Figuren auf eindrückliche
Weise den Übertritt der französischen Ostarmee von General Bourbaki im Deutsch-französischen Krieg
1870/71 in die Schweiz und deren
Internierung. Die Darstellung von
Einzelschicksalen und der Loyalität
der Schweizer Bevölkerung gegenüber den Internierten hinterliess bei
den Besuchern vom Zürichsee einerseits Bewunderung für das künstlerische Werk, andererseits aber auch
Nachdenklichkeit.
Nach dieser lohnenswerten Visite
ging es mit dem Car weiter nach
Kriens und dann auf einer teilweise
schmalen und kurvenreichen Strasse durch Landwirtschaftsgebiet nach
Schwarzenberg. Unterbrochen wur-
Die Produkte des Chnusper-Ladens fanden bei den Jahrgängerinnen und
Foto: zvg.
Jahrgängern erwartungsgemäss regen Zuspruch.
de die Fahrt aber noch für eine Besichtigung der Wallfahrtskirche Hergiswald. Diese steht am Platz der
Einsiedelei des 1489 aus der Kartause Ittingen zugewanderten Bruders Johann Wagner. Prunkstück der
um die Loreto-Kapelle errichteten
Kirche ist ein Deckengemälde mit
324 Bildern von Kaspar Meglinger.
In Schwarzenberg erwartete die
Gäste im Restaurant Weisses Kreuz
das Mittagessen in Form eines Luzerner Menüs: gemischter Salat,
Kalbskügeli-Pastetli mit Butterreis
und
hausgemachte
gebrannte
Crème.
Verköstigung im Chnusper-Laden
Der Nachmittag begann nach einer
kurzen Fahrt nach Malters mit einem Stopp beim Chnusper-Laden
der Hug AG, einem seit 1877 beste-
henden und heute von der vierten
Generation geführten Familienbetrieb. Das vom Zwieback über Läckerli, Willisauer-Ringli, Dar-VidaCrackers bis zu den Artikeln der
2008 übernommenen Wernli AG reichende Angebot fand bei den Jahrgängerinnen und Jahrgängern erwartungsgemäss grossen Zuspruch.
Anstatt nach diesem Halt direkt an
den Zürichsee zurückzukehren, wurde nach einer abwechslungsreichen
Fahrt über Neuenkirch, Sempach
und Beromünster im direkt am Hallwilersee gelegenen Hotel Delphin in
Meisterschwanden noch ein ungeplanter letzter Halt zum Stillen des
Durstes eingeschaltet.
Mit der Heimfahrt über Bremgarten nach Erlenbach fand schliesslich
ein weiterer erfolgreicher Ausflug
seinen Abschluss. (e.)
Für einmal nahm es Präsident Heinz
Gross genau mit der Wahl der Stimmenzähler. Für jeden Tisch musste jemand bestimmt werden, der an der
109. Generalversammlung des FC
Küsnacht vom vergangenen Montag
die Anzahl der erhobenen Hände zählen sollte. Der Grund für diese Sorgfalt: Es standen die Abstimmungen
über ein deutlich erhöhtes Budget für
die Saison 2016/2017 und im Zuge
dessen einer Erhöhung der Mitgliederbeiträge an. Beides Traktanden,
die durchaus für Diskussionen sorgen
könnten. Doch es kam anders: Die anwesenden 72 FCK-Mitglieder nahmen
beiden Anträge (fast) einstimmig an.
Dies bedeutet, dass die Saison
2016/2017 mit budgetierten Totalausgaben in der Höhe von 575 000 Franken in Angriff genommen wird. Diese
Zahl steht Einnahmen von 550 000
Franken gegenüber, woraus ein Verlust von 25 000 Franken resultiert. Im
Vorjahr waren Ausgaben und Einnahmen in der Höhe von 480 000 Franken budgetiert gewesen. Die Rechnung 2015/ 2016 wies jedoch nach
Zinsabschluss ein Minus von rund
7400 Franken auf. Damit schrumpft
das Vermögen auf 23 010 Franken.
Professionalisierung kostet
Der deutliche Budgetanstieg ist auf eine Zunahme von 100 000 Franken
beim Posten «Allgemeine Kosten» zurückzuführen. Wie die Vorstandsmitglieder Gross, Peter Wild und Toni
Berthel ausführten, ist dieser Anstieg
mit der im Laufe des letzten Jahres
vorgenommenen Professionalisierung
verschiedener Vereinsstrukturen zu
erklären. Einerseits wurde mit der angenommenen Statutenänderung an
der GV vor einem Jahr das Amt des
Geschäftsführers eingeführt, anderseits hat man auf die Saison
2016/2017 hin ein professionelles
Ausbildungsteam angestellt. Dieses
setzt sich zusammen aus drei Technischen Leitern Rainer Bieli (Aktive und
Jun. A und B), Marco Bernet (Jun. C,
D und Kinderfussball) sowie Charly
Zwygart (Frauen und Juniorinnen).
Das Amt der Geschäftsführerin übt
Lorelei Fröhlich aus.
Dass man mit einem Minus von
25 000 Franken plane, sorgte nur für
eine kurze Diskussion zwischen Vorstand und einem anwesenden Mitglied.
Man habe die sich bietenden Chancen
im personellen Bereich jetzt nutzen
wollen, erklärte Gross, wieso man ein
solches Risiko auf sich nehme.
In Zukunft können diese Mehrkosten zu einem grossen Teil mit den erhöhten Mitgliederbeiträgen abgefedert
werden. Für aktive Fussballer und
Fussballerinnen wird ab der Saison
2017/2018 ein Beitrag von 350 Franken verlangt. Mit der Erhöhung um
100 Franken steigt der Deckungsbeitrag von 34 auf 50 Prozent der Gesamtausgaben. «Damit sind wir langfristig sicher aufgestellt», fasste Berthel zusammen. Vorerst steht aber ein
Übergangsjahr an, in dem Sponsorengelder das Loch decken müssen.
Die, aus Sicht der Verantwortlichen, erfolgreiche GV wurde von einem Essen eingerahmt. Das Küchenteam um Andreas von Allmen servierte den Fussballern und Fussballerinnen eine feine Vor- und Hauptspeise
vor dem offiziellen Teil; zur Belohnung
nach getaner Arbeit gabs dann ein
ebenso leckeres Dessert. (e.)
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Küsnachter
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22. September 2016
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KULTUR
Nr. 38
22. September 2016
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«Wir haben den ganzen Tag gesungen»
Angefangen hat es nach
einer durchzechten Nacht:
Yannick Staubli spielte auf
einer Gitarre mit fehlender
Saite, und ihn packte die
Lust. Nun hat sich der
Zolliker als Jack Zhoul eine
Fangemeinde erarbeitet.
Pascal Wiederkehr
rer zu werden», sagt Staubli, der an
der Universität Zürich englische
Sprach- und Literaturwissenschaften
im Master studiert. Neben dem Studium und der Arbeit beim Kanton ist
Staubli begeisterter Rugbyspieler. «Bis
jetzt hat das Training beim Rugbyteam der Grasshoppers noch nicht gelitten», sagt er. Für das Konzert an
diesem Abend im «Gainsbourg»
musste er es jedoch sausen lassen.
Die meisten Auftritte würden ihm
Kollegen vermitteln, «und manchmal
auch die Kollegin der Freundin eines
Kollegen», fügt er grinsend an. In der
noch kurzen Zeit seiner Musikerkarriere hat der 25-Jährige auch schon ein
Mixtape im Tonstudio Mirror Lake Recordings aufgenommen. Sein nächstes
Ziel ist es nun, mittels Crowdfunding
genügend Geld zu sammeln, um ein
Musikvideo produzieren zu können.
«Viele Leute glauben mir gar nicht,
dass ich Musik mache.» Vielleicht liege es an seinem eher «bärigen» Aussehen, spekuliert er. Mit einem Video
könnte er sich besser vermarkten und
dem Publikum zeigen, dass er sehr
gefühlvolle Songs schreibe.
Eigentlich muss Yannick Staubli heute
Abend im «Gainsbourg» spielen, einer
Bar im Seefeld, doch es gibt Verzögerungen. Die Band vor ihm ist noch
nicht fertig. «Manchmal nerven solche
Situationen, aber ich bin dankbar für
jede Auftrittsmöglichkeit», sagt Staubli. Als er 2014 beim Jugendsender
Joiz einen Auftritt hatte, ging es nicht
um seine Musik. Joiz hatte ihn eingeladen, um über die Rolle des Geschlechts bei der Berufswahl zu sprechen. Weil er beim Kanton 50 Prozent
als Projektleiter für geschlechtsunabhängige Berufswahl arbeitet und mit
25 Jahren einer der Jüngsten im
Team ist, durfte er für die Fachstelle
für die Gleichstellung von Mann und
Frau vor die Kamera. «Es war eine
tolle Erfahrung», erzählt Staubli bei
einem Bier.
Mit seinem gepflegten Bart und
seinen Tattoos hat er gut zum Image
des Jugendsenders gepasst. Heute
vielleicht sogar noch etwas mehr,
wenn er für eine Jamsession seine Gitarre hätte mitnehmen können. Da
Joiz im August Konkurs ging, wird es
zwar nicht dazukommen, dafür hat
Staubli seit seinem ersten offiziellen
Auftritt im März bereits über zehn
kleine Konzerte unter seinem Künstlernamen Jack Zhoul gespielt. Jack,
weil er ein grosser Fan des britischen
Sängers Jack Savoretti ist. Zhoul, weil
ihm die Mischung aus Zürich, deswegen das «Zh», und Soul, also Seele,
gefallen habe.
