Bem-vindo ! © Tdh « Willkommen » auf Portugiesisch Inhalt 4 Dossier Brasilien Gewalt in den Favelas vorbeugen 8 Da und dort Kinder in Haft in der Schweiz und Lateinamerika 10Schau mal Ronaldo, ein junger Brasilianer übernimmt Verantwortung für seine Taten 11Die Frage Ein Gefängnis ist kein Ort für ein Kind Nur in seltenen Ausnahmefällen darf ein Kind inhaftiert werden: so steht es in der Internationalen Kinderrechtskonvention. Schon gar nicht mit Erwachsenen zusammen, denn dies erhöht drastisch das Risiko eines Missbrauchs. Auch während der oft langen Zeit des Wartens auf eine Verhandlung darf kein Kind seiner Freiheit beraubt werden: sonst gibt es gravierende Folgen, die eine gesellschaftliche Reintegration erschweren. Wenn es darum geht, das Strafrecht kindgerechter und für die gesamte Gesellschaft zielführender zu gestalten, sind unsere Fachleute in vielen Ländern an vorderster Front. In dieser Ausgabe von Courage lesen Sie von unseren Erfolgen, nicht nur in der Betreuung von Kindern, die auf die schiefe Bahn geraten sind, sondern auch bei der Prävention von Gewalt und Kriminalität, sowie bei der Einführung von effizienten Alternativen zu repressiven Haftstrafen. Dabei geht es uns immer darum, dass Jugendliche ihre Fehltritte wiedergutmachen und Verantwortung für das eigene Leben übernehmen. Was Kindern in den gefährlichsten Städten der Welt widerfahren kann, und wie sie mit professioneller Hilfe einen Ausweg aus der Kriminalität finden, hat Miss Schweiz Lauriane Sallin bei einem Besuch in Brasilien erfahren. Lesen Sie dazu das Dossier auf Seite 4. Wir wünschen eine spannende Lektüre! Vito Angelillo Geschäftsleiter von Terre des hommes Wieso kommen Kinder hinter Gitter ? 12Einblick Kinderrechte bekannt machen 13Ausblick Aktivitäten in der Schweiz von September bis Dezember 2016 13Kurz erklärt « Faire la différence » : Die Vision 2030 von Tdh 14Seite an Seite Die Medicor Foundation engagiert sich für Jugendliche in Lateinamerika 15Portrait Beat Mumenthaler, Präsident des Stiftungsrats Terre des hommes ist… ... das führende Schweizer Kinderhilfswerk. Jedes Jahr helfen wir mit unseren Gesundheitsund Schutzprojekten über zwei Millionen Kindern und deren Familien in mehr als 30 Ländern. Impressum Siège | Hauptsitz | Sede | Headquarters Avenue de Montchoisi 15, CH-1006 Lausanne T +41 58 611 06 66, F +41 58 611 06 77 E-Mail : [email protected], CCP / PCK: 10-11504-8 Redaktion: Sarah Hornemann, Cécile Kirwan | Beiträge: Lisa Flückiger, Marc Kempe, Larissa Spescha | Grafische Gestaltung: Spinas Civil Voices | Layout, Fotos: Angélique Bühlmann | Professionelle Fotografen haben sich mit den hier abgedruckten Fotos für Tdh engagiert. Herzlichen Dank. | Erscheinungsweise: 4 Mal jährlich | Auflage: 100’000 Exemplare auf Deutsch und Französisch | Vordruck: Images3 SA | Druck: Vogt Schild Druck AG Adressänderungen: T +41 58 611 06 11, [email protected] Leserbriefe: [email protected] Titelbild: Brasilien: Ballett, sowie Schulunterstützung wird den Kindern in einem besonders armen und gewalttätigen Viertel von Fortaleza angeboten. ©Tdh/Drawlio Joca Gewalt ist in Brasilien allgegenwärtig. Daher geraten viele Kinder bereits früh auf die schiefe Bahn. Mit