Portrait - Terre des hommes

Bem-vindo !
© Tdh
« Willkommen » auf Portugiesisch
Inhalt
4
Dossier Brasilien
Gewalt in den Favelas vorbeugen
8
Da und dort
Kinder in Haft in der Schweiz und Lateinamerika
10Schau mal
Ronaldo, ein junger Brasilianer übernimmt
Verantwortung für seine Taten
11Die Frage
Ein Gefängnis ist kein Ort
für ein Kind
Nur in seltenen Ausnahmefällen darf ein
Kind inhaftiert werden: so steht es in der
Internationalen Kinderrechtskonvention. Schon
gar nicht mit Erwachsenen zusammen, denn dies
erhöht drastisch das Risiko eines Missbrauchs.
Auch während der oft langen Zeit des Wartens
auf eine Verhandlung darf kein Kind seiner
Freiheit beraubt werden: sonst gibt es gravierende
Folgen, die eine gesellschaftliche Reintegration
erschweren. Wenn es darum geht, das Strafrecht
kindgerechter und für die gesamte Gesellschaft
zielführender zu gestalten, sind unsere Fachleute
in vielen Ländern an vorderster Front.
In dieser Ausgabe von Courage lesen Sie von
unseren Erfolgen, nicht nur in der Betreuung von
Kindern, die auf die schiefe Bahn geraten sind,
sondern auch bei der Prävention von Gewalt
und Kriminalität, sowie bei der Einführung
von effizienten Alternativen zu repressiven
Haftstrafen. Dabei geht es uns immer darum, dass
Jugendliche ihre Fehltritte wiedergutmachen und
Verantwortung für das eigene Leben übernehmen.
Was Kindern in den gefährlichsten Städten
der Welt widerfahren kann, und wie sie mit
professioneller Hilfe einen Ausweg aus der
Kriminalität finden, hat Miss Schweiz Lauriane
Sallin bei einem Besuch in Brasilien erfahren.
Lesen Sie dazu das Dossier auf Seite 4.
Wir wünschen eine spannende Lektüre!
Vito Angelillo
Geschäftsleiter von Terre des hommes
Wieso kommen Kinder hinter Gitter ?
12Einblick
Kinderrechte bekannt machen
13Ausblick
Aktivitäten in der Schweiz von September bis
Dezember 2016
13Kurz erklärt
« Faire la différence » : Die Vision 2030 von Tdh
14Seite an Seite
Die Medicor Foundation engagiert sich für
Jugendliche in Lateinamerika
15Portrait
Beat Mumenthaler, Präsident des Stiftungsrats
Terre des hommes ist…
... das führende Schweizer Kinderhilfswerk.
Jedes Jahr helfen wir mit unseren Gesundheitsund Schutzprojekten über zwei Millionen Kindern
und deren Familien in mehr als 30 Ländern.
Impressum
Siège | Hauptsitz | Sede | Headquarters
Avenue de Montchoisi 15, CH-1006 Lausanne
T +41 58 611 06 66, F +41 58 611 06 77
E-Mail : [email protected], CCP / PCK: 10-11504-8
Redaktion: Sarah Hornemann, Cécile Kirwan | Beiträge: Lisa Flückiger, Marc
Kempe, Larissa Spescha | Grafische Gestaltung: Spinas Civil Voices | Layout,
Fotos: Angélique Bühlmann | Professionelle Fotografen haben sich mit den hier
abgedruckten Fotos für Tdh engagiert. Herzlichen Dank. | Erscheinungsweise:
4 Mal jährlich | Auflage: 100’000 Exemplare auf Deutsch und Französisch |
Vordruck: Images3 SA | Druck: Vogt Schild Druck AG
Adressänderungen: T +41 58 611 06 11, [email protected]
Leserbriefe: [email protected]
Titelbild: Brasilien: Ballett, sowie Schulunterstützung wird den Kindern in
einem besonders armen und gewalttätigen Viertel von Fortaleza angeboten.
