Auch Unterländer wollen Teo

36. Jahrgang
GZA/PP 8180 Bülach, Post CH AG
Mittwoch, 21. September 2016
Nr. 38
Zuhause ist, wo das Herz
eine Heimat findet
REMAX-BÜLACH.CH
Ihr Immobilienpartner
RE/MAX Bülach, Schaffhauserstrasse 35
CH-8180 Bülach, T +41 44 577 40 40
Bülach
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch
Wochenspiegel, Feldstrasse 82, 8180 Bülach
Verlag Tel. 044 863 72 00
Aktuell
Hintergrund
Schlusspunkt
Rafzer kann Schweizer Meister werden
Neuer Ausguck im Neeracherried
Gemeinden teilen ihr Abwasser
Ein junger Rafzer Lüftungsanlagenbauer wird
an der Züspa um den Schweizer-Meister-Titel
in der Gebäudetechnik kämpfen. Dabei muss er
sich vor seinen ehemaligen Klassenkameraden
und dem Lampenfieber in Acht nehmen. Seite 5
Gute Nachricht für Vogelkundler: Bis im
November soll im Neeracherried ein weiterer
Aussichtsturm entstehen. Er ermöglicht
Naturfreunden neue Ausblicke, ohne dabei
die Tiere in ihrem Verhalten zu stören. Seite 9
Zwei Gemeinden – eine Kläranlage.
Glattfelden und Eglisau spannen in
der Abwasserreinigung zusammen.
So sollen die Kapazitäten besser
genutzt werden.
Seite 16
Auch Unterländer wollen Teo
1666-mal wurde Teo
bisher beurteilt. Der
Klappsitzversuch der
Postauto AG scheint die
Fahrgäste zu überzeugen,
doch er hat auch Tücken,
wie Selbstversuche zeigen.
cken. PostAuto Schweiz betont auf
Anfrage hierzu, dass es keine Richtlinie gebe, auf welcher Höhe der
Klappsitz montiert werden soll. Die
Höhe werde vorderhand individuell
festgelegt. «Der Versuch soll zeigen,
ob es eine solche Richtlinie braucht»,
schreibt Karin Schuler. An der Haltestelle Spital in Bülach ist der Metallrahmen so montiert, dass bei einem
besetzten Sitzplatz das Liniennetz
verdeckt wird und der Fahrplan nur
noch schwer lesbar ist.
Frederik Besse
Teo ist ein recht unscheinbarer Zeitgenosse in Bülach und Winkel. Er
klammert sich an Stangen von Postauto-Haltestellen und wartet darauf,
benützt zu werden. Teo ist ein Klappsitz und soll gemäss seinen Erbauern
«Menschen jeder Generation schnell
eine komfortable Sitzpause verschaffen».
Masterarbeit als Grundlage
An neun Haltestellen getestet
Die PostAuto Schweiz AG testet den
Klappsitz an neun Haltestellen im
Kanton Zürich. In Bülach und Winkel
befinden sich vier Teos, die derzeit
von Pendlern probeweise benützt
werden können. Wer sein Smartphone dabei hat, kann umgehend die
Sitzerfahrung den Verantwortlichen
mitteilen. Gemäss Karin Schuler von
der Medienstelle des Transportunternehmens haben bisher 87 Prozent
der Teilnehmer mit «gefällt mir sehr»
geantwortet. Allerdings war die Frage nicht, ob der Sitz auch bequem
sei, sondern lediglich, ob ihnen die
Idee eines Klappsitzes gefalle. 2 Prozent hingegen hatten wohl kein gutes
Sitzerlebnis. Das ist nicht verwunderANZEIGEN
Fahrplan zu tief montiert: Autor
Frederik Besse beim Probesitzen an
einer Haltestelle in Bülach. Foto: dj.
lich: Denn obwohl Teo die Pendler
scheinbar grösstenteils überzeugt
hat, gibt es einige Punkte, die noch
verbesserungswürdig
sind.
Ein
Selbstversuch des «Wochenspiegels»
zeigt beispielsweise, dass die Körpergrösse einen Einfluss hat, wie bequem man auf Teo sitzen kann. So ist
an der Haltestelle Seematt bei einer
Körpergrösse von 160 Zentimetern
ein Anlehnen nur schwierig möglich.
Grund: Der in einen Metallrahmen
gefasste Fahrplan drückt in den Na-
Der sechswöchige Test ist Mitte September abgeschlossen worden. Nach
Angaben von PostAuto Schweiz sollen die Erfahrungen der Pendler nun
ausgewertet werden. Fällt die Beurteilung positiv aus, könnte Teo schon
bald viele neue Geschwister bekommen.
Grundlage des Klappsitzes bildete
eine Masterarbeit des Berner Designers Stefan von Arx. Produziert hat
ihn die Glattbrugger Firma Burri. «Er
nutzt die bereits vorhandene Infrastruktur und lässt sich an Stangen,
Stahlträgern oder an einer Wand
montieren», ist der Medienmitteilung
weiter zu entnehmen.
Wie teuer ein Sitz ist, wollte Sprecherin Karin Schuler nicht sagen. Auf
Anfrage meinte sie lediglich: «Ein
paar hundert Franken pro Stück.»
Falls die Klappsitze im grösseren Stil
montiert werden, will die PostAuto
AG die Standortgemeinden jeweils
mit einbeziehen.
Fax 044 863 72 01
Dorffest geplant: Keine Rafzer
Herbstmesse in drei Jahren?
Es ist denkbar, dass in drei
Jahren keine Herbstmesse
stattfinden wird. Grund:
Rafz will 2020 sein 1150Jahr-Jubiläum mit einem
grossen Fest begehen.
Daniel Jaggi
In Rafz gehört die Herbstmesse zur
Tradition. Sie findet seit 1954 regelmässig statt, seit rund 20 Jahren im
Drei-Jahres-Rhythmus. Dieses Jahr
ist es wieder so weit. Am kommenden Wochenende werden rund
15 000 Besucher erwartet.
Ob aber in drei Jahren, also im
Jahr 2019, wieder eine Herbstmesse
stattfinden wird, ist heute noch ungewiss, wie Gemeindepräsident Jürg Sigrist gegenüber dem «Wochenspiegel» durchblicken lässt. Der Grund:
Rafz wird ein Jahr später 1150 Jahre
alt. Sigrist: «Der Gemeinderat denkt
deshalb daran, 2020 ein grosses Jubiläumsfest zu veranstalten.» Das
letzte Jubiläumsfest fand 1970 statt,
bei dem die erste urkundliche Erwähnung der Gemeinde vor 1100
Jahren gefeiert wurde.
Herbstmesse und Jubiläumsfest
innerhalb eines Jahres zu organisieren würde die Gemeinde überfordern, sagt Sigrist und betont: «Das
wäre zu viel.» Aber wie wäre es mit
einer Integration des Herbstfests in
den 1150-Jahr-Anlass? Davon hält
Wieder am Herbstfest zu sehen:
Das nostalgische Riesenrad. F: zvg.
der Gemeindepräsident nichts. «Die
beiden Anlässe passen nicht zusammen», sagt er. Aus diesem Grund kläre man derzeit ab, ob 2019 auf die
Herbstmesse zugunsten des Jubiläumsanlasses 2020 verzichtet werden
soll.
Interview mit Jürg Sigrist zur
Herbstmesse auf Seite 3
2
Wochenspiegel
Nr. 38
TRIBÜNE
21. September 2016
GASTKOMMENTAR
PRESSESCHAU
Von Sternschnuppen hin zu Wünschen
Jürg Frey *
Ja, ich habe eine gesehen! Schon vor
zwei Wochen. Was? Eine Sternschnuppe, und ich habe mir etwas
gewünscht. Und heute, heute wurde
es angekündigt in den Medien, man
könnte sie vermehrt sehen, heute am
12. August. Also setze ich mich auf
den Sitzplatz zu später Stunde; besser, ich lege mich in den Liegestuhl
und schaue ins Universum. Gedanke
um Gedanke streift mein Hirn. Wie
schön friedlich doch alles aussieht
von hier unten.
Die vielen Sterne unterm Himmelszelt. Ab und zu sehe ich Positionslichter von Flugzeugen. Und während ich so sinniere, zieht ein kurzer
Lichtschweif seine Spur vor meinen
Augen und verschwindet sofort wieder. Schnell, wünsch dir was. Das tu
ich: spontan, wieder das Gleiche wie
beim letzten Mal. Hier endet meine
Geschichte! Man darf nicht verraten,
was man sich gewünscht hat, sonst
erfüllt er sich nicht, der Wunsch.
Aber ich mache eine Ausnahme,
weil es sich schon beim ersten Mal
nicht erfüllt hat, und ehrlich, es wird
sich auch jetzt nicht erfüllen. Sicher,
darum lüfte ich mein Geheimnis.
Ich wünschte mir «Frieden für die
Welt». Nein, nicht Frieden auf Erden,
sondern für Sie. Doch. Da ist schon
ein Unterschied, auch wenn es in der
Bibel, der Schrift, wie sie auch genannt wird, anders steht. Da steht
doch: «Und den Menschen ein Wohlgefallen.» Aber dies kann so nicht
ANZEIGEN
«Das Geheimnis steht
in den Sternen,
so schaut hoch, fragt
und wartet auf Antwort.
Sie kommt bestimmt»
sein. Für Schrifttreue ist hier Ende,
die anderen dürfen weiterlesen. Der
grosse Geist hat es mir nämlich gesagt, dass es so stimmt. Er war eben
einer dieser Gedanken aus dem grossen Universum. «Auf Erden kann
kein Friede sein, bevor nicht Friede
ist in der Welt.»
Die Welt ist aufgewühlt durch uns
Menschen. Wir zerstören, was fürs
Leben gedacht war, nicht nur für uns.
Der grosse Geist sagt, er habe der
ganzen Erde seinen Atem eingehaucht, allem, was darauf wächst,
kreucht und fleucht. Vom kleinsten
Grashalm zu den Blumen über die
Tierwelt bis hin zu? – «den Menschen», frage ich? «Du musst den
Frieden in Dir finden, dann findest
Du die Antwort.» Wow. Er hat recht,
nur, das ist verdammt schwierig, haben Sie schon mal darüber nachgedacht? Wie findet man Friede in
sich? Wie finden wir Friede für uns?
Nur indem wir mit der Welt selbst
Frieden schliessen, wir nicht zerstören, was wir lieben sollen, teilen, was
wir teilen müssen, mit allen Lebewesen dieser Welt, mit allem, was den
Odem des grossen Geistes in sich
trägt. Ist es zu schwierig, zu verstehen? Ehrlich, für mich auch, aber ich
bin auf dem Weg, es zu lernen. Haben Sie ihn schon gefunden, den
Frieden in der Welt? Ja, oder nein?
Meine Geschichte muss nicht die
Ihre sein. Aber wenn Sie möchten,
lade ich Sie ein, es mir gleichzutun,
bei nächster Gelegenheit. Legen sie
sich unters Himmelszelt, geniessen
sie die Ruhe, den Blick in die Unendlichkeit und wünschen Sie sich was,
wenn Sie eine Sternschnuppe sehen,
vielleicht das Gleiche wie ich, und
lassen sie alle Gedanken frei. Mag
sein, mein Wunschziel rückt etwas
näher, wenn sich viele das Gleiche
wünschen: Friede in der Welt, allen
guten Gedanken ein Wohlgefallen.
Was meinen Sie? Schaffen wir das
Unmögliche doch noch irgendwann
gemeinsam? Das Geheimnis steht in
den Sternen, so schaut hoch, fragt
und wartet auf Antwort! Sie kommt
bestimmt.
* Jürg Frey, 55, wohnt in Teufen. Er ist
Kinderbuchautor.
Unterland: Die SBB steigen per 1.
Januar 2018 aus dem Billettverkauf
durch Dritte aus. In Bassersdorf, Niederhasli, Niederweningen und Oberglatt kann man ab dann sein Ticket
nur noch am Automaten lösen, wie
der «Zürcher Unterländer» schreibt.
Ab dem 1. Januar 2018 gibt es an
vielen Bahnhöfen das Billett nur noch
aus der Maschine. Die SBB hatten bereits am 6. September in einer Medienmitteilung geschrieben, dass die
Verträge mit privaten Stationshaltern
Ende 2017 nicht mehr erneuert werden. Die «Schweiz am Sonntag» hat
nun die Liste mit den Bahnhöfen publiziert. Landesweit sind 52 Stationen
betroffen, an denen die SBB den Ticketverkauf an Post, Migrolino und
Valora ausgelagert haben. 17 dieser
Bahnhöfe befinden sich im Kanton
Zürich, vier davon – Bassersdorf,
Niederhasli, Niederweningen und
Oberglatt – im Unterland.