professioneller Hilfe lernen sie, Verantwortung zu tragen: für ihre Fehler und für ihr weiteres Leben. Dass sie eine zweite Chance verdienen, hat auch Miss Schweiz Lauriane Sallin bei ihrem Besuch in Brasilien erkannt. In Brasilien, welches 21 der 50 gewalttätigsten Städte der Welt vereint, arbeitet Terre des hommes vor allem in der Gewaltprävention und in der Förderung eines restaurativen Jugendstrafrechts [1]. Die Kinder, vor allem aus ärmeren Regionen sollen aus dem Zyklus der Gewalt und Kriminalität befreit werden oder am besten erst gar nicht hineingeraten. Anlässlich ihrer Brasilienreise zu den Olympischen Spielen hat es sich die amtierende Miss Schweiz Lauriane Sallin nicht nehmen lassen, auch die Probleme und Gefahren kennenzulernen, mit denen Kinder in Brasilien jeden Tag konfrontiert sind, und hat unsere Experten in Fortaleza, im Norden des Landes, besucht. Viele Kinder, die in Brasilien mit dem Gesetz in Konflikt geraten, kommen aus armen Familien, konfrontiert mit Drogenhandel und täglicher Gewalt. Gangs und Gewalt konfrontiert. « Ich habe mit acht Jahren begonnen, mit Drogen zu handeln », erzählt ein Mädchen. «Ich hatte keine grosse Wahl, da bereits meine ganze Familie in den Drogenhandel involviert war.» Mit der Hilfe von Terre des hommes soll diesen Mädchen eine Alternative im Leben geboten werden. Wenig Verständnis der Bessergestellten Trotz des schweren Lebens vieler Favelabewohner, bringt ihnen die brasilianische Mittelschicht wenig Verständnis entgegen. « Die Stimmen in der brasilianischen Gesellschaft, die ein noch härteres Durchgreifen und sogar eine Senkung des Alters für Strafmündigkeit fordern, werden immer lauter », erklärt Carlos de Melo Neto, Experte auf dem Gebiet des Jugendstrafrechts bei Tdh Brasilien. Vor diesem Hintergrund müssen die Vorteile eines restaurativen Jugendstrafrechts immer wieder erklärt und verteidigt werden. Tdh Brasilien engagiert sich für « eine Alltag aus Drogenhandel, Gangs und Gewalt Ihre Reise führt sie in das einzige Mädchengefängnis des Bundesstaates Ceará, wo sie sich mit den Insassinnen unterhält und mehr über deren Leben erfährt. Praktisch alle Mädchen kommen aus armen Familien und waren bereits früh mit Drogenhandel, [ 1 ] Restauratives Strafrecht: eine Rechtssprechung, die anstelle einer Haftstrafe die Wiedergutmachung in den Mittelpunkt stellt. > Die Mädchen im Gefängnis erzählen uns in einem Tdh-Workshop aus ihrem Leben und sprechen über ihre Zukunftswünsche. < Bei ihrem Besuch des Mädchengefängnisses in Fortaleza hat sich Miss Schweiz Lauriane Sallin mit den Insassinnen unterhalten. Courage | September 2016 | www.tdh.ch 5 In den Ballettstunden bei AMI lernen die Kinder gleichzeitig ihre Rechte kennen und wie sie sich gegen Gewalt wehren können. bereits erprobte und effiziente Alternative, wobei die Jugendlichen Verantwortung für ihr Handeln übernehmen können ». Partner im Justizsystem Lauriane unterhält sich in Brasilien auch mit Jugendrichtern, Staatsanwälten und Pflichtverteidigern, die sich mit Kindern, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind, befassen. Sie alle werden von Tdh geschult, damit sie Jugendlichen Alternativen zu Gefängnisstrafen anbieten können. Der Miss