Viel Nähe oder viel Freiheit - Allgeier

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Viel Nähe oder viel Freiheit
Die unterschiedlichen Erwartungen
in der Liebe
V on
c h ristiane
rutis h auser
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ine Beziehung ist wie ein Tanz.
Zwei Menschen bewegen sich
gemeinsam zur Musik durch
Raum und Zeit. Ein Tanz lebt zudem
von dem Spiel von Distanz und Nähe.
Sich berühren und sich wieder voneinander entfernen. Die einen tanzen
gerne extrem eng und wollen einander fast nicht mehr loslassen wie
beim Tango, andere mögen es eher
romantisch und schwebend wie beim
Walzer. Für gewisse Paare ist die Beziehung wiederum ein Kampf wie
beim Flamenco oder ein pures sinnliches Vergnügen wie beim Salsa. Für
andere kommt der Paartanz generell
nicht in Frage – sie tanzen lieber solo
im eigenen Rhythmus. Genauso funktioniert es in Beziehungen. Es gibt
unendlich viele Variationen der Liebe. Aber die Liebe ist ein Tanz ohne
feste Regeln. Manchmal beginnt sie
wie ein Tango und endet als Breakdance. Der eine mag es eng, der andere braucht seine Freiheit. Manchmal läuft es auch eine Weile prima
und dann kommt einer von beiden
ins Straucheln und aus dem Takt. Es
ist eine große Herausforderung für
jedes Liebespaar, den perfekten Tanz
miteinander zu finden. Das erfordert
Arbeit, gegenseitiges Einfühlungsvermögen und Verständnis.
Meine Liebe – Deine Liebe
Am Schönsten ist der Anfang. Da ist
die Liebe wie eine Droge. Das kann
man auch biologisch nachweisen,
denn unser Körper schüttet in der
ersten Phase der Verliebtheit, jede
Menge Glückshormone aus. Die
Schmetterlinge im Bauch flattern
fröhlich vor sich hin und alles ist
wunderbar. Es fällt einem so leicht,
auf den anderen einzugehen. Diese
Traumphase hält im Normalfall aber
nur ein paar Monate an. Entweder
kühlen die Gefühle wieder ab oder sie
vertiefen sich und man bleibt zusammen und geht eine Beziehung ein.
Von nun an wird es spannend und
auch anstrengend. Denn während der
rosaroten Phase ihrer Liebe, versäumen es die Partner meist die gegenseitigen Erwartungen abzuklären. Sie
gehen davon aus, dass der andere
ähnlich fühlt, denkt und handelt wie
sie selbst. Ein fataler Fehler, der oft
zur späteren Trennung führt.
Nähe und Freiheit
Nehmen wir zum Beispiel das Thema
Nähe und Freiheit, Verantwortung
und Leichtigkeit in einer Beziehung.
Es muss ständig neu ausgehandelt
werden. Einerseits sorgt es für Spannung zwischen den Geschlechtern,
aber auch für jede Menge Missverständnisse und Ärger. Die Tangotänzer wollen natürlich sofort zusammenwohnen und am liebsten noch
eine gemeinsame Zahnbürste miteinander teilen. Die Flamenco-Liebhaber
brauchen man aber die Spannung,
die vielleicht eine Fernbeziehung mit
sich bringt. Zu viel Nähe erstickt die
Liebe und gewährt man zu viel Frei-
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Erwartungen
Die Liebe ist ein Tanz
ohne feste Regeln.
Manchmal beginnt sie
wie ein Tango und endet als Breakdance. Der
eine mag es eng, der
andere braucht seine
Freiheit.
heit, lösen sich die Gefühle in Wohlgefallen auf. „Warum will er lieber
mit den Kumpels um die Häuser ziehen, als mit mir gemeinsam ins Kino
zu gehen? Muss Sie denn so viele
Überstunden machen? Andere Frauen nehmen sich mehr Zeit für Ihren
Partner ...“ So oder ähnlich gestalten
sich dann die gegenseitigen Vorwürfe. Vielleicht war auch die Balance in
der Beziehung perfekt, bis sich etwas
Einschneidendes veränderte. Ein Baby oder ein Wohnortwechsel zum
Beispiel. Plötzlich klammert einer
von beiden, weil er nicht mit der Situation klarkommt.
Große Erwartungen
Das Problem sind die Erwartungen.
Und mal ehrlich, niemand geht ohne
Erwartungen in eine Beziehung. Das
sieht man schon am Beispiel Treue.