©Tdh/Drawlio Joca
Gewalt ist in Brasilien allgegenwärtig. Daher geraten viele
Kinder bereits früh auf die schiefe Bahn. Mit professioneller
Hilfe lernen sie, Verantwortung zu tragen: für ihre Fehler und
für ihr weiteres Leben. Dass sie eine zweite Chance verdienen,
hat auch Miss Schweiz Lauriane Sallin bei ihrem Besuch in
Brasilien erkannt.
In Brasilien, welches 21 der 50 gewalttätigsten Städte der Welt
vereint, arbeitet Terre des hommes vor allem in der Gewaltprävention und in der Förderung eines restaurativen Jugendstrafrechts [1]. Die Kinder, vor allem aus ärmeren Regionen sollen
aus dem Zyklus der Gewalt und Kriminalität befreit werden
oder am besten erst gar nicht hineingeraten.
Anlässlich ihrer Brasilienreise zu den Olympischen Spielen hat
es sich die amtierende Miss Schweiz Lauriane Sallin nicht nehmen lassen, auch die Probleme und Gefahren kennenzulernen,
mit denen Kinder in Brasilien jeden Tag konfrontiert sind, und
hat unsere Experten in Fortaleza, im Norden des Landes, besucht.
Viele Kinder, die in Brasilien mit dem Gesetz in Konflikt geraten, kommen
aus armen Familien, konfrontiert mit Drogenhandel und täglicher Gewalt.
Gangs und Gewalt konfrontiert. « Ich habe mit acht Jahren begonnen, mit Drogen zu handeln », erzählt ein Mädchen. «Ich hatte
keine grosse Wahl, da bereits meine ganze Familie in den Drogenhandel involviert war.» Mit der Hilfe von Terre des hommes
soll diesen Mädchen eine Alternative im Leben geboten werden.
Wenig Verständnis der Bessergestellten
Trotz des schweren Lebens vieler Favelabewohner, bringt ihnen
die brasilianische Mittelschicht wenig Verständnis entgegen.
« Die Stimmen in der brasilianischen Gesellschaft, die ein noch
härteres Durchgreifen und sogar eine Senkung des Alters für
Strafmündigkeit fordern, werden immer lauter », erklärt Carlos
de Melo Neto, Experte auf dem Gebiet des Jugendstrafrechts
bei Tdh Brasilien. Vor diesem Hintergrund müssen die Vorteile
eines restaurativen Jugendstrafrechts immer wieder erklärt
und verteidigt werden. Tdh Brasilien engagiert sich für « eine
Alltag aus Drogenhandel, Gangs und Gewalt
Ihre Reise führt sie in das einzige Mädchengefängnis des Bundesstaates Ceará, wo sie sich mit den Insassinnen unterhält und
mehr über deren Leben erfährt. Praktisch alle Mädchen kommen
aus armen Familien und waren bereits früh mit Drogenhandel,
[ 1 ]
Restauratives Strafrecht: eine Rechtssprechung, die anstelle einer Haftstrafe die
Wiedergutmachung in den Mittelpunkt stellt.
>
Die Mädchen im Gefängnis erzählen uns in einem Tdh-Workshop aus
ihrem Leben und sprechen über ihre Zukunftswünsche.
<
Bei ihrem Besuch des Mädchengefängnisses in Fortaleza hat sich
Miss Schweiz Lauriane Sallin mit den Insassinnen unterhalten.
Courage | September 2016 | www.tdh.ch
5
In den Ballettstunden bei AMI lernen die Kinder gleichzeitig ihre Rechte kennen und wie sie sich gegen Gewalt wehren können.
bereits erprobte und effiziente Alternative,
wobei die Jugendlichen Verantwortung
für ihr Handeln übernehmen können ».
Partner im Justizsystem
Lauriane unterhält sich in Brasilien auch
mit Jugendrichtern, Staatsanwälten und
Pflichtverteidigern, die sich mit Kindern,
die mit dem Gesetz in Konflikt geraten
sind, befassen. Sie alle werden von Tdh
geschult, damit sie Jugendlichen Alternativen zu Gefängnisstrafen anbieten
können. Der Miss wird dabei bewusst,
wie wichtig dieser Ansatz auch für die
Gesellschaft als Ganzes ist. Denn restauratives Jugendstrafrecht soll kein einfacher Freipass für straffällige Jugendliche
sein. Vielmehr fordert dieser Ansatz von
den Jugendlichen, dass sie die Verantwortung für ihre Taten übernehmen, um
wieder Teil der Gesellschaft zu werden.