Die SBB begründen den Entscheid
damit, dass Vertriebskosten von rund
5 Millionen Franken jährlich eingespart werden könnten. Zudem sei der
Anteil dieses Kanals am Gesamtabsatz kontinuierlich gesunken und lag
zuletzt deutlich unter ein Prozent. Im
Gegensatz dazu würden die elektronischen Vertriebskanäle der SBB (online und mobile) stark wachsende
Absatzzahlen aufweisen.
Wie es im Artikel weiter heisst, könnten bald auch grössere Bahnhöfe vom
Abbau betroffen sein. In der kommenden Woche würden die SBB weitere Details zum Sparprogramm
«Rail Fit» verkünden. Bis 2020 sollen
550 Millionen Franken eingespart
und mindestens 900 Stellen abgebaut
werden. Für 2030 und darüber hinaus sieht der Konzern zudem eine
Kostenreduktion von 1,75 Milliarden
Franken vor. Davon dürften auch
Schalter betroffen sein.
Kloten: 7,6 Millionen Franken:
So viel hat eine
Frau aus Kloten
im Casino Zürich abgeräumt. Es ist ein EuropaRekord, wie der «Blick» schreibt.
Mit einer unglaublichen Portion
Glück ist einer Frau aus Kloten das
Geschäft ihres Lebens gelungen: Im
Swiss Casino Zürich hat sie 200
Franken verspielt – und prompt den
Jackpot geknackt. Damit ist sie auf
einen Schlag um 7 560 857 Franken
reicher. Und Gewinnerin des grössten
europäischen Automaten-Jackpots.
Sie habe eigentlich aufhören wollen,
als plötzlich alle Lichter des Geldspielautomaten zu leuchten begonnen hätten und die Jackpot-Fanfare
ertönt sei, schreibt Swiss Casinos
Zürich in einer Mitteilung.
Die Jackpot-Knackerin möchte anonym bleiben. Dem Casino habe sie allerdings verraten, was sie mit dem
Gewinn anstellen möchte. So habe
sie vor, in die Ausbildung ihres Kindes zu investieren. Zudem möchte sie
einen Teil des Geldes für ein Hochzeitsfest ausgeben. Nicht zuletzt
möchte sie mit dem Geld anderen
Menschen helfen, lässt sich die Frau
zitieren, die aus bescheidenen Verhältnissen stammt.
BRENNPUNKT
Wochenspiegel
Nr. 38
21. September 2016
3
«Die Herbstmesse fördert die Gemeinschaft»
Jürg Sigrist, Gemeindepräsident von Rafz, ist auch
OK-Präsident der Herbstmesse, die am Wochenende
stattfindet. Er ist überzeugt, ein Dorffest würde
jeder Gemeinde guttun.
Franken angehoben haben, weshalb
wir ihn vorläufig nicht ändern.
Daniel Jaggi
Schon, aber Herbstfeste gibt es auch im
Weinland.
Aber es muss nicht mit Ach und
Krach ein Motto her. Es ist schön,
wenn wir eines haben. Dieses Jahr
haben wir aber auch nicht gross
nach einem Motto gesucht.
Letztes Jahr stand die Herbstmesse unter dem Motto «Generationenfest». Dieses Jahr sucht man vergeblich nach einem Motto. Absicht?
Das ist richtig. Ich denke, Herbstmesse ist auch ein Motto.
Herr Sigrist, Sie sind Gemeindepräsident
von Rafz und traditionsgemäss auch OKPräsident der Herbstmesse. Das ist ja
Stress pur.
Ich betrachte es nicht als Stress. Es
ist vielmehr eine intensive Arbeit, die
zusätzlich anfällt, aber lediglich konzentriert vor einer Messe besteht.
Das Riesenrad gibt es heuer zum zweiten
Mal. Ist diese Attraktion inzwischen nötig, um noch genügend Leute nach Rafz
zu locken?
Es braucht gewisse Attraktionen, beispielsweise auch, um jüngere Generationen, wie Eltern mit ihren Kindern, an die Herbstmesse zu locken.
Zudem kann man mit dem Riesenrad
Rafz auch mal aus einer anderen
Perspektive betrachten.
Das tönt schön. Doch die Arbeit kommt
zusätzlich zu ihrem 50-Prozent-Job als
Gemeindepräsident.
Betrachtet man die Präsenzzeit, dann
geht es in Richtung eines 50-Prozent-Jobs. Das OK-Präsidium ist halt
eine Arbeit, die noch zusätzlich besteht. Neben den Sitzungen sind das
auch viele Telefonate, auch abends.
Da will beispielsweise jemand am
Messetag zügeln und fragt nach, ob
dies überhaupt möglich sei, oder jemand will wissen, wie er zu seinem
Stand fahren kann. Ich finde es aber
richtig, dass ein OK-Mitglied auch
Ansprechperson ist.
Aber es macht trotzdem Spass?
Vor allem dann, wenn der Anlass zu
einem guten Abschluss kommt.
Kommt er zu einem guten Abschluss?
Wenn das Wetter mitspielt, dann sicher. Spielt es nicht mit, dann sind
die Leute sicherlich enttäuscht. Da
kann aber auch eine Top-Organisation nicht viel ändern.
Die Herbstmesse findet alle drei Jahre
statt. Warum lohnt es sich, diesen Aufwand immer wieder zu betreiben?
Alle drei Jahre ist ein guter Rhythmus. Man muss nicht wieder von
vorne beginnen, hat aber trotzdem
eine Pause dazwischen. Ich erachte
es als wichtig, dass wir in Rafz eine
regelmässige Veranstaltung in dieser
Grösse haben. Sie fördert den Zusammenhalt in der Bevölkerung
nämlich massgeblich. Denn Bewohner, Gewerbe und Vereine müssen
sich zusammenraufen, um ein solches Fest überhaupt auf die Beine
stellen zu können. Ich betrachte es
als positives Zeichen für Rafz, dass so
etwas alle drei Jahre möglich ist.
Das heisst, die Messe ist wichtig für die
Gemeinde?
Auf jeden Fall. Es fördert die Dorfgemeinschaft und macht deutlich, wir
sind aktiv und auch attraktiv. Wer
möchte nicht gerne in einem Dorf leben, das positive Signale sendet?
Die Messe alleine genügt also nicht
mehr, es braucht zusehends auch mehr
um die Messe?
Es ist ein Vergnügen, den Messeständen entlang zu schlendern. Aber Magenbrot oder Zuckerwatte gehören
heute ebenso dazu.
«Auch Magenbrot und Zuckerwatte gehören zur Rafzer Herbstmesse»: Jürg Sigrist, Gemeindepräsident von
Rafz, der in dieser Funktion auch OK-Präsident der alle drei Jahre stattfindenden Herbstmesse ist. Foto: D. Jaggi
Also auch Standortförderung?
Nein, nicht unbedingt. Aber wir müssen trotzdem ein Zeichen setzen,
dass wir aktiv sind.
Anders gesagt, eine solche Veranstaltung
würde jedem Dorf guttun?
Durchaus, wobei es nicht unbedingt
eine Herbstmesse sein muss. Es kann
auch ein Dorffest sein.
Ursprünglich entstand die Herbstmesse,
um den Weinabsatz zu fördern. Dieses
Anliegen steht heute wohl aber nicht
mehr im Zentrum.
Wir sind eine der grösseren Rebbaugemeinden im Kanton. Dazu stehen
wir auch. Von daher ist das ursprüngliche Anliegen nach wie vor
präsent. Zudem waren auch die
Handwerker
Gründungsmitglieder,
für die es nach wie vor positiv ist,
wenn sie sich regelmässig präsentieren können.
Der Aufwand für einen Gewerbetreibenden, sich an der Messe zu beteiligen, ist
nicht klein. Ist das Rafzer Gewerbe dennoch dabei?
Im Grundsatz sind alle Gewerbetreibenden aus Rafz und dem Gewerbeverein Rafzerfeld beteiligt, sei es mit
einem Inserat, einem kleineren oder
grösseren Stand. Es wird vom OK
auch gewünscht, dass möglichst alle
Mitmachen.
nützig Fronarbeit leisten, sind immer
schwieriger zu finden.
Bringt die Messe den Gewerbetreibenden
denn auch etwas?
Das ist schwierig zu beantworten,
denn messen lässt sich dies nicht. Ich
bin aber überzeugt, dass es etwas
bringt. Zudem gehört es heute dazu,
sich als Gewerbetreibender auch öffentlich zu präsentieren. Die Herbstmesse ist hierfür eine gute Möglichkeit.
Apropos Fronarbeit: Das von Reinhard
Sigrist in Fronarbeit gedrechselte Festabzeichen gibt es nicht mehr. Ist das
auch ein Zeichen der Zeit?
Durchaus. Das hölzerne Festabzeichen war sein Beitrag an die Herbstmesse. Als er altershalber aufhörte,
konnte kein Nachfolger gefunden
werden. Andererseits muss man aber
auch sagen, dass die Materialkosten
höher waren als der Preis für das
heutige Abzeichen. Die Zukunft des
Abzeichens war also auch eine wirtschaftliche Frage.
Sie sind inzwischen zum fünften Mal
OK-Präsident. Wie hat sich die Messe
seit 2004 verändert?
Sie ist vielseitiger geworden. Wir haben inzwischen ein Riesenrad, einen
Oldtimer-Corso oder dieses Jahr auch
eine Holzfäller-Show. Solche Elemente waren früher noch nicht aktuell.
Da genügte das Messebähnli noch.
Das Drumherum ist somit wichtiger geworden?
Ja, auch weil sich beispielsweise die
Landwirtschaft verändert hat. Früher
hatte sie an der Herbstmesse mit einer Viehausstellung oder einer
Ackerbaupräsentation noch mehr Gewicht. Heute steht mehr und mehr
das Wirtschaftliche im Vordergrund.
Enthusiastische Leute, die uneigen-
Heute gibt es nur noch eine blecherne
Plakette ...
... einen Pin. Ich würde es auch nicht
mehr als Abzeichen bezeichnen, das
als Erinnerung gesammelt werden
kann. Es ist vielmehr ein sichtbarer
Messeintritt.
Wenns ums Wirtschaftliche geht, dann
ist immer auch der Eintrittspreis ein
Thema. Hat man sich überlegt, diesen zu
erhöhen?
Es trifft zu, dass wir im OK immer
auch über den Eintrittspreis diskutieren. Tatsache ist aber, dass wir den
Eintritt im Jahr 2010 von 5 auf 6
Für die Herbstmesse wächst Rafz einmal mehr über sich hinaus
Über das kommende Wochenende
vom 24. und 25. September putzt
sich die Zürcher Unterländer Gemeinde Rafz für die traditionelle
Herbstmesse heraus. Dabei erwarten die Besucher zahlreiche Attraktionen und Festwirtschaften. Ein
Riesenrad im Nostalgiestil ermöglicht einen atemberaubenden Blick
über das Rafzerfeld.
Im Zentrum der Messe steht der
Weinbau, waren es doch die Weinbauern, die die Herbstmesse 1954
erstmals organisiert hatten, um den
Absatz des Rafzer Weines zu fördern. Die Winzer haben ihre Weine
weiterentwickelt; ihre Erzeugnisse
geniessen über die Region hinaus
einen ausgezeichneten Ruf und können an der Messe degustiert werden.
Zudem zeigt das Ortsmuseum, wie
die Weinbauern vor rund 100 Jahren
arbeiteten.
Riesenrad und Oldtimer-Autocorso
Die Herbstmesse zeugt auch von einem lebendigen Dorfleben. Mehrere
Monate lang bereiten sich Gewerbe
und Vereine der gut 4300 Einwohnerinnen und Einwohner zählenden
Gemeinde auf die Herbstmesse vor.
Dieses Jahr rechnet das Organisationskomitee mit rund 15 000 Besuchern. Zu den Höhepunkten gehört
ein Riesenrad im Nostalgiestil. In
über 30 Meter Höhe können die Gäs-
te für ein paar Minuten innehalten
und das festliche Treiben aus der Vogelperspektive geniessen. Das Riesenrad verfügt als einziges in der
Schweiz über eine rollstuhlgängige
Gondel. Ein Publikumsmagnet ist zudem der Oldtimer-Autocorso mitten
durchs Dorf. Die Organisatoren gehen davon aus, dass über 60 Oldtimer zu bewundern sein werden.
Spannung verspricht auch die
Holzfällershow des Rafzer Forstbetriebs. Durchtrainierte Männer zeigen spektakuläre Fertigkeiten mit
Axt, Hand- oder Motorsäge. Rafz ist
eine Gemeinde mit überdurchschnittlich vielen Kindern und Jugendlichen. An der Herbstmesse kommen
deshalb auch die jüngeren Gäste
auf ihre Rechnung, sei es beim Experimentieren, im Streichelzoo,
beim Eselreiten oder auf dem Kinderkarussell. Jugendliche können
zudem in einem Aerotrim-Simulator spüren, wie sich Schwerelosigkeit anfühlt.