Weil sich das Konzert verzögert,
bleibt nun mehr Zeit für ein Gespräch
mit dem Zolliker, der seit längerem in
Zürich wohnt. «Zuerst in Wollishofen,
und nun seit März mit zwei guten
Freunden in einer WG im Seefeld.» Im
Lauf des Abends zeigt sich, dass er
Glück hat, so nahe der Bar zu wohnen. Aus einem ungeklärten Grund
funktioniert der Anschluss an die Musikanlage nicht. Staubli muss nach
Hause eilen und kehrt mit zwei tragbaren Verstärkern zurück. «Zum
Glück wohne ich nicht an der Langstrasse oder so», meint er lächelnd.
Denn dann wäre es deutlich länger
gegangen. Früher hat Staubli alias
Jack Zhoul nur für sich selbst Musik
In den Baumwipfeln
Zollikons lebt Cosimo
Ukrainischer Chor tourt durch Herrliberg
Am 15. Juni 1767 beschliesst Baron
Cosimo Piovasco di Rondo, die Erde
zu verlassen, um auf den Bäumen zu
leben. Cosimo Piovasco di Rondo ist
ein Einzelgänger, der ein ganzes
Universum in sich vereint. Trotz seines Protestes wendet er sich nicht
von den Menschen ab, er wechselt
nur den Standort. Er erschliesst sich
auf den Bäumen einen völlig neuen
Lebensraum, baut sich ein nestartiges Heim, nährt sich von selbst erlegtem Wild und von Früchten und
pflegt manch amouröses Abenteuer
im Schutz des dichten Laubes.
Selbst an der Weltgeschichte nimmt
er teil: Napoleon persönlich reitet zu
seinem Nussbaum, um mit ihm zu
sprechen.
Die Inszenierung von Nelly Bütikofer taucht mit Klang- und Bildkompositionen in die Geschichte ein,
lässt das Publikum an Cosimos
Abenteuern teilhaben. (e.)
Ein Bogen über mehr als
tausend Jahre geistlichen
Gesangs: Der ukrainische
Kammerchor Cantus ist auf
Tournee in der Schweiz.
liberg aufgeführt. Begleitet werden
die Chöre durch die ukrainische Pianistin Marianna Sokach und die
Herrlibergerin Corina Gieré. Die musikalische Leitung hat Emil Sokach.
Bereits zum zehnten Mal befindet
sich der westukrainische Kammerchor Cantus, eines der renommiertesten Vokalensembles Europas, zwischen dem 15. September und dem
2. Oktober auf Tournee in der
Schweiz. Unter der Leitung ihres Dirigenten Emil Sokach, Träger der
Auszeichnung Volkskünstler der Ukraine, berührt der Chor mit Dynamik,
kristallklarer Reinheit der Stimmen
und starkem emotionalem Ausdruck.
Klang und Repertoire stehen in engem Zusammenhang mit der Herkunft des Chores.
Am 24. September gastiert Cantus
in Herrliberg. Unter dem Titel Exaudi, ein musikalisches Mysterium,
zieht der Chor einen Bogen über
mehr als tausend Jahre geistlichen
Gesangs, vom gregorianischen Choral
Die Ereignisse der Ukrainischen Revolution im Winter 2013 und 2014
haben tiefe Spuren in der Gesellschaft hinterlassen. Obwohl die Heimat des Chores, die Stadt Ushgorod
in Transkarpatien, räumlich weit von
der ukrainischen Hauptstadt Kiew
entfernt ist, leiden die Sängerinnen
und Sänger unter den Auseinandersetzungen in ihrem Land. Die
Schweizer Tournee ist darum ein
Lichtblick in dieser schwierigen und
unsicheren Zeit. Cantus freut sich
darauf, die Zuhörer mit ihrem gesanglichen Talent zu berühren. (e.)
Montag, 26. September, 20 Uhr, Aula Buechholz, Zollikon, Abendkasse ab 19.30
Uhr. Erwachsene 25 Franken, Studierende
20 Franken. www.kulturkreiszollikon.ch.
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Als die Technik funktionierte, konnte Yannick Staubli alias Jack Zhoul im «Gainsbourg» loslegen.
gemacht. «Mit 14 Jahren habe ich mit
einer E-Gitarre begonnen», so Staubli.
Mit 18 oder 19 war dann aber vorläufig Schluss. «Ich verlor das Interesse
an der Musik, keine Ahnung, wieso.»
Erst etwa drei Jahre später packte
den heute 25-Jährigen wieder die
Lust. Als Erstes kaufte er sich eine
Westerngitarre und spielte fortan
meistens für sich selbst. Doch dann
kam der 1. August 2015.
Jamsession auf dem Balkon
«Freunde hatten eine WG im Kreis 4
beim Klingenhof», erzählt Staubli. Er
sei total verkatert aufgewacht und hätte nach Hause gehen wollen. Stattdessen setzte er sich mit seinen Freunden
auf den Balkon. «Irgendwie kam das
eine zum anderen», erinnert er sich
lächelnd. Da war eine Gitarre für
Foto: pw.
Rechtshänder, obwohl Staubli doch
Linkshänder ist. «Zudem fehlte der Gitarre eine Saite.» Trotzdem legte er los
und spielte «Fly Away» von Lenny
Kravitz. «Wir haben den ganzen Tag
gesungen. Die Songs, die ich nicht
konnte, habe ich mit dem Smartphone
im Internet nachgeschaut.» Seither
habe er schon zwanzig eigene Lieder
geschrieben.
Das Schreiben liegt dem Zürcher
im Blut. Seine Eltern sind in der Journalistenszene feste Grössen: Seine
Mutter Barbara Lukesch ist bekannt
für ihre Reportagen und Interviews in
der «NZZ am Sonntag» oder dem «Tages-Anzeiger», sein Vater René Staubli
wurde 2003 mit dem Zürcher Journalistenpreis ausgezeichnet. In deren
Fussstapfen wollte der Sohn nicht treten. «Ich kann mir gut vorstellen, Leh-
Johnny Cash als Vorbild
Staubli ist im Singer-Songwriter-Bereich anzusiedeln. «Neben Jack Savoretti gehören Johnny Cash und John
Mayer zu meinen musikalischen Vorbildern», sagt er nach kurzem Nachdenken. Ob er sich jemals voll auf die
Musik konzentrieren wolle, weiss der
Student noch nicht. «Ich möchte vorher meinen Master abschliessen und
das Lehrerdiplom machen.» Was danach komme, sei offen, «die Musik ist
natürlich ein Traum». Vorerst steht
nun der Auftritt im «Gainsbourg» an.
Jetzt, wo die Bühne endlich frei ist.
www.jackzhoul.com. Staubli sammelt mit
Crowdfunding für ein Musikvideo unter
www.projektstarter.ch/jack-zhoul.
Tiefe Spuren in der Gesellschaft
Der Chor Cantus ist bereits zum zehnten Mal in der Schweiz.
bis zu zeitgenössischen Werken von
Arvo Pärt und Olivier Messiaen. Die
szenische Darbietung dieser Gesänge
in der katholischen Kirche in Herrliberg machen diese Aufführung zu einem eindringlichen und besonderen
Erlebnis. Ein paar Tage später, am
27. September, findet in der Kirche
Neumünster in Zürich ein Gemein-
Foto: zvg.
schaftskonzert mit dem Singkreis
Herrliberg statt. Gespielt wird Johannes Brahms, genauer, sein Deutsches
Requiem, Opus 45, in der Klavierfassung. Dieses Schlüsselwerk der Oratoriengeschichte, also der Geschichte
grosser Werke für Soli, Chor und Orchester, hat der Singkreis bereits im
Frühling mit grossem Erfolg in Herr-
24.9., 20 Uhr, Exaudi, ein musikalisches
Mysterium, Katholische Kirche Herrliberg,
27.9., 19.30 Uhr, Johannes Brahms, Ein
deutsches Requiem, op. 45. Kirche Neumünster, Neumünsterstrasse 10, Zürich.
Eintritt frei, Kollekte.
10
Stadt Zürich
Nr. 38
22. September 2016
AKTUELL
Friedhof Forum: Themen zum Tod
Bis November führt das
Friedhof Forum einige
Veranstaltungen durch.
Das Konzert am 25. September ist der Auferstehung
gewidmet.
Mitglieder des ZKO mit ihrem neuen Musikdirektor: Die Ära Daniel Hope beginnt.
Foto: Thomas Entzeroth/zvg.
Zürcher Kammerorchester: Hope is here
Zum ersten Mal spielt das
Zürcher Kammerorchester
am 27. September unter
der Leitung von Music
Director Daniel Hope.
Stargeiger Daniel Hope führt das Zürcher Kammerorchester (ZKO) als leitender Instrumentalist in die neue Saison. Beim Eröffnungskonzert in der
Tonhalle präsentiert er eine Reise
quer durch das Repertoire des Orchesters und gibt damit einen ersten
Vorgeschmack auf die neue Ära. Auf
dem Programm stehen ein barockes
Stück von Bach, ein kammermusikalisches Werk von Mendelssohn sowie
eine klassische Sinfonie Beethovens.
Mit Mieczyslaw Weinbergs «Concertino op. 42» erklingt zudem eine
Schweizer Erstaufführung. Besonders
bei der anspruchsvollen Solostimme,
von der die Komposition mit überwiegend lyrischem Grundcharakter lebt,
stellt Hope sein Können unter Beweis.
Als Artist in Residence des ZKO
2014/15 hat der publikumsnahe,
kommunikative Künstler bereits Brücken zwischen Genres und Generationen geschlagen. Als Music Director
möchte er nun das Profil und die weltweite Bekanntheit des ZKO stärken.
Als Artist in Residence steht Daniel
Hope der österreichische Schauspieler
und Regisseur Klaus Maria Brandauer
zur Seite. (pd./mai.)