Dem Gefängnis bevorzugt werden daher
Strafen wie gemeinnützige Arbeit, bei
welcher die Jugendlichen ihrer Gemeinschaft etwas zurückgeben und ihre Tat
wiedergutmachen können, anstatt einfach
Zeit in Haft abzusitzen. Dabei können sie
die Beziehung zu ihrer Familie aufrecht
erhalten und wieder die Schule besuchen
oder eine Ausbildung machen, was ihnen
eine Perspektive für die Zukunft bietet.
Den Einstieg vermeiden
Um dafür zu sorgen, dass Jugendliche
gar nicht erst auf die schiefe Bahn geraten, sind unsere Sozialarbeiter vor Ort,
um lokale Organisationen für Kinder zu
stärken. Eine davon ist AMI, die Lauriane
mit uns besucht hat. AMI bietet Ballettund Kampfsport, sowie Schulunterstützung in einem besonders armen und
gewalttätigen Viertel von Fortaleza an.
Den Kindern werden solche Freizeitbeschäftigungen angeboten, da sie oft von
ihren Eltern vernachlässigt werden.
Gleichzeitig erfahren sie mehr über ihre
Rechte und wissen, an wen sie sich bei
Übergriffen wenden können. « Das Verhalten der Kinder verbessert sich schnell,
wenn sie an unseren Aktivitäten teilneh-
men », verrät uns Cristiane Vieira, eine
der Leiterinnen.
Engagement der Jugendlichen
Bei einer Sitzung mit Vertretern der lokalen Jugendorganisationen hört Miss
« Der restaurative Ansatz zeigt
einen Weg in eine Zukunft fern
der Kriminalität. »
Carlos de Melo Neto
Experte auf dem Gebiet des Jugendstrafrechts bei Tdh Brasilien.
Die Situation von Kindern in Brasilien.
Schüler nahmen an
unseren Programmen zur
Gewaltprävention teil
6
Courage | September 2016 | www.tdh.ch
38%
der Kinder leben
in Armut
28 Kinder
werden jeden Tag getötet
Quellen: Tdh, Unicef
16’000
Nachgefragt
© Tdh /Drawlio Joca
Schuld an der Gemeinschaft begleichen.
Tdh-Sozialarbeiterin Ana Paula bringt engagierten Jugendlichen Techniken bei, wie sie
Konflikte in ihrer Gemeinschaft friedlich lösen können.
Schweiz, wie Ana Paula, eine Tdh-Sozialarbeiterin, den Jugendlichen Techniken
zur friedlichen Konfliktlösung und zur konstruktiven Gesprächsführung beibringt.
Ausserdem plant sie mit ihnen die nächsten Sitzungen der verschiedenen Jugendgruppen, wo die Jugendlichen das Gelernte
ihren Altersgenossen weitervermitteln.
Lauriane ist beeindruckt vom Willen der
Jugendlichen, das eigene Schicksal zu
meistern und sich für ihre Gemeinschaft
einzusetzen: « Sie nehmen ihr Leben selbst
in die Hand und kämpfen mit friedlichen
Mitteln für ein besseres Leben für alle. »
Tdh als Mediator zwischen Schuldirektor
und Schüler
Die Mediationstechniken zur Konfliktvermeidung werden auch in Schulen gelehrt.
Terre des hommes hat dazu eine Übereinkunft mit dem Bildungsministerium in Ceará
getroffen, welches uns erlaubt, sowohl
Schüler wie auch Lehrer zu schulen.