Eröffnet wird die Herbstmesse
Rafz am Samstag, 24. September,
durch Gemeinde- und OK-Präsident
Jürg Sigrist sowie durch Regierungsrat Ernst Stocker.
Anreisen kann man bequem mit
dem öffentlichen Verkehr. Für
Nachtschwärmer verkehrt im Rafzerfeld zudem ein Gratis-Shuttlebus. (pd.)
Wenn Sie einen Ausblick wagen: Wie
sieht die Herbstmesse in 20 Jahren aus?
Das hängt stark von der Veränderung
in der Gesellschaft ab. Es ist schwierig, hier eine Prognose zu wagen.
Anders gefragt: Wenn Sie wünschen
könnten, wie soll die Herbstmesse in 20
Jahren aussehen?
Für mich wäre wichtig, dass man
auch in 20 Jahren noch einen Anlass
auf die Beine stellen kann, bei dem
die
Dorfgemeinschaft
ersichtlich
wird. Was dannzumal genau organisiert wird, ist sekundär. Der Anlass
sollte aber für eine Mehrheit der Bevölkerung sein.
Bislang lockte die Herbstmesse jeweils
rund 10 000 Besucher nach Rafz. In diesem Jahr rechnet man mit 15 000. Warum dieses Besucherwachstum?
Die Besucherzahl zu messen, ist nicht
leicht. Es ist richtig, wir sprachen
bislang jeweils von 10 000 Besuchern. Ich denke aber, wir dürfen die
Erwartungen für dieses Jahr auch
mal höher schrauben, denn die
Herbstmesse verkraftet diese Besuchermenge auch.
Herbstmesse Rafz: Samstag und Sonntag,
24. und 25. September. Eröffnung am 24.
September um 11.30 Uhr. Messeeintritt
für Erwachsene 6 Franken, Kinder und
Jugendliche gratis. Weitere Informationen
unter www.herbstmesse-rafz.ch.
ANZEIGEN
4
Wochenspiegel
21. September 2016
MARKTPLATZ
«Familiensonntag» in Dielsdorf
Am Sonntag, 25. September, steht im
Center Dielsdorf alles im Zeichen der
Familie: Gemeinsam brunchen, spielen, erleben, shoppen und von Angeboten und Rabatten profitieren.
Ein guter Tag fängt mit einem
herzhaften Frühstück an. Am Wochenende geniesst man die gemeinsame Zeit am Tisch ohne Zeitdruck.
Im Center Dielsdorf beginnt man den
Familiensonntag darum im Coop
Restaurant beim Brunch. Das reichhaltige Buffet ist von 9 bis 14.30 Uhr
geöffnet (19.50 Franken pro Person).
Die Kinder können sich von 13 bis 16
Uhr in der Hüpfburg austoben. Ein
Highlight ist auch das Kinderkonzert
mit Bruno Hächler um 14 Uhr. Daneben profitiert die ganze Familie von
Sonntagsangeboten: 10 Prozent Rabatt bei Coop, Import Parfümerie,
Christ, Fust und Apotheke und sogar
20 Prozent Rabatt bei Express Yourself. Essen, spielen, erleben, shoppen
und sparen am Familiensonntag im
Center Dielsdorf. (pd.)
Essen, spielen, shoppen und sparen im Center Dielsdorf.
Foto: zvg.
Öffnungszeiten Sonntagsverkauf: CoopRestaurant von 9 bis 18 Uhr, Coop-Filiale
von 10 bis 18 Uhr, übrige Geschäfte von
11 bis 17 Uhr. Niederhaslistrasse 5, www.
coopcenter.ch/center-dielsdorf.
ANZEIGEN
Urnenabstimmung vom 25. Sept. 2016
Zweckverband Schwimmbad Rafz-Wil
Die SP Rafz empfiehlt – «ohne Wenn und Aber» –
ein faires und klares Ja zum nachhaltigen Sanierungsprojekt Schwimmbad Rafz-Wil.
JA zur Sanierung
Ein JA zum Hauptantrag A
Kaufe Autos und Lieferwagen
Alle Marken & Jahrgänge
Sofortige gute Barzahlung
Gratis-Abholdienst
Telefon 079 777 97 79 (auch Sa/So)
Wochenspiegel
POLITIK
Bülacher Stadtrat will
freiwillige Beiträge
kürzen oder streichen
«Ich werde alles geben»
Der Stadtrat will den Finanzhaushalt
der Stadt Bülach ausgeglichen gestalten und das Defizit bis 2017 beseitigen. Er hat deshalb sämtliche Leistungen der Stadtverwaltung analysiert, wie er in einer Mitteilung
schreibt. Aus dieser Leistungsüberprüfung habe er abgeleitet, in welchen Bereichen beziehungsweise bei
welchen Leistungen die Stadt Aufwandsminderungen oder Ertragssteigerungen erzielen könne.
Der Stadtrat hat folgendes beschlossen:
• Kürzung des jährlichen Beitrags an die Stiftung Wisli für in Bülach wohnhafte Einwohnerinnen und
Einwohner, die in der Werkstatt Wisli
einen geschützten Arbeits- und Beschäftigungsplatz haben.
• Kürzung des jährlichen Beitrags an die RgZ-Stiftung für in Bülach wohnhafte Kinder, die in der
Stiftung therapiert werden.
• Streichung der freiwilligen
Stadtbeiträge an die Pikettentschädigungen für Hebammen aus dem Voranschlag 2017.
Der Stadtrat sei sich des gesellschaftlich wertvollen Beitrags der
drei genannten Akteure bewusst.
Gleichzeitig fühle er sich verpflichtet,
den Finanzhaushalt zu stabilisieren.
Freiwillige Leistungen seien dabei
besonders zu hinterfragen, schreibt
die Exekutive weiter. Die drei Massnahmen würden mit rund 43 000
Franken zum Stabilisieren des öffentlichen Haushalts beitragen. (pd.)
Dominik Legler schloss vor
kurzem seine Lehre ab. An
der Schweizer Meisterschaft
der Gebäudetechniker tritt
er auch gegen ehemalige
Klassenkameraden an. Das
Publikum könnte für den
jungen Rafzer zum Knackpunkt werden.
Weichen für bauliche
Zukunft der Gemeinde
Bachenbülach gestellt
36 Stimmberechtigte zeigten an der
Bachenbülacher Gemeindeversammlung letzte Woche ihr Interesse an
dem für die bauliche Entwicklung
von Bachenbülach wichtigen Geschäft. Nach der Präsentation der Revisionsvorlage durch Hochbauvorsteherin Madeleine Prévôt Brunner und
ergänzenden Informationen seitens
des Gemeindepräsidenten erfolgte eine Diskussion über verschiedene Artikel der BZO, wie die Gemeinde in
einer Mitteilung schreibt. Ein Änderungsantrag wurde gestellt, von den
Anwesenden jedoch abgelehnt. Die
Stimmberechtigten genehmigten die
Anträge des Gemeinderats ohne Gegenstimme. Somit sind die Weichen
für die bauliche Zukunft des Dorfes
gestellt. (pd.)
Jodlermesse in Bülach
und Eglisau
Der Männerchor Bachenbülach und
der Jodelklub Eglisau präsentieren
die gemeinsam einstudierte Jodlermesse von Jost Marty am Sonntag,
25. September, um 17 Uhr in der katholischen Kirche Bülach und am
Sonntag, 2. Oktober, um 17 Uhr in
der reformierten Kirche Eglisau. Türöffnung ist jeweils um 16.30 Uhr. Eine sechsköpfige Instrumentalgruppe
ergänzt die Chöre mit Musik aus der
Rigi- und Ländlermesse von Alois
Schilliger. Geleitet wird das Konzert
von Helene Haegi und Elisabeth Walther. Die Trychlergruppe Dietikon
macht den Anfang und den Schluss
der Veranstaltung. Der Eintritt ist frei
– die Kollekte geht vollumfänglich an
Pigna Kloten und an das SechtbachHuus Bülach. Nach dem Konzert in
Bülach trifft man sich noch in der
Mehrzweckhalle Bachenbülach bei
Speis und Trank, in Eglisau gibt es
nachher noch einen Apéro. (pd.)
Nr. 38
21. September 2016
5
Frederik Besse
«Es war eine grosse Ehre, als der
Chefexperte mich zum Wettkampf
aufforderte.» Das war im Juni. Seither gehört Lüftungsanalagenbauer
Dominik Legler aus Rafz zu den
Teilnehmern der Schweizer Meisterschaft der Gebäudetechniker. Der
21-Jährige hat soeben eine Zweitlehre bei der Firma Neukom in Rafz
abgeschlossen. Nun darf er an der
Züspa, die diese Woche beginnt, gegen die besten Gebäudetechniker
der Schweiz antreten. Nervös wirkt
er dabei nicht. «Ich mache mir noch
keine Gedanken zum Wettbewerb
und werde alles Schritt für Schritt
anpacken», sagt der junge Mann
selbstbewusst.
Gegen Mitschüler antreten
Unter den acht Teilnehmern aus
dem Kanton Zürich treten auch drei
ehemalige Mitschüler des Rafzers
an. «Es ist eine würdige Konkurrenz. Wir kennen uns gut», sagt
Legler und fährt fort: «Aber wir haben uns schon in der Berufsschule
nie was geschenkt.»
Die Ausbildung zum Lüftungsanalgenbauer ist anspruchsvoll.
«Rund 60 Prozent der Lehrlinge haben die Abschlussprüfung nicht bestanden», erinnerte sich Legler. Lüftungsanlagenbauer EFZ ist in seiner
Will an der Züspa mit Erfahrung und Präzision überzeugen: Dominik Legler aus Rafz
heutigen Ausgestaltung ein neuer
Beruf. So war Dominik Leglers Ausbilder einer der ersten Lehrlinge in
der Schweiz in diesem Beruf. Zu
den grossen Herausforderungen in
seiner Branche zählt Legler den
Termindruck. Zu seinen bislang
grössten Aufgaben gehörte der Service an einer zwölf Meter langen
Lüftungsanlage.
«Darf nicht nervös werden»
Legler ist überzeugt, durch seine
breite Erfahrung einen Vorsprung
gegenüber der Konkurrenz zu haben: «Wer wie ich eine Doppellehre
gemacht hat, arbeitet ruhiger und
erfahrener.» Trotz all seiner Erfahrung ist die Schweizer Meisterschaft
dennoch eine grosse Herausforderung für den Unterländer. So bereiten ihm die vielen Zuschauer, die
den Wettbewerb an der Züspa mitverfolgen werden, grosse Sorgen.
Legler: «Ich darf nicht nervös werden wegen all der Zuschauer.» Dies
vor allem deshalb, weil der Lüftungsanlagebauer präzise Messungen und Handgriffe unter grossem
Zeitdruck ausführen muss. Seine
beste Arbeit mache er, wenn er
nicht zu sehr abgelenkt sei. Beruhigend wirken dürfte hingegen die
Anwesenheit seiner Familie und der
Christbaum-Gipfeltreffen in Bülach
Die Christbaumproduzenten
rüsten sich für das Weihnachtsgeschäft, wie an
einer Fachtagung in
Bülach deutlich wurde.
Freundin, die am Wettkampf ebenfalls zugegen sein werden.
Den Bestplatzierten winkt an der
Schweizer Meisterschaft zudem ein
Reisegutschein. «Ich würde mit
meiner Freundin in die USA reisen
und dort mit einem Bus das Land
erkunden», plant Legler. Trotz dem
Respekt vor der Herausforderung
gibt sich der Rafzer siegessicher:
Ich werde alles geben und habe guten Chancen.»
Die Schweizer Meisterschaften der Gebäudetechnik finden vom 23. September bis
2. Oktober im Rahmen der Züspa in Zürich statt.
Oberglatt: Fitness und
Gymnastik für 60+
Die Fitness und Gesundheit soll erhalten oder gestärkt werden. Im dynamischen Training für Damen und Herren im Alter 60+ legt die Pro Senectute Wert auf Kraft, Beweglichkeit, Ausdauer und Gleichgewicht in Koordination mit der bewussten Atmung.
Das Training findet jeden Dienstag
von 9 bis 10 Uhr im kleineren Gemeindesaal der Chliriethalle in Oberglatt statt. Die Versicherung ist Sache
der Teilnehmenden. Kosten 7 Franken pro Teilnahme. Bitte eigene
Sportmatte mitbringen, bevorzugte
Dicke 5 Millimeter. Leitung: Karl Gutschmid, Leiter Erwachsenensport,
Telefon 079 250 35 05, E-Mail [email protected]. (pd.)