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5x 2 Eintrittskarten für das Saisoneröffnungskonzert des ZKO am 27. September. Wer im Konzertsaal mit dabei sein möchte, versucht sein
Glück am Freitag, 23. September,
zwischen 11.15 Uhr und 11.30
Uhr (und bitte nur dann) mit einem Anruf auf:
Telefon 044 913 53 96
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Dienstag, 27. September, 19.30 Uhr, Tonhalle (grosser Saal), Claridenstrasse 7,
8002 Zürich.
Die Züspa geht dieses Jahr neue Wege
Vom 23. September bis 2. Oktober
findet auf dem Messeareal in Oerlikon die Züspa statt. Sie erfindet sich
dieses Jahr fast neu. Auf drei Ebenen
werden drei neue Erlebniswelten
präsentiert: «Feel Good», «Feel
Swiss» und «Feel Style». Diese Themenbereiche machen den Besucher
der Messe zum Entdecker. Die Aussteller werden neu gegliedert und
nach verwandten Lebensbereichen
zusammengeführt. So können nicht
nur die Aussteller ihre Produkte optimal vorstellen, auch für den Besucher ergibt sich durch die jeweilige
Thematik, Farbcodes und eine neue
Signaletik ein roter Faden, an dem er
sich orientieren kann.
Food- und Degustationsanbieter
befinden sich in diesem Jahr neu in
jedem Stockwerk, je nach Themenwelt ausgewählt. Passende Dekorationen und ein hochwertiges Umfeld
holen die Besucher auf der emotionalen Ebene ab. So bietet etwa das
diesjährige Gastland Persien lokale
Speisen an und nimmt Bezug auf die
persische Kultur, von der Seidenstrasse bis hin zum Königshaus. Die
Welten können mit allen Sinnen erlebt werden. «Das macht die Züspa
zu einem Begegnungsort für die ganze Familie», wird in der Messezeitung festgehalten.
Einige Aspekte aus dem Vorjahr
übernimmt die Züspa auch in diesem
Jahr. In der «Züri Arena» diskutieren
Persönlichkeiten über aktuelle Themen, und «Gsund Züri» bietet von
Wellness bis Fitness alles an, was es
zum Wohlbefinden braucht. Ein weiterer Höhepunkt ist «Zürich by
night». Mit einer speziellen Brille
ausgerüstet «fliegt» man über eine
Leinwand-Projektion über das nächtliche Zürich. Auch das gastronomische Angebot lässt keine Wünsche
offen.
Parallel zur Züspa findet auch
dieses Jahr die Creativa statt, und
zwar vom 29. September bis 2. Oktober. (pd./pm.)
23. September bis 2. Oktober, Messe Zürich, www.zuespa.ch.
Trompeten- und Orgelklänge lassen die
Auferstehungshoffnung am 25. September in der Kapelle des Friedhofs
Schwandenholz in Seebach zu einem
sinnlichen und emotionalen Erlebnis
werden. Das Feuerwerk an himmlischer Festmusik wird von Peter Rey
(Trompete, Flügelhorn) und Bruno
Reich (Orgel) um 17 Uhr präsentiert.
Am 29. Oktober steht eine Lesung
auf dem Programm. Christine Bärtsch
liest aus ihrem Buch «Das Gefühl der
Kälte». Die Zuhörer erleben eine Tour
durch eine der unheimlichsten Disziplinen der Medizin. Im Mittelpunkt
stehen Rechtsmedizinerin Charlotte
Fahl und ihre Fälle. Zum Abschluss
gibt es einen Leichenschmaus. Eine
Anmeldung ist notwendig.
Am 1. November um 19 Uhr wird
im Stadthaus ein Podium durchgeführt. Thema ist «Hätt’ ich doch –
was Sterbende am meisten bereuen».
Wenn das Dasein zu Ende geht, stellen sich viele nochmals die grossen
Fragen: nach dem Sinn, den das eigene Leben hatte oder den man sich
gewünscht hätte; nach den Begebenheiten, für die man dankbar ist oder
die man verpasst zu haben glaubt.
Ein Gespräch über Vergänglichkeit,
Lebensmut und das, was wirklich
wichtig ist. Auf dem Podium sind Elisabeth Bronfen, Kultur- und Literaturwissenschaftlerin, Andrea Ott,
Co-Leiterin Pflege und Betreuung im
Zürcher Lighthouse, Tatjana Disteli,
Theologin, Leiterin der katholischen
Spital- und Klinikseelsorge Kanton
Zürich, Tobias Wenzel, Kulturjournalist und Fotograf. Leitung: Christine
Süssmann, Friedhof Forum, und Susanne Brauer, Paulus Akademie. Musikalische Umrahmung. Eine Anmeldung ist notwendig. (pd./pm.)
www.stadt-zuerich.ch/friedhofforum
AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND
Publireportage
Dank guter Planung kein Stress
beim Zügeln
Umzug ohne Stress ist dank rechtzeitiger Planung möglich: Wichtig ist,
dass der ausziehende Mieter rechtzeitig den Wohnungsabgabetermin
mit dem Vermieter festlegt und bestätigt. Mieter und Vermieter müssen
sich im Klaren sein, dass sich eine
Wohnungsabnahme nicht schnell in
10, 15 Minuten erledigen lässt. Je
nach Wohnungsgrösse dauert eine
Abnahme 1 bis 1,5 Stunden, bei
grossen Wohnungen oder Einfamilienhäusern sogar mehr. Daher ist unbedingt genügend Zeit einzuplanen.
Die Reinigung wird ebenfalls gerne unterschätzt und oft zu spät in
Angriff genommen. Auch diese kann
aufwendiger sein als vermutet. Denn
nur eine umfassende und gründliche
Reinigung führt zum Erfolg und wird
von allen akzeptiert. Je nach Grösse
einer Wohnung oder eines Hauses
kann es von Vorteil sein, ein Putzinstitut mit dem Reinigen der Wohnung
zu beauftragen.
Ist während der Mietzeit etwas
kaputt gegangen, ist es sinnvoll,
Hans Barandun.
Foto: zvg.
wenn der Mieter dies gleich repariert
oder instand stellt. Kleinere Mängel
können meistens selber behoben
werden. Für grössere Mängel sollte,
ebenfalls frühzeitig, ein Fachmann
beauftragt werden.
Hans Barandun, Leiter
Akquisition und Spezialmandate,
Hauseigentümerverband Zürich
Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr.
28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 00.
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(Handaufzug oder Automatik).
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Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr.
5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo
AG,«Kleinanzeigen»,Buckhauserstr.11,8048 Zürich.Diese Inserate
sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr,
bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text
bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder
Wortzwischenraum).
❏ Freizeit/Ferien
❏ Unterricht/Kurse
❏ Fitness/Gesundheit
❏ Musik/Unterhaltung
❏ Diverses
❏ Fahrzeuge
Name/Vorname:
Strasse:
PLZ/Ort:
Telefon:
❏ Wohnungen
❏ Möbel/Antiquitäten
AKTUELL / MARKTPLATZ
Küsnachter
Nr. 38
22. September 2016
11
Ein frischer Wind weht in der Kelterei
Mit Georges Kuster erhält
die Gottlieb Welti Weine AG
einen Kellermeister, wie es
keinen zweiten gibt: Ein
Mann mit eigenem Rebberg
und enorm viel Erfahrung.
Frederik Besse
Werner Georges Kuster, der neu als
Kellermeister in der Gottlieb Welti Weine AG in Küsnacht wirkt, ist unter
Weinkennern kein unbeschriebenes
Blatt: Von 1994 bis Juli 2016 war Kuster für die Weinproduktion der Staatskellerei Zürich verantwortlich. Sie gehört zu den grössten Weinproduzenten
des Kanton Zürichs. Seit zwei Monaten
arbeitet er nun für den Küsnachter Betrieb Gottlieb Welti Weine AG. Dass er
erst seit kurzem zur Firma gehört,
sieht man ihm auf den ersten Blick
nicht an: Inhaber Gianni Baraldo und
sein Kellermeister Kuster scherzen
miteinander, als ob sie schon seit Jahren Arbeitskollegen wären.
«Ich will den Weingenuss den Leuten wieder näherbringen», sagt der erfahrene Kellermeister. Er selbst sei ein
Genussmensch durch und durch.
Bereit sein für morgen
Die Gottlieb Welti Weine AG ist seit
1881 in Küsnacht zu Hause. Seit einem
Jahr ist der Familienbetrieb nun eine
Aktiengesellschaft unter der Leitung
von Gianni Baraldo. «Wir wollen voll
auf Qualität setzen», hält Baraldo fest.
Mit zwanzig Weinbauern aus der Region erhalten Baraldo und Kuster genügend Weintrauben um 80 000 bis
100 000 Flaschen pro Jahr herzustellen. «Hinter jedem unserer Lieferanten
stehe ich», betont Inhaber Baraldo. Die
Zulieferer sind ein wichtiges Thema
für das Team. Kellermeister Kuster
überzeugt sich vor Ort bei den Bauern
persönlich von der Qualität der Trauben. Er selbst besitzt ebenfalls einen
eigenen Rebberg. «Den Wein davon
trinke ich aber selber», schmunzelte
Kuster. Was die Zukunft anbelangt, findet Baraldo klare Worte: «Wir ignorieren jeden Trend, der nicht mit unserem Qualitätsbewusstsein übereinstimmt.» Die Anstellung eines neuen
Lehrlings sei hingegen geplant, um die
Ideale der Firma an die nächste Generation weiterzugeben. Ein sogenannter
Weintechnologe soll erneut im Betrieb
ausgebildet werden. Das Team um die
Welti Weine AG gibt sich kämpferisch
gegen die Discounter, die viel Wein zu
günstigen Preisen verkaufen können.
