Kaufmännisch Schule Schwäbisch Hall Dr. Otto Windmüller Die Industrialisierung in Schwäbisch Hall Unterricht im Museum und im öffentlichen Raum Inhalt Seite Inhalt 1 Inhaltsverzeichnis, Literatur 2 Quellen, Begründung, Lehrplanbezug, Unterrichtsmethoden, Vorüberlegungen 3 Struktur des Unterrichtsentwurfs 4 Industrielle Revolution und Industrialisierung – Selbstständiges Arbeiten mit Internetrecherche 5 Organisation des Projekts im HF-Museum und im öffentlichen Raum 6 Gruppe 1: Altes Handwerk und Gewerbe 9 Gruppe 2: Der Eisenbahnanschluss 12 Gruppe 3: Ein Unternehmen entsteht – die Grossag 15 Gruppe 4: Allgemeine Standortfaktoren – Strukturwandel 18 Anlage I: Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert = Weiterführende Informationen für Lehrer, Studenten, Leistungskurs Geschichte Gymnasium Literatur: Herausgeber von „Hall im 19. Jahrhundert“, eine württembergische Oberamtsstadt zwischen Vormärz und Jahrhundertwende, Schwäbisch Hall 1991. Sabine Erhardt, Armin Herausgeber von „Grossag. Qualität in jedem Gerät.“ Ein Haller InPanter dustriebetrieb seit 1863. Katalog zur Ausstellung im HF-Museum. Schwäbisch Hall 1997. Matti, Werner Halls wirtschaftliche Wende im 19. Jahrhundert, in: Schwäbisch Haller Monatsspiegel 1964/12 und 1965/1. Ulshöfer, Kuno Schwäbisch Hall und die Industrialisierung im 19. Jahrhundert, in: WFr 58 (1974). Schrenk, Christhardt Mit dam Dampfroß vom Neckar zum Kocher, 125 Jahre Eisenbahnlinie Heilbronn – Schwäbisch Hall, Stadtarchiv Heilbronn 1987. Windmüller, Otto Div. Veröffentlichungen siehe Ackermann „Hall im 19. Jahrhundert„ sowie http://www.windmuellers.de/veroeff/veroeff1.htm Ackermann, Manfred Quellen/Archive: Haller Tagblatt, Haller Merkur, Stadtarchiv Hall, Kreisarchiv Hall, HStAS, StAL 2 Begründung des Themas: Die wirtschaftliche Entwicklung führt zu einem stetigen Strukturwandel. Neue Technologien und Arbeitsformen entstanden in allen Epochen und hatten weitreichende Wirkungen auf die Gesellschaft. Derartige Entwicklungen haben entscheidende Auswirkungen auf das Leben und die Zukunft der Schüler. Lehrplanbezug im Kerncurriculum gemäß Bildungsplan = Auszüge aus der Zusammenstellung von StD Ulrich Maier, JKG Weinsberg Grundschule Mensch, Natur und Kultur z. B. Klasse 4 "Veränderung des Heimatraums in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft" "Kulturelle Spuren aus der Heimatgeschichte." Hauptschule Fächerverbund: "Welt - Zeit - Gesellschaft" Beispiele aus der Lokal- und Regionalgeschichte sowie das Alltagsleben von Menschen in anderen Zeiten und Räumen regen zum Vergleich mit der eigenen Lebenssituation an. Die Integration von außerschulischen Lernorten in der Region und die Einladung von Experten oder Zeitzeugen in den Unterricht ermöglichen originale und persönliche Begegnungen." (S.122) Realschule „Heimat soll auf allen Stufen das Interesse an der Lokal- und Regionalgeschichte geweckt und die Verbundenheit mit dem Heimatraum und seinen Menschen gefestigt werden. Hierzu eignen sich besonders die Verfahren des entdeckenden Lernens." (S. 96) Gymnasium Es „...gewinnen Personen und Ereignisse, Quellen und Zeitzeugen aus der Lokal- und Regionalgeschichte eine besondere Bedeutung, weil so historische Wirklichkeit konkret erfahrbar ist, ohne dass der Blick für eine generalisierende Betrachtung verstellt wird." (S.209) Berufliche Schule An vielen Stellen der Lehrpläne sind selbstständiges Erarbeiten, Projektarbeit und landeskundliche Bezüge aufgeführt. Unterrichtsmethoden (ergeben sich aus dem Kerncurriculum) Selbstständiges Erarbeiten (Internetrecherche, Erkundung, Auswertung von Materialien). Gruppenarbeit mit Präsentation im öffentlichen Raum und im Museum. Vorüberlegungen Zahlreiche Gemeinden und Städte sind oder waren an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Mit dem Eisenbahnanschluss setzte in vielen Regionen der Industrialisierungsprozess im 19. Jahrhundert ein und führte durch die verbesserte Infrastruktur zur Gewerbeansiedelung. Manche dieser Unternehmen existieren noch heute. Spuren dieser ersten Industriebetriebe sind überall zu finden. Nicht selten nehmen sich Regionalmuseen dieses Themas an. Ferner sind die Veränderungen heute deutlich zu sehen (z. B. leerstehende Fabrikgebäude aus 19. bzw. beginnenden 20. Jahrhundert, veränderte Nutzung...). Aus diesen Gründen ist m.E. dies für Hall konzipierte Projekt auf andere Regionen in seiner Struktur übertragbar. 3 Struktur der Unterrichtseinheit Die konkrete Ausgestaltung ist von der Schulart und dem Leistungsstand der Klasse abhängig In der Schule machen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Industriellen Revolution und der Industrialisierung Deutschlands vertraut. Sie sollen die wichtigsten technischen Neuerungen kennen (Dampfmaschine, Spinnmaschine). Bei weiterführenden Schularten kann die „Relative Rückständigkeit“ Deutschlands angesprochen werden. Die Inhalte können den Schülerinnen und Schülern durch „klassischen“ Unterricht vermittelt werden, aber auch z.B. durch selbstständige Internetrecherche. Dazu Seite 4 als Textdatei auf das Schülerverzeichnis kopieren und eigenverantwortlich erarbeiten lassen. Arbeit im Museum und im öffentlichen Raum Ausgehend vom Hällisch Fränkischen Museum Schwäbisch Hall - Gruppenarbeitsraum Gruppe 1 Altes Handwerk, Gewerbe und Salzproduktion Gruppe 4 Allgemeine Standortfaktoren – Strukturwandel Gruppe 2 Der Eisenbahnanschluss – Entstehung und Bedeutung Gruppe 3 Ein Unternehmen entsteht – die Grossag 4 Die Industrielle Revolution in England und die Industrialisierung in weiteren Staaten Diese Thema bearbeiten wir heute mit Hilfe einer Internetrecherche. Für Internetkenner unter euch ist das kein Problem. Wenn ihr dies bisher noch nie gemacht habt, so geht ihr folgendermaßen vor: Ihr bedient euch einer Suchmaschine, die das Internet nach Begriffen durchsucht. Eine der bekanntesten ist „Google“. Gebt also mal http://www.google.de ein. Dann die Schlüsselbegriffe Industrielle Revolution England. So erhaltet ihr tausende von Seiten mit Ergebnissen. Ebenso verfährt man bei der Beantwortung der sonstigen Fragen. Noch besser: Ihr arbeitet mit einem Mitschüler zusammen, der sich damit schon auskennt. Arbeitsauftrag: Beantwortet mit Hilfe einer Internetrecherche und mit dem Schulbuch folgende Fragen und tragt die Ergebnisse unter die Fragen ein. 1. Was versteht man unter dem Begriff Industrielle Revolution in England? 