Frederik Besse
Noch ist der Samichlaus nicht in
Sicht, und doch sieht man überall
Christbäume. Die Schweizer Christbaum-Branche traf sich letzte Woche
bei der Familie Kern auf dem Alpenhof in Bülach zum Feldtag. Man begutachtete neue Maschinen, diskutierte über den idealen Dünger und
bereitete sich auf den Winter vor. Dabei kürten die Experten auch den
schönsten Christbaum.
Die Christbaumverkäufer müssen
sich nach dieser Tagung auf den
Kampf gegen die Importbäume einstellen. Philipp Gut, Vorstandsmitglied der IG Suisse Christbaum, erklärt, dass die ausländische Konkurrenz mit ihren tiefen Preisen der
Branche Sorge bereite. Bereits heute
stammen rund 60 Prozent der Weihnachtsbäume aus dem Ausland. Die
Schweizer Produzenten wollen mit
Qualität und Frische dagegenhalten.
«Wir bieten zudem einen guten Service», sagt Bernet Hubert, der Gewinner des diesjährigen Christbaumwettbewerbs. Schweizer Christbäume seien «Handarbeit». Plastikbäume oder
Mietbäume sind momentan kein Thema bei den traditionellen Verkäufern.
«In die Stube gehört ein frischer
Christbaum», betont Philipp Gut und
gibt sich optimistisch: « Wir sind gut
auf den Winter eingestellt.»
Foto: Frederik Besse
Höri: Den VIPs mal
auf den Zahn fühlen
Seit 20 Jahren im Geschäft: Bernet Hubert aus dem sanktgallischen Uetliburg mit der Siegestanne.
Foto: Frederik Besse
Am Samstag, 24. September, findet
um 10.30 Uhr im Türmlihus in Höri
eine weitere Ausgabe von «Über Gott
und die Welt» mit Pfarrerin Béatrice
Heller-Wessa statt. Dieses Mal steht
das Thema «VIP – Very Important
Person» im Zentrum.
Dieses Mal sind der amtierende
Gemeindepräsident von Höri, Roger
Götz, und der ehemalige Gemeindeschreiber Franz Lehmann zu Gast.
Gesprächsleiterin Pfarrerin Béatrice
Heller-Wessa wird den VIPs auf den
Zahn fühlen, sodass die Gäste sie von
der beruflichen und privaten Seite
besser kennenlernen können. Das
Publikum ist eingeladen, Fragen zu
stellen. (pd.)
Wochenspiegel
VE R M I S C H TE S
VEREINE
Neuer Präsident
beim FC Rafzerfeld
Der FC Rafzerfeld erlebte kürzlich eine historische Generalversammlung.
Der scheidende Präsident Bruno
Stern wurde zum
ersten Ehrenpräsident der Vereinsgeschichte
gewählt.
Sein
Nachfolger und
dritter Präsident
in der jungen Geschichte des Vereins wird Toni
Chiauzzi.
Im Vorstand
gibt es mehrere
Neubesetzungen. Toni
Chiauzzi,
Neuer Sportchef neuer FC-Präsiwird Bruno Rö- dent.
Foto: zvg.
ösli. Er ersetzt
Tino Schönenberger, der dieses Amt
aus beruflichen Gründen und wegen
Umzugs nicht mehr fortführen kann.
Die Position Administration/Schriftführer, die Röösli bisher ausführte, ist
vakant. Als Leiter Infrastruktur ersetzt Rene Zeltner Thomas Uhlmann,
der aus beruflichen Gründen seinen
Posten zu Verfügung stellte. Patrick
Böni, Leiter PR und Kommunikation,
übergibt das Zepter an Christian
Mundt, um sich seinen Aufgaben als
Familienvater und als Trainer der Senioren besser widmen zu können.
Neuer Senioren-Obmann wird Gianfrancesco Rappino, der Markus Küderli beerbt. Küderli widmet sich nun
den C-Junioren, die er als Trainer betreut.
Die Neuausrichtung und Umstrukturierung des Vereins wird fortgesetzt. Die sportlichen Erfolge der letzten Saison mit dem Aufstieg der
zweiten Mannschaft in die 4. Liga,
sowie die hervorragenden Ergebnisse
im Juniorenbereich sollen in der neuen Saison fortgesetzt werden. (pd.)
IN KÜRZE
Mehr Stellen
Rorbas: Wegen des markanten
Wachstums verzeichnen alle Abteilungen der Gemeindeverwaltung einen Anstieg der Arbeit.
Mit einer Umverteilung der Aufgaben sowie der Schaffung einer
Teilzeitstelle soll Entlastung geschaffen werden. Diese Anpassung des Stellenplans wird an der
Gemeindeversammlung vom 23.
November zur Genehmigung unterbreitet, schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung.
ANZEIGEN
Nr. 38
21. September 2016
7
Messungen sollen endlich Klarheit schaffen
Erneut soll der Untergrund
mit seismischen Messungen
untersucht werden. Danach
soll aber klar sein, ob in
Weiach ein Atom-Endlager
realisiert werden kann, wie
an einer Informationsveranstaltung erklärt wurde.
Thomas Güntert
Markus Fritschi, Mitglied der NagraGeschäftsführung, erläuterte zu beginn der Informationsveranstaltung,
zu der die landwirtschaftlichen Bezirksvereine Bülach und Dielsdorf
eingeladen hatten, nochmals, wie die
radioaktiven Abfälle künftig entsorgt
werden sollen. In einer ersten Etappe
hat die Nagra sechs Gebiete für hochund schwach- bis mittelradioaktive
Abfälle vorgeschlagen. Danach wurden diese Gebiete miteinander verglichen und die Nagra schlug vor, die
beiden Standorte im Zürcher Weinland und in der Region Bözberg für
ein atomares Tiefenlager verstärkt zu
untersuchen. Auch das Gebiet Nördlich Lägern sollte anfänglich aufgrund eindeutiger Nachteile zurückgestellt werden.
Experten melden sich zu Wort
Eine von den Kantonen eingesetzte
Expertengruppe forderte dann aber,
den Standort bei Weiach dennoch
weiterzuverfolgen. Die Experten begründeten ihre Forderung mit einer
unsicheren Datenlage durch die unzureichenden
zweidimensionalen
seismischen Messungen, die vor Jah-
Von Oktober bis Februar untersucht die Nagra erneut den Untergrund im Unterland mit seismischen Messungen. Dies, um abzuklären, ob ein Atom-Endlager in Weiach eventuell doch möglich ist.
Bild: zvg.
ren durchgeführt wurden. Sie erachten ein tiefer gelegenes Lager für
möglich, und es könne auch mehr
Platz zur Verfügung stehen, als bisher angenommen.
Um Verzögerungen zu vermeiden,
sollen zur Berechnung einer räumlichen Abbildung des Untergrunds bereits ab Oktober und bis Februar mit
Vibrationsfahrzeugen
auf
rund
15 000 Parzellen in 17 Gemeinden
dreidimensionale seismische Messungen durchgeführt werden.
Klarheit schaffen
Projektleiter Marian Hertrich, der bereits im Zürcher Weinland die Messungen durchführte, erklärte das
Messverfahren: Vibrationsfahrzeuge
würden Schwingungen in den Untergrund senden, die von den Gesteinsschichten reflektiert und so aufgezeichnet werden können. Dadurch
könnten die Veränderungen der Gesteinsschichten festgestellt werden.
Der Geophysiker verglich dieses Ver-
fahren mit der Computertomographie
in der Medizin. Die oberirdischen
Messungen mit Spezialfahrzeugen erfolgen zuerst an den beiden Rheinseiten und dann von West nach Ost. In
zwölf Fällen gebe es auch Bohrungen
in den Fels. Dabei handle es sich um
temporäre PVC-Verrohrungen. Die 20
Tonnen schweren Fahrzeuge würden
sich bei den Messungen aber nur auf
befestigten Strassen bewegen. Im Bereich der Einflugschneisen des Flughafens könne es ausserorts auch zu
Nachteinsätzen kommen, da die
Flugzeuge die Messergebnisse beeinflussen würden. Marian Hertrich bemerkte, dass sensible Tiere wie Hühner und Bienen beeinträchtigt werden könnten. Markus Fritschi betonte
zudem, dass mit den Messungen
auch nachgewiesen werden soll, warum der Standort Nördlich Lägern für
ein Endlager nicht geeignet sei. So
sei mit den zweidimensionalen seismischen Messungen bereits zu meidende tektonische Zonen festgestellt
worden. Diese Erkenntnisse sollen
durch die dreidimensionalen Messungen, die zehn Millionen Franken
kosten, bekräftigt werden. Letztlich
entscheidet der Bundesrat im Jahr
2018, ob Nördlich Lägern weiterverfolgt wird oder nicht.
Kein Diskussionsbedarf
Bei einer ähnlichen Infoveranstaltung
in der deutschen Nachbargemeinde
Hohentengen kritisierte insbesondere
Bürgermeister Martin Benz die Art
und Weise des Eingreifens und der
Kommunikation der kantonalen Expertengruppe, da die Regionalkonferenz ohne Gegenstimme für die
Rückstellung von Nördlich Lägern votiert habe. Dennoch blieben bei der
Informationsveranstaltung in Weiach
die Diskussionen aus. Dies, nachdem
Roland Müller aus Benken gleich zu
Beginn der geplanten Diskussionsrunde betonte, dass diese Messungen
im Zürcher Weinland vorbildlich vonstattengegangen seien.
Umstrittene Gemeindeversammlung in Höri
Der Quartierverein Endhöri
stellt den Gestaltungsplan
für Bückler-Gentert, über
den heute an der Gemeindeversammlung entschieden
wird, infrage. Grund: Man
will keine Ersatzneubauten.
Die Einwendungen des Quartiervereins Endhöri zum Gestaltungsplan
Bückler-Gentert seien nach vier Jahren Partizipation und unzähligen Sitzungen mit der Gemeinde im Bericht
des Gemeinderats Höri fast vollständig abgelehnt worden, schreibt der
Quartierverein in einer Mitteilung.
«Es bleiben aus Sicht des Quartiervereins ernsthafte Probleme, die eine
existenzielle Bedrohung für die Be-
wohner und Bewohnerinnen von
Endhöri darstellen.» Der Verein führt
weiter aus, dass der Gestaltungsplan
Rahmenbedingungen setze, die manchen Gebäuden ein fast doppelt so
grosses Bauvolumen ermöglichen
würden. Man sei deshalb besorgt,
dass diese neuen Regelungen Anreiz
für grössere Ersatzneubauten schaffe.
Der Kanton besitzt die meisten
Wohnungen im Quartier. An Sitzungen mit dem Quartierverein und mit
dem Gemeinderat habe das kantonale
Immobilienamt betont, der Kanton
würde die Wohnungen während 15
Jahre mit sanftem Umbau weiterführen. Der Quartierverein fragt in seiner
Mitteilung: «Inwiefern sind diese Zugeständnisse verbindlich?»
Weiter kritisiert der Quartierverein, dass im Gestaltungsplan Angaben
zu Parkplätzen und zur Verkehrserschliessung fehlen würden. Erlaubt
wären neue Gebäude, die die jetzt
schon knappe Parkplätzesituation
weiter verschärfen könnten. Der Verein befürchtet, der Parkplatzmangel
würde zu Mieterhöhungen wegen
teurer unterirdischer Parkgaragen
führen.
Gemeinderat ist anderer Meinung
Der Verein führt weiter aus: «Im
Quartier wohnen viele Menschen seit
40 Jahren – trotz Fluglärm. Bis vor einem Jahr war der Bau zusätzlicher
Wohneinheiten wegen des Fluglärms
verboten. Jetzt erlaubt die Gemeinde
viel mehr Wohnungen – nicht weil der
Lärm reduziert wird, sondern weil die
Nachtruhezeit von 22 auf 23 Uhr verschoben wurde.» Anders sieht dies
der Gemeinderat, wie der Weisung
zur ausserordentlichen Gemeindeversammlung zu entnehmen ist. Er ist
der Ansicht, dass mit dem Gestaltungsplan tragfähige planungsrechtliche Voraussetzungen für den strukturellen Erhalt sowie gleichermassen
für eine zukunftstaugliche Entwicklung des qualitätsvollen Wohnquartiers Bückler-Gentert geschaffen werden. Er ist auch der Auffassung, dass
darin die Anliegen des vom Kanton
Zürich und der Gemeinde gemeinsam
initiierten Masterplans für Endhöri,
«Siedlungsqualität trotz Fluglärm»,
beispielgebend Eingang gefunden haben. (pd.)
Die ausserordentliche Gemeindeversammlung findet heute Abend, 21. September,
um 20 Uhr in der Glatthalle statt.
8
Wochenspiegel
Nr. 38
21. September 2016
Wochenspiegel
H I N TE R G R U N D
Elke Baumann
Wenn Freunde und Bekannte erzählen, wie sie als Mieter mit Umbau- und Renovationsarbeiten zurechtkommen müssen, wie sie
sich über Baulärm und ungeahnte
Probleme ärgern, nimmt man das
als amüsante Anekdoten hin. Bis
man eines schönen Tages selber
vor einer dieser Katastrophen
steht.