wird dabei bewusst, wie wichtig dieser Ansatz auch für die Gesellschaft als Ganzes ist. Denn restauratives Jugendstrafrecht soll kein einfacher Freipass für straffällige Jugendliche sein. Vielmehr fordert dieser Ansatz von den Jugendlichen, dass sie die Verantwortung für ihre Taten übernehmen, um wieder Teil der Gesellschaft zu werden. Dem Gefängnis bevorzugt werden daher Strafen wie gemeinnützige Arbeit, bei welcher die Jugendlichen ihrer Gemeinschaft etwas zurückgeben und ihre Tat wiedergutmachen können, anstatt einfach Zeit in Haft abzusitzen. Dabei können sie die Beziehung zu ihrer Familie aufrecht erhalten und wieder die Schule besuchen oder eine Ausbildung machen, was ihnen eine Perspektive für die Zukunft bietet. Den Einstieg vermeiden Um dafür zu sorgen, dass Jugendliche gar nicht erst auf die schiefe Bahn geraten, sind unsere Sozialarbeiter vor Ort, um lokale Organisationen für Kinder zu stärken. Eine davon ist AMI, die Lauriane mit uns besucht hat. AMI bietet Ballettund Kampfsport, sowie Schulunterstützung in einem besonders armen und gewalttätigen Viertel von Fortaleza an. Den Kindern werden solche Freizeitbeschäftigungen angeboten, da sie oft von ihren Eltern vernachlässigt werden. Gleichzeitig erfahren sie mehr über ihre Rechte und wissen, an wen sie sich bei Übergriffen wenden können. « Das Verhalten der Kinder verbessert sich schnell, wenn sie an unseren Aktivitäten teilneh- men », verrät uns Cristiane Vieira, eine der Leiterinnen. Engagement der Jugendlichen Bei einer Sitzung mit Vertretern der lokalen Jugendorganisationen hört Miss « Der restaurative Ansatz zeigt einen Weg in eine Zukunft fern der Kriminalität. » Carlos de Melo Neto Experte auf dem Gebiet des Jugendstrafrechts bei Tdh Brasilien. Die Situation von Kindern in Brasilien. Schüler nahmen an unseren Programmen zur Gewaltprävention teil 6 Courage | September 2016 | www.tdh.ch 38% der Kinder leben in Armut 28 Kinder werden jeden Tag getötet Quellen: Tdh, Unicef 16’000 Nachgefragt © Tdh /Drawlio Joca Schuld an der Gemeinschaft begleichen. Tdh-Sozialarbeiterin Ana Paula bringt engagierten Jugendlichen Techniken bei, wie sie Konflikte in ihrer Gemeinschaft friedlich lösen können. Schweiz, wie Ana Paula, eine Tdh-Sozialarbeiterin, den Jugendlichen Techniken zur friedlichen Konfliktlösung und zur konstruktiven Gesprächsführung beibringt. Ausserdem plant sie mit ihnen die nächsten Sitzungen der verschiedenen Jugendgruppen, wo die Jugendlichen das Gelernte ihren Altersgenossen weitervermitteln. Lauriane ist beeindruckt vom Willen der Jugendlichen, das eigene Schicksal zu meistern und sich für ihre Gemeinschaft einzusetzen: « Sie nehmen ihr Leben selbst in die Hand und kämpfen mit friedlichen Mitteln für ein besseres Leben für alle. » Tdh als Mediator zwischen Schuldirektor und Schüler Die Mediationstechniken zur Konfliktvermeidung werden auch in Schulen gelehrt. Terre des hommes hat dazu eine Übereinkunft mit dem Bildungsministerium in Ceará getroffen, welches uns erlaubt, sowohl Schüler wie auch Lehrer zu schulen. Marcos Matias, Schuldirektor im Bezirk Bom Jardim, hat die Mediation von Tdh bei einem Zwischenfall sehr geholfen : « Nachdem einer meiner Schüler wegen Zuspätkommens