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16. September 2016
Agostino Steffanis Leben und Musik in Schloß Neuhaus
Vortrag und Konzert ganz im Zeichen des vielseitigen Italieners
Agostino Steffani (1654-1728) ist eine schillernde Gestalt: Sänger, Komponist,
Geheimdiplomat und Bischof. Es wundert nicht, dass er zum Helden eines
Donna-Leon-Krimis („Himmlische Juwelen“) und zum Dreh- und Angelpunkt
eines musikalischen Albums von Cecilia Bartoli („Mission“) wurde. Es verwundert
schon eher, dass das Neuhäuser Schloss eine wichtige Station seines Lebens
war.
Am Sonntag, 25. September, gibt es im Rahmen der Veranstaltungsserie „1000
Jahre Schloß Neuhaus“ im Schloss in einer Matinee um 11 Uhr einen Vortrag
über Steffani und Neuhaus und am frühen Abend um 18 Uhr ein Konzert mit dem,
was man heute von ihm am meisten bewundert: Steffanis Musik und die seiner
Zeitgenossen.
Steffanis gesellschaftlicher Aufstieg ist atemberaubend: Als Kind einfacher Leute
schafft er es vom Sängerknaben bis in Spitzenpositionen des deutschen
Musiklebens in München und Hannover. Als Komponist wurde er schon zu
Lebzeiten bewundert, auch von Bach und Händel. Sein Ruhm als Komponist
wirkte nach, ungebrochen bis heute. Zu seinen Lebzeiten wechselt er von der
Musik erst in die weltliche Politik und dann in die geistliche. Der ehemalige
Musiker verhandelt mit Königen und Fürsten und ist mittendrin im politischen
Schlangennest der Reichskirche. Seine musikalische Prominenz setzt er
geschickt ein, wo es möglich ist. Doch sie ist sie ihm hier und da hinderlich, denn
Steffanis Feinde drehen dem Kirchenpolitiker aus seiner Musiker-Vergangenheit
einen Strick. Bei zu seinem Tod hinterlässt er jede Menge Musik und kistenweise
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Dokumente, die vorsichtshalber erst einmal alle im Vatikan archiviert werden.
Warum verbringt so eine schillernde Gestalt samt seiner Entourage acht Winter
seines Lebens als eine Art „Frühstücksdirektor“ im Neuhäuser Schloss? Warum
holt der Fürstbischof ausgerechnet ihn, um gewissermaßen auf „Honorarbasis“
in Paderborn Priester zu weihen und die Sakramente zu spenden? Und was
macht er sonst noch, wenn er hier ist?
Licht ins Dunkel bringt der junge Historiker Lars Wolfram, wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Historischen Institut der Uni Paderborn, mit einem Vortrag um 11
Uhr im Schloss. Der Eintritt ist frei, alle Interessierten sind herzlich geladen.
Abends um 18 Uhr erklingen im Schloss erlesene Kompositionen von Steffani und
seinen Zeitgenossen wie etwa Georg Friedrich Händel im Rahmen der
städtischen
Kammerkonzerte.
Es
spielen
die
Steffani-Spezialisten
des
hochgelobten Alte-Musik-Ensembles „Musica Alta Ripa“ aus Hannover. Das
Ensemble kommt mit acht Mitwirkenden. Als Gast ist zusätzlich der bekannte
Countertenor Kai Wessel dabei. Auch vor dem Konzert gibt es um 17.30 Uhr eine
Einführung zur Musik.
Karten für das Konzert gibt es zu Preisen zwischen 7,50 Euro und 17 Euro im
Paderborner Ticket-Center am Marienplatz, Tel. (05 25 1) 29 97 50, in Schloß
Neuhaus bei Easy PBS (Bielefelder Straße 5) und bei den Vorverkaufsstellen der
Paderhalle in der Region, außerdem soweit vorhanden an der Abendkasse.
Konzert und Vortrag werden unterstützt vom Verein Pro Schloß Neuhaus – Sande
– Sennelager.