Marcos Matias, Schuldirektor im Bezirk
Bom Jardim, hat die Mediation von Tdh
bei einem Zwischenfall sehr geholfen :
« Nachdem einer meiner Schüler wegen
Zuspätkommens an diesem Tag vom
Unterricht ausgeschlossen wurde, hat er
mich tätlich angegriffen. Ich hatte Angst. »
Der Schuldirektor wollte zuerst die Polizei
rufen, « doch dann sind mir die TdhFachleute eingefallen und ich habe dort
angerufen. Sie haben vermittelt, sodass
der Konflikt friedlich beigelegt werden
konnte und der Schüler die Schule nicht
abgebrochen hat. »
Terre des hommes ist mittlerweile in fünf
brasilianischen Bundesstaaten im restaurativen Jugendstrafrecht tätig und als
führende Organisation in diesem Bereich
anerkannt. Die Delegation hat den Ehrgeiz das nationale Justizsystem in
Zukunft mitzugestalten, wie wir dies
bereits in anderen lateinamerikanischen
Ländern tun (Seite 9).
Mit 100 Franken
kann Terre des hommes wöchentliche Tanzund Sportveranstaltungen für benachteiligte
Kinder während vier Monaten organisieren.
Verwenden Sie für Ihre Spende bitte den Einzahlungsschein des Begleitschreibens oder eine der auf Seite 16 beschriebenen Möglichkeiten.
Lauriane Sallin
Miss Schweiz 2016
« In Fortaleza befindet sich alles
nebeneinander : Die reichen Gegenden mit Hochhaustürmen und die
Favelahäuschen aus Ziegelsteinen
dazwischen. Man hat wirklich den
Eindruck, dass man entweder auf der
Sonnen- oder der Schattenseite der
Strasse geboren werden kann. Entweder hast du Glück und deine Familie hat Geld, gibt dir Stabilität und
Sicherheit, oder du wirst in einer
Favela geboren, wo Gewalt, Drogen
und Gangs deinen Alltag prägen.
Dies wurde mir auch klar, als ich mich
mit den Mädchen im Gefängnis
unterhalten habe. Ein paar von ihnen
haben mir aus ihrem Leben erzählt.
Sie sind alle in einem Klima der Gewalt
und Unsicherheit aufgewachsen, wo
nicht respektiert oder gefragt wird,
was sie benötigen. Sie haben uns
aber erzählt, dass sie heute Hoffnung
haben und sich in Zukunft darauf
freuen, arbeiten zu können. Dank dem
Ansatz der Wiedergutmachung ihrer
Strafen, können sie eine Ausbildung
machen und werden von Experten
begleitet.
Das System des restaurativen
Jugendstrafrechts erlaubt den
Jugendlichen ihre Schuld an der
Gemeinschaft zu begleichen und sich
zu rehabilitieren. Gleichzeitig werden
sie von Experten, wie jenen von Terre
des hommes, begleitet, die ihnen
helfen, ihren Platz in der Gesellschaft
zu finden. Man gibt ihnen die Schlüssel für ein Leben in Frieden und in
Rechtschaffenheit. »
Courage | September 2016 | www.tdh.ch
7
©Tdh/Mara Truog
Ausblick
Einblick
September.
Solothurn, 23.9. – 2.10.2016
Tombola an der Herbstmesse HESO
Wir sind zum 20. Mal dabei!
Messegelände beim Baseltor, täglich.
Infos: www.tdh.ch/solothurn
Zug, 24.9.2016
Apfelverkauf
Am Stand werden Äpfel, Apfelsaft und
Apfelkuchen verkauft. Bundesplatz vor
dem Coop City, 9 – 15 Uhr.
Kinderrechte erklären:
Mit neuem Lehrmaterial
und Animationen.
Der 20. November ist Kinderrechtstag
Anstatt zur Schule zu gehen, müssen
Kinder in vielen Ländern der Welt arbeiten, um das Überleben ihrer Familien zu
sichern. Für unsere Aktion zum Internationalen Tag der Kinderrechte – dem
20. November – haben wir neues Lehrmaterial zum Thema Kinderrechte und Ausbeutung von Kindern durch Arbeit zusammengestellt. Im Rahmen einer interaktiven
Lektion bringen wir den Schülerinnen und
Schülern nahe, welche Rechte Kinder
haben und was Kinderarbeit bedeutet.
Buntes Material für jede Altersklasse
Mit dem neuen Lehrmittel behandeln
wir mit den Schülern von 5 bis 7 Jahren
und von 8 bis 12 Jahren die Thematik der
Kinderarbeit in Burkina Faso. Mit den
älteren (13 – 15 Jahre) bearbeiten wir ein
sehr aktuelles Thema: die Flüchtlingskrise.