2. Eine der zentralen Erfindungen war die Dampfmaschine. a) Wer erfand sie? b) Wie funktioniert sie? (evtl. Bild einfügen)? 3. Welche weiteren Erfindungen beschleunigten die Industrielle Revolution? 4. Beschreiben Sie eine weitere Erfindung näher! 5. Welche Voraussetzungen mussten gegeben sein, dass die Industrielle Revolution in England einsetzen konnte? 6. Wo entstanden die Industriezentren in England? 7. In welchem Zeitraum setzte die Industrialisierung in Frankreich und in Deutschland ein? 8. In welchen Regionen entstanden im 19. Jahrhundert Industriezentren in Deutschland? 5 Organisation des Projekts im HF-Museum und im öffentlichen Raum Anfahrt Anfahrt nach Hall per Bahn oder Bus. Fußweg zum HF-Museum siehe Karte © windmüller grafik Gruppeneinteilung Die Klasse wird in 4 Gruppen eingeteilt werden, die arbeitsteilig arbeiten. Die Einteilung kann im Vorfeld erfolgen. Ebenso können die Arbeitsmaterialien bereits in der Schule verteilt werden. Ideal wäre es, wenn alle Gruppen vom HFM aus starten. Allerdings öffnet das Museum gewöhnlich erst um 10.00 Uhr. Nähere Informationen auf der Webseite. Das HFM bietet auch eine Führung zur Geschichte der Grossag an. Ebenso kann gezeigt werden wie ein frühes Grossag-Bügeleisen funktionierte. Den Gruppen stehen zur Erarbeitung geeignete Räume zur Verfügung. Gruppe 1 Altes Handwerk, Gewerbe und Salzproduktion Gruppe 2 Der Eisenbahnanschluss Gruppe 3 Ein Industrieunternehmen entsteht – die Grossag (Das Museum bietet auf Wunsch zur Grossag eine Themenführung an) Gruppe 4 Allgemeine Standortfaktoren - Strukturwandel 6 Gruppe 1 Altes Handwerk, Gewerbe und Salzproduktion Liebe Schülerin, lieber Schüler! Heute findet der Unterricht im Museum und im öffentlichen Raum statt. Es wird ein etwas anderer Unterricht sein. Ihr werdet sehr viel selbst erarbeiten, selbst erkunden und euren Mitschülerinnen und Mitschülern die Ergebnisse vortragen. Der Ablauf ist der Tabelle zu entnehmen – lest sie bitte genau durch! Zeit 90 Min Uhrzeit Inhalt Macht euch mit der Aufgabe und den beigefügten Arbeitsmaterialien vertraut. Geht mit euren Materialien an die entsprechenden Orte im Museum und in der Stadt, an denen ihr dann später die Ergebnisse vorstellt. Bereitet euch auf die Vorstellung der Arbeitsergebnisse vor. Ihr könnt euch dabei auch innerhalb der Gruppe abwechseln. Fasst die Ergebnisse kurz auf ein DIN A 4 Blatt zusammen. Dieses Blatt erhalten dann später eure Mitschüler als Zusammenfassung. ... Min Pause Ca. 20 Vorstellung der Arbeitsergebnisse (bei gutem Wetter Min je in der Stadt und im Museum). Sonst ausschließlich Gruppe im Museum. Ort Museum (Stadtmodell, Abt. Hall und das Salz) Stadt: Haalbrunnen Haalplatz bzw. Museum Die Vorstellung eurer Arbeit sollt ihr folgendermaßen aufbauen: Ort 1. Gebt am Stadtmodell oder in der Abteilung „Hall und das Salz“ einen Museum (Stadtmodell, Abtl. Hall und Überblick über das vorindustrielle Hall mit der Saline und dem Gedas Salz) werbe (z.B. Märkte) – M 1 2. Geht zum Haalbrunnen und erläutert wie sich die Saline entwickelte Stadt: Haalbrunnen (Entstehung, Beschäftigte) und welche besondere Bedeutung das Salz im Mittelalter hatte. Ihr könnt die Entwicklung aber auch in der Abteilung „Hall und das Salz“ im Museum aufzeigen. M 2, M 3 3. Beschreibt die Bedeutung der Saline für das Handwerk! M 4 4. Erläutert warum das städtische Handwerk im 19. Jahrhundert in eine Krise geriet! M 5 5. Erläutert die Auswirkungen der Krise auf die Menschen! M 5 Zur Orientierung: Gruppe 1,2,3,4 Gruppe 3 Bahnhofstraße Gruppe 1 Gruppe 2 7 Materialien – Gruppe 1 M1 Geht zum Stadtmodell im Aufgang zum Keckenturm Betrachtet das Stadtbild von Hall und schaut nach den Märkten und Hauptverkehrswegen (Wenn eure Klasse nicht mehr als 20 Schüler hat, könnt ihr das Stadtmodell in die Präsentation mit einbeziehen. Im anderen Fall ist zu wenig Platz vorhanden) M2 Besucht im 2. Stock im neuen Bauabschnitt die Abteilung „Hall und das Salz“ Betrachtet die Ausstellungsstücke (Exponate) genau und lest die dazugehörigen Beschreibungen und allgemeinen Erläuterungen. M3 Geht zum Haalbrunnen auf den Haalplatz Lest die Tafel mit den Erläuterungen sowie den neben stehenden Text. M4 „80 Meter unter dem Haalbrunnen befindet sich ein Salzstock. Probebohrungen zeigten, dass er 4 bis 6 m stark ist. Grundwasser löst das Steinsalz auf. Die Sole wird durch Überdruck an die Oberfläche befördert.“ 8 M5 Wenn auch das Haller Handwerk im frühern 19. Jahrhundert zusammen mit der Saline in eine Wirtschaftskrise geriet, war es dennoch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor...Die in Zünften organisierten Handwerker versorgten nicht nur die 6000 Einwohner (1825) der Stadt mit ihren gewerblichen Produkten, sondern auch die 16000 Bewohner der Landgemeinden. Daneben gab es in Hall 34 Kaufleute, die in ihrem Sortiment Erzeugnisse hatten, die im heimischen Gewerbe nicht hergestellt wurden. Dazu gehörten Gewürze, Garne, Seide, Tabak, Zucker und...Baumwolle. Sowohl die städtischen Handwerker als auch Kaufleute erzielten einen wesentlichen Teil ihres Umsatzes mit dem Verkauf ihrer Produkte an die Landbevölkerung...1832 kam es zur Gründung eines ersten Industriebetriebes in Hall, der Churr’schen Spinnerei...Die Fabrik expandierte in den ersten Jahren ihres Bestehens. Zusätzlich zu den Spinnmaschinen wurden auch Webmaschinen angeschafft, die das versponnene Garn zu Stoffen verarbeiteten. Anfang der 1830er Jahre erlebte auch die Haller Saline in enger Kooperation mit dem Steinsalzwerk Wilhelmsglück den lange ersehnten Aufschwung. Musste bis 1829 das zerkleinerte Steinsalz mühsam auf Wagen in die Stadt transportiert