Einladungsflugblatt

»ökologisch
emanzipatorisch
feministisch
integrativ«
marxistische
linke
lädt ein zur Diskussion mit
Alexis Passadakis
zum Thema
„Marxismus / Ökologie / Postwachstumsgesellschaft“
Samstag, 17. September, 19 Uhr
DGB Haus, Clubraum 3,
Frankfurt a. M., Wilhelm-Leuschner-Straße 69-77
Eine der zentralen Ursachen der
ökologischen Krise liegt in kontinuierlicher wirtschaftlicher Expansion:
Wachstum im globalen Norden (und
zunehmend auch in Schwellenländern) wird erkauft mit einer nie da
gewesenen Zerstörung der Umwelt,
mit zunehmender Ungleichheit und
Armut, mit Millionen von Flüchtlingen aufgrund von Wetterextremen
und blutigen Ressourcenkriegen.
Gleichzeitig stößt kapitalistisches
Wachstum zunehmend an ökologische Grenzen wie die Endlichkeit
fossiler Ressourcen und die beschränkte Aufnahmefähigkeit der
Atmosphäre für Kohlenstoff.
Im Rahmen der kapitalistischen
Produktionsweise haben umweltschonendere Technologien bisher
nicht dazu geführt - und werden
auch nicht dazu führen -, dass der
Verbrauch von Ressourcen und der
Ausstoß von Abfall gesunken wäre.
Die Steigerung der Ressourcenproduktivität hat die Naturzerstörung
nicht gestoppt, weil das Produktionswachstum nicht gestoppt worden
ist. Und dieses kann nicht gestoppt
werden, so lange die Gesetzmäßigkeiten der kapitalistischen Produktionsweise die wirtschaftlichen
Prozesse bestimmen und jeden
einzelnen Kapitalisten zwingen, sein
»Sie sägten die Äste ab, auf
denen sie saßen
Und schrieen sich zu ihre
Erfahrungen
Wie man schneller sägen
könnte, und fuhren
Mit Krachen in die Tiefe, und
die ihnen zusahen
Schüttelten die Köpfe beim
Sägen und
Sägten weiter«
Bertolt Brecht
Kapital fortwährend auszudehnen,
den maximalen Profit zu erzielen
und seine Produktion auf ständig
erweiterter Stufenleiter fortzusetzen,
um sein Kapital zu erhalten.
Das Kapital ignoriert - und muss in
seinem systemimmanenten Streben nach Maximalprofit ignorieren
-, dass wir auf unserem Planeten
in einer endlichen Welt mit ihren
objektiven Grenzen leben. Die Natur
ist weder in der Lage, in ständig
wachsendem Maße der Produktion
die Rohstoffe zu liefern noch deren
Abfälle aufzunehmen. Wie Marx
prognostiziert hat: Die kapitalistische
Produktionsweise untergräbt beide
Quellen des sachlichen Reichtums:
die menschliche Arbeitskraft und die
äußere Natur.
In diesem Kontext haben die Auseinandersetzungen um eine Ökonomie jenseits des Wachstums eine
neue Dynamik gewonnen.
Der Begriff Postwachstumsökonomie oder -gesellschaft an sich ist
allerdings sozial neutral. Es können
sich sowohl sozial und ökologisch
gerechte als auch neoliberale und/
oder reaktionäre politische Projekte
damit verbinden lassen.
»Die Freiheit in diesem Gebiet kann nur darin bestehn, daß der vergesellschaftete Mensch, die
assoziierten Produzenten, diesen ihren Stoffwechsel mit der Natur rationell regeln, unter ihre
gemeinschaftliche Kontrolle bringen, statt von ihm als von einer blinden Macht beherrscht zu
werden; ihn mit dem geringsten Kraftaufwand und unter den, ihrer menschlichen Natur würdigsten und adäquatesten Bedingungen vollziehn.«
Karl Marx, Das Kapital, Dritter Band
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