Diese interaktiven Lektionen zu Kinderrechten, Kinderarbeit und Migration führen wir in den Schulklassen von Oktober
bis Dezember durch.
Rechte noch immer missachtet
Weltweit werden die Rechte von Millionen von Kindern immer noch mit Füssen
getreten, dies trotz der Verabschiedung
der Internationalen Konvention über
12
Courage | September 2016 | www.tdh.ch
die Rechte des Kindes 1989. Beinahe
alle Staaten haben sie unterzeichnet,
dennoch gehört Kinderausbeutung nach
wie vor in vielen Regionen zum Alltag.
Deshalb ist dieses Sensibilisierungsprogramm in den Schulen so wichtig.
Engagiert auf der Strasse
Um auch die breite Bevölkerung auf die
Problematik der Ausbeutung von Kindern
durch Arbeit aufmerksam zu machen, können sich Schulklassen oder Jugendgruppen für ausgebeutete Kinder engagieren,
indem sie an unserer Spendenaktion
teilnehmen. Sie unterstützen somit unsere
Kinderschutzprojekte. Dank unserer
Aktion stärken wir das Bewusstsein der
Schweizer Bevölkerung für Kinderrechte.
Sind Sie interessiert an
unseren neuen Animationen ?
Möchten Sie sich gerne im Rahmen
einer Spendenaktion für einen
besseren Respekt der Kinderrechte
engagieren? Melden Sie sich unter
[email protected] bis am 31. Oktober
an! Das Lehrmaterial und weitere
Informationen zur Aktion finden sie
auf unserer Lehrplattform :
www.rechtederkinder.ch.
Solothurn, September – Dezember
Aktion „Musik für Kinder“
Im ganzen Kanton.
Infos: www.tdh.ch/solothurn
Oktober.
Bern, 8.10.2016
Benefizkonzert Terre des hommes
Late for Dinner (Rock) & David Emanuel
(Singer/Songwriter). ONO Das Kulturlokal,
Kramgasse 6, 20 – 22 Uhr.
Bern, Anfangs/Mitte Oktober
Apfelverkauf
In der ganzen Stadt, 10 – 17 Uhr.
Basel-Stadt und Basel-Landschaft,
12. – 19.10.2016
Restaurant-Aktion „Helfen mit Genuss“
Anlässlich des Welternährungstages.
Aargau, 16.10.2016
Restaurant-Aktion „Helfen mit Genuss“
Zum Welternährungstag spenden diverse Lokale einen Teil ihrer Einnahmen.
Infos: www.tdh.ch/aargau
Luzern, 16.10.2016
Restaurant-Aktion „Helfen mit Genuss“
Zum Welternährungstag spenden diverse
Lokale einen Teil ihrer Einnahmen.
Solothurn, 16.10.2016
Restaurant-Aktion „Helfen mit Genuss“
Im ganzen Kanton.
Infos: www.tdh.ch/solothurn
Thun und Umgebung, 16.10.2016
Restaurant-Aktion „Helfen mit Genuss“
Diverse Restaurants aus der Region
machen zum Welternährungstag mit!
November.
Saanen, 12.11.2016
Kinder singen für Kinder
Konzert mit verschiedenen Chören in der
Kirche Saanen.
Solothurn, 20.11.2016
Tag der Kinderrechte
Infos: www.tdh.ch/solothurn
Kurz erklärt
Basel-Stadt und Basel-Landschaft,
20.11.2016
Tag der Kinderrechte
Infos: www.tdh.ch/basel
Luzern, 20.11.2016
Tag der Kinderrechte
Diverse Veranstaltungen.
Sarnen, 23.11.2016
Weihnachtsmarkt
Stand mit verschiedenen Artikeln,
9 – 20 Uhr.
Bern und Winterthur, 24.11.2016
Infoabend für neue Freiwillige
Interessiert? Schreiben Sie uns auf
[email protected]
Thun, ab 26.11.2016
Tdh-Laden ist am Samstag durchgehend geöffnet! Aarequai 60, 9 – 16 Uhr.