werden, so fand die Salineverwaltung mit dem Bau einer 10 km langen Soleleitung eine elegante Lösung. ...Nach 1835 setzte eine allgemeine Rezession (Krise) ein, von der auch Hall nicht verschont blieb. Der Fabrikant J.F. Churr klagte 1839, dass die öfter wiederkehrenden Krisen auf dem Geld- und Warenmarkt sowie die Verwicklungen in der politischen Welt den schleppenden Gang aller Fabrikation nach sich zögen. Davon war auch das Kleingewerbe betroffen. Zwar erhöhte sich die Zahl der selbstständigen Handwerksmeister bis 1848, doch war dies oft eine Flucht in die Selbstständigkeit. Wie einschneidend die Krise war, zeigt die Entwicklung bei den Gesellen. Von 1835 bis 1847 verringerte sie sich von 400 auf 277. Dies entspricht einem Rückgang von 31 %. Die Zahlen machen deutlich, dass sich die Meister durch Entlassungen der gesunkenen Nachfrage anpassten. Von nun an zogen Tausende von Handwerksgesellen arbeitssuchend und bettelnd durch das Land. Die Hauptursache dieser Entwicklung lag in der zunehmenden Mechanisierung, die es Großbetrieben ermöglichte, ihre Stückkosten und damit ihre Preise zu senken. Die kleinen Handwerker waren nicht mehr konkurrenzfähig. Der Gold- und Silberarbeiter Abe brachte 1845 vor, dass leider die Fabriken in dieser Branche so überhand nehmen, dass man unmöglich die Produkte so billig und schön fertigen kann, was die Maschinen in den Fabriken zu Tage fördern. Diese industriell hergestellten Güter kamen nach dem Beitritt Württembergs zum Deutschen Zollverein im Jahre 1834 ins Land. Die Tuchmacher klagten, sie würden von den preußisch und sächsischen Waren überschwemmt und die Drechsler und Kammacher mussten Absatzeinbußen hinnehmen, weil sie mit den Fabriken in Nürnberg, Fürth und noch mehreren anderen Orten, welche zwar sehr geringe Arbeit, aber zu außerordentlich billigen Preisen lieferten, nicht konkurrieren konnten. Erschwerend kam hinzu, dass die Missernten von 1843 und 1846/47 die Kaufkraft für gewerbliche Produkte sinken ließen...Von 1848 bis 1860 verringerten die Meister die Zahl ihrer Beschäftigten. Selbst die Gesellen der bedeutenderen Gewerbe wie Gerber und Färber zogen arbeitslos umher. Kaum besser erging es ihren Meistern. Während sie sich bis 1847 noch in der Lage gesehen hatten, ihre selbstständige Existenz zu erhalten, konnten sie dem weiter sinkenden Absatz nicht mehr durch einen Personalabbau begegnen und mussten ihren Betrieb schließen. Viele verdingten sich als Tagelöhner und kamen auswärts bei Straßen- oder Eisenbahnbau unter. Verschärft wurde die Lage durch die Missernten. Ein Chronist vermerkte unter dem 31. Juli 1851: Auch ist wieder Ende Juli in vielen Gegenden Deutschlands die Kartoffelkrankheit ausgebrochen, was besonders für die Armen sehr drückend ist...An einer anderen Stelle schreibt er, die Güterstücke und die Gebäude sinken im Preis sehr, der Wohlstand ist verschwunden, die Gewerbe stocken und haben keine Arbeit und doch sind die Lebensmittel teuer. In dieser Situation verließen mehrere hundert Haller aus allen Ständen, Alter und Beruf ihre Heimat und wanderten aus. Dies führte in den 1850er Jahren zu einem einschneidenden Bevölkerungsrückgang. 9 Gruppe 2 Der Eisenbahnanschluss Liebe Schülerin, lieber Schüler! Heute findet der Unterricht im Museum und im öffentlichen Raum statt. Es wird ein etwas anderer Unterricht sein. Ihr werdet sehr viel selbst erarbeiten, selbst erkunden und euren Mitschülerinnen und Mitschülern die Ergebnisse vortragen. Der Ablauf ist der Tabelle zu entnehmen – lest sie bitte genau durch! Zeit 90 Min Uhrzeit Inhalt Macht euch mit der Aufgabe und den beigefügten Arbeitsmaterialien vertraut. Geht mit euren Materialien an die entsprechenden Orte im Museum und in der Stadt, an denen ihr dann später die Ergebnisse vorstellt. Bereitet euch auf die Vorstellung der Arbeitsergebnisse vor. Ihr könnt euch dabei auch innerhalb der Gruppe abwechseln. Fasst die Ergebnisse kurz auf ein DIN A 4 Blatt zusammen. Dieses Blatt erhalten dann später eure Mitschüler als Zusammenfassung. ... Min Pause Ca. 20 Vorstellung der Arbeitsergebnisse (bei gutem Wetter Min je in der Stadt und im Museum). Sonst ausschließlich Gruppe im Museum. Ort Bahnhofsgelände (siehe Karte) und Museum Bahnhofsgelände, Museum Die Vorstellung eurer Arbeit sollt ihr folgendermaßen aufbauen: Ort 1. Berichtet über die Entstehungsgeschichte der Eisenbahnlinie HeilBahnhofsgelände bronn-Hall (Planung, Arbeiten, Trassenführung). M 1 , M 2 und -straße bzw. 2. Stellt dar welche Erwartungen und mit der Eisenbahnlinie verbunden Museum waren. M 3 3. Beschreibt die Bedeutung des Eisenbahnbaus für die Entstehung von Industrieunternehmen und weiterer Einrichtungen. M 4 M 5 Zur Orientierung: Gruppe 1,2,3,4 Gruppe 3 Bahnhofstraße Gruppe 1 Gruppe 2 10 Materialien – Gruppe 2 M1 M2 Geht zum Haller Bahnhof - vergleicht das alte und gegenwärtige Bahnhofsgelände! Der ursprüngliche Bahnhof wurde 1945 bei einem Luftangriff der Amerikaner zerstört und in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. Lest unten stehenden Text zur Entstehung der Eisenbahnlinie Nachdem in Württemberg die Hauptverbindungen von Stuttgart – Heilbronn und Stuttgart – Ulm in den 1840er Jahren errichtet wurden, strebte weitere Städte den Anschluss an das Eisenbahnnetz an. Dazu gehörten auch Öhringen und Hall. 1857 forderte der Haller Gemeinderat von der Abgeordnetenkammer den Anschluss an das württembergische Eisenbahnnetz, weil in der Region eine Vielzahl von Personen von der verbesserten Verkehrsverbindung profitieren könnten. Ein Gesetz von 1858 verfügte, dass mit dem Bau begonnen werden konnte. Nun mussten umfangreiche Planungen durchgeführt werden, weil der Bau der Trasse sehr aufwändig war. Dies war auch ein Grund, weil der Anschluss derart spät erfolgte. Täler bei Weinsberg, Öhringen und Hall mussten überwunden werden. Alleine in Hall waren 2 Tunnel erforderlich. Erschwerend kam hinzu, dass sich die Bahnlinie in Hall am Hang errichtet werden musste. Deshalb waren Stützmauern erforderlich. Andererseits schaffte der Bau auch eine Vielzahl von Arbeitsplätzen, weil der Maschineneinsatz sehr gering war. Müller schreibt dazu in seinem Aufsatz: „Alleine für das 5. Los (Wackershofen-Gottwollshausen) wurden im November 1859 3-400 tüchtige Erdarbeiter, insbesondere auch Steinbrecher gesucht. Im Sommer 1860 betrug die Arbeiterzahl – darunter auch Frauen – im Raum Hall etwa 1500; viele kamen aus Bayern und Italien. Unter heute unvorstellbaren sozialen Bedingungen beschäftigt – Lohnstreitigkeiten, Arbeitsniederlegungen und fristlose Entlassungen waren häufig -, unterlagen sie zugleich einer rigorosen behördlichen Aufsicht. Die Beaufsichtigung und Betreuung dieser ersten úGastarbeiterinvasion’ konfrontierte die Behörden mit erheblichen Problemen.