an diesem Tag vom Unterricht ausgeschlossen wurde, hat er mich tätlich angegriffen. Ich hatte Angst. » Der Schuldirektor wollte zuerst die Polizei rufen, « doch dann sind mir die TdhFachleute eingefallen und ich habe dort angerufen. Sie haben vermittelt, sodass der Konflikt friedlich beigelegt werden konnte und der Schüler die Schule nicht abgebrochen hat. » Terre des hommes ist mittlerweile in fünf brasilianischen Bundesstaaten im restaurativen Jugendstrafrecht tätig und als führende Organisation in diesem Bereich anerkannt. Die Delegation hat den Ehrgeiz das nationale Justizsystem in Zukunft mitzugestalten, wie wir dies bereits in anderen lateinamerikanischen Ländern tun (Seite 9). Mit 100 Franken kann Terre des hommes wöchentliche Tanzund Sportveranstaltungen für benachteiligte Kinder während vier Monaten organisieren. Verwenden Sie für Ihre Spende bitte den Einzahlungsschein des Begleitschreibens oder eine der auf Seite 16 beschriebenen Möglichkeiten. Lauriane Sallin Miss Schweiz 2016 « In Fortaleza befindet sich alles nebeneinander : Die reichen Gegenden mit Hochhaustürmen und die Favelahäuschen aus Ziegelsteinen dazwischen. Man hat wirklich den Eindruck, dass man entweder auf der Sonnen- oder der Schattenseite der Strasse geboren werden kann. Entweder hast du Glück und deine Familie hat Geld, gibt dir Stabilität und Sicherheit, oder du wirst in einer Favela geboren, wo Gewalt, Drogen und Gangs deinen Alltag prägen. Dies wurde mir auch klar, als ich mich mit den Mädchen im Gefängnis unterhalten habe. Ein paar von ihnen haben mir aus ihrem Leben erzählt. Sie sind alle in einem Klima der Gewalt und Unsicherheit aufgewachsen, wo nicht respektiert oder gefragt wird, was sie benötigen. Sie haben uns aber erzählt, dass sie heute Hoffnung haben und sich in Zukunft darauf freuen, arbeiten zu können. Dank dem Ansatz der Wiedergutmachung ihrer Strafen, können sie eine Ausbildung machen und werden von Experten begleitet. Das System des restaurativen Jugendstrafrechts erlaubt den Jugendlichen ihre Schuld an der Gemeinschaft zu begleichen und sich zu rehabilitieren. Gleichzeitig werden sie von Experten, wie jenen von Terre des hommes, begleitet, die ihnen helfen, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Man gibt ihnen die Schlüssel für ein Leben in Frieden und in Rechtschaffenheit. » Courage | September 2016 | www.tdh.ch 7 ©Tdh/Mara Truog Ausblick Einblick September. Solothurn, 23.9. – 2.10.2016 Tombola an der Herbstmesse HESO Wir sind zum 20. Mal dabei! Messegelände beim Baseltor, täglich. Infos: www.tdh.ch/solothurn Zug, 24.9.2016 Apfelverkauf Am Stand werden Äpfel, Apfelsaft und Apfelkuchen verkauft. Bundesplatz vor dem Coop City, 9 – 15 Uhr. Kinderrechte erklären: Mit neuem Lehrmaterial und Animationen. Der 20. November ist Kinderrechtstag Anstatt zur Schule zu gehen, müssen Kinder in vielen Ländern der Welt arbeiten, um das Überleben ihrer Familien zu sichern. Für unsere Aktion zum Internationalen Tag der Kinderrechte – dem 20. November – haben wir neues Lehrmaterial zum Thema Kinderrechte und Ausbeutung von Kindern durch Arbeit zusammengestellt. Im Rahmen einer interaktiven Lektion bringen wir den Schülerinnen und Schülern nahe, welche