Baar, 26.11.2016
Christchindli-Märt, Stand Nr. 28
Verkauf von Weihnachts- und Geschenkartikeln, Weihnachtskugeln und
Glühwein. Schulhausplatz, 11 – 20 Uhr.
Würenlos, 26.11.2016
Christchindli-Märt
Verkaufsstand mit Weihnachtskugeln,
orientalischen Lampen, Holzpuzzles,
Kerzen. 11 – 20 Uhr.
St.Gallen, 26.11.2016
Stand, handgemachten Produkten
Praktisches aus verschiedenen Ländern, Handgestricktes aus der Region
und Feines für den Genuss.
Altstadt, 9 – 14 Uhr.
Kerns, 26. – 27.11.2016
Adventsmarkt
Stand mit verschiedenen Artikeln und
Adventskränzen. Pfarrhof, Kern, 9 – 17 Uhr.
Gränichen, 27.11.2016
Chlausmärt
Verkaufsstand mit Kinder-Holzpuzzles,
orientalischen Lampen, Strickwaren.
Schloss Liebegg, 11 – 18 Uhr.
Solothurn, 28.11.2016
Weihnachtsverkauf
Im ganzen Kanton.
Infos: www.tdh.ch/solothurn
Vision 2030:
Faire la différence.
Dezember.
Bremgarten, 1. – 4.12. 2016
Weihnachts- und Christchindli-Märt
Verkaufsstand mit orientalischen Lampen, Papierkunst, Kerzen.
Bern, 2.12.2016
Verkaufsstand
Im Eingang Inselspital, 10 – 16 Uhr.
Zug, 4.12.2016
Märlisunnig
Verkauf von Weihnachts- und
Geschenkartikeln, Weihnachtskugeln,
Glühwein und Suppe.
Landsgemeindeplatz, 13 – 18 Uhr.
Bern, 6.12.2016
Grittibänzverkauf
Bärenplatz, 9 – 17 Uhr.
Saanen, 6.12.2016
Weihnachtsmarkt
Zug, 7. – 11.12.2016
Weihnachtsmarkt
Verkauf von Weihnachts- und Geschenkartikeln, Weihnachtskugeln in der
Zeughausgasse.
Zürich, 7. – 11.12.2016
Human Rights Festival
Als offizieller Partner freut sich der
Verein Terre des hommes Zürich auf
das diesjährige Human Rights Festival.
Infos: www.humanrightsfilmfestival.ch
Stans, 10. – 11.12.2016
Weihnachtsmarkt
Stand mit attraktiven Artikeln. 9 – 20 Uhr.
Luzern, 11.12.2016
Weihnachtsmarkt
Hotel Schweizerhof, Schweizerhofquai,
10 – 18 Uhr.
Zürich, Dezember 2016
Weihnachtsmarkt
Unsere Freiwilligen stricken das ganze
Jahr über Kinderkleider, Wollsocken,
Handschuhe, die im Weihnachtsdorf am
Sechseläutenplatz verkauft werden.
Weitere
Veranstaltungen
finden Sie unter
www.tdh.ch/anlaesse
© Tdh Altenrhein, 19. – 20.11.2016
Novembermarkt im Hundertwasserhaus
10 Jahre Novembermarkt mit 50
Ausstellern aus der ganzen Schweiz.
Markthalle, freier Eintritt, Sa: 18 – 21 Uhr,
So: 10 – 17 Uhr.
Drei Fragen an
Léonora Rossi,
Projektleiterin
bei Terre des hommes
Eine neue Vision für Terre des hommes ?
Ja ! Und ein strategischer Plan 20162020. Weil jede Organisation sich einer
sich schnell verändernden Welt anpassen muss. Wir wollen auch in Zukunft die
grösstmögliche positive Veränderung im
Leben der bedürftigsten Kinder bewirken. Daher der Titel der Vision: „Faire la
Différence“.
Was sind die Kernpunkte der Vision ?