Sie gibt es in allen Variationen.
Treffen sie ein, bleibt einem
nichts anderes übrig, als die wilden Taten der Sanierungsfachleute hinzunehmen. Mit dem Ausbau
eines Dachgeschosses z.B. bricht
über einem ein erbarmungsloser
Baulärm herein. Nerven wie Stahl
braucht es, wenn ein offenes Loch
unter dem Dach vergessen wird
Worst-Case-Szenario
Foto: Th. Güntert
Weiterer Ausguck im Neeracherried
Thomas Güntert
Das Neeracherried ist eines der letzten grossen Flachmoore der Schweiz
und bietet Lebensraum für unzählige
Tiere und Pflanzen. Die Moorlandschaft und das Flachmoor gelten gemäss kantonaler Schutzverordnung
als Lebensräume von nationaler Bedeutung. Das Neeracherried ist zudem das wichtigste Vogelschutzgebiet
des Kantons Zürich. In den ausgedehnten Riedwiesen brüten nicht nur
Kiebitz, Nachtigall, Eisvogel und
Lachmöwe; Zugvögel wie die Krickente, Pfeifente oder der langbeinige
21. September 2016
AUF
EIN WORT
Stefan Heller in einer der bestehenden Beobachtungshütten. Durch schmale Luken kann man die Tiere aus nächster Nähe beobachten.
Neben dem grossen Kreisel
beim Neeracherried soll
bis im November ein Aussichtsturm entstehen, der
den Naturfreunden neue
Ausblicke und Eindrücke
ermöglichen soll.
Nr. 38
Grünschenkel machen auf ihrer grossen Reise auch gerne mal Halt im
Neeracherried.
Dabei haben die beiden Beobachtungshütten des Birdlife-Naturzentrums bereits eine grosse Anziehungskraft für Vogelkundler und Naturfreunde. Sehschlitze ermöglichen
es, das Leben der verschiedensten
Vogelarten aus nächster Nähe zu
beobachten, ohne sie dabei zu stören. Neben rund 240 Vogelarten wurden im Neeracherried über 40 Libellen- und mehr als 500 Pflanzenarten
nachgewiesen. Jährlich kommen
rund 10 000 Besucher ins Naturzentrum, ebenso viele benützen das Ried
auch als Naherholungsgebiet.
Reservat von grosser Bedeutung
Der Kanton und der Bund haben ein
Nutzungslenkungskonzept
erstellt,
damit die Bedingungen für die Wasser- und Zugvögel im Ried verbessert
werden sollen, denn seit 2009 ist das
Neeracherried auch ein Wasser- und
Zugvogelschutzgebiet von nationaler
Bedeutung. Seither wurden im Ried
Informationstafeln aufgestellt und
seit vier Jahren ein Naturpark-Ranger eingestellt, der vom Kanton mit
finanzieller Hilfe des Bundes finanziert wird.
Der Ranger kontrolliert auch das
Betretungsverbot im Natur- und
Landschaftsschutzgebiet, wo Hunde
an der Leine zu führen sind und das
Pflücken und das Ausgraben von wild
wachsenden Pflanzen verboten sind.
Immer wieder gelangen Leute über
die Arbeitsgassen in den geschützten
Lebensraum der Vögel und Pflanzen.
Vom neuen Turm erhofft sich Stefan
Heller, Leiter des Naturschutzzentrums, auch eine soziale Kontrolle
durch die auf dem Turm befindlichen
Naturfreunde.
Turmzugang über Steg
Am östlichen Ende des Rieds, direkt
beim Parkplatz bei der Höremer
«Saumbachwiese» entsteht der Turm
Am östlichen Ende des Neeracherrieds, direkt beim Parkplatz bei der Höremer «Saumbachwiese», soll bis November ein neuer Aussichtsturm mit zwei Beobachtungsplattformen realisiert werden.
Skizze: zvg.
mit der Beobachtungsplattform, da
man das durch grosse Begrenzungshecken geschützte Ried von dort
nicht einsehen kann. Die Planung erfolgte durch das Büro AMJGS Architektur Zürich. Der ausführende Zimmereibetrieb ist die Firma Hübscher
Holzbau aus Beringen, die schon den
Siblinger Randenturm im Klettgau
gebaut hatten. Der Zugang zum Aussichtsturm wird über einen durch die
Hecke führenden Holzsteg erfolgen.
Der Zugangssteg und die untere der
beiden Plattformen sind barrierefrei.
«Etwas teurer geworden»
Der sechseckige Grundriss des Turms
weist einen Durchmesser von knapp
vier Metern auf. Auf dem auf Pfosten
stehenden Schraub-Stahlfundament
entsteht ein rund sechs Meter hoher,
wetterfester Aufbau aus einheimischem Holz. Die Kosten des Bauwerks belaufen sich auf rund 60 000
Franken. «Es ist etwas teurer geworden, als anfänglich angenommen»,
sagt Heller. Die Hälfte bezahlt die Fischerei- und Jagdverwaltung des
Kantons Zürich, ebenfalls mit finanzieller Hilfe durch den Bund, die andere Hälfte Birdlife Schweiz, die seit 17
Jahren Träger des Naturzentrums ist.
Birdlife hat hierzu einen speziellen
Spendenaufruf gestartet.
Die Aussichtsplattform mit den
Aussichtsschlitzen auf etwa fünf Meter Augenhöhe ermöglicht nicht nur
einen Einblick in das Naturschutzgebiet mit den aufgewerteten Weihern,
sondern auch eine einzigartige Aussicht über die ganze Region. «Abends
kann man auch mal eine Wildsau
oder einen Biber zu Gesicht bekommen», sagt Heller, der betont, dass es
bis Ende Oktober im Neeracherried
äusserst spannend bleibt.
Vögel am 2. Oktober beobachten
Bis dahin gibt es massgeschneiderte
Führungen und Umwelteinsätze aller
Art, für Firmen, Vereine Schulklassen
oder Familien. Am 2. Oktober ist der
Internationale Bird-Watch-Tag. Dann
gibt es im Naturzentrum viele Aktivitäten für die ganze Familie rund um
die Reise der Zugvögel.
Mehr unter www.birdlife.ch.
abzudecken. Pech für den Mieter
der darunterliegenden Wohnung.
In kürzester Zeit sind die Wände
durchnässt. Das Corpus Delicti
muss freigelegt, zehn Tage mit
Entfeuchter geräuschvoll getrocknet und von Schimmel befreit
werden. Wenn dies dann zu allem
Übel ein zweites Mal passiert,
geht es zurück auf Feld eins: nasse Wände, Entfeuchter, Schimmelbildung! Gegenstände, Ordner,
Bücher, Dokumente und Klamotten liegen wochenlang am Boden,
dazu stressen von oben Bohrungen bis zu 93 dB und dröhnendes,
donnerndes Hämmern. Die Wände wackeln. Die Nerven liegen
blank! In dieser geradezu kafkaesken Situation könnte man den
Verstand verlieren.
Für eine Verwaltung ist es wenig imagefördernd und psychologisch ein No-Go, überlässt sie in
dieser heiklen Lage die «Baustellen-Geschädigten» ihrem Schicksal. Einzige Anteilnahme die Mitteilung, der Mietzins müsse auch
weiterhin, ohne Abzüge, pünktlich gezahlt werden! Abrechnung
erfolgt nach Abschluss der Bauarbeiten!
Ein Leben als Messi ist möglich, aber keineswegs jedermanns
Sache.
ANZEIGEN
9
Wochenspiegel
KULTUR
PARTEIEN
Hält die Infrastruktur
in Bülach Schritt?
An der Parteiversammlung der SVP
informierte unser Stadtrat Willi Meier
über die Stadtentwicklung von Bülach. Im Zürcher Unterland wird bis
2040 mit einer Bevölkerungszunahme von 17 Prozent respektive rund
18 300 Einwohnern gerechnet. Zu
den aktuell 19 500 Einwohnern werden bis ins Jahr 2040 nach Schätzungen zwischen 7000 bis 9000 Neuzuzüger erwartet. In Bülach Nord geht
es bald los, und auch das Gebiet
Mettmenriet wird auf absehbare Zeit
keine idyllische Grünfläche bleiben.
Der Druck auf die Infrastruktur, wie
zum Beispiel Strassen, Abfall- respektive Wasserversorgung, wird zunehmen.
Kompetent analysierte Willi Meier
die einzelnen Bereiche und stellte
langfristige Lösungen vor. Visionen
und regionale Lösungen sind gefragt,
um auch im Wachstum die Lebensqualität von Bülach zu erhalten. Die
Politik kann das Wachstum nicht aufhalten, steht jedoch in der Pflicht, die
optimalen Rahmenbedingungen zu
schaffen. Informationen durch unseren Fraktionschef sowie unsere Parteipräsidentin gaben zudem Einblicke
in die vielen Geschäfte, mit denen
sich das Parlament befasst, sowie in
die Parteiarbeit.
Für den Vorstand,
Michael Graf, SVP,
Nr. 38
21. September 2016
11
Klischees aufeinanderprallen lassen
ner Parkbank sitze und den Vögeln
beim Zwitschern zuhöre. Die Beispiele zeigen es: Das Drehbuch dreht sich
vor allem um den Zusammenprall
von Stadt- und Landklischees, die
dem Publikum auf witzige Art und
Weise und in leicht übertriebener
Form vor Augen geführt werden.
Aufgelockert werden die Szenen mit
deutschen und Schweizer Hits von
Künstlern wie Gölä, Patent Ochsner,
Sina, Adrian Stern, Andreas Bourani
oder Xavier Naidoo.
Von Freitag bis Sonntag
wird im reformierten Kirchgemeindehaus in Bülach
das Jugendmusical «Stadt,
Land, Liebe» aufgeführt.
Fabian Moor ist freier Mitarbeiter des «Wochenspiegels» und einer der Hauptdarsteller. Nachfolgend
liefert er einen Blick
hinter die Kulissen.
Mehr als ein Jugendmusical
Fabian Moor
Aus dem «Wochenspiegel» vernahm
ich Ende letzten Jahres, dass der Bülacher Jugendmusicalverein Crescendo auf der Suche nach Schauspielern
für «Stadt, Land, Liebe» ist und aus
diesem Anlass ein Casting durchführt. Da es schon immer zu meinen
Leidenschaften gehörte, vor Zuschauern zu spielen, ich seit dem Kindergarten aber nie mehr in einer theaterähnlichen Produktion mitgewirkt
habe, entschloss ich mich, am Casting teilzunehmen, um herauszufinden, ob man mich entweder als
schnöseligen
Grossstadtschönling
oder als konservativen Bauern gebrauchen könne. Ich bin weder besonders schön noch besonders gut im
Umgang mit Heugabeln, aber offenbar gelang es mir trotzdem, die Jury
Die zehn Schauspieler mit den Musical-Initianten Benjamin Glückler,
Valeria Gisler und Flurina Schai (vordere Reihe von links). Foto: Fabian Moor
von mir zu überzeugen, indem ich
mich mit einer Waschmaschinen-Textilfarbe verglich und behauptete,
auch ich bringe Farbe in das Leben
anderer.
Gegensätzliches aufzeigen
Mit Valeria, Flurina und Benjamin,
der Jury und weiteren Schauspielern
verschmolzen wir sehr bald zu einer
grossen Familie, die sich seit Januar
mindestens einmal wöchentlich zusammenfindet, um gemeinsam darüber zu lachen, dass das Bauernmädchen, das als Au-pair in die Stadt
kommt, beim Wort Handy an eine
Abwaschmittelmarke denkt, der verwöhnte Nils von seiner Stiefmutter
ein Roastbeef-Kaviar-Sandwich geschmiert bekommt und ich als Grossstadtschnösel namens Renato zum
ersten Mal in meinem Leben auf ei-
Überrascht wurde ich bereits in der
ersten Probe von der Professionalität,
die sowohl die Organisatoren wie
auch die Schauspieler an den Tag
legten. Was wir hier machen, ist
zweifellos mehr als das, was man
sich unter einem Jugendmusical vorstellt. Immer wieder wurden unsere
Proben von der pensionierten SRFFrau Sylvie Hintermeister besucht,
die in vielen Produktionen mitgewirkt
hat und uns ein Feedback geben
konnte. Die Geschichte wurde darauf
ausgelegt, Unterhaltung für die gesamte Familie zu bieten.
Musical «Stadt, Land, Liebe», ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5. Fr, 23.9, 20
Uhr, Sa, 24.9, 19 Uhr, So, 25.9, 14 Uhr.
Erwachsene 20 Fr., Rentner/IV/Jugend ab
13: 15 Fr, Kinder bis 12 Jahre: 1 Fr. pro
Altersjahr. Ein allfälliger Gewinn wird der
Aktion «2 Mal Weihnachten» gespendet.