Rechte Kinder haben und was Kinderarbeit bedeutet. Buntes Material für jede Altersklasse Mit dem neuen Lehrmittel behandeln wir mit den Schülern von 5 bis 7 Jahren und von 8 bis 12 Jahren die Thematik der Kinderarbeit in Burkina Faso. Mit den älteren (13 – 15 Jahre) bearbeiten wir ein sehr aktuelles Thema: die Flüchtlingskrise. Diese interaktiven Lektionen zu Kinderrechten, Kinderarbeit und Migration führen wir in den Schulklassen von Oktober bis Dezember durch. Rechte noch immer missachtet Weltweit werden die Rechte von Millionen von Kindern immer noch mit Füssen getreten, dies trotz der Verabschiedung der Internationalen Konvention über 12 Courage | September 2016 | www.tdh.ch die Rechte des Kindes 1989. Beinahe alle Staaten haben sie unterzeichnet, dennoch gehört Kinderausbeutung nach wie vor in vielen Regionen zum Alltag. Deshalb ist dieses Sensibilisierungsprogramm in den Schulen so wichtig. Engagiert auf der Strasse Um auch die breite Bevölkerung auf die Problematik der Ausbeutung von Kindern durch Arbeit aufmerksam zu machen, können sich Schulklassen oder Jugendgruppen für ausgebeutete Kinder engagieren, indem sie an unserer Spendenaktion teilnehmen. Sie unterstützen somit unsere Kinderschutzprojekte. Dank unserer Aktion stärken wir das Bewusstsein der Schweizer Bevölkerung für Kinderrechte. Sind Sie interessiert an unseren neuen Animationen ? Möchten Sie sich gerne im Rahmen einer Spendenaktion für einen besseren Respekt der Kinderrechte engagieren? Melden Sie sich unter [email protected] bis am 31. Oktober an! Das Lehrmaterial und weitere Informationen zur Aktion finden sie auf unserer Lehrplattform : www.rechtederkinder.ch. Solothurn, September – Dezember Aktion „Musik für Kinder“ Im ganzen Kanton. Infos: www.tdh.ch/solothurn Oktober. Bern, 8.10.2016 Benefizkonzert Terre des hommes Late for Dinner (Rock) & David Emanuel (Singer/Songwriter). ONO Das Kulturlokal, Kramgasse 6, 20 – 22 Uhr. Bern, Anfangs/Mitte Oktober Apfelverkauf In der ganzen Stadt, 10 – 17 Uhr. Basel-Stadt und Basel-Landschaft, 12. – 19.10.2016 Restaurant-Aktion „Helfen mit Genuss“ Anlässlich des Welternährungstages. Aargau, 16.10.2016 Restaurant-Aktion „Helfen mit Genuss“ Zum Welternährungstag spenden diverse Lokale einen Teil ihrer Einnahmen. Infos: www.tdh.ch/aargau Luzern, 16.10.2016 Restaurant-Aktion „Helfen mit Genuss“ Zum Welternährungstag spenden diverse Lokale einen Teil ihrer Einnahmen. Solothurn, 16.10.2016 Restaurant-Aktion „Helfen mit Genuss“ Im ganzen Kanton. Infos: www.tdh.ch/solothurn Thun und Umgebung, 16.10.2016 Restaurant-Aktion „Helfen mit Genuss“ Diverse Restaurants aus der Region machen zum Welternährungstag mit! November. Saanen, 12.11.2016 Kinder singen für Kinder Konzert mit verschiedenen Chören in der Kirche Saanen. Solothurn, 20.11.2016 Tag der Kinderrechte Infos: www.tdh.ch/solothurn Kurz erklärt Basel-Stadt und Basel-Landschaft, 20.11.2016 Tag der Kinderrechte Infos: www.tdh.ch/basel Luzern, 20.11.2016 Tag der Kinderrechte Diverse Veranstaltungen. Sarnen, 23.11.2016 Weihnachtsmarkt Stand mit verschiedenen Artikeln, 9 – 20 Uhr. Bern und Winterthur, 24.11.2016 Infoabend für neue Freiwillige Interessiert? Schreiben Sie uns auf [email protected] Thun, ab 26.11.2016 Tdh-Laden ist am Samstag durchgehend geöffnet! Aarequai 60, 9 – 16 Uhr. Baar, 26.11.2016 Christchindli-Märt, Stand Nr. 28 Verkauf von Weihnachts- und Geschenkartikeln, Weihnachtskugeln und Glühwein. Schulhausplatz, 11 – 20 Uhr. Würenlos, 26.11.2016 Christchindli-Märt Verkaufsstand mit Weihnachtskugeln, orientalischen Lampen, Holzpuzzles, Kerzen. 