Kommentar von Guido Scholl

GUIDO SCHOLL
LOKALREDAKTION
Kein gutes
Beispiel
Uwe Heilmann polarisiert.
Bereits mit seinen Grund: stückskäufen in den letztlich
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von ihm selbst auf die Reise
geschickten Baugebieten
sorgte der frühere Samtgemeindebürgermeister für
Negativ-Sc;tllagzeilen. Zwar
reichte dies dem Lan.dkreis
nicht, Heilmann Vorteilsnahme im Amt vorzuwerfen
- als unglücklich bezeichnete die Kreisverwaltung sein
Tun indes schon.
Jetzt ist bekannt;;d~ss _sich
Heilmann- der ohnehiri der
Bestbezahlte im Rodenberger Rathaus war- seine
Arbeit für den Eigenbetrieb
Wasser/Abwasser zusätzlich
entlohnen ließ, obwohl von
einem Honorar für einen
dritten Betriebsleiter nichts
in der Satzung steht. Außerdem ist die als Begründung
angeführte Strategiediskussion Pflichtaufgabe eines
Verwaltungschefs.
Womöglich wird Heilmann nicht zu belangen
sein. Trotzdem reiht sich der
Vorgang in eine 'Kette von
Sachverhalten ein, die ihn
zur Reizfigur machen. Als
:'
Chef im Rathaus soll Heilt\
mann die eigene Partei in
der Informationskette bevorzugt haben. Außerdem führte Heilmann ganz offen
Kleinkriege gegen Kritiker.
Dabei hat er durchaus Gutes geleistet. Doch es ist anzunehmen, dass auch manch
anderer Verwaltungsleiter
Projekte wie Edeka erfolgreich umgesetzt hätte. Und
Casala ist nicht vergleichbar
mit Benze in Eimbeckhausen
und Harms in Nenndorf wer würde schon im Ortskern eine IndustrierUine entstehen lassen?
Jetzt will Heilmann als
Pensionär zurück auf die politische Bühne. Selbst ein
Großteil seiner SPD-Kollegen will ihn dort nicht haben, die Opposition befürchtet das Aufflammen alter
Grabenkämpfe. Muss das
sein?