«Für die Qualität des Weines ist es
wichtig, zu wissen, wie gross der Ertrag der Traubenernte ist», erklärt
Kuster. Baraldo dazu: «Günstige Preise
und damit zwingend hohe Erträge im
Rebberg gehen immer zulasten der
Qualität.» Aufgrund der Neuerungen
im Betrieb, wie zum Beispiel die neue
Lehrstelle und dem Festhalten an den
bewährten Werten, scheint das Team
Baraldo und Kuster bestens aufgestellt
zu sein, um die nächsten Kapitel in der
langen Geschichte der Gottlieb Welti
Weine AG zu schreiben. «Wein ist eine
Bereicherung für mich», sagt Gianni
Baraldo, während Werner Georges
Kuster anfügt: «Wein ist mein Leben.»
Schon nach wenigen Wochen ein eingespieltes Team: Inhaber Baraldo mit Kellermeister Kuster.
Aus einem
wurden zwei
Die Gebrüder Ueli und Gottfried
Welti betrieben bis 2014 zusammen einen Familienbetrieb, der
aus dem Weinanbau sowie einer
Kellerei und Weinhandel bestand.
Ueli Welti verpachtete den Rebberg an Diederik und Patricia Michel. Diese treten nun unter dem
Namen «Weingut Diederik» auf.
Gottlieb Welti hingegen behielt
die Weinkelterei. 2015 wurde
daraus die Gottlieb Welti Weine
AG unter der Führung von Gianni
Baraldo, eines langjährigen Mitarbeiters der Weltis. (fb.)
Im Einklang mit der Vergangenheit: Kuster und Baraldo mit dem altgedienten Welti-Lieferwagen.
Tag der offenen Tür im «BonnieFit»
Publireportage
Bistro, Wellness, Fitness
und Beauty – alles unter
einem Dach: Seit bald neun
Jahren ist das «BonnieFit»
in Küsnachts Dorfzentrum
situiert. Am Samstag, 1. Oktober kann das einmalige
Erlebnis-Center besichtigt
werden. Das «BonnieFit»Team wartet mit vielen
spannenden Aktionen auf.
Die Kernfrage, die man sich in einem
Fitness-Center stellt, ist: Wie fit bin
ich eigentlich, und wie fit will ich
werden? Im Fitness-Bereich können
Besucher am Tag der offenen Türe
im «BonnieFit» gratis eine BIA-Körperanalyse vornehmen lassen und in
Kombination mit einem kurzen aussagekräftigen Test prüfen lassen, welcher Trainingsplan zu einem passt.
Schön das ganze Jahr
Beauty ist ein weiterer wichtiger Teil
des «BonnieFit», eine grosse Palette
der Beauty-Treatments und Schönheitstricks kann man hier buchen
und ausführen lassen. Neu sind zum
Beispiel das Microblading, ein Verfahren, mit dem die Augenbrauen
stärker betont werden, und die Wimpern-Extension. Am Tag der offenen
Tür kann man sich diese beiden Neuheiten von den Kosmetikerinnen detailliert erklären und auch das eigene
Fotos: F. Besse
Vollständig: Der imposante Maschinenpark im BonnieFit erlaubt es,
jeden Körperbereich gezielt und individuell zu trainieren.
Foto: zvg.
Hautbild analysieren lassen. Entsprechend dem Ergebnis wird auf
Wunsch von den geschulten Mitarbeiterinnen eine persönliche Pflegeempfehlung mit Produktetipps und möglichen Behandlungsvarianten von so
namhaften Kosmetikmarken wie Maria Galland oder med Beauty zusammengestellt. An diesem Tag gilt ein
Rabatt von 10 Prozent auf den Kaufpreis aller Produkte, die im «BonnieFit» erhältlich sind.
Locker lassen und geniessen
Verspannungen sind ein verbreitetes
Problem in der heutigen Zeit. Glücklich, wer eine gute Masseurin oder einen guten Masseur gefunden hat, der
sich der Muskelschmerzen annimmt.
Bei einer kurzen Sitzmassage können
sich Besucher und Besucherinnen am
Tag der offenen Tür von den Fähigkeiten der diplomierten Masseurin im
«BonnieFit» überzeugen lassen. Wer
sich zwischen dem 1. und dem 15.
Oktober für eine Jahresmitgliedschaft
entscheidet, bekommt einen Monat
dazu geschenkt. Wer sogar für zwei
Jahre ein Abonnement löst, darf sich
über drei zusätzliche Monate Mitgliedschaft freuen.
Während des ganzen Tages ist natürlich das Bistro offen, in dem kleine
Snacks gereicht werden.
Das «BonnieFit»-Team ist am Tag
der offenen Tür von 9 bis 17 Uhr für
Sie da und freut sich über möglichst
viele neugierige Besucher. (pd.)
BonnieFit, Dorfstrasse 9, www.bonnie.ch,
Tel. 044 912 22 00, täglich geöffnet.
Küsnacht: Knigge-Autor
referiert über Benimmregeln
Haben wir Höflichkeit verlernt? Hat
es in unserem hektischen Alltag
noch Raum für gute Umgangsformen? Und kann man lernen, ein angenehmer Zeitgenosse zu werden?
Solche Fragen beantwortet Christoph Stokar am Mittwoch, 28. September um 19. 30 Uhr, in der Bibliothek Küsnacht.
Der Autor der bekannten Ratgeber «Der Schweizer Knigge» und
«Der Schweizer Business-Knigge»
spricht über den Stellenwert guten
Benehmens in der heutigen Zeit, diskutiert
über
«Benimmregeln»,
«Dresscodes» oder «Small Talk».
Christoph Stokar, ist selbstständiger Texter und Konzepter. Am Anlass in Küsnacht geht er auch gerne
auf alle Fragen aus dem Publikum
ein. (pd.)
«Gutes Benehmen heute?» mit Christoph
Stokar. Mittwoch, 28. September, 19.30
Uhr in der Bibliothek Küsnacht, Seestrasse
123, 044 910 80 36.
Weiss, wie man sich benimmt:
Christoph Stokar.
Foto: zvg.
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Vorbereitung für die Aufnahmeprüfungen
Gymnasium
Berufsmittelschule (BMS)
Handels- und Fachmittelschulen
■ individuelle Vorbereitung
■ Unterricht bei Ihnen zu Hause
■ Beginn jederzeit möglich
ABACUS Nachhilfeinstitut
Seestrasse 851, 8706 Meilen
043 542 53 89 077 401 31 40
[email protected]
www.abacus-nachhilfe.ch
12
Stadt Zürich
Nr. 38
22. September 2016
AU TO M O B I L
Edler Geländewagen ist auch Reiselimousine
Wer im Gelände mit dem
GLC 250d 4Matic entdeckt
wird, fällt auf und erntet
fragende Blicke. «Der hat
sich wohl verfahren», lautet
der meistgehörte lakonische
Kommentar.
richtig Fahrspass aufkommen. Dazu
trägt auch die neunstufige Wandlerautomatik 9G-Tronic bei, die ihre Arbeit fast unmerklich erledigt. Unebenheiten und üble Schlaglöcher bügelt die angenehm sanfte Federung
souverän aus, was den Komfortcharakter des Fahrzeugs unterstreicht.
Peter Trösch
Dazu gehört auch das im Vergleich
zum Vorgängermodell grosszügigere
Platzangebot im Innenraum. Kopfund Beinfreiheit fallen geradezu üppig aus, auch der Komfort der Ledersitze verdient Bestnoten. Der Laderaum schluckt bereits im Normalzustand 550 Liter. Durch einen einfachen Griff erweitert sich dieser
durch Umklappen der im Verhältnis
40:20:40 teilbaren Rückbank auf bis
zu 1600 Liter. Etwas nervig ist die
elektrisch zu öffnende Heckklappe,
die sich reichlich Zeit lässt, bis sie
endlich vollständig offen ist.
Der Verbrauch wird vom Hersteller mit 5,5 Litern pro Kilometer angegeben. In der Praxis kommen je nach
Streckenbeschaffenheit und Fahrweise zwischen 6,6 und 7,5 Liter zusammen. Das ist angesichts des Leergewichts von 1845 Kilogramm, der
hohen Bauweise und der üppigen
technischen Ausstattung ein Wert,
der durchaus in Ordnung geht.
Neu ist das Head-up-Display, das
relevante Informationen direkt ins
Blickfeld des Fahrers auf die Frontscheibe projiziert und dadurch für
leichte Ablesbarkeit sowie geringere
Ablenkung vom Fahrbahngeschehen
sorgt.
Beim Preis kann man ins Grübeln
kommen: Zu haben ist der Mercedes-SUV ab 52 400 Franken. Entscheidet man sich für alle angebotenen Sonderausstattungen und Pakete, wie sie bei unserem Testwagen zu
finden sind, läppern sich stolze
91 500 Franken zusammen.
Viel Komfort und Platz
Die Unsicherheit dieser Leute ist
durchaus nachvollziehbar: Das soll
tatsächlich ein Fahrzeug sein, das
sich weder von Schlamm- und Schotterpisten, Geröllhalden, giftigen Steigungen noch von tiefen Löchern beeindrucken, geschweige denn aufhalten lässt? Das ist doch wohl eher ein
kommoder Reisewagen.
Sowohl die eine als auch die andere Ansicht ist korrekt. Denn die Rede ist von der zweiten Generation des
Mercedes GLC, mit dem die Schwaben einen uneingeschränkt geländetauglichen SUV im Angebot haben,
dem man wirklich nicht ansieht, was
er alles draufhat. Äusserlich deuten
nur die Trittbretter in Aluminiumoptik mit Gumminoppen darauf hin,
dass dieses Fahrzeug hart im Nehmen ist, wenn es denn darauf ankommt.