“ Ein Schicksal sei stellvertretend genannt: 1861 verstarb der Italiener Augustino Pocher. Da er Schulden hinterließ wurde sein Fall aktenkundig. Er schuldete einem Bäcker für 36 Laib Brot und andere Güter 30 Gulden. Er hinterlies nur einige Kleidungsstücke und eine Uhr im Wert von 13 Gulden. Denkbar ist, dass er seiner Familie in Italien einen Großteil seines Einkommens zukommen lies, weil diese in der Heimat ein Haus besaß. M3 11 Anlässlich der Eröffnung der Eisenbahnlinie wurde ein Gedicht verfasst, aus dem die Erwartungen deutlich werden. Titelblatt des Haller Merkur am 1. August 1862 Nimm Abschied Hall, von deiner alten Stille, Öffne die Tore weit und weit Deiner Söhne Sinn; Nicht länger mehr ist des Tales Wand, Die deinen Kocher engt, Die Grenze deines Horizonts: Die eiserne Straße des Dampfes Gewalt Sie kennt keine Schranke, sie machet nicht Halt. ...Abgeblasst wirst du in deinen Mauern, Die alten Sitten sehen; Ein neues Licht, die neue Zeit, Wird Herrin deiner Straßen sein. Die eiserne Straße des Dampfes Gewalt Sie kennt keine Schranke, sie machet nicht Halt. ...Öffne deine Tore weit, zum Willkommen der neuen Zeit Willkommen Ihr aus der Ferne All, Willkommen in dem jungen Hall Die eiserne Straße des Dampfes Gewalt Sie kennt keine Schranke, sie machet nicht Halt. M4 M5 Die Bedeutung und Wirkung der Einführung der Eisenbahnen auch in Baden und Württemberg kann kaum groß genug eingeschätzt werden ... Die technische Entwicklung, etwa mit der Entwicklung neuer Lokomotiven, nahm einen großen Aufschwung. - Landschaft und Städtebau wurde nachhaltig verändert... Die Mobilität breiter Bevölkerungskreise nahm rasch zu (bis 1844 gab es nur Reisen zu Fuß, zu Pferd, per Postkutsche oder per Schiff; Autos, Busse, Flugzeuge gab es ja nicht). - Die Siedlungsentwicklung hing von nun an stark mit den Eisenbahnlinien zusammen: Städte und Dörfer entstanden oder wuchsen an den Bahnlinien und Bahnknotenpunkten; Gemeinden ohne frühen Bahnanschluss stagnierten oder schrumpften. - Der Eisenbahnbau hatte große Bedeutung für den Arbeitsmarkt, was für die wachsende Bevölkerungszahlen und die Notjahre der Agrarkrisen besonders wichtig war... - Für Industrie und Wirtschaft wurde die Eisenbahn unentbehrlich. Wichtiger als der Personenverkehr wurde der Güterverkehr: der Transport von Waren und Energie (z.B. Kohle) per Bahn. Damit gingen immer mehr Industrieansiedlungen in die Nähe von Bahnanschlüssen (z.B. wanderte die Firma Franck von Vaihingen an der Enz nach Ludwigsburg, wo es Anschluss an die Hauptbahn gab). Städte, die abseits der Hauptbahnen lagen, fielen zurück, auch wenn sie früher bedeutende Handelszentren waren (z.B. Rottweil, Schwäbisch Hall, oder auch Marbach am Neckar). - Die Politische Bedeutung für die Einheit der Länder spielte in größerem Umfang nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 eine Rolle. - Nicht zu vergessen ist die militärische Bedeutung der Eisenbahn: Rasche Truppenbewegung über die Schiene spielte spätestens beim Krieg gegen Frankreich eine wichtige Rolle. Entsprechend wurden auch manche neue Eisenbahnstrecken unter militärstrategischen Gesichtspunkten gebaut, vor allem seit 1870. Quelle: http://www.s-line.de/homepages/m-ebener/Eisenbahnen.html Wirkungen: 1862 Gasfabrik wird in Betrieb genommen, Anschluss an das württembergische Eisenbahnnetz – Bahnhofsstraße mit einer Vielzahl von Verwaltungsgebäuden entsteht 1863 Churr’sche Spinnerei geht an Rudolf Weber über, der weiter expandierte (Dampfmaschine 100 PS); Beschlägfabrik Friedrich Groß gegründet (später Grossag); Wagenfabrik Schaffert &Co. gegründet; Gießerei Bischar, Heinrich, Lob und Hof gegründet 1865 Kirchdörfer beginnt mit der Produktion von Feuerspritzen, meldet Patent an und setzt Dampfmaschine ein Bahnhofsstraße 12 Gruppe 3 Ein Industriebetrieb entsteht – die Grossag Liebe Schülerin, lieber Schüler! Heute findet der Unterricht im Museum und im öffentlichen Raum statt. Es wird ein etwas anderer Unterricht sein. Ihr werdet sehr viel selbst erarbeiten, selbst erkunden und euren Mitschülerinnen und Mitschülern die Ergebnisse vortragen. Der Ablauf ist der Tabelle zu entnehmen – lest sie bitte genau durch! Zeit 90 Min Uhrzeit Inhalt Macht euch mit der Aufgabe und den beigefügten Arbeitsmaterialien vertraut. Geht mit euren Materialien an die entsprechenden Orte im Museum und in der Stadt, an denen ihr dann später die Ergebnisse vorstellt. Bereitet euch auf die Vorstellung der Arbeitsergebnisse vor. Ihr könnt euch dabei auch innerhalb der Gruppe abwechseln. Fasst die Ergebnisse kurz auf ein DIN A 4 Blatt zusammen. Dieses Blatt erhalten dann später eure Mitschüler als Zusammenfassung. ... Min Pause Ca. 20 Vorstellung der Arbeitsergebnisse (bei gutem Wetter Min je in der Stadt und im Museum). Sonst ausschließlich Gruppe im Museum. Ort Museum und Unterwöhrdt am Globe-Theater Die Vorstellung eurer Arbeit sollt ihr folgendermaßen aufbauen: Ort 1. Beschreibt die Biographie von Friedrich Gross sowie das historische Um- Museum und Unfeld in dem sein Unternehmen 1863 entstand. M 1, M 2 terwöhrdt am Glo2. Erläutert die Arbeitsbedingungen in der Frühphase der Industrialisie- be-Theater rung am Beispiel der Grossag. M 3 3. Beschreibt die weitere Entwicklung der Grossag im 20. Jahrhundert. M 4 4. Geht auf