12
Wochenspiegel
Nr. 38
BÜLACHER KULTUR
21. September 2016
Leichte Klassik erfreut das Ohr
VERANSTALTUNGSKALENDER
BÜLACHKLASSIK
Freitag, 23. September, 20 Uhr
Anna Dzialak Savytska und Jakub Dzialak
Flügelsaal Musik Hug, www.klassikbuelach.ch
JAZZ
Freitag, 23. September, 20.15 Uhr
Olaf Polziehn Trio feat. Scott Hamilton & Harry Allen
JazzInn, Alterszentrum im Grampen, www.jazzbuelach.ch
KONZERT
Samstag, 1. Oktober, 19.30 Uhr
Herbstkonzert der Jugendmusik
Reformiertes Kirchgemeindehaus, www.jmbuelach.ch
Das Kammerorchester Bülach probt im Dachgeschoss vom Schulhaus A.
Das Kammerorchester Bülach unter
der Leitung von Anne-Cécile Gross
spielt im Oktober Kompositionen,
die nicht jeden Tag zu hören sind.
Was in Europa so um 1850 an Musikwerken
entstanden und auch heute noch populär ist,
trägt die Namen von Johannes Brahms, Hector
Berlioz, Giuseppe Verdi, Franz Liszt, Richard
Wagner und anderen Komponisten. Unter dem
Motto «The Sweet Fifties» will nun das Kammerorchester Bülach zeigen, dass es neben den
Komponisten der «Champions League» noch
andere gab, die Werke von musikalisch hohem
Gehalt schufen. Drei davon sind Friedrich von
Flotow, Michail Glinka und Charles Gounod, also Tonschöpfer aus verschiedenen Ländern.
Diese haben Kompositionen geschaffen, die
heute – aus welchen Gründen auch immer – ein
wenig in Vergessenheit geraten sind.
Flotow, Glinka und Gounod
Von Friedrich von Flotow stammt die Oper
«Martha», die jahrzehntelang in vielen Opernhäusern auf dem Programm stand. Der Schreibende erinnert sich noch gut an eine Aufführung von «Martha», als er 16 Jahre alt war,
und die Arie «Martha, Martha, du entschwandest» könnte er heute noch schmettern … Aus
Foto: hu.
dieser Oper wird die Ouvertüre gespielt, die wie
die beiden anderen Werke an einem Wochenende – «es waren sehr intensive und gute Proben», sagte die Dirigentin Anne-Cécile Gross –
einstudiert wurden. Das zweite Werk kommt
vom russischen Komponisten Michail Glinka:
Es ist die Walzer-Fantasie in h-Moll, die etwas
Liebliches, aber auch Melancholisches enthält.
Glinka hat mit zwei Opern grossen Erfolg gehabt: «Das Leben für den Zaren» und «Ruslan
und Ludmilla».
Das dritte Werk für dieses Konzert – die 1.
Sinfonie – hat Charles Gounod geschaffen. Der
Komponist, dessen «Méditation» für Violine
und Klavier und sein «Ave Maria» überall auf
der Welt immer wieder gespielt werden, hatte
mit der Oper «Faust» (im deutschsprachigen
Raum heisst sie «Margarethe») Erfolg. Die 1.
Sinfonie, die 1855 entstanden ist, kommt mit
Frische und Leichtigkeit daher und ist weniger
durch die zeitgenössische Romantik als durch
Rückbesinnung auf die Klassik bestimmt. Beim
Probebesuch wurde der Reiz dieser Komposition hörbar: lebendig und melodiös.
Das Kammerorchester Bülach unter der Leitung von Anne-Cécile Gross tritt am Samstag,
1. Oktober, um 20 Uhr in der reformierten Kirche Bülach auf; am Sonntag, 2. Oktober, 17
Uhr, in der reformierten Kirche Stadel. Der Eintritt ist frei, Kollekte.
Friedel K. Husemann
Antonin Dvorák und Josef Rheinberger vereint
Der Konzertchor
Zürcher Unterland
präsentiert das
«Te Deum» von
Antonin Dvorák und
«Der Stern von
Bethlehem» von
Josef Rheinberger.
Ob sich die Komponisten Josef
Rheinberger und Antonin Dvorák irgendwann und irgendwo einmal begegnet sind, ist in keinem Musiklexikon verzeichnet. Theoretisch
wäre das möglich gewesen, praktisch aber eher nicht, denn die Lebenswege der beiden geschätzten
Komponisten verliefen doch zu sehr
auf anderen Ebenen. Umso bereichernder ist es, dass der Konzertchor Zürcher Unterland für eine Vereinigung besorgt ist und zwei Musikwerke von Dvorák und Rheinberger in einem Konzert vorträgt, und
das gleich viermal.
Exklusives Adventskonzert
Unter diesem Titel war im «TagesAnzeiger» ein Inserat platziert, mit
dem die beiden Konzerte in der Region Zürich beworben wurden: am
27. November im Fraumünster Zürich und am 3. Dezember in der reformierten Kirche in Bülach. Zwei
weitere Konzerte finden in der
Klosterkirche Einsiedeln (26. November) und im Kultur Casino Bern
(9. Dezember) statt, wobei das in
Bern einen besonderen Hinweis
verdient hat. Hier tritt der Co-Gewinner des Steinway-Wettbewerbs
Schweiz 2016 auf: Es ist der junge
Eric Lu, der im Kultur Casino Bern
das Klavierkonzert A-Dur (KV 488)
von Wolfgang Amadeus Mozart
spielt.
Die Mitwirkenden sind ansonsten
überall die Gleichen: Diana Petrova
(Sopran), Piotr Prochera (Bassbariton), der Konzertchor Zürcher Unterland und das Chorensemble Hohe
Promenade Zürich sowie das Orchester Conductus, alle unter der
Leitung von Donat Maron. Unter
www.konzertchorzu.ch können alle
wichtigen Informationen über die
Konzerte abgerufen werden. (hu.)
LEICHTE KLASSIK
Samstag, 1. Oktober, 20 Uhr
Kammerorchester Bülach: «The Sweet Fifties»
Reformierte Kirche, www.kammerorchester-buelach.ch
AUSSTELLUNG
Sonntag, 2. und 9. Oktober, 10 bis 12 Uhr
Wasser in Bülach
Ortsmuseum, www.museum-buelach.ch
AKKORDEON
Sonntag, 2. Oktober, 16 Uhr
Das Bülacher Akkordeon-Ensemble spielt
Katholisches Kirchgemeindehaus
KABARETT
Sonntag, 2. Oktober, 17 Uhr
«Ke Witz! Bänz Friedli gewinnt Zeit»
Kulturzentrum Sigristenkeller, www.sigristenkeller.ch
KÜNSTLERHÖCK
Mittwoch, 5. Oktober, 19 bis 22 Uhr
Über Kunst und Kultur diskutieren
Schüür, Brunngasse, www.rmwt.ch
ABSCHIEDSKONZERT
Noch zweimal dirigiert Beat Raaflaub «seinen» Chor, den Kammerchor Zürcher Unterland. Aufgeführt wird das Requiem von Giuseppe Verdi: Freitag, 11. November, 19.30 Uhr, Musical Theater
Basel; Sonntag, 13. November, 17
Uhr, Stadthalle Bülach. Es ist ein
Wiederhören, denn das Verdi-Requiem wurde vom Kammerchor
Zürcher Unterland im Jahr 2004
geboten. Als Solisten wirken Marion Ammann (Sopran), Judith
Lüpold (Mezzosopran), Rolf Romei (Tenor) und Hanno MüllerBrachmann (Bariton) mit. Weitere
Mitwirkende sind die Kantorei St.
Arbogast Muttenz und das Collegium Musicum Basel. Der Vorverkauf hat begonnen, für Bülach
online unter www.kammerchorzu.ch (man kann seine Konzertkarten platzgenau bestellen) oder
in der Altstadt-Buchhandlung
(044 862 19 10).
FREIZEITWERKSTATT
Das Kursprogramm von August bis
Dezember der Freizeitwerkstatt
des Gemeinnützigen Frauenvereins ist erschienen und bringt
wieder viele Vorschläge für Kurse.
Neu im Programm sind der Klöppelkurs (jetzt auch im Herbst)
und weitere Kurse wie «Alte ver-
schlissene Stühle neu beziehen»,
3D-Engel auf Leinwand, freies
Ausdrucksmalen für Kinder, Weihnachtsgeschenke mit Keramikfarben, Kräutermühle und KräuterOlivenöl und andere mehr. Neu ist
der Betonkurs «Herbst», an dem
Kürbisse und anderes aus Beton
hergestellt werden. Im Internet
unter www.frauenverein-buelach.ch finden sich alle wichtigen
Informationen, ebenso unter
[email protected]. Das Kurslokal
befindet sich im reformierten
Kirchgemeindehaus am Grampenweg.
DER BÄNZ IST DA!
Am Sonntag, 2. Oktober, kommt
es im Kulturzentrum Sigristenkeller zum Auftritt von Bänz Friedli.
Unter dem Titel «Ke Witz! Bänz
Friedli gewinnt Zeit» untersucht
er, warum wir trotz vielen zeitsparendem Hilfsmitteln immer
mehr Zeit verlieren. Bänz Friedli,
der 2015 Europas bekanntesten
Kleinkunstpreis, den «Salzburger
Stier», erhielt, schöpft seine Geschichten aus dem Alltag, der
noch immer der beste Garant für
kurzweilige Geschichten ist. Wie
er diese erzählt, das muss man
gehört und miterlebt haben. Zum
Beispiel am 2. Oktober im Sigristenkeller um 17 Uhr. Viel Spass!
IMMOBILIEN
Zu vermieten
in Stadel nach Vereinbarung
4½-Zi.-Familienwohnung, 110 m2,
Dusche/WC, Bad/WC,
mit Waschmaschine und Tumbler,
Cheminée und Balkon.
Nettomiete Fr. 1640.–
zzgl. Nebenkosten Fr. 260.–
Tiefgarage/Aussenparkplatz
kann dazugemietet werden.
Telefon 044 858 27 83 / 079 451 66 98
Wochenspiegel
Nr. 38
21. September 2016
13
Rat & Rätsel
BUCHTIPP
Die PBZ-Bibliotheken (www.pbz.ch)
empfehlen:
Entwicklungsroman
Evie ist 14 Jahre alt, als ihre
Eltern
sich
trennen. Während ihr Vater
nie einen Zugang zu ihr finden
konnte,
scheint
die
Mutter nach der Trennung in einer Selbstfindungsphase aufzugehen. Gefangen in der Kleinstadttristesse sehnt sich Evie nach einem spannenderen Leben. Als sie
auf die 19-jährige Suzanne trifft,
die ihre Sehnsüchte personifiziert, ändert sich alles. Sie verbringt den Sommer mit Suzanne
und einer Gruppe von Aussteigern auf einer Ranch. Die Mädchen gruppieren sich um den
charismatischen Russel, der die
Macht zu haben scheint, das Ego
der Mädchen aufzubauen, aber
auch zu brechen. Endlich Teil einer Gemeinschaft, fühlt sich Evie
von allen wirklich gesehen. Dabei
übersieht sie aber die Abgründe,
die sich langsam auftun.
Auch wenn sich das Erstlingswerk von Emma Cline lose an den
Geschehnissen rund um die Sekte
orientiert, handelt es sich doch
eher um einen Entwicklungsroman. Und genau darin liegt die
Stärke des Buchs: Die Autorin
versucht gar nicht, das Unbegreifliche begreifbar zu machen.
DER GUTE RAT
Nur noch leben wie auf einer einsamen Insel?
Wir haben aus Liebe geheiratet, und
er ist immer noch mein Traummann.
Ich schäme mich fast, Ihnen zu
schreiben, aber es gibt für mich ein
immer deutlicheres Problem: Ich bin
sein «ein und alles», und wenn wir
auf einer einsamen Insel leben würden, ginge alles gut, und wir wären
das glücklichste Paar, das man sich
vorstellen kann! Aber eben, wir leben
in einer Stadt, sind berufstätig und,
was mich betrifft, an vielem interessiert. Ich habe eine Familie, die ich
gerne manchmal einladen möchte,
und auch ab und zu eine Weiterbildung würde mir Freude bereiten.
Aber ich darf niemanden einladen
und nie alleine ausgehen, kurz: Ich
muss jederzeit ganz und gar für meinen Mann da sein. Nein, er ist kein
arabischer Herrscher, sondern ein
einheimischer Stadtzürcher. In meinem früheren Beruf als Reiseleiterin
kam ich mit vielen Menschen zusammen, und ich bin eben in meinem
Charakter trotz aller Liebe gesellig
«Wo man sich selbst untreu
wird, stirbt die Liebe.»
geblieben. Langsam, aber sicher entfremden wir uns, wenn mein Mann
nicht begreift, dass mitmenschlicher
Kontakt nichts mit Treue zu tun hat.