Wir konzentrieren uns auf fünf Hauptfelder, auf denen wir besonders viel erreichen können: die Mutter-Kind-Gesundheit, den Schutz von Kindern, die
migrieren, die ausgebeutet werden und
die mit dem Gesetz in Konflikt geraten,
sowie die Nothilfe in humanitären Krisen. Hinzu kommen Spezialbehandlungen in Europa für herzkranke Kinder, in
deren Heimatländer diese nicht möglich
sind, und unser Plädoyer für die Einhaltung der Kinderrechte in der Schweiz.
Was ändert sich sonst ?
Wir wollen noch innovativer werden
und die Qualität unserer Arbeit ständig
verbessern. Bereits heute werden wir
von vielen Regierungen und Behörden
um fachlichen Rat gebeten. Um unser
Fachwissen auszubauen, werden wir den
Austausch mit der jeweiligen lokalen Bevölkerung sowie die Zusammenarbeit mit
Partner-Hilfswerken intensivieren. Wir
verbessern auch die internen Prozesse,
die uns erlauben, das in einer Region erworbene Wissen weltweit anzuwenden.
Liestal, Ende November
Weihnachtsverkauf
Im Kantonsspital.
Courage | September 2016 | www.tdh.ch 13
Seite an Seite
©Tdh/Matthew O’Brien
Lateinamerikas, Afrikas und der Karibik.
Seit 2009 unterstützt sie Projekte von
Terre des hommes im Bereich des restaurativen Jugendstrafrechts. Das erste
Projekt, das in dieser Hinsicht unterstützt
wurde, war in Nicaragua. Die Partnerschaft wurde mit der Zeit ausgebaut, um
weitere Projekte dieser Thematik miteinzubeziehen. So unterstützt die Medicor
Foundation seit 2011 ein Projekt in Peru
und seit 2015 ein weiteres in Ecuador.
Die Medicor Foundation engagiert sich
für Kinder im Konflikt mit dem Gesetz.
Kinder sollten nicht in Haft mit Erwachsenen sein oder während Jahren auf ihren
Prozess warten. Sie sollten die Verantwortung für ihre Taten tragen, ohne ins Gefängnis zu müssen. Die Wiedereingliederung
jugendlicher Straftäter in die Gesellschaft
liegt der Medicor Foundation am Herzen.
« Es sollte verhindert werden, dass aus
kleinen Taschendieben grosse Kriminelle werden », meint Fortunat Walther,
Geschäftsleiter der Medicor Foundation.
Er lebte jahrelang in Lateinamerika und ist
sich der Problematik der hohen Kleinkriminalität vor Ort bewusst. Als er erfuhr,
dass Terre des hommes sich für ein res-
tauratives Jugendstrafrecht einsetzt,
wurde er hellhörig. Kinder sollten anders
behandelt werden als Erwachsene, auch
wenn sie eine Straftat begangen haben.
Um die Wiedereingliederung der jugendlichen Straftäter zu fördern, arbeitet
Terre des hommes auf verschiedenen
Ebenen mit den Behörden, Tätern und
Opfern zusammen. « Dieser ganzheitliche
Ansatz von Terre des hommes ist besonders überzeugend », betont er.
Die Stiftung mit Sitz im Liechtenstein
fördert mehr als 70 Projekte der internationalen Entwicklungszusammenarbeit
in ausgewählten Ländern Osteuropas,
Um sich ein realistisches Bild von der
Situation vor Ort zu machen, besuchen
die Mitarbeitenden der Stiftung die Projekte. Dies ermöglicht den Austausch
mit lokalen Mitarbeitenden und Betroffenen. Manuela Wilhelm, Projektverantwortliche der Medicor Foundation,
hat bei ihrem Besuch in Peru zwei junge
Männer unseres Programms getroffen,
die in schwierigen Verhältnissen und in
einem von Kriminalität geprägten Umfeld
aufwuchsen: « Ich war beeindruckt von
ihrer Motivation, ihr Leben in die Hand zu
nehmen. Sie sind sich bewusst, dass sie
eine zweite Chance erhielten. »
Terre des hommes schätzt den gegenseitigen Austausch und die ausgezeichnete
Zusammenarbeit mit der Medicor Foundation.
Erfahren Sie mehr über die Medicor
Foundation : www.medicor.li

Ihr letztes Geschenk wird das schönste sein.