den Unterwöhrdt, zeigt wo die Unternehmerfamilie wohnte und was sie mit der Villa ausdrücken wollte. . . M 5, M 6 Zur Orientierung: Gruppe 1,2,3,4 Gruppe 3 Bahnhofstraße Gruppe 1 Gruppe 2 13 Materialien – Gruppe 3 M1 M2 Geht in die Abteilung „19. Jahrhundert“ und macht euch kundig über die Industrialisierung Halls - Schautafeln - Zeittafeln usw. Lest unten stehenden Text zur Biographie von Friedrich Groß und zur Entstehung seiner Unternehmung! Geboren wurde Friedrich Gross am 8.12.1838 als Sohn des Schlossers und Mitglieds einer alten Haller Siedersfamilie...Das Gewerbe seines Vaters erschien ihm offenbar zukunftsträchtig und so begibt er sich nach abgeschlossener Volksschule in die Lehre seines Vaters, der eine Schlosserei und Eisenwarenhandlung am Schweinemarkt betreibt. In der örtlichen Baugewerbeschule erwirbt er „tüchtige mechanische Kenntnisse“. Seine Wanderjahre führen ihn ins benachbarte Ausland, wo er Gelegenheit erhält, die sich anbahnenden wirtschaftlichen und politischen Veränderungen zu beobachten. Spätestens um die Jahreswende 1862/63 kehrt er nach Hall zurück. Hier heiratet er im Juli 1863 die 19jährige Karoline Susanne Vogel...Da er zu diesem Zeitpunkt noch nicht volljährig ist, ihm also das erforderliche Alter zur Heirat und die Voraussetzung zur Führung eines eigenen Gewerbes fehlt, bittet er beim Rat der Stadt zum Zweck der Verehelichung und selbstständiger gewerblicher Niederlassung um eine (Sondererlaubnis). Sein Gesuch wird positiv beschieden, zumal die Eltern dem jungen Existenzgründer ein Darlehen von 2000 Gulden in Aussicht gestellt haben. Aus der Ehe gehen neun Kinder hervor, von denen vier Töchter und ein Sohn überleben...In den 1860er Jahren erlebte die Stadt den ersehnten wirtschaftlichen Aufschwung. Besonders der im Vergleich zu anderen Regionen Württembergs immens verspätete Anschluss an das Schienennetz der Eisenbahn brachte entscheidende Verbesserungen für die städtische Infrastruktur. Der Stadtrat hatte bereits 1850 erkannt, dass eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage dauerhaft nur durch eine verbesserte Verkehrsanbindung zu erreichen war. Die ortsansässigen Gewerbebetriebe mussten die Möglichkeit erhalten, Rohstoffe schnell zu günstigen Preisen und in größeren Mengen beziehen und ihre Fertigwaren auch überregional absetzen zu können. Es sollte allerdings noch bis 1862 dauern. (Erst in diesem Jahr erfolgte der Anschluss an das württembergische Eisenbahnnetz). Aber auch die (Einführung der Gewerbefreiheit 1862 mit der die hemmenden Faktoren der Zunftwirtschaft aufgehoben wurde) trug zum wirtschaftlichen Aufschwung bei: Die Auswandererzahlen sanken, die Unternehmungsgründungen sowie die Beschäftigtenzahlen stiegen. Somit waren für Friedrich Gross die Rahmenbedingungen günstig. Aus: Grossag „Qualität in jedem Gerät“ 14 M3 Befasst euch mit der Fabrikordnung von 1877 und erarbeitet die rechtliche Stellung der Fabrikordnung in der Frühzeit der Industrialisierung. M4 Begebt euch in den 2. Stock des neuen Museumsabschnitts (Abteilung 20. Jahrhundert). Dort findet ihr weitere Informationen und Produkte der Grossag, die erzeugt wurden (Elektrogeräte...). Beschäftigt euch mit den Informationstafeln, damit ihr den Mitschülern die Entwicklung erläutern könnt. M5 Geht auf den Unterwöhrdt und betrachtet die „Villa Gross“ Nachdem der Firmengründer 1896 verstorben war übernahm sein Sohn das Unternehmen, das nun über 200 Beschäftigte zählte und Absatzmärkte auf der ganzen Welt hatte. Der aus kleine Verhältnissen kommende Vater hatte noch neben der Firma gewohnt. Der neue Eigentümer ließ 1913 eine repräsentative Unternehmervilla errichten, die noch heute weit sichtbar ist. M6 Repräsentativer Briefkopf mit dem Firmengelände der Grossag. 15 Gruppe 4 Allgemeine Standortfaktoren - Strukturwandel Liebe Schülerin, lieber Schüler Heute findet der Unterricht im Museum und im öffentlichen Raum statt. Es wird ein etwas anderer Unterricht sein. Ihr werdet sehr viel selbst erarbeiten, selbst erkunden und euren Mitschülerinnen und Mitschülern die Ergebnisse vortragen. Der Ablauf ist der Tabelle zu entnehmen – lest sie bitte genau durch! Zeit 90 Min Uhrzeit Inhalt Macht euch mit der Aufgabe und den beigefügten Arbeitsmaterialien vertraut. Geht mit euren Materialien an die entsprechenden Orte im Museum und evtl. in der Stadt, an denen ihr dann später die Ergebnisse vorstellt. Bereitet euch auf die Vorstellung der Arbeitsergebnisse vor. Ihr könnt euch dabei auch innerhalb der Gruppe abwechseln. Fasst die Ergebnisse kurz auf ein DIN A 4 Blatt zusammen. Dieses Blatt erhalten dann später eure Mitschüler als Zusammenfassung. ... Min Pause Ca. 20 Vorstellung der Arbeitsergebnisse (bei gutem Wetter Min je evtl. in der Stadt und im Museum). Sonst ausschließGruppe lich im Museum. Ort Museum - Arbeitsraum Museum - Arbeitsraum Die Vorstellung eurer Arbeit sollt ihr folgendermaßen aufbauen: Ort 1. Beschreibt die Bedeutung des Unternehmers für die Industrie. M 1 Museum: 2. Erläutert die Standortfaktoren, die im 19. Jahrhundert für die Entste- Arbeitsraum oder hung von Industriebetrieben entscheidend waren. M 1 Abteilung 19. Jahr3. Stellt dar wie sich die Standortfaktoren früher und heute unterschei- hundert den (z.B. Infrastruktur: heute Autobahn oder Flugplatz). M 3 4. Beschreibt welche Wirkung es für die Bevölkerung einer Region hat, wenn es keine Unternehmer gibt und die Standortfaktoren ungünstig sind! M 4 Zur Orientierung: Gruppe 1,2,3,4 Gruppe 3 Bahnhofstraße Gruppe 1 Gruppe 2 16 M1 Lest den unten stehenden Text gut durch und geht anschließend in die Abteilung 19. Jahrhundert. Informiert euch dort weiter. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts setzte in Mitteleuropa die Industrialisierung ein. Dies war jedoch nur in bestimmten Regionen festzustellen. Dort entstanden dann Ballungszentren (Ruhrgebiet, Sachsen, Berlin, Saarland...). In anderen Regionen setzte die Industrialisierung hingegen nur schleppend ein. Dazu gehörte auch Württemberg. Jedoch entwickelten sich um die Residenzstadt Stuttgart, aber auch um Heilbronn in den 1840er Jahren größere Unternehmen. In der Region um Hall und Crailsheim gab es lediglich vereinzelt Unternehmungen. Dieser unterschiedliche Industrialisierungsprozess ist auf vielfältige Ursachen zurückzuführen. Bestimmende Faktoren sind i.d.R. die Unternehmerpersönlichkeit und Standortfaktoren. Unternehmerpersönlichkeiten sind Personen, die Initiative ergreifen, sich selbstständig machen und ein Unternehmen errichten. Gewöhnlich benötigen diese Menschen dazu besondere Fähigkeiten (technisches oder kaufmännisches Geschick). Sie zeichnen sich i.d.R. mit einer Risikobereitschaft aus. In Hall sind ist der Schlosser Friedrich Gross zu nennen, der auf der Wanderschaft mit neuen Fertigungsverfahren in Berührung kam und nach seiner Rückkehr eine Fabrik errichtete, die Türbeschläge und Bügeleisen herstellte. Aber auch der Kaufmann Churr, der bereits 1833 am Ripperg Richtung Gelbingen eine Spinnerei gründete, in der viele Arbeiter, unter anderem auch Kinder beschäftigt waren. Er kaufte große Spinnmaschinen, die zunächst mit Wasserkraft, später auch mit Dampfkraft betrieben wurden. Auch der Kupferschmied Kirchdörfer setzte seine Fähigkeiten ein, die er in seiner handwerklichen Ausbildung erworben hatte, investierte und gründete 1865 eine Fabrik, in der Feuerspritzen (für die Feuerwehr zu Brandbekämpfung) erzeugt wurden. Er meldete einige Patente an und zeichnete sich durch besondere technische Kenntnisse aus. Die gesamte Risikobereitschaft und Kenntnisse reichen aber nicht aus, um die Industrialisierung in Gang zu setzen. Dazu müssen günstige Standortfaktoren hinzukommen: Infrastruktur: Um Rohstoffe beziehen und Fertigprodukte absetzen zu können benötigt man eine gut ausgebaute Verkehrsanbindung. Im 19. Jahrhundert war dies der Eisenbahnbau. Staatliche Gewerbeförderung: Günstige Grundstückspreise, Gewerbeflächen, niedrige Unternehmenssteuern, gewerbefreundliche Politik. Im 19. Jahrhundert standen i.d.R. noch genügend Flächen zur Verfügung. Auch die Steuern waren gering und der Staat förderte auf vielfältige Weise die Unternehmungen. Rohstoffe: Diese müssen in ausreichendem Maße für die Produktion vorhanden sein. Dies war im 19. Jahrhundert gewöhnlich erst nach dem Eisenbahnanschluss der Fall. Nachfrage: Das produzierte Gut muss zu dem angebotenen Preis gefragt sein. Dies war im 19. Jahrhundert bei der steigenden Bevölkerungszahl und den abnehmenden Preisen bei industrieller Massenproduktion zumeist der Fall. Arbeitskräfte: In den Fabriken des 19. Jahrhunderts benötigte man gewöhnlich lediglich angelernte Arbeitskräfte, weil die Technologie nicht derart fortgeschritten war. Gewöhnlich waren wegen der steigenden Bevölkerung genügend Arbeitskräfte vorhanden. Füllt mit Hilfe von M 1 das folgende Schaubild M 2 aus und klebt das ausgefüllte Schema auf das Informationsblatt für eure Mitschüler 17 M2 Faktoren, die zur Entstehung eines Unternehmens beitragen Standortfaktoren Standortfaktoren I............................ U..............................................- .............................. ................................................... z.B. Friedrich Gross Befähigung zur Gründung einer Unternehmung: S........................... ............................................ ............................................ ............................................ ............................................ ............................................ ............................................ ............................................ ............................................ ... G........................... M3 N............................... R............................... A............................... Standortfaktoren heute: Macht euch deutlich wie sich die Bedeutung der Standortfaktoren veränderte und welche Standortfaktoren heute von besonderer Bedeutung sind. Das Onlinelexikon Wikipedia führt zu dem Begriff „Standortfaktoren“ folgendes aus: „Ein Standortfaktor beschreibt im Wirtschaftsleben die Brauchbarkeit eines Standortes für eine Industrieansiedelung. Standortfaktoren sind die Gesamtheit der Faktoren, die ein Unternehmen in der Wahl eines Standortes beeinflussen. Es wird zwischen harten und weichen Standortfaktoren unterschieden. Harte Standortfaktoren (z.B. Infrastruktur, Gewerbeförderung, Steuern, Rohstoffe, politische Stabilität, Gewerbeflächen...etc.) können direkt in die Bilanz mit einbezogen werden...Weiche Standortfaktoren (z.B. Kulturangebot, Freizeitmöglichkeiten..)...treten immer mehr in der Standortwahl in den Vordergrund. Im zunehmenden europäischen (und globalen) Wettbewerb kommt der Wirtschaftsförderung große Bedeutung bei.“ M4 Lest den folgenden Text und überlegt euch weitere negative Auswirkungen die ungünstige Standortfaktoren zur Folge haben! Regionen, die keine günstigen Standortfaktoren aufweisen, können sich im Wettbewerb nicht behaupten. Die Folgen sind Bevölkerungsrückgang, sinkende Einkommen, Wohnungsleerstände, sinkende Immobilienpreise, Verödung der Landschaft, schlechtere Infrastruktur, „Überalterung“ einer Region, weil junge Menschen wegen Arbeitsplatzmangel die Region verlassen, sinkende finanzielle Ausstattung der Gemeinden (Schließung von Freizeiteinrichtungen wie Bäder, Begegnungsstätten)... Insgesamt leidet eine Region, wenn sie wenig günstige Standortfaktoren besitzt. Zeittafel zur Industrialisierung im 19. Jahrhundert Jahr Europa Deutschand Württemberg vor/um 1800 Der Einsatz dieser Maschinen erfolgte nur in wenigen Regionen. z.B. Preußen (erste Dampfmaschine 1788) oder Sachsen Grund: Die Kontinentalsperre, die Napoleon über Mitteleuropa verhängte, hemmte den wirtschaftlichen und technischen Austausch. 