80 Jahre Schützenhalle Bredenborn Von der Dreschhalle zur Begegnungsstätte Die Schützenhalle in Bredenborn sucht im weiten Umfeld wohl ihres gleichen. Wenn die Mauern erzählen könnten, dann wären die Seiten eines Buches schnell gefüllt. Denn eine 80-jährige hat in ihrem Leben schon viel erlebt und gesehen. Als Anfang der 30 Jahre der Gemeinderat in Bredenborn den Entschluss fasste eine Halle - eine Stadthalle zu errichten, dann standen zunächst ganz prakmatische Überlegungen im Vordergrund. Die Landwirtschaft spielte im Bredenborn eine überragende Rolle. Neben den Bauernhöfen gab es viele Familien, die als Selbstversorger ein paar Morgen Land bewirtschafteten und so für ihren Lebensunterhalt sorgten. Hatten die Bauern Deelen und Scheunen, so mussten die „kleinen Leute“ ihr Getreide unter freiem Himmel dreschen. In der Einweihungsrede heißt es daher zum Zweck des Baues. 1. soll er eine Stätte der Arbeit sein, wo die minderbemittelten Einwohner ihr Brotgetreide ausdreschen, um das Brot für die Volksernährung sicherzustellen 2. soll er eine Stätte sein der Freude, wo alljährlich die Heimatfeste gefeiert werden 3. soll er eine Heimstätte sein für unsere Jugend. (Chronik Bredenborn von 1825-1949) Bis zum Aufkommen der Mähdrescher in den 60 Jahren konnten so die Bauern und Ackersleute hier ihr Getreide dreschen. Lange Schlangen von Fuhrwerken standen bis zur Liborikapelle und der Arbeitseinsatz beim Dreschen beruhte auf Wiederhilfe und dauerte oftmals bis tief in die Nacht. Wenn dann das Korn ausgedroschen war, wurde die Halle gesäubert und stand für Feste und Feiern der Dorfbevölkerung zur Verfügung. Diese Kombination von Arbeit und Feiern vereint unter einem Dach ist sicherlich eine Seltenheit. Ein Teil der Halle wurde als Jugendraum (180 qm) erbaut Er wurde zur eigentlichen großen Halle abgetrennt durch drei Harmonikatüren und ausgestattet mit einer Torfotekdecke und einer Dampfheizung. Bis heutigen zeitpunkt wird dieser Raum immer noch als Jugendheim bezeichnet. In den Kriegsjahren wurde die Stadthalle zeitweise als Panzerreparaturwerkstatt umfunktioniert und auch in den Jahren danach diente sie häufig als Unterstand für Fahrzeuge englischer Soldaten während eines Manövers. Mit Neugründung der Stadt Marienmünster blieb die Halle im Besitz der Bredenborner. Es wurde 1969 der Heimatschutzverein Bredenborn e.V. als Betreiberverein gegründet, der für die Erhaltung und Bewirtschaftung der Halle verantwortlich ist. Mitglieder dieser Dachorganisation sind die Bredenborner Vereine. Mit dieser Neuorganisation erfolgte dann auch die Namensänderung in Schützenhalle Bredenborn. Seitdem wurden an der Halle zahlreiche Umbau- und Renovierungsmaßnahmen durchgeführt. Die großen Eingangstore wurden entfernt und ein neuer Eingang mit dem Sandsteinportal der zweiten Bredenborner Schule von 1925 (Abriss 1973) geschaffen. Weiter Arbeiten waren der Anbau des Thekenbereich nach Westen, ein Theken- und Kücheneinbau, Bau eines Geräteraums und Außentoiletten, Vertäfelungen im Innenraum, Dacheindeckungen, Einbau eines behindertengerechten Toilettenraums, ein Bühneneinbau, es wurde eine Möglichkeit geschaffen, das Jugendheim intern zu vergrößern und aktuell zum Jubiläum erfolgt der Einbau eines neuen Hallenbodens auf einer Gesamtfläche von fast 400 qm. Diese vielfältigen Arbeiten sind nur möglich durch tatkräftige Unterstützung der Bredenborner Vereine und deren Mitglieder Alle Arbeiten werden in Eigenleistung ehrenamtlich erbracht. Die Bredenborner Schützenhalle ist der Stolz der ganzen Gemeinde! Josef Grabbe Ortsheimatpfleger ein Tei der Halle wurde als Jugendraum (180 qm) erbaut, mit Dampfheizung (heißt heute noch Jugendheim) laut Einweihungsrede zur geistigen und körperlichen Erbauung Die Halle hat eine markante dreischiffige Konstruktion mit einem hohen Mittelschiff in Ständerwerkbauweise, eine offene hohe Hallendecke, eine Meisterleistung der Konstrukteure und des Zimmermannshandwerk, wohl einmalig in Ostwestfalen 1 Chronik Bredenborn von 1825-1949
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