Wie? Treue ist doch etwas Selbstverständliches! Kann sein, kann aber
auch nicht sein. Woher sollen wir
wissen, wie der Partner das sieht,
wenn wir nicht darüber gesprochen
haben. Oder der Kinderwunsch. In
vielen Beziehungen wird er zum Dauerbrenner und Dauerstress. Aber auch
kleinere meist unausgesprochene Erwartungen sind Bruchstellen. Zum
Beispiel die Erwartung, dass man mit
dem Freundeskreis des anderen kann.
Oder Erwartungen an die Ordnung.
Jemand, der extrem ordentlich ist,
leidet sehr unter einem Chaoten. Auf
Dauer erwartet er wahrscheinlich,
dass sich der andere ändert. Und
wenn derjenige das nicht will oder
nicht schafft? Enttäuschte Erwartungen sind oft schon der Anfang vom
Ende. „Wenn mein Partner und ich
uns uneins sind, dann passen wir
wohl nicht zueinander“, schlussfolgert man daraus.
einfügt. Was für ein Pech, wenn er
sich dafür einen Wassermann ausgesucht hat. Will man aber auf Dauer
glücklich werden, muss man sich die
gegensätzlichen Eigenschaften des
anderen auf jeden Fall bewusst machen und vielleicht Kompromisse finden. Man sollte jedoch nicht erwarten, dass aus einem Fisch plötzlich
ein Vogel wird.
Fisch und Vogel
Meine Venus deine Venus
Astrologen kennen diese Problematik
aus der Paarberatung nur zu gut. Da
hat sich der dominante Widder mal
wieder mit einer sehr zartbesaiteten
Waage zusammengetan. Die Gegensätze zogen sich anfangs an, bis die
Waage sich unterdrückt fühlte. Als
Kardinal-Zeichen weiß sie sich natürlich zu wehren und schon ist der
Konflikt entbrannt. Oder die schweigsame und sensible Fische-Frau hat
sich den schwatzhaften Zwilling geangelt. Der wartet ständig auf verbalen Input und ignoriert ihre stummen
Andeutungen und Blicke. Die beweglichen Zeichen Zwillinge, Jungfrau,
Schütze und Fische passen sich zum
Beispiel zu Beginn einer Beziehung
sehr leicht an. Irgendwann wird ihnen dann alles zu viel. Ein Steinbock
kommt erst gar nicht auf die Idee,
seine Lebensgewohnheiten anzupassen. Er macht weiter wie bisher und
erwartet vom Partner, dass er sich
Die Liebe ist eine Himmelsmacht.
Welche Liebe ist hier wohl gemeint?
Es gibt nämlich nicht nur die eine
korrekte Liebe sondern viele Variationen dieses Themas. Das Hauptproblem im Beziehungskonflikt ist doch
nicht die fehlende Liebe, sondern die
verschiedene Liebe. Was für ihn ein
absoluter Liebesbeweis ist, wird von
ihr nicht verstanden und umgekehrt.
Im Horoskop ist Venus der Stern, der
unsere Liebesfähigkeit und auch unsere Erwartungen an die Liebe verkörpert. Die Venus des Mannes und
der Frau sollten zusammenpassen
oder sich zumindest ergänzen, damit
ein WIR-Gefühl entsteht. Nehmen
wir doch mal die Feuerzeichen Widder, Löwe und Schütze. Die Venus in
diesen Zeichen ist schnell entflammt
und auch schnell abgefreut. Sie
braucht ständig Nahrung in Form
von Liebesanreizen. Die Liebe sollte
auch öffentlich zelebriert werden. Ein
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Die besten Tage für
die Liebe im September
Das Hauptproblem im Beziehungskonflikt ist doch nicht die fehlende
Liebe, sondern die verschiedene Liebe. Was für ihn ein absoluter Liebesbeweis ist, wird von ihr nicht verstanden und umgekehrt.
wenig Angeberei ist erwünscht. Die
erdige Stier, Jungfrau oder SteinbockVenus findet so etwas unnötig. Hier
liebt man gemeinsame Gewohnheiten. Den Sonntagmorgen Sex zum
Beispiel. Für eine Zwillinge-Venus ist
das ein No Go. Wiederholungen findet sie unerträglich. Und Treue? In
Gedanken ist es ihr wahrscheinlich
unmöglich treu zu sein. Sie sehen also, es ist extrem wichtig, wie wir lieben. Denn wenn das zusammenpasst
entsteht echte Zufriedenheit und dauerhaftes Beziehungsglück.
Was erwartet meine Venus
Die Widder-Venus braucht viel Distanz. Sie möchte am liebsten jeden
Tag neu erobern und erobert werden.
