Theater- und Opernbus unterwegs Außenstellen Neu-Anspach und Wehrheim Susanne Peters und Marie-Luise Räsch Theaterbrief für September 2016 bis März 2017 Samstag, 17.09.2016, „Und ewig rauschen die Gelder“, Farce von Michael Cooney, Komödie Frankfurt, Beginn: 20:00 Uhr Eric Swan bringt es einfach nicht übers Herz, seiner Frau Linda zu gestehen, dass er vor zwei Jahren seinen Job verloren hat. Stattdessen sucht er andere Lösungen, um seine Kosten zu decken. Zum Beispiel den wöchentlichen Scheck vom Sozialamt für seinen gerade nach Kanada ausgewanderten Untermieter. Oder finanzielle Zuschüsse für diverse andere hilfsbedürftige Hausbewohner, die ihm so einfallen. Da bietet der Sozialstaat doch etliche Möglichkeiten. Und während Linda noch glaubt, Eric ginge jeden Morgen zur Arbeit, bringt dieser eine Lawine staatlicher Hilfsbereitschaft ins Rollen. Von Alters-, Invaliden-, Unfall- und Frührente, Schlechtwetter-, Kranken-, Wohn- und Kindergeld bis zur Schulmilch lässt er nichts aus. Als dann eines Tages ein Außenprüfer des Sozialamtes vor der Tür steht, droht die Lawine über ihm zusammenzubrechen …Michael Cooneys aberwitzige Verwechslungs- und Verwandlungskomödie ist mitten aus dem Leben gegriffen, voller Überraschungen, Situationskomik und schlagfertiger Wortspiele. Hier bleibt garantiert kein Auge trocken. Samstag, 01.10.2016, „Die Fledermaus“ , komische Operette von Johann Strauss, Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Beginn: 19:30 Uhr »Die Majestät wird anerkannt: Es lebe Champagner der Erste!« Im Rausch des Maskenballs und vor allem des Alkohols soll alles möglich werden – doch der Kater kommt bestimmt. In der »Fledermaus« geht es um Sehnsüchte, darum, über das Mittelmaß der bürgerlichen Existenz hinausgehoben zu werden: Einmal ein anderer sein, die engen Fesseln der Ehe loswerden, den geheimen Lüsten nachgehen, die Geldsorgen abschütteln... So ziehen alle in die Champagnernacht, auf das Fest des steinreichen Fürsten Orlofsky. Doch dort treffen sie – ohne es zu merken, da sie incognito sind – nur wieder auf einander. So macht sich Eisenstein an seine eigene Frau Rosalinde heran, die sich mit einem Dritten einen Seitensprung erhofft hatte… Es knirscht stark in den Balken der ach so sicheren bürgerlichen Existenz, die sich das Ehepaar aufgebaut hat. Alle belügen und betrügen sich. Der Champagnerrausch endet in der Ausnüchterungszelle mit einigen herben Erkenntnissen für alle Beteiligten. »Die Fledermaus« von Johann Strauß bestätigt ihren Ruf als eine der prickelndsten, klügsten, doppelbödigsten Operetten. Die Musik ist unübertroffen beschwingt, die Handlung ist gültig in allen Zeiten, in denen Menschen den politischen und persönlichen Krisen entkommen wollen, indem sie sich in ihre Wunschwelten flüchten. Das Erwachen bleibt keinem erspart. Sonntag, 06.11.2016, „Die Zauberflöte“, Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Beginn: 16:00 Uhr »Nie hat ein dramatisches Produkt bei irgendeiner Nation ein allgemeineres Glück gemacht als Mozarts unsterbliches Werk »Die Zauberflöte«, schreibt bereits 1794 das »Journal des Luxus und der Moden«. Bis heute behauptet sich das deutsche Singspiel als Teil der Top Five des weltweiten Repertoires. Was in Emanuel Schikaneders Wiener Off-Theater uraufgeführt wurde, adelt heute längst alle Operntempel. Nicht nur Klassikfans kennen die ebenso schrill-absurden wie klanglich beeindruckenden Koloraturen der Arie der Königin der Nacht, das lustige Vogelfängerlied, Taminos romantische Bildnis-Arie, das Hohelied der Liebe zwischen Menschen egal welchen Standes, die Sarastro-Arie des Verzeihens. Ein Werk, das seine Anziehungskraft und sein Geheimnis zwischen Märchen, Gleichnis, Initiationsgeschichte, Wiener Vorstadtbühnenrummel und Menschheitsmysterium bewahrt. Samstag, 10.12.2016, „Chaos auf Schloss Haversham – The Play That Goes Wrong“, Komödie von Henry Lewis, Jonathan Sayer & Henry Shields, Fritz-Rémont-Theater Frankfurt, Beginn: 20:00 Uhr Ausgezeichnet mit dem Olivier Award und dem Prix Molière als „Beste Komödie“! Mord auf Schloss Haversham heißt das Stück, das die