Eigentlich zu schade fürs Gelände
Dass Besitzer die Möglichkeiten des
neuen geländegängigen GLC unter
harten Geländebedingungen tatsächlich auch auskosten, darf getrost bezweifelt werden. Denn trotz dem
elektronisch geregelten Allradantrieb
und fünf Offroad-Programmen sowie
einer Bodenfreiheit von bis zu 23
Zentimetern dürften sich die meisten
Fahrer nicht zutrauen, die weit gestreckten Grenzen des GLC in Extremsituationen auszukosten. Damit
rechnen wohl auch die Entscheidungsträger
von
Mercedes-Benz
Ein tadelloser SUV mit teurer Zusatzausstattung: Der neue Mercedes GLC bietet viel Komfort und Platz.
nicht, denen es vielmehr darum gehen dürfte, der starken Konkurrenz
zu demonstrieren: Das können wir
mindestens so gut. Recht haben sie.
Unter der Haube des Testwagens,
des Mercedes GLC 250d 4Matic,
steckt ein 204 PS leistendes 2,2-Liter-Dieseltriebwerk, das laut Werk in
7,6 Sekunden auf 100 Stundenkilometern beschleunigt und eine Spitze
von 222 km/h erreichen soll. Mit dieser vernünftigen Motorisierung ist
Fotos: zvg.
man mehr als nur gut unterwegs.
Enge und steile Passstrassen werden
ebenso souverän bewältigt wie lange
Autobahnfahrten. Die sanfte, aber
entschlossene Kraftentfaltung und
mühelose Durchzugskraft lassen so
«Ein noch günstigeres Auto zu bauen, käme zu teuer»
Mit einem Netto-Verkaufspreis von 9990 Franken
gehört der Kia Picanto
zu den günstigsten Autos
im Schweizer Markt. Wäre
es nicht noch ein paar Hunderter günstiger gegangen?
Jürg Wick
«Nein», sagt Michel Rutschmann, der
Chef von Kia Schweiz. «Wir wollten
vom Werk schon noch etwas mehr
herausholen. Man gab uns aber zu
verstehen, dass es zu teuer wird, ein
noch günstigeres Auto zu bauen.»
Wir übernehmen also einen Testwagen, der kaum Aussicht hat, von
einem weiteren Medium angefragt zu
werden. Der erste Check fördert
dann beispielsweise doch Make-upSpiegel in beiden Sonnenblenden zutage und eine Rücksitzbank, die sich
zu 1/3 bis 2/3 teilen lässt. Oder in der
Mittelkonsole installierte Becherhalter und eine Kofferraumbeleuchtung,
einen Drehzahlmesser und die Verbrauchsanzeige.
«Darauf könnte ich getrost verzichten», urteilt der Tester und wird
von Rutschmann eingebremst: «Der
Mainstream verlangt diese Features,
wegen der wenigen auf absoluten
Verzicht eingestellten Autofahrer
rechnet es sich nicht, speziell abgespeckte Teile einzubauen.» Aha,
klingt irgendwie logisch und gilt dann
eben auch für die serienmässige Zentralverriegelung, die Servolenkung,
die Verbrauchsanzeige,
sogar
für das Radio mit
CD-Gerät,
den
USB-Anschluss,
die
höhenverstellbaren Gurten
vorne oder die
drei verstellbaren Kopfstützen
hinten.
Stehen
lassen im Basismodell
kommt
günstiger
als
weglassen.
Serienmässig
ist
auch
das
Stopp-Start-System, auch das
noch, und es
funktioniert,
wenn auch eher
konservativ:
Wenn die Kapazität der Bordbatterie auf unter
80 Prozent gesunken ist, klinkt
sich die Automatik aus. Andere
Hersteller
sind Kostet keine 10 000 Franken: Der Kia Picanto Basic ist zwar günstig, aber nicht billig. F: zvg.
da mutiger, lassen die Motorabstellautomatik auf ment gegen diesen Preishit. Wir sind Fensterkurbeln. Lasst uns also fahWerte bis 70 Prozent oder noch tiefer im Juli damit gefahren und leben im- ren: von 0 auf 100 in 14,4 Sekunden.
sinken. Im Kia Picanto Basic hätte mer noch. Selbst die elektrischen Das hört sich schlimmer an, als es
man die Steuerung so einrichten kön- Fensterheber haben wir nicht wirk- ist. Es entsteht nie das Gefühl, am
nen, weil er über keine Klimaanlage lich vermisst. Wir kennen Zweitürer Strassenrand Blumen pflücken zu
verfügt – es wäre aber zu teuer ge- – der Picanto ist ein Viertürer –, wo können. An der Ampel Wachgebliedie hinteren Seitenfenster nicht mal bene können locker Distanz zu den
kommen.
Die fehlende Klimaanlage ist mit Ausstellen oder Kurbeln zu öff- pennenden Nachfolgern schaffen. An
erstickt
der
überhaupt das wesentlichste Argu- nen sind, der Picanto Basic hat vier Autobahnsteigungen
Dreizylinder auch nicht im bescheidenen Drehmoment, wenn man sich
bemüht, rechtzeitig in einen tieferen
Gang zu wechseln. Das Handschaltgetriebe mit fünf Gängen flutscht
richtig gut. Und das Auto federt gekonnt, teilt keine ungebührlichen
Schläge aus, schiebt klassisch über
die Vorderachse, wenn man Kurven
zu zügig angeht. 4,5 Liter Benzin haben wir auf 100 Kilometer verbraucht. Kein sensationeller Wert
heutzutage, aber man muss die Gesamtbilanz sehen, da imponiert der
Kleine mit seiner Garantie über sieben Jahre oder 150 000 Kilometer.
Und er schafft es mit seinen 69 PS als
Benziner in die Effizienzkategorie B.
«Style» bietet mehr als «Basic»
Was fehlt dem Winzling überhaupt?
Zum Beispiel die Hutablage über dem
Kofferraum, die kann man einfach
weglassen, ohne neue Teile verbauen
zu müssen. Für den Heckwischer
müssen Porsche-Carrera-Fahrer 420
Franken Aufpreis bezahlen, beim Picanto Basic bekommt man ihn auch
für gutes Geld nicht. Wer einen haben will, oder eben die elektrischen
Fensterheber, die Klimaanlage sowie
16 PS Mehrleistung, muss auf den
rund 5000 Franken teureren Picanto
Style ausweichen. Für den Basic gibt
es ausser der Metallic-Lackierung
keine Optionen. Und diese Ausgabe
würden wir uns auch gönnen, und
zwar Midnight Black. Damit erkennt
man die unlackierten Stossfänger sowie Türgriffe nicht und bleibt tadellos
angezogen.
Stadt Zürich
Nr. 38
22. September 2016
13
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Ex-Sportmoderatorin Regula Späni
engagiert sich fürs Fitness-Programm.
Ernähren sich gesund: Neobotschafterin Nathalie Keller, Elite-Modellook-Gewinnerin 2016, und Vincent Gross, Youtube-Star und Musiker (r.).
Prominente Eltern im Dienst
von «Fitness for Kids»
Das bewährte Konzept des sechsfachen «Mister World Fitness» Franco
Carlotto über gesunde Ernährung
und richtige Bewegung ist für Schulen
gedacht. Extra aus Los Angeles angereist, feierte Gründer Carlotto mit Botschaftern, Sponsoren und Gästen das
10-jährige Bestehen seines FitnessProgramms im Vegi-Tempel Hiltl. Und
er stellte gleich die jüngsten Botschafter vor: die 16-jährige Elite-Modellook-Gewinnerin Nathalie Keller, bekennende Veganerin, sowie Musiker
und Youtube-Star Vincent Gross. Beide freuen sich, die Schulen zu besuchen. Vincent Gross, der auch Schweizer Meister im Taekwondo ist, hat bereits Erfahrung im Unterrichten. Über
50 000 Kinder samt Eltern und Lehrpersonen konnte «Fitness for Kids»
bislang sensibilisieren. Interessierten
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Schulen wird das Programm gratis
angeboten (www.fitnessforkids.ch).
Von Anfang an aktiv dabei ist Model und Moderatorin Anita Buri («Fit
mit Anita», Lidl Schweiz): «Es ist
grossartig, wenn man Kinder dazu
motivieren kann, gesund zu leben.»
Ihr Credo: «Beim Essen ist alles erlaubt, aber stets mit Mass.» Auch ExBoxer Stefan Angehrn oder die frühere Sportmoderatorin und Dreifachmutter Regula Späni unterstützen die
Arbeit an den Schulen. Am Treffen
sah man zudem Ilona Hug, Witwe des
ehemaligen Kampfsportlers Andy
Hug. Auch Unternehmer Oliver Wolfensberger (Swiss Property) unterstützt Franco Carlotto als Beirat. Wolfensberger und seine Frau Olivia
Fischer erwarten im Dezember das
zweite Kind.
Berater im Team: Unternehmer Oliver Wolfensberger (Swiss Property).
Von Anfang an dabei: Model und Mutter Anita Buri mit Gründer Franco
Carlotto samt seinem Hund Dexter-Dynamite.
Fitness für Kinder ist Dreifachvater
und Ex-Boxer Stefan Angehrn ein
Anliegen.
Ilona Hug (Interior Design), Svetlana Müller (r., Gattin von Ex-Skistar Peter Müller).
Für Bio-Bauer Renzo Blumenthal
bedeutet die Arbeit auf dem Hof
auch Fitness.