Ein Eheberater kommt kaum infrage,
denn auch dieser würde von meinem
Gatten als «störender Faktor» empfunden.
Niemand darf sein Lebensglück
von einem einzigen Menschen abhängig machen und sich zeitlebens
KREUZWORTRÄTSEL
Stier 21.04.–20.05.
Grundlegende Dinge müssen Sie am
Arbeitsplatz jetzt unbedingt für sich
klären. Davon wird es abhängen, wie Sie sich in
einer wichtigen Angelegenheit entscheiden.
Zwillinge 21.05.–21.06.
Aus dem Schlamassel müssen Sie jetzt
selbst wieder herauskommen, schliesslich haben Sie sich alles selbst zuzuschreiben.
Einsicht wäre immerhin schon ein Anfang.
Krebs 22.06.–22.07.
Sie nehmen es jetzt in Kauf, dass sich
jemand von Ihnen abwendet, obwohl
er Ihnen viel bedeutet. Seien Sie nicht zu hart zu
sich selbst, suchen Sie Kompromisse.
Löwe 23.07.–23.08.
Ein neuer Kollege versucht mit allen
Mitteln, Sie als Freund zu gewinnen.
Er macht auch nicht vor der Privatsphäre halt.
Sie müssen ihm seine Grenzen aufzeigen.
Jungfrau 24.08.–23.09.
Sie können es kaum glauben, aber Sie
haben es tatsächlich geschafft. Glückwunsch! Ein wenig dürfen Sie sich jetzt auf Ihren wohlverdienten Lorbeeren ausruhen.
Waage 24.09.–23.10.
Wenn Sie an einen neuen Kollegen
jetzt nicht gleich herankommen, üben
Sie sich in Geduld. Auch Ihr Chef hat angedeutet, dass es schwieriger werden könnte.
Schütze 23.11.–21.12.
Gehen Sie doch mal wieder so richtig
von Herzen mit Freunden aus. Das haben Sie sich lange nicht gegönnt. Ohne Aussenkontakte dürfen Sie einfach nicht leben.
Steinbock 22.12.–20.01.
Sie sollten sich jetzt am Riemen reissen. Andere haben im Grunde viel
grössere Sorgen als Sie. Geben Sie sich einen
Ruck und beenden Sie eine Sache.
Grenzen im Leben
Durian Sukegawa, Kirschblüten und rote
Bohnen, DuMont.
auf die von Ihnen erwähnte «Insel»
verbannen lassen. Liebe gedeiht nur
in Freiheit und niemals dort, wo einer den anderen besitzen will. Verschiedene Interessen sollen in der
Beziehung eine Bereicherung und
nicht ein Hemmschuh sein! Sie müssen sich in einer stillen Stunde überlegen, was Sie als Persönlichkeit unbedingt brauchen und auf was Sie
unter Umständen ihrem Mann zuliebe verzichten könnten. Legen Sie diese Dinge für sich und für ihn schriftlich nieder und besprechen Sie es mit
ihm.
Sie beide müssen eine Grenze akzeptieren lernen: Es gibt Sachen, die
man aus Liebe aufgeben kann, andere wiederum gehören unabdingbar
zum eigenen Wesen. Wo man aber
sich selbst untreu wird, stirbt die Liebe früher oder später. Und das wäre
schade für Eure sonst gute, liebevolle
Beziehung.
Béatrice Petrucco,
dipl. Psychologin, Kloten
Widder 21.03.–20.04.
Glauben Sie jetzt nur nicht, dass schon
alles ausgestanden ist. Sie konnten
zwar die ersten hohen Wogen glätten, aber um
eine Aussprache kommen Sie nicht herum.
Skorpion 24.10.–22.11.
Wenn Sie jetzt mal wieder so ganz für
sich sein wollen, hilft nur eines: weit,
weit weg reisen. Immerhin haben Sie sonst immer viele Menschen um sich herum.
Emma Cline, The Girls, Carl-Hanser-Verlag.
Rote
Bohnen
sind die Hauptzutat des An,
der süssen Paste, die die japanische
Süssspeise Dorayaki so schmackhaft
macht.
Sentaro interessiert sich für die
Zubereitung dieser Paste jedoch
herzlich wenig. Einzig um seine
Schulden zu begleichen, arbeitet
er in einem Dorayaki-Imbiss und
träumt von einem anderen Leben.
Dort trifft er eines Tages Tokue,
eine alte Frau, die ihr ganzes Leben Dorayaki zubereitet und ihr
Können perfektioniert hat. Auch
sie hatte sich einmal ein anderes
Leben erträumt. Zwischen den
beiden entwickelt sich eine
Freundschaft, die noch durch das
stille Mädchen Wakana bereichert
wird. Sie erinnert Tokue an eigene Lebensentwürfe, deren Umsetzung ihr verwehrt blieben. Sie
werden bald alle erfahren, dass
es weit mehr zu lernen gibt als
das Backen von Süssspeisen.
Durian Sukegawa erzählt von
drei Menschen, die auf unterschiedliche Weise mit Grenzen in
ihrem Leben konfrontiert wurden
und unterschiedliche Strategien
entwickelt haben mit diesen umzugehen. Sukegawa vermag einfühlsam, die einfachen aber elementaren Dinge im Leben ins Bewusstsein zu rufen.
HOROSKOP
Wassermann 21.01.–19.02.
Ohne ein gewisses Quantum an Eigeninitiative geht es im Leben nun mal
nicht. Es sei denn, Sie möchten immer und ewig
von den Entscheidungen anderer abhängig sein.
Fische 20.02.–20.03.
Passen Sie jetzt besonders gut auf,
dass Ihnen ein Neider nicht doch noch
den Rang abläuft. Er hat seine Intrigen schon
länger gesponnen. Aber das wissen Sie ja.
Die Lösung ergibt eine grosse Burgruine nordwestlich von Flums im Seeztal.
AUFLÖSUNG
Verkaufsleitung: Bruno Imhof,
Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected]
Anzeigenberatung: Malaporn Schori,
Tel. +41 44 863 72 08, [email protected],
Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02,
[email protected],
Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli,
Tel. 044 913 53 62, [email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Adresse: Wochenspiegel,
Feldstrasse 82, 8180 Bülach,
Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01,
E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch
14
Wochenspiegel
Nr. 38
21. September 2016
Veranstaltungen & Freizeit
Vortrag über das
Zuhören in Bülach
Wie oft hören Kinder und Jugendliche – aber auch Partner und Mitarbeiter – nicht, was wir ihnen sagen?
Häufig ist es sogar so, dass diejenigen Themen, die uns besonders beschäftigen, für uns wichtig sind, nicht
gehört werden. Wir stellen neue Erkenntnisse aus der Neurobiologie vor,
die dieses Phänomen erklären und
aufzeigen, wie man damit umgehen
kann, damit Kinder, Jugendliche,
aber auch Partner und Mitarbeitende
überhaupt zuhören.
Der Vortrag am Dienstag, 27 September, um 19.30 Uhr im Mehrzweckraum des Spitals Bülach steht
unter der Überschrift «Ich hab’s dir
schon hundertmal gesagt! – Gehört
und verstanden werden». Referent ist
Urs Zimmermann, Chefarzt Neonatologie. Veranstalter ist das Spital Bülach. (pd.)
Anmeldung: Tel. 044 863 22 11 oder unter
www.spitalbuelach.ch/vortragsreihe.
Wieder Herbstmärt
in Winkel
Josef Müller – ein Schurke packt aus
Autor Josef Müller, bekannt
durch sein Buch «Ziemlich
bester Schurke», spricht am
kommenden Wochenende
in Bülach und Embrach.
Als 17-Jähriger wird er durch einen
Autounfall querschnittgelähmt. Das
spornt ihn erst recht an, ganz nach
oben zu kommen. Er wird zum genialen Steuer- und Anlageberater der
Münchner Schickeria. Dabei lässt er
nichts aus: Drogen, Sex, Exzesse. Das
alles gipfelt im Aufstieg zum Honorarkonsul von Panama, einer Jacht
auf Mallorca, zehn Luxuslimousinen,
einer Verlobungsfeier in Monte Carlo
mit Sylvester Stallone und dem Teetrinken bei der Queen Mum.
In seiner grenzenlosen Gier nach
Reichtum und Ansehen verzockt Müller Millionen und wird schliesslich
zum Geldwäscher der amerikanischen Drogenmafia. Nach einer film-
Verrückte Lebensgeschichte: Josef
Müller spricht über seine Geldgier
und Gotteserfahrung.
Foto: zvg.
reifen Flucht vor dem FBI landet er
im Gefängnis. Dort kommt er ins
Nachdenken. Er findet in der Gefängnisbibliothek eine Bibel und entdeckt
darin Gottes Liebe, die ihm Kraft
gibt, nochmals neu anzufangen.
Heute hat Müller mehrere Millionen Schulden, ist aber, wie er sagt,
«reicher als je zuvor». Als packender
Erzähler ist er viel unterwegs, um
mit seiner Geschichte Menschen zu
ermutigen. Seine beiden Bücher helfen etwas, seine Schulden von damals abzutragen.
An diesem Wochenende vom 24.
und 25. September tritt er gleich
dreimal auf:
• am Samstag um 19.30 Uhr im
«Forum», Schulhaus Schwerzgrueb
Bülach
• am Sonntag um 10 Uhr im Gottesdienst der Freien Evangelischen
Gemeinde Bülach an der Rathausgasse 8
• am Sonntag um 19 Uhr im
Kirchgemeindehaussaal der reformierten Kirche in Embrach. (pd.)
Eintritt frei, Kollekte.
Drei verschiedene Vereine organisieren wiederum je einen Teil des beliebten Herbstmärts, der am Samstag, 24. September, von 9.30 bis 15
Uhr im Breiti-Saal und auf dem Dorfplatz stattfindet.
Bereits ab 8.30 Uhr, eine Stunde
vor Öffnung des Herbstmärts, kann
man sich am Zmorgebuffet im Foyer
des Dorfzentrums verköstigen. Auf
dem Dorfplatz beginnt um 9.30 Uhr
der Märt mit zahlreichen Verkaufsständen. Das Angebot reicht von Gemüse, Obst und Kürbissen über
Selbstgebackenes bis hin zu Herbstgestecken, kleinen Geschenken, Blumen, Herbstdekos und vielem mehr.
Der Elternverein Winkel organisiert die Kinderartikelbörse im BreitiSaal mit einem vielseitigen Angebot
und den Kinderflohmi auf dem Dorfplatz. Verpflegen kann man sich mit
Würsten vom Grill, Kürbissuppe,
Hotdogs und verschiedenen Getränken sowie Kaffee und Kuchen. (pd.)
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland
Mittwoch, 21. September
BÜLACH
15.00 Figurentheater: «Der Hühnerdieb», nach dem Bilderbuch von
Béatrice Rodriguez. Gespielt vom Figurentheater Vagabu. Für Kinder ab
Kindergarten und Erwachsene. Vorverkauf: www.sigristenkeller.ch oder
Tuttolana, Marktgasse 25, Bülach,
044 862 36 36. Sigristenkeller (Kellertheater), Hans-Haller-Gasse 4.
FREIENSTEIN
15.00–17.00 Kinderkleiderbörse für
Herbst- und Winterartikel: Annahme
von 9 bis 10 Uhr. Infos und Nummernvergabe (nach Möglichkeit Mail
benutzen) unter: [email protected] oder bei Daniela Longhitano, Tel. 044 865 10 06 (Di bis Do).
Gemeindesaal, Dorfstrasse 7.
Donnerstag, 22.
September
BÜLACH
14.00–16.30 Spielnachmittag für Senioren: Ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5.
14.00–16.00 «Atem-Taiji»: Der Atemtherapeut und Taiji-Lehrer Ruedi Koller wird die Teilnehmerinnen in die
spezielle Methode des «Atem-Taiji»
einführen. Bequeme Kleidung. Die
Übungen werden auf dem Stuhl sitzend oder im Stehen durchgeführt.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Organisation: Gemeinnütziger
Frauenverein Bülach. Rückfragen:
Vroni Strasser, Telefon 044 865 63
23. Kath. Kirchgemeindezentrum,
Scheuchzerstrasse 1.
ZÜRICH
6.00 Bergtour Morgenberghorn: Abfahrt
ab Zürich HB 6.02 Uhr nach Aeschiried. Die Naturfreunde Kloten wandern zum Morgenberghorn. Abstieg
zum Rengglipass und talauswärts
nach Saxeten (6 Std.). Verpflegung
aus dem Rucksack. Infos bei Margret
Hörschläger, Tel. 044 850 45 43.
