der Bericht - Kirchengemeinde St. Anschar Münsterdorf

Elf Stunden Musik für die Münsterdorfer Kirche
Münsterdorf Rock und Pop, Schlager und Shantys – und das elf Stunden lang: Veranstaltet hatten den Musik-Marathon in der Bootshalle an der Münsterdorfer Schleuse die Freunde und Förderer der St. Anschar-Kirche. Ihr Anliegen: Gelder für die Sanierung des Kirchturmes zu sammeln – und das im Rahmen einer zweitägigen Benefiz-Veranstaltung. In diesem Zusammenhang stellte der Vorsitzende des Kirchenbauvereins, Peter Hell, heraus, dass das fast 150 Jahre alte Kirchengebäude einziges
Kulturdenkmal im Ort ist. „Wir wollen auf die Kirche im Dorf nicht verzichten und werden alles tun, um sie zu erhalten.“
Den ersten Veranstaltungstag gestalteten die Itzehoer Störschipper, die FischerJungs aus Glückstadt und der Lägerdorfer Shantychor. Mit Stücken wie „Unter fremden Sternen“ oder „Ich hab’ Heimweh nach St. Pauli“ begeisterten die Itzehoer Störschipper das Publikum ebenso wie der Lägerdorfer Shantychor, der unter anderem
„Windjammer, Leinen los“ und „An de Alster, an de Elbe, an de Bill“ intonierte. Mächtig Stimmung verbreiten auch die Fischer-Jungs: Mit Liedern wie „An der Nordseeküste“ und „Das alte Haus von Rocky Docky“ vereinnahmten sie das Publikum in
kürzester Zeit ganz für sich.
Bereits zu dem Zeitpunkt war abzusehen, dass der zweite Veranstaltungstag von
einer Schlechtwetterfront beeinträchtigt sein würde. Das könnte sich empfindlich auf
die Besucherzahl auswirken, ahnten nicht nur die Gäste aus Lägerdorf. Um zumindest emotional gegenzusteuern und den Veranstalter auf ihre Weise aufzuheitern,
verkündeten sie ihre Hoffnung für den weiteren Veranstaltungsverlauf mit dem Lied
„Über uns der blaue Himmel“.
Bei Petrus angekommen ist der Wunsch offenbar nur zum Teil. Insbesondere Nina
und Hornsi, DanceOn und In2Parts spielten vor wenig Publikum. Deshalb: Richtige
Konzertstimmung kam zunächst nicht auf. Schade, denn das Songangebot und die
Art der Interpretation der Titel hätten eine gefüllte Halle verdient gehabt. Zu hören
waren da Hits wie „Call Me The Breeze“, „On The Road Again“ (Nina und Hornsi)
„Walk In The Room“, „Lucky Lips“ ( DanceOn) „Bad Moon Rising” und „Eight Days a
Week” (In2Parts).
Als sich nachmittags dann doch noch die Sonne zeigte, füllte sich das Veranstaltungsgelände zusehends – sehr zur Freude von Big Tom, der mit kräftiger Stimme
Blues intonierte, und KGB & Agent, die gekommen waren, um zu beweisen, dass
sich Rockmusik und die plattdeutsche Sprache nicht ausschließen: „Das geht“, betonte Gitarrist Torsten Kemper-Larive und unterstrich die Aussage mit Stücken wie
„Hus achtern Diek“, „De Dithmarscher“ und „Dat weet wi längs“. Abschließend die TBirds, die mit „That`s All Right Ma“, „Blue Suede Shoes“ und „Jailhouse Rock“ ebenfalls Festival-Stimmung erzeugten. Als die Band mit „Rockin’ All Over The World“
(Status Quo) ihr Repertoire abschloss, hätte die Veranstaltung für viele Gäste sogar
noch weitergehen können.
Unterstützt wurden die Benefizkonzerte ehrenamtlich von der örtlichen Arbeiterwohlfahrt, die den von über 30 Spenderinnen selbstgebackenen Kuchen verkauften, vom
Münsterdorfer Yachtclub, von den jugendlichen Teamern der Kirchengemeinde
Münsterdorf und vom Kleingartenverein Sonnenschein. Dessen Mitglieder Britta
Franzen und Katja Niehuus sowie Anika und Karsten Mahn hatten die Bootshalle mit
Pflanzengrün liebevoll dekoriert. Angesichts der Gemeinschaftsinitiative vieler Menschen, die sich um die St. Anschar-Kirche Gedanken machen, betonte Pastor Ralf
Greßmann: „Unsere Kirchengemeinde wird alles tun, damit die Turmsanierung im
nächsten Jahr in Angriff genommen werden kann.“