14
Küsnachter
Nr. 38
22. September 2016
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
Die PBZ-Bibliotheken (www.pbz.ch)
empfehlen:
Entwicklungsroman
Evie ist 14 Jahre alt, als ihre
Eltern
sich
trennen. Während ihr Vater
nie einen Zugang zu ihr finden
konnte,
scheint
die
Mutter nach der Trennung in einer Selbstfindungsphase aufzugehen. Gefangen in der Kleinstadttristesse sehnt sich Evie nach einem spannenderen Leben. Als sie
auf die 19-jährige Suzanne trifft,
die ihre Sehnsüchte personifiziert, ändert sich alles. Sie verbringt den Sommer mit Suzanne
und einer Gruppe von Aussteigern auf einer Ranch. Die Mädchen gruppieren sich um den
charismatischen Russel, der die
Macht zu haben scheint, das Ego
der Mädchen aufzubauen, aber
auch zu brechen. Endlich Teil einer Gemeinschaft, fühlt sich Evie
von allen wirklich gesehen. Dabei
übersieht sie aber die Abgründe,
die sich langsam auftun.
Auch wenn sich das Erstlingswerk von Emma Cline lose an den
Geschehnissen rund um die Sekte
orientiert, handelt es sich doch
eher um einen Entwicklungsroman. Und genau darin liegt die
Stärke des Buchs: Die Autorin
versucht gar nicht, das Unbegreifliche begreifbar zu machen.
Emma Cline, The Girls, Carl-Hanser-Verlag.
Grenzen im Leben
Rote
Bohnen
sind die Hauptzutat des An,
der süssen Paste, die die japanische
Süssspeise Dorayaki so schmackhaft
macht.
Sentaro interessiert sich für die
Zubereitung dieser Paste jedoch
herzlich wenig. Einzig um seine
Schulden zu begleichen, arbeitet
er in einem Dorayaki-Imbiss und
träumt von einem anderen Leben.
Dort trifft er eines Tages Tokue,
eine alte Frau, die ihr ganzes Leben Dorayaki zubereitet und ihr
Können perfektioniert hat. Auch
sie hatte sich einmal ein anderes
Leben erträumt. Zwischen den
beiden entwickelt sich eine
Freundschaft, die noch durch das
stille Mädchen Wakana bereichert
wird. Sie erinnert Tokue an eigene Lebensentwürfe, deren Umsetzung ihr verwehrt blieben. Sie
werden bald alle erfahren, dass
es weit mehr zu lernen gibt als
das Backen von Süssspeisen.
Durian Sukegawa erzählt von
drei Menschen, die auf unterschiedliche Weise mit Grenzen in
ihrem Leben konfrontiert wurden
und unterschiedliche Strategien
entwickelt haben mit diesen umzugehen. Sukegawa vermag einfühlsam, die einfachen aber elementaren Dinge im Leben ins Bewusstsein zu rufen.
Durian Sukegawa, Kirschblüten und rote
Bohnen, DuMont.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 22. September
14.00–15.00 Öffentliche Residenzbesichtigung: Tertianum Residenz Zollikerberg, Sennhofweg 23,
Zollikerberg.
15.00–16.30 «Auge und Alter»: Ein Fachvortrag
aus der Vortragsreihe Gesundheitsförderung in
Zusammenarbeit mit der Klinik Hirslanden. Für
diesen Anlass ist eine Anmeldung erforderlich,
Tel. 044 396 12 12. Tertianum Residenz Zollikerberg, Sennhofweg 23, Zollikerberg.
16.00–16.45 Storytime in English: Spielerischer
Einstieg ins Englische für Schüler (2. und 3. Klasse). Bibliothek, Seestrasse 123, Küsnacht.
18.15 Turnen für Alle: Gesundheits- und Fitnesstraining für Jung und Alt unter Leitung von Bruno F. Dümmler, dipl. Turn- und Sportlehrer. Jeden Donnerstag ausser in den Schulferien, Dauer
eine Stunde, Garderoben stehen zur Verfügung.
Unkostenbeitrag oder Jahresbeitrag beim Leichtathletikclub Küsnacht. Schulhaus Zentrum (Untere Turnhalle), Rigistrasse, Küsnacht.
Musik, Festwirtschaft und vieles mehr erwarten
die Besucher. Organisiert wird der Anlass vom
Braunviehzuchtverein und vom Gewerbeverein
Herrliberg. Kirche Wetzwil, Herrliberg.
9.00–17.00 Open Day: Neuheiten, Testfahrt,
Glücksrad usw. Amag Utoquai, Utoquai 47–49,
Zürich.
14.00 Bibliotheksführung: Bibliothek, Seestrasse
123, Küsnacht.
18.15 Abendfeier: Licht & Klang mit Ensemble
Singlust. Ref. Kirche, Küsnacht.
Sonntag, 25. September
8.00–18.30 Open Day: Neuheiten, Testfahrt,
Glücksrad usw. Amag Utoquai, Utoquai 47–49,
Zürich.
15.00–17.00 Live Pianomusik: Evelyne Kunz. Tertianum Residenz Zollikerberg, Sennhofweg 23,
Zollikerberg.
8.00–12.00 Herbstlicher Ausflug: Welt der Pilze.
Mitnehmen: Lupe, Feldstecher, Sackmesser, Pilzkorb. Die Exkursion wird von Dr. Jakob Schneller
(Botaniker) und Jonas Brännhage (Pilzkontrolleur
Küsnacht) geleitet. Ortsmuseum Küsnacht, Tobelweg 1, Küsnacht.
10.00–12.00 Wo sich nicht nur Wölfli tummeln: Der
Wald ist nicht nur für Pfadis ein abwechslungsreicher Aufenthaltsort. Die Spezialisten des Verschönerungsvereins Küsnacht VVK eröffnen dem Publikum einige verborgene Seiten aus der Natur
des Küsnachter Tobels. Ortsmuseum Küsnacht,
Tobelweg 1, Küsnacht.
10.00–16.00 Open Day: Neuheiten, Testfahrt,
Glücksrad usw. Amag Utoquai, Utoquai 47–49,
Zürich.
Samstag, 24. September
Montag, 26. September
Freitag, 23. September
9.00–17.00 Uhr Viehschau: 300 Tiere, Streichelzoo,
14.30 Singen: Kath. Pfarreizentrum, Küsnacht.
Dienstag, 27. September
19.00–20.00 Oktoberfest: Stargast Tim Toupet an
der 10. Züri-Wiesn. Das Party-Special: ein Oktoberfestabend mit Extra-Gaudi! Charly’s Partyband plus Stargast TimToupet! Jetzt reservieren
www.zueri-wiesn.ch.
Hauptbahnhof
Zürich,
Bahnhofplatz, Zürich.
Mittwoch, 28. September
12.00 Ökumenischer Mittagstisch: Für alle Seniorinnen und Senioren. Bitte anmelden bis Montag,
26. September, 11 Uhr, Sonia Oesch, 044 914 22
24. Ref. Kirchgemeindehaus, Untere Heslibachstrasse 5, Küsnacht.
19.30 «Gutes Benehmen heute?»: Mit Christoph
Stokar. Bibliothek, Seestrasse 123, Küsnacht.
Donnerstag, 29. September
9.00 booXkey Ausflug ins Stadtarchiv Zürich: Fahrt
mit dem Zug nach Zürich Stadelhofen. Führung
Stadtarchiv Zürich – Führung durch die nahe
Umgebung des Archivs und kurze Einführung ins
Archiv. Bahnhof, Küsnacht.
15.00–16.00 Vierhändiges Klavierkonzert: Duo Accento. Tertianum Residenz Zollikerberg, Sennhofweg 23, Zollikerberg.
18.00–20.00 Vernissage Gruppenausstellung: 64 regionale Künstler zeigen ihre Werke Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag,
16–19 Uhr; Mittwoch 14–19; Samstag, Sonntag
11– 17 Uhr. Villa Meier Severini, Zollikerstrasse
86, Zollikon.
Blind Date an der «Kulissen»-GV
Das Publikum kommt an der 25. Generalversammlung des Küsnachter
Theatervereins «Die Kulisse» am
Freitag, 23. September, nach den statutarischen Geschäften in den exklusiven Genuss einer Uraufführung.
Lea Gottheil hat den beiden KulisseSchauspielerinnen Miriam Buchmann und Larissa Münch die Rollen
auf den Leib geschrieben. In «Blind
Date» spielen sie die Entwicklerinnen
einer Partnervermittlungs-App. 5000
Suchende sind bereits registriert. Nur
mittels Stimme werden Partner vermittelt. Die Moderatorin des Fernsehmagazins «Glamour und Glück», gespielt von Lea Gottheil, lädt die beiden Freundinnen auf ihr Sofa ein. Ob
diese den Girlfriendtest bestehen? An
der GV wird ein Auszug aus dem
neuen Stück von Lea Gottheil gezeigt.
Gäste sind herzlich willkommen. (e.)
Freitag, 23. September, 19 Uhr, Pavillon
Schulhaus Wiltiswacht, Heinrich-Wettstein-Strasse 16, Küsnacht
Die Schauspielerinnen Larissa Münch
(l.) und Miriam Buchmann. Foto: zvg.
KIRCHEN
Katholisches Pfarramt
Küsnacht-Erlenbach
Küsnacht, St. Georg
26. Sonntag im Jahreskreis
Samstag, 24. September
17.00 Eucharistiefeier
Sonntag, 25. September
10.00 Ökumenischer Gottesdienst
zum Erntedank im Schulhaus
Limberg
10.30 Eucharistiefeier
Itschnach
Friedhofkapelle Hinterriet
Sonntag, 25. September
9.00 Eucharistiefeier
Erlenbach
Kirchenzentrum St. Agnes
Samstag, 24. September
18.30 Eucharistiefeier
Reformierte Kirchgemeinde
Küsnacht
Sonntag, 25. September
10.00 Schulhaus Limberg
Ökumenischer Gottesdienst
zum Erntedank
Pfr. René Weisstanner und
Diakon Matthias Westermann
Organisation und Gabentisch:
Frauenverein Berg-Küsnacht
10.15 Pflegeresidenz Bethesda
Heimgottesdienst
Pfr. Katharina Zellweger
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Annina Just (aj.),
Oliver Linow (oli.)