ambitionierte kleine Amateurtheatergruppe „Cornley Polytechnic Society“ aufführen will. Ein klassisches, englisches Kriminalstück in ländlicher Abgeschiedenheit mit familiären Verstrickungen, korrupten Polizeibeamten, loyal-verschwiegenen Dienern und äußerst widrigen Wetterbedingungen. Doch bei der Aufführung geht einfach alles schief: Türen lassen sich nicht öffnen, Requisiten sind nicht an ihrem Platz, Dialoge laufen in der falschen Reihenfolge ab und Schauspieler werden bewusstlos geschlagen. Doch so britisch steif das KrimiStück auch ist, oder wie gnadenlos die Auftritte der einzelnen Akteure auch danebengehen, das Wichtigste ist: Haltung bewahren und sich nur ja nichts anmerken lassen. The Show must go on! Der Londoner West End Hit, 2015 ausgezeichnet als „Best New Comedy“, kommt erstmals nach Frankfurt! Slapstick und gleichzeitig feinster britischer Humor, Monty Python lässt grüßen! Die junge Londoner Theatergruppe Mischief Theatre um Jonathan Sayer, Henry Shields und Henry Lewis hat ein Gag-Feuerwerk entworfen, das nicht nur Freunden des englischen Humors und des entgrenzten Slapsticks Bauchschmerzen vor Lachen bereiten dürfte. Das Stück, das seit seiner Uraufführung restlos ausverkauft ist, begeistert das Publikum so sehr, dass das Autorentrio mit Peter Pan Goes Wrong mittlerweile einen weiteren Erfolg nachgelegt hat! Und ein Ende? Ist noch lange nicht in Sicht! Sonntag, 22.01.2017, „Auf ein Neues“, Komödie von Antoine Rault, Komödie Frankfurt, Beginn: 18:00 Uhr Viel Witz und eine gehörige Portion Situationskomik – Antoine Rault zeigt mit Auf ein Neues auf satirisch-amüsante Weise den Zusammenhang zwischen Mechanismen sozialen Ab- und Aufstiegs und seelischer Verarmung, aber auch Möglichkeiten, durch eine unerwartete Begegnung ein Füreinander und ein Miteinander zu lernen. Und am Ende der Geschichte könnte daraus auch eine romantische Komödie werden. Samstag, 25.02.2017, „Sommernachtstraum“, Ballett von Tim Plegge nach Motiven von William Shakespeare, Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Beginn: 19:30 Uhr Ballettdirektor Tim Plegge wendet sich – nach »Aschenputtel« im Gründungsjahr des Hessischen Staatsballetts – wieder einem Klassiker zu: Sein »Sommernachtstraum« zur Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy ist fesselnd und unterhaltsam, anarchisch und bezaubernd. Er folgt den Verwirrungen der Liebe und taucht ein in die Tiefen der Träume. Die Liebe überfällt die Menschen gerade so wie das Unglück, Entrinnen ist ausgeschlossen: Hermia liebt Lysander. Demetrius liebt Hermia. Helena liebt Demetrius. Ihr Vater verlangt, dass Hermia Demetrius heiratet, deshalb flieht sie mit Lysander. Demetrius folgt dem Liebespaar, Helena folgt Demetrius. In einer rauschhaften Nacht verlieren sie sich und finden einander. Vertrautes gerät aus den Fugen. Ungeahntes scheint möglich. Bei Tagesanbruch ist nichts mehr, wie es war. Doch die Traumbilder bleiben im Bewusstsein verhakt. Die Erinnerungen beflügeln. Samstag, 11.03.2017, „Ladies Night“, Komödie von Stephen Sinclair & Anthony McCarten, Fritz-Rémond-Theater Frankfurt, Beginn: 20:00 Uhr Die turbulente Komödie der neuseeländischen Autoren Stephen Sinclair und Anthony McCarten feierte 1987 in Auckland Premiere und wurde in seinem Heimatland zum erfolgreichsten Theaterstück aller Zeiten. Für die amüsante Geschichte vom ungewöhnlichen Kampf ganz gewöhnlicher Menschen gegen Arbeitslosigkeit, Geldnot und Tristesse sowie dem Mut, etwas gänzlich Neues zu wagen, gab es 2001 den französischen Prix Molière als beste Bühnenkomödie des Jahres. In der Spielzeit 2003/2004 entwickelte sich Ladies Night auch am Fritz Rémond Theater zum absoluten Publikumshit. Zum 70. Jubiläum des Zootheaters kehren die unerschrockenen Männer jetzt auf die Frankfurter Bühne zurück! Der Theaterbus startet in Riedelbach und hält bei Bedarf in Altweilnau, Merzhausen, Usingen, Neu-Anspach, Wehrheim und Bad Homburg (nur „ehemalige“ Elli Lilly). Auskunft und Anmeldung bei Susanne Peters, Tel. 06081–980101 und Marie-Luise Räsch, Tel. 06081–43658.
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