1807 Bauernbefreiung in Preußen Die napoleonischen Kriege hemmten die wirtschaftliche Entwicklung und den freien Güterverkehr durch: - Truppendurchmärsche - Abzug von Arbeitkräften - Kontributionen - Zerstörungen 1802 Herzog Friedrich vergrößert sein Staatsgebiet und erhält „Neuwürttemberg“ 1806 „Alt- und Neuwürttemberg“ erhalten ein einheitliches Maß- und Gewichtssystem 1810 1820 England: bahnbrechende Erfindungen werden gemacht: 1733 Kay - „Fliegendes Schiffchen 1763 Hargreaves: „spinning jenny“ 1769 Watt: Dampfmaschine 1780 Crompton: Spinnmaschine 1787 Cartwright: Mechanischer Webstuhl Diese Maschinen wurden in immer mehr Fabriken durch Dampfmaschinen betrieben - teilweise über 1.000 Beschäftigte “ 1814 Dampflokomotive durch Stephenson für den Gütertransport erstmals eingesetzt. Gasbeleuchtung in London 1815 Davis: Sicherheitsgrubenlampe - macht den Bergbau sicherer 1819 erstes Dampfschiff, das den Atlantik überquert 1825 in England wird die erste Eisenbahnlinie für den Personenverkehr von Stockton nach Darlington eingerichtet (61km) 1826 Ressel entwickelt Schiffsschraube 1811 Gewerbefreiheit in Preußen Aufhebung der Zunftprivilegien 1812 Krupp in Essen erzeugt Gussstahl 1815 Wiener Kongress und Errichtung des „Deutschen Bundes“ 1816 erstes Dampfschiff in Preußen 1818 Einheitliches Zoll- und Handelsgebiet in Preußen 1820 Polytechnische u. Gewerbeschulen entstehen 1825 erstes Dampfschiff auf dem Rhein Fast alle Staaten des Deutschen Bundes führen Gespräche zur Vereinheitlichung von Maßen, Gewichten und Zöllen 1826 Gasbeleuchtung in Berlin 1827 Harkort durchstößt Mergeldecke – Ruhrgebiet wird industrialisiert Hall seit dem Kern der Wirtschaft war eine Saline, die der Stadt und mehreMittelal- ren Bürgern gehörte. Sie beschäftigte ca. 200 Personen sowie ter viele Zulieferer. Über 400 selbstständige Handwerker waren in Zünften organisiert. Besetzung der Stadt durch württembergische Truppen und 1802 Einverleibung in das württembergische Staatsgebiet (Mediatisierung) Der städtische Anteil an der Saline geht in württembergisches 1804 Staatseigentum über Mit dem Ende des I. Reiches geht Hall völkerrechtlich im Kö1806 nigreich Württemberg auf. Die Stadt leidet durch Truppen1807 durchmärsche 1809 Beginn des Abbruchs der Stadtbefestigung Patentanmeldung durch Schneidermeister Seyboth: „Kaffeesurrogat“ 1810 erste mechanische Spinnma- 1811 Verwaltung der Saline ging ganz auf den württembergischen schine wird eingesetzt: Staat über Baumwoll- und Wollspinnereien Württembergische Hauptwache und weitere Gebäude errichTuchfabriken tet. nach englischem Muster entstehen 1815 Auf dem Wiener Kongress wurde bestätigt, dass Hall württem1812 erste Industrieausstellung in bergische bleibt. Stuttgart 1816 Entdeckung von Steinsalz in Heilbronn (Haller Saline erhielt 1818 Württembergische SparkasKonkurrenz) - Ertragslage sinkt sen entstehen. 1817 Dramatischer Ernteausfall und Hungersnot infolge von heftiLandwirtschaftliche Hochschule gen Niederschlägen und anschließender Trockenheit (über Hohenheim gegründet. 100 Tote) 1819 List gründet den „Verein für 1818 Errichtung des Bezirkswohltätigkeitsvereins Handel und Gewerbe“ 1822 Meebold gründete in Heiden- 1822 Erste Gewerbe- und Industrieausstellung in Hall im Rathaus heim mechanische BaumwollwebeEntdeckung von Steinsalzvorkommen in Wilhelmsglück (ca. 10 rei, die mit englischen Maschinen km von Hall entfernt) arbeitet und einen lebhaften Auf1826 Apotheker Dr. Kober übernimmt die Leitung der ersten Sonnschwung nimmt tagsgewerbeschulen in Württemberg (Lehrlinge erhalten theo1825 Württembergischer Studienrat retischen Unterricht) ruft zur Gründung von Gewerbe1827 Eröffnung des Haller Solbads, das Kurgäste in die Stadt brinschulen auf gen sollte 1828 Bayrisch-Württembergischer Sieder traten ihre Eigentumsrechte gegen eine jährliche Rente Zollverein erleichtert den Warenan den Staat ab austausch 1828 Haller Handwerkerzünfte im Zuge der württembergischen Die neue württembergische GeGewerbeordnung neu organisiert werbeordnung vereinheitlicht und 1829 Soleleitung von Wilhelmsglück nach Hall machte das Haller liberalisiert das Gewerbewesen Salz wieder konkurrenzfähiger 2 1830 1830 Eisenbahnstrecke Liverpool – Manchester eingeweiht Julirevolution in Frankreich 1831 Choleraepedemie in Europa 1837 Schreibtelegraph von Morse entwickelt Beginn einer Wirtschaftskrise, die vor allem England betraf 1831 erste Kreissparkasse in Sachsen 1833 Jacobi erfindet Elektromotor 1834 Deutscher Zollverein - gemeinsame Außenzolline und Verteilung der Zölle - Handelserleichterung 1835 Eisenbahnlinie Fürth-Nürnberg eröffnet 1837 Gründung der Rheinischen Eisenbahngesellschaft und der Maschinenfabrik Borsig 1839 Strecke Leipzig-Dresden mit deutschen Lokomotiven betrieben 1830 Spinnerei-Boom „Gesellschaft für Beförderung der Gewerbe“ in Stuttgart gegründet - Kredite für Unternehmer - Reisestipendien 1835 Böhringer in Göppingen und Voith in Heidenheim waren der Ursprung der Werkzeug- und Maschinenindustrie in Württemberg 1838 Knorr (Heilbronn) gegründet 1831 1832 1834 1835 1838 1840 1850 1846 Missernten und Hungersnöte führen in Mitteleuropa zu ein Wirtschaftskrise Daraus erwuchs: 1848 (Febr.) in Frankreich eine Revolution, die sich auf Westeuropa ausdehnte 1851 Weltausstellung in London 1853 Elektrische Straßenbeleuchtung in London 1856 Aktiengesellschaften können in England uneingeschränkt gegründet werden 1857 Wirtschaftskrise ergreift die meisten Staaten Aufschwung der Eisen und Stahlindustrie in Deutschland (Ruhrgebiet) – Großbetriebe entstehen 1846/47 Missernten bei Getreide 1848 Arbeiterbildungsvereine und erste Gewerkschaften entstehen 1850 erste Kreditgenossenschaften entstehen Im Sog der Ballungszentren industrialisieren weitere Regionen: Hamburg, Hessen, Sachsen, Anhalt, Baden 1855 Einführung des Bessemerverfahrens ermöglicht produktivere Stahlproduktion und legt den Grundstein für die führende Rolle Deutschlands in der Stahlproduktion 1841 erstes Dampfschiff auf dem Neckar und erstes Gaswerk in Urach 1845 Eisenbahnlinie Cannstatt – Esslingen 1846 Maschinenfabrik Esslingen gegründet – Eisenbahnbau 1847 Hungerjahr und steigender Brotpreis 1848 Zentralstelle für Gewerbe und Handel hat Gewerbeförderung zum Ziel 1849 Niederschlagung der Revolution und Koalitionsverbot, Bauernbefreiung 