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.), Pascal
Wiederkehr (pw.)
Ständige Mitarbeiter:
Willy Neubauer (wn.),
Annemarie Schmidt-Pfister (asp.)
Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
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Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044
913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Küsnachter
Veranstaltungen & Freizeit
Kulturschiene präsentiert urbane Kunst
Unter dem Titel «The Beauty
of Signs» zeigt Roberto Abt
seine neuesten Werke in der
Kulturschiene Herrliberg.
Roberto Abts Bilder scheinen dem Alltag der Grossstädte entsprungen. Ihre
vitale Kraft beziehen sie aus
Plakatwänden, Leuchtschriften und
Graffitis, sie sind die Inspirationsquellen. Die Schriftzeichen sind bei Abt jedoch nicht nur gestalterische Form,
sondern auch Metaphern der Kommunikation im urbanen Raum, ohne die
unsere Gesellschaft nicht mehr auskommt. Mit spielerischer Leichtigkeit
verbindet er abendländische Typografie mit chinesischen Schriftzeichen
und Elementen der Pop-Art. Die kompositorische Harmonie seiner Bilder
wirkt dabei wie das Ideal einer kulturübergreifenden Kommunikation. Neonlicht
leuchtet
mit
elegantem
Schwung über diesen Wortfetzen und
collagierten Afficheabrissen. Diese Neonlinien erhöhen die Farb- und Helligkeitskontraste, ordnen sich aber immer der Gesamtkomposition unter. Alle diese Zeichen strahlen sowohl Kraft
und Bewegung, drücken aber auch
Stille und Klarheit aus.
Im Anschluss an die Vernissage
dieser Ausstellung gibt Claude Diallo
ein Konzert. Er tritt gemeinsam mit
seinen renommierten Musikerkollegen
Vladimir Kostadinovic, Patrick Bianco
Roberto Abts Bilder sind bald in Herrliberg zu sehen.
und Milan Nikolic auf. Für Überraschung ist gesorgt. Das internationale
Quartett, das in dieser Formation erstmals auftritt, wird ein Programm mit
Eigenkompositionen von Diallo und
Kostadinovic sowie auch mit etlichen
amerikanischen Jazzstandards präsentieren.
An diesem Abend wird – ohne jegliche vorherige Absprache – die hohe
und unvergleichliche «Kunst der Improvisation» eindrücklich demonstriert, und dies, davon darf ausgegangen werden, auf einem sehr hohen
Foto: zvg.
künstlerischen Niveau. Ausserdem
werden die Musiker nach Vorgaben
von Diallo und Kostadinovic ein expressives Bild des Künstlers Roberto
Abt in ihre musikalische Sprache
übertragen. (e.)
Vernissage: Freitag, 23. September, 17–
19.30 Uhr. Konzert: 20 Uhr, «The DialloKostadinovic-Project». Ausstellung: Freitag, 23. September, bis Samstag, 1. Oktober. Öffnungszeiten: Donnerstag/Freitag
15–18 Uhr, Samstag/Sonntag 14–17 Uhr.
Künstlerapéro: Sonntag, 25. September,
14–17 Uhr. Finissage: Samstag, 1. Oktober, 14–17 Uhr.
Das Küsnachter Tobel entdecken
Der Verschönerungsverein
und das Ortsmuseum zeigen
in einer Exkursion die Besonderheiten des Tobels.
Im Rahmen des Begleitprogramms
der aktuellen Ausstellung im Ortsmuseum zu 100 Jahre Pfadi Wulp – Küsnacht/Erlenbach soll das Küsnachter
Tobel auch in seinen versteckten Seiten gezeigt werden. Der Verschönerungsverein Küsnacht bietet in diesem Zusammenhang eine Sonntagmorgenexkursion an. Drei Stationen
im Tobel und beim Museum geben einen Einblick in Spezialgebiete des
Tobels. Ein Stand, geführt von den
Spezialisten Ueli Schmid und Hans
Peter Neukomm (Pilzkontrolleur Küsnacht), wird die Teilnehmer bekannt
machen mit einheimischen Pilzsorten, ihren Eigenschaften und wie
man sie sammelt.
An seinem Stand im Findlingsgarten zeigt der Geologe Dr. Peter
Haldimann, wie das Küsnachter Tobel einen eindrücklichen Einblick in
die Erdgeschichte bietet. Mit allen
Sinnen können die im Tobel anstehenden Gesteine und auch die Findlinge des Findlingsgartens kennen
gelernt und erspürt werden. Zudem
werden die Teilnehmenden mit den
geologischen Prozessen, die sich im
Tobel abspielen, vertraut gemacht.
Direkt am Bach werden die Interessierten vom Biologen und Präsidenten des Verschönerungsvereins,
Dr. Andreas Fischer, in die Kleinlebewesenwelt des Dorfbachs eingeführt. Bachflohkrebse, Eintagsfliegen-
larven, Plattwürmer, Tubifex und
manch anderes Getier, das der Wasseramsel und den Bachforellen als
Nahrung dient, lassen sich hier sammeln und unter dem Stereomikroskop beobachten. Gummistiefel empfehlen sich für Leute, die selbst im
Bach nach diesen Organismen suchen und «kicken» wollen. (e.)
NVVK zeigt die Welt
der Küsnachter Pilze
Atem schöpfen in der
ref. Kirche Zollikon
Ökumenischer Mittagstisch für Senioren
Der Natur- und Vogelschutzverein
Küsnacht organisiert am Sonntag einen Ausflug in die Welt der Pilze.
Der Botaniker Jakob Schneller und
der Küsnachter Pilzkontrolleur Jonas
Brännhage leiten die Exkursion. Die
Teilnehmer müssen eine Lupe, einen
Feldstecher sowie ein Sackmesser
und einen Pilzkorb mitnehmen. Die
Exkursion wird bei jeder Witterung
durchgeführt. Sie beginnt um 8 Uhr
beim Ortsmuseum Küsnacht und
dauert zirka bis 12 Uhr. (e.)
Die Licht- und Klang-Feier mit Pfarrerin Anne-Käthi Rüegg-Schweizer bietet die Möglichkeit, sich Zeit zu nehmen und neuen Atem zu schöpfen.
Ein Ensemble des Singlust-Chors unter Leitung von Michael Gohl wird mit
Liedern von H. Purcell, Ph. Rameaux,
J. Brahms, M. Gohl und anderen die
Feier bereichern. An der Orgel spielt
Helga Varadi. Im Anschluss sind alle
zum Apéro eingeladen. (e.).
Die reformierte Kirchgemeinde Küsnacht lädt alle Seniorinnen und Senioren wieder herzlich ein zum Mittagstisch am Mittwoch, 28. September. Die Teilnehmer erwartet ein Mittagessen in gemütlicher und geselliger Atmosphäre. Der Anlass beginnt
um 12 Uhr und findet diesmal zusammen mit dem Mittagstisch der
katholischen Pfarrgemeinde statt. Im
Preis von 18 Franken sind Salat, Menü, Dessert, Getränke und Kaffee inbegriffen. (e.)
Sonntag, 25. September. Treffpunkt 8 Uhr,
Ortsmuseum Küsnacht.
Die Teilnehmer lernen einheimische Pilze kennen.
Samstag, 24. September, 18.15 Uhr, ref.
Kirche, Zollikon. Anmeldung für unentgeltlichen Fahrdienst bis Freitagabend unter 044 910 02 22.
Foto: zvg.
Tobel-Exkursion: Sonntag, 25. September,
10 bis ca. 12 Uhr. Besammlung: Ortsmuseum Küsnacht, Tobelweg 1. Ausrüstung:
dem Wetter angepasst.
Anmeldungen bis Montag, 26. September,
11 Uhr an Sonia Oesch, 044 914 22 24.
Nr. 38
22. September 2016
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Küsnachter
Nr. 38
22. September 2016
AKTUELL
Herrliberger umwandern ihre Gemeinde
Die letzte Etappe der Herrliberger Gemeindeumwanderung führte von der Martin
Stiftung am See entlang bis
zum Gemeindehaus.
Steinrad drei Meter breiter zu gestalten. Die Stimmbürger können an
der Gemeindeversammlung im Winter oder im nächsten Frühling darüber abstimmen.
Alte Fotos beeindrucken
Oliver Linow
Tief hängen die dunklen Wolken
über dem Zürichsee. Die Luft ist unangenehm kühl. Nach dem heissen
Sommer sicherlich eine angenehme
Abwechslung. Die über 40 Herrlibergerinnen und Herrliberger, die
unter einem kleinen Vordach Schutz
vor dem Regen suchen, hätten sich
aber sicher über wärmere Temperaturen gefreut. Trotzdem haben sie
sich an diesem Morgen bei der Martin Stiftung versammelt. Die letzte
Etappe der Herrliberger Gemeindeumwanderung steht an.
In den letzten vier Jahren fand
jeweils eine Etappe statt. Diese führten vom Gemeindehaus durch das
Tobel hinauf zum höchsten Punkt,
dem «Verlorenen Blätz» in der Nähe
des Pfannenstiels. Von dort ging es
weiter über das Rütibühl bis zur
Martin Stiftung, dem heutigen Startpunkt. Der Rundgang bringt die Teilnehmer an Orte, die sonst von der
Strasse aus leicht übersehen werden.