Richtige Vorsorge, Erben und Schenken
Terre des hommes bietet Ihnen eine kostenlose und unverbindliche Beratung mit
einem Experten im Vorsorgebereich an:
 Ja, ich bin interessiert und freue mich über eine Einladung.
(Präzise Informationen erfolgen zu einem späteren Zeitpunkt)
 Ich möchte vorweg Ihren kostenlosen Ratgeber über die Nachlassplanung erhalten.
 Ich möchte eine persönliche und unverbindliche Beratung von Terre des hommes bezüglich meiner
© Tdh/J.-L Marchina - Indien
Nachlassplanung erhalten.
Name :
PLZ/Stadt :
Vorname :
Tel :
Adresse :
E-Mail :
Senden Sie bitte diesen Talon an : Terre des hommes, Nachlässe, Av. Montchoisi 15, 1006 Lausanne
Oder kontaktieren Sie Ihren Ansprechpartner: Vincent Maunoury, T +41 58 611 07 86, [email protected]
© Tdh
© Tdh/Martina Bacigalupo
Portrait
Für mich bedeutet Tdh…
dass alle Kinder gleich
behandelt werden.
Der Genfer Anwalt Beat Mumenthaler ist seit mehr als vier
Jahren Präsident des Stiftungsrats von Terre des hommes.
Er ist insbesondere im Bereich Menschen- und Kinderrechte
aktiv, aber auch dort, wo Gesetze zur Adoption und stiftungsrelevante Gesetze betroffen sind.
Mein Lebensweg
Nach einer Kindheit in Italien, einem Jusstudium in der
Deutschschweiz und einem Aufenthalt in Grossbritannien habe
ich mich entschieden, als Anwalt in Genf zu arbeiten. Heute,
mit 54 Jahren, bin ich Partner einer grossen Anwaltskanzlei,
die 150 Angestellte in der Schweiz hat. Ich bin an vielerlei
Prozessen beteiligt, sowohl bei den staatlichen Gerichten als
auch bei den Schiedsgerichten, und habe häufig mit Gläubigern
und in Schwierigkeiten geratenen Schuldnern zu tun.
Mit Terre des hommes
Neben meinem Beruf liegt es für mich auf der Hand, humanitäre
Organisationen mit einem bescheidenen Beitrag zu unterstützen,
damit die Ärmsten dieser Welt von meinem Know-how profitieren
können und meine Solidarität erfahren. Darum stelle ich Terre des
hommes seit über 15 Jahren mein Fachwissen zur Verfügung.
Zudem habe ich die Ehre, den Stiftungsrat zu präsidieren.
Meine Aufgabe
Zusammen mit meinen Kollegen im Ausschuss des Stiftungsrates bin ich für die Festlegung der Strategie, das Budget und die
Beaufsichtigung der Direktion unserer Organisation zuständig.
So stellen wir insbesondere die Umsetzung des strategischen
Plans und die zielgerichtete Verwendung der Mittel, die der
Stiftung anvertraut werden, sicher. Als Präsident habe ich
auch repräsentative Aufgaben gegenüber dem Bund, anderen
Nichtregierungsorganisationen und ganz allgemein gegenüber
der Öffentlichkeit inne.
Die Bedeutung der Jugendjustiz aus meiner Sicht
Stellen Sie sich vor, Ihr Kind begeht eine Straftat. Vielleicht
hat es einen Joint geraucht oder ein Telefon geklaut und gerät
so in die Mühlen der Justiz. Wenn dies Ihr Kind wäre, hätten
Sie kein Mitgefühl? Würden Sie nicht wollen, dass es nicht
diskriminiert und dass es mit Würde behandelt wird? Dass
das gesamte Verfahren in seinem Interesse abläuft – welches
letztlich auch Ihr Interesse ist, weil es Ihr Kind ist? Würden
Sie nicht auch wünschen, dass es das Recht hat zu leben, sich
zu entfalten und zu überleben? Für mich ist dies ganz klar!
Deshalb engagiere ich mich mit Terre des hommes freiwillig
für diese Kinder.
Courage | September 2016 | www.tdh.ch 15