1842 1850 Eisenbahnstrecke Heilbronn – Friedrichshafen fertiggestellt 1854 Missernte Auswandererzahlen steigen, aber auch wirtschaftlicher Aufschwung vor allen: Stuttgart, Heilbronn, Esslingen, Ulm 1856 erste Genossenschaftsbank in Stuttgart (Handwerkerbank) 1859 Märklin in Göppingen gegründet 1850 1851 1853 1854 1855 1843 1844 1846 1847 1848 1856 1857 1858 Cholerafälle in Hall Einer der ersten Gewerbevereine Württembergs wird gegründet. Er möchte Seidenindustrie in Hall aufbauen – Maulbeerbäume werden gepflanzt Leinespinnerei-AG gegründet Mechanische Spinnerei Churr gegründet (übernimmt Leinespinnerei-AG) Patentanmeldung von Zimmermeister Kolb: „Verbessertes Wasserrad“ Privatsparverein entsteht (Vorläufer der Sparkasse) Preisgünstige Zollvereinswaren hemmen den Absatz der heimischen Handwerker Gewerbeschule schließt wegen mangelndem Interesse Runkelrübenfabrik-AG gegründet (existiert nur kurz) Patentanmeldung Apotheker Dr. Kober: „Tinktur zur Vertreibung der Sommersprossen. Haarwuchsmittel, Balsam bei erfrorenen Gliedern“ Errichtung der Reallehranstalt Kupferschmied Kirchdörfer eröffnet seinen Betrieb zur Herstellung von Brauereiapparaten Neuerrichtung einer „practischen Gewerbeschule“ für Lehrlinge Gewerbeausstellung – zahlreiche Prämierungen, aber keine Haller Produkte von überregionaler Bedeutung Patentanmeldung von Apotheker Zennegg: „Bereitung von Haarpomenade“; Werkmeister Kolb: „Wasserleitungen aus Zement“ Missernte lässt Brotpreis stark ansteigen Hungersnot und Errichtung einer Suppenanstalt Unzufriedenheit bei der Bevölkerung Staat unterstützt auswanderungswillige Personen finanziell Maßnahmen gegen den Handwerkerbettel und Arbeitsbeschaffung (Kultivierung des Galgenbergs) Revolutionäre Bewegung ergreift die Stadt stark Churr’sche Spinnerei in „lebhaften Schwung“ Uhrmacher Holch auf der Weltausstellung (London) Dampfmaschine in Steinsalzwerk Wilhelmsglück eingesetzt Knochenfabrik Ungeheuer: erste Dampfmaschine in Hall Oberamtssparkasse (heute Sparkasse) gegründet Uhrmacher Holch erhält eine Auszeichnung Gewerbeausstellung; Churr erweitert Fabrik und setzt Dampfkraft ein Gewerbliche Schulbildung wird mit der Schaffung der „Gewerblichen Fortbildungsschule“ vereinheitlicht Stärkefabrik Renner gegründet Gewerbebank (Vorläufer der VOBA) gegründet 3 1860 1870 1880 1860 Freihandelsvertrag zwischen Frankreich und England Wirtschafsaufschwung 1866 erstes transatlantisches Kabel verbindet Europa mi den USA 1867 Nobel erfindet das Dynamit 1869 Weltausstellung in Paris Eröffnung des Suezkanals 1873 Maxwell begründet „Lehre vom Elektromagnetismus“ 1876 Bell konstruiert Telefon 1879 Elektrische Beleuchtung von Edison (New York) 1883 Laval erfindet Dampfturbine 1861 Deutscher Handelstag möchte Wirtschaftseinheit Deutschlands Reis erfindet Telefon 1862 freier Handel zwischen Frankreich und Preußen 1863 Stahlgewinnung bei Krupp 1864 Friedrich Siemens entwickelt Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Stahl 1866 Deutscher Krieg – Sieg Preußens 1867 Werner Siemens erfindet Dynamo 1868 Chemische Herstellung des Farbstoffes Indigo – Chemische Industrie entsteht 1860 Arbeiterbildungsvereine entstehen 1862 Gewerbefreiheit und Aufhebung der Zünfte 1864 Magierus in Ulm gegründet 1869 Maschinenfabrik Voith in Heidenheim gegründet 1862 1863 1865 1867 1868 1869 1870 1871 1871 einheitliche Zoll- und Währungsgebiet bis 1873 Gründerboom – viele AGs entstehen 1873-77 Gründerkrise 1876 Linde erfindet Kältemaschine, Otto den Viertaktmotor 1879 Industrielle Nutzung des Thomas-Verfahrens Siemens: Elektrische Lokomotive 1873 Heidelberger Zement und NSU gegründet 1874 ff. Alle Branchen werden durch die starke Konjunkturkrise getroffen – viele Konkurse 1883 bis 1887 gesetzliche Sozialversicherung 1885 Mannesmann entwickelt Röhrenherstellung 1886 erstes Automobil von Daimler 1880 und Benz gebaut 1883 1887 Elektrische Zündung von 1885 Bosch entwickelt 1892 1875 1879 Gasfabrik wird in Betrieb genommen Hall wird an das „Württembergische Eisenbahnnetz“ angeschlossen Patentanmeldung von Chemiker Kolb: „Verbessertes Verfahren zur Bereitung von Leuchtgas“ Churr’sche Spinnerei geht an Rudolf Weber über, der weiter expandierte (Dampfmaschine 100 PS) Beschlägfabrik Friedrich Groß gegründet (später Grossag) Wagenfabrik Schaffert &Co. gegründet Gießerei Bischar, Heinrich, Lob und Hof gegründet Kirchdörfer beginnt mit der Produktion von Feuerspritzen, meldet Patent an und setzt Dampfmaschine ein Beschlägfabrik Groß setzt ein Walzenkessel mit 8 PS zum Schleifen, Bohren und Drehen ein. Er beginnt mit der Bügeleisenproduktion Eisengießerei Wälde, Kade und Erath gegründet Gewerbeausstellung Stärkefabrikant Renner setzt Dampfmaschine ein Papierfabrikant Illig installiert Dampfmaschine Churr’sche Spinnerei wird vom Rottweiler Textilfabrikanten „Held und Teufel“ übernommen Kirchdörfer expandiert: Dampfmaschine mit 16 PS; nun ca. 40 Beschäftigte Groß baut weitere Fabrikgebäude Firmengründer Kirchdörfer stirbt; sein Sohn führt die Firma weiter Kirchdörfer kommt in finanzielle Engpässe und kann Kredit nicht zurückzahlen Dagegen trifft Groß die Gründerkrise nicht so stark und vergrößert seinen Maschinenpark Neues Solbad wird in Betrieb genommen Groß beschäftigt ca. 70 Mitarbeiter und expandiert Kirchdörfer geht in Konkurs; Stärkefabrik Lindenberger übernimmt die Produktionsanlagen Telefon in Hall Mögliche Fragestellungen zur Synopse 1. Wann setzte die Industrialisierung in England, Deutschland, Württemberg 4. Aus welchen Gründen könnte der Bahnanschluss derart spät erfolgt sein? und Hall ein? 5. Welche Ursachen kann es haben, dass heute in Hall keine Unternehmung 2. Welche neuen und Einrichtungen wurden in Hall frühzeitig geschaffen? aus der Frühzeit der Industrialisierung mehr besteht? 3. Welche Wirkungen hatte der Anschluss an das Eisenbahnnetz für Hall? 6. Welcher Zusammenhang besteht zwischen der relativen Rückständigkeit Halls im 19. Jahrhundert und dem heutigen Stadtbild?
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