Hauptbahnhof Zürich, Bahnhofplatz.
eins Bülach. Anschliessend Imbiss.
Auskunft über die Durchführung erteilt David Galeuchet, 079 784 31 39.
Infos auch unter www.nvbuelach.ch.
Bösmösli, fünf Minuten vom Parkplatz Wagenbrechi. Parkplatz Wagenbrechi.
10.00–15.00 Herbstfest: Benefiz-Konzert um 11 Uhr mit Simply Because,
Manuela Schläpfer und Daniel Girard. Gumpischloss, Dart, Töggele,
Wettbewerb, Kuchenbuffet. Der Erlös
geht an das Schulprojekt der Heilsarmee in Haiti. Heilsarmee, Grampenweg 15.
Musikerinnen und Musikern, Ensembles und Bands überraschen und unterhalten. Organisator Musikschule
Dielsdorf, Apéro. Sekundarschule.
NIEDERHASLI
14.00–17.00 Tag der offenen Tür: Der
Erweiterungsbau bei der Schulanlage
Linden wird nach den Herbstferien
dem Schulbetrieb übergeben werden.
Der öffentliche Anlass startet um 14
Uhr mit einer Begrüssung durch den
Gemeindepräsidenten und einer Projektpräsentation durch den Architekten. Allen Besuchern werden ein Getränk und ein Snack offeriert. Schulanlage Linden.
Samstag, 24. September
19.30 Ein Schurke packt aus: Josef Müller erzählt über seine verrückte Lebensgeschichte, die von Sex, Millionen und Mafia geprägt war, und wie
er im Gefängnis Gott kennen lernte.
Müller ist bekannt durch sein Buch
«Ziemlich bester Schurke» sowie aus
zahlreichen Talkshows. Schulhaus
Schwerzgrueb.
RAFZ
16.00–18.30 Orgeltänze: Einen Moment der Ruhe im bunten Markttreiben geniessen. Organist Urs Wittwer
gibt Kostproben um 16, 17 und 18
Uhr. Dauer 20 Minuten. Kollekte zugunsten der Partnergemeinde Kolozs.
Ref. Kirche, Chilegass.
BÜLACH
8.30–12.00 Riedpflege im Biotop Bösmösli: Riedpflege des Naturschutzver-
DIELSDORF
17.00 Grosses Jubiläumskonzert: Lassen Sie sich von kleinen und grossen
WINKEL
8.30–15.00 Herbstmärt: Ab 8.30 Uhr
Zmorgebuffet im Foyer, anschlies-
send Kuchenbuffet. Von 9.30 bis 15
Uhr Herbstmärt auf dem Dorfplatz.
Zwischen 9.30 und 13.30 Uhr Kinderartikelbörse im Breiti-Saal und
Kinderflohmi. Breiti-Saal und Dorfplatz.
Sonntag, 25. September
BACHS ZH
17.00 Konzert: Zu hören sind die
schönsten Arien aus Operetten und
Opern sowie Werke von Mozart,
Haydn, Schubert, Paganini und andere. Mit dabei das Seiss Trio und der
Chor Unterländer Stimmen. Kollekte.
Reformierte Kirche.
BÜLACH
10.00 Einsetzungs-Gottesdienst: Der
Gottesdienst zur Einsetzung von Pfarrerin Eva Caspers wird musikalisch
vom Berner Verein umrahmt. Gleichzeitig findet auch ein Erntedankfest
statt. Die Dekoration wird vom Bülacher Trachtenchor gestaltet. Die Dekorationsprodukte werden im Anschluss an den Gottesdienst verkauft.
Fortsetzung auf Seite 15
ANZEIGEN
Öffnungszeiten
bis 30. September 2016:
Breakpoint Billardpub, Feldstrasse 80, 8180 Bülach, 044 860 49 19
www.breakpoint.ch
Billard, Dart, Töggele
Mo–Fr Mittagsmenü
durchgehend warme Küche
Gruppenanlässe
Billardkurse
Mo bis Do, 17.00 bis 23.30 Uhr
Fr, 17.00 bis 2.00 Uhr
Sa, 17.00 bis 2.00 Uhr
Uhr
.0 0
4
1
ab
n t ag e öf f n et
Son
g
Wochenspiegel
Veranstaltungen & Freizeit
Schulanlage Linden in
Niederhasli vorgestellt
Vor zwei Jahren haben die Niederhasler an der Urnenabstimmung einen Kredit für den Erweiterungsbau
bei der Schulanlage Linden bewilligt.
Nun wird der Neubau nach den
Herbstferien dem Schulbetrieb der
Primarschule übergeben.
Nebst den Schulräumen und Büros wird auch der Bereich Tagesstrukturen und Mittagstisch eröffnet.
Der Gemeinderat und die Primarschulpflege stellen das abgeschlossene Projekt am Samstag, 24. September, von 14 bis 17 Uhr der Bevölkerung vor. Der öffentliche Anlass startet mit einer Begrüssung durch den
Gemeindepräsidenten und einer Projektpräsentation durch den Architekten. Anschliessend stehen die verantwortlichen Planer und Mitarbeiter für
Fragen zum Erweiterungsbau zur
Verfügung. (pd.)
Tag der offenen Tür in der Schulanlage
Linden: 24.9., 14 bis 17 Uhr, Lindenstr 21.
Fortsetzung von Seite 14
Der Erlös geht zugunsten der Familienhilfe. Anschliessend Apéro. Ref.
Kirche, Hans-Haller-Gasse 4.
10.00 Ein Schurke packt aus: Josef Müller erzählt über seine verrückte Lebensgeschichte, die von Sex, Millionen und Mafia geprägt war, und wie
er im Gefängnis Gott kennen lernte.
Müller ist bekannt durch sein Buch
«Ziemlich bester Schurke» sowie aus
zahlreichen Talkshows. Freie evangelische Gemeinde (FEG), Rathausgasse
8.
17.00 Jodlermesse: Klangvolle Männer- und virtuose Jodlerstimmen des
Männerchors Bachenbülach und des
Jodelklubs Eglisau. Eintritt frei. Kollekte zugunsten Pigna Kloten und
Sechtbach-Huus, Bülach. Kath. Kirche, Scheuchzerstrasse 1.
Foto: zvg.
Riedpflege in Bülacher Biotop
Ohne Pflege bleiben die meisten Riede nicht erhalten. Seit über 50 Jahren kümmert sich der Naturschutzverein Bülach um das Waldried Bösmösli. Diese Riedwiese muss regelmässig gemäht werden. Der Einsatz
findet am Samstag, 24. September, von 8.30 bis 12 Uhr statt. Helfer
sind willkommen. Anschliessend gibt es einen gemütlichen Imbiss. Gartenhandschuhe und gute Schuhe mitbringen. Treffpunkt beim Bösmösli,
fünf Minuten vom Parkplatz Wagenbrechi. Auskunft über die Durchführung erteilt David Galeuchet, 079 784 31 39. Infos auch unter www.
nvbuelach.ch. (pd.)
er im Gefängnis Gott kennen lernte.
Müller ist bekannt durch sein Buch
«Ziemlich bester Schurke» sowie aus
zahlreichen Talkshows. Ref. Kirche,
Pfarrhausstrasse 2.
RAFZ
16.00–18.30 Orgeltänze: Einen Moment der Ruhe im bunten Markttreiben geniessen. Organist Urs Wittwer
gibt musikalische Kostproben um 16,
17 und 18 Uhr. Dauer rund 20 Minuten. Kollekte zugunsten der Partnergemeinde Kolozs. Ref. Kirche, Chilegass.
WINKEL
11.00 Metzgerchörli-Lotto: Mit schönen
Preisen. Spielbeginn ab 13 Uhr. Ab
11 Uhr Spaghetti-Plausch. Reservierung und Anmeldung: 052 343 63
14. Landgasthof Breiti (Saal).
Dienstag, 27. September
EMBRACH
19.00 Ein Schurke packt aus: Josef Müller erzählt über seine verrückte Lebensgeschichte, die von Sex, Millionen und Mafia geprägt war, und wie
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch
Normalauflage: 36 714 Exemplare
Grossauflage: 72 072 Exemplare
(jeweils am letzten Mittwoch im Monat)
Jahresabonnement: 90 Franken
Anzeigenschluss: Freitag, 10 Uhr, AgendaEinträge: Freitag der Vorwoche, 10 Uhr
Herausgeberin: Lokalinfo AG, 8048 Zürich
Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg,
Tel. +41 44 913 53 33,
E-Mail [email protected]
Redaktionsleiter: Andreas J. Minor, Tel.
+41 44 913 53 30, E-Mail [email protected]
Redaktion: Daniel Jaggi, Tel. +41 44 863 72 11,
E-Mail [email protected]. Flavio Zwahlen, Tel.
+41 44 863 72 05, E-Mail [email protected]
Verkaufsleitung: Bruno Imhof,
Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected]
Anzeigenberatung: Malaporn Schori,
Tel. +41 44 863 72 08, [email protected],
Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02,
[email protected]
Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli, Tel. +41
44 913 53 62,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Adresse: Wochenspiegel,
Feldstrasse 82, 8180 Bülach,
Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01,
E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch
BÜLACH
13.40–14.40 Chorprobe Senioren-Männerchor: Die Chorproben finden jeden
Dienstag im statt. Auskunft erteilt
Fritz Schärer, 044 860 68 56. Ref.
Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5.
15.00–16.00 Männerturnen für Senioren: Der Seniorenclub bietet das Turnen jeden Dienstag an. Auskunft erteilt Sigrid Bachofner, 079 218 06 56.
Ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5.
Donnerstag,
29. September
WINKEL
19.30–21.30 Stricktreff: : Stricken und
plaudern. Alle bringen ihre Strickarbeit mit. Kleiner Unkostenbeitrag.
Mehr unter www.frauenverein-winkel.ch. Hans-Siegrist-Siedlung, Postweg 1.
Freitag, 30. September
GLATTFELDEN
9.00–12.00 Wintersportbörse: Für Kinder und Erwachsene. Detaillierte Informationen unter www.mikile.ch/
wintersportbörse. Mit Kaffeestube.
Mehrzweckhalle.
Nr. 38
21. September 2016
15
16
Wochenspiegel
Nr. 38
21. September 2016
SCHLUSSPUNKT
Glattfelden hat nun eine lange Leitung
Glattfeldens Abwasser wird
neu in Eglisau gereinigt.
Dazu muss es aber zuerst
den Rhein durchqueren.
tig saniert werden. Genau umgekehrt
die Situation in Eglisau. Nachdem die
Firma Thurella dort ihre Getränkeproduktion vor sechs Jahren eingestellt hat, verfügt die Kläranlage über
beachtliche Überkapazitäten.
Flavio Zwahlen
Ursula Fehr, Gemeindepräsidentin
von Eglisau, zieht kräftig am grünen
Tuch. Eine weisse Tafel kommt zum
Vorschein. Darauf zu lesen: «Abwasserreinigung Eglisau Glattfelden». In
der Kläranlage Stampfi wird nun das
Abwasser beider Gemeinden gesäubert. Für Fehr ein Grund zur Freude:
«Nun dürfen auch die Glattfelder eine
lange Leitung haben. Eine lange Leitung zu uns ins schöne Eglisau.»
Unter dem Rhein durchgeleitet
Bis im Sommer betrieb Glattfelden in
der Nidermatt und in Rheinsfelden
zwei Kläranlagen. An beiden Orten
herrschen Kapazitätsengpässe. Weiter müssten beide Anlagen mittelfris-
Die Kläranlage Stampfi befindet sich
direkt am Rhein unter der Eisenbahnbrücke. Da die Glattfelder ihr
Abwasser aber nicht mit dem Zug
nach Eglisau bringen können, musste
für die Querung des Rheins eine Leitung erstellt werden. 422 Meter lang
ist sie und unterquert den Fluss rund
18 Meter unter der Sohle.
Die Zusammenarbeit zwischen
den beiden Gemeinden bringt zahlreiche Vorteile. In Glattfelden wird lediglich noch eine Abwasseranlage gebraucht. Die andere kann anderweitig genutzt werden. Weiter wird die
Überkapazität der Stampfi sinnvoll
genutzt und künftige Investitionen
werden gemeinsam getragen.
Ursula Fehr, Gemeindepräsidentin von Eglisau, zieht das Tuch von der neuen Namenstafel der Kläranlage.
«Hatte schlaflose Nächte»: Thomas
Steiner, Gemeinderat Glattfelden.
Einer der Hauptverantwortlichen:
Werner Graf, Gemeinderat Eglisau.
Kennt die Stampfi in- und auswen- Michael Burkert betätigte sich als
dig: Klärmeister Hans-Peter Wälle.
Ingenieur am Zusammenschluss.
Unterschiedliche Kapazitäten
ANZEIGEN
F: fzw.
Patrick Frei ist Klärmeister in
Glattfelden und bleibt auch dort.