Ihr Maßstab an die Beziehung ist der
Sex. Die genießerische Stier-Venus
wünscht sich Nähe, Sicherheit, Harmonie und eine feste Beziehung. Verbale Anreize und Bewegungsfreiheit
braucht die Zwillinge-Venus. Sie liebt
in Gedanken und kommt auch mit
einer Fernbeziehung gut klar. Während die Venus im Krebs es eng und
romantisch mag. Sie möchte heiraten
und Kinder. Die stolze Löwe Venus
will die Königin sein. Ihr Partner sollte sie bewundern, aber nicht klammern. Während die Jungfrau-Venus
auf Komplimente pfeift. Sie hält sich
an Fakten und will Zuverlässigkeit.
Eine Kunst ist die Liebe im Zeichen
Waage. Alles dreht sich um die Bezie-
hung und die Liebe. Kompromisslos
ehrlich ist die Skorpion-Venus. Für
wahre Liebe nimmt sie alles in Kauf
ist aber besitzergreifend. Eine Schütze-Venus liebt vor allem das Abenteuer. Solange es aufregend ist, funktioniert die Beziehung. Wogegen die
Steinbock-Venus feste Strukturen
möchte. Der Partner wird zum Dauerbrenner. Was eine Wassermann-Venus
unerträglich findet. Sie braucht ihre
Freiheit. Und eine freundschaftliche
Basis. Die sanfte Fische-Venus verliert sich im Liebesrausch. Sie will
und braucht ihre Illusionen. Bei dem
Thema Kinder und Heirat schreckt sie
aber schnell vor der Verantwortung
zurück.
Schwierig wird es, wenn zum Beispiel
eine Widder-Venus mit einer KrebsVenus zusammenkommen soll. Da
müssen beide ihre jeweiligen Erwartungen korrigieren. Das kann funktionieren, wenn man darüber redet und
bereit ist Kompromisse zu machen.
Man sollte sich zu Beginn der Beziehung auf einen Tanz einigen. Wenn
der eine Salsa und der andere Walzer
tanzen will, kommt man nicht zusammen. Das kann nicht funktionieren. Wichtig ist, dass man über die
eigenen Wünsche und Erwartungen
spricht. Und natürlich auch zuhört.
Wie beim Tanzen muss man sich die
perfekte Partnerschaft Schritt für
Schritt erarbeiten.
Der September wird besonders verspielt
und romantisch, denn Liebesgöttin Venus
verweilt gerade in der Waage. Das wird
ein Fest der Sinne. Allerdings sind Äußerlichkeiten jetzt sehr wichtig. Es lohnt sich
also, in ein tolles Outfit zu investieren.
Besonders gut geht es den Waagen,
Schützen, Wassermännern, Zwillingen
und Löwen. Mit gutem Aussehen und
Charme machen Sie Eindruck.
Die ringförmige Sonnenfinsternis am
1. September kann bei Jungfrauen, Zwillingen, Schützen und Fischen aber auch
Zweifel und Misstrauen in der Beziehung
schüren. Steigern Sie sich jetzt nicht in
negative Gefühle hinein. Reden Sie lieber
Klartext. Dies ist eine gute Gelegenheit
die Vergangenheit und alte Gefühle endlich loszulassen. Am 7. September verbindet sich Venus mit dem ernsten Saturn.
Ein guter Tag, um die Beziehung zu festigen, zusammenzuziehen oder gemeinsam ein Konto zu eröffnen. Um Erotik und
Macht geht es in der Beziehung am
11. September. Es fällt jetzt schwer, jemanden loszulassen. Vermeiden Sie es zu
klammern. Der Tag ist super für heiße
Liebesspiele. Eine gefühlsintensive Mondfinsternis findet am 16. September im
Zeichen Fische statt. Wer jetzt ohne Erwartungen an eine Beziehung herangeht und
bereit ist, bedingungslos zu lieben, wird
seinen Seelenpartner finden. Kleinliches
Besitzdenken und egoistische Forderungen wirken sich dagegen extrem negativ
auf die partnerschaftliche Harmonie aus.
Für Abwechslung und Spaß sorgen Venus
und Uranus am 18. Es kann aber auch zu
plötzlichen Trennungen kommen, vor allem bei Waagen, Widdern, Krebsen und
Steinböcken. Der Tag bringt Überraschungen. Am 19. September herrscht mit Venus
und Mars eine knisternde Atmosphäre.
Venus im Skorpion bringt ab 23. September Gefühlstiefe bei den Krebsen, Jungfrauen, Skorpionen, Steinböcken und Fischen. Sie will Tabus brechen und mit dem
Partner verschmelzen. Eifersucht schürt sie
bei Wassermännern, Stieren und Löwen.