«Der Grenze nachschwimmen»
Die Martin Stiftung bietet rund 160
Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung eine Heimat. «Wir
versuchen, ihnen Halt zu geben und
Selbstvertrauen zu vermitteln», er-
Genau dort: Eigentlich befindet sich die Gemeindegrenze nicht am Ufer, sondern auf dem See draussen.
klärt Jürg Hofer, der Direktor der
Einrichtung. Die Bewohner haben
ausserdem die Möglichkeit in verschiedenen Bereichen, beispielsweise der Gärtnerei oder in der Küche,
zu arbeiten.
Von der Martin Stiftung wandert
die Gruppe entlang des Tobels zur
Mariahalde. Der Park, der ebenfalls
zur Martin Stiftung gehört, wurde in
diesem Sommer nach einer dreijährigen Sanierung wieder eröffnet.
(«Küsnachter» vom 9. Juni).
Weiter gehts dem See entlang
Richtung Hafen. «Wir haben vergessen zu sagen, dass Sie Badesachen
mitnehmen sollen, um der Gemeindegrenze nach zu schwimmen»,
scherzt Gemeindeschreiber Pius Rüdisüli.
Besuch im Bündnerland
Tatsächlich sind neue Ideen gefragt.
Nachdem Herrliberg nun vollständig
umwandert ist, möchte die Gemeinde auch im nächsten Jahr etwas für
die Bevölkerung organisieren. Rüdisüli kann sich beispielsweise vorstellen, die Partnergemeinde im Lugnez
zu besuchen oder das Dorf in der
anderen Richtung zu umwandern,
vielleicht sogar an einem Tag. Wäh-
Foto: oli.
ren die Sonne langsam durch die
Wolken dringt und eine angenehme
Wärme verbreitet, gelangt die Gruppe zur Badi Steinrad.
Davon gehört überraschenderweise kein Quadratmeter der Gemeinde. Rund zwei Drittel sind im
Besitz des Kantons, der Rest gehört
einem Privaten. Wirklich zufrieden
sind die Herrliberger mit ihren Bademöglichkeiten aber nicht. «Zu
klein und wenig schön» seien sie,
hiess es in den letzten Jahren immer
wieder. Die Gemeinde hat sich dem
Problem angenommen und arbeitet
derzeit an einem Projekt, um das
Die Wanderung folgt anschliessend
weiter dem Zürichsee. Immer wieder zeigt Rüdisüli den Teilnehmern
alte Fotos, die klarmachen, wie sehr
sich Herrliberg mit der Zeit verändert hat. Besonders eindrücklich ist
der Vergleich des Hanges zwischen
der Seestrasse und dem Bahngleis.
Vor wenigen Jahren noch eine grüne
Wiese stehen dort mittlerweile moderne Wohnhäuser. Ein anderes Bild
zeigt den Hang unter der reformierten Kirche, als es noch keine Gleise
gab.
Bevor die Gruppe sich zum Abschluss in der Vogtei versammelt,
besucht sie noch das Haus zur Lilie
an der Seestrasse. Einst diente es
als Wirtshaus, Salzlager und Postgebäude. Die jetzigen Besitzer möchten das Haus im nächsten Jahr renovieren und Wohnungen vermieten.
Schliesslich trifft sich die Gruppe
zu einem gemeinsamen Mittagessen
in der Vogtei, einige besuchen vorher noch das Archiv des Verkehrsund Verschönerungsvereins. Zum
Abschluss zeichnet die Gemeinde
die fast zwanzig Wanderer, die jede
Etappe absolviert haben, mit einem
Herrliberger Kugelschreiber aus.
Unter ihnen befindet sich auch die
trotz ihrer 90 Jahre rüstige Rita
Diethelm.
Auch behinderte Menschen haben das Recht auf Nähe
Menschen brauchen ein Beziehungsnetz. Das gilt auch
für behinderte Frauen und
Männer. Die Wohnstätten
Zwyssig in Altstetten bieten
ihnen mit der «Schatzkiste
Zürich» eine begleitete
Partnervermittlung an.
Béatrice Christen
Wer bereit ist für eine Beziehung,
weiss auch, dass es nicht einfach ist,
einen passenden Partner oder eine
passende Partnerin zu finden. Für behinderte Menschen ist es noch
schwieriger. Sie wünschen sich ein
Leben zu zweit, haben aber nur wenig Möglichkeiten, jemanden kennen
zu lernen. Es gibt Zusammenkünfte
zwischen behinderten Menschen, an
denen eine Beziehung entstehen
könnte; doch bis vor kurzem existierte in der Schweiz kein Ort, an dem
die Wünsche der Partnersuchenden
zentral erfasst werden. Das hat sich
nun geändert.
Erste Schweizer «Schatzkiste»
Die Wohnstätten Zwyssig bieten mit
der «Schatzkiste Zürich» eine Partnervermittlung für Menschen mit Behinderungen an. Damit haben die
Initianten behinderten Frauen und
Männern in der Schweiz einen neuen
Weg eröffnet. In Deutschland existiert
diese Form der Partnerzusammenführung bereits seit mehr als zehn
Jahren. Inzwischen gibt es dort rund
40 Anlaufstellen in verschiedenen
Regionen. Hinter der «Schatzkiste
Zürich» steht ein Team von Fachpersonen, in das auch ein junger behinderter Mann, der in den Wohnstätten
Zwyssig lebt und arbeitet, integriert
ist. Behinderte Menschen, die eine
Partnerschaft eingehen möchten oder
Daniela und Christian sind ein Paar, das vor vier Jahren in der Kirche den Grundstein zu
seiner Partnerschaft gelegt hat.
Fotos: Béatrice Christen
einfach nur jemanden suchen, der ihre Freizeit teilt, können telefonisch
mit der «Schatzkiste» Kontakt aufnehmen oder per E-Mail mit einem
Mitglied des Teams in Verbindung
treten.
Im persönlichen Gespräch, in
dem auch die gewünschte körperliche Nähe und die Verhütung ein Thema sind, werden Wünsche, Bedürfnisse und Sehnsüchte der suchenden
Person in die Kartei aufgenommen.
Diese vertraulichen Angaben werden
mit einem Foto ergänzt. Das «Schatzkisten»-Team wählt aufgrund der erhaltenen Angaben zwei Menschen
aus der Kartei aus, die zusammenpassen könnten. Diese erhalten dann
einen Brief mit Foto. Wenn beide einverstanden sind und den Schritt zu
einem ersten Kennenlernen wagen
möchten, werden sie zu einem begleiteten Gespräch eingeladen. Finanziert wird die «Schatzkiste» von
den Wohnstätten Zwyssig. Die einmalige Gebühr für die Aufnahme in die
Kartei beträgt zehn Franken. Jürg
Schocher, Geschäftsführer der Wohnstätten Zwyssig und Teammitglied
der «Schatzkiste», möchte mit dieser
Partnervermittlung ein Zeichen setzen. «Mein Team und ich wollen mit
dieser Art von Partnervermittlung
psychisch und physisch behinderten
Menschen die Möglichkeit geben, eine Zweierbeziehung oder eine
Freundschaft einzugehen und zu
pflegen», betont er und fährt fort:
«Die neue ‹Schatzkiste› ist für alle
Menschen mit Beeinträchtigungen
zugänglich, nicht nur für die in die
Wohnstätten Zwyssig integrierten
Männer und Frauen. Es wäre schön,
wenn sich auch Behinderte aus anderen Institutionen in die Kartei aufnehmen liessen. Ich schliesse nicht
aus, dass es im Lauf der Zeit in unserem Land noch weitere ‹Schatzkis-
Madeleine ist bereit für eine neue Beziehung und
wartet auf Antwort der «Schatzkiste».
ten› geben könnte.»
Madeleine arbeitet und lebt in den
Wohnstätten Zwyssig. Die 52-Jährige
hat bereits Beziehungen hinter sich.
Sie würde gerne wieder jemanden
kennen lernen. Nach ihrem Aufnahmegespräch für die Kartei der
«Schatzkiste» erzählt sie: «Ich suche
einen Mann, mit dem ich auf Augenhöhe diskutieren kann. Er sollte sauber und treu sein.» Madeleine wartet
nun gespannt auf Antwort des
«Schatzkisten»-Teams, die im Herbst
eintreffen soll. Sie hofft, dass sich jemand findet, der ihre Interessen teilt.
Seit acht Jahren zusammen
In den Wohnstätten Zwyssig leben
bereits zwei Paare, die ihre Partnerschaft feiern liessen. Der «Küsnachter» hat mit einem Paar gesprochen. Daniela und Christian, die sich
seit acht Jahren kennen, erzählen:
«Eigentlich kannten wir uns ja be-
reits. Aber zusammengekommen
sind wir erst vor acht Jahren am
Weihnachtsessen.» Daniela lacht und
sagt: «Damals hat Christian mich gefragt, ob ich seine Freundin sein wolle. Ich habe mir das drei Wochen
überlegt, und dann habe ich ihm einen liebevollen Brief geschrieben. Die
ersten vier Jahre waren wir einfach
eng befreundet, bevor wir an eine feste Partnerschaft gedacht haben. Vor
vier Jahren haben wir uns dann in
der Kirche Achtung, Liebe und Treue
versprochen.» Die beiden Menschen
mit Beeinträchtigungen scheinen sich
nach wie vor gut zu verstehen. Der
liebevolle Umgang der beiden miteinander ist das beste Beispiel dafür,
dass Partnerschaften zwischen zwei
Menschen mit Behinderungen viele
Jahre funktionieren können.
Weitere Infos: Tel. 044 439 35 55 oder EMail an [email protected].
www.schatzkiste-partnervermittlung.eu.