11 – 20 Uhr. St.Gallen, 26.11.2016 Stand, handgemachten Produkten Praktisches aus verschiedenen Ländern, Handgestricktes aus der Region und Feines für den Genuss. Altstadt, 9 – 14 Uhr. Kerns, 26. – 27.11.2016 Adventsmarkt Stand mit verschiedenen Artikeln und Adventskränzen. Pfarrhof, Kern, 9 – 17 Uhr. Gränichen, 27.11.2016 Chlausmärt Verkaufsstand mit Kinder-Holzpuzzles, orientalischen Lampen, Strickwaren. Schloss Liebegg, 11 – 18 Uhr. Solothurn, 28.11.2016 Weihnachtsverkauf Im ganzen Kanton. Infos: www.tdh.ch/solothurn Vision 2030: Faire la différence. Dezember. Bremgarten, 1. – 4.12. 2016 Weihnachts- und Christchindli-Märt Verkaufsstand mit orientalischen Lampen, Papierkunst, Kerzen. Bern, 2.12.2016 Verkaufsstand Im Eingang Inselspital, 10 – 16 Uhr. Zug, 4.12.2016 Märlisunnig Verkauf von Weihnachts- und Geschenkartikeln, Weihnachtskugeln, Glühwein und Suppe. Landsgemeindeplatz, 13 – 18 Uhr. Bern, 6.12.2016 Grittibänzverkauf Bärenplatz, 9 – 17 Uhr. Saanen, 6.12.2016 Weihnachtsmarkt Zug, 7. – 11.12.2016 Weihnachtsmarkt Verkauf von Weihnachts- und Geschenkartikeln, Weihnachtskugeln in der Zeughausgasse. Zürich, 7. – 11.12.2016 Human Rights Festival Als offizieller Partner freut sich der Verein Terre des hommes Zürich auf das diesjährige Human Rights Festival. Infos: www.humanrightsfilmfestival.ch Stans, 10. – 11.12.2016 Weihnachtsmarkt Stand mit attraktiven Artikeln. 9 – 20 Uhr. Luzern, 11.12.2016 Weihnachtsmarkt Hotel Schweizerhof, Schweizerhofquai, 10 – 18 Uhr. Zürich, Dezember 2016 Weihnachtsmarkt Unsere Freiwilligen stricken das ganze Jahr über Kinderkleider, Wollsocken, Handschuhe, die im Weihnachtsdorf am Sechseläutenplatz verkauft werden. Weitere Veranstaltungen finden Sie unter www.tdh.ch/anlaesse © Tdh Altenrhein, 19. – 20.11.2016 Novembermarkt im Hundertwasserhaus 10 Jahre Novembermarkt mit 50 Ausstellern aus der ganzen Schweiz. Markthalle, freier Eintritt, Sa: 18 – 21 Uhr, So: 10 – 17 Uhr. Drei Fragen an Léonora Rossi, Projektleiterin bei Terre des hommes Eine neue Vision für Terre des hommes ? Ja ! Und ein strategischer Plan 20162020. Weil jede Organisation sich einer sich schnell verändernden Welt anpassen muss. Wir wollen auch in Zukunft die grösstmögliche positive Veränderung im Leben der bedürftigsten Kinder bewirken. Daher der Titel der Vision: „Faire la Différence“. Was sind die Kernpunkte der Vision ? Wir konzentrieren uns auf fünf Hauptfelder, auf denen wir besonders viel erreichen können: die Mutter-Kind-Gesundheit, den Schutz von Kindern, die migrieren, die ausgebeutet werden und die mit dem Gesetz in Konflikt geraten, sowie die Nothilfe in humanitären Krisen. Hinzu kommen Spezialbehandlungen in Europa für herzkranke Kinder, in deren Heimatländer diese nicht möglich sind, und unser Plädoyer für die Einhaltung der Kinderrechte in der Schweiz. Was ändert sich sonst ? Wir wollen noch innovativer werden und die Qualität unserer Arbeit ständig verbessern. Bereits heute werden wir von vielen Regierungen und Behörden um fachlichen Rat gebeten. Um unser Fachwissen auszubauen, werden wir den Austausch mit der jeweiligen lokalen Bevölkerung sowie die Zusammenarbeit mit Partner-Hilfswerken intensivieren. Wir verbessern auch die internen Prozesse, die uns erlauben, das in einer Region erworbene Wissen weltweit anzuwenden. Liestal, Ende November Weihnachtsverkauf Im Kantonsspital. Courage | September 2016 | www.tdh.ch 13 Seite an Seite ©Tdh/Matthew O’Brien Lateinamerikas, Afrikas und der Karibik. Seit 2009 unterstützt sie Projekte von Terre des hommes im Bereich des restaurativen Jugendstrafrechts. Das erste Projekt, das in dieser Hinsicht unterstützt wurde, war in Nicaragua. Die Partnerschaft wurde mit der Zeit ausgebaut, um weitere Projekte dieser Thematik miteinzubeziehen. So unterstützt die Medicor Foundation seit 2011 ein Projekt in Peru und seit 2015 ein weiteres in Ecuador. Die Medicor Foundation engagiert sich für Kinder im Konflikt mit dem Gesetz. Kinder sollten nicht in Haft mit Erwachsenen sein oder während Jahren auf ihren Prozess warten. Sie sollten die Verantwortung für ihre Taten tragen, ohne ins Gefängnis zu müssen. Die Wiedereingliederung jugendlicher Straftäter in die Gesellschaft liegt der Medicor Foundation am Herzen. « Es sollte verhindert werden, dass aus kleinen Taschendieben grosse Kriminelle werden », meint Fortunat Walther, Geschäftsleiter der Medicor Foundation. Er lebte jahrelang in Lateinamerika und ist sich der Problematik der hohen Kleinkriminalität vor Ort bewusst. Als er erfuhr, dass Terre des hommes sich für ein res- tauratives Jugendstrafrecht einsetzt, wurde er hellhörig. Kinder sollten anders behandelt werden als Erwachsene, auch wenn sie eine Straftat begangen haben. Um die Wiedereingliederung der jugendlichen Straftäter zu fördern, arbeitet Terre des hommes auf verschiedenen Ebenen mit den Behörden, Tätern und Opfern zusammen. « Dieser ganzheitliche Ansatz von Terre des hommes ist besonders überzeugend », betont er. Die Stiftung mit Sitz im Liechtenstein fördert mehr als 70 Projekte der internationalen Entwicklungszusammenarbeit in ausgewählten Ländern Osteuropas, Um sich ein realistisches Bild von der Situation vor Ort zu machen, besuchen die Mitarbeitenden der Stiftung die Projekte. Dies ermöglicht den Austausch mit lokalen Mitarbeitenden und Betroffenen. Manuela Wilhelm, Projektverantwortliche der Medicor Foundation, hat bei ihrem Besuch in Peru zwei junge Männer unseres Programms getroffen, die in schwierigen Verhältnissen und in einem von Kriminalität geprägten Umfeld aufwuchsen: « Ich war beeindruckt von ihrer Motivation, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Sie sind sich bewusst, dass sie eine zweite Chance erhielten. » Terre des hommes schätzt den gegenseitigen Austausch und die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Medicor Foundation. Erfahren Sie mehr über die Medicor Foundation : www.medicor.li Ihr letztes Geschenk wird das schönste sein. Richtige Vorsorge, Erben und Schenken Terre des hommes bietet Ihnen eine kostenlose und unverbindliche Beratung mit einem Experten im Vorsorgebereich an: Ja, ich bin interessiert und freue mich über eine Einladung. (Präzise Informationen erfolgen zu einem späteren Zeitpunkt) Ich möchte vorweg Ihren kostenlosen Ratgeber über die Nachlassplanung erhalten. Ich möchte eine persönliche und unverbindliche Beratung von Terre des hommes bezüglich meiner © Tdh/J.-L Marchina - Indien Nachlassplanung erhalten. Name : PLZ/Stadt : Vorname : Tel : Adresse : E-Mail : Senden Sie bitte diesen Talon an : Terre des hommes, Nachlässe, Av. Montchoisi 15, 1006 Lausanne Oder kontaktieren Sie Ihren Ansprechpartner: Vincent Maunoury, T +41 58 611 07 86, [email protected] © Tdh © Tdh/Martina Bacigalupo Portrait Für mich bedeutet Tdh… dass alle Kinder gleich behandelt werden. Der Genfer Anwalt Beat Mumenthaler ist seit mehr als vier Jahren Präsident des Stiftungsrats von Terre des hommes. Er ist insbesondere im Bereich Menschen- und Kinderrechte aktiv, aber auch dort, wo Gesetze zur Adoption und stiftungsrelevante Gesetze betroffen sind. Mein Lebensweg Nach einer Kindheit in Italien, einem Jusstudium in der Deutschschweiz und einem Aufenthalt in Grossbritannien habe ich mich entschieden, als Anwalt in Genf zu arbeiten. Heute, mit 54 Jahren, bin ich Partner einer grossen Anwaltskanzlei, die 150 Angestellte in der Schweiz hat. Ich bin an vielerlei Prozessen beteiligt, sowohl bei den staatlichen Gerichten als auch bei den Schiedsgerichten, und habe häufig mit Gläubigern und in Schwierigkeiten geratenen Schuldnern zu tun. Mit Terre des hommes Neben meinem Beruf liegt es für mich auf der Hand, humanitäre Organisationen mit einem bescheidenen Beitrag zu unterstützen, damit die Ärmsten dieser Welt von meinem Know-how profitieren können und meine Solidarität erfahren. Darum stelle ich Terre des hommes seit über 15 Jahren mein Fachwissen zur Verfügung. Zudem habe ich die Ehre, den Stiftungsrat zu präsidieren. Meine Aufgabe Zusammen mit meinen Kollegen im Ausschuss des Stiftungsrates bin ich für die Festlegung der Strategie, das Budget und die Beaufsichtigung der Direktion unserer Organisation zuständig. So stellen wir insbesondere die Umsetzung des strategischen Plans und die zielgerichtete Verwendung der Mittel, die der Stiftung anvertraut werden, sicher. Als Präsident habe ich auch repräsentative Aufgaben gegenüber dem Bund, anderen Nichtregierungsorganisationen und ganz allgemein gegenüber der Öffentlichkeit inne. Die Bedeutung der Jugendjustiz aus meiner Sicht Stellen Sie sich vor, Ihr Kind begeht eine Straftat. Vielleicht hat es einen Joint geraucht oder ein Telefon geklaut und gerät so in die Mühlen der Justiz. Wenn dies Ihr Kind wäre, hätten Sie kein Mitgefühl? Würden Sie nicht wollen, dass es nicht diskriminiert und dass es mit Würde behandelt wird? Dass das gesamte Verfahren in seinem Interesse abläuft – welches letztlich auch Ihr Interesse ist, weil es Ihr Kind ist? Würden Sie nicht auch wünschen, dass es das Recht hat zu leben, sich zu entfalten und zu überleben? Für mich ist dies ganz klar! Deshalb engagiere ich mich mit Terre des hommes freiwillig für diese Kinder. Courage | September